Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Erstes Vorstellungsgespräch


von Senior (Gast)


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Ich bin mit dem Diplom fertig und habe jetzt bald mein erstes 
Vorstellungsgespräch. Könnt ihr mir Tipps geben, was mich im 
Ingenieursumfeld bei so einem Gespräch erwartet?

Der klassische Ablauf ist ja:
1. (Passiv) Vorstellen des Unternehmens
2. Vorstellen meines Werdegangs (Abitur, Studium, Praktika)
3. "Warum gerade Sie"

Ist das beim Ingenieurberuf auch so?

von piemmel (Gast)


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- cool bleiben
- gut anziehen
- ausgeschlafen sein oder vorher Kaffee trinken
- Antworten zurechtlegen; die Fragen sinds ja ebenfalls
- ein bisschen Arroganz kann das spätere Gehalt heben

von hoho (Gast)


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Senior schrieb:
> Könnt ihr mir Tipps geben, was mich im
> Ingenieursumfeld bei so einem Gespräch erwartet?
Es wird pausenlos versucht dich über den tisch zu ziehen.
Wenn du die dabei durch Reibun entstehende Wärme als Nestwärme 
empfindest, war dein Arbeitgeber erfolgreich.

von Senior (Gast)


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Danke erstmal.

Zum Gehalt - der Betrieb stellt tariflich ein. Nach Tariftabelle 
IG-Metall steht da "3.548,50" (NRW, EG 13, 35h) - Fordere ich also bei 
Gehaltsvorstellungen 3.548,50*13=46000 ? Mir ist das Gehalt nicht so 
wichtig, aber ich will zumindest im richtigen Rahmen liegen.

von piemmel (Gast)


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sag 50.000 und lass mit dir handeln.

von j. c. (jesuschristus)


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Lies ein Bisschen auf den einschlägigen Bewerbungswebsites, bereite Dich 
auf Fragen vor wie:
-warum sollen wir gerade Sie nehmen?
-was sind Ihre Schwächen?

und dann geht ausgeruht da hin. Kaffee wär ich vorsichtig, wenn man 
nervös ist, kann das zu viel sein. Schau es Dir einfach mal an und 
verhalte Dich wie beim Sekretärinnenproblem (Jobs als Sekretärinnen):
http://de.wikipedia.org/wiki/Sekret%C3%A4rinnenproblem

von hoho (Gast)


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Senior schrieb:
> Fordere ich also bei
> Gehaltsvorstellungen 3.548,50*13=46000 ?
Fordern is nich. Du bekommst ein Angebot, vorausgesetzt du wirst 
überhaupt genommen, das kannst du annehmen oder gehen. Draussen stehen 
100 Andere bereit.

von Rudi Radlos (Gast)


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Das 1. Vorstellungsgespräch wird nicht das letzte sein. Bleib locker und 
betrachte es als Übung. Informiere Dich vorher ausreichend über die 
Firma damit du sinnvolle Fragen stellen kannst. Alle Konditionen, die Du 
nicht gleich verhandeln kannst, müssen später mühsam erbettelt werden.

von Michael S. (technicans)


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Senior schrieb:
> Ist das beim Ingenieurberuf auch so?

Je mehr es um viel Geld geht um so verschleißträchtiger wird das ganze.
Schade das ich den Beitrag mit dem Youtube-Video nicht mehr
weiß wo im Gesprächsraum ein paar gepfählte Köpfe standen.
Das würde dir einen bleibenden Eindruck verschaffen.

Sicher werden die dich nach deinen Gehaltsvorstellungen fragen, aber
immer wird es zu viel sein und man wird dir ein deutlich schlechteres 
Gegenangebot machen das du annehmen kannst oder nicht.

hoho schrieb:
> Draussen stehen 100 Andere bereit.
Stehen werden da welche, aber keine 100 und auch keine die man über
den Tisch ziehen kann, das wäre dein Vorteil.

piemmel schrieb:
> sag 50.000 und lass mit dir handeln.

Womit? Der TO hat doch noch keine BE.

Mach dir keine Gedanken. Lass dir lieber alles zeigen was die machen,
deinen künftigen Arbeitsplatz, die zukünftigen Tätigkeiten und lass
dich nicht mit psychologischen Tricks verunsichern.

von Zitrone (Gast)


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Bereite dich darauf vor, Erklären zu können warum die Firma in der du 
deine Diplomarbeit geschrieben hast dich nicht mehr will (oder du nicht 
mehr dort bleiben willst).

Da du keine Berufserfahrung hast wird sich die meiste Zeit das Gespräch 
um Praxissemster und Diplomarbeit drehen.


Bereite dich, wenn du die Stelle wirklich um jeden Preis bekommen willst 
auch auf die ganzen, total bescheuerten Personaler-Fragen vor wie:
-deine Stärken/Schwächen _mit Begründung/Nachweis/Beispiel zu jedem!_
-wo siehst du dich in 5 Jahren
-Was ist für Sie ein guter Chef/Kollege?
-Frage nach schlechten Noten

Hatte vor kurzem meidien erstes richtiges Vorstellungsgespräch in einem 
mittelständischen Unternehmen bei dem die ganze Palette dieser Fragen in 
einer Art Verhör abgearbeitet haben. Ne Woche später hatte ich noch eins 
in einem großen Konzern wo das Gespräch das genaue Gegenteil war, total 
entspannte Atmosphäre.
Bin jetzt bei letzterem AG tätig.

von D. I. (Gast)


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Zitrone schrieb:
> Hatte vor kurzem meidien erstes richtiges Vorstellungsgespräch in einem
> mittelständischen Unternehmen bei dem die ganze Palette dieser Fragen in
> einer Art Verhör abgearbeitet haben.

Darauf hätte ich schon gar kein Bock dort zu arbeiten.

von BaldAbsolvent (Gast)


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In Ergänzung zur Zitrone:

Zitrone schrieb:

> Bereite dich, wenn du die Stelle wirklich um jeden Preis bekommen willst
> auch auf die ganzen, total bescheuerten Personaler-Fragen vor wie:
> -deine Stärken/Schwächen _mit Begründung/Nachweis/Beispiel zu jedem!_
> -wo siehst du dich in 5 Jahren
> -Was ist für Sie ein guter Chef/Kollege?
> -Frage nach schlechten Noten

Kamen wurden bei mir noch Themen aus relevanten Fächern zum Gespräch:
- Was haben Sie in dem Kurs XY behandelt, was haben Sie dort gelernt?

Zugegeben, in den relevanten Kursen hatte ich lediglich Hausarbeiten 
abzugeben anstelle von schriftlichen Prüfungen. Da konnte ich dann auch 
mehr erzählen, wie ich die Problemstellungen angegangen bin und wie ich 
sie gelöst habe, so dass daraus eine richtige Diskussion wurde und ich 
dort punkten konnte.

Ferner wurde bei mir noch gefragt:
- Warum haben Sie sich auf den Bereich XY spezialisiert? Was 
interessiert Sie daran?

Gruß

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Draussen stehen
> 100 Andere bereit.

Es sind mehr ..

von Tomate (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Draussen stehen
>> 100 Andere bereit.
>
> Es sind mehr ..

Um genau zu sein 3,03 Mio. was zufällig auch der Anzahl verbleibender 
Gehirnzellen in Dipl Ing ( FH )'s Kopf entspricht...

von Senior (Gast)


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Alle Gespräche haben geklappt! Danke für eure Hilfe!

Für alle in der selben Situation: Was mir besonders geholfen hat war, 
ein Buch über Bewerbungen zu lesen (mit Beispielen für klassische Fragen 
und Antworten), da ich sonst auf Fragen wie "Was bringen Sie ins Team" 
oder "Was war eine Schwierigkeit die Sie bei x gehabt haben und was 
haben Sie daraus gelernt" keine gute, spontane Antwort gehabt hätte. Zur 
guten Vorbereitung war es immer gut, alle klassischen Fragen (ca. 50 
Stück + 5 je nach Branchen und + 10 je nach Stelle/Unternehmen) 
aufzuschreiben und schriftlich + im Kopf die Antworten vorzubereiten. 
Dann noch die klassischen Sachen für das souveräne Auftreten lernen 
(Namen der Gesprächspartner merken, Wasser dankend annehmen, Friseur 
besuchen, Hose anziehen) und dann läuft's.

Ich bin froh, danke nochmal.

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