Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil falsch dimensoniert?


von Jakob R. (Gast)


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Hallo!
Ich habe für eine Schaltung folgende Spannungsversorgung mit LM317 
gesucht und gefunden
Mir kommt jedoch der Glättungselko relativ hoch vor 4700µF
Würde der hohe  Ladestrom des Kondensators nicht meinen Gleichrichter 
schaden?

von Kirk (Gast)


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Also ich habe mal gelernt (vor 8-9Jahren) das diese Elkos immer nach dem 
zu entnehmden Strom und der Maximal abfallenden Spannung berechnet 
werden.

Beispiel

Es werden maximal 2A und mindestens 30V DC benötigt
Bei einer Versorgungsspannung von 30V AC 50Hz

=> 42V Us (30V * Wurzel 2)
=> 12V Differenz in 10ms (20ms durch 2 wegen Brückengleichrichter)

  2A*0,01s
  ------          = > 0,00166666 ===1,6 mF => 1600uF
    12V



Da der Trafo ja eine gewisse Leistung hat 45VA und somit wohl nicht als 
erster aufgibt :) und auch der Gleichrichter mit 3,7A nicht kleinlicht 
ist...
Ganz grob würde ich sagen das passt schon ganz gut...

Viel glück

von MaWin (Gast)


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hoch ?

Kaum. Immerhin 3V Spannungsverlust durch Riiplestrom.

Die Schaltung ist natürlich falsch berechnet,
aber die gewaltigen Probleme liegen woanders.

Der Erbauer hat wohl das Datenblatt des LM317 nie gelesen.

2 x 15V sind 30V nach Gleichrichtung 42V (bei 10%
Netzüberspannung sogar 47V und bei den für diese Baugrösse
typischen 16% Leerlauüberhöhung sogar 54V,
und den LM317 ist nur für 37V gebaut.

Dann 1.5A Trafowicklung, das kann schon nach GLeichrichtung
nichtmal für 1A ausreichen, also niemals die angegebenen 1.3A
am Ausgang ergeben.

Diagramm current limit sagt daß gerade mal noch 350mA aus
dem Regler rauskommen, wenn er 40V zu verbraten hat.

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm117.pdf

Die Schaltung ist Murks, Tonne auf, Schaltung rein, Tonne zu.

von Purzel H. (hacky)


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Und auch wenn der LM317 die Spannung vertragen wuerde, die 
Verlustleistung fuer einen gut gekuehlten TO3 ist um die 50W. Hier 
sollen (42V-1.2V)*1.3A verbraten werden. Und 50W ist schon eine Menge 
Holz. Das wird passiv schon schwierig. Mit Luefter dann eben.
Mein Tip : Kaufen. Ein fertiges Netzteil.

von tobi (Gast)


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Kirk schrieb:
 immer nach dem
> zu entnehmden Strom und der Maximal abfallenden Spannung berechnet
> werden.
>

> Es werden maximal 2A und mindestens 30V DC benötigt

Will jetzt nicht klugscheissen sondern nur auf einen evtuellen 
Denkfehler hinweisen.
ober wird geschrieben die maximal abfallenden Spannung berechnet und 
unten schreibst du mindestens 30V DC

Denkfehler?

von Jakob R. (Gast)


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Delta Oschi schrieb:
> Mein Tip : Kaufen. Ein fertiges Netzteil.

Habe ich nicht vor da ein fertiges Netzteil keinen Lerneffekt für mich 
hat
außerdem habe ich noch genug LM317, Gleichrichter und Elkos Zuhause!





MaWin schrieb:
> Der Erbauer hat wohl das Datenblatt des LM317 nie gelesen.

http://www.elektronikwissen.eu/Elektronik.html

Der Typ hat laut Beschreibung das Datenblatt gelesen
Max. 37v Spannung
Max Verlustleistung 20W.......



Ich war mir auch nicht sicher ich hab das ganze mal mit Multisim 
simuliert
natürlich funkt es da aber die  Realität sieht es immer anders aus!

von Bernd R. (Firma: Promaxx.net) (bigwumpus)


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Ich habe zur Zeit ein ähnliches Problem und da bin ich über etwas 
gestolpert:

Das schöne an dem LM317 ist ja die Seite 4 im Datenblatt, in dem 
angegeben ist, daß er maximal 40V Differenz zwischen Eingangs- und 
Ausgangsspannung verträgt, d.h. anders als alle 78xx hängt er ja "frei" 
in der Luft und kann bei den Spannungen eingesetzt werden.

von mhh (Gast)


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Bernd Rüter schrieb:
> d.h. anders als alle 78xx hängt er ja "frei"
> in der Luft und kann bei den Spannungen eingesetzt werden.

Das ist leider ein Irrtum im Moment des einschaltens...

von MaWin (Gast)


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> d.h. anders als alle 78xx hängt er ja "frei"
> in der Luft und kann bei den Spannungen eingesetzt werden.

Nie ein Kurzschluss am Ausgang, nie ein Absinken wegen Überlast,
und immer die Eingangsspannung so langsam hochfahren, daß der
Ausgang immer mit hoch kommt.

Unrealistische Bedingungen.

Das kommt davon, wenn man NUR Datenblatt liest und nicht nachdenkt.

von Bastler (Gast)


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Jakob R. schrieb:
> Ich war mir auch nicht sicher ich hab das ganze mal mit Multisim
> simuliert

Was heißt "funktioniert"? Wird da die Einhaltung der maximalen Spannung 
überhaupt in der Simulation kontrolliert?

> natürlich funkt es da aber die  Realität sieht es immer anders aus!
Das kommt immer drauf an, ob man alles vollständig simuliert oder nur 
Teilaspekte modelliert. Thermisches Verhalten/Abschaltung und max. 
Eingangsspannung scheinen da wohl zu fehlen.

von flo (Gast)


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hallo,

der GL ist ein

B80C ...


so weit ich weiß, bedeutet das C hinter der 80, dass er für kapazitive 
Lasten ausgelegt ist.

die 4700µF werde ihm vermutlich nichts anhaben.

von Stefan Z. (wooschder)


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Die maximale Kapazität und der erforderliche Widerstand (sei es als 
diskretes Bauteil oder in Form des Drahtwiderstands im Trafo) sind hier 
auf Seite 2 angegeben:
http://www.datasheetcatalog.org/datasheets/134/232987_DS.pdf

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