Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ticket-System in der (Embedded) Software-Entwicklung


von Jürgen W. (lovos)


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Da wurde im 7-köpfigen SW-Team das Proj.-Manag. Tool "Redmine" 
eingeführt.
http://www.redmine.org/

Vorher wurden Aufgaben im normalen Gespräch verteilt und besprochen.
Der Team-Leiter verteilt jetzt die Aufgaben als sog. "issues" (dt.: 
Tickets).
Da soll der Fortschritt beschrieben werden und auch zur Dokumentation 
dienen.

Ich komme damit schlecht zurecht.
Die Aufgaben waren für mich schlecht beschrieben, da der Leiter zu wenig 
in der Materie drinsteckt. Da habe ich mich beschwert, und als 
Konsequenz sollten die Aufgaben noch kleiner verpackt werden, 
"atomisiert".
Von der Teamgröße hätte ich gesagt, braucht man kein Tool.

In anderen Firmen kenne ich zwar Proj.-Manag. Tools, aber ohne diese 
Aufgaben-Zerhackung.

Wer kennt Redmine und welche Erfahrung habt Ihr dabei gemacht?

von citb (Gast)


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Jürgen G. schrieb:
> Die Aufgaben waren für mich schlecht beschrieben, da der Leit

Details nachfragen, bis es Ihm zum Halse heraushaengt!

citb

von FrischScheisseDuHund (Gast)


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Sowas führt zu Tüttensuppen-Niveau.

Wenn am Ende natürlich soetwas rauskommen SOLL und ihr bisher nicht 
effizient und kostendeckend genug arbeitet, ist es die richtige Wahl.

Falls ihr mehr als "Tüttensuppe" liefern wollte, solltet ihr Entwickler 
dem Chef in den Arsch treten, denn dieser Hurenbock hat von seiner 
Arbeit sonst keine Ahnung.

von Jürgen W. (lovos)


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Ich denke mir, für manche Tätigkeit kann das Sinn machen:
z.B. im Finanzamt, wenn Steueranträge auf bestimmte Finanzbeamte 
verteilt werden. Oder auf der Zulassungsstelle, wenn KFZ-Anmeldungen an 
einen bestimmten Schalter zugewiesen werden.
Die Steueranträge oder KFZ-Zulassungen sind abgeschlossene Aufgaben.

Selbst bei Handwerker: "Nagel reinschlagen", "Schraube lösen", fände ich 
nicht so schön.

Software-Fehlerbehebung, Bug-Fixing wäre Tickets schon machbar.
Aber bei SW-Entwicklung tue ich mich schwer.

von hmmmm (Gast)


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Bei uns an der Uni verwenden Teams dieser Größe öfters Redmine, 
allerdings wird das Issue-Tracking eher für Bugreports oder gröbere 
Ziele verwendet (d.h. "xy funktioniert in in Firefox nicht" oder "bis 
zur Zwischenvorstellung müssen wir Feature xy haben")
Generell würde ich es für eine solche Teamgröße also nicht ausschließen 
oder gar verteufeln, aber es hängt natürlich von den Details ab.
Was genau ist der Unterschied zu vorher? Gibt jetzt der Teamleiter vor 
wer was zu machen hat, was ihr vorher als Gruppe im Gespräch festgelegt 
habt? Das hat ja nur begrenzt mit Redmine zu tun, auch beim "alten" 
Modus könnte man Redmine verwenden, um das ganze zu dokumentieren. Der 
Chef kann dann gucken wer was macht und wie weit einzelne Dinge sind, 
aber ihr verteilt und formuliert es.
Wie sehen das denn deine Kollegen?

von Jürgen W. (lovos)


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> Wie sehen das denn deine Kollegen?
Alles jüngere. Die passen sich an.

>Was genau ist der Unterschied zu vorher?
Kann ich nicht sagen. Vorher wurde an einer bereits entwickelten 
Software gearbeitet (Fehlerbehebung, Funktionserweiterungen).
Da wurde Bugzilla verwendet, allerdings waren Aufgaben in größeren 
Zeiträumen geplant. Bei Funktionserweiterung wurde oft gar nicht 
Bugzilla genommen, sondern gesagt "Mitarbeiter x macht jetzt y".

Jetzt wird er Code auf einer neuem Platform komplett neu geschrieben.

von hmmmm (Gast)


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Und auch bei der Entwicklung wird man mal auf Bugs stoßen.
Das ein Leiter mit wenig Ahnung das dann benutzt um Dinge (schlecht) 
vorzuschreiben ist natürlich blöd, das wird auch durch die Verwendung 
von Redmine nicht besser.
Ich vermute das die Projektleitung einfach mehr Überblick haben möchte, 
dann könnt ihr doch vieles auch mündlich klären und dann in Redmine 
dokumentieren.
"Mitarbeiter x macht jetzt y" nicht nur sagen, sondern auch in Redmine 
erfassen. Dann kann es jeder nachschauen und es ist dokumentiert für die 
Projektleitung. (ich behalte bei 7 Leuten beim entwickeln auch nicht 
immer im Kopf wer gerade woran sitzt und muss nachfragen/nachgucken wenn 
ich etwas tue was einen anderen Abschnitt berührt, da bringts auch mir 
als Entwickler was wenns aufgeschrieben ist)

von Mischmasch (Gast)


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Wenn dein Chef das so will, dann macht man das. Auch wenn man ein 
solches Team (alle vor Ort?) besser managen kann. Einfach schön nach 
Vorschrift die Aufgaben abarbeiten, so dass die formal erfüllt sind. War 
das nicht das, was er wirklich wollte, kann er gerne eine weitere 
Aufgaben formulieren.

Ich würde nicht ständig nachfragen. Vielleicht benutzt dein Chef das 
Tool nur, damit er nicht mit dem Team kommunizieren muss, oder es ist 
ein Team, mit dem man nicht kommunizieren kann. Statt dessen spielt er 
Buchhalter.

von Mark B. (markbrandis)


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Jürgen G. schrieb:

> Software-Fehlerbehebung, Bug-Fixing wäre Tickets schon machbar.
> Aber bei SW-Entwicklung tue ich mich schwer.

Wo ist da der fundamentale Unterschied?
Ein fehlendes Feature kann man auch als Bug ansehen - das wird in vielen 
Firmen, Versionierungssystemen etc. so gehandhabt.

Allerdings kann man das auch mit z.B. Bugzilla + SVN schon relativ gut 
abdecken, außer vielleicht den Zitronenfalter-Part (Ressourcen, welcher 
Entwickler verbringt wieviel Zeit in welchem Projekt).

Ich kenne jetzt Redmine nicht, aber geht das in diese Richtung? So eine 
Art "MS Project light"?

von Jürgen W. (lovos)


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> Wo ist da der fundamentale Unterschied?

1. Bugfixing
Fehler wird gesucht, lokalisiert, behoben. Aufgabe 100% erledigt in 
einer Stunde bis ein paar Tage (bei 80% aller Fehler in meinem Umfeld)

2. Entwicklung
Braucht Monate bis es Strukturen annimmt. Man fängt nicht sofort mit dem 
Coden an, sondern macht Diagramme, diskutiert, schreibt drafts...

Für mich liegen da Welten dazwischen

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Jürgen,

> Ich komme damit schlecht zurecht.
> Die Aufgaben waren für mich schlecht beschrieben, da der Leiter zu wenig
> in der Materie drinsteckt.
Oh je. Fehlbesetzung des Chefsessels ist auch mit teuerster Software 
nicht zu kompensieren, aber viele SW-Firmen verdienen an diesem Fehler.

Im Prinzip müsstet Ihr Euren Boss mal in die Grundausbildung bei der 
Bundeswehr schicken. Zumindest zur Zeit der 18monatigen Wehrpflicht 
lehrte die mal die Grundprinzipien der Kommunikation unter 
Gefechtsbedingungen (wo vor allem die Zeit fehlt!):
1. Ein Befehl ist so zu erteilen, dass der Befehlsempfänger ihn 
verstehen und in seinen eigenen Worten wiedergeben kann.
2. Der Befehlsempfänger hat den Befehl in seinen Worten wiederzugeben.
3. Der Befehlende hat zu prüfen, ob der Befehlsempfänger richtig 
verstanden hat.

Leider wird dies Baby mit dem Bade ausgeschüttet, wo man sich über 
Befehle entrüstet und voll arroganter Eitelkeit meint "wir stehen 
darüber!" Wie gerade demonstriert.

Bosse sind per definitionem unbelehrbar. Ein Tor, wer das versucht.
Aber sie sind per definitionem auch lernfähig.

Damit ist dieser Ausweg offen: Ein Erfahrener weist in Hör- und 
Sichtweite des Bosses einen Praktikanten zurecht. Der arme Kerl weiß 
zwar nicht, wie ihm geschieht, aber das kann man mit einem Augenzwinkern 
reparieren.

Jürgen, ich lese Deine Beschreibung nicht als eine der Inkompetenz, 
sondern der vorübergehenden Ungeschicklichkeit.

Bewährt ist auch der Kipling-Ausweg:
"I Keep six honest serving-men:
(They taught me all I knew)
Their names are What and Where and When
And How and Why and Who" ("Rudyard Kipling - The Elephant's Child")

Ob diese Fragen in einer ZDv 100/1 stehen oder in einem Gedicht, ist 
egal, sie alle müssen in einem vollständigen Befehl vollständig 
beantwortet sein. Ob der mündlich oder per "Ticket" mitgeteilt wird.

Auch hier wäre Belehrung töricht.
Aber frag mal Deinen Qualitätsmanager unter vier Augen. Ungeschickte 
Befehle sind ja auch ein Qualitätsrisiko, sogar der höheren Art (Pun 
intended). Rege eine Schulung für Dein Team an. Und dass der Qualitäter 
die Schulungsunterlagen dem Boss zur Prüfung vorlege.

Das war ein Teil der Lektion "wie erziehe ich meinen Boss, ohne gefeuert 
zu werden?" ;-)

Ciao
Wolfgang Horn

von Jürgen W. (lovos)


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> Oh je. Fehlbesetzung des Chefsessels ist auch mit teuerster Software

Nun ja, er ist noch nicht so lange hier.
Wie soll er sich schnell in 100te von Source-Dateien einarbeiten, wenn 
er ständig Besprechung hat. Er ist halt nicht zum Entwickeln 
eingestellt, sondern an Gruppenleiter.

Vor 13 Jahren war ich in einer ähnlichen Situation: 5-köpfiges SW-Team, 
komplettes Neuschreiben der SW, da ganz andere Platform.
Es gab keinen Gruppenleiter, alle waren direkt dem Unternehmer (kleines 
Familien-Unternehmen) unterstellt. Und der hatte absolut keine Ahnung 
von Software und schon gar nicht was die Entwickler machten.
Wir haben das alles gemanaged und es kam was brauchbares heraus.
Aber so was ist eher die Ausnahme ....

von Udo S. (urschmitt)


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Ich verstehe das Problem nicht so ganz.
bei uns haben das Gruppen mit 2 oder 3 Mann selbstständig eingesetzt.
Einfach damit nichts vergessen wird.
Ist doch ein ganz natürlicher Vorgang, man entdeckt jeden Tag Stellen wo 
etwas noch nicht implementiert ist / nicht funktioniert, man etwas 
zusätzlich benötigt etc. Da das ggf. nicht die eigene Ecke ist sagt man 
es demjenigen, der an der Stelle entwickelt. Jetzt muss entweder jeder 
diese Dinge auf einen Fresszettel aufschreiben, oder man haut sie in das 
Ticketsystem. Damit ist gewährleistet, daß nichts vergessen wird, und 
jeder aus dem Team kann sofort sehen obs schon abgearbeitet ist, bzw wer 
das macht ohne daß er 5 andere mit einer Frage stören muss. Ausserdem 
kann man es priorisieren, etc. pp.
Wenn man das lebt und sich trotzdem täglich kurz zusammensetzt um alle 
Änderungen / Fortschritte /neue Anforderungen kurz zu besprechen ergibt 
sich daraus ein wunderbar funktionierendes Tool von dem alle ihren 
Nutzen haben.

Wenn das allerdings die kurzen! täglichen Projektgespräche ersetzen 
soll, weil der P-Leiter nur sonstwo in Meetings rumhängt, dann habt ihr 
schon verloren.
Reden muss man trotzdem, das Teil dient hauptsächlich als Info wer wann 
was machen soll / gemacht hat und was insgesamt noch ansteht.

von Arne (Gast)


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Jürgen G. schrieb:

> Wer kennt Redmine und welche Erfahrung habt Ihr dabei gemacht?
Wir nutzen Redmine seit etwa einem Jahr in der SW-Entwicklung. Habe es 
für uns ausgesucht und für gut befunden. Allerdings haben wir es 
eingeführt, um Zettelwirtschaft zu vermeiden. Primär, damit Kollegen aus 
der SW-Entwicklung oder Labor bei einem Fehler dies in Redmine vermerken 
und u.U. schon einem Bearbeiter zuordnen können. Wir sind sehr 
zufrieden, nutzen bewusst aber nur einen kleinen Teil von Redmine 
(Zeitwirtschaft mit Gantt etc. brauchen wir nicht. Wäre für uns 
Micromanagement - klappt am Ende eh nicht).

von Jürgen W. (lovos)


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> Habe es für uns ausgesucht und für gut befunden. das Gruppen mit 2 oder 3  > 
Mann selbstständig eingesetzt.

Ok, das klingt gut.
Welche andere Alternativen hast du angeschaut?

von Christian R. (supachris)


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Wir nutzen (noch) Retrospectiva. Ist auch für die Entwicklung 
unerlässlich. Da gibts dann ja nicht nur Bugs, sondern Feature Requests 
usw. als Kategorie. Wenn was unklar ist, wird das Ticket mit der Bitte 
um Konkretisierung zurückgeschickt. Wenn wir sowas nicht hätten, würden 
wir ja im Chaos versinken. Außerdem dienen die Tickets als Grundlage für 
die Sprintplanung im SCRUM.

von AlphaG#1 (Gast)


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Wir haben hier nur stift und papier und unseren mund.

klappt gut, sind aber auch nur 10 mann, lo.

von Martin (Gast)


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Ich versteh den Widerstand gegen Change Management Systeme nicht. Ich 
selbst bin ein großer Fan. Gut, ich hab auch schon grausame, schlecht zu 
bedienende Konfigurationen gesehen, aber ein gut aufgesetztes System 
unterstützt einen sehr gut in der täglichen Arbeit.

Ich frag mich, wie man effektiv ohne arbeitet. Wie macht ihr das? 
Arbeitet ihr von der Hand in den Mund, bzw. in den Code? Oft ist es doch 
so, daß manche Features erst zu einer gewissen Release eingebaut werden 
sollten, erst in einem halben Jahr oder noch später. Verwaltet ihr dann 
To-Do Listen? Jeder einzeln? Was passiert, wenn ein Kollege länger krank 
ist oder gar schlimmeres. Wie weiß man, was erledigt ist?

Natürlich müssen die Daten, was zu tun ist, in das System eingepflegt 
werden. Ist schade, wenn das nicht passiert. Da kann aber das System nix 
dafür. Wenn mir jemand nicht erzählt, was ich tun soll, kann ichs nicht 
tun.

Schön ist es, wenn man ein System hat, in welches man noch Daten 
nachtragen kann - egal welchen Status der Request/Bug-Report hat. 
Natürlich müssen dann Änderungen mitdokumentiert werden.
Aber so ist es doch viel besser als 15 Emails mit Anforderungen zu einem 
Thema zu haben, noch 3 Besprechungsnotizen und das Wissen aus 8 
Telefonaten.

Hab auch schon CM Systeme gesehen, wo nicht nur SW Änderungen verwaltet 
wurden, sondern auf Systemebene. Da hat z.B. eine 
HW-Änderungsanforderung auch gleich zu einer SW-Analyseanforderung 
geführt. Was meist notig war. Gut, bei 3 Personen, würde ich ein solches 
System nicht einsetzen. War schon eine eher größere Organisation.

Erst letzte Woche kam ein Kollege zu mir und hat mich über einen Fehler 
von mir informiert. Er wollte keinen Bug-Report schreiben, ohne vorher 
mit mir gesprochen zu haben, um dann ggf. keinen zu schreiben. Versteh 
ich auch nicht. Ja, ich mache Fehler und es werden auch nicht weniger, 
wenn man sie nicht dokumentiert.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Martin,

> Ich versteh den Widerstand gegen Change Management Systeme nicht.
Dann:
1. Kein loyaler Arbeitnehmer widersetzt sich seinem Arbeitsvertrag. 
Sondern er lässt sich von seinem Arbeitgeber führen - beziehungsweise 
von den Personen, denen der Arbeitgeber die Aufgabe delegiert hat.

„Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“ 
(Entschuldigung eines Change Managers)

2. Leider hat die handwerkliche Qualität dieser Führungsakte 
katastrophal nachgelassen. Würden die Karossen der Manager äußerlich so 
aussehen, wie deren Mitarbeiter innerlich ramponiert sind, wäre der 
Münchner Stachus eine Arena der Stockcars - überall schreckliche 
zerbeulte SChrottkarren, die Zufahrten voller Blechteile voller Blut.

Völlig zu Recht protestieren nicht nur Pferde gegen ungeschickte Reiter, 
sondern auch Arbeitnehmer gegen inkompetente "Change Manager".
(Wobei tragischerweise den Change Managern nur der Vorwurf der groben 
Fahrlässigkeit machen wäre, sie hätten sich auf einen Job eingelassen, 
ohne dessen Gefahren und Machbarkeit bedacht zu haben.)

Ob wir die Arbeit unter uns verteilen auf Zuruf, mit Papier und 
Bleistift, mit Tabellenkalkulation oder einer Software mit einem 
"RundumsorlosPaket" für Bosse, ist dabei ziemlich unwichtig.
Viel wichtiger ist die Dreistigkeit des Bosses, der für seine 
Inkompetenz nicht nur ein höheres Gehalt bezieht, sondern meint, die 
Könner bevormunden zu dürfen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Jürgen W. (lovos)


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nein, an redmine liegt es nicht.
Mir wird bewusst, dass er vorschreibt WIE wir entwickeln.
Nämlich SOFORT mit coden.
ich habe immer viel struktogramme, diagramme, Lösungen irgendwie 
graphisch dargestellt, bevor es ans coden ging.
daran wird der anfängliche widerstand wohl liegen.

von Martin (Gast)


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@Dr. Fortschritt: Duhu bist imma doppelt so viel Vollpfostn, als wie 
ihich! Mehr hab ich zu deiner Beleidigung nicht zu sagen.

@Wolfgang Horn: Ich habe über SW Change Management gesprochen 
(Ticket-Systeme) - hab mich da nicht so klar ausgedrückt, sorry. Im 
betrieblichen Change Management kenn ich mich nicht wirklich aus, bin 
aber auch kein Fan von dauerndem Konzernumbauen.

@Jürgen G.: Arbeitsweisen zu ändern ist eigentlich nicht die Aufgabe 
eines CM Systems. Wenn man es unternehmensweit ausrollt müssen sich 
manche Benutzer ggf. anpassen - jedem kann mans selten Recht machen.
Aber idealerweise bildet man aktuelle Arbeitsweisen im CM nach. So ein 
Programm sollte ja unterstützen, nicht blocken.
Gerade Deine ursprüngliche Arbeitsweise finde ich sehr gut. Soetwas 
könnte man im CM durch eine Analyse-/Designphase unterstützen, in der 
auch Dokumente abgelegt werden können. Falls man später dran 
weiterarbeiten will, kann man auf diese Dokumente wieder zurückgreifen.
Ob Redmine so etwas kann, weiß ich aber nicht - kenne das Tool nicht.

Ein CM System sollte aber auch nicht zu komplex werden, sonst verbrät 
man zu viel Zeit damit. Allerdings spielen bei der Komplexität stark die 
Unternehmensgröße und weiteren Anforderungen (z.B. sicherheitsrelevante 
SW-Entwicklung) mit.

Was ganz schlimm ist, wenn es vom Management zur Mitarbeiterbewertung 
benutzt wird. Wer wieviele Fehlerreports hat, wieviele Feature Request 
pro Monat umgesetzt hat, ist ungefähr so aussagekräftig, wie die guten 
alten Lines of Code.
Zum einen ist dies rechtlich nicht zulässig, zum anderen führt es dazu, 
daß die Mitarbeiter am Tool vorbeiarbeiten.

von MaWin (Gast)


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> Ich komme damit schlecht zurecht.

Im Prinzip ist so ein System schon der richtige Weg.

Spätestenes wenn die Software ausgeliefert ist, und nur noch Fehler 
behoben werden, ist jeder Auftrag ein kleiner "Fix diesen Bug", und man 
möchte nicht nur dokumentiert haben worum es ging, sondern auch daß er 
behoben wurde und auch in Zukunft nicht mehr vergessen wird.

Warum sollte nicht schon in der Entwicklung so gearbeitet werden (zumal 
es ja auch dort schon gefundene Fehler gibt).

Wie man nun das Gesamtprojekt zerlegt, in Häppchen die auch der 
unbegabteste Entwickler versteht und bearbeiten kann, liegt natürlich am 
Chef, und wenn der mangels Fachkompetenz das Projekt nicht notfalls 
alleine realisieren könnte, ist er natürlich der falsche Mann.

Aber damit ist es noch lange nicht das falsche Tool.

> 2. Entwicklung Braucht Monate bis es Strukturen annimmt.

Eigentlich nicht. Die Struktur sollte man am Anfang bereits im Kopf 
haben, sonst hat man das Projekt nicht überblickt und ist der falsche 
Mann dafür. Diese Strukturen dann mit Details zu füllen ist die 
Entwicklungarbeit, und wenn die Struktur dabei nicht umgeworfen wird, 
war die
Grundüberlegung gut.

von Abacadabra (Gast)


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> Da wurde im 7-köpfigen SW-Team das Proj.-Manag. Tool "Redmine"
> eingeführt.
> http://www.redmine.org/
die Website sieht eher nach einem Experimentiertool aus, die von 
irgendwelchen Studies entworfen wurde - leider ist da mal wieder einiges 
grundlegend falsch gemacht worden.
Verkauft sich der Kram in dieser Form wirklich ?
Also ich kenne andere Ticketsysteme, die sind dann auch ausgereift.
Mhm, wie lange willst Du da noch arbeiten?

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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@Wolfgang Horn,

ich frage mich immer mehr, was du mit deinen Beiträgen eigentlich 
bezweckst.
Abgesehen von der etwas gewählteren Ausdrucksweise unterscheidest du 
dich mittlerweile inhaltlich nicht von den Beiträgen der gleichen, ewig 
jammernden Teilnehmer.

Dein einziges Mantra ist: Die Führungskraft ist immer Schuld und 
inkompetent. Selbst wenn wie in diesem Fall nur eines von 7 
Teammitgliedern Probleme mit der Entscheidung seines Vorgesetzten hat.
Auf die Idee, daß es auch Unfähige, Intrigante oder Faule unter 
Teammitgliedern geben kannt, kommst du nicht. Dabei möchte ich 
selbstverständlich nicht unterstellen, daß der TO dazugehört.

Aber selbst wenn du darauf kämest, dann greift dein Mantra, die 
Fürungskraft ist Schuld, weil sie das Problem nicht zur Zufriedenheit 
des Querulanten löst

>Ob wir die Arbeit unter uns verteilen auf Zuruf,  ... oder einer Software
>mit einem "RundumsorlosPaket" für Bosse, ist dabei ziemlich unwichtig

Wieso ist das unwichtig? Als Ingenieur solltest du eigentlich gelernt 
haben, daß die Dokumentation deiner Arbeit und deiner Ergebnisse ein 
wichtiger Bestandteil des ingenieurwissenschaftlichen Arbeiten ist.

Und es ist das selbstverständliche Recht des Arbeitgebers, die Art der 
Dokumentation vorzuschreiben. Allein schon, um vielleicht eine 
recherchierbare Basis zu haben.

>Viel wichtiger ist die Dreistigkeit des Bosses, der für seine
>Inkompetenz nicht nur ein höheres Gehalt bezieht

Woher weißt du, daß die Führungskraft inkompetent ist? Nur weil man sich 
über sie beschwert.
Wie sagen die Engländer: Everbody's Darling ist everybody's Depp.
Man muß also auch mal unpopuläre Entscheidungen treffen können und nicht 
alles mit deiner Harmoniesoße übergießen.

>sondern meint, die Könner bevormunden zu dürfen.

Woraus schließt du, daß jemand ein Könner ist? Allein aus der Tatsache, 
daß er älter ist und sich beschwert?

Schon die alten Römer wußten: "Audiatur et altera pars (Man höre auch 
die andere Seite)."

von A.H. (Gast)


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@Abacadabra Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Redmine kein 
Experimentier-Tool ist - die Entwickler haben sehr viele Dinge richtig 
gemacht. Zum Beispiel haben sie schonmal nicht den Fehler gemacht, auf 
der Bug/Issue Seite eine Million Felder anzubieten, deren korrekte 
Verwendung eine künstliche Intelligenz benötigt. Sie haben sich auf das 
Wesentliche und Wichtige konzentriert. Auch die Integration der 
verschiedenen Module untereinander (Issues, Wiki, Projekte,...) ist 
ziemlich gut. Und (auch aus eigener Erfahrung) man kann es sehr gut 
erweitern und mit eigenen Modulen anpassen.

Wenn ich mir die üblichen kommerziellen Tools ansehe (z.B. Peregrine 
Service Center, Rational Clearquest) oder auch Bugzilla.... da wird mir 
jedesmal übel, wenn ich auch nur auch die Issue-Seite betreten muss.

von Alex W. (Gast)


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Jürgen G. schrieb:
> Mir wird bewusst, dass er vorschreibt WIE wir entwickeln.
> Nämlich SOFORT mit coden.

Frei nach dem Motto: Programmier erst mal drauflos, und dann schauen wir 
was es wird!

> ich habe immer viel struktogramme, diagramme, Lösungen irgendwie
> graphisch dargestellt, bevor es ans coden ging.

Alles andere wäre auch ein Paradoxon! Wie mit nem Auto und nem leeren 
Tank:
1.) Kein Sprit-> ab zur Tanke!
2.) Ohne Sprit kommt man nicht zur Tanke, also muss man tanken! Siehe 
1.)


Ich finde es lustig, wenn man jemand vorschreibt was für denjenigen 
besser ist :-)

A "Sie müssen Erdnüsse essen! Das fördert den Intellekt!"
B "Ich bin aber dagegen allergisch"
A "Ihr Problem! Ess oder geh"

von STK500-Besitzer (Gast)


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Wir benutzen bei uns ein selbstentwickeltes "Ticket-Tool".
Ich finde es sehr praktisch, da dort die Werkstätten für die wir 
arbeiten (wir sind quasi ein hausinterner Dienstleister), entsprechende 
Aufgaben einstellen könen.
Für unseren Teamleiter ist es so auch einfacher möglich, entsprechende 
Kapazitäten zu verteilen und zu planen.
Da mit dem Tool auch gleich noch das Problem dokumentiert wird, ist es 
für die Mitarbeiter, die sich gegenseitig vertreten, auch einfacher ins 
Thema zu finden (sofern der "hauptamtliche" Kollege seiner Dokupflicht 
nachkommt...)
Außerdem hat man dann auch gleich eine Gerätehistorie.
Und Sachen, die man auf dem Papier stehen hat, vergisst man nicht so 
leicht...

von Abacadabra (Gast)


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> @Abacadabra Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Redmine kein
> Experimentier-Tool ist - die Entwickler haben sehr viele Dinge richtig
> gemacht.
für mich sieht deren Website wie eine "one man show" aus.
Bei mir kommen da einige Fragen auf.
Kann sein, daß sie überragende Entwickler sind, aber offenbar nicht 
Willens zur Kommunikation. Das Ganze ähnelt einem japanischen Linux, 
sicherlich gut, aber nur schwer durchschaubar (typischer Fall von 
Entwicklerignoranz).
Ein Relaunch wär da dringend notwendig.

> Wenn ich mir die üblichen kommerziellen Tools ansehe (z.B. Peregrine
> Service Center, Rational Clearquest) oder auch Bugzilla.... da wird mir
> jedesmal übel, wenn ich auch nur auch die Issue-Seite betreten muss.
im Prinzip gebe ich Dir recht, ich habe mir das Tickettool von redmine 
noch nicht en detail angeschaut ... aber wenn ich mir diese ganzen 
Tickettools anschaue, kann man auch gleich seine Eigenentwicklung 
starten, die genau das abdeckt, was man wirklich spezifisch braucht, so 
wie das STK500 gemacht hat.
Dauert dann länger, aber es kommt aus der eigenen Schmiede.
Zur Not reicht sogar ein primitiver Editor mit ein paar Vorgaben!

von konservativer sack (Gast)


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mit 6 kollegen kann man prima zusammen kegeln oder essen gehen oder zur 
not auch noch in den puff (red-time). das fördert das teamgefühl und es 
dauert gar nicht lange bis fast nur noch über das projekt gesprochen 
wird. das klappt dann wie von selbst. atomisierung ist etwas für 
nervenzellen. kreativität setzt aber ein gehirn und menschsein voraus. 
den jüngeren kravattenspackos fehlt aber die lebenserfahrung, um das zu 
erkennen.

von GuteLauneBär (Gast)


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Dummfug.

Die alten Säcke haben keine Ahnung mehr was abgeht. Die gehören entsorgt 
mit spätestens 50.

von MaWin (Gast)


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> Zur Not reicht sogar ein primitiver Editor mit ein paar Vorgaben!

Eigentlich ein usenet Newsserver.

Jeder Thread ist ein Vorgang, und alles (inklusive Dateien) wird 
drangepappt.

Brauchbare Newsreader erlauben, Antworten auf eigenen Beiträge 
hervorzuheben und Threads zu beobachten oder einzuklappen.

Lediglich die statistische Auswertung für den Chef fehlt dabei,
ansonsten kann das 25 Jahre ale usenet fast alles was nötig wäre.

Dokumentation auf einem Wiki.

Aber Nein, die Leute erfinden lieber was Neues, bei dem dann
so was simples wie edieren nicht geht.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Kara,

> Dein einziges Mantra ist: Die Führungskraft ist immer Schuld und
> inkompetent.
Nicht "mein" ewiges Mantra. Sondern dieser Eindruck könnte aber durchaus 
dort entsten, wo ein Teilnehmer hier belastet ist durch das Dogma "der 
Boss ist a) perfekt und hat b) immer Recht".

Führungskräfte sind auch Menschen, "errare humanum est", müssen ihren 
Führungsanspruch aber trotzdem legitimieren - und Macht hat schon immer 
korrumpiert. Auch, diesen Führungsanspruch zu legitimieren mit 
eigentlich untauglichen Mitteln.
Davon braucht sich niemand selbst belastet zu fühlen, wohl aber von 
seiner Unterlegenheit in Sachen Macht.


> Selbst wenn wie in diesem Fall nur eines von 7
> Teammitgliedern Probleme mit der Entscheidung seines Vorgesetzten hat.
Ohoh, dann hatten wir in dem Beispiel sechs Duckmäuser. Sollte die 
Frage, wer Recht hat, demokratisch entschieden werden?
Das wäre töricht. In dem Beispiel war der Boss eben alles andere als 
eine Leuchte erkennbar. Möglicherweise eine Fehlbesetzung, anscheinend 
hat auch der nächsthöhere Manager in seiner Dienstaufsicht und Fürsorge 
"gepatzt".


> Aber selbst wenn du darauf kämest, dann greift dein Mantra, die
> Fürungskraft ist Schuld, weil sie das Problem nicht zur Zufriedenheit
> des Querulanten löst
Fehldeutung. Der Manager hat sich gegenüber seinem Arbeitgeber 
verpflichtet, vertreten durch den höheren Manager.
Der im Fallbeispiel geschilderte Manager war aus Sicht des Arbeitgebers 
alles andere als perfekt. Das war und ist die Beurteilungsgrundlage.

Kara, nimm nicht Deine Deutung als die einzig denkbare.


>>Ob wir die Arbeit unter uns verteilen auf Zuruf,  ... oder einer Software
>>mit einem "RundumsorlosPaket" für Bosse, ist dabei ziemlich unwichtig
>
> Wieso ist das unwichtig? Als Ingenieur solltest du eigentlich gelernt
> haben, daß die Dokumentation
Richtig, DAFÜR ist die Art der Arbeitsverteilung überaus wichtig. Aber 
weniger für das, was Threadstarter in seinem Setting für wichtig erklärt 
hatte.


>>Viel wichtiger ist die Dreistigkeit des Bosses, der für seine
>>Inkompetenz nicht nur ein höheres Gehalt bezieht
>
> Woher weißt du, daß die Führungskraft inkompetent ist?
Nach Lage des Fallbeispiels hat sich diese inkompetent verhalten.
Dabei gilt natürlich die Unterstellung, der Thread Starter hätte 
aufrichtig und zutreffend berichtet.

> Man muß also auch mal unpopuläre Entscheidungen treffen können und nicht
> alles mit deiner Harmoniesoße übergießen.
Völlig klar.


> Woraus schließt du, daß jemand ein Könner ist?
Weil er sich hier äußert. Diese Unterstellung ist etwas fahrlässig, aber 
besser als die Unterstellung des Gegenteils.

Ciao
Wolfgang Horn

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>> Woher weißt du, daß die Führungskraft inkompetent ist?
>Nach Lage des Fallbeispiels hat sich diese inkompetent verhalten.

Wie gesagt, basierend auf der Aussage eines einzigen Teammitgliedes?? 
Ich dachte, du hättest schon etwas Lebenserfahrung.
Meine fast 25jährige Berufserfahrung sagt mir, daß in der 
Selbstwahrnehmung jeder, und da nehme ich mich gar nicht mal aus, jeder 
ein verkanntes Genie ist und alles besser könnte als seine Chefs.
Das Fremdbild trifft dann leider meistens nicht zu, auch da schließe ich 
mich mit ein.

>Ohoh, dann hatten wir in dem Beispiel sechs Duckmäuser.

Ein billiger Ansatz: Alles Deppen nur ich nicht (s.o.).

>> Woraus schließt du, daß jemand ein Könner ist?
>Weil er sich hier äußert.

Das ist doch jetzt nicht dein Ernst?!

Also wenn dein neuer Ansatz der Führung nach ingenieurwissenschaftlichen 
Grundlagen auf einer ähnlich aussagekräftigen Datenlage basiert, dann 
enthalte ich mich lieber jeden weiteren Kommentars.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Kara,

> Wie gesagt, basierend auf der Aussage eines einzigen Teammitgliedes??
Ja. Der Fragesteller hat zu seiner anonymen Frage die Informationen 
beigegeben, die er für hinreichend hielt. Andere haben wir nicht. Also 
können wir nur auf dieser Grundlage urteilen.
Sollte er sich geirrt haben, geschönt oder getäuscht, bekommt er 
natürlich ein falsches Urteil und einen falschen Rat, aber das ist seine 
Verantwortung.

Kara, Du hast hier das Urteil "Menschenkenntnis im Beruf aus dem Erleben 
der Zusammenarbeit" verwechselt mit dem Urteil am mehr oder weniger 
fiktiven Fallbeispiel.

Du hast Dir ferner die Überheblichkeit erlaubt, Deine Menschenkenntnis 
im Beruf als Referenz zu verwenden für das Urteil am fiktiven 
Fallbeispiel.
Deiner Überheblichkeit wegen verzichte ich auf die Mühen der Höflichkeit 
Dir gegenüber.

> Meine fast 25jährige Berufserfahrung sagt mir, daß...
Klar. Wir alle müssen im Rudel der heulenden Wölfe überleben.
Übrigens - ab dem wievielten Jahr Berufserfahrung setzt die 
Lernunfähigkeit ein?

>>Ohoh, dann hatten wir in dem Beispiel sechs Duckmäuser.
>
> Ein billiger Ansatz: Alles Deppen nur ich nicht (s.o.).
Aber nicht doch. Sondern wie wenn der Arzt diagnostiziert - wenige 
Masernflecken sind aussagekräftiger als der Rest der anscheinend 
gesunden Haut.
Wie in der Technik kommt es auf die richtige Wichtung der Symptome an.


>>> Woraus schließt du, daß jemand ein Könner ist?
>>Weil er sich hier äußert.
>
> Das ist doch jetzt nicht dein Ernst?!
Doch, aber mit der Begründung, die Du gelöscht hast: So gern jeder die 
Eigenschaft "Könnertum" anstrebt, so gern jeder hört, er sei ein Könner, 
so sehr viel zweckmäßiger ist die Unterstellung, er sei einer, als dass 
er ein Nichtsnutz sei.

Noch mal, Kara, dies Forum dient dem anonymen Austausch von fiktiven 
Fallbeispielen, Fragen und Antworten.
Fehler sind da unvermeidbar. Dafür kann sie jeder berücksichtigen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Du hast Dir ferner die Überheblichkeit erlaubt, Deine Menschenkenntnis
>im Beruf als Referenz zu verwenden für das Urteil am fiktiven
>Fallbeispiel.

Meine Referenz ist nicht "überheblicher" als deine. Wenn du aus der 
Tatsache eines einzigen Unzufriedenen ableitest, daß der Vorgesetzte ein 
Depp ist, dann darf ich doch ableiten, daß bei einem Unzufriedenen und 6 
Zufriedenen der Fehler vielleicht nicht unbedingt beim Teamleiter liegt.

>Deiner Überheblichkeit wegen verzichte ich auf die Mühen der Höflichkeit
>Dir gegenüber.

Entschuldigung, daß ich nicht so bereitwillig deine allumfassene 
Überlegenheit akzeptiere.

>...ab dem wievielten Jahr Berufserfahrung setzt die Lernunfähigkeit ein?

Ich verstehe mein (Berufs)leben als lebenlanges Lernen. Zumindest bemühe 
ich mich.
Von daher kann ich deinen Ansatz der einsetzenden Lernunfähigkeit nicht 
teilen. Ich vermute mal, du betrachtest dich selbst auch als ständig 
lernfähig. Oder wann beabsichtigst du deinen Beraterjob aufzugeben?

>Sondern wie wenn der Arzt diagnostiziert - wenige
>Masernflecken sind aussagekräftiger als der Rest der anscheinend
>gesunden Haut.

Laß Deine falschen Metaphern mal stecken, Lt Pschyrembel sind Masern 
durch "Exantheme über den ganzen Körper" charakterisiert.
Ein guter Arzt wird außerdem immer versuchen die Krankheit durch weitere 
Untersuchungen/Beobachtungen weiter einzugrenzen bzw. zu bestätigen. So 
gehen Masern z.B. auch mit Fieber einher.
Ein Ausschlag könnte z.B. durch eine allergische Reaktion verursacht 
sein.


>Wie in der Technik kommt es auf die richtige Wichtung der Symptome an.

Wie möchtest du ein einziges vorhandenes Symptom wichten?


>...so sehr viel zweckmäßiger ist die Unterstellung, er sei einer, als
>dass er ein Nichtsnutz sei.

Und das gilt nicht für Teamleiter?

von Jürgen W. (lovos)


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>>Ohoh, dann hatten wir in dem Beispiel sechs Duckmäuser.
>
>Ein billiger Ansatz: Alles Deppen nur ich nicht (s.o.).

Umgekehrt ist mir schon öfters passiert, dass sich jemand über Zustände 
beschwerte, die mich genauso störten. Da dachte ich "Endlich sagt wer 
was".

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Kara,

> Meine Referenz ist nicht "überheblicher" als deine.
Ohje. Schon in meiner Kindheit fetzten sich meine besten Freunde: "Das 
Auto meines Vaters ist toller..."

> Wenn du aus der
> Tatsache eines einzigen Unzufriedenen ableitest, daß der Vorgesetzte ein
> Depp ist, dann darf ich doch ableiten, daß bei einem Unzufriedenen und 6
> Zufriedenen der Fehler vielleicht nicht unbedingt beim Teamleiter liegt.
Du als Leser darfst das natürlich. Diese Ableitung ist dann aber eher in 
Deinem Sinne als in dem des Fragestellers.

> Entschuldigung, daß ich nicht so bereitwillig deine allumfassene
> Überlegenheit akzeptiere.
Was ist das denn? "Allumfassende Überlegenheit"? Aus welchem Satz, 
Absatz oder Beitrag sollte dieser Anspruch heraus zu lesen sein?
Kein vernünftiger Mensch könnte den erheben, weiß er doch "errare 
humanum est".

Allerdngs behaupte und belege gern:
1. Grundlegende Führungsfähigkeiten sind allen Menschen angeboren. 
Andernfalls wären unsere Urahnen schon ausgestorben, bevor sie die Bäume 
erklimmen konnten.
2. Unsere Denkweisen als Ingenieure taugen nicht nur zur Lösung von 
Problemen in technischen Systemen. Sondern auch zur Lösung von sozialen 
Problemen, wenn wir die Gesellschaften als soziale Systeme betrachten.

Ich bedaure sehr, wenn Ingenieure prächtige Möglichkeiten zur 
Selbstentfaltung und hohem Einkommen verpasst haben, weil sie sich mit 
dem Schicksal "Fachkraft" abgefunden haben wie gläubige Inder mit ihrer 
Kaste.
Ich bin mir bewusst, wie beleidigt sie sich auf manche meiner Aussagen 
fühlen könnten.

„Aufklärung: Die Vernunft macht immer heller, in welchem Dunkel wir 
leben.“ (Ludwig Marcuse)

Aufklärung ist trotz ihrer Nebenwirkungen gut und vorteilhaft.

>>Sondern wie wenn der Arzt diagnostiziert - wenige
>>Masernflecken sind aussagekräftiger als der Rest der anscheinend
>>gesunden Haut.
>
> Laß Deine falschen Metaphern mal stecken,
Deine Reaktion sagt mir, Du hast den Sinn schon erkannt - eine treffende 
Diagnose braucht keine Zustimmung der Mehrheit. Wohl aber Kenntnis, 
welche Ursachen welche Symptome bewirken.

> Wie möchtest du ein einziges vorhandenes Symptom wichten?
Wie ich es getan habe. Ob ich treffend geschätzt habe oder nicht, das 
sagt allein die Reaktion des Fragestellers.
So, wie wenn der Ingenieur mit dem Tastkopf an seine Leiterplatte geht, 
er nur an seinem Scope das richtige Messergebnis sehen kann.


>>...so sehr viel zweckmäßiger ist die Unterstellung, er sei einer, als
>>dass er ein Nichtsnutz sei.
>
> Und das gilt nicht für Teamleiter?
Der Teamleiter hat erkennbar nicht gefragt. Hätte der Fragesteller sich 
als solcher ausgegeben, wäre meine Antwort anders ausgefallen.

Kara, der Ingenieur muss spätestens mit seinem Wechsel in Coaching und 
Beratung die Gesetze dieser Branchen befolgen. Welche auch denen der 
Hellseher und Huren gleichen - willst du weiter empfohlen werden, hältst 
du dich mit Beleidigungen besser zurück.

Ciao
Wolfgang Horn

von Jürgen W. (lovos)


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> daß bei einem Unzufriedenen und 6 Zufriedenen der Fehler vielleicht

Unter den 7 Teammitglieder zählte ich auch den Chef, also kann es nur 
maximal 5 Zufriedene geben.
Wenn jemand sich nicht äußert, ist sie dann automatisch zufrieden?

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Ohje. Schon in meiner Kindheit fetzten sich meine besten Freunde:
>"Das Auto meines Vaters ist toller..."

Zum Fetzen gehören zwei: "Meine Thesen sind toller".

>1. Grundlegende Führungsfähigkeiten sind allen Menschen angeboren.
>Andernfalls wären unsere Urahnen schon ausgestorben, bevor sie die Bäume
>erklimmen konnten.

Wenn überhaupt, dann aber in unterschiedlichen Ausprägungen. Nicht jeder 
ist der geborene Anführer.

>2. Unsere Denkweisen als Ingenieure taugen nicht nur zur Lösung von
>Problemen in technischen Systemen. Sondern auch zur Lösung von sozialen
>Problemen, wenn wir die Gesellschaften als soziale Systeme betrachten.

Dann wende doch deine Erkenntnisse doch mal exemplarisch auf diesen 
Präzedenzfall an.

>Deine Reaktion sagt mir, Du hast den Sinn schon erkannt - eine treffende
>Diagnose braucht keine Zustimmung der Mehrheit.

Nicht den Punkt wechseln, du wolltest die Diagnose aufgrund eines 
einzigen Symptoms stellen, und das ist unseriös.

>So, wie wenn der Ingenieur mit dem Tastkopf an seine Leiterplatte geht,
>er nur an seinem Scope das richtige Messergebnis sehen kann.

Ein guter Ingenieur wird sein Ergebnis auf Plausibilität prüfen. Du 
weißt schon: wer misst, misst Mist.

>...hältst du dich mit Beleidigungen besser zurück.

Du empfindest deinen Pauschalvowurf, alle Führungskräfte sind Deppen, 
nicht als Beleidigung?

>> Und das gilt nicht für Teamleiter?
>Der Teamleiter hat erkennbar nicht gefragt. Hätte der Fragesteller sich
>als solcher ausgegeben, wäre meine Antwort anders ausgefallen.

Wenn der Teamleiter dir die gleiche Situation geschildert hätte, wäre 
deine Antwort anders ausgefallen???


@Jürgen G.
>Da dachte ich "Endlich sagt wer was".

Das sagt eigentlich ziemlich viel über dich aus.

von Jürgen W. (lovos)


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> Das sagt eigentlich ziemlich viel über dich aus.

Was denn?

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Was denn?

Zum Beispiel, daß du lieber andere vorschickst anstatt selber aktiv zu 
werden.

von Jürgen W. (lovos)


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> Zum Beispiel, daß du lieber andere vorschickst

vorschicken???? Wer hat da wen vorgeschickt? Das Wort ist gar nicht 
gefallen!
Ziemlich sonderbar!
Also meine Aussage war: "Da dachte ich "Endlich sagt wer was"."
Und das soll sehr viel über mich aussagen?! Was noch?

Was könnten deine Äusserungen über dich aussagen?

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Das Wort ist gar nicht gefallen!

Andere, vielleicht bessere Formulierung: Du hast dich selbst nicht 
getraut.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Jürgen,

> Unter den 7 Teammitglieder zählte ich auch den Chef, also kann es nur
> maximal 5 Zufriedene geben.
Ah so, den Boss hatte ich nicht dazu gezählt.

> Wenn jemand sich nicht äußert, ist sie dann automatisch zufrieden?
Diese Unterstellung wäre grob fahrlässig.
Noch schlimmer wäre allerdings, ihn deshalb für unzufrieden zu halten.

Wenn in einer Organisationseinheit verschwiegen wird, was eigentlich 
jeder wissen muss, insbesondere der Entscheider, dann ist das eine Art 
Krankheitssymptom. Die naheliegende Ursache ist "kollektiver Verlust des 
Vertrauens in den Chef", und die ist vergleichbar, wie wenn sich im Auto 
die Lenksäule sich in weiches Gummi verwandelt hat. Höchst gefährlich!

Da hilft kein Kampf gegen Symptome, sondern der Boss muss dies Vertrauen 
wieder gewonnen haben, bevor sein Boss über Ablösung nachdenkt.


Übrigens - solange der Arbeitsvertrag das Maß aller Dinge ist, hat der 
Arbeitnehmer zufrieden zu sein, wenn der Arbeitgeber diesen erfüllt!

Allerdings, so qualifiziert die Arbeitnehmer, so sehr braucht der 
Arbeitgeber mehr als "Dienst nach Vorschrift", nämlich auch engagiertes 
Mitdenken, Risikobereitschaft, vor allem Vertrauen in die 
Führungskräfte.
Diese Leistungen, die über den Arbeitsvertrag hinaus gehen, darf aber 
nur erwarten, wer entsprechende Gegenleistungen bringt.

Ciao
Wolfgang Horn

von Genervter (Gast)


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Danke an Wolfgang und Kara.
Es war eigentlich ein recht interessanter Thread bis ihr angefangen habt 
eure nichts zum Thema beitragende Privatdiskussion hier aufzubauen. 
Dieses Geschwätz wer wohl wie ist und sich wie verhält sind Mutmaßungen 
und entbehren jeder Grundlage. Wozu also dieses Geschwätz?

Ich würde gerne noch was zum Thema wissen. Lohnt sich solch ein System 
in kleinen Teams und was habt ihr für Erfahrungen gemacht und welche 
Systeme nutzt ihr.
Danke.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Auf ein Weiteres, Kara? Gern.

1. Grundlegende Führungsfähigkeiten sind allen Menschen angeboren.
>>Andernfalls wären unsere Urahnen schon ausgestorben, bevor sie die Bäume
>>erklimmen konnten.
>
> Wenn überhaupt, dann aber in unterschiedlichen Ausprägungen. Nicht jeder
> ist der geborene Anführer.
Richtig, nicht jeder kann diesem Klischee entsprechen. Wer will das 
überhaupt?
Ich spreche auch nur von angeborenen Grundfähigkeiten. Zu denen gehört 
auch der Gleichgewichtssinn. Der reicht zwar noch lange nicht zum 
Steuern eines Airbus, ist aber schon zum Steuern eines Zweirades 
unverzichtbar.
Fähigkeit ist nicht die Identität, welche die Beobachter einem 
zuschreiben.

> Dann wende doch deine Erkenntnisse doch mal exemplarisch auf diesen
> Präzedenzfall an.
Das tue ich bereits, so weit das ohne Hellsehen geht - und innerhalb der 
Beschränkungen
a) eines öffentlichen Forums,
b) ohne Auftrag, ohne gegenseitiges Vertrauen.

> Nicht den Punkt wechseln, du wolltest die Diagnose aufgrund eines
> einzigen Symptoms stellen, und das ist unseriös.
Oh, da verbirgt jemand seine wahre Identität hinter einem Nick, wirft 
anderen aber Unseriosität vor?

Deine Anregung sei trotzdem willkommen.

wikipedia: "Als Ernst und auch Seriosität bezeichnet man eine sachliche, 
aufrichtige Einstellung oder Haltung und – im Gegensatz zum Scherz – die 
Wahrhaftigkeit einer Aussage und die erreichte Übereinstimmung der 
Aussage mit dem Gegenstande derselben.

Die Seriosität einer Aussage hängt nicht von ihrer Detailliertheit aber.

Letzteres hast Du wohl gemeint. Ein Patient darf von seinem Arzt eine 
eingehende Anamnese erwarten, ein Klient auch von seinem Dienstleister.
Beides ist hier nicht gegeben, sondern ein Fragesteller hat eine Frage 
gestellt mit den Informationen, die er für hinreichend hielt, und hat 
von mir eine gute Antwort erhalten.

Übrigens fordern unsere Arbeitgeber von uns Ingenieuren auch, das wir 
nicht mehr liefern, als der Kunde gekauft hat.

> Ein guter Ingenieur wird sein Ergebnis auf Plausibilität prüfen. Du
> weißt schon: wer misst, misst Mist.
Klar. Im Dialog ist das die Reaktion des Fragestellers.

> Du empfindest deinen Pauschalvowurf, alle Führungskräfte sind Deppen,
> nicht als Beleidigung?
Dieser Vorwurf wäre eine.
Aber wo meinst Du, den von mir gelesen zu haben? Bitte nenne die Nummer 
des Beitrags und die Zeile.

> Wenn der Teamleiter dir die gleiche Situation geschildert hätte, wäre
> deine Antwort anders ausgefallen???
Erstens hätte er etwas anders beschrieben.
Zweitens gewähre ich jedem Klienten das Recht, dass ich mich auf ihn 
einstelle und ihm nach bestem Wissen und Gewissen einen Rat gebe, der 
ihn mindestens einen Schritt weiter bringt auf seinem Weg.
Wir Dienstleister haben mit Huren manches gemeinsam - weil die Kunden es 
so wollen. Weil ich es in der Situation eines Klienten auch so wollte.

Ciao
Wolfgang Horn

von Agent_x (Gast)


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> Übrigens - solange der Arbeitsvertrag das Maß aller Dinge ist, hat der
> Arbeitnehmer zufrieden zu sein, wenn der Arbeitgeber diesen erfüllt!
??? Geht es noch?
Weißt Du überhaupt was ein Vertrag ist?
Das ist ein Verplichtungserklärung, daß ich das was ich da unterschreibe 
auch einhalte - und zwar von beiden Vertragsparteien!
Der Witz ist, daß der Arbeitgeber am längeren Hebel sitzt, wenn er den 
Vertrag nachträglich einseitig ändert!
Über den Vertrag hinaus gibt es aber noch ganz andere Dinge mit denen 
man als Arbeitnehmer unzufrieden sein kann ... ich hoffe, soviel 
Restverstand wirst Du wohl noch aufbringen können, um Dir vorzustellen 
was das wohl alles sein könnte.
Der Vertrag selber ist ja auch schon zugunsten des Arbeitgebers 
ausgerichtet, nur deshalb wird er gemacht - im Prinzip würden 
gesetzliche Vorgaben völlig ausreichen.

> Allerdings, so qualifiziert die Arbeitnehmer, so sehr braucht der
> Arbeitgeber mehr als "Dienst nach Vorschrift", nämlich auch engagiertes
> Mitdenken, Risikobereitschaft, vor allem Vertrauen in die
> Führungskräfte.
bla, bla - er braucht nur eines: nämlich möglichst viel monetären Gewinn 
aus der Leistung, die ich als Arbeitnehmer dem Arbeitgeber offeriere - 
und wenn exakt diese Leistung besser als die meiner Kollegen ist, dann 
reicht das völlig aus und Du bleibst an Bord.

> Diese Leistungen, die über den Arbeitsvertrag hinaus gehen, darf aber
> nur erwarten, wer entsprechende Gegenleistungen bringt.
welche sollen das sein? Bonuszahlungen?
Wenn Du die entsprechenden Leistungen nicht bringst, wirst Du ganz 
schnell durch jemand anderes ersetzt werden, wo ist das Problem?

von Jürgen W. (lovos)


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> Dieses Geschwätz wer wohl wie ist
Wie bitte?

von Agent_x (Gast)


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> Ich würde gerne noch was zum Thema wissen. Lohnt sich solch ein System
> in kleinen Teams und was habt ihr für Erfahrungen gemacht und welche
> Systeme nutzt ihr.
stimmt allerdings, mal wieder am Thema vorbei.
Kommt darauf an, was Dein Team genau umsetzen soll bzw. wie dessen 
Aufgabenstellung aussieht.
Im Prinzip reicht ein usenet newsreader wie weiter oben von MaWin 
vorgeschlagen für den Anfang aus.
Die anderen Ticketsysteme haben in erster Linie eine professionellere 
Optik und die ein oder andere Zusatzoption.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Du geheimnisvoller Agent_x mit wohl der Walther PPK im 
Schulterholster...

>> Übrigens - solange der Arbeitsvertrag das Maß aller Dinge ist, hat der
>> Arbeitnehmer zufrieden zu sein, wenn der Arbeitgeber diesen erfüllt!
> ??? Geht es noch?
> Weißt Du überhaupt was ein Vertrag ist?
> Das ist ein Verplichtungserklärung, daß ich das was ich da unterschreibe
> auch einhalte - und zwar von beiden Vertragsparteien!
> Der Witz ist, daß der Arbeitgeber am längeren Hebel sitzt, wenn er den
> Vertrag nachträglich einseitig ändert!
Einzelne, isolierte Areitnehmer mögen das so empfinden, ja, tat ich in 
gewissem Sinne auch.
Aber die Einhaltung der Arbeitsverträge und -gesetze wachen 
Arbeitsrichter, Justiz - und mein Arbeitsanwalt.
Über die Einhaltung der Tarifverträge die Gewerkschaft.

> Über den Vertrag hinaus gibt es aber noch ganz andere Dinge mit denen
> man als Arbeitnehmer unzufrieden sein kann ...
Natürlich so sehr, wie diese Zufriedenheit ein subjektives Gefühl ist. 
Unzufrieden könnte schon der Gewinner des Lotto-Jackpots sein, wenn ihm 
von den erhofften 35 Millionen Euro nur 34,995 Millionen ausgezahlt 
werden...
Deshalb gibt es ja die Gesetze.

> Der Vertrag selber ist ja auch schon zugunsten des Arbeitgebers
> ausgerichtet,
Niemand muss ihn unterschreiben. Allerdings könnten die Konsequenzen der 
Weigerung so schmerzhaft sein, wie Schröder und Gerster das gemacht 
haben.

> nur deshalb wird er gemacht - im Prinzip würden gesetzliche Vorgaben
> völlig ausreichen.
Vielleicht für den, der nur in Zahlen und Daten denkt.
Aber er auch in Fakten denkt, wird die Vorteile sehen der gegenseitigen 
Verpflichtung von Arbeitgeber und -nehmer gegenüber einer jeweiligen 
Verpflichtung nur gegenüber dem Gesetzgeber.
Ich jedenfalls mag eine Reinkarnation des Reichsarbeitsdienstes, auch 
wenn ich in der ARGE gewisse Strukturen zu erkennen vermeine.

Hast Du Dich mal mit Deinem Betriebsrat darüber unterhalten? Oder über 
die Folge der Aufhebung der Tarifpflichten? Oder über die Folgen, wenn 
der gewählte Gesetzgeber die Löhne bestimmt?
Danke nein, einmal VEB war genug. Ich brauche auch keine "VolksEigene 
Belegschaft".


> ... er braucht nur eines: nämlich möglichst viel monetären Gewinn
> aus der Leistung, die ich als Arbeitnehmer dem Arbeitgeber offeriere
Zustimmung.

"Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, 
als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen." (Bernd Pischetsrieder, 
Ex-BMW)
Aber wo diese Weisheit wahr ist, da ist das engagierte Mitdenken der 
Mitarbeiter viel wertvoller als nur deren Handarbeit oder deren Arbeit 
an CADxx, ProEngineer oder einem anderen Engineering-Tool.

Außerdem schreiben die Personaler nicht umsonst "Teamfähigkeit" in ihre 
Stellenanzeigen - und meinen damit keinen Opportunismus, sondern etwas 
mehr in Richtung "einer für alle, alle für einen".

Nur mit dem opportunistischen Dienst nach Vorschrift ist der 
Arbeitsplatz gegen die chinesische Konkurrenz garantiert nicht zu 
halten.

>> Diese Leistungen, die über den Arbeitsvertrag hinaus gehen, darf aber
>> nur erwarten, wer entsprechende Gegenleistungen bringt.
> welche sollen das sein? Bonuszahlungen?
Nein. Denn die erzeugen allenfalls opportunistisches Mitdenken, aber das 
ist auch so minderwertig wie Speichelleckerei.
Boni bewirken, dass der Arbeitnehmer im Interesse seiner Boni denkt 
statt im Interesse seines Teams. Deshalb sind die Entscheidungen daraus 
minderwertig.

Das Miteinander ist nicht so simpel wie Schlagworte. Effizientes, 
wettbewerbsfähiges Miteinander schon gar nicht.

Ciao
Wolfgang Horn

von Agent_x (Gast)


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> Du geheimnisvoller Agent_x mit wohl der Walther PPK im
> Schulterholster...
ich habe meine Gründe - Meinungsfreiheit haben wir hier auf dem Papier 
und Papier ist bekanntermaßen geduldig. Auf großartige Bekanntheit lege 
ich keinen Wert.

> Aber die Einhaltung der Arbeitsverträge und -gesetze wachen
> Arbeitsrichter, Justiz - und mein Arbeitsanwalt.
wo keine Klage, da ist auch kein Richter ... der Arbeitgeber weiß das 
und nimmt sich deshalb grenzwertige Freiheiten heraus.
Es steht Dir natürlich frei zu klagen, na rate mal wie lange Du dann 
noch Arbeit haben wirst?
Könnte auch sein, daß Du in eine Blacklist wanderst :-P dann kannst Du 
schon mal vorzeitig Rente einreichen.
Außerdem wird man als Arbeitnehmer "Kleinigkeiten" wohl oder übel 
hinnehmen, wenn der Rest stimmt.

> Über die Einhaltung der Tarifverträge die Gewerkschaft.
Gewerkschaft ist ein Fall von gestern, heute läuft vieles ohne Tarif!

> Deshalb gibt es ja die Gesetze.
mhm, und es gibt Recht und Gerechtigkeit, niemals verwechseln - Du mußt 
die Klage auch gewinnen!

> Niemand muss ihn unterschreiben. Allerdings könnten die Konsequenzen der
> Weigerung so schmerzhaft sein, wie Schröder und Gerster das gemacht
> haben.
wenn Du nicht unterschreibst oder was wegstreichst, bekommst Du in 
diesem Lande keine Arbeit mehr - das war früher mal anders, da konnte 
man z.T. sogar noch ohne Arbeitsvertrag arbeiten. Das wär heute 
unmöglich ... heute mußt Du für jede Kleinigkeit unterschreiben, ich 
denke, das ist auch jedem klar!
Soweit sind wir heute leider schon!

> Aber er auch in Fakten denkt, wird die Vorteile sehen der gegenseitigen
> Verpflichtung von Arbeitgeber und -nehmer gegenüber einer jeweiligen
> Verpflichtung nur gegenüber dem Gesetzgeber.
Du vergißt, daß der Arbeitsvertrag einseitig vom Arbeitgeber aufgesetzt 
wird - eine Mitwirkung seitens des Arbeitnehmers ist gar nicht erst 
vorgesehen außer vielleicht bei Tarifverträgen, wo die Gewerkschaften 
noch mitwirken dürfen.
Es ist immer eine einseitige Angelegenheit, auf die ich mich als 
Arbeitnehmer wohl oder übel einlassen muß.
Das geht z.T. schon soweit, daß Arbeitsverträge erst kurz vor 
Arbeitsantri

> Hast Du Dich mal mit Deinem Betriebsrat darüber unterhalten? Oder über
> die Folge der Aufhebung der Tarifpflichten? Oder über die Folgen, wenn
> der gewählte Gesetzgeber die Löhne bestimmt?
darum gehts doch gar nicht, Lohnfestsetzungen sind doch nur ein 
Bruchteil eines Arbeitsvertrages und vom Gesetzgeber gibt es doch 
sowieso einen Persilschein (kein Mindestlohn) diesbezüglich.
Schlimmstenfalls ist noch Ärger von der Gewerkschaft zu erwarten, sofern 
die überhaupt noch was zu sagen haben.

> Außerdem schreiben die Personaler nicht umsonst "Teamfähigkeit" in ihre
> Stellenanzeigen - und meinen damit keinen Opportunismus, sondern etwas
> mehr in Richtung "einer für alle, alle für einen".
gerade dann müßten sie Boni für das Team einführen.
Teamfähigkeit ist mehr so ein Wunschdenken der Personaler, das sich 
sowieso nur mehr oder weniger gut umsetzen läßt - zum Billiglohn geht 
sowas schon mal gar nicht wegen der Fluktuation.

> Nur mit dem opportunistischen Dienst nach Vorschrift ist der
> Arbeitsplatz gegen die chinesische Konkurrenz garantiert nicht zu
> halten.
das weiß doch aber in der Regel auch der Arbeitnehmer!
Wenn er etwas schlauer ist, weiß er auch was der Arbeitgeber an seiner 
Leistung verdient und wie diese auszusehen hat, um nicht rauszufliegen.
Das kann ich mir alles vorher ausrechnen.
Die chinesische oder sonstige Konkurrenz ist zwar gut, aber so gut auch 
nicht, daß sie jetzt alles abdecken kann.
Es gibt immer genug Arbeitsbereiche, muß ja nicht die Produktion von 
TFTs und sonstigen Kram sein, hier brauchen wir nicht mehr zu 
konkurrieren, was weg ist, ist weg.
Es geht um das weitere Absenken von Spitzengehältern und da ist noch 
einiges möglich, wenn man sich das als Unternehmen oder Dienstleister 
zutraut; hier wird sich in Zukunft noch einiges ändern und das merkt man 
ja auch in der Vereinfachung der Ausbildung zum Bachelor, das ist nur 
der erste Schritt in die richtige Richtung.

> Boni bewirken, dass der Arbeitnehmer im Interesse seiner Boni denkt
> statt im Interesse seines Teams. Deshalb sind die Entscheidungen daraus
> minderwertig.
ich kann die Boni ja auch im Team fair aufteilen und schon sieht es 
besser aus :-)

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Agent_x,

> ... der Arbeitgeber weiß das
> und nimmt sich deshalb grenzwertige Freiheiten heraus.
Tja, das darf jeder.

> Könnte auch sein, daß Du in eine Blacklist wanderst :-P
Hast Du für die öffentlich vorgetragene Vermutung einen belastbaren 
Beleg?

> Gewerkschaft ist ein Fall von gestern, heute läuft vieles ohne Tarif!
Diese Behauptung ist aufgrund ihrer Formulierung unwiderlegbar.


> wenn Du nicht unterschreibst oder was wegstreichst, bekommst Du in
> diesem Lande keine Arbeit mehr
Glaubhafter Beleg dazu? Eine Behauptung ist nur so viel wert wie ihr 
glaubhafter Beleg.

> Du vergißt, daß der Arbeitsvertrag einseitig vom Arbeitgeber aufgesetzt
> wird
Er wirkt aber erst nach zwei Unterschriften.

> ...und vom Gesetzgeber gibt es doch
> sowieso einen Persilschein (kein Mindestlohn) diesbezüglich.
Gottseidank. Denn sobald in der Bundestagswahl diejenige Partei gewinnt, 
die höhere Löhne verspricht, würden in wirtschaftlichen Fragen stets 
inkompetente Politiker die Wirtschaft dominieren und wir hätten die 
glorreichen Verhältnisse, welche den Konkurs der DDR mitverschuldet 
haben.
Aufarbeitung der Vergangenheit ist nicht deren Glorifizierung, sondern 
auch Kritik und Lernen daraus.

> Schlimmstenfalls ist noch Ärger von der Gewerkschaft zu erwarten, sofern
> die überhaupt noch was zu sagen haben.
Ja, deren Schwäche erstaunt mich auch.

> gerade dann müßten sie Boni für das Team einführen.
Die Boni könnten das nur, wenn sie die entsprechenden persönlichen Mühen 
und Entbehrungen übertreffen. Aber nicht erst nach diesen, sondern 
vorbeugend. Ich fürchte, das wird zu teuer - vor allem, wenn es 
Gewohnheitsrecht geworden ist und Teil des Tarifvertrags. Dann wäre der 
Effekt auf die Teamarbeit wieder dahin.
Zweitens - ein Team des "einer für alle, alle für einen" aus 
Opportunisten wäre keines. Weil die Boni selbst "Teamplayer" zu 
Opportunisten wandeln, welche die Leistung eben nicht für das Team 
bringen, sondern allein der Boni wegen.

> Teamfähigkeit ist mehr so ein Wunschdenken der Personaler, das sich
> sowieso nur mehr oder weniger gut umsetzen läßt...
Teams in Richtung "einer für alle, alle für einen" konnten schon immer 
geformt werden. Mit der ingenieurtypischen Frage "wie funktioniert das?" 
kann jedermann die Voraussetzungen dafür erkunden. Dann wird er sehen, 
wie notwendig der Teamleiter "einer von uns" sein muss - wie selten das 
in normalen Zeiten sind, vor allem in Unternehmen mit Kastenwesen, und 
warum in Katastrophen häufiger.
Das Kastenwesen in Unternehmen allein schließt die Bildung echter Teams 
in der Arbeit aus. Eher finden wir sie in den "Seilschaften" und den 
Notgemeinschaften.

> sowas schon mal gar nicht wegen der Fluktuation.
Korrekt. Eine der logisch nachweisbaren Voraussetzungen für echte 
Teamarbeit ist ein gegenseitiges Vertrauen. Das aber kommt kaum auf 
unter der Befürchtung, einer der Kollegen könne bald zur Konkurrenz 
wechseln und die eigenen Betriebsgeheimnisse ausplaudern.

>> Nur mit dem opportunistischen Dienst nach Vorschrift ist der
>> Arbeitsplatz gegen die chinesische Konkurrenz garantiert nicht zu
>> halten.
> das weiß doch aber in der Regel auch der Arbeitnehmer!
> Wenn er etwas schlauer ist, weiß er auch was der Arbeitgeber an seiner
> Leistung verdient und wie diese auszusehen hat, um nicht rauszufliegen.
Gewiss. Der Fakt ist aber: Miteinander befreit die im Gegeneinander 
blockierten Kräfte für das gemeinsame Ziel. Wie viele auch immer so tun, 
als wären sie Teamplayer, das Gegeneinander unter der zwanghaft 
grinsenden Maske blockiert Kräfte und garantiert Minderergebnisse.
Das gemeinsame Schauspiel mit dem Titel "wir tun mal so, als wären wir 
ein Team" ist längst nicht so effizient wie aufrichtiges "Teamgefühl".

(Hmmm. Angenommen, die drei Musketiere Dumas's wären kein echtes Team 
gewesen, sondern hätten das Team nur gespielt. Wie müsste man das 
Drehbuch zum Film dann umschreiben? Wie oft würde einer der Musketiere 
zögern, sich in das Degengefecht mit den Feinden vom Kardinal zu 
stürzen, würde sich mit Blickwechseln mit den anderen erst vergewissern, 
dass sie ihm seinen Gefallen heimzahlen, ließe Kardinälern Zeit zur 
Vorbereitung - und wäre wegen dieses Zögerns schon abgestochen?)

> Es geht um das weitere Absenken von Spitzengehältern und da ist noch
> einiges möglich, wenn man sich das als Unternehmen oder Dienstleister
> zutraut;
Nicht ohne eine massive Machtverschiebung, die einer Revolution gleich 
käme. Aber Macht macht mächtig Macht, "der Teufel schei*r auf den 
grüßten Haufen", Macht korrumpiert, Macht kennt keine Freunde, aber die 
Kenntnis von den Leichen in des anderen Keller schafft brüchige 
Bündnisse.
Deswegen - wärst Du selbst Vorsitzender des Vorstands mit der Absicht, 
die Gehaltsspanne auf die von Toyota zu senken, die Arme Deiner 
mächtigsten leitenden Angestellen reicht bis in den Aufsichtsrat und Du 
wirst mit fadenscheinigem Vorwand recycelt. Wahrscheinlich bist Du dann 
Prof. (Fh). mit satter Schweigeabfindung.

Lies mal über die Details der Französischen Revolution. Louis XVI. 
wollte die Bedingungen des Volkes verbessern, er ahnte, was auf ihn 
zukam. Wäre er erfolgreich gewesen, hätten seine Chancen auf 
Besänftigung des Volkes besser gestanden, aber seine Feudalfürsten 
blockierten ihn. Er war zwar König, aber machtlos.
Als Vorstandsvorsitzender bist Du auch mit guten Absichten nur so stark, 
wie Dich Deine Leute unterstützen.


> ja auch in der Vereinfachung der Ausbildung zum Bachelor, das ist nur
> der erste Schritt in die richtige Richtung.
So mächtig die CAD-Programme aller Art, braucht die Wirtschaft weniger 
ingeniöse Denker, sondern eher Bediener von CAD-Programmen.


Ciao
Wolfgang Horn

von Genervter (Gast)


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@Wolfgang und all die anderen Offtopic-Poster, könntet ihr mir bitte 
erklären, weshalb ihr nicht einen eigenen Thread aufmacht und dort 
weiter eure Diskussion um ein hier Offtopic-Thema führt? Danke für die 
Erklärung.

von Agent_x (Gast)


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> Danke für die Erklärung.
Die kommerziellen Produkte (Peregrine Service Center, Rational 
Clearquest) sind doch schon genannt worden und die restlichen 
Alternativ-Infos auch - was willst Du noch hören? Betriebsgeheimnisse? 
Das Thema ist doch schon down.

von Agent_x (Gast)


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Hi Wolfgang Horn,
> Hast Du für die öffentlich vorgetragene Vermutung einen belastbaren
> Beleg?
Weißt Du was in Firmendatenbanken oder beim BND so über Dich 
rumschwirrt?
Die Frage nach einem Beleg ist ja wohl ein Witz.
Mal angenommen ich habe ihn, dann gibt es eine klare Ansage: 
Betriebsgeheimnis - sonst noch Fragen?

> wenn Du nicht unterschreibst oder was wegstreichst, bekommst Du in
> diesem Lande keine Arbeit mehr
> Glaubhafter Beleg dazu? Eine Behauptung ist nur so viel wert wie ihr
> glaubhafter Beleg.
LOL, bin ich Beamter oder was?
Ich denk mal Du hast auch meine Behauptung auch falsch verstanden:
Ich will damit sagen, daß Du heute immer einen Arbeitsvertrag zeichnen 
mußt, obschon das aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht zwingend 
notwendig wäre - denn wirklich jeder Arbeitgeber tüftelt sich was aus 
... das war in früheren Zeiten völlig anders!
Wenn mir Passagen darin nicht passen, dann gibt es nur 2 Optionen:
Entweder weitersuchen, weil jeder seine eigenen Verträge strickt oder 
die Kröte schlucken und zeichnen - das ist die Realität heute und das 
akzeptiert auch jeder, denn irgendwann möchte man ja auch mal 
weiterkommen. Als Arbeitgeber bist Du nun einmal im Vorteil, das war 
schon immer so und wird immer so sein.
Leider werden die Praktiken (Stichwort: Zielvereinbarung) aber immer 
übler und da hört der Spaß meines Erachtens langsam auf!

> Gottseidank. Denn sobald in der Bundestagswahl diejenige Partei gewinnt,
> die höhere Löhne verspricht, würden in wirtschaftlichen Fragen stets
> inkompetente Politiker die Wirtschaft dominieren und wir hätten die
> glorreichen Verhältnisse, welche den Konkurs der DDR mitverschuldet
> haben.
In diesem Punkt gebe ich Dir recht, ein Linksruck wäre fatal für die 
Wirtschaft, weil mehr Staat immer mehr Probleme bedeutet für jeden 
wohlgemerkt.

> Nicht ohne eine massive Machtverschiebung, die einer Revolution gleich
> käme.
man muß ja nicht im Managementbereich anfangen, aber darunter würde 
schon noch einiges gehen und ich kann mir vorstellen, daß da noch 
einiges kommt; einige Ings, hier werden sich jedenfalls noch wundern, 
was so alles geht - derlei Einstiegsgehälter müssen dringend nach unten 
korrigiert werden.

> So mächtig die CAD-Programme aller Art, braucht die Wirtschaft weniger
> ingeniöse Denker, sondern eher Bediener von CAD-Programmen.
stimmt und dafür brauche ich möglichst viele Bachelors, Ings,, die 
bewiesen haben, daß sie in kurzer Zeit eine Leistung erbringen können.
Von mir aus auch Studienabrecher, Umschüler, usw. jeder bekommt eine 
Chance + richtiger Standort - dann kann man den Preis noch weiter 
drücken und das geht auch, nur eine Frage der Umsetzung. Wenn die 
stimmt, dann läuft es zum Niedrigpreis.
Vorteil: man schafft hier die Arbeitsplätze und nicht im Ausland.

von Wolfgang Horn (Gast)


Lesenswert?

Hi, Agent_x,

> Die Frage nach einem Beleg ist ja wohl ein Witz.
Im Gegenteil. Die Beweispflicht für Behauptungen ist eine Notwendige 
Maßnahme zur Eindämmung der Verbreitung mentalen Mülls.
Verdächtigen kann jeder. Wozu sollte ihm ein anderer zuhören?
Deshalb ist eine Behauptung nur so viel wert wie ihre glaubhafte 
Begründung.

> LOL, bin ich Beamter oder was?
Was willst Du damit behaupten, und wie willst Du Deine Behauptung 
glaubhaft machen?
Hör mal, für die nächste Lottoauslosund habe ich gerade drei Dutzcnd 
todsichere Gewinntipps. Alles Behauptungen. Nun noch Deine. Ich muss die 
Tipps erst mal sortieren, bevor ich nach einer meinen Tippschein 
abgebe...
Herr, verschone mich von solchem Schmarrn.

> Ich denk mal Du hast auch meine Behauptung auch falsch verstanden:
> Ich will damit sagen, daß Du heute immer einen Arbeitsvertrag zeichnen
> mußt,
In TV-Talkshows wirbt ein Herr Grupp, in seinem Textilunternehmen gäbe 
es keine Arbeitsverträge, jedenfalls nicht, seit er es übernommen hat.

> Wenn mir Passagen darin nicht passen, dann gibt es nur 2 Optionen:
> Entweder weitersuchen,..
Und die andere Alternative?
So sehr der Arbeitgeber gerade Dich haben will, so gern steckt er auch 
in seinen Forderungen zurück. Personaler sind nicht automatisch 
Prinhzipienreiter (Diese Behauptung ist so glaubhaft, wie wir den 
nächsten fragen könnten.)

> Als Arbeitgeber bist Du nun einmal im Vorteil,
Diese Aussage gilt für durchschnittliche Bewerber. Aber allein schon im 
Profifußball verbessert Raul mit jedem Tor seine Chancen bei der 
Gehaltsverhandlung.

> Leider werden die Praktiken (Stichwort: Zielvereinbarung) aber immer
> übler und da hört der Spaß meines Erachtens langsam auf!
Trenne bitte den Prozess "Zielvereinbarung" von seinem Missbrauch!
Ich stimme Deiner Ablehnung gegen einen Missbrauch zu, den ich 
"Zieldiktat" nenne.

>> Nicht ohne eine massive Machtverschiebung, die einer Revolution gleich
>> käme.
> man muß ja nicht im Managementbereich anfangen, aber darunter würde
> schon noch einiges gehen
Versuch es.

Ciao
Wolfgang Horn

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