Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufslaufbahn


von Kurie10 (Gast)


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Hallo,

ich wollte fragen, wie ungefähr  die Berufslaufbahn eines Ingenieurs 
aussieht.
Muss man zwangsläufig Karriere machen als Ingenieur (also eine 
Führungsposition haben  bzw. Projektleiter sein) , um nicht im Alter (so 
ab 50) arbeitslos zu sein, oder kann man  trotz des relativ hohen Alters 
noch in der Entwicklung tätig sein , wenn man dementsprechend sich 
weiter bildet.

Ich frage hier , weil es mich wundert , dass es einen Ingeniermangel 
geben soll, obwohl es viele (ältere) arbeitslose Ingenieur gibt und ich 
nicht der Typ bin ,der  eine Führungsposition bzw. Projektleitung 
anstrebt.

mfG

von Mine Fields (Gast)


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Kurie10 schrieb:
> ich wollte fragen, wie ungefähr  die Berufslaufbahn eines Ingenieurs
> aussieht.

Du wirst bei 10000 Ingenieuren 10000 unterschiedliche Laufbahnen finden.

Kurie10 schrieb:
> Muss man zwangsläufig Karriere machen als Ingenieur (also eine
> Führungsposition haben  bzw. Projektleiter sein) , um nicht im Alter (so
> ab 50) arbeitslos zu sein

Nein.

Kurie10 schrieb:
> oder kann man  trotz des relativ hohen Alters
> noch in der Entwicklung tätig sein , wenn man dementsprechend sich
> weiter bildet.

Mit Glück geht das. Mit einfacher Entwicklungsarbeit wird das etwas 
schwieriger, weil man sehr schnell von den jungen Ingenieuren überholt 
werden kann. Also am besten entweder spezialisieren oder sich ein 
Betätigungsfeld in der Entwicklung suchen, das von den jüngeren nicht 
abgedeckt werden kann.

Kurie10 schrieb:
> obwohl es viele (ältere) arbeitslose Ingenieur gibt

Wo soll es die denn geben? In Deutschland jedenfalls nicht.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Wo soll es die denn geben? In Deutschland jedenfalls nicht.

Ist Wilhelm vielleicht keiner? Aber da redeste dich wohl gleich
wieder raus das der nur ne Ausnahme ist? Da gibts viel mehr,
deren Bewerbung du nie zu Gesicht bekommst, wenn dein Chef die
Ü50 gleich aussortiert ohne über Gleichbehandlung nachzudenken.
Allerdings gibts Ingenieure fast jeden Alters die keinen Job
haben, sogar in München und das kann man sogar recherchieren.
http://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/startseite.html;jsessionid=GhdQP2cpH1sWhFKS83GKYlJgblSGdGR2834xG44vtTGpL6qNR2JM!-1512752084?kgr=ag

Man braucht nur als Suchbegriff: "Elekt* Ingenieur" und "München"
für den Arbeitsort eingeben, oder eine Region die einen interessiert
und schon sprudelt der Brunnen. Sicher werden da auch jede Menge
ungeeignete dabei sein, aber zu behaupten der Markt o.ä. wäre
leer gefegt ist schon ein Dreistigkeit sondersgleichen.

von Kurie10 (Gast)


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Welche Beschäftigung gibt es für Igenieure im Alter außer eine 
Führungsposition (Projektleitung) oder wenn man Glück hat als 
Entwicklungsingeniuer ?
mfG

von Michael S. (technicans)


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Vertrieb, Beauftragter, Projektingenieuer usw. usf.

Problem ist nicht allein die Befähigung auf das Alter zu schieben,
sondern das die Leute mit zunehmenden Alter auch teurer
und auch Widerstandsfähiger gegenüber den Vorgesetzten werden
und das hemmt deren Gleichbehandlung.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Kurie10,

> ich wollte fragen, wie ungefähr  die Berufslaufbahn eines Ingenieurs
> aussieht.
"Bahn" klingt so sehr nach "Bahngleis, fest gemauert in die Erden, 
allzeit verlässlich Führung gebend".
Das gab es mal so sehr wie die starren Laufbahnmodelle der preußischen 
Eisenbahn und Post.
Da hatte jeder Mensch seinen Platz, und der eines tüchtigen Menschen war 
halt der zwischen den Schienen, die Schwellen die Sprossen seiner 
Karriereleiter.

Das ist wohl nicht mehr.
Sondern Du kannst nur versuchen, aus Deiner Lage das Beste zu machen.
Jederzeit Leistung bringen und Dich trainieren wie ein Fußballspieler, 
damit der nächsthöhere Verein gerade Dich haben will.

Natürlich gewinnt man die Kunst der Menschenführung erst mit der Aufgabe 
und dann mit der Erfahrung. Das Grüne hinter den Ohren blättert nur 
langsam ab.
(Eine heldenhaft gemeisterte Aufgabe kann wie eine "selbsterfüllende 
Prophezeiung wirken".)
Diese Kunst ist aber viel wertvoller als die fachlichen Künste. Deshalb 
- merkt der Entwickler, er könne Menschen besser führen als seine 
Kollegen, schwenkt er bald in die "Laufbahn" des Managements ab.

Aber mancher stellt eher am Ende seines Berufslebens fest, wie viel Zeit 
er verschwendet hat in seinen naiven Jahren.
Klar, würden wir Fußspuren hinterlassen, sehen gerade die der jungen 
Jahre aus wie Zickzack und Chaos. Klar, ergibt sich zwangsläufig, wenn 
man immer dne Schritt tut, der gerade der beste zu sein scheint.
Im Vorteil ist da nachher eher, wer sich schon früh für ein kluges, 
fernes Ziel entschieden hat, das ihm zur Orientierung dient.

Das ferne Ziel "Erst Leiter der Entwicklung, später Vorsitzender der 
Geschäftsführung" sind hervorragende Fernziele. Die Wahrscheinlichkeit, 
sie zu erreichen, ist gering - aber wer sich nach ihnen richtet, wird 
weiter kommen als all diejenigen die zufrieden sind, "bloss Entwickler" 
zu sein.


Ciao
Wolfgang Horn

von Gehaltssteigerer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Allerdings gibts Ingenieure fast jeden Alters die keinen Job
> haben, sogar in München und das kann man sogar recherchieren.
> http://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/startseit...

Nicht jeder, der sein Profil in die Jobbörse einstellt, ist auch 
arbeitslos. Ich hatte z.B. auch ein Profil angelegt, als ich auf 
Stellensuche war, obwohl ich einen Job hatte.

von Gehaltssteigerer (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Die Wahrscheinlichkeit,
> sie zu erreichen, ist gering - aber wer sich nach ihnen richtet, wird
> weiter kommen als all diejenigen die zufrieden sind, "bloss Entwickler"
> zu sein.

Wenn dein Lebenssinn darin besteht, "weiter zu kommen" als andere, dann 
werde damit glücklich. Ist aber nicht jedermanns Lebensziel.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ist Wilhelm vielleicht keiner?

Ist Wilhelm denn "viele"? Naja, nach Anzahl der sinnlosen Beiträgen 
vielleicht. Aber er hat selbst inzwischen eingesehen, dass er 
berufsunfähig ist. Also ja: Eine Ausnahme.

Michael S. schrieb:
> Problem ist nicht allein die Befähigung auf das Alter zu schieben,
> sondern das die Leute mit zunehmenden Alter auch teurer
> und auch Widerstandsfähiger gegenüber den Vorgesetzten werden
> und das hemmt deren Gleichbehandlung.

Wieso sollte auch jemand nur aufgrund seines Alters mehr Geld bekommen? 
Das würde der Gleichbehandlung widersprechen und wäre wohl auch 
gesetzeswidrig. Ein älterer Ingenieur muss also, um mehr Geld zu 
verdienen, mehr leisten können als ein jüngerer Ingenieur. Oder etwas 
anderes bieten können.

Und aufgrund seiner Erfahrung müsste er natürlich wissen, wer das sagen 
hat, nämlich der Chef. Selbst wenn der Chef 25 Jahre jünger ist. Einen 
rebellischen Mitarbeiter kann niemand gebrauchen, egal welchen Alters.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Wieso sollte auch jemand nur aufgrund seines Alters mehr Geld bekommen?

Weil er erfahrener ist und das hat auch seinen Wert. Die Arbeitgeber
dagegen spekulieren auf niedrigere Einstiegsgehälter die auch nicht
dem Geist der Gleichbehandlung entsprechen. Beim Geld hört bekanntlich
die Gleichbehandlung auf, siehe Unterschied Männer/Frauen.

Mine Fields schrieb:
> nämlich der Chef.

Das sollte jeder wissen.

Mine Fields schrieb:
> Einen rebellischen Mitarbeiter kann niemand gebrauchen,
> egal welchen Alters.

Das war aber nicht der Punkt. Das wäre auch ein Führungsproblem.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Weil er erfahrener ist und das hat auch seinen Wert.

Er ist nicht zwingend erfahrener und Erfahrung alleine steigert nicht 
unbedingt den Wert.

Michael S. schrieb:
> Mine Fields schrieb:
>> nämlich der Chef.
>
> Das sollte jeder wissen.

Das vergessen aber offensichtlich viele ältere Menschen, wenn sie über 
jüngere Chefs reden.

Michael S. schrieb:
> Das war aber nicht der Punkt. Das wäre auch ein Führungsproblem.

Doch, genau das ist der Punkt:

Michael S. schrieb:
> auch Widerstandsfähiger gegenüber den Vorgesetzten werden

von Egozentriker (Gast)


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Meine Laufbahn ist eine Aschebahn. Ich hinterlasse nur verbrannte Erde.

:-)

von Marx W. (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Wo soll es die denn geben? In Deutschland jedenfalls nicht.

Alles nur eine Frage der Wahrnehmung!

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Mine Fields schrieb:
>> Wo soll es die denn geben? In Deutschland jedenfalls nicht.
>
> Ist Wilhelm vielleicht keiner? Aber da redeste dich wohl gleich
> wieder raus das der nur ne Ausnahme ist?

Der Wilhelm ist einer von vielen, der sich nicht schämt, öffentlich die 
Klappe auf zu machen. Und wenn sich bei mir nichts gravierendes ändert, 
dann wird sich dies sobald auch nicht ändern.

Die meisten in der Lage schämen sich, und setzen sich zu Hause ins 
stille Eckchen. Das ist aber völlig grundfalsch.



Mine Fields schrieb:

> Naja, nach Anzahl der sinnlosen Beiträgen
> vielleicht.

Bist du Heini auch schon wach, und wieder da?

von Purzel H. (hacky)


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>siehe Unterschied Männer/Frauen

Eine (junge) Frau bringt das Risiko mit sich schwanger zu werden, und 
ist dann bei Lohn zuhause. Dieses Risiko wird durch tieferen Lohn 
abgegolten.

Da es nicht zulaessig ist einen Vertrag aufzusetzen, indem eine Frau vom 
der Moeglichkeit schwanger zu werden zuruecktritt, kann eine junge Frau 
ohne Kinderwunsch den tieferen Lohn nicht mal kompensieren.

von Gehaltssteigerer (Gast)


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In meinem Arbeitszeugnis steht, meine Entwicklungsarbeiten waren "stets 
von höchster Qualität". Sehr schnelle Auffassungsgabe. Bin der King. Die 
Gehaltssteigerung ist absolut gerechtfertigt.

von Master (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb im Beitrag #2625098:
> Ja sicher macht er das. Warum diese Frage?

:-)
Und wie genau muss man sich das vorstellen?
Stehst mit nem Schild auf nem Marktplatz und grölst rum? Oder belästigst 
du Eltern von Kindern indem du ihnen einredest bloß nie MINT zu 
studieren?

von Michael S. (technicans)


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Delta Oschi schrieb:
> ist dann bei Lohn zuhause.

Schwangerschaft ist keine Krankheit und daher gibts da
auch keinen Lohn wenns in den Mutterschutz geht.
Für den Arbeitgeber ist es nur nachteilig den Arbeitsplatz
weiter bereit zu halten wenn der Mutterschutz endet.
Das sind nur Personalprobleme, die sich Arbeitgeber
aus Bequemlichkeit ersparen wollen. Wenn die ein wenig
Cleverer wären würden die sich regional ein Pool geeigneter
Arbeitskräfte warm halten um im Falle eines Falles Ersatz
zu haben, aber das ist dann ja wieder zu unbequem.
Man könnnte nämlich permanent berufsspezifische Transfer- oder
Poolgesellschaften betreiben die dann dafür sorgen würden,
das die Leute Jobs bekommen für die sie auch ausgebildet sind.
Aber dann hätten die Arbeitgeber da auch Nachteile weil
dann ihre Bedingungsfeindlichkeit durchschimmern würde.
Statt dessen versucht man lieber die Karre mit
Trägergesellschaften aus dem Dreck zu ziehen, allerdings
mit sehr mäßigem Erfolg.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Man könnnte nämlich permanent berufsspezifische Transfer- oder
> Poolgesellschaften betreiben die dann dafür sorgen würden,
> das die Leute Jobs bekommen für die sie auch ausgebildet sind.

Das Konzept gibt es schon lange und nennt sich Leiharbeit. Schon 
komisch, dass du plötzlich als großer Befürworter der Leiharbeit 
auftrittst.

von Backflow (Gast)


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>...und daher gibts da auch keinen Lohn wenns in den Mutterschutz geht.

Du hast echt keine Ahnung, natürlich muß der Arbeitgeber zahlen:

"Derzeit gewähren die gesetzlichen Krankenkassen maximal 13 € pro Tag 
oder 385 € pro Kalendermonat. Die Differenz zum Einkommen wird vom 
Arbeitgeber getragen und stellt insoweit einen (gesetzlich begründeten) 
arbeitsvertraglichen Anspruch dar."

aus

http://de.wikipedia.org/wiki/Mutterschaftsgeld

Gibt es eigentlich irgendein Thema auf der Welt, zu dem du nicht dein 
sinnloses und dazu meist auch noch falsches Gelaber ablässt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Backflow schrieb:
>>...und daher gibts da auch keinen Lohn wenns in den Mutterschutz geht.
>
> Du hast echt keine Ahnung, natürlich muß der Arbeitgeber zahlen:
>
> "Derzeit gewähren die gesetzlichen Krankenkassen maximal 13 € pro Tag
> oder 385 € pro Kalendermonat. Die Differenz zum Einkommen wird vom
> Arbeitgeber getragen und stellt insoweit einen (gesetzlich begründeten)
> arbeitsvertraglichen Anspruch dar."

So ist es.

Um die Belastungen für die Arbeitgeber erträglich zu halten, zahlen alle 
AG die U2 (Umlage 2). Dafür erstattet dann die KK die Differenz zurück.

Finde ich als AG in Ordnung - auch wenn ich z.Z. keine Frau im 
gebärfähigen Alter beschäftige.

Ansonsten wäre das insbesondere für uns kleine Unternehmen kaum zu 
stemmen.

Ähnliches gilt für den Krankheitsfall (U1).

Chris D.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Michael S. schrieb:
>> Man könnnte nämlich permanent berufsspezifische Transfer- oder
>> Poolgesellschaften betreiben die dann dafür sorgen würden,
>> das die Leute Jobs bekommen für die sie auch ausgebildet sind.
>
> Das Konzept gibt es schon lange und nennt sich Leiharbeit. Schon
> komisch, dass du plötzlich als großer Befürworter der Leiharbeit
> auftrittst.

Nein, er meint keine Leiharbeit, wo noch ein Brotesser mit dazwischen 
sitzt. Er meint einen Pool, wo Leute, die der Markt gerade nicht 
braucht, fit und auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Das Thema 
hatten wir hier im Forum schon mal. Natürlich kostet das Geld. Aber das 
Geld wäre durchaus vorhanden, wenn man mal einige 
Geldverbrennungsmechanismen z.B. der Arbeitsagentur besser beleuchtete. 
Z.B. wo Leute massenweise und immer wieder durch sinnlose Blödkurse 
(Bewerbungskurse) geschleppt werden.

von GuteLauneBär (Gast)


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Diese "Blödkurse" sind freilich viel günstiger, als wirklich hochwertige 
Kurse.

In den Bibs, im WWW, in den Fachschaften gibt es genug Übungsmaterial 
und Literatur für das Selbststudium.

Die die Praxis ist das nicht so einfach, da hilft der private 
Hobbykeller nur begrenzt.

Als AG nehme ich aber lieber einen jungen, frischen (FH-)Absolventen als 
Gebrauchs-Ingenieur, anstatt den erfahreren Ingenieur, der über 40 ist, 
arbeitlos ist und sich im Selbststudium auf einen "aktuellen" Stand 
gebracht hat.

Wer als Ingenieur über 40 und erstmal "raus" aus dem Arbeitsmarkt ist, 
hat de fakto ganz, ganz schlechte Karten. Dafür sorgt in erster Linie 
der Nachschub aus den Hochschulen.

von GuteLauneBär (Gast)


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P.S.

Uns hat ein Prof. mal gesagt, dass wir gefälligst zusehen sollen, bis 
Ende 30 von einer Fachkraft zur Führungskraft geworden zu sein - diese 
sollen an den Universitäten auch "ausgebildet" werden.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nein, er meint keine Leiharbeit, wo noch ein Brotesser mit dazwischen
> sitzt. Er meint einen Pool, wo Leute, die der Markt gerade nicht
> braucht, fit und auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Das Thema
> hatten wir hier im Forum schon mal. Natürlich kostet das Geld. Aber das
> Geld wäre durchaus vorhanden, wenn man mal einige
> Geldverbrennungsmechanismen z.B. der Arbeitsagentur besser beleuchtete.
> Z.B. wo Leute massenweise und immer wieder durch sinnlose Blödkurse
> (Bewerbungskurse) geschleppt werden.

Und die Arbeitsagentur ist kein Brotesser, der noch dazwischen sitzt?
Da finde ich es wesentlich besser, wenn ich den Brotesser wirklich kenne 
und mit ihm über notwendige Qualifizierungsmaßnahmen sprechen kann, 
anstatt nur eine Nummer bei der Arge zu sein.
Ein (Ingenieur-)Verleiher ist daran interessiert, dass er seine 
Mitarbeiter an Betriebe ausleiht, damit die Kasse klingelt. Bei der Arge 
sehe ich das nicht. Die Mitarbeiter dort arbeiten nach Schema "F" und 
deswegen wird man dort gerne in Schubladen gesteckt (als schwierig 
vermittelbarer Ing - da schwerhörig - sollte ich zu einer "Umschulung" 
als Vertriebsmitarbeiter. Suuuper Idee!)
Leute, die die Klappe in einem Vorstellungsgespräch nicht aufkriegen, 
aber ein 1.0 Diplom hingelegt haben, wollen mit Ihren Scheinen punkten.
Das ist heutzutage aber ziemlich schwierig, da der Blabla-Anteil am 
Ingenieursjob wesentlich größer geworden ist.
Auch die betriebswirtschaftliche Seite ist ein notwendiges Übel 
geworden. Nur das sehen "alteingesessene" Mitarbeiter nur sehr ungern 
ein.
Ich habe bisher noch nie eine Firma oder Vorgesetzten erlebt, bei der 
bzw. bei dem sachliche Diskussionen nicht zugelassen wurden.

Meine 2 Cent...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Master.


>  Oder belästigst
> du Eltern von Kindern indem du ihnen einredest bloß nie MINT zu
> studieren?

Das hielte ich auch für Sinnvoll. Nicht nur auf Mint bezogen, sondern 
generell auf das Studium.

Ich finde im nachinein, das mein Studium (E-Technik) auch eine zimlich 
sinnlose Schlacht war, die ich besser nicht angefangen hätte.

Es gibt sehr viele Ingenieure (und auch andere Akademiker), die zwar 
nicht arbeitslos sind, aber keinen Platz mehr in dem gewünschten Bereich 
bekommen und eben "ganz normale" Arbeit machen. Ich gehöre auch dazu.

Das ich mit dieser Meinung nicht alleine stehe, zeigt dieser 
Radiobeitrag: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/885071/

Zwar wird erwähnt: "Ich würde auch keinem abraten von einer 
Universitätsausbildung im Augenblick noch, aber volkswirtschaftlich 
gesehen ist das schon ein ziemliches Problem."
aber das sehe ich anders. Mich befähigt eigentlich nichts aus meinem 
Studium in meiner derzeitigen Tätigkeit. Eher im Gegenteil: Die 
Berufsausbildung ist sehr lange zurück, und vieles ist vergessen, und so 
flott wie ein junger lerne ich eben auch nicht mehr.
Insofern ist es schon ein persönlicher Nachteil, studiert zu haben.
Ich hätte mir die Zeit weniger mühevoll vertreiben können.
Wer kämpfen muss, hat schon verloren.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo GuteLauneBär.


> Uns hat ein Prof. mal gesagt, dass wir gefälligst zusehen sollen, bis
> Ende 30 von einer Fachkraft zur Führungskraft geworden zu sein

Führungsqalitäten sind eher eine Art "Instinkt" sind nicht lernbar, nur 
begrenzt trainierbar, wenn vorhanden.

Es steht eigentlich am Ende der Grundschulzeit fest, ob ich mich für 
eine Führungskraft eigne oder nicht.


> diese
> sollen an den Universitäten auch "ausgebildet" werden.

Das kann eine Universität nicht ausbilden. Universitäten sind für eine 
Fachausbildung. Für Führung gibt es nur "learning bei doing" und etwas 
Politur durch Managementschulungen.

Wenn alle Universitätsabsolventen Führungskräfte werden sollten, dann 
hätten wir das Problem "Zu viele Häuptlinge, zuwenig Indianer" auf die 
Spitze getrieben. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von GuteLauneBär (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Es steht eigentlich am Ende der Grundschulzeit fest, ob ich mich für
> eine Führungskraft eigne oder nicht.

Bitte diese These ausführen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:

>>  Oder belästigst
>> du Eltern von Kindern indem du ihnen einredest bloß nie MINT zu
>> studieren?
>
> Das hielte ich auch für Sinnvoll. Nicht nur auf Mint bezogen, sondern
> generell auf das Studium.

Ja. Danke, Bernd, für den Tipp. Das sollte ich wirklich tun, mit 
ahnungslosen Leuten die Dinge genauer erörtern, da ich ja schließlich 
alles hinter mir habe, und einiges kenne.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Aber das
> Geld wäre durchaus vorhanden, wenn man mal einige
> Geldverbrennungsmechanismen z.B. der Arbeitsagentur besser beleuchtete.
> Z.B. wo Leute massenweise und immer wieder durch sinnlose Blödkurse
> (Bewerbungskurse) geschleppt werden.

Genau das spricht doch für eine Leiharbeitsfirma. Da sie konkurrenzfähig 
sein muss, muss sie effizient arbeiten. Unendlich bereichern geht auch 
nicht. Ein Amt kann das jedenfalls nicht für das gleiche Geld leisten, 
es sei denn, es wird auf Steuergelder zurückgegriffen.

von DanzaKuduro (Gast)


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Leiharbeit macht frei!

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Bernd,

> Führungsqalitäten sind eher eine Art "Instinkt" sind nicht lernbar, nur
> begrenzt trainierbar, wenn vorhanden.
Die Aufklärung ist da ein Stück voran gekommen.
Einst wurde herausragenden Führungskräften Charisma zugeschrieben als 
ein Geschenk olympischer und anderer Götter an ihre Lieblinge.
Andere meinten, irgendwelchen Feen würden diese Gabe einem Kind in die 
Wiege legen.
Wieder andere meinten, es läge am ererbten Blut - ein Art von 
Rassissmus.

Alles Quatsch aus dem Zeitalter der Mythen, Märchen und Schamanen. 
Sondern:

1. Grundlegende Führungsfähigkeiten sind allen Primaten angeboren. 
Mütter haben ihre Kinder schon immer ins Leben geführt, nicht nur 
Menschenmütter, sondern auch Primatenmütter, gar wohl alle 
Säugetiermütter. Selbst die Gänsemutter führt ihre Küken.

2. Die grundlegende Führungsfähigkeiten haben wir Buben schon auf dem 
Bolzplatz unserer Kindheit genutzt. Wir finden sie in der Antike und 
auch im heutigen Handwerk sehr deutlich ausgeprägt.

3. Mit der Industrialisierung ermöglichte das Organisationsprinzip 
"Trennung von Kopf- und Handarbeit" eine gewaltige Steigerung der 
Produktivität. Mit einem Male wurden viele Manager benötigt und im 
Schnellverfahren ausgebildet. Der "Manager" wurde als Beruf populär.

4. Die Qualifizierung der Mitarbeiter hat diesem Prinzip aber die 
Grundlage entzogen. Trotzdem wird weiter nach ihm ausgebildet, 
organisiert und geführt. Von den Nebenwirkungen ist hier leider viel zu 
viel zu lesen.

5. Die grundlegenden Führungsfähigkeiten brauchen nicht vermittelt zu 
werden, weil sie angeboren sind wie der Gleichgewichtssinn.

6. Wohl aber das Wissen über die Voraussetzungen zur Menschenführung, 
über die alltäglichen Hindernisse und Versäumnisse - und deren 
Vermeidung und Vorbeugung.

Wer die Vielfalt der Voraussetzungen nicht begriffen hat, der steht vor 
seinen Problemen wie ein Laie vor dem geöffneten Farbfernseher mit 
seiner Hochspannungskaskade.

Bei den vielen Unglücken dadurch liegt der Verzicht auf analytisches 
Verständnis nahe wie auch die Rettung des Selbstwertgefühls in die 
Erklärung, Charisma sei angeboren, die einen hätten es, die anderen halt 
nicht.

Aber Aufklärung ist auch Fortschritt.
Aufklärung schafft Wissen. Wissen ist Macht.

Ciao
Wolfgang Horn

von Pius Domke (Gast)


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Und Nichts wissen, macht auch nichts.

von abcd (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Ciao
> Wolfgang Horn

Kommst dir wohl sehr cool vor mit diesem Spruch?
Arschloch.

von Pius Domke (Gast)


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Der Wolle ist nen Blender ;)

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Genau das spricht doch für eine Leiharbeitsfirma.

Wenn das, was du meinst, im Sinne von fair ist, gegenüber Mitarbeitern, 
Leihkräften, und nicht ein Bonzen mit ner fetten Karre und Villa im 
Chefsessel sitzt, der sich die Taschen voll stopft, um noch die Yacht zu 
finanzieren, und die Leihkräfte auf Hartz-4-Niveau kriechen läßt: OK. 
Über sowas, faire Randbedingungen, kann man reden. Wie auch Equal 
Treatment Equal Payment.

Über das jetzige System Leiharbeit brauchen wir nicht zu diskutieren. 
Diese Dinge sind ja hinreichend bekannt.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wenn das, was du meinst, im Sinne von fair ist, gegenüber Mitarbeitern,
> Leihkräften, und nicht ein Bonzen mit ner fetten Karre und Villa im
> Chefsessel sitzt, der sich die Taschen voll stopft, um noch die Yacht zu
> finanzieren, und die Leihkräfte auf Hartz-4-Niveau kriechen läßt: OK.

Beweise für deine erfundenen Anschuldigungen bitte?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Über sowas, faire Randbedingungen, kann man reden. Wie auch Equal
> Treatment Equal Payment.

Es kann nicht jeder mit dem Gehalt und den Arbeitsbedingungen eines 
Konzernmitarbeiters nach Hause gehen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Wenn das, was du meinst, im Sinne von fair ist, gegenüber Mitarbeitern,
>> Leihkräften, und nicht ein Bonzen mit ner fetten Karre und Villa im
>> Chefsessel sitzt, der sich die Taschen voll stopft, um noch die Yacht zu
>> finanzieren, und die Leihkräfte auf Hartz-4-Niveau kriechen läßt: OK.
>
> Beweise für deine erfundenen Anschuldigungen bitte?

Schau dir nur die Prachtgebäude von Leihfirmen an. Da kann mancher 
Mittelständler noch nicht mit halten.

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Über sowas, faire Randbedingungen, kann man reden. Wie auch Equal
>> Treatment Equal Payment.
>
> Es kann nicht jeder mit dem Gehalt und den Arbeitsbedingungen eines
> Konzernmitarbeiters nach Hause gehen.

Ja nee, is klar.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Schau dir nur die Prachtgebäude von Leihfirmen an. Da kann mancher
> Mittelständler noch nicht mit halten.

Kein Leiharbeiter, schon gar nicht im Ingenieursbereich, muss auf 
Hartz4-Niveau "kriechen". Erfundener Blödsinn.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ja nee, is klar.

Ist so. Den Leiharbeitern geht es noch richtig gut, verglichen mit allen 
anderen, die unter der Macht der Konzerne stehen.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Kein Leiharbeiter, schon gar nicht im Ingenieursbereich, muss auf
> Hartz4-Niveau "kriechen". Erfundener Blödsinn.
Nicht ganz Hartz4 aber die paar hundert drüber gehen dann für den
Aufwand wie Fahren zur Arbeit drauf und das bisschen was dann vom
Finanzamt am Jahresende Retour kommt ist kaum der Rede wert.
Da muss der Abstand schon etwas größer sein.
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Ja nee, is klar.
>
> Ist so. Den Leiharbeitern geht es noch richtig gut, verglichen mit allen
> anderen, die unter der Macht der Konzerne stehen.

Wer? Du meinst doch wohl nicht die Stammbelegschaft? Die bekommen
in der Regel deutlich mehr als Leiharbeiter. Damit das ganze überhaupt
funktionieren soll, also eine Festanstellung zu bekommen, müsste
der Leiharbeiter deutlich teurer sein als ein Festangestellter,
damit der Arbeitgeber einen Anreiz hätte, den Leiharbeiter zu
übernehmen. Das kann man knicken solange die AG das Sagen haben.

Das Problem mit den Leihbuden ist, das die sich alles von den
Arbeitgebern(Kunden) diktieren lassen. Ich habe da schon zich
Bewerbungen geschrieben, aber zu einem Kontakt ist es noch nie
gekommen, schon komisch, nicht? Es waren übrigens nicht nur
Bewerbungen als Techniker, sondern auch als Elektroniker oder
Bestücker(Maschinist). Wenn man erst mal Gebranntmarkt ist, dann
für alle und immer, so mein Eindruck. Am Geld kann es da dann
ja auch nicht gelegen haben denn dazu kam es ja nie.
Diskriminierung? Sowas gibts hier ja nicht.:-)))

Mine Fields schrieb:
> Es kann nicht jeder mit dem Gehalt und den Arbeitsbedingungen eines
> Konzernmitarbeiters nach Hause gehen.

Wäre auch was neues wenn Unternehmen nachweisbar begründen würden
das sie nicht mehr zahlen können oder das die Gehälter gerecht
verteilt werden, mal davon abgesehen als AN zu wissen ob man in
Gehaltsfragen gleich behandelt wird.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Nicht ganz Hartz4 aber die paar hundert drüber gehen dann für den
> Aufwand wie Fahren zur Arbeit drauf und das bisschen was dann vom
> Finanzamt am Jahresende Retour kommt ist kaum der Rede wert.
> Da muss der Abstand schon etwas größer sein.

Der Abstand ist deutlich größer.

Michael S. schrieb:
> Wer? Du meinst doch wohl nicht die Stammbelegschaft?

Nein, natürlich nicht die Stammbelegschaft, sondern die Mitarbeiter von 
kleinen Zulieferbetrieben.

Michael S. schrieb:
> Wäre auch was neues wenn Unternehmen nachweisbar begründen würden
> das sie nicht mehr zahlen können oder das die Gehälter gerecht
> verteilt werden, mal davon abgesehen als AN zu wissen ob man in
> Gehaltsfragen gleich behandelt wird.

Es gibt keine Grundlage für diese Forderung, weder rechtlich noch 
moralisch. Gleichbehandlung kann es nicht geben, weil Menschen nicht 
gleich sind. Und absolute Gerechtigkeit für ist ein frommer Wunsch, den 
es auf der Welt nie gab und auch nie geben wird. Dann dürften wir 
nämlich nicht in so luxoriös leben wie es jetzt für alle Deutschen 
(besonders auch H4-Empfänger) der Fall ist.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Michael S. schrieb:

> Der Abstand ist deutlich größer.
Bei Ingenieuren ja, aber die meinte ich nicht, sondern eben die
Nicht-Ingenieure.
> Michael S. schrieb:
>> Wer? Du meinst doch wohl nicht die Stammbelegschaft?
>
> Nein, natürlich nicht die Stammbelegschaft, sondern die Mitarbeiter von
> kleinen Zulieferbetrieben.
Dann schreibe doch das, damit man nicht raten muss.
> Michael S. schrieb:

> Es gibt keine Grundlage für diese Forderung, weder rechtlich noch
> moralisch.
Zumindest bei Tarif-Verträgen gibtst das ja ein wenig.
> Gleichbehandlung kann es nicht geben, weil Menschen nicht
> gleich sind.
Die dafür verrichtete Arbeit schon. Quasi gleiche Arbeit,
gleiches Geld.
> Und absolute Gerechtigkeit für ist ein frommer Wunsch, den
> es auf der Welt nie gab und auch nie geben wird.
So hoch wollte ich gar nicht hinaus. Ein wenig individuelle
Gerechtigkeit würde ja schon reichen.
> Dann dürften wir
> nämlich nicht in so luxoriös leben wie es jetzt für alle Deutschen
> (besonders auch H4-Empfänger) der Fall ist.

Wir können ja mal tauschen. Das hälst du keine drei Monate durch.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Bei Ingenieuren ja, aber die meinte ich nicht, sondern eben die
> Nicht-Ingenieure.

Auch dort geht es Leiharbeitern viel besser als Festangestellte bei 
kleinen Zulieferern.

Michael S. schrieb:
> Zumindest bei Tarif-Verträgen gibtst das ja ein wenig.

Tarif kann sich aber nicht jeder leisten. Das ist etwas für 
Großbetriebe, die nur aufgrund ihrer Einkaufsmacht riesige Gewinne 
einfahren können.

Michael S. schrieb:
> Die dafür verrichtete Arbeit schon. Quasi gleiche Arbeit,
> gleiches Geld.

Dann müssten erst einmal sämtliche Tarifverträge abgeschafft werden.

Michael S. schrieb:
> So hoch wollte ich gar nicht hinaus. Ein wenig individuelle
> Gerechtigkeit würde ja schon reichen.

Das ist aber das, was hinter Gerechtigkeit steckt. Sich schön bequem in 
Deutschland ausruhen können und groß von Gerechtigkeit daherreden ist 
schön einfach.

Michael S. schrieb:
> Wir können ja mal tauschen. Das hälst du keine drei Monate durch.

Ich habe im Studium mehrere Jahre weit unter H4-Niveau gelebt. So einen 
riesigen Luxus wie eine 45qm-Wohnung nur für mich konnte ich mir 
keinesfalls leisten und 400 Euro Taschengeld gab es auch nicht.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo GuteLauneBär.

>> Es steht eigentlich am Ende der Grundschulzeit fest, ob ich mich für
>> eine Führungskraft eigne oder nicht.
>
> Bitte diese These ausführen.

Meinst Du jetzt eine tiefere Erklärung oder Zitate in einschlägige 
Fachliteratur?

Mit beidem kann ich nicht wirklich dienen. Ich bin Betriebselektriker.
Doch hat sich obige These bei mir nach langen Psychotherapien und 
Gesprächen mit einschägigen Fachleuten gebildet, und ja, einige wenige 
Fachbücher habe ich mir dazu auch durchgelesen. Aber die Titel nicht 
unbedingt behalten.
Schade eigentlich. Als E-Techniker sind mir oft beim Lesen 
Querverbindungen aufgefallen, die Psychologen entweder gar nicht oder 
unter ganz anderen Aspekten gesehen haben.
Wenn ich sowas nochmal mache, werde ich zusehen,das ich mir Notizen 
mache. Aber das ist halt auch ein Zeitproblem.

Eine tiefere Erklärung meinerseits würde viele Stunden Zeit brauchen, 
und bei konkreten Beispielen müsste ich sehr viele sehr persönliche 
Angelegenheiten breittreten, die zudemm nicht nur mich, sondern auch 
mein privates Umfeld betreffen.

Ausserdem haben auch Fachleute dazu unterschiedliche Ansichten, 
entsprechend ihrer Zielsetzung. So wird z.B. ein Psychotherapeut sagen, 
dieses und jenes ist behandelbar, weil eine Therapie dem Clienten 
Leidensdruck nimmt, aber ein Arbeitspsychologe würde zum gleichen 
Problem sagen, das ist nicht behandelbar, weil sich das Problem bezogen 
auf eine Arbeitsplatzsituation nicht lösen lässt oder nur durch ein 
anderes und auf Dauer schlimmeres Problem zu substituieren ist.

Die ganze Suppe kocht dann so richtig hoch, weil sich aufgrund der 
Leistungsverdichtung Freiräume zum Umgehen der Probleme schliessen.
ISO9000 dominierte Arbeitsumfelder benötigen eigentlich auch ISO9000 
konforme Persönlichkeitsstrukturen. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mine Fields.


> Ich habe im Studium mehrere Jahre weit unter H4-Niveau gelebt. So einen
> riesigen Luxus wie eine 45qm-Wohnung nur für mich konnte ich mir
> keinesfalls leisten und 400 Euro Taschengeld gab es auch nicht.

Ich auch. Aber das ist kein wirkliches Argumentationskriterium.

1. Ich war damals viel jünger und körperlich und seelich 
Belastungsfähiger.

2. Ausserdem hatte ich damals die Möglichkeit zur Prokastrinierung 
meiner Bedürfnisse nach dem Motto: "Später verdienst Du gut und hast 
geregelten Urlaub, dann kannst Du das alles machen". Das motiviert 
natürlich enorm.
Diese Möglichkeit ist durch Erleben der Realität verschwunden. Heute 
ärgere ich mich darüber, was ich alles durch mein Studium versäumt habe.

3. Ist das eigene Beispiel nicht immer auf andere Leute übertragbar. Ein 
Fehler, den Leute mit einem (zu) hohen Selbstwertgefühl oft machen. Wenn 
Du zu einer Elite gehörst, und z.B. ein Ass als Hochseilartist bist, der 
die Niagarafälle auf einem Drahtseil überquert, heisst das noch lange 
nicht, das Du das auf Deine Mitmenschen übertragen kannst, indem Du ein 
Drahtseil über den Rhein spannst und behauptest, das sei eine 
Fußgängerbrücke. ;O)

Wenn Du halt ein asketischer Hungerkünstler bist (und hier auch der 
Verweis auf die Prokastrination oben), so gehören dazu eben auch 
Eigenschaften, die Du in der Breite bei Deinen Mitmenschen nicht 
voraussetzten kannst.

Bestes Beispiel ist jemand, der mir vorrechnet, wie billig man leben 
kann, wenn ich nur Sonderangebote kaufe. Dazu sitzt er aber 12 Stunden 
für Recherchen vor dem Rechner, während ich mit meinen Tagesgeschäften 
und 6h Schlaf schon keine 4h Zeit dafür über haben kann. ;O)
Den Sprit, den ich verfahre, um ein Schnäpchen in irgendeiner 
abgelegenen Aldi-Filiale zu kaufen, hat er dann auch noch nicht 
einkalkuliert.

Darum formuliere ich jetzt mal apodiktisch: Eliten ist absolut zu 
Misstrauen!

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Mine Fields (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Ich auch. Aber das ist kein wirkliches Argumentationskriterium.

Es ging ja auch nicht um irgendeine Argumentation, sondern um die 
haltlose Behauptung, ich könne auf H4-Niveau nicht überleben.

Bernd Wiebus schrieb:
> Diese Möglichkeit ist durch Erleben der Realität verschwunden. Heute
> ärgere ich mich darüber, was ich alles durch mein Studium versäumt habe.

Alles Einstellungssache. Ich freue mich jeden Tag über das, was ich 
durch mein Studium gelernt habe und noch lernen kann.

Bernd Wiebus schrieb:
> 3. Ist das eigene Beispiel nicht immer auf andere Leute übertragbar. Ein
> Fehler, den Leute mit einem (zu) hohen Selbstwertgefühl oft machen. Wenn
> Du zu einer Elite gehörst, und z.B. ein Ass als Hochseilartist bist, der
> die Niagarafälle auf einem Drahtseil überquert, heisst das noch lange
> nicht, das Du das auf Deine Mitmenschen übertragen kannst, indem Du ein
> Drahtseil über den Rhein spannst und behauptest, das sei eine
> Fußgängerbrücke. ;O)

Gut, da mag etwas dran sein. Andererseits: In anderen Ländern haben die 
Menschen keine andere Wahl und leben wirklich in Armut. Manche Leute 
wissen anscheinend nicht, welchen Luxus sie auch mit H4 noch genießen 
können. Es ist eben alles eine Frage der Betrachtungsweise und wenn man 
mal die Verhältnisse in Afrika oder verschiedenen asiatischen Ländern 
erlebt hat, denkt man vielleicht anders über manche Dinge.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Bernd,

> Ausserdem haben auch Fachleute dazu unterschiedliche Ansichten,
> entsprechend ihrer Zielsetzung. So wird z.B. ein Psychotherapeut sagen,
> dieses und jenes ist behandelbar, weil eine Therapie dem Clienten
> Leidensdruck nimmt, aber ein Arbeitspsychologe würde zum gleichen
> Problem sagen, das ist nicht behandelbar, weil...

Was bin ich froh, dass die Maxellschen Gesetze noch immer unbezweifelt 
gelten. Weil sie keiner ernsthaft toppen konnte.

Das Softe an den sogenannten "Soft Facts" ist das Eingeständnis der 
Fachleute, ihren Forschungsgegenstand gar nicht begriffen zu haben.
Schon Sigmund Freud hatte sich mit seinen drei besten Schülern heillos 
zertritten über das wahre Wesen der Psyche. In diesem dreifachen Schisma 
hat jeder von ihnen drei Stimmen gegen sich - was für eine 
Glaubhaftigkeit! Das Schisma ist bis heute nicht gelöst, nur übertüncht.

Ciao
Wolfgang Horn

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Bernd Wiebus schrieb:
>> Ich auch. Aber das ist kein wirkliches Argumentationskriterium.
>
> Es ging ja auch nicht um irgendeine Argumentation, sondern um die
> haltlose Behauptung, ich könne auf H4-Niveau nicht überleben.
Bei den heutigen Verhältnissen und Gewohnheiten wird das zutreffen.
Alte Zeiten kann man da kaum mit vergleichen, weil die Rahmenbedingungen
anders sind.
> noch lernen kann.
Dafür braucht man kein Studium, nur Motivation.

>
> Gut, da mag etwas dran sein. Andererseits: In anderen Ländern haben die
> Menschen keine andere Wahl und leben wirklich in Armut. Manche Leute
> wissen anscheinend nicht, welchen Luxus sie auch mit H4 noch genießen
> können. Es ist eben alles eine Frage der Betrachtungsweise und wenn man
> mal die Verhältnisse in Afrika oder verschiedenen asiatischen Ländern
> erlebt hat, denkt man vielleicht anders über manche Dinge.

Es reicht wohl die hiesigen Verhältnisse zu betrachten als auch noch
für den Rest der Welt die Verantwortung zu übernehmen. Übernimm als
Arbeitgeber oder als Interessenvertreter dieser Klientel nur hier
in D Verantwortung. Mehr wird nicht verlangt.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Bei den heutigen Verhältnissen und Gewohnheiten wird das zutreffen.
> Alte Zeiten kann man da kaum mit vergleichen, weil die Rahmenbedingungen
> anders sind.

Selbst bei den heutigen Verhältnissen komme ich gut hin. Ich kann Luxus 
von Notwendigkeit sehr gut unterscheiden.

Michael S. schrieb:
> Es reicht wohl die hiesigen Verhältnisse zu betrachten als auch noch
> für den Rest der Welt die Verantwortung zu übernehmen. Übernimm als
> Arbeitgeber oder als Interessenvertreter dieser Klientel nur hier
> in D Verantwortung. Mehr wird nicht verlangt.

Nein, es reicht eben nicht, wenn man von Gerechtigkeit spricht. Die 
Deutschen leben in unendlichen Luxus und selbst Hartz-IV Empfänger 
profitieren davon. Jeder Arbeitgeber übernimmt hierbei eine unglaubliche 
Verantwortung, da er erst die Rahmenbedingungen schafft, der diesen 
unendlichen Luxus überhaupt möglich macht.

Michael S. schrieb:
>> noch lernen kann.
> Dafür braucht man kein Studium, nur Motivation.

Das glauben nur Leute, die selbst nicht studiert haben.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mine Fields.


> Es ging ja auch nicht um irgendeine Argumentation, sondern um die
> haltlose Behauptung, ich könne auf H4-Niveau nicht überleben.
>

Auch dazu gehört Argumentation. Im übrigen arbeite ich auch nur darum, 
weil ich keine Böcke habe, von H4 zu leben. Mit wenig Geld könnte ich 
auskommen, aber auf die Gängelei durch die Behörden hab ich keine Böcke.


>> Diese Möglichkeit ist durch Erleben der Realität verschwunden. Heute
>> ärgere ich mich darüber, was ich alles durch mein Studium versäumt habe.
> Alles Einstellungssache. Ich freue mich jeden Tag über das, was ich
> durch mein Studium gelernt habe und noch lernen kann.

Das was ich an Wissen im Studium mitgenommen habe, kommt aber nicht von 
dem, was ich um die Klausuren gekämpft habe. D.h. ich hätte es auch 
stressfreier autodidaktisch hinkriegen können. Ohne Diplom, aber mit dem 
kann ich ja jetzt auch nix anfangen.
Ohja, lernen ist eine spannende Sache, solange es nicht unter Druck 
passiert.

> Andererseits: In anderen Ländern haben die
> Menschen keine andere Wahl und leben wirklich in Armut. Manche Leute
> wissen anscheinend nicht, welchen Luxus sie auch mit H4 noch genießen
> können.

Armut ist ja auch relativ. Solange ich keine Leute sehe, denen es 
(anscheinend) besser geht, fühle ich mich ja auch nicht arm.
Der nächste Punkt ist auch der, das hier nicht sein kann, was nicht sein 
darf, und es darum weniger legale oder halblegale Mechanismen gibt, mit 
der Armut umzugehen.

Hier in Deutschland würde es (noch) nirgendwo zumindest zeitweilig 
geduldet, wenn ich mir irgendwo in einer Ecke eine Slumhütte baue, weil 
ich so Miete sparen könnte und mich durch die verringerten 
Lebenshaltungskosten auf dem Arbeitsmarkt attraktiver machen könnte.
Wichtig ist es für das Wohlbefinden auch, das Geld selber zu verdienen 
und nicht nur H4 Almosen zu bekommen.


> Es ist eben alles eine Frage der Betrachtungsweise und wenn man
> mal die Verhältnisse in Afrika oder verschiedenen asiatischen Ländern
> erlebt hat, denkt man vielleicht anders über manche Dinge.

Das ist eine Betrachtungsweise wie ich sie immer aus der Ecke der 
C-Gruppen höhre. :-) Wirklich vergleichen lässt sich das aber nun einmal 
nicht.
Nicht umsonst haben wir Probleme mit der Integration von Migranten, weil 
diese Lösungsansätze für Probleme versuchen, die hier kulturell 
problematisch sind und wir verlangen von denen Lösungsansätze, die nicht 
zu deren Kultur passen.

Wer metrische Schrauben hat, verwende metrische Schraubenschlüssel, wer 
zöllige hat, verwende zöllige Schraubenschlüssel. Der Krampf geht los, 
wenn ich festsitzende zöllige Schrauben mit metrischen 
Schraubenschlüsseln lösen will.....ansonsten sind eigentlich metrische 
und zöllige Schrauben grundsätzlich von der Idee her das gleiche und 
erfüllen gleiche Aufgaben gleich gut. Das Problem liegt eigentlich nur 
in einem winzigen Detail. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Jeder Arbeitgeber übernimmt hierbei eine unglaubliche
> Verantwortung, da er erst die Rahmenbedingungen schafft, der diesen
> unendlichen Luxus überhaupt möglich macht.
Nicht wirklich, denn der entzieht sich seiner Verantwortung durch
seinen popeligen Ablass, wie im Mittelalter das gemacht wurde, nur
das diesmal nicht die Kirche, sondern der Staát das reguliert und
umverteilt.
> Michael S. schrieb:
>>> noch lernen kann.
>> Dafür braucht man kein Studium, nur Motivation.
>
> Das glauben nur Leute, die selbst nicht studiert haben.
Wenn du glaubst das vier Jahre lang tagsüber zu arbeiten
und abends noch drei Stunden werktags Elektrotechnik zu
studieren, ein Zuckerschlecken ist, dann unterschätzt
du den Aufwand und die Mühen den staatlich geprüften
Techniker zu absolvieren, aber maßlos.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Wolfgang.

>> Ausserdem haben auch Fachleute dazu unterschiedliche Ansichten,
>> entsprechend ihrer Zielsetzung. So wird z.B. ein Psychotherapeut sagen,
>> dieses und jenes ist behandelbar, weil eine Therapie dem Clienten
>> Leidensdruck nimmt, aber ein Arbeitspsychologe würde zum gleichen
>> Problem sagen, das ist nicht behandelbar, weil...
>
> Was bin ich froh, dass die Maxellschen Gesetze noch immer unbezweifelt
> gelten. Weil sie keiner ernsthaft toppen konnte.

Nun, betrachte die Physik. Planck veröffentlichte 1899/1900, also vor 
ÜBER 100 Jahren, seine Ideen zum Wirkungsquantum. Seitdem kommt die 
Physik aber nicht ohne "unscharfe", "softe" Wahrscheinlichkeiten aus.

Insofern sind die Maxwellschen Gesetzte doch eher ein einfacherer Fall 
aus den Anfängen der Physik. Gut das es sie gibt, und für viel Sachen 
sind sie sehr wichtig und gut brauchbar.

Aber auch bei der Berechnung konkreter Fälle wirst Du Annahmen, 
Näherungen und Rundungen machen müssen oder wollen, und dann bist Du 
wieder einen Schritt in Richtung "Soft Fakts".

Beispiel Telegraphengleichung. Die ist nur halbwegs komfortabel lösbar, 
wenn Du den Querleitwert zu Null ansetzt. Das ist aber auch schon 
"soft".  Machst Du das nicht, bekomst Du transzendente Gleichungen, die 
nur mit einer soften Brechstange zu lösen sind. :-)

>
> Das Softe an den sogenannten "Soft Facts" ist das Eingeständnis der
> Fachleute, ihren Forschungsgegenstand gar nicht begriffen zu haben.

Das ist aber bei jeder hinreichend komplizierten Fragestellung der Fall.

> Schon Sigmund Freud hatte sich mit seinen drei besten Schülern heillos
> zertritten über das wahre Wesen der Psyche. In diesem dreifachen Schisma
> hat jeder von ihnen drei Stimmen gegen sich - was für eine
> Glaubhaftigkeit! Das Schisma ist bis heute nicht gelöst, nur übertüncht.

Dann Diskutiere mal was besser ist: Vierkantige Schrauben, sechskantige 
Schrauben, Imbusschrauben oder Torx. ;O)
Da ist das nicht anders, weil die individuellen Betrachtungsweisen und 
Voraussetzungen zu Unterschiedlich sind, und für jeden dieser Fälle gibt 
es mit Sicherheit mehr als einen Spezialfall wo er die optimale Lösung 
ist. ;-)

Der Unterschied zur Psychologie ist lediglich der, das es in unserer 
Kultur unüblich ist, bei einer Diskussion über Schrauben von einem 
"Schisma" zu sprechen. Das wird nur bei Nerds toleriert. ;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Wolfgang Horn (Gast)


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Ja, Bernd,

> Seitdem kommt die
> Physik aber nicht ohne "unscharfe", "softe" Wahrscheinlichkeiten aus.

Viel einfacher, wenn Du es wagst, Qualitätsdenken auf den "Heiligen der 
Physik", auf Werner von Heisenberg anzuwenden.
Er "beschoss" seine Elektronen mit Photonen. Mal mit solchen langer, mal 
mit solchen kurzer Wellenlänge.
Die Photonen "streuten" beim Beschuss mit unbekannter Streuung.
Logisch, dass damit auch die Messergebnisse streuten.

Für ihn war es aber unerklärbar. Bis er Niels Bohr um Rat fragte und die 
"Kopenhagener Deutung" verabschiedet wurde, wie ein päpstliches Konzil 
ein Dogma: Das Unschärfeprinzip verursache die Streuung in den 
Ergebnissen, basta!
Quatsch, denn Prinzipien haben weder Masse, noch Energie - daher auch 
keinerlei Wirkung.

> Insofern sind die Maxwellschen Gesetzte doch eher ein einfacherer Fall
> aus den Anfängen der Physik.
Wegen ihrer Simplizität und Klarheit mag ich sie.

> Aber auch bei der Berechnung konkreter Fälle wirst Du Annahmen,
> Näherungen und Rundungen machen müssen oder wollen, und dann bist Du
> wieder einen Schritt in Richtung "Soft Fakts".
Klar, ja. Aber bitte nicht mehr als notwendig. Vor allem bitte nicht 
mehr als notwendig wegen irgendwelcher Denkfehler oder dem Unwillen, 
dort simpel zu denken, wo man simpel denken kann.

> Beispiel Telegraphengleichung. Die ist nur halbwegs komfortabel lösbar,
> wenn Du den Querleitwert zu Null ansetzt. Das ist aber auch schon
> "soft".  Machst Du das nicht, bekomst Du transzendente Gleichungen, die
> nur mit einer soften Brechstange zu lösen sind. :-)
Ach, war da nicht etwas mit Pupin-Spulen? Müssen wir die Leitwerte und 
Impedanzen nicht als verteilt annehmen? Ich würde heute wohl eine 
Näherungsrechnung mit der Methode der Finiten Elemente versuchen.


>> Das Softe an den sogenannten "Soft Facts" ist das Eingeständnis der
>> Fachleute, ihren Forschungsgegenstand gar nicht begriffen zu haben.
>
> Das ist aber bei jeder hinreichend komplizierten Fragestellung der Fall.
Ja, aber nicht nur. Auch bei mangelndem Verständnis des Modells. Auch 
bei mangelndem Willen zum Verständnis.
Beispiel: Das "Eisbergmodell der Psyche" veranschaulicht das Freud'sche 
Modell der Psyche - ein paar Prozent seien bewusst, der Teil oberhalb 
des Eisbergs, der Rest sei unbewusst und unbeherrschbar.
Der Trick der Unsichtbarkeit findet sich in manchen Dogmen religiöser 
Sekten.
Freuds Vorstellung ist aber falsch.

> Dann Diskutiere mal was besser ist: Vierkantige Schrauben, sechskantige
> Schrauben, Imbusschrauben oder Torx. ;O)
Ohne Patentwesen wäre diese Vielfalt vielleicht nicht passiert.
Insofern werden sich für diese Vielfalt plausible Begründungen finden 
lassen.

> Da ist das nicht anders, weil die individuellen Betrachtungsweisen und
> Voraussetzungen zu Unterschiedlich sind, und für jeden dieser Fälle gibt
> es mit Sicherheit mehr als einen Spezialfall wo er die optimale Lösung
> ist. ;-)
Na, aktiviere Dein Ingenieurdenken! Wir suchen ja gerade Modelle, die 
möglichst simpel sind und doch hinreichend. So mancher mag versucht 
gewesen sein, Maxwells 4 Gleichungen zu verkomplizieren auf 8 
Gleichungen und sich die Urheberrechte zu sichern. Aber es hat wohl 
keiner dauerhaft Erfolg gehabt. Weil das "Volk" der Physiker und 
Ingenieure solchen Unfug verlacht.
Wir tun das, weil wir es können.
Der Psychologe kann es nicht, weil sein Guru die Unterseite des Eisbergs 
für unerforschbar erklärt hat. Basta.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mine Fields (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Auch dazu gehört Argumentation. Im übrigen arbeite ich auch nur darum,
> weil ich keine Böcke habe, von H4 zu leben. Mit wenig Geld könnte ich
> auskommen, aber auf die Gängelei durch die Behörden hab ich keine Böcke.

Wer nur das als Arbeitsmotivation hat, ist natürlich schon arm dran.

Bernd Wiebus schrieb:
> Das was ich an Wissen im Studium mitgenommen habe, kommt aber nicht von
> dem, was ich um die Klausuren gekämpft habe. D.h. ich hätte es auch
> stressfreier autodidaktisch hinkriegen können. Ohne Diplom, aber mit dem
> kann ich ja jetzt auch nix anfangen.

Nur macht genau dieser Stress einen Großteil des Lerneffektes aus.

Bernd Wiebus schrieb:
> Hier in Deutschland würde es (noch) nirgendwo zumindest zeitweilig
> geduldet, wenn ich mir irgendwo in einer Ecke eine Slumhütte baue, weil
> ich so Miete sparen könnte und mich durch die verringerten
> Lebenshaltungskosten auf dem Arbeitsmarkt attraktiver machen könnte.

Weil wir uns den Luxus leisten können, allen H4-Empfängern eine große 
Wohnung zu bezahlen. Slums gibt es nicht, weil die Leute das Geld für 
andere Dinge sparen, sondern weil sie gar keine andere Wahl haben! Wenn 
es bei uns einmal so weit kommen sollte, dass das nicht mehr geht, 
würden die Slums wie Pilze aus dem Boden schießen.

Michael S. schrieb:
> Nicht wirklich, denn der entzieht sich seiner Verantwortung durch
> seinen popeligen Ablass, wie im Mittelalter das gemacht wurde, nur
> das diesmal nicht die Kirche, sondern der Staát das reguliert und
> umverteilt.

Blablabla. Völliger Unsinn. Die Unternehmen hier schaffen die 
Rahmenbedingungen, um uns diesen grenzenlosen Reichtum zu ermöglichen. 
Sie übernehmen damit riesige Verantwortung für unsere Gesellschaft. Wir 
sind in Deutschland weltweit Spitzenreiter bezüglich Verantwortung und 
Arbeitnehmerfreundlichkeit. Wer das nicht glaubt, soll sich ruhig mal 
eine Textilfabrik in Vietnam anschauen. Oder nur mal die Berichte über 
Foxconn lesen.

Aber es lässt sich natürlich leicht jammern, wenn man in seiner warmen 
Wohnung auf der Couch sitzt und sich keine Gedanken über andere Menschen 
machen muss.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Wolfgang.


> Für ihn war es aber unerklärbar. Bis er Niels Bohr um Rat fragte und die
> "Kopenhagener Deutung" verabschiedet wurde, wie ein päpstliches Konzil
> ein Dogma: Das Unschärfeprinzip verursache die Streuung in den
> Ergebnissen, basta!
> Quatsch, denn Prinzipien haben weder Masse, noch Energie - daher auch
> keinerlei Wirkung.

Nun, wenn unsere Untersuchungswerkzeuge zu grob sind, weil wir nichts 
besseres haben, definieren sie natürlich, prinziepbedingt, eine Grenze.
Was anderes sagt das "Ddogma" natürlich nicht aus.


>> Beispiel Telegraphengleichung. Die ist nur halbwegs komfortabel lösbar,
>> wenn Du den Querleitwert zu Null ansetzt. Das ist aber auch schon
>> "soft".  Machst Du das nicht, bekomst Du transzendente Gleichungen, die
>> nur mit einer soften Brechstange zu lösen sind. :-)
> Ach, war da nicht etwas mit Pupin-Spulen? Müssen wir die Leitwerte und
> Impedanzen nicht als verteilt annehmen? Ich würde heute wohl eine
> Näherungsrechnung mit der Methode der Finiten Elemente versuchen.
>

Ja. Solche numerischen Verfahren sind heute das Mittel der Wahl. Aber 
auch die behalten durch die Wahl des Rasters eine gewisse "softheit". 
Und wenn
man nicht aufpasst, kann man damit auch gehörig Mist bauen. War da nicht 
mal ein drastischer Zwischenfall beim Stapellauf einer Bohrplattform 
namens "Sleipner A"? ;O)
>
>>> Das Softe an den sogenannten "Soft Facts" ist das Eingeständnis der
>>> Fachleute, ihren Forschungsgegenstand gar nicht begriffen zu haben.
>> Das ist aber bei jeder hinreichend komplizierten Fragestellung der Fall.
> Ja, aber nicht nur. Auch bei mangelndem Verständnis des Modells. Auch
> bei mangelndem Willen zum Verständnis.
> Beispiel: Das "Eisbergmodell der Psyche" veranschaulicht das Freud'sche
> Modell der Psyche - ein paar Prozent seien bewusst, der Teil oberhalb
> des Eisbergs, der Rest sei unbewusst und unbeherrschbar.

Nun, so falsch ist das ja auch nicht. Ausserdem gibt ja auch 
mittlerweile Verfeinerungen des Modells. Eine einfache wäre z.B. das 
Johari-Window ( http://de.wikipedia.org/wiki/Johari-Fenster ).
Glaube mir, bei bestimmten Persönlichkeitsstörungen wird Dir mehr aus 
deinem Unterbewussten klar, als dir lieb ist, ohne das Du eine wirkliche 
Möglichkeit zur Beherrschung hast. :-(

> Der Trick der Unsichtbarkeit findet sich in manchen Dogmen religiöser
> Sekten.

Solange man jetzt nicht anfängt zu behaupten, man sei der einzig 
Wissende
und kann darum anderen sagen was richtig und falsch ist, ist das ja auch 
ok. Die Erkenntnis, das meine Wissen begrenzt ist und immer begrenzt 
bleiben wird, ist ja nun trivial. :-)

> Freuds Vorstellung ist aber falsch.

Freuds Vorstellung war....mmmh....etwas grob. Auch die ersten 
Fotographien waren etwas unscharf.

>
>> Dann Diskutiere mal was besser ist: Vierkantige Schrauben, sechskantige
>> Schrauben, Imbusschrauben oder Torx. ;O)
> Ohne Patentwesen wäre diese Vielfalt vielleicht nicht passiert.

Oh doch. Sie haben alle ihre Vor- und Nachteile.


>> Da ist das nicht anders, weil die individuellen Betrachtungsweisen und
>> Voraussetzungen zu Unterschiedlich sind, und für jeden dieser Fälle gibt
>> es mit Sicherheit mehr als einen Spezialfall wo er die optimale Lösung
>> ist. ;-)
> Na, aktiviere Dein Ingenieurdenken! Wir suchen ja gerade Modelle, die
> möglichst simpel sind und doch hinreichend.

Momentan ist es mein Job, mich als Betriebselektriker in einer 
moribunden Fabrik mit den Unzulänglichkeiten der Entwicklungen anderer 
Ingenieure herumzuschlagen. Diese Erfahrung führt dazu, meine eigene 
Denkweise und meine eigene Ausbildung als Ingenieur ständig zu 
hinterfragen.
Auf diese Weise bin ich für zukünftige Ingenieurjobs verbrannt.....mit 
diesen Zweifeln kann ich nicht mer die "Chuzpe" für einen solchen Job 
haben. :O)

> Wir tun das, weil wir es können.
> Der Psychologe kann es nicht, weil sein Guru die Unterseite des Eisbergs
> für unerforschbar erklärt hat. Basta.

Du kennst nur Psychologen, die Freud als Grundlage aller Erkenntnis 
ansehen? Das ist aber mehr als 50 Jahre in die Vergangenheit. :-)

Psychologie ist eine statistische Wissenschaft. Daher gelten Ihre 
Aussagen im wesentlichen für Menchenmassen und Individuen, die sehr 
dicht am Durchschnitt liegen. Individualismus ist da schon ein Problem, 
weil die Aussagen darüber schon unscharf werden.

Beispiel:
Wo ist der Unterschied zwischen Persönlichkeit und 
Persönlichkeitsstörung? Es gibt keinen hart definierbaren Unterschied. 
Darum verlegt man sich auf die Aussage, das eine Persönlichkeitsstörung 
dann vorliegt, wenn die Persönlichkeit Leidensdruck verursacht (Was eine 
durchaus legitime vorstellung ist). Das ist aber auch vom Umfeld 
abhängig, und somit ist es auch vom Umfeld, und nicht nur vom Individuum 
abhängig, wann ich "krank" bin.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mine Fields.

> Wer nur das als Arbeitsmotivation hat, ist natürlich schon arm dran.
anpassung an die Realität halt. :-)

>> Das was ich an Wissen im Studium mitgenommen habe, kommt aber nicht von
>> dem, was ich um die Klausuren gekämpft habe. D.h. ich hätte es auch
>> stressfreier autodidaktisch hinkriegen können.
> Nur macht genau dieser Stress einen Großteil des Lerneffektes aus.

Das ist vermutlich der Unterschied zwischen uns. Meine Leistung lässt 
unter Druck nach. Deine steigt an. Dafür bin ich dann aber auch in der 
Lage, ganz ohne Druck noch Leistung zu bringen. :O)


> Weil wir uns den Luxus leisten können, allen H4-Empfängern eine große
> Wohnung zu bezahlen. Slums gibt es nicht, weil die Leute das Geld für
> andere Dinge sparen, sondern weil sie gar keine andere Wahl haben! Wenn
> es bei uns einmal so weit kommen sollte, dass das nicht mehr geht,
> würden die Slums wie Pilze aus dem Boden schießen.

Wenn Du schon heute Gelände ausweisen würdest, wo sich jemand seine 
Slumhütte bauen kann, hättest du auch heute schon welche. Und ich halte 
es auch für ein Versäumnis der Behörden, das sie es nicht tun.


> Michael S. schrieb:
>> Nicht wirklich, denn der entzieht sich seiner Verantwortung durch
>> seinen popeligen Ablass, wie im Mittelalter das gemacht wurde, nur
>> das diesmal nicht die Kirche, sondern der Staát das reguliert und
>> umverteilt.

Mine fields schrieb:
>
> Blablabla. Völliger Unsinn. Die Unternehmen hier schaffen die
> Rahmenbedingungen, um uns diesen grenzenlosen Reichtum zu ermöglichen.
> Sie übernehmen damit riesige Verantwortung für unsere Gesellschaft.

Ihr sprecht beide von "Verantwortung". "Verantwortung" ist aber ein 
syntetischer Quatsch der von Religionen und Rechtssystemen verbreitet 
wird. In Wirklichkeit gibt es keine "Verantwortung" weil es keinen 
freien Willen gibt.
wir alle hangeln uns lediglich an kausalen Ketten entlang.

mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Mine Fields (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Ihr sprecht beide von "Verantwortung". "Verantwortung" ist aber ein
> syntetischer Quatsch der von Religionen und Rechtssystemen verbreitet
> wird. In Wirklichkeit gibt es keine "Verantwortung" weil es keinen
> freien Willen gibt.
> wir alle hangeln uns lediglich an kausalen Ketten entlang.

Das ist natürlich eine bequeme Ausrede, um sich aus irgendeiner 
Verantwortung zu ziehen. Wie man mit einer solchen Einstellung in einem 
technischen Beruf arbeiten kann ist für mich auch nicht nachvollziehbar.

Bernd Wiebus schrieb:
> Wenn Du schon heute Gelände ausweisen würdest, wo sich jemand seine
> Slumhütte bauen kann, hättest du auch heute schon welche.

Aber es wäre kein Vergleich zu den Slums, denen man in anderen Ländern 
begegnet, denn in Deutschland muss niemand in solchen Verhältnissen 
leben. Es geschieht dann allenfalls aus freiem Willen.

von Backflow (Gast)


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@Bernd Wiebus,

>Nun, wenn unsere Untersuchungswerkzeuge zu grob sind, weil wir nichts
>besseres haben, definieren sie natürlich, prinziepbedingt, eine Grenze.
>Was anderes sagt das "Ddogma" natürlich nicht aus

Dann hast du vermutlich die Unschärferelation nicht verstanden. Danach 
ist es prinipiell unmöglich Ort und Impuls gleichzeitig belebig genau zu 
bestimmen, unabhängig von den Meßmethoden.

von Master (Gast)


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Backflow schrieb:
> Dann hast du vermutlich die Unschärferelation nicht verstanden.

Der dürfte relativ wenig verstehen. Ist n Amateurfunker.

von Backflow (Gast)


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>Der dürfte relativ wenig verstehen.

Dann ist er mit Wolfgang Horn in bester Gesellschaft.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Völliger Unsinn. Die Unternehmen hier schaffen die
> Rahmenbedingungen, um uns diesen grenzenlosen Reichtum zu ermöglichen.
> Sie übernehmen damit riesige Verantwortung für unsere Gesellschaft.
Der Staat schafft Rahmenbedingungen und die Firmen umgehen sie.
Siehe AGG oder Behindertengesetz oder, oder, oder....
Eigentlich gehört noch ein Bewerbergesetz her, aber dann droht die
Wirtschaftslobby gleich wieder mit Verlagerung ins Ausland.
> Wir
> sind in Deutschland weltweit Spitzenreiter bezüglich Verantwortung und
> Arbeitnehmerfreundlichkeit.
Lobhudelei, in Skandinavien und den Alpenstaaten soll die Verantwortung
besser sein als bei uns, wie man ja zuweilen zu lesen bekommt. Ich habe
allerdings keine Lust meine einigermaßen geordneten Verhältnisse 
deswegen
aufzugeben, vor allem nicht, wenn die Versprechungen nicht substanziell
verbindlich sind, mal von der Behandlung ganz abgesehen.
> Wer das nicht glaubt, soll sich ruhig mal
> eine Textilfabrik in Vietnam anschauen. Oder nur mal die Berichte über
> Foxconn lesen.
Bleibe wenigstens in Europa wenn du Vergleiche ziehst, ansonsten wirst
du mit deiner Erbsenzählerei auf der Welt IMMER ein Volk finden das
nicht in soliden sozialen Verhältnisse lebt an denen du einen Massstab
setzen willst.

von Backflow (Gast)


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>Lobhudelei, in Skandinavien und den Alpenstaaten soll die Verantwortung
>besser sein als bei uns, wie man ja zuweilen zu lesen bekommt.

Na, wenn du lesen kannst:

"Da Niedrigverdiener das höchste Risiko haben, aber am wenigsten in der 
Lage sind, Beiträge zur A-Kasse zu bezahlen, beziehen nur die Hälfte 
aller Arbeitslosen A-kassan. Das Geld ist zudem sehr oft nicht 
existenzsichernd."

aus

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwedischer_Wohlfahrtsstaat

In Schweden könntest du dir deine Sprüche nicht leisten, da würdest du 
längst schon allein zur Existenzsicherung einen Job angenommen haben.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Der Staat schafft Rahmenbedingungen und die Firmen umgehen sie.

Die Firmen umgehen gar nichts. Das ist ein Hirngespinst deinerseits. 
Gerade die von dir genannten Punkte (Behinderte, Gleichstellungsgesetz) 
werden sehr ernst genommen und von vielen Betrieben auch über den 
gesetzlichen Vorgaben erfüllt.

Michael S. schrieb:
> Lobhudelei, in Skandinavien und den Alpenstaaten soll die Verantwortung
> besser sein als bei uns, wie man ja zuweilen zu lesen bekommt.

Selbst wenn es so wäre - auf diesem hohen Niveau, auf dem wir uns 
befinden, sind die Unterschiede minimal.

Michael S. schrieb:
> Bleibe wenigstens in Europa wenn du Vergleiche ziehst, ansonsten wirst
> du mit deiner Erbsenzählerei auf der Welt IMMER ein Volk finden das
> nicht in soliden sozialen Verhältnisse lebt an denen du einen Massstab
> setzen willst.

Sind die Menschen in Asien oder Afrika etwa weniger wert? Nein, das sind 
genauso Menschen, die dazu noch unter unserem Luxus leiden müssen.
Es geht auch nicht darum, noch einen einzigen zu finden, dem es 
schlechter geht. Das geht natürlich immer. Aber es ist so, dass wir an 
den oberen 10% sind, was Arbeitsbedingungen und Luxus angeht.

von Jürgen (Gast)


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Das Thema "Berufslaufbahn" ist so ziemlich ausgeufert, wie ich es an 
dieser Stelle empfinde.

Einmal habe ich beim Durchlesen in Erinnerung behalten, dass viel ältere 
Ingenieure arbeitslos wären.
Bitte hier nicht den Fehler machen, eine Zahl zur Kenntnis zu nehmen, 
ohne sie zu hinterfragen. Viele Ältere nehmen ganz gerne die sozialen 
Möglichkeiten (Sozialplan, Altersteilzeit, Abfindung) in Anspruch und 
erscheinen dann übergangsweise in der Statistik. Junge Leute resignieren 
oft und wählen die bequemeren Geisteswissenschaften.

Zum Anderen Führungskräfte-Fortbildung:
Ich hatte den Eindruck, da wird von den Psychos zuviel erwartet. Im 
Managementtraining kann immer nur hingewiesen, aufgezeigt und deutlich 
gemacht werden. Es ist keine Menschenumwandlung oder Gehirnwäsche 
möglich. Jeder muss selbst erkennen, was für ihn hilfreich oder gar 
nicht passend ist. Und damit haben wir Techniker ("Wissenszuwachs pro 
Zeiteinheit") schon ein Problem. Immerhin, einige sind total begeistert 
und treten nach dem Seminar glatt die Blümchen um.

Es war auch von den sozialen Rahmenbedingungen die Rede.
Für mich gibt es nur das Arbeitlosengeld und die Sozialhilfe. Das nach 
dem Arbeitslosengeld die Sozialhilfe folgt, ist nicht neu. Aber, dass 
Sozialhilfeempfänger auch für eine Arbeitsaufnahme begleitet werden ist 
neu. Warum dann die Aufregung? Es geht nicht um Lebensunterhalt, sondern 
um eine Übergangshilfe. Und damit stehen wir weltweit ganz gut da.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Die Firmen umgehen gar nichts. Das ist ein Hirngespinst deinerseits.
> Gerade die von dir genannten Punkte (Behinderte, Gleichstellungsgesetz)
> werden sehr ernst genommen und von vielen Betrieben auch über den
> gesetzlichen Vorgaben erfüllt.

Aber natürlich umgehen die und zwar ganz gezielt.
Anstatt Behinderte gemäß den gesetzlichen Vorgaben
einzustellen, wird ersatzweise ein Ablass bezahlt.
Zugegeben machen das nicht alle Betriebe so aber
ein Trend sich dieser sozialen Pflicht zu entziehen
ist vorhanden und zwar, das spezielle soziale Einrichtungen
sich massiv vergrößert haben, um den Bedarf zu decken und
um Behinderten eine Arbeit zu bieten. Da hat sich schon
fast eine richtige Industrie entwickelt. Firmen vergeben
dann Arbeiten an solche Institutionen und sind dann
eine Sorge mehr los.
Das Gleichstellungsgesetz wird dadurch ausgehebelt das
die Firmen sich darauf eingestellt haben und Menschen
die auf Grundlage des Gesetzes ein Problem darstellen
dann eben NICHT mehr gleich behandelt werden. Am simpelsten
wird das einfach dadurch bewältigt das Bewerbungen einfach
nicht beantwortet werden. Sicher gab es das auch schon früher
bevor das gesetzlich reguliert wurde, aber die Steigerung
und Verschärfung ist doch fühlbar.
Da kannst du gar nicht mit reden weil du da gar nicht involviert
bist selbst wenn es in deinem Betrieb noch sauber abläuft.
Du kannst eben nur für dich sprechen. Ich habe aber
in Maßnahmen des Jobcenters von anderen Teilnehmer vergleichbares
gehört, welche meine Erfahrung bestätigt haben.
Da kannste so viel widersprechen wie du willst, ich habe da
schwerer wiegende Argumente.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Backflow.

>>Nun, wenn unsere Untersuchungswerkzeuge zu grob sind, weil wir nichts
>>besseres haben, definieren sie natürlich, prinziepbedingt, eine Grenze.
>>Was anderes sagt das "Ddogma" natürlich nicht aus
>
> Dann hast du vermutlich die Unschärferelation nicht verstanden. Danach
> ist es prinipiell unmöglich Ort und Impuls gleichzeitig belebig genau zu
> bestimmen, unabhängig von den Meßmethoden.

Stimmt. Richtig. Das war schon ein Fehler in meiner Abiturprüfung, und 
ich vergess es immer wieder. :-(

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mine Fields.


> Sind die Menschen in Asien oder Afrika etwa weniger wert? Nein, das sind
> genauso Menschen, die dazu noch unter unserem Luxus leiden müssen.
> Es geht auch nicht darum, noch einen einzigen zu finden, dem es
> schlechter geht. Das geht natürlich immer. Aber es ist so, dass wir an
> den oberen 10% sind, was Arbeitsbedingungen und Luxus angeht.

Sie sind nicht weniger wert. aber ich fühle mich hier und jetzt 
scheisse, und die Erkenntnis, das es anderen noch schlechter geht, hilft 
mir dabei auch nicht.

Sorry, ich bin eben als Nerd nicht besonders emphatiefähig. :-)

Insofern ist diese Argumentation für mich etwas etwas schräg. Solchen 
Sermon höre ich normalerweise nur von Pfarrern und so.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Master.-

> Backflow schrieb:
>> Dann hast du vermutlich die Unschärferelation nicht verstanden.
>
> Der dürfte relativ wenig verstehen. Ist n Amateurfunker.

Von meiner Amateurfunkprüfung ist mir mehr im Gedächnis geblieben als 
von meinem Studium.
Insofern hatte Sie schon ihren Sinn. :-)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Dipl.- G. (hipot)


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Wolfgang Horn schrieb:

> So mancher mag versucht gewesen sein, Maxwells 4 Gleichungen
> zu verkomplizieren auf 8 Gleichungen und sich die Urheberrechte
> zu sichern. Aber es hat wohl
> keiner dauerhaft Erfolg gehabt. Weil das "Volk" der Physiker und
> Ingenieure solchen Unfug verlacht.

Ehm, hier verdrehst Du aber kräftig die Realität.

Maxwells angebliche vier Gleichungen waren eigentlich acht. :-) Und 
Maxwell hing des weiteren der schwergängigen Quaternionenschreibweise 
an. Liest sich absolut furchtbar. (Ich habe im Studium die berühmte 
"Treatise on Electricity and Magnetism" gelesen und auch Heavisides 
berühmtes dreibändiges Werk "Electromagnetic Theory".)


Wir sprechen heutzutage von vier Maxwellschen Gleichungen, weil Oliver 
Heaviside die ursprünglichen acht Gleichungen (die nebenbei die 
Lorentz - Kraft enthielten) unter Verwendung von Vektoranalysis, 
deren Formalismus zur damaligen Zeit verkannt wurde und unbeliebt war, 
zu den für uns gängigen vier Gleichungen zusammenfaßte.

Heinrich Hertz hatte da auch seine Anteile dran, weswegen die 
elektrodynamischen Grundgleichungen im späten 19. Jahrhundert oft unter 
dem Namen Heaviside - Hertzsche -Gleichungen liefen! Vor allem im 
Ausland wurde die mathematische Weiterentwicklung der acht häßlichen 
Quaternionengleichungen durch Heaviside und Hertz sehr viel mehr 
gewürdigt.

Ironischerweise ist es im deutschsprachigen Gebiet ausgrechnet Einstein, 
der eine kleine Schuld daran hat, daß heutzutage nur noch von Maxwells 
Gleichungen gesprochen wird und nicht von Maxwell - Heaviside - 
Hertz -Gleichungen, denn Einstein benutzte in seiner Korrespondenz 
stets Schreibweisen wie z.B. Maxwell-Hertzsche Gleichungen. Und wie 
immer wird natürlich irgendwann aus Stilgründen oder auf Grund 
journalistischer Faulheit der zweite Name weggelassen -- und unser guter 
Heinrich Hertz war unter dem Teppich verschwunden.

Ihren wahren Siegeszug begannen Maxwells Gleichungen erst nachdem 
Heaviside sie mathematisch wesentlich verändert hatte und unermüdlich 
den Formalismus der Vektoranalysis populär machte.



Ich hoffe, jetzt ist Dein historisches Bild vom alten Maxwell nicht zu 
sehr erschüttert. :-)


Ahoi

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Da hat sich schon
> fast eine richtige Industrie entwickelt. Firmen vergeben
> dann Arbeiten an solche Institutionen und sind dann
> eine Sorge mehr los.

Sie vergeben aber tatsächlich auch Aufträge und finanzieren damit diese 
Einrichtungen. Und für die Leute ist es nicht nachteilhaft, in einer 
spezialisierten Einrichtung unter Betreuung arbeiten zu dürfen, anstatt 
in einem normalen Betrieb sich irgendwie durchschlagen zu müssen. 
Trotzdem erfüllen viele größere Betriebe natürlich ihre Auflagen und 
geben sich richtig viel Mühe, den Schwerbehinderten ein angenehmens 
Arbeitsumfeld zu schaffen. Dass sich das kleinere Betriebe nicht leisten 
können und es daher lieber den spezialisistern Einrichtungen überlassen 
ist völlig verständlich und auch für die Betroffenen besser.

Michael S. schrieb:
> Das Gleichstellungsgesetz wird dadurch ausgehebelt das
> die Firmen sich darauf eingestellt haben und Menschen
> die auf Grundlage des Gesetzes ein Problem darstellen
> dann eben NICHT mehr gleich behandelt werden.

Menschen werden nie gleichbehandelt. Alles andere ist ein frommer 
Wunsch. Das Gesetz hatte nur einen Effekt: Es wurde verboten, darüber zu 
reden.

Michael S. schrieb:
> Da kannste so viel widersprechen wie du willst, ich habe da
> schwerer wiegende Argumente.

Du bist doch gar nicht von dem Gleichstellungsgesetz betroffen.

Bernd Wiebus schrieb:
> Sie sind nicht weniger wert. aber ich fühle mich hier und jetzt
> scheisse, und die Erkenntnis, das es anderen noch schlechter geht, hilft
> mir dabei auch nicht.

Das ist auch völlig normal und verständlich. Es ging hier aber um die 
objektive Einschätzung der Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen, und 
da ist Deutschland nun einmal unter den besten 10% auf der ganzen Welt.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Du bist doch gar nicht von dem Gleichstellungsgesetz betroffen.

Doch, als Ü50 schon, genauso wie Wilhelm.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Dipl.-

>> So mancher mag versucht gewesen sein, Maxwells 4 Gleichungen
>> zu verkomplizieren auf 8 Gleichungen und sich die Urheberrechte
>> zu sichern. Aber es hat wohl
>> keiner dauerhaft Erfolg gehabt. Weil das "Volk" der Physiker und
>> Ingenieure solchen Unfug verlacht.
>
> Ehm, hier verdrehst Du aber kräftig die Realität.
> ...weil Oliver
> Heaviside die ursprünglichen acht Gleichungen (die nebenbei die
> Lorentz - Kraft enthielten) unter Verwendung von Vektoranalysis,
> deren Formalismus zur damaligen Zeit verkannt wurde und unbeliebt war,
> zu den für uns gängigen vier Gleichungen zusammenfaßte.
Fein. Meine Professoren haben uns mit rot und div das Studium schon 
schwer genug gemacht.
Und seit es Antennenberechnungsprogramme gibt, kümmert sich kaum noch 
jemand um die Frage, wie die Antennenstrukturen entstehen - und schiebt 
Abweichungen auf Mängel im Antennenmessfeld und auf Murphy.

> Ich hoffe, jetzt ist Dein historisches Bild vom alten Maxwell nicht zu
> sehr erschüttert. :-)
Nein. Mal sehen, was passiert, wenn ich erfahre, wer den Pythagoras 
wirklich aufgestellt hat...

Ciao
Wolfgang Horn

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Mine Fields schrieb:
>> Du bist doch gar nicht von dem Gleichstellungsgesetz betroffen.
>
> Doch, als Ü50 schon, genauso wie Wilhelm.

Du wirst aber nicht deshalb abgelehnt.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Du wirst aber nicht deshalb abgelehnt.

Tja, wenns ein Feedback gäbe könnte ich dir Argumentativ
da was entgegen halten, aber da das eben nicht so praktiziert
wird, bin ich der Gelackmeierte. Einziger Trost, mir geht
es nicht alleine so.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Das ferne Ziel "Erst Leiter der Entwicklung, später Vorsitzender der
>Geschäftsführung" sind hervorragende Fernziele.
Finde ich nicht.

>Die Wahrscheinlichkeit, sie zu erreichen, ist gering - aber wer sich nach >ihnen 
richtet, wird weiter kommen als all diejenigen die zufrieden sind, >"bloss 
Entwickler" zu sein.
Weiter komme ich, wenn ich mit 46 noch unter 1 Minute auf 100 Freistil 
schwimme und vor allen Dingen noch genügend Zeit habe, um mich darauf 
vorzubereiten. Es kommt immer darauf an, wie man "Weiterkommen" und 
"Fernziele" definiert!
Rosa

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Tja, wenns ein Feedback gäbe könnte ich dir Argumentativ
> da was entgegen halten, aber da das eben nicht so praktiziert
> wird, bin ich der Gelackmeierte. Einziger Trost, mir geht
> es nicht alleine so.

Was sollst du argumentativ dagegen halten. Nur du bist schuld an deiner 
Situation, die Firmen haben darauf keinen Einfluss. Feedback brauchst du 
da keines.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Nur du bist schuld an deiner
> Situation, die Firmen haben darauf keinen Einfluss.

Würde ich als 11.Gebot beim Vatikan beantragen.

Mine Fields schrieb:
> Feedback brauchst du
> da keines.

Nur Hunde folgen blind ihrem Herrn.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Würde ich als 11.Gebot beim Vatikan beantragen.

Schlimm, wenn du es erst dann glaubst.

Michael S. schrieb:
> Nur Hunde folgen blind ihrem Herrn.

Deshalb: Eigenes Hirn einschalten, nicht auf Feedback warten.
Nur muss davon natürlich genügend vorhanden sein.

von Thomas1 (Gast)


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Im TV sollen auch mehr MINT-Frauen sein. Mal sehen, was da rauskommt.

http://www.zeit.de/wissen/2012-04/tv-serien-wissenschaftler-frauen

von Michael S. (technicans)


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Thomas1 schrieb:
> Mal sehen, was da rauskommt.

Mehr Affären, ungewollten Nachwuchs und mehr Verteilung von Unterhalt.
Die Ings. habens doch.

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