Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Linearregler diskret, schnelles nachregeln vs Ripple


von Thomas M (Gast)


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Hallo,

ich wollte mal einen Linearregler mit Längstransistor diskret aufbauen.

Da ich eigentlich vor hatte mir daraus ein kleines Netzteil zu bauen, 
ist es mir wichtig, dass die Spannung einigermaßen schnell nachgeregelt 
wird und einen möglichst kleinen Ripple hat.

Je größer aber die Kapazität am Ausgang, umso länger dauert ja das 
nachregeln.

Meine aktuelle Schaltung ist im Bild:

Villeicht etwas zu simpel, um schnelles nachregeln + kleinen Ripple zu 
kriegen?


Gruß Thomas

von daniel san (Gast)


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Hm wo wird den hier was geregelt?

Du hast je nachdem was du am Poti eingestellt wird nur die 12V auf den 
Ausgangspin oder halt 0V.

von daniel san (Gast)


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Schau dir mal das Video an, das klärt auf.

Mit Stromregelung sogar

http://www.eevblog.com/2011/11/28/eevblog-221-lab-power-supply-design-part-1/

von Heiko (Gast)


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wieso soll er da nur zwischen 0 und 12V was haben?

Der Komperator kippt solange bis es passt

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas M schrieb:

> ich wollte mal einen Linearregler mit Längstransistor diskret aufbauen.

Und? Warum machst du es nicht?

> Da ich eigentlich vor hatte mir daraus ein kleines Netzteil zu bauen,
> ist es mir wichtig, dass die Spannung einigermaßen schnell nachgeregelt
> wird und einen möglichst kleinen Ripple hat.

Definiere "schnell". Definiere "kleinen Ripple".

> Je größer aber die Kapazität am Ausgang, umso länger dauert ja das
> nachregeln.

Ja. Deswegen macht man da ja auch keine hin. Warum sind die dort?

> Meine aktuelle Schaltung ist im Bild:
>
> Villeicht etwas zu simpel, um schnelles nachregeln + kleinen Ripple zu
> kriegen?

Warum baust du es denn nicht einfach mal auf? Also richtig, nicht bloß 
simuliert? Oder wenn du es schon simulierst, warum dann nicht richtig?

Was Ripple angeht: der muß ja erst mal irgendwoher kommen. 
Typischerweise ist der Eingangsspannung eines solchen Reglers ein 100Hz 
Sägezahn überlagert, der durch die Ladung/Entladung des Ladekondensators 
entsteht.

Ein OPV (also einer, den man in einer solchen Schaltung verwenden würde) 
hat ein Verstärkungs-Bandbreiten-Produkt im Bereich von einigen 
Megahertz. Der ist also schon ganz schön schnell und so kleine 100Hz 
Schwankungen regelt der locker aus.

Aber deine Schaltung hat ein ganz anderes Problem: Stabilität. Der 
Regel-MOSFET sorgt nämlich nicht nur für eine Strom-, sondern auch für 
eine Spannungsverstärkung. Selbst wenn der OPV für den Betrieb als 
Spannungsfolger frequenzkompensiert ist - der MOSFET bringt eine 
zusätzliche Verstärkung in die Regelschleife. Und schon stimmt die 
Kompensation nicht mehr und die ganze Chose schwingt.

Ich würde dir empfehlen, für den Beginn einen mehr traditionellen Regler 
aufzubauen (oder notfalls nur zu simulieren) der den Regeltransistor als 
Spannungsfolger betreibt. Hier gibt es dann nur eine Stromverstärkung 
und keine Spannungsverstärkung und es reicht, wenn der OPV vom 
Hersteller kompensiert ist.

Von den wirklichen Feinheiten bist du aber noch meilenweit entfernt:

- wie erzeugt man eine saubere Referenzspannung? Bauelemente, die 
solchen Spannungsquellensymbolen entsprechen, gibts in der Realität 
nicht.

- woher bekommt man Steuerspannung (MOSFET) bzw. Steuerstrom (Bipolar) 
für das Regelglied, ohne daß man mehrere Volt Spannungsdifferenz 
zwischen Ein- und Ausgang braucht?

- wie sichert man die Schaltung gegen Kurzschluß? Gegen 
Spannungseinspeisung (beide Polaritäten!) vom Ausgang? Gegen 
Überhitzung?


XL

von Thomas M (Gast)


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Die Schaltungen des LM317 oder 78xx hab ich mir schon angeschaut, auch 
manche linear geregelte Netzteile

Kurzschlusschutz mit Transistor und Widerstand oder mit 2 Transistoren 
über die Regelung der Basis kommen später, erstmal will ich das 
Grundsätzliche schaffen.

Im Augenblick sieht meine Schaltung so aus:

Jetzt hab ich beim Einstellen der Spannung kurze Zacken drinne, ich 
denke mal, die kommen von C1, R2, Q1 ?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas M schrieb:

> Die Schaltungen des LM317 oder 78xx hab ich mir schon angeschaut, auch
> manche linear geregelte Netzteile

Von integrierten Reglern lernst du nichts. Von der Außenansicht schon 
gar nicht. Und die Innenschaltung ist meistens vereinfacht. Und auf 
jeden Fall für einen Anfänger wie dich viel zu komplex.

Warum fängst du denn nicht mal mit was einfachem an? Ich hab jetzt extra 
für dich mal "längsregler opv" bei Google eingetippt und bin wie 
erwartet bei der "allwissenden Müllhalde" gelandet:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stab_ov.svg

Das ist die Grundschaltung. Jetzt kann man noch an der Z-Diode 
schrauben. Oder am Feedback-Pfad. Oder überlegen, ob man wie gezeigt mit 
fester U_ref und variablem Feedback oder lieber mit festem Feedback und 
variabler U_ref arbeiten will.

Der wesentliche Punkt ist: diese Schaltung aus der Wikipedia hat keine 
zusätzliche Spannungsverstärkung (Transistor Q arbeitet als 
Emitterfolger). Und braucht deswegen keine zusätzliche Kompensation 
(zusätzlich zu der, die OPV schon enthält) um stabil zu sein.

> Im Augenblick sieht meine Schaltung so aus:

Ja. Wird immer verrückter. Jetzt hast du mit Q1 und Q2 schon 2 
zusätzliche Spannungs-Verstärker-Stufen innerhalb der Regelschleife. 
Dafür zwar den Ansatz einer Frequenzkompensation mit R5 und C1. Aber 
auch völlig widersinnig den C4.

Außerdem:

- warum sind da zwei(!) Potis zum Einstellen der Ausgangsspannung?
- was soll C2 da?
- wo ist die Last?
- warum simulierst du immer noch keinen Ripple auf der 
Eingangsspannung?

> Jetzt hab ich beim Einstellen der Spannung kurze Zacken drinne, ich
> denke mal, die kommen von C1, R2, Q1 ?

Das sind Schwingungen. Aber die ganze Schaltung ist Mist. In der 
Realität übrigens noch viel schlimmer als in der Simulation.

Ach ja. Nicht nur daß der LT1790 vollkommen deplaziert ist. Das Dingen 
ist alleine schon nicht stabil ohne Kondensator am Ausgang. Und es 
verträgt auch nur 18V und nicht 60.


kopfschüttelnd, XL

von HongKong (Gast)


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Der C4 soll wohl hohe Frequenzen filtern, C2 stört glaube ich nicht 
merklich

Die Referenz hat er warscheinlich einfach so verwendet, Multisim macht 
da ja kein Unterschied.

Ganz ehrlich, in vielen Linearnetzteilen ist eine ähnliche Schaltung 
verbaut, so stark weicht die bis auf den PNP Transistor von dem einen 
Bau, der vor kurzem vorgestellt wurde, auch nicht ab.

Die Tatsache mit den 2 Potentiometern ist ja eigentlich auch egal, ich 
denke, er wollte einfach kurz für Simulationszwecke die 
Referenzsspannung schnell ändern können

von MaWin (Gast)


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> Villeicht etwas zu simpel, um schnelles nachregeln
> + kleinen Ripple zu kriegen?

Vor allen Dingen die falsche Wahl:

Man nimmt keinen MOSFET mit hoher Gate-Kapazität,
wenn man schnell sien will, zumidnest nicht so lange
man mehrere Ampere in dessen Umladung steckt.

Und 10000uF am Ausgang sind wie ein Klotz am Beim beim Regeln.

Hier steht, wie man "gute" diskrete Spannungsregler baut:

http://www.tnt-audio.com/clinica/regulators_noise1_e.html
http://tangentsoft.net/elec/opamp-linreg.html
http://www.diodes.com/_files/products_appnote_pdfs/zetex/an51.pdf

von Axel S. (a-za-z0-9)


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HongKong schrieb:

> Der C4 soll wohl hohe Frequenzen filtern

C4 überbrückt die lokale Gegenkopplung an Q1 und maximiert dessen 
Verstärkung für hohe Frequenzen. Exakt das Gegenteil von dem, was man 
braucht.

> C2 stört glaube ich nicht merklich

Er wird aber auch nicht gebraucht. Schon gar nicht in einer Simulation.

> Die Referenz hat er warscheinlich einfach so verwendet, Multisim macht
> da ja kein Unterschied.

Aha. Multisim. Kommt gleich auf die schwarze Liste. Was nützt ein 
Simulationstool, das nicht mal so essentielle Dinge wie die Grenzwerte 
von Bauelementen überprüft?

> Ganz ehrlich, in vielen Linearnetzteilen ist eine ähnliche Schaltung
> verbaut

Für das ungeübte Auge mögen sie ähnlich aussehen. Sind sie trotzdem 
nicht.

> so stark weicht die bis auf den PNP Transistor von dem einen
> Bau, der vor kurzem vorgestellt wurde, auch nicht ab.

Folge den Links, die MaWin gepostet hat. Überall wird der 
Regeltransistor als Emitterfolger betrieben.

Den Regeltransistor "umzudrehen", also in Emitterschaltung zu 
betreiben, ist ein gängiger Trick, der für LDO-Spannungsregler werwendet 
wird. Und es sind auch genau diese LDO, die genau definierte 
Kondensatoren am Ausgang brauchen, weil sie sonst Stabilitätsprobleme 
haben.

Aber ohne Not baut man sowas nicht. Und schon gar nicht, wenn man wie 
Thomas noch die Grundlagen lernt.


XL

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas M schrieb:
> Im Augenblick sieht meine Schaltung so aus:
60V am LM358? Der sagt dir dann mal kurz "hallo"...   :-o

Thomas M schrieb:
> Villeicht etwas zu simpel, um schnelles nachregeln + kleinen Ripple zu
> kriegen?
Ich frage mich: warum sollte ein Linearregler überhaupt einen Ripple 
auf der Ausgangsseite haben? Das ist eigentlich ein Begriff aus der 
Schaltregler-Liga...

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar Miller schrieb:

> Ich frage mich: warum sollte ein Linearregler überhaupt einen Ripple
> auf der Ausgangsseite haben? Das ist eigentlich ein Begriff aus der
> Schaltregler-Liga...

Der Begriff schon, die Ursache ist auch verschieden, aber ein Ripple 
kann ebenso auftreten. Nur sind es beim klassischen vom Trafo gespeisten 
Linearregler nicht 50Khz, sondern 100Hz, die sich am Ausgang 
wiederfinden könnten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Nur sind es beim klassischen vom Trafo gespeisten Linearregler nicht
> 50Khz, sondern 100Hz, die sich am Ausgang wiederfinden könnten.
Richtig, der klassische Sägezahn. Dann wäre es besser, die 10mF vor 
den Regler zu setzen...  ;-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Lothar Miller schrieb:
> A. K. schrieb:

>> Nur sind es beim klassischen vom Trafo gespeisten Linearregler nicht
>> 50Khz, sondern 100Hz, die sich am Ausgang wiederfinden könnten.

Genauer gesagt: die 100Hz Ripple, die so ein Regler an der Eingangsseite 
sieht, können mehr oder weniger gut ausgeregelt werden. Je besser der 
Regler, desto weniger vom Ripple bleibt am Ausgang übrig.

> Richtig, der klassische Sägezahn. Dann wäre es besser, die 10mF /vor/
> den Regler zu setzen...  ;-)

Das auch. Aber vor allem würde man den Ripple auch mal simulieren 
wollen. Entweder ganz korrekt mit einer Wechselspannungsquelle, 
Gleichrichter und Ladekondensator. Oder angenähert, indem man am Eingang 
eine Gleichspannungsquelle in Reihe mit einer Wechselspannungsquelle 
hinbaut.


XL

von Thomas M (Gast)


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So, jetzt hab ich mal wie ihrs wolltet einen Regler mit NPN Transistor 
wie bei den 78xx üblich simuliert.

Man sieht richtig schön, dass die Ausgangsspannung genau der 
Referenzspannung mal das Verhältnis der beiden Widerstände + 
Referenzspannung ist.

Im 2. Beispiel hab ich das ganze mal mit Trafo + Brückengleichrichter 
gemacht.

Man sieht den Ripple der nachdem Ladeelko übrig bleibt relativ gut, der 
Kerko ist einfach jetzt mal so drinne gewesen, hat aber eh keine 
größeren Auswirkungen in der Simulation.

Der Ripple wird wie erwartet in der Simulation vom Transistor 
ausgeregelt

Ich habe überall jetzt mal zur zusätzlichen Frequenzkompensation, wenn 
villeicht auch nicht super wirkungsvoll einen Widerstand + Kondensator 
in Reihe geschalten, wird aber wie schon mal erwähnt wurde, aber doch 
bei relativ vielen Netzeilen scheinbar so gemacht

von MaWin (Gast)


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Vielleicht solltest du es nun mal mit einer LAST
am Ausgang des Reglers probieren, und zwar möglichst
noch mit einer geschalteten Last (10 Ohm 1 sec,
5 Ohm 1 sec, 10 Ohm...) damit du überhaupt sehen
kannst, ob und WIE dein Regler regelt (und wozu man
am Ausgang einen Kondeńsator braucht, zumindest
einen kleinen).

von Proxxon (Gast)


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> Man sieht den Ripple der nachdem Ladeelko übrig bleibt relativ gut,

Bei 5 kOhm "Last".

Schmunzel

:)

von Thomas M (Gast)


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jup und das gibt dann wie erwartet so ein Bild, die 100Hz schlagen je 
höher der Strom wird voll durch

bis zu einer simulierten Last von 35 Ohm ist alles in Ordnung, also so 
pie mal Daumen 200mA

In der Simulation sieht man dann auch die Auswirkung von R1 und C3, ohne 
die beiden herrscht noch schlimmeres Chaos als es eh schon ist

von Klaus D. (kolisson)


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mach erstmal eine Verstärkungseinstellung für den OPV da rein.
Da muss ein Widerstand parallel zu C1.
versuchs mal mit 47k oder sowas.

gruss k.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus De lisson schrieb:

> mach erstmal eine Verstärkungseinstellung für den OPV da rein.
> Da muss ein Widerstand parallel zu C1.

Nein.

Das ist bereits jetzt ein nichtinvertierender Verstärker und die 
Verstärkung ist eingestellt mit R4 und R5.

<Nuhr/>


XL

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Hallo Thomas,

Thomas M schrieb:

> jup und das gibt dann wie erwartet so ein Bild, die 100Hz schlagen je
> höher der Strom wird voll durch

Das liegt aber nicht an "schlechter" Regelung, sondern daran, daß (d)ein 
Längsregler eine Spannungsdifferenz (engl: Dropout Voltage) zwischen 
Eingang und Ausgang braucht. Und die wird mit steigendem Ausgangsstrom 
immer größer.

Kannst du auch im Datenblatt eines integrierten Reglers sehen. Z.B. im 
Datenblatt des LM117 auf Seite 6 Droput Voltage vs. Temperatur mit dem 
Ausgangsstrom als Parameter.

Wenn die Eingangsspannung des Reglers niedriger wird als U_out + U_drop, 
dann bricht die Ausgangsspannung entsprechend ein. Mit Ripple am Eingang 
werden also die "unteren" Spitzen am Ausgang sichtbar.

Nachtrag: dein Ladekondensator C4 ist mit 100µF auch ziemlich klein. 
Noch ein Grund, warum der Ripple mit steigendem Ausgangsstrom immer 
größer wird, und am Ende "durchschlägt". Die Faustformel ist 1000µF pro 
A Ausgangsstrom.

> bis zu einer simulierten Last von 35 Ohm ist alles in Ordnung, also so
> pie mal Daumen 200mA

Das Hauptproblem in deiner Schaltung ist R1. So ein TIP41 ist kein 
Verstärkungswunder. Bis 300mA garantiert der Hersteller ein Minimum von 
30, darüber gar nur 15. Rechnen wir mal mit 30 und 300mA. Dann würde 
also ein Basisstrom von 10mA gebraucht, der über R1 zu 10V(!) 
Spannungsabfall führen würde. Selbst mit einem idealen OPV wäre U_drop 
also diese 10V plus die 0.7V U_be von Q1.

In der Praxis kommt dazu noch die Sättigungsspannung der 
OPV-Ausgangsstufe. Bei nicht-Rail-To-Rail Typen nochmal so 2-3V. Ein 
naiver Lösungsansatz wäre also die Verwendung eines OPV mit Rail-To-Rail 
Ausgängen. Es gibt andere, bessere Lösungen.

Ich schlage vor, du siehst dir die Schaltungen hinter MaWins Links 
nochmal genauer an, wie die Leute da mit diesem Problem umgegangen sind.

> In der Simulation sieht man dann auch die Auswirkung von R1 und C3, ohne
> die beiden herrscht noch schlimmeres Chaos als es eh schon ist

C3 sollte so gut wie keine Auswirkung haben bei konstanter Last. Erst 
bei geschalteter Last; aber so weit sind wir noch lange nicht.

C1 ist normalerweise auch nicht nötig. Mach den mal weg. Ändert sich 
was?


XL

von Thomas M (Gast)


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Wenn man den Ausgangselko gleich lässt führt das ohne C1 zu extremen 
Schwingungen


Erhöht man den Ausgangselko hinterm Gleichrichter wird natürlich auch 
der Ripple kleiner, was ja eigentlich auch relativ logisch ist, 
zumindest bei konstanter Last.



Nun zu den anderen Schaltungen:

Die sind eigentlich alle umfangreicher, vor allem wird da auch häufig 
mit Dioden gearbeitet, was ich quasi garnicht gemacht hab bisher

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas M schrieb:

> Wenn man den Ausgangselko gleich lässt führt das ohne C1 zu extremen
> Schwingungen

Hmm. Ja. Der OPA350 ist ja auch ein High-Speed OPV. Total ungeeignet in 
dieser Anwendung. Nimm mal eher den LM358 oder etwas vergleichbares.

In der Realität wäre der OPA350 übrigens explodiert. Er verträgt nämlich 
nur max. 5.5V.

> Nun zu den anderen Schaltungen:
>
> Die sind eigentlich alle umfangreicher, vor allem wird da auch häufig
> mit Dioden gearbeitet, was ich quasi garnicht gemacht hab bisher

Du sollst dir vor allem ansehen, wie die da den Basisstrom für den 
Regeltransistor bereitstellen, ohne dazu >10V Dropout Spannung zu 
brauchen.

Wenn du Ansporn brauchst: der schon genannte LM117 (ein Großvater unter 
den Spannungsreglern) braucht bis 1A typisch 2V.


XL

von Klaus D. (kolisson)


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Axel Schwenke schrieb:
> Klaus De lisson schrieb:
>
>> mach erstmal eine Verstärkungseinstellung für den OPV da rein.
>> Da muss ein Widerstand parallel zu C1.
>
> Nein.
>
> Das ist bereits jetzt ein nichtinvertierender Verstärker und die
> Verstärkung ist eingestellt mit R4 und R5.
>
> <Nuhr/>
>
>
> XL

Okay, Verzeihung dann. Das war dann ein Schnellschuss meinerseits
in die falsche Richtung.

Gruss k.

von Kai K. (klaas)


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>jup und das gibt dann wie erwartet so ein Bild, die 100Hz schlagen je
>höher der Strom wird voll durch

R1 auf 100R verkleinern, für U1 einen LM358 nehmen und die 
Eingangsspannung am Kollektor von Q1 soweit vergrößern, daß sie nicht 
unter 8V fällt. Dann sollte der Ripple kein Problem mehr sein.

von Klaus D. (kolisson)


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Hmmm Autor: Kai Klaas (klaas) ,
ich weiss ja, dass du mit OPV sehr kundig bist.
Allerdings wundere ich mich darüber, warum du in dieser Konstellation
zum LM358 rätst. Da müssten dann meiner Meinung nach noch etwas 2 Stck.
1N4148 (oder eine rote LED) in die Linie zur basis von Q1.
Der 358er geht ja am Output nicht bis an +UB.

Vielleicht weisst du mehr... es war halt meine Verwunderung.


Gruss Klaus

von Kai K. (klaas)


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>Allerdings wundere ich mich darüber, warum du in dieser Konstellation
>zum LM358 rätst.

Ich wollte ihm nur einen Tipp geben, wie er die Bauteile modifizieren 
kann, damit seine Simulation endlich klappt.

"Raten" würde ich ihm zu einem solchen Regler-Selbstbau dagegen 
keineswegs. Das Ergebnis bleibt bei einem Nichtprofi praktisch immer 
hinter den Eigenschaften eines normalen Dreibeinreglers zurück, sodaß 
der zusätzliche Schaltungsaufwand mehr als fraglich ist.

Erst, wenn man einmal selbst versucht hat, einen simplen Spannungsregler 
diskret aufzubauen, sieht man, wie leistungsfähig eigentlich diese 
kleinen Dreibeinregler sind. Sie zählen meiner Meinung nach zu den am 
meisten unterschätzten Bauteilen.

von Jens G. (jensig)


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Was die Dropout-Spannung angeht: Man könnte über eine kleine 
Ladungspumpe (Spannungsverdopplung) noch eine zweite Spannung auf die 
"Hauptgleichspannung" aufaddieren, und diese Spannung dann als 
Versorgung für den OPV verwenden. Damit sollte er die Basis reichlich 
mit Spannung versorgen können, um bis an Uce_sat ranzukommen (wenn 
ansonsten die Basisstromversorgung stimmt, und der OPV dabei nicht 
explodiert).

von Klaus D. (kolisson)



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Kai Klaas schrieb:
> Erst, wenn man einmal selbst versucht hat, einen simplen Spannungsregler
> diskret aufzubauen, sieht man, wie leistungsfähig eigentlich diese
> kleinen Dreibeinregler sind. Sie zählen meiner Meinung nach zu den am
> meisten unterschätzten Bauteilen.

Diese Meinung teile ich gern, da ich vor ein paar Jahren auch sowas
gemacht habe. Da dachte ich ein superfettes netzteil wäre superwichtig.
Ich habe es dann auch irgendwie geschafft und war superhappy.
Nun liegt der Scheiss da herum und ich habe ein ganz kleines "Slimline"
kästchen, was mir mit Festspannungsreglern 3,3V und 5V erzeugt.
Zudem eine LM317 als regelbare Quelle.

Ich glaube bei mir lag es daran, dass ich damals noch glaubte
ein OPV müsse Bipolar betrieben werden.
Dank der App Note
http://www.edn.com/article/493473-Demystifying_single_supply_op_amp_design.php

bin ich auch davon weggekommen.
Das einzige, was ich in der Hinsicht als positiv bewerten kann
ist der kleine "Low Drop Regler" (siehe Bild) .
Dieser legt aber keine Wert auf besondere Stabilität sondern schützt 
einen
uC vor zu hoher Spannung.
Das ist also das einzig sinnvolle , was da herauskam.
Es hat mich 3 Monate gekostet um eine KOnstellation zu finden,
die nicht schwingt und gleichzeitig perfekt ist.
Das geht halt nicht wirklich.

Nachdem mich die Weisheit ergriffen hatte habe ich ein neues
Labornetzteil gebaut, welches exact auf meine Bedürfnisse abgestimmt 
ist.
(siehe Foto "labornetzteil fuer lisson.jpg").
Nun ist es klein und schön und kann genau das, was es soll.


Für den Fragesteller und andere Leser addiere ich nun noch das Ergebnis
meiner langen Arbeit für ein "plusminus Netzeil" .
Vielleicht hilft es dem 1nen oder ANdren.

Look at:

von MaWin (Gast)


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> Das einzige, was ich in der Hinsicht als positiv bewerten
> kann ist der kleine "Low Drop Regler" (siehe Bild) .

Die Schaltung schwingt, wie nicht anders zu erwarten war,
erkennbar am 'dicken' cyanfarbenem Streifen in den Phasen,
in denen die Spannung belastet wird, vergrössert links.

Falls sie in der Realität zufälligerweise stabil ist, liegt das
nur am Aufbau (Streukapazität zufällig an der richtigen Stelle).
Denn es fehlt wie jeder weiss der Grundlagen kennt eine
Kompensation der zusätzlichen Verstärkung durch den PNP.
Die Diode am Ausgang des LM358/LT1013 ist auch sehr ungeschickt.

von mawin der 2te (Gast)


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Ich glaube, dass der Klaus auch nie behauptet hatte, dass die
Schaltung nun perfekt sei.
So wie ich das sehe, ging es mehr um beispielhafte Darstellung
der Möglichkeiten.
Ich hoffe, dass deine Simulation der Realität einigermassen Nahe kommt.
Andererseits ist deine Simulation vielleicht auch dazu gut,
die Leute zu sensibilisieren damit diese dann bei "Low Dropout Reglern"
das Datenblatt zu lesen und nicht irgendwelche Kondensatoren einzubauen.

Wenn du dein SIM-Modell offenbarst können viele davon profitieren.
Wenn du ein anderes SIM-Proggy verwendest , werden die Sachen ganz
anders aussehen.


Grussy Mawieny

von franz b (Gast)


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und laborntezteil ist das auch keines
weil ein labornetzgerät hat eine strombegrenzung
dieses aber nicht
und wirklich schönes gehäuse....

von Jens G. (jensig)


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>und wirklich schönes gehäuse....

Das Feuerzeug liegt auch schon bereit, falls man es damit satt hat ;-)

von Klaus D. (kolisson)


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ohh, ihr seid manchmal so fantasielos.
Das finde ich schade.

gruss Klaus

von Jens G. (jensig)


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Mach Dir nix draus. Mein Super-Labornetzteil hat es noch nichtmal zum 
Gehäuse geschafft, und besteht ansonsten nur aus handgemalten 
Leiterplatten, bzw aus recycelten Netzteilen, ausgesägt aus alten 
Fernseher-Leiterplatten. ;-)

von mhh (Gast)


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Provisorien halten immer am längsten.  :)

von Klaus D. (kolisson)


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Ich hab heute noch mit meiner Frau drüber gesprochen.
Da kam heraus dass die Sachen, die man mal eben macht dann doch
die langlebigsten sind.

k.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> Mach Dir nix draus. Mein Super-Labornetzteil hat es noch nichtmal zum
> Gehäuse geschafft, und besteht ansonsten nur aus handgemalten
> Leiterplatten, bzw aus recycelten Netzteilen, ausgesägt aus alten
> Fernseher-Leiterplatten. ;-)

Und damit arbeitest du ernsthaft? Da wär mir die Gefahr zu groß, dass da 
irgendwas reinfällt und alles in Rauch aufgeht und sich das Projekt 
erstmal verschiebt. ;-)

von Jens G. (jensig)


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>Provisorien halten immer am längsten.  :)

Jo - existiert schon 20 Jahre

>Und damit arbeitest du ernsthaft? Da wär mir die Gefahr zu groß, dass da
>irgendwas reinfällt und alles in Rauch aufgeht und sich das Projekt
>erstmal verschiebt. ;-)

Ja - wird des öfteren benutzt.
Und das mit dem Reinfallen: nun ja, bei mir siehts ja auf dem Tisch 
nicht aus wie bei Jim Williams - da ist die Chance rel. niedrig, daß 
irgendwelche Kleinteile unbemerkt da reinfallen ;-)

von Kai K. (klaas)


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>Diese Meinung teile ich gern, da ich vor ein paar Jahren auch sowas
>gemacht habe.

Ich habe mir vor einiger Zeit mal den Spaß gemacht, ein paar diskret 
aufgebaute Spannungsregler, die ich in älteren Elrad- und Elektor- 
Artikeln gefunden habe, zu simulieren. Das Ergebnis war erschütternd. 
Kein einziger war wirklich stabil und die Regeleigenschaften waren 
deutlich schlechter als bei ganz gewöhnlichen 78XX-Reglern, obwohl die 
Autoren genau das Gegenteil behaupteten.

>Das einzige, was ich in der Hinsicht als positiv bewerten kann ist der
>kleine "Low Drop Regler" (siehe Bild).

Ich habe deine Schaltung gestern Abend mal simuliert und habe sie aber 
nicht zum Laufen gebracht. Erst als ich den LM358 durch einen R2R-Typ 
ersetzt habe, ging es. Allerdings ist die Schaltung, wie Mawin schon 
geschrieben hat, instabil. Das ist aber auch kein Wunder bei einem 
typischen PNP-LDO. Abhilfe schafft, wie üblich, eine genau dosierte 
Lastkapazität mit genau dosiertem "ESR". Für Raumtemperaturanwendungen 
dürfte ein normaler 47µV/25V Elko reichen. Sonst sollte man einen 
ESR-armen 47µ Cap wählen und die 0,3R ESR extra bestücken, also als 0R33 
SMD-Widerstand.

Dann ist die Schaltung ganz brauchbar, wie die Bildchen zeigen ("line 
response", "ripple rejection" und "load response"). Man sollte eine 
Grundlast von rund 1mA vorsehen, dann arbeitet die Schaltung bis zu 
Eingangspannungen von 5,4V herab stabil, zumindest in der Simu.

von MaWin (Gast)


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> Erst als ich den LM358 durch einen R2R-Typ ersetzt habe, ging es.

Du hast ja auch die Diode D1 vergessen.

Aber mit einem ESR von 1 Ohm geht sie, bei 0.1 Ohm wird's kritisch.

von Kai K. (klaas)


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>Du hast ja auch die Diode D1 vergessen.

Mit dem LM358 lief es auch mit der Diode nicht.

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