Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Trainee oder nicht?


von Mastodon (Gast)


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Ich bin fertig mit dem Diplom ET und habe ein Angebot bei einem 
Mittelständler für zwei Stellen:

a) Normaler Job nach Tarif
b) Traineestelle nach Tarif (24 Monate Spezialistenausbildung, inkl. 3 
Monate Ausland)

Was ist sinnvoller? Sind Trainees wirklich die spätere Elite, oder ist 
das eher nur eine betriebsspezifische Ausbildung, die im Kariereverlauf 
eigentlich nicht viel bringt, bis auf einen sanften Einstieg in die 
Arbeitswelt?

von Willi W. (williwacker)


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Trainee ist ein anderer Name für Praktikant. "Praktikant" ist verbrannt, 
da musste man sich was anderes ausdenken.

Könnte auch ein verkappter Zeitvertrag sein.

Wenn das gut gemacht ist, kann eine weitere Ausbildung - hier wohl eher 
Weiterbildung - durchaus sinnvoll sein, mehr Wissen ist immer gut. Aber 
aufpassen, dass Du Dich nicht oder die Dich nicht zum Deppen machen, 
also gute Arbeit für schlechtes Geld.

Ciao
Willi Wacker

von Mark B. (markbrandis)


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Trainee-Stellen sind dafür gedacht, um später eine Führungskraft zu 
werden. Wenn Du also lieber als reiner Entwickler arbeiten willst, ist 
ein Direkteinstieg für dich der passendere Weg.

Willi Wacker schrieb:
> Trainee ist ein anderer Name für Praktikant.

Nein.

von Michael G. (mjgraf)


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Willi Wacker schrieb:
> Trainee ist ein anderer Name für Praktikant.

Mark Brandis schrieb:
> Nein.

Das kommt darauf an, ich kenne beides. Größere Unternehmen haben oft 
sehr gute Traineeprogramme, die das Ziel haben, sog. "high potentials" 
(wie auch immer die jeweilige Personalentwicklung das definiert) schnell 
das Unternehmen kennenlernen zu lassen und sie zu vernetzen, um sie 
optimal auf eine Führungsrolle vorzubereiten.

Diese Traineeprogramme zeichnen sich gewöhnlich dadurch aus, dass sie 
strukturiert und gut bezahlt sind, und der Trainee viele verschiedene 
Unternehmensteile und Rollen kennenlernt.

Wenn Du so ein Angebot bekommen hast, und eine Managementkarriere 
anstrebst, nimm es an.

Andere Firmen, kleine wie große, nutzen den wohlklingenden Namen 
"Trainee" aber auch für schlecht bezahlte Einstiegspositionen. Ein gutes 
Zeichen dafür ist ein Gehalt deutlich unter einer 
Direkteinstiegsposition -- ich habe aus meinem Bekanntenkreis schon von 
"Trainee"-Gehältern deutlich unter €30k für eine Diplom-Physikerin 
gehört... In dem Fall: Lass es lieber bleiben...

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Mastodon,

> Ich bin fertig mit dem Diplom ET und habe ein Angebot bei einem
> Mittelständler für zwei Stellen:
>
> a) Normaler Job nach Tarif
> b) Traineestelle nach Tarif (24 Monate Spezialistenausbildung, inkl. 3
> Monate Ausland)
>
> Was ist sinnvoller?

Jede Antwort ist selbst nur sinnvoll, wenn sie auf näherer Kenntnis der 
Umstände gegeben wurde.

Frag einfach nach. Und zwar dabei das Beste unterstellend. Verstehe 
"Trainee" als Kaderschmiede für zukünftige Führungskräfte.
Wenn die Firma das Kastenwesen "Fachkräfte" und "Führungskräfte" bereits 
eingeführt haben sollte, dann ist die Führungskräftelaufbahn zu 
bevorzugen.
Wegen höherem Beitrag zum Betriebsergebnis verdienen Führungskräfte zu 
Recht durchschnittlich viel mehr Geld als Fachkräfte.

Ich halte dies Kastenwesen für unselig, seit klar ist: Allen Menschen 
sind grundlegende Führungsfähigkeiten angeboren, mit denen sie auch im 
Beruf Vertrauen schaffen können, Miteinander, und ihren Mitarbeitern 
eine Erleichterung in der Arbeit sind statt Belästigung und 
Schreckgespenst. Deshalb ziehe ich vor: Erst mal Erfolge in der Praxis, 
dann Führungsaufgaben übernehmen.
Denn die Alternative ist so schrecklich, wie den Könnern ein 
Fachdilettant vor die Nase gesetzt wird, der aus Eitelkeit immer Recht 
haben muss.

Aber wenn sich der Arbeitgeber entschieden hat, dann kann man nur mit 
Erfolgen "Karriere" machen und dann mehr verändern als eine Fachkraft.

Ciao
Wolfgang Horn

von ♪Geist (Gast)


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Früher haben die Eltern für dich schon einiges entschieden, also 
überlasse die Entscheidung nicht fremden Personen aus dem Forum. 
Entscheide dich selbst nach Bauchgefühl.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, "Geist",

> Entscheide dich selbst nach Bauchgefühl.
Grunsätzlich ja.
Geht auch gar nicht anders, weil jede Entscheidung letztlich nach Gefühl 
fällt.

Aber eine gute Vorbereitung durch den Intellekt und mit Kalkül kann 
nicht schaden.

Ciao
Wolfgang Horn

von Backflow (Gast)


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>Aber eine gute Vorbereitung durch den Intellekt und mit Kalkül kann
>nicht schaden.

Gibt es da keine Möglichkeit, sich aus der Toolbox des Ingenieurs zu 
bedienen. Immerin müssen gute Führungskräfte ja auch ihre und die 
Beruflaufsbahn ihrer Mitabeiter begleiten.

von Wolfgang H. (Gast)


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Natürlich gibt es die Backflow,

ich wundere mich, eigentlich solltest Du die Entscheidungsmatrix kennen.
Mindestens als Leser von test oder ADACmotorwelt.


Ciao
Wolfgang Horn

von Backflow (Gast)


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>...eigentlich solltest Du die Entscheidungsmatrix kennen.

Und wie bewerte ich dann das Bauchgefühl objektiv?

von Wolfgang H. (Gast)


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Witzbold, Backflow,

> Und wie bewerte ich dann das Bauchgefühl objektiv?
Diese Bewertung gehört zu Deinem tierischen Erbe.

Schon die Amöbe hat die Fähigkeit, ihr genießbar erscheinende Objekte 
von anderen zu unterscheiden.

Diese Fähigkeit hattest Du schon an der Mutterbrust oder an der 
Nuckelflasche.
In der Evolution ist diese Fähigkeit nie verloren gegangen, wurde aber 
ausgebaut.

Ciao
Wolfgang Horn

von Backflow (Gast)


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>Diese Bewertung gehört zu Deinem tierischen Erbe.

Und wieder der allumfassende biologische Ansatz.

Um in deinen Bildern zu bleiben, läßt sich jetzt auch die Entdeckung der 
Fallgesetze durch Gallileo direkt auf die Sensorik der Amöbe 
zurückführen?

von rausprüfer (Gast)


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Backflow schrieb:
> Um in deinen Bildern zu bleiben, läßt sich jetzt auch die Entdeckung der
> Fallgesetze durch Gallileo direkt auf die Sensorik der Amöbe
> zurückführen?
Und nicht zu vergessen: Was meinte Siemens dazu als er noch lebte?

von Wolfgang H. (Gast)


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Ach, Backflow,

>>Diese Bewertung gehört zu Deinem tierischen Erbe.
>
> Und wieder der allumfassende biologische Ansatz.
>
> Um in deinen Bildern zu bleiben, läßt sich jetzt auch die Entdeckung der
> Fallgesetze durch Gallileo direkt auf die Sensorik der Amöbe
> zurückführen?

Das hältst Du für lesenswert?

Trotzdem eine Antwort:
1. Der "allumfassende biologische Ansatz" ist Deine Erfindung. Jeder 
darf seine eigenen Erfindungen vorstellen, sich darüber entrüsten und 
damit einen Einblick in seine geistigen Grenzen geben. Ich habe 
lediglich das Verhalten eines Berufstätigen modelliert. Einwände gegen 
die Modellierung habe ich von Dir bisher nicht gesehen, nur diese 
unbelegte und damit unqualifizierte Ablehnung. In einem öffentlichen 
Forum muss man immer mit solchen "Querschlängern" rechnen.
2. Galilei fand seine Fallgesetze auch durch Wahrnehmung. Die 
menschlichen Sinnesorgane und deren Wahrnehmungszellen werden gewiss auf 
simplere Varianten im Bereich der amöbenhaften Urahnen beruhen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Backflow (Gast)


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>Der "allumfassende biologische Ansatz" ist Deine Erfindung

Da verwechselst du Ursache und Wirkung. Ich kann übrigne jede 
menschliche "Qualiät" aus der Vererbung über die Vorfahren ableiten oder 
auch nicht.

>In einem öffentlichen Forum muss man immer mit solchen "Querschlängern"
>rechnen.

Ich weiß nicht, ob du deine Thesen schon einmal vor einem ernsthaften 
Auditorium vorgestellt hast. Sieh es einfach als kostenloses Coaching 
an.

Mir sind deine Thesen völlig gleichgültig und laufen unter "da ist 
wieder ein selbsternannter, hochwichtiger Berater, der einen neuen 
revolutionären Ansatz der Führung als neue Sau durchs Dorf treibt und 
völlig anders ist als die bisherigen 8593 Ansätze, die nicht 
funktioniert haben".


Deine Claqueure hier im Form besorgst du dir ganz einfach aus der Menge 
der Frustrierten, indem du dein Mantra "Die Führungskräfte sind an alem 
Schuld" abläßt. Ziemlich billig und unelegant als Methode.

>Die menschlichen Sinnesorgane und deren Wahrnehmungszellen werden gewiss
>auf simplere Varianten im Bereich der amöbenhaften Urahnen beruhen

Dann liege ich alo richtig.

von Wolfgang H. (Gast)


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Ach, Backflow,

> Deine Claqueure hier im Form besorgst du dir ganz einfach aus der Menge
> der Frustrierten, indem du dein Mantra "Die Führungskräfte sind an alem
> Schuld" abläßt.
Aus meinen konkreten Statements zu einzelnen konkreten Fallbeispielen 
ein pauschales Urteil abzuleiten ist nicht seriös.

Wie kommst Du eigentlich dazu, Teilnehmer dieses Forums als bezahlte 
Klatscher zu verunglimpfen? Der Bestechlichkeit zu beschuldigen?

„Fehler der Mitarbeiter sind Fehler des Chefs – jedenfalls nach außen 
und nach oben... Fehler des Chefs sind Fehler des Chefs – und zwar ohne 
Ausnahme.“ (Prof. Fredmund Malik)
Um mich mal wieder hinter seinem Rücken zu verstecken, ihn 
vorzuschieben: Führungskräfte haben mehr Verantwortung, mehr Gehalt. Sie 
sollen Probleme lösen und diesen vorbeugen, statt hinterher nur hilflos 
abzumahnen.
Wenn sie das nicht können, ist ihre Position falsch besetzt.

>>Der "allumfassende biologische Ansatz" ist Deine Erfindung
>
> Da verwechselst du Ursache und Wirkung.
Beleg für die Behauptung der Verwechslung? Jede Behauptung ist nicht 
mehr wert als ihr glaubhafer Beleg.
Hier ist meiner: Ja, ich habe Grundfähigkeiten der Teamarbeit entdeckt, 
die allen Menschen, sogar allen Primaten eher angeboren sind als deren 
Gegenteil.
Ähnlich, wie uns Menschen ein Gleichgewichtssinn angeboren ist, der zum 
Steuern eines Airbus noch lange nicht ausreicht - aber gewiss 
Voraussetzung dafür ist.
Die Übertreibung "allumfassend", über die Du Dich entrüstest, ist Deine 
eigene Erfindung.

> Ich weiß nicht, ob du deine Thesen schon einmal vor einem ernsthaften
> Auditorium vorgestellt hast.
Natürlich. Regelmäßig Staunen, regelmäßig Beifall, fast regelmäßig auch 
Protest von eine Person mit Ablehnung, Wut und Zorn im Gesicht und einer 
Äußerung wie: "Herr Horn, ich bin Psychologe, so einfach, wie sie die 
Führung machen, ist die aber nicht! Ich gehe!", und dann antworte ich: 
"Nein, einfach ist sie wirklich nicht. Jede Mutter, jeder Vater mit 
einem Trotzkopf daheim weiß, wie schwer das sein kann - aber man muss 
sie nicht unbedingt komplizierter machen wollen als notwendig."

> Sieh es einfach als kostenloses Coaching
Ich habe hohe Achtung für Coaches, vorausgesetzt, die verstehen ihr 
Geschäft nicht als Freibrief zum Herausbrüllen ihrer eigenen psychischen 
Probleme.

In Erwartung eines Beitrages von Dir, der dem Forum nützen soll.

Ciao
Wolfgang Horn

von Backflow (Gast)


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>Natürlich. Regelmäßig Staunen, regelmäßig Beifall

Wann kann man deine Thesen im Manager-Magazin nachlesen?

von Mario (Gast)


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B2T:

Willi Wacker schrieb:
> Trainee ist ein anderer Name für Praktikant.

Natürlich nicht!

Wenn das Angebot der Trainee Stelle für dich passt würde ich diese auf 
jeden Fall nehmen, ich glaube nicht, dass es dir schaden wird auch wenn 
du hinterher sagst, der Direkteinstieg wäre besser gewesen.

Was ich mit "die Stelle passt" meine?
- Gehalt
- Was genau wirst du kennenlernen
- Auslandsaufenthalt

Vom Gehalt her sollten die beiden Stellen ja nicht so weit auseinander 
sein oder?
Ich habe Freunde mit Traineestellen mit einem Gehalt von >60K / Jahr und 
ich denke da macht man dann auch nichts falsch in Sachen Gehalt.

Aber wie auch schon oben erwähnt wurde, ohne genauere Angaben von deiner 
Seite, viele Spekulationen und sinnfreie Tips ;)

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