Hi Ich interessiere mich sehr für den Selbstbau von Röhrenverstärkern. Ich möchte diese auch gerne selber konstruieren und, was mir besonders wichtig ist, verstehen. Da ich jetzt schon einiges gelernt habe möchte ich so langsam mal mit ersten Projekten anfangen. Allerdings sind die Bauteile für einen Röhrenverstärker ja nicht gerade billig, besonders die Trafos kosten ja einiges, und das kann ich als Student nicht so mal eben bezahlen. (wo ich gerade von Trafos rede, die teuren Ausgangsüberträger braucht man soweit ich weiss bei Transistorverstärkern nicht, oder hab ich da was falsch in Erinnerung? Bzw. wie ist das bei Transistorverstärkern mit der Ausgangsimpedanz?) Daher hab ich gedacht, ich könnte vlt stattdessen erstmal mit Transistorverstärkern "üben". Ich möchte allerdings nicht etwas komplett anderes lernen, dazu hab ich momentan auch nicht die Zeit. Daher wüsste ich gerne, wie groß die technischen Unterschiede zwischen Röhren- und Transistorverstärker sind. Grundsätzlich sollte man eine Triode ja durch einen Transistor ersetzen können (mit angepassten Teilen versteht sich), die grundlegende verstärkerschaltung bleibt ja gleich. Was ich mich aber vor allem frage ist (was ich leider beim Suchen nicht gefunden habe) in wie weit sich das Ganze bei der Konstruktion unterscheidet (z.B. bei den Berechnungsformeln, muss man da für Transistoren anders rechnen, weil man da bestimmte Dinge noch mit einbeziehen muss oder ist das gleich, nur mit anderen Werten?) Es geht mir halt vor allem darum, Konstruktion und Bau von Röhrenverstärkern zu üben, nicht von Transistorverstärkern. Nur würde ich das, wenn möglich, gerne ersteinmal auf einem billigeren Weg machen. Ich hoffe, ich hab nicht zuviel um den heißen Brei herum geredet und meine Frage verständlich gemacht :) Schonmal danke für alle Antworten LG
Ein hervorragendes Einsteiger-Buch zum Thema ist "Röhren-NF-Verstärker-Praktikum" von Otto Diciol.
> Daher wüsste ich gerne, wie groß die technischen Unterschiede > zwischen Röhren- und Transistorverstärker sind. Röhrenverstärker sind hochohmig, also wenig Strom und hohe Spannung um die Leistung erzeugen zu können, haben dafür gleich einen hochohmigen Eingang. Transistorverstärker sind niederohmig, passend zu den Lautsprechern und kommen daher ohne Transformation des Ausgangssignals aus, benötigen aber ggf. eine Vorstufe. Röhrenverstärker haben auf Grund der teuren Röhren weniger Verstärkungsstufen und verstärken weniger, daher besteht weniger Verstärkungsüberschuss den man zur Gegenkopplung einsetzen kann. So eine Gegenkopplung verbesser aber Linearität und Klirrfaktor. Gute Röhrenverstärker und einfache Transistorverstärker sind im gering ausgesteuerten Bereich ähnlich gut, die hörbaren Unterschiede beginnen erst "voll ausgesteuert" an den man bei den meist leistungsschwächeren Röhrenverstärkern früher kommt als bei grossen Transistorverstärkern. Im extrem leisen Betrieb leiden Röhrenverstärker unter Mikrophonie der Röhren und Brummen durch den Heizstrom (letzteren kann man durch Gleichstromheizung beheben, durch bipolare Heizung verringern), die extrem guten Daten (-120dB S/N) eines aktuellen Transistorverstärkers sind mit Röhren also nicht erreichbar. Daher liegt der Klirrfaktor der Röhrenverstärker meist um 1%, der von Transistorverstärkern meist um 0.01%, und gute Lautsprecher liegen so bei 0.2% http://web.telecom.cz/macura/speaker_dist.htm
Thorsten schrieb: > Ich interessiere mich sehr für den Selbstbau von Röhrenverstärkern. Das kannst Du tun, wenn Du einen optisch anspruchsvollen Verstärker bauen willst und es Dir auf das Geld nicht so ankommt. Wenn Du aber einen Verstärker mit hoher Wiedergabegüte haben willst zu einem moderatem Preis, bist Du mit einem Transistorverstärker besser bedient. > Ich möchte diese auch gerne selber konstruieren und, was mir besonders > wichtig ist, verstehen. Das geht m.E. mit Röhrenverstärkern besser, weil die Schaltungen übersichtlicher sind. Bei Transistorschaltungen muss man immer einen gewissen Aufwand für die Stabilisierung der Arbeitspunkte treiben, das ist bei Röhrenschaltungen meist nicht nötig. > Allerdings sind die Bauteile für einen Röhrenverstärker ja nicht > gerade billig, besonders die Trafos kosten ja einiges, Ja, und gerade am Ausgangstrafo darf man nicht sparen, weil dieser massgeblich den Klang beeinflusst. > (wo ich gerade von Trafos rede, die teuren Ausgangsüberträger braucht > man soweit ich weiss bei Transistorverstärkern nicht, So ist es. Es gab aber auch sog. eisenlose Röhrenverstärker. > Daher hab ich gedacht, ich könnte vlt stattdessen erstmal mit > Transistorverstärkern "üben". Daher wüsste ich gerne, wie groß > die technischen Unterschiede zwischen Röhren- und Transistor- > verstärker sind. Grundsätzlich sollte man eine Triode ja durch > einen Transistor ersetzen können. Grundsätzlich schon, im Detail aber nein. Röhren sind nun mal spannungsgesteuert, währen Transistoren stromgesteuert sind. > Was ich mich aber vor allem frage ist (was ich leider beim Suchen > nicht gefunden habe) in wie weit sich das Ganze bei der Konstruktion > unterscheidet. Ich denke, da sind doch recht deutliche Unterschiede, u.a. dadurch, das es keine "PNP-Röhren" gibt. > Es geht mir halt vor allem darum, Konstruktion und Bau von > Röhrenverstärkern zu üben, Du kannst m.E. die Konstruktion von Röhrenverstärkern nicht mit Transistorverstärkern üben; da wäre eher der umgekehrte Weg gangbar. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Es gab aber auch sog. eisenlose Röhrenverstärker. Dafür gab es dann aber auch dafür passende 800 Ohm Lautsprecher.
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