Hi an alle. Habe ein kleines Projekt auf einer Lochrasterplatine (Unterseite mit Kupferringen) gebastelt. Das Rauflöten der Bauteile ging recht gut, aber das Verkabeln auf der Unterseite ist recht mühsam, da ich von manchen Stellen öfter abzweigen muss und zudem viele Pins nutze. Das ist mit herkömmlichen gummiumanteltem Draht echt schwierig, zudem ständig das Plastik schmilzt wenn der Draht etwas zu heiß wird. Ich habe noch von anderen Methoden gehört wie man die Unterseite verbinden kann, welche besser funktionieren sollen. Könnt ihr mir da welche aus Eurer Erfahrung nennen? Wenn alles nichts nützt, dann muss ich vielleicht doch meine Projekte ätzen lassen, aber ich wollte doch erst mal die anderen Varianten ausschöpfen. Danke für Eure Hilfe.
Eigentlich macht man das mit Lötzinn, bei etwas kühler gestelltem Lötkolben und erst auf alle Pads entlang einer Leitung Lötkleckse setzen, dann jeweils paarweise zur zwischenlöten von Lötzinn verbinden, dann diese 2er Gruppen durch zwischenlöten von Lötzinn verbinden. Kostet viel Lötzinn, geht aber schnell vor den Had, und vor allem: Man kann die Bauteile auch gut wieder auslöten und die Platine leicht ändern. Wenn man Drähte verwendet, lackisolierte Kupferdrähte, nennt man es Fädeltechnik.
Hi MaWin, danke für deine Antwort. Dies ist mal ein super Tipp. An das hatte ich gar nicht gedacht. Wenn jetzt noch jemand ein Bild von der "Fädeltechnik" hat wäre das super. P.s.: Ich sollte mir sicher noch einen besseren Lötkolben kaufen. Meinen kann ich nicht verstellen. Ist nur so ein Billigteil gewesen.
Die MaWin-Methode funktioniert wesentlich einfacher, schneller und mit weniger Lötzinn bei verzinnten Lochrasterplatinen mit quadratischen Lötinseln, z.B. http://www.reichelt.de/Laborkarten/RE-319LF/index.html?ACTION=3&GROUPID=3374&ARTICLE=105484&SHOW=1&START=0&OFFSET=500& Seit ich die benutze, gehen meine Ambitionen beim Thema Ätzen gegen Null :-)
> Das ist mit herkömmlichen gummiumanteltem Draht echt schwierig, zudem > ständig das Plastik schmilzt wenn der Draht etwas zu heiß wird. Das geht schon recht gut, und ist etwas robuster als Kupferlackdraht. Wichtig ist nur 2mm abisolieren und schnell verzinnen, dann anlöten. Was auch gut funktioniert ist auflöten von Silberdraht.
Ich benutze für längere Strecken auf Lochraster immer die abgeknipsten Drähte von Widerständen, etc. Sonst ist mir das zu lötzinnintensiv. Man sollte nur möglichst gerade Strecken damit überbrücken und keine Winkel knicken und verlöten. Das erleichtert die "Reparatur", sprich Korrekturen, da man im verlöteten Zustand nicht mehr sieht, wo ein Winkel im Draht war. ...meine persönliche Erfahrung...
MaWin schrieb: > Eigentlich macht man das mit Lötzinn, bei etwas kühler gestelltem > Lötkolben und erst auf alle Pads entlang einer Leitung Lötkleckse > setzen, [...] Da stellen sich mir die Nackenhaare auf... In meiner Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme gehörte es zur Abschlussprüfung eine Schaltung für Lochraster zu entwerfen und aufzubauen. Dafür werden Verbindungen ausschließlich mit Silberdraht ausgeführt. Auch wenn zwei Punkte direkt nebeneinander liegen. Der Draht wird vorher "gestreckt" damit er gerade ist. Wenn eine Leitung länger als 6 Lötpunkte lang ist, wird ein Lötpunkt in die Mitte gesetzt um ein versehendliches Verbiegen zu verhindern. Durch dieses Vorgehen habe ich es geschafft die Referenz-Platine aufzubauen ;-) Auch zu Hause wende ich diese Technik an. Einzig die Verbindung von zwei benachbarten Pads mache ich inzwischen nur mit Lötzinn. Da einen Draht reinzulegen ist doch zu friemelig. Der Vorteil ist klar: Ein Layoutfehler ist schnell behoben und die Kupferringe halten länger, da der thermische Stress geringer ist. Gruß S-Engel
El Nino schrieb: > Das ist mit herkömmlichen gummiumanteltem Draht echt schwierig, zudem > ständig das Plastik schmilzt wenn der Draht etwas zu heiß wird. Gummi wird da eher selten verwendet. Aber das Problem ist m.E. weniger ein Wegschmelzen der Isolierung, denn das ist eher ein Zeichen zweifelhafter Löttechnik. Nur sind die gängigen Drähte zu dick, um eine brauchbare Bestückungsdichte zu erreichen. Weshalb manche Lackdraht bevorzugen, ich aber Wrapdraht. Für kurze Strecken tut es auch Silberdraht. Auch da ist eher 0,2-0,3mm angesagt, 0,5mm aufwärts nur wenns wirklich nach Strom riecht. Mit ist übrigens das Runde lieber als das Eckige. Neigt weniger zu versehentlichen Kurzschlüssen per Lötzinnbrücke. Und wo mal eine entsteht kriegt man sie leichter wieder weg.
> Dafür werden Verbindungen ausschließlich mit Silberdraht ausgeführt.
Nicht jeder hat verstanden, wie Lochraster funktioniert...
Natürlich spricht nichts dagegen, wenn man sich mehr Arbeit machen will.
MaWin schrieb: > Natürlich spricht nichts dagegen, wenn man sich mehr Arbeit machen will. Kommt drauf an wie weit, bei mehr als wenigen Rasterpositionen ist der einfacher als Lötzinn. Silberdraht hat zudem den Charme, dass er hüpfen kann, also Kreuzungen verträgt. Wenn er nicht zu dünn ist.
Persönlich mische ich auch mal recht gern. Hab auch eine zugegeben experimentelle Lochraterplatine, da findet man: - mit Lötzinn gezogene Bahnen - mit abgeknipsten Widerstandsdraht gelegte Verbindungen - aufgelötete Entlötltze für Stromschienen - Kuperlackdraht für SMD-Bauteile in Deadbugtechnik - Kreuzungen mit Draht, der über Schrumpfschlauch isoliert ist Man kann ja flexibel sein :-)
Floh schrieb: > - mit abgeknipsten Widerstandsdraht gelegte Verbindungen Widerstandsdraht??? Oder meinst du die Reste bedrahteter Bauteile? > - aufgelötete Entlötltze für Stromschienen Sehr kreativ. Es gibt auch dickeren Silberdraht. > - Kreuzungen mit Draht, der über Schrumpfschlauch isoliert ist Ok, bei Litze gehts nicht ohne, aber bei Silberdraht schon. Der bildet auch unisoliert Brücken, die nicht so schnell einstürzen.
>> - mit abgeknipsten Widerstandsdraht gelegte Verbindungen > Oder meinst du die Reste bedrahteter Bauteile? Jep, war ne blöde Wortwahl. >> - aufgelötete Entlötltze für Stromschienen > Sehr kreativ. Es gibt auch dickeren Silberdraht. Müsste man halt dagehabt haben ;-) >> - Kreuzungen mit Draht, der über Schrumpfschlauch isoliert ist > Ok, bei Litze gehts nicht ohne, aber bei Silberdraht schon. Der bildet > auch unisoliert Brücken, die nicht so schnell einstürzen. Je nach Entfernung, wenn ich nur eine Bahn rüberwill, gibts nur ne freischwebende Brücke, bei mehreren Bahnen oder quer über die Platine wird isoliert :-)
Bei mir werden bedrahtete Bauelemente nicht mehr in ihren Befestigungslöchern verlötet, sondern die Drahtenden zum nächsten Bauelement gebogen und dort verlötet. Spart Lötzinn und die Arbeit mit zusätzlichen Drähten/Lötzinnflächen. Ansonsten verwende ich isolierte Drähte, weil man dann immer den kürzesten Weg nehmen kann, natürlich möglichst nicht über die Anschlüsse von unbeteiligten Bauelementen. Bisher hatte ich so noch nie Probleme mit Schwingneigung oder Störfestigkeit.
Die Methode mit Lötzinn war mir zuviel Aufwand und verbrauchte zuviel dieser wertvollen Resource. Meistens hab ich auch dann Draht zum Verbinden genommen. Da reicht der von bedrahteten Bauteilen.
Klaus 2m5 schrieb: > Bei mir werden bedrahtete Bauelemente nicht mehr in ihren > Befestigungslöchern verlötet, sondern die Drahtenden zum nächsten > Bauelement gebogen und dort verlötet. Das mache ich auch so. Und wenn dann alles läuft, werden evtl. noch ein paar zusätzliche Lotpunkte gesetzt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.