Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gesprächsthemen für Kollegen?


von Ahnungsloser Ing. (Gast)


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Hallo,
über was redet ihr mit Kollegen außer über die Arbeit? Außer dem Wetter 
fallen mir nicht viele andere Themen ein...

Ich rede nicht so gern über persönliches, und Themen wie Politik, 
Schlagzeilen usw. sind alles potentielle Reizthemen, finde ich. Für 
Sport interessiere ich mich nicht. Über andere Kollegen sollte man auch 
nicht tratschen...

Habt Ihr Standartthemen, die für ungefährlichen Smalltalk taugen?

Danke.

von Klaus W. (mfgkw)


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Ahnungsloser Ing. schrieb:
> Habt Ihr Standartthemen

ja Rechtschreibung bspw.... :-)

Im Ernst: das kommt bei mir immer schwer auf die Kollegen an: mit 
einigen über Politik, mit einer über Bücher, mit anderen über die Firma, 
in der wir gerade sind, vor allem mit Auswärtigen über Shenswürdigkeiten 
in der Gegend, über Fachliches natürlich, ...

Nur Blabla ist zu langweilig, alles andere hängt halt von den Leuten ab 
- je nachdem, wofür die sich interessieren.

von Dussel (Gast)


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Oh mann, Ingenieure und Sozialkompetenz… Ich bin selber auf dem Weg, 
einer zu werden, deshalb darf ich sowas sagen ;-)
Oder ist das ein Trollversuch?

Zum Einstieg eignen sich allgemeine Themen. Danach wird sich das 
Gespräch schon in eine bestimmte Richtung entwickeln.
Bei Leuten, die man kennt (Kollegen) ist das schonmal einfacher als bei 
Fremden. Wenn man mal die Arbeitsthemen ("Bist du beim neuen Projekt 
schon weitergekommen?", "Bei mir ist da was komisches passiert. Hast du 
eine Idee, woher das kommen könnte?") auslässt, ist es zum Beispiel 
praktisch etwas aufzugreifen, das man von einem Kollegen mitgekriegt 
hat: 'Hast du dir jetzt das Auto xzy gekauft? Mir ist ja Comfort 
wichtiger als Geschwindigkeit.', 'Ich wollte mir jetzt einen neuen 
Fernseher kaufen und habe gehört, du hast Ahnung von sowas.'

Natürlich muss man da auch ein bisschen mitdenken. Wenn der Kollege in 
einem konkurrierenden Team arbeitet, ist es nicht so gut nach den 
neuesten Ideen für das aktuelle Projekt zu fragen und vielleicht sollte 
man auch nicht gerade ansprechen, dass seine Frau (oder ihr Mann) ihn 
oder sie gerade verlassen hat…

von Klaus (Gast)


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Über
Autos, Fußball, Frauen...

worüber sonst? Notfalls noch über das Essensangebot in der Kantine. 
Wetter, Arbeit und Kinder werden konsequent vermieden...

von noch einer (Gast)


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Klaus schrieb:
> Autos
Dann fangen alle an, zu protzen - kindisch!

> Fußball
Jeder hat einen anderen Verein und es gibt Zoff!

> Frauen
die Singles fühlen sich zurückgstellt
die Geschiedenen werden frustriert
die Verheirateten werden an die nervende Alte erinnert

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Tolle Frage:

> Ich rede nicht so gern über persönliches, und Themen wie Politik,
> Schlagzeilen usw. sind alles potentielle Reizthemen, finde ich. Für
> Sport interessiere ich mich nicht. Über andere Kollegen sollte man auch
> nicht tratschen...

Du willst reden aber nichts erzaehlen? Verkappter Politiker, eh?
;-)


> Habt Ihr Standartthemen, die für ungefährlichen Smalltalk taugen?

Frag die Kollegen doch einfach mal was sie so interessiert und was sie 
langweilt?

Gruss

Michael

von koocky (Gast)


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Wenn man ein gutes Arbeitsklima hat, dann kann man über ne ganze Menge 
reden. Nix ist schlimmer, als die ganze Zeit nur unpersönlichen, 
langweiligen Smalltalk zu fabrizieren. Wenn die Chemie nicht stimmt, 
dann halt ich lieber die Klappe. Warum soll man nicht auch mal mit nem 
Kollegen über gewisse Sachen diskutieren ?? Wenn sich jeder wie ein 
Erwachsener verhält ist das gar kein Problem. Bis jetzt hatte ich selbst 
bei Leuten, die einfach ein anderer 'Schlag' waren keine Probleme.

Die Leute sollten ruhig mal etwas Charakter und Persönlichkeit zeigen.

von guast (Gast)


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@Dussel: sicher dass du nicht ein BWLer bist?
Ich rede mit Kollegen grundsätzlich nicht, habe keine Feinde aber auch 
keine Freunde drunter. Ich mache meine Arbeit und gehe nach Hause.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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von Ahnungsloser Ing. (Gast)


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guast schrieb:
> Ich rede mit Kollegen grundsätzlich nicht, habe keine Feinde aber auch
> keine Freunde drunter. Ich mache meine Arbeit und gehe nach Hause.

So würde ich das auch gern machen.
Letztlich bin ich aber häufig auf die Mitarbeit von Kollegen angewiesen 
oder zumindest auf bestimmte Auskünfte.
Wenn eine persönliche Beziehung besteht, fällt es den Kollegen 
normalerweise viel, viel leichter, kurz mal mitzuhelfen oder wichtige 
Infos weiterzugeben. Selbst wenn die Beziehung super-oberflächlich ist. 
Dazu benutzt man Smalltalk, schätze ich.

Wetter, Reisen, Autos, Sehenswürdigkeiten...

von P. M. (o-o)


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Dussel schrieb:
> 'Hast du dir jetzt das Auto xzy gekauft? Mir ist ja Comfort
> wichtiger als Geschwindigkeit.', 'Ich wollte mir jetzt einen neuen
> Fernseher kaufen und habe gehört, du hast Ahnung von sowas.'

Ohje... Eine der nervigsten Arten von Smalltalk. Typisch für Leute, die 
eigentlich sozial genau so Nieten sind wie ihre Kollegen, aber noch so 
einen extrovertiert-coolen Anstrich draufgeben.

Es gibt nichts mühsameres, als solche Pseudodiskussionen, die beide 
offensichtlich nicht berührt. Oder ist dir wirklich wichtig, darüber zu 
sprechen, ob Komfort oder Geschwindigkeit besser ist? Denke nicht, oder? 
Dem Gegenüber ist's auch wurscht.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Ahnungsloser,

> über was redet ihr mit Kollegen außer über die Arbeit? Außer dem Wetter
> fallen mir nicht viele andere Themen ein...
Oh. In einem gut geführten Unternehmen dürfte diese Frage überhaupt 
nicht aufkommen. Da gibt es mehr Fragen zu bereden, als Zeit dafür da 
ist.
Sondern eher müsste es heißen: "Schwatzt nicht so viel, arbeitet 
lieber!"

Also frag Deine Kollegen doch mal, was sie hindert.
Niemand kann wissen, was die antworten werden, aber die Antwort ist ein 
Indiz für das Hindernis.

Uns Menschen, und Primaten, ist angeboren, dass wir gemeinsam mehr 
erreichen können als eine gleichstarke Horde Einzelkämpfer.
Aber das erfordert Kommunikation. Nicht nur über die Arbeit, sondern 
auch miteinander, über Personen, über uns.
Stellt sich die Frage: "Wie sozial kompetent wird die 
Unternehmenseinheit geführt?"

Wolfgang Horn

von Ahnungsloser Ing. (Gast)


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Michael Roek schrieb:
> Frag die Kollegen doch einfach mal was sie so interessiert und was sie
> langweilt?

- "Hallo neuer Kollege, interessierst Du Dich für Autos?"
- "Ja"
- "Ich auch! Wir werden bestimmt BESTE FREUNDE!!!"

;-))

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Ahnungsloser Ing. schrieb:
> Hallo,
> über was redet ihr mit Kollegen außer über die Arbeit? Außer dem Wetter
> fallen mir nicht viele andere Themen ein...
>
> Ich rede nicht so gern über persönliches, und Themen wie Politik,
> Schlagzeilen usw. sind alles potentielle Reizthemen, finde ich. Für
> Sport interessiere ich mich nicht. Über andere Kollegen sollte man auch
> nicht tratschen...
>
> Habt Ihr Standartthemen, die für ungefährlichen Smalltalk taugen?
>
> Danke.

Wenn Du mehr als "Smalltalk" nicht auf der Leiter hast solltest Du 
Deinen Kollegen freundlicherweise gegenueber besser einfach den Rand 
halten, dann sind alle gluecklich.

von Dussel (Gast)


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guast schrieb:
> @Dussel: sicher dass du nicht ein BWLer bist?
Ist das jetzt als Kompliment oder Beleidigung gemeint?

P. M. schrieb:
> Ohje... Eine der nervigsten Arten von Smalltalk. Typisch für Leute, die
> eigentlich sozial genau so Nieten sind wie ihre Kollegen, aber noch so
> einen extrovertiert-coolen Anstrich draufgeben.
Danke

P. M. schrieb:
> Es gibt nichts mühsameres, als solche Pseudodiskussionen, die beide
> offensichtlich nicht berührt. Oder ist dir wirklich wichtig, darüber zu
> sprechen, ob Komfort oder Geschwindigkeit besser ist? Denke nicht, oder?
> Dem Gegenüber ist's auch wurscht.
Es ist ein Einstieg, wenn man nichts besseres hat.
Dussel schrieb:
> Zum Einstieg eignen sich allgemeine Themen. Danach wird sich das
> Gespräch schon in eine bestimmte Richtung entwickeln.
Auf jedem Fall produktiver als Schweigen. Es ging nicht um die Frage, ob 
man mit den Kollegen sprechen will, sondern wie man es kann.

von Krapao (Gast)


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@ Michael G. (linuxgeek)

Mt 7,3

von Einzelkämpfer (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
>Uns Menschen, und Primaten, ist angeboren, dass wir gemeinsam mehr
>erreichen können als eine gleichstarke Horde Einzelkämpfer.


Das sehe ich nicht so!

Großartige Leistungen werden grundsätzlich nur von Einzelperonen 
erreicht, und in Ausnahmefälle sind es Teams die du mit einer Hand 
abzählen kannst.

Zwar sind an einem Produkt deutlich mehr Personen beteiligt, aber das 
was ein Produkt auszeichnet wird nur von ganz Wenigen bearbeitet und der 
Rest arbeitet in hochgradig austauschbaren Positionen den eigentlichen 
Leistungsträgern nur zu.

Man denke z.B. an einen Defibrillator. Die Algorithmik und Schaltung 
hinter der Schockauslösung sind der zentrale Bestandteil dieser Geräte 
und diese wird von 2 bis 5 Personen entwickelt.
Risikoanalysen, FMEAs, Design, Farbgebung, User-Interface, Marketing, 
Manuals, Projektzeitmanagement sind dagegen alles nur Zuarbeiter, die 
die eigentlichen 2 bis 5 Köpfe hinter dem Projekt entlasten, damit diese 
High-Potentials früher für weitere Projekte frei sind.

Gucken Sie sich doch mal in einer Schule um. Gruppenkuscheln wird immer 
nur von den mittelmäßigen propagiert. Dazu zähle ich übrigens auch die 
Lehrkraft, die oftmals aus den mittelmäßigen Schülern rekrutiert wird. 
Ist ja für diese auch entspannt sich zurück zu lehnen und zu beobachten.

von Backflow (Gast)


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>...sind dagegen alles nur Zuarbeiter, die die eigentlichen 2 bis 5 Köpfe
> hinter dem Projekt entlasten, damit diese High-Potentials früher für >weitere 
Projekte frei sind.


Darf man raten zu welcher Gruppe du dich zugehörig fühlst?

von Krapao (Gast)


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@  Ahnungsloser Ing.

> So würde ich das auch gern machen.
> Letztlich bin ich aber häufig auf die Mitarbeit von Kollegen angewiesen
> oder zumindest auf bestimmte Auskünfte.
> Wenn eine persönliche Beziehung besteht, fällt es den Kollegen
> normalerweise viel, viel leichter, kurz mal mitzuhelfen oder wichtige
> Infos weiterzugeben. Selbst wenn die Beziehung super-oberflächlich ist.
> Dazu benutzt man Smalltalk, schätze ich.

Die Kollegen werden deine Absicht sehr schnell merken und du bist unten 
durch. Überlege dir genau, was du da vor hast.

von Einzelkämpfer (Gast)


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>>...sind dagegen alles nur Zuarbeiter, die die eigentlichen 2 bis 5 Köpfe
>> hinter dem Projekt entlasten, damit diese High-Potentials früher für >>weitere 
Projekte frei sind.


>Darf man raten zu welcher Gruppe du dich zugehörig fühlst?


Ich sehe mich selber in der Regel nicht als High-Potential. Da gibt es 
viele Experten, die Dinge 100mal besser können als ich. Aber ich sehe es 
schon so, dass ohne den Ingenieur/Informatiker ein Produkt nicht mehr 
als eine Hülle wäre die zu genau garnichts taugt.
Das was zum geldverdienen dazu gehört, sind Aufgaben, die eben viel 
austauschbarer sind als die reine Entwicklung und die in ihrer Erlernung 
kaum mehr als die Beherschung der Muttersprache voraussetzen. Vor allem 
die ganen Marketing und Design und User-Interface Wischi-Waschi...

Problematisch ist es natürlich die Schlussfolgerung zu ziehen, der 
Ingenier könnte daraus eine wichtigere Position oder ein seiner Leistung 
angemessenes Gehalt einfordern. Tatsache ist nämlich, dass der Ingenieur 
seinen Hirnschmalz und seinen Schweiss einbringt, seine Ergebnisse aber 
erstmal nur die Firmenserver füllen. Sobald die voll genug sind und das 
Produkt fertig ist, kann der Ing dann wieder gehen und die ganzen 
Mittelmäßigen managen und vermarkten das Produkt in aller Welt.

Und, dass das was ich hier geschrieben habe eben zu 100% stimmt, sieht 
man an der Tatsache, dass zum Jahr 2000 plötzlich hunderte 
Ruheständler-Ingenieure / Informatiker wieder in die Firmen 
zurückbestellt wurden, um einen kleinen Codeschnipsel an die 
Jahrteuasendwende anzupassen.

In den Firmen lief teilweise absolut GARNICHTS mehr weil die ganzen 
Marketingmuschis nichtmal einen Schraubendreher bedienen können...

Das hat bei mir jedenfalls den starken Wunsch entfacht, meine Produkte 
wo es geht mit geplanter Obsoleszenz auszustatten. Softwaregesteuert 
natürlich.

Alternativ sollte man mal darüber nachdenken, GEMA Gebühren für 
geflashten Programmcode zu verlangen. Bis 80 Jahre nach dem Tod des 
Entwicklers pro kB 1 Euro!

von Backflow (Gast)


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>Aber ich sehe es schon so, dass ohne den Ingenieur/Informatiker ein
>Produkt nicht mehr als eine Hülle wäre die zu genau garnichts taugt.

Euch Ingenieuren könnte es viel besser gehen, wenn ihr euch mal von 
dieser Lebenslüge verabschieden würdet.
Die Friedhöfe sind übrigens voll von unersetzbaren Ingenieuren.

>Das was zum geldverdienen dazu gehört, sind Aufgaben, die eben viel
>austauschbarer sind als die reine Entwicklung

Typische Sichtweise von Leuten, die nicht in der Lage sind, über ihren 
Tellerrand hinauszublicken.

von Mine Fields (Gast)


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Einzelkämpfer schrieb:
> Das was zum geldverdienen dazu gehört, sind Aufgaben, die eben viel
> austauschbarer sind als die reine Entwicklung und die in ihrer Erlernung
> kaum mehr als die Beherschung der Muttersprache voraussetzen. Vor allem
> die ganen Marketing und Design und User-Interface Wischi-Waschi...

Ein guter Vertriebler ist deutlich schwerer ersetzbar als ein guter 
Entwickler. Denn der hat gute Geschäftsbeziehungen zu seinen Kunden 
aufgebaut. Das ist genauso viel Arbeit wie sich Expertenwissen in einem 
Fachgebiet anzueignen, nur sind die Beziehungen einmalig, ganz in 
Gegensatz zu Fachwissen.

Einzelkämpfer schrieb:
> Und, dass das was ich hier geschrieben habe eben zu 100% stimmt, sieht
> man an der Tatsache, dass zum Jahr 2000 plötzlich hunderte
> Ruheständler-Ingenieure / Informatiker wieder in die Firmen
> zurückbestellt wurden, um einen kleinen Codeschnipsel an die
> Jahrteuasendwende anzupassen.

Das heißt aber nicht, dass es das vorhandene Personal nicht hinbekommen 
hätte. Es ist nur billiger und schneller gewesen.

von Asylbewerber (Gast)


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Ich finde es ja immer niedlich, wenn Ingenieure/Informatiker über die 
Vertriebler schimpfen und meinen, die seien dumm, austauschbar und nur 
Laberbacken.

Ich habe selbst mal für eine Zeit im Vertrieb arbeiten müssen, weil ich 
ein gewisses Charisma habe und mit Kunden umgehen kann.

ABER mein Naturell ist ganz klar das eines Technikers!

Ich habe es viel mehr gemocht, hinten in der Werkstatt zu sitzen und am 
PC zu schrauben, Code zu schreiben usw.

Wirklich erfolgreich war ich im Vertrieb dann auch nicht, weil ich 
solche Sachen wie Kaltakquise einfach nicht konnte/wollte.

Technische Beratung bei Problemen etc. mache ich dagegen gerne.

Aber in mir steckt kein Verkäufer/Vertrieber und daher bin ich froh, 
dass nicht alle Menschen gleich sind und jeder SEINEN Anlagen 
entsprechend arbeiten kann.

Ich neide dem sehr guten Vertriebler dann sicher auch nicht sein Gehalt. 
Diese Arbeit (inkl. Reisen usw.) wäre einfach nichts für mich. 
Genausowenig neide ich dem Top-Banker oder Top-Fussballer sein Gehalt.

Ich bin glücklich mit meinen Talenten und meinem Verdient. Ich brauche 
auch nicht "viel" Geld und weiß sehr zu schätzen, gesund zu sein und in 
Deutschland leben zu dürfen.

Wenn ihr mir hier so manche Kommentare durchlese, frage ich mich, wie es 
mit euren Blutdruck aussieht? Da hetzt jeder gegen jeden, ist aggressiv, 
zynisch oder sonstwas. Das offenbart aber jedes Mal mehr über die eigene 
Personen, als über das vermeintliche "Opfer".

So long. ;)

von Ludwig (Gast)


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für Vertrieb braucht man andere Fähigkeiten als eben ein guter 
Entwickler. Beides ist nicht so leicht. Natürlich aus Sicht eines 
Entwicklers ist das was ein Vertriebler macht ja nicht schwer. Aber es 
ist schwer. Ich wäre kein guter Vertriebler, da ich nicht wirklich gut 
in der Lage bin, persönliche Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. 
Berufliche ja, aber persönliche da tue ich mir sehr schwer.

Weil warum fallen Kaufentscheidungen ? selbst in Konzernen oft gar nicht 
so oft nach reinen nackten Zahlen, sondern oft auch nach persönlicher 
Sympathie, so sind Menschen nun mal. Warum wurde ein Herr Maschmayer so 
erfolgreich ? weil er geschickt Netzwerke aufbauen und Menschen von sich 
und seinen Ideen überzeugen konnte. Das kann eben nicht jeder. Menschen 
die sowas können sind für Firmen unverzichtbar, ähnlich wie es aber auch 
gute Entwickler sind.

zum eigentlichen Thema : mit Kollegen spreche ich über alles mögliche, 
je nach dem wie sehr die Bindung ist. Wenn es Kollegen sind mit denen 
man auch privat mal was unternimmt, kann man auch über persönliche 
Themen sprechen. Viele ältere Kollegen sprechen oft über Kinder, Familie 
usw.

Politik ist so ein Reizthema. Ich bin politisch CDU bzw. FDP nah. Die 
meisten meiner Kollegen sind eher links-grün, daher bin ich immer schön 
ruhig wenn es um Politik geht. Gerade wenn z.B. Vorgesetzte dabei sind. 
Generell habe ich die Erfahrung, auch aus Firmen wo ich als Student 
Praktikant bzw. Werkstudent war, das Entwickler meist links bzw. grün 
sind. Ich war das im Studium teilweise auch noch, nach und nach verlor 
ich aber den Glauben an diese politische Gesinnung. Allerdings darf man 
das unter Entwicklern meist nicht so laut sagen. Da endet nämlich meist 
die Toleranz der ach so toleranten links-grünen Gutmenschen.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Einzelkämpfer,

>>Uns Menschen, und Primaten, ist angeboren, dass wir gemeinsam mehr
>>erreichen können als eine gleichstarke Horde Einzelkämpfer.
>
>
> Das sehe ich nicht so!
>
> Großartige Leistungen werden grundsätzlich nur von Einzelperonen
> erreicht, und in Ausnahmefälle sind es Teams die du mit einer Hand
> abzählen kannst.
Selbst Isaac Newton bekannte, er habe auf den Schultern von Titanen 
gestanden. Er würdigte damit diejenigen, auf deren Vorarbeiten und 
Erkenntnissen er seine Erkenntnisse gewonnen habe.

Richtig ist wiederum, Albert Einstein fand seine Lösung des Paradoxons 
des Michelson'schen Interferometers im Kindesalter durch eine simple, 
unorthodoxe und deshalb geniale Frage.

Aber beobachte den Prozess der Problemlösung im Team:
1. Irgendwer spricht ein Problem an.
2. Das Team diskutiert. (Anamnese)
3. Das Problem wird auf den Punkt gebracht. Irgendwer diagnostiziert das 
Problem hinter dem Problem.
4. Chaos von Lösungsvorschlägen.
5. Ein Lösungsvorschlag nach dem anderen stellt sich als Sackgasse 
heraus.
6. Plötzlich hat einer den Lösungsvorschlag, der das Problem auch löst.
7. Der Erfinder schreibt eine Patentanmeldung. Frage: Wird er seine 
Miterfindern als solche benennen oder den ganzen Ruhm mit allen 
Lizenzanteilen für sich reklamieren? Japanische Patente nennen mehr 
Miterfinder als abendländische.

So, Einzelkämpfer, wenn Du die "großartige Leistung" allein den Moment 
nennst, wo einer als Erster die spätere Lösung präsentiert, hättest Du 
natürlich Recht.
Aber meine Erfahrung in einem hochinnovativen Unternehmen ist da eine 
völlig andere. Der Arbeitsaufwand zum Erkennen aller möglichen 
Sackgassen ist oft höher als der Aufwand zur Formulierung der übrig 
bleibenden Lösung.
Deshalb halte ich alle Erfindungen, die in einem Team entwickelt werden, 
für Teamarbeit.

Die Antwort hängt vom Prozess der Entstehung einer Idee ab - und was in 
diesem Prozess der Betrachter "großartige Leistung" nennt.

> Zwar sind an einem Produkt deutlich mehr Personen beteiligt, aber das
> was ein Produkt auszeichnet wird nur von ganz Wenigen bearbeitet
Ja. Friedrich II, der Alte Fritz, verbot beispielsweise den Kriegsrat 
vor der Schlacht. Weil, so sagte er, je größer der Kriegsrat, desto eher 
gewännen die Ängstlichen und die Zaudernden.

Eine Idee verdient das Attribut "großartig" wohl nur, wenn sie eben 
nicht nahe lag. Sondern wenn der Erfinder - oder das Erfinderteam - 
mindestens einen abwegigen Gedankensprung mehr gemacht hat als der 
Durchschnittsfachmann (laut Patentgesetz).
Je größer das Team, desto eher löst ein Gedankensprung den Kommentar aus 
"du bist doch verrückt!" - und dann zieht mancher Geniale seine Idee 
zurück und wird nie "genial" genannt werden.
Das fördert die Innovationsfähigkeit kleiner Teams von Fachleuten mit 
einem intakten Teamgeist des Miteinander.

> Risikoanalysen...Zuarbeiter,
Da gibt das Patengesetz Dir Recht - würden diese Zuarbeiter eine Nennung 
als Miterfinder einklagen, hätten sie wohl kaum eine Chance.

> die eigentlichen 2 bis 5 Köpfe hinter dem Projekt entlasten, damit diese
> High-Potentials früher für weitere Projekte frei sind.
Naja, viel von dem "hohen Potenzial" dieser "High Potentials" ist, dass 
sie im richtigen Moment im richtigen Team mitgedacht und mitdiskutiert 
haben.
Viele Ideen werden im Service gefunden, aber dem hört keiner zu. Also 
hat der Servicetechniker schlechte Chancen, zu den High Potentials 
gezählt zu werden.

> Gruppenkuscheln wird immer nur von den mittelmäßigen propagiert.
Immer? Ausnahmsmlos?
Das kann ich so nicht bestätigen. Schon gar nicht in dieser 
Pauschalität.
Aber dieser Zusammenhang scheint mit plausibel: Der Wille, seine Ideen 
und Leistungen zu präsentieren, diese gegen Widersacher zu verteidigen, 
kommt nur mit überdurchschnittlichem Können in der Sache auf. Also nur 
bei einer Minderheit.

Ciao
Wolfgang Horn

von Christian B. (casandro)


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Falls Du ein Fernsehgerät und Fernsehempfang hast kann ich Dir auf E4 ab 
19:00 werktags eine Sendung namens "The Big Bang Theory" empfehlen.

Es geht da um einen Physiker namens "Sheldon Cooper" der in einer Welt 
voller sexbesessener Wesen lebt.
Hier hat er den Algorithmus entwickelt um das Problem zu lösen.
http://www.youtube.com/watch?v=k0xgjUhEG3U

von Matthias (Gast)


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Ludwig schrieb:
>  das Entwickler meist links bzw. grün sind.

???? Wir scheinen nicht von denselben Leuten zu sprechen... Daß 
ausgerechnet Ingenieure besonders alternativ angehaucht sind, höre ich 
heute zum ersten Mal.

von anfänger (Gast)


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Meiner Erfahrung nach, sind Ingenieur eher DCU/FDP lastig.
Viele die ich kenne argumentieren damit, dass man ja als "Gutverdiener" 
rechts wählen müsse.
Dass diese vermeintlichen Gutverdiener sich und ihrem Stand selbst ins 
Fleisch schneiden merkt keiner.

Nur meiner paar Pfennige

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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anfänger schrieb:
> sind Ingenieur eher DCU/FDP lastig. Viele die ich kenne
> argumentieren damit, dass man ja als "Gutverdiener"
Und dann fällt ihnen auf: "Scheiße, ich habe ja gar kein Hotel!"
http://www.youtube.com/watch?v=ytgx6iE_4L0 ;-)

von Ludwig (Gast)


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Matthias schrieb:
> Ludwig schrieb:
>>  das Entwickler meist links bzw. grün sind.
>
> ???? Wir scheinen nicht von denselben Leuten zu sprechen... Daß
> ausgerechnet Ingenieure besonders alternativ angehaucht sind, höre ich
> heute zum ersten Mal.

gut okay, ich spreche eher von Informatikern. Da war meine Erfahrung 
bisher so.

Aber auch bei Ingenieuren. Da muss man aber differenzieren. Die 
Ingenieure aus der Arbeiterschicht, gerade vom Land ( hab an einer Dorf 
FH studiert ) sind eher konservativ bzw. CDU nah. Ingenieure aus 
Akademikerfamilien haben oft lange Haare, hören Metall sind meist eher 
links.

Allerdings sind das nur meine persönlichen Erfahrungen.

von Jens P. (Gast)


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Ludwig schrieb: Ingenieure aus
> Akademikerfamilien haben oft lange Haare, hören Metall sind meist eher
> links.
>
> Allerdings sind das nur meine persönlichen Erfahrungen.

Metal, ein "l" genügt.

von ZuAltfuerJedenMist (Gast)


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Wir haben uns in der DDR immer über die Reparatur und Verbesserung des 
Trabant unterhalten. Manchmal auch übers Westfernsehen, wenn der 
Parteisekretär gerade bei der montäglichen Parteiversammlung war. War 
dann ganz nett. Heute ? Die Welt ist so kompliziert und vielfältig,;-) 
Ich unterhalt mich jetzt lieber mit der Wand, die weiß nicht alles 
besser und kann zuhören. Heute sitzen Ingenieure mit am Tisch, die Strom 
uns Spannung nicht auseinanderhalten können, mir fällt dann oft nix mehr 
ein und ich bedaure das noch nicht einmal. Gute alte Zeit, wo 
Marketinggefasel und Vertriebsgewäsch noch unbekannt waren. ;-))

Einer der "intellente" Pausengespräche vermißt

von Mazze (Gast)


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ZuAltfuerJedenMist schrieb:
> Wir haben uns in der DDR immer über die Reparatur und Verbesserung des
> Trabant unterhalten.
Stimmt die Mär, dass die DDR-Ings fertige Konstruktionspläne von 
innovativen Autos (zu der Zeit) in den Schubladen hatten, die von der 
Partei nicht gewollt waren?

von Wilhelm Ferkel (Gast)


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"Stimmt die Mär ..."

Fail.

von Klaus W. (mfgkw)


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Stimmt, Ossi Wasserstrahl ist ein wahrer Vertreter der minder 
bemittelten Schichten. Ein echter Mann mitten aus den weniger begüterten 
Mitmenschen.

von ak43 (Gast)


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Ahnungsloser Ing. schrieb:
> Hallo,
> über was redet ihr mit Kollegen außer über die Arbeit? Außer dem Wetter
> fallen mir nicht viele andere Themen ein...
Das neue Hüftgelenk, hilft Granufink wirklich bei Brennen im Kanal, wer 
die nächste Sammelbestellung blauer Pillen macht, wer war schon bei der 
Prostatavorsorgeuntersuchung, ob beige Socken wirklich nicht zu 
Birkenstocksandalen passen, ... da gibts immer spannende Themen.

von Anton (Gast)


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Themen für Gepräche mit Kollegen außer der Arbeit?
da gibt es doch soviele:

 - Politik vermeide ich wenn möglich
 - dito Kritik an Vorgesetzten / Firma besser nicht

 - Gut ist (immer) der Hobbybereich ruhig mal den Kollegen fragen,
   ich habe bisher noch keinen gefunden der nicht gerne über seine
   Hobbies redet. (sofern er(sie) welche hat). Von eigenen Hobbies
   erzählen.

 - Auch mal den letzten Lebensmittelskandal, wird ggf. zum BlaBla
   kann aber auch gute Einkaufstipps geben

 - Zuhören ist oft schon interessant genug

Letzters mit "lesen" gilt auch für die Threads hier im Forum.

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