Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Studieren mit 32, oder es mit Technikerabschluss gut sein lassen?


von Alter Studi (Gast)


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Hi.

Lohnt es sich noch, mit 32 ein Studium anzufangen?

Die Bafäg Altersgrenze ist meines Wissens bei 30.
Aber das Bafög werde ich wohl auch nicht brauchen.

Abgesehen vom Bafög gibts meines Wissens keine gesetzliche Altersgrenze, 
aber wie groß ist die Chance, mit 32 da noch genommen zu werden?

Sieben die auch nach Alter aus?

Noch bin ich keine 32, aber bis ich das Studium antreten kann, wäre ich 
32.

Die Technikerausbildung werde ich mit 32 abgeschlossen haben.

Über den Sinn eines Studiums mit 32 Jahren lässt sich sicherlich 
streiten.

Ich denke momentan aus persönlichen Gründen drüber nach, es dennoch zu 
machen.

Grund ist folgender:
Meine erste Ausbildung war eine handwerkliche Lehre, die war für mich 
ein totaler Griff ins Klo, da mir der Job gar keinen Spaß machte.
Hab mich ein paar Jahre als Handwerker/Arbeiter gequält, teilweise bei 
Leihfirmen.
Der Job war so belastend und frustrierend für mich, dass ich davon krank 
und dann arbeitslos wurde.

Dann habe ich beschlossen auszusteigen, und etwas neues anzufangen.

Dann habe ich eine schulische Ausbildung zum Fachinformatiker / 
IT-Systemkaufmann begonnen, (also keine normale Lehre, sondern über 
Bildungsträger übers Arbeitsamt)

Ist zwar alles gut und schön, doch nun stelle ich folgendes fest:
Die Zertifikate vom Bildungsträger sind zwar gut und schön, doch einen 
anständigen Job bekommt man trotzdem nur sehr schwer.

Die ganzen "jungen leute", frisch von der Schule, am Besten mit Abi, die 
schon von Kindertagen mit IT aufgewachsen sind, und eine 
Fachinformatiker Ausbildung in der freien Wirtschaft gemacht haben und 
dann Anfang 20 sind, nehmen einem die anständigen Jobs weg.
Ich bin zu alt.

Übrig bleiben nur die Bodensatz Stellen wie z.B. Support als "PC Doktor" 
fahren, Backoffice Support (Callcenter), Verkäufer im PC Laden oder bei 
Mediamarkt, oder irgendwo als Handlanger vom Admin.
Als alternative wäre auch noch ne A6 / A7 Stelle bei der Stadt möglich, 
als IT Systemelektroniker, in der Handwerkergruppe, oder als 
IT-Fachkraft in der Verwaltung.

Nun dachte ich mir, ich könnte ja den Techniker machen, und damit dann 
das Manko "Alter" beheben, und trotzdem noch eine anständige Stelle im 
IT Bereich zu bekommen. Oder wieder in die Elektrotechnik einsteigen, 
Aber aufgewertet durch die IT Ausbildung und den Techniker.
Da IT und Elektrotechnik ja immer mehr zusammen wachsen, erhoffe ich mir 
gute Chancen.

Als Techniker ist man mit 32 auch noch im guten Alter, denke ich.

Sollte ich aber trotz einer weiteren Ausbildung als Techniker keine 
anständige Stelle bekommen, und weiterhin irgendwo "unten" rumgammeln 
müssen und mit "Bodensatz stellen" vorlieb nehmen müssen, habe ich vor 
zu drastischeren Maßnahmen zu greifen, und erst mal "auszusteigen".

Dann habe ich vor, das Erbe für ein Studium zu verwenden, und trotz des 
hohen Alters noch studieren zu gehen. Bachelor wäre ich dann mit 35-36, 
Master mit 40.
Und dann auf jeden Fall eine Selbstständigkeit anstreben, da man für 
eine Anstellung dann vermutlich sowieso zu alt ist.

Oder meint ihr, ich sollte in dem Alter das Studium besser sein lassen?
Sollte ich es besser mit dem Technikerabschluss gut sein lassen? Nach 
dem Technikerabschluss dann gleich versuchen, ohne weitere Umschweife, 
mich selbstständig zu machen?

Grüße

von Wilhelm F. (Gast)


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Alter Studi schrieb:

> Abgesehen vom Bafög gibts meines Wissens keine gesetzliche Altersgrenze,
> aber wie groß ist die Chance, mit 32 da noch genommen zu werden?

Du meinst, bestenfalls am Studienende mit idealerweise 36 genommen zu 
werden, wenn das Studium einwandfrei läuft? Oder mit (nicht 
eingeplanter) Verlängerung mit 38 oder 39?

Ich war beim Studienende 42. Und die Luft ist dort verdammt dünn.

Aber sicher, du kannst auch mit 54 noch ein Studium beginnen, dem steht 
nichts im Wege.

von Thomas (Gast)


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Mir ist nicht klar, was du für ein Problem hast mit "zu alt". Wenn du 
studieren willst, dann studier halt. Wenn Du mit 40 einen 
Studienabschluss in irgendwas hast, bist du mit Sicherheit nicht "zu 
alt". Auch wenn dir einige der üblichen Verdächtigen hier mit ihrem 
Gejammer was anderes erzählen wollen. Im IT Bereich (d.h. im 
nicht-klassischen Ing-Bereich) gibts diese Altersproblematik sowieso 
nicht.

von Marx W. (Gast)


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Alter Studi schrieb:
> Dann habe ich vor, das Erbe für ein Studium zu verwenden, und trotz des
>
> hohen Alters noch studieren zu gehen. Bachelor wäre ich dann mit 35-36,
>
> Master mit 40.
>
> Und dann auf jeden Fall eine Selbstständigkeit anstreben, da man für
>
> eine Anstellung dann vermutlich sowieso zu alt ist.

Lieber Freund.

a)
Was willste den studieren?

b)
In was willste dich selbstständig machen?

c)
Informier dich mal, was es alles gibt, das man studieren kann, wo die BE 
von dir angerechnet wird.

von Wilhelm F. (Gast)


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Thomas schrieb:

> Auch wenn dir einige der üblichen Verdächtigen hier mit ihrem
> Gejammer was anderes erzählen wollen.

Er muß ein Studium auch erst mal überhaupt überleben. Ich sah da viele 
mitten drin wieder gehen, abbrechen, auch Ü30 und Techniker. Denn es ist 
eine etwas andere Qualität, als ein Technikerabschluß.

von Studium != Selbständig (Gast)


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Warum das Studium? Wenn du dich doch eh selbständig machen willst, dann 
lass das studieren. Da kriegst du jede Menge Sachen, die dich 
wahrscheinlich nicht interessieren und vor allem, die du als 
Selbständiger so garnicht gebrauchen kannst.

von Martin S. (drunkenmunky)


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Marx W. schrieb:
> c)
> Informier dich mal, was es alles gibt, das man studieren kann, wo die BE
> von dir angerechnet wird.

Naja, was willst du da groß anrechnen lassen. Ausbildung und Studium 
sind halt zwei paar Schuhe. Ich habe auch eine Ausbildung als 
Elektroniker und 3 Jahre Berufserfahrung. Die Kenntnisse reichen gerade 
mal für die halbe "Elektrotechnik 1" Vorlesung...

Klar auch ein bisschen für Digitaltechnik und Analogtechnik und so, aber 
dass man komplette Vorlesungen nicht machen muss, halte ich für eher 
schwierig und nicht sinnvoll.

von Mine Fields (Gast)


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Mit über 35 und ohne einschlägige Berufserfahrung ist man natürlich 
nicht erste Wahl.

Alter Studi schrieb:
> Übrig bleiben nur die Bodensatz Stellen wie z.B. Support als "PC Doktor"
> fahren, Backoffice Support (Callcenter), Verkäufer im PC Laden oder bei
> Mediamarkt, oder irgendwo als Handlanger vom Admin.

Manchmal bleibt nichts anderes übrig, als mit solchen Jobs einzusteigen. 
Hocharbeiten kann man sich dann immer noch.

An deiner Stelle würde ich mir einen Job suchen, die vielleicht nicht 
spannend ist, aber dir genügend Freiräume lässt, um ein nebenberufliches 
Studium durchziehen zu können.

von überlebender osterhase (Gast)


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Alter Studi schrieb:
> Dann habe ich vor, das Erbe für ein Studium zu verwenden, und trotz des
> Und dann auf jeden Fall eine Selbstständigkeit anstreben, da man für
> eine Anstellung dann vermutlich sowieso zu alt ist.
Ich würde mal direkt über eine Selbstständigkeit nachdenken. Das Studium 
ist für sowas eher zweitrangig, entweder kannst du was und bist der 
Machertyp oder eben nicht, da nützt dir das Studium auch nichts dabei.
Das was du für die Praxis wirklich brauchst sind nur Bruchteile aus dem 
Studium (je nach Vorkenntnissen), ich spreche da aus Erfahrung, mir ging 
es ähnlich wie dir. Heute bin ich Freelancer als Softwareentwickler und 
kann das Fazit ziehen: Studium war für mich Zeitverschwendung, lediglich 
der Ersteintritt war damit einfacher aber es wäre auch ohne gegangen. 
Was zählt sind nachweisbare Fähigkeiten aus und in der Praxis. "Können 
sie Problem xy umsetzen/lösen?" Das ist es was der Kunde haben will, der 
Abschluss interessiert den nicht, nur die erfolgreiche Lösung, weil die 
schon genug Bachelor/Master/Diplomhonks durchprobiert haben die nix 
taugten, praxis/kundentauglich musst du sein, (Theorie)Schwätzer fliegen 
in der Branche sofort auf die Schnautze und werden aus dem Markt gefegt, 
nur in der Praxis relevantes Können und Wissen zählt und lässt dich 
erfolgreich überleben.

Geh mal in dich und schätze deine Fähigkeiten realistisch ein und 
überleg mal was du genau machen willst. Dort kniest du dich dann rein 
und fängst mit kleinen Projekten an, mit erst mal mieser Bezahlung damit 
du an Aufträge kommst, Referenzen hast du ja noch keine. Je mehr 
Referenzen du hast, umso mehr kannst du verlangen, parallel dazu machst 
du entsprechende Zertifikate mit denen du deine Fähigkeiten 
untermauerst, das geht Hand in Hand und in 2 Jahren bist du richtig im 
Geschäft, so lief das bei mir und das war in der 'Krise' wo kaum einer 
eingestellt wurde. Irgendwann wirst du dann auch für eine Festanstellung 
interessant, falls du das dann überhaupt noch willst.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> An deiner Stelle würde ich mir einen Job suchen, die vielleicht nicht
> spannend ist, aber dir genügend Freiräume lässt, um ein nebenberufliches
> Studium durchziehen zu können.

Da hat man aber auch das große Los gezogen: 10 Jahre in Teilzeit, 
halbtags, und die ganze Zeit keine Freizeit mehr, bis zur Unterlippe 
voll gepfercht.

von Alter Studi (Gast)


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Also ich habe eine abgeschlossene elektriker Ausbildung.

Nach langer Arbeitslosigkeit kam ich zu einem Bildungsträger, wo ich 
folgendes machte:

Wiederholung der Ausbildungsinhalte vom alten Beruf sowie "Update" auf 
den neuesten Stand. Da habe ich in 6 Wochen in 40 Stunden Woche alle 
Ausbildungsinhalte vom "Systemelektroniker" durchgenommen.

IT Kurs, in mehreren Monaten als 40 Stunden Woche wurde ich auf das 
Niveau eines Fachinformatikers gebacht.

Kaufmännischer Kurs über mehrere Wochen, so dass ich als IT 
Systemkaufmann arbeiten kann.

Das ist dort "ein Paket".
Die Inhalte der Berufe Systemelektroniker, Fachinformatiker und 
IT-Systemkaufmann werden vermittelt. Jeder macht da alles.
Am Ende gibts dann ein Zeugnis vom Bildungsträger.

In einem der 3 Berufe (in welchem kann man wählen) kann man auch noch 
vor der IHK eine Prüfung machen.
Es gibt dann noch eine Intensivlehrgang zur Prüfungsvorbereitung 
speziell für den ausgewählten Beruf. Und dann macht man die reguläre IHK 
Prüfung bei einer normalen Firma als "Gastprüfling" mit.

Aber die Firmen wo ich mich vorstelle, meinten alle, ich wäre zu alt, 
oder sie boten mir nur "Bodensatz Stellen" an.
Also z.B. Verkäufer in der PC abteilung von Mediamarkt, Callcenter eines 
Internetproviders, oder bei so nem PC Laden als Mobiler "PC Doktor", 
hätte ich machen können.
Zur Stadt kann ich natürlich auch gehen, über eine spezielle Regelung.
Da man aber nur über diese Sozialvereinbarung da hin kommt, bekommt man 
auch nur nen Posten im Handwerkertrupp oder als Bürokraft, wird also in 
einer relativ "einfachen" Stelle eingestellt.



Nun, und deswegen denke ich drüber nach, zur Verbesserung der 
beruflichen Situation, den Techniker zu machen, und wenn das nichts 
nützt auch noch zu studieren.

Bevor ich ne "Bodensatz Stelle" nehme, bilde ich mich lieber noch weiter 
und versuche, auf eine Selbstständigkeit hinzuarbeiten.

von Mine Fields (Gast)


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Alter Studi schrieb:
> Aber die Firmen wo ich mich vorstelle, meinten alle, ich wäre zu alt,
> oder sie boten mir nur "Bodensatz Stellen" an.
> Also z.B. Verkäufer in der PC abteilung von Mediamarkt, Callcenter eines
> Internetproviders, oder bei so nem PC Laden als Mobiler "PC Doktor",
> hätte ich machen können.
> Zur Stadt kann ich natürlich auch gehen, über eine spezielle Regelung.
> Da man aber nur über diese Sozialvereinbarung da hin kommt, bekommt man
> auch nur nen Posten im Handwerkertrupp oder als Bürokraft, wird also in
> einer relativ "einfachen" Stelle eingestellt.

Jetzt wird das Bild klarer. Du bist dir also zu fein für "einfache" 
Arbeit. Wieso denkst du, dass du eine "bessere" Stelle verdient hast? Wo 
ist dein Problem, dass du nicht unten einsteigen kannst, wie es alle 
andere auch tun müssen?

von Falk B. (falk)


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@  Alter Studi (Gast)

>Sieben die auch nach Alter aus?

Nö.

>Noch bin ich keine 32, aber bis ich das Studium antreten kann, wäre ich
>32.

>Die Technikerausbildung werde ich mit 32 abgeschlossen haben.

Also du bist noch in der Technikerausbildung. Und dann nahtlos sudieren? 
Warum hast du nicht gleich studiert?

>Die Zertifikate vom Bildungsträger sind zwar gut und schön, doch einen
>anständigen Job bekommt man trotzdem nur sehr schwer.

EBEN! Papier ist gedulig. Auch im Papierland BRD.

>Die ganzen "jungen leute", frisch von der Schule, am Besten mit Abi, die
>schon von Kindertagen mit IT aufgewachsen sind, und eine
>Fachinformatiker Ausbildung in der freien Wirtschaft gemacht haben und
>dann Anfang 20 sind, nehmen einem die anständigen Jobs weg.
>Ich bin zu alt.

Nö, zu schlecht qualifiziert. Oder du verkaufst dich zu schlecht. Ein 
Studium ändert daran wenig.

>Nun dachte ich mir, ich könnte ja den Techniker machen, und damit dann
>das Manko "Alter" beheben,

Mit Logik hast es nicht so, oder? Was die Leute suchen sind Leute mit 
Know How, Alter ist da trotz vieler Unkenrufe zweitrangig.

>und trotzdem noch eine anständige Stelle im
>IT Bereich zu bekommen.

Die wirst du nicht geschenkt bekommen. Dafür musst du was tun. Nämlich 
Einsatz und Können zeigen. Und du wirst sie nicht beim ersten Versuch 
bekommen.

>Aber aufgewertet durch die IT Ausbildung und den Techniker.

Du bist der irrigen Meinung, das Papier der Ausbildung ist alles was man 
braucht. Ein fataler Irrtum.

>Als Techniker ist man mit 32 auch noch im guten Alter, denke ich.

Hör auf vom Alter zu schwafeln.

>Sollte ich aber trotz einer weiteren Ausbildung als Techniker keine
>anständige Stelle bekommen, und weiterhin irgendwo "unten" rumgammeln
>müssen und mit "Bodensatz stellen" vorlieb nehmen müssen, habe ich vor
>zu drastischeren Maßnahmen zu greifen, und erst mal "auszusteigen".

Siehe oben. Vielleicht ist eine Auszeit von ein paar Monaten angebracht.

>Dann habe ich vor, das Erbe für ein Studium zu verwenden, und trotz des
>hohen Alters noch studieren zu gehen. Bachelor wäre ich dann mit 35-36,
>Master mit 40.

Und ohne Berufserfahrung. Vergiss es.

>Und dann auf jeden Fall eine Selbstständigkeit anstreben, da man für
>eine Anstellung dann vermutlich sowieso zu alt ist.

Du bist jetzt schon zu alt. Im Kopf.

>Oder meint ihr, ich sollte in dem Alter das Studium besser sein lassen?

Bei deiner Einstellung und Sichtweise: Ja.

MFG
Falk

von Marx W. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Naja, was willst du da groß anrechnen lassen. Ausbildung und Studium
>
> sind halt zwei paar Schuhe. Ich habe auch eine Ausbildung als
>
> Elektroniker und 3 Jahre Berufserfahrung. Die Kenntnisse reichen gerade
>
> mal für die halbe "Elektrotechnik 1" Vorlesung...

Und? Haste dich nicht informiert und biste gleich in die nächste 
Penne-Hochschule reingelascht!
Dumm gelaufen für dich!

von Falk B. (falk)


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@  Alter Studi (Gast)

>Das ist dort "ein Paket".
>Die Inhalte der Berufe Systemelektroniker, Fachinformatiker und
>IT-Systemkaufmann werden vermittelt. Jeder macht da alles.
>Am Ende gibts dann ein Zeugnis vom Bildungsträger.

Pressluftumschulung. Mag sein dass einige Leute da ausreichend Wissen 
und KÖNNEN für die Praxis mitnehmen können, ich bin da eher skeptisch. 
Aber das Problem bleibt das gleiche. Nicht Zertifikate sucht das Land 
sondern fitte Leute. Du musst dich in der PRAXIS beweisen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Votzengulasch schrieb im Beitrag #2643816:

> Wer das aus monetären Interessen macht und dann auch noch mit
> diesem Backround, hat ein paar Tagträume zu viel (auf Kosten des
> Steuerzahlers).

Als Privatier, der sich selbst finanziert, darf man tun und lassen, was 
immer man möchte. Und wenn es eben mal für eine Zeit NICHT erwerbsmäßig 
arbeiten ist. Das hat wenig mit dem Steuerzahler zu tun.

von Wilhelm F. (Gast)


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Votzengulasch schrieb im Beitrag #2643853:

> Und wie kommst du darauf, dass er sein Studium "selbst" finanziert?

Sorgfältiger lesen hilft manchmal:

Beitrag "Studieren mit 32, oder es mit Technikerabschluss gut sein lassen?"

von Wilhelm F. (Gast)


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Votzengulasch schrieb im Beitrag #2643853:

> Zumal auch sein "selbst" finanziertes Studium massig Steuergelder kostet
> ..

Es kostet anders noch viel mehr: Gelegentlich BaFÖG, usw., usf..

von Wilhelm F. (Gast)


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Votzengulasch schrieb im Beitrag #2643869:

> Es kostet natürlich Steuergelder!

Die Abbrecher, und die, die hinterher keine adäquate Anstellung finden, 
oder gezwungenermaßen fachfremd gehen müssen, kosten irgendwen auch was. 
Und zwar die gesamte Volkswirtschaft. Notfalls das Amt. Wen soll man 
hier schuldig sprechen? Vielleicht die Propagandamaschinerie?

von Michael S. (technicans)


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Ich würde von einem Studium nach 30 abraten und zwar aus folgendem 
Grund:
-Keiner weiß wie die Wirtschaft in sechs Jahren aussieht
(gilt natürlich auch für die Anfang/Mitte 20-Jährigen, aber je jünger
desto besser weil bei Arbeitgebern ja der Jugendwahn gelebt wird)
-Die Belastung, psychisch wie materiell, dürften da nicht zu
unterschätzen sein. Sehr wahrscheinlich das man das nicht wieder rein 
holt.
-Arbeitgeber lieben ideale lineare Lebensläufe und wollen auch kaum
Kompromisse eingehen.
-Die Einkommensdifferenz vom Techniker zum Ingenieur ist nicht so
gravierend das sich der Aufwand da lohnt.
-Berufserfahrung ist wichtiger als so ein Abschluss.
Oft machen Techniker und Ingenieure die selben Tätigkeiten.

meine persönliche Meinung.

von Paul (Gast)


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>Also du bist noch in der Technikerausbildung. Und dann nahtlos sudieren?
>Warum hast du nicht gleich studiert?

Na wahrscheinlich, weil er kein (Fach)abi hat und erst durch den 
Technikerabschluß die FHR bekommt.

Ganz ehrlich: Wenn Du nur studieren willst, um einen guten Job zu 
bekommen, bist Du zu alt. Wenn Du fertig bist, konkurrierst Du mit 
Ingenieurabsolventen, die gute 10 Jahre jünger sind. Bei einem 36- oder 
gar 40jährigen Ing. erwartet man Berufserfahrung und Lösungskompetenz. 
Die kann ein Anfänger gar nicht bringen. Also mach den Techniker fertig 
und probiere damit eine anständige Stelle zu bekommen, arbeite dich dann 
firmenintern hoch.

Studieren nur, wenn Dich das Fach so brennend interessiert, daß das 
Deine Lebensaufgabe ist (ähnlich Geisteswissenschaftlern).

von Wolfgang Hornsohn (Gast)


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Gut zusammengefasst.

Vor allem der Punkt, dass man von Ing. Ü40 mindestens 10 Jahre BE als 
INGENIEUR (und nicht als Techniker oder sonstwas) erwartet.

Soweit sollte man eigentlich schon VOR einem Studium denken können.

von Mark B. (markbrandis)


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Eine Möglichkeit wäre auch als zu Techniker arbeiten (für 
Berufserfahrung und Geld), und nebenher zu studieren. Nur leicht ist das 
nicht, soviel ist sicher. Aber wer das erfolgreich durchzieht, der macht 
auf potenzielle Arbeitgeber sicher einen guten Eindruck.

von Mantuffi (Gast)


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Wenn Du Lust hast einfach machen. Ich war beim Abschluss (Dipl. Ing. FH 
in Technischer Informatik) auch 36 und hatte vorher ebenfalls den 
Techniker gemacht. Habe sofort nach dem Studium einen guten Job 
gefunden,  und wenn man dann einmal den Fuß in der Tür hat geht’s. Es 
kommt halt immer darauf an was du kannst, viel Berufserfahrung schützt 
nicht gegen Unfähigkeit ;).
Allerdings ist das Studium schwer. Von den anderen Technikern die ich 
kannte hat keine auch nur ansatzweise das Grundstudium geschafft. Das 
ging allerdings auch einem Gutteil der frischen Abiturträger so.

von Jobwunder (Gast)


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> Gut zusammengefasst.
> Vor allem der Punkt, dass man von Ing. Ü40 mindestens 10 Jahre BE als
> INGENIEUR (und nicht als Techniker oder sonstwas) erwartet.
richtig, so sind die Forderungen trotz des angeblichen Mangels nämlich 
... insofern ist das Alter ein maßgebender Faktor in Kombination mit BE, 
auch wenn hier immer wieder wieder das Gegenteil behauptet wird.

> Soweit sollte man eigentlich schon VOR einem Studium denken können.
Du siehst anhand der unsicheren Fragestellung und auch an einem Teil der 
Antworten, daß das offenbar nicht bedacht wird -> als ein Ergebnis der 
Fachkräftelüge!

> Oder meint ihr, ich sollte in dem Alter das Studium besser sein lassen?
> Sollte ich es besser mit dem Technikerabschluss gut sein lassen? Nach
> dem Technikerabschluss dann gleich versuchen, ohne weitere Umschweife,
> mich selbstständig zu machen?
geh zur Berufsberatung.

von Ich (Gast)


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@Alter Studi

Man spricht vom lebenslangen Lernen, das ist ist im Prinzip auch ganz 
gut so, aber damit ist das Lernen neben / während der Arbeit gemeint.

Du bist Techniker, hast vor einen Master zu machen, wenn es dann nicht 
klappt, halt noch einen Doktor bauen, dann bist du 45-50 Jahre und 
suchst wahrscheinlich immer noch das passende.

Brauchst Du für deine Selbstständigkeit ein Diplom?

Du kannst versuchen nebenbei zu studieren.
Dein Erbe als Vollzeitstudent einzusetzen halte ich nicht füt optimal.
Das kannst du als Einstieg in eine Selbstständigkeit besser gebrauchen.

Lasse dich auf jeden fall beraten, was deine Vorstellung von 
Selbstständigkeit angeht, Berufsberatung wäre ev. auch eine Idee.
Ab und zu sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

von Freizeit-Keule (Gast)


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Mensch zieh den Techniker durch.

Dann eventuell noch den Meister reinziehen.

Dürfte eine recht gute Ausgangsbasis sein. Was willst du mehr?

von Thomas1 (Gast)


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Mach den Techniker und wenn du da Leistungsmäßig vorne liegt, dann 
versuch es an der FH.


Auch gut dafür: http://www.masterfernstudium-elektrotechnik.de/

von olibert (Gast)


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Alter Studi schrieb:
> Dann habe ich vor, das Erbe für ein Studium zu verwenden, und trotz des
> hohen Alters noch studieren zu gehen. Bachelor wäre ich dann mit 35-36,
> Master mit 40.
> Und dann auf jeden Fall eine Selbstständigkeit anstreben, da man für
> eine Anstellung dann vermutlich sowieso zu alt ist.

Da du bereits eine Ausbildung in IT hast, wuerde ich eher daran arbeiten 
das Wissen breitbandiger zu machen. Das wuerde dann auch deine Chancen 
beim Vorstellungsgespraech erhoehen, wenn du Fragen wie..

Was ist ein Class D -Network ?

Was ist bei Perl der Unterschied zwischen einem Hash und einem Array ?

Welches Tool benutzt man bei Linux ein Partition-Mapping bei multipathed 
Disks zu erzeugen ?

Wie erstelle ich eine aligned Disk in Windows Server 2003 ?

..aus der Pistole geschossen beantworten kannst. Je nach dem in welche 
Richtigung du gehen willst, wuerde ich noch Vendor-Zertifizierungen 
(CCNA, MSCE,..) machen. Damit haettest du gute Chancen gegen andere 
Bewerber.

von Inschinör (Gast)


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Während meinem Studium hab ich mir mit Mathe/Physik Nachhilfe Geld 
dazuverdient. Da waren auch 2 angehende Techniker dabei. Ich kann nur 
sagen, was die so machen in Mathe ist am Gymnasium Grundkursniveau 
(zumindest in meinem ehem. naturwissenschaftliches Gym). Wenn dir der 
Techniker nicht leicht fällt in den Mathe / Physik Fächern, würd ich dir 
ein Studium schonmal nicht empfehlen, das wird nur zur Quälerei.

Was willst du überhaupt mit nem Studium? Das bringt dir nur wieder ein 
Papier mehr aber 0 BE. und das ist es was dir was bringt. Ich kann sagen 
während meinem Studium hat mir fachlich die Arbeit an einem Lehrstuhl 
fachlich 10000mal mehr gebracht als das gesammte Studium. Klar habe ich 
im Studium einige theoretische Zusammenhänge gelernt die mir dann 
praktisch was gebracht haben, aber das ist eher wenig. Das Studium 
bescheinigt dir nur, dass du in kurzer Zeit viel Wissen in deinen Kopf 
stopfen kannst um es dann später in der Rrüfung hinzukotzen und 99% zu 
vergessen weil es irrelevant ist. Am Ende kriegst du nen schönen Titel, 
der ohne wirkliches fachliches Können nix wert ist. Kannst du aber 
tatsächlich was, erlaubt dir der Titel halt 10k mehr p.a. auf deinen 
Gehaltsscheck zu schreiben, als ein Fachinformatiker, der ähnliches 
kann. Dazu gehört dann aber auch dich gut verkaufen zu können, sonst 
nimmt die Firma den billigeren Fachinfo.

Deine bisherigen Beiträge klingen für mich so: "Ich kann nichts, aber 
bin mir zu fein unten anzufangen wo ich evtl was lernen könnte. Bitte 
gebt mir gleich eine Stelle, die mich so überfordert, dass ich direkt 
nach oben rausbefördert werde um nicht noch mehr Schaden azurichten."

Nimm lieber den Job bei der Stadt, lass dir ein paar Fortbildungen 
bezahlen mit gehypten Sachen wie SAP oder so. Hol dir 4 Rechner vom 
Schrott und bau dir daheim ne Linux Umgebung mit verschiedenen 
Zugriffsrechten und Datenbanken auf den Rechner um Adminerfahrung zu 
sammeln. Und dann in 2 jahren bewirbst du dich weiter auf die Stellen 
die dich interessieren mit wirklicher BE oder machst dich selbständig. 
Das bringt dir mehr und dich besser in die von dir umrissene Zukunft als 
jedes Studium nachdem du dann immernoch keine BE hast.

von burki (Gast)


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Hi,

olibert schrieb:
> Da du bereits eine Ausbildung in IT hast, wuerde ich eher daran arbeiten
> das Wissen breitbandiger zu machen. Das wuerde dann auch deine Chancen
> beim Vorstellungsgespraech erhoehen, wenn du Fragen wie..
>
> Was ist ein Class D -Network ?
>
> Was ist bei Perl der Unterschied zwischen einem Hash und einem Array ?
>
> Welches Tool benutzt man bei Linux ein Partition-Mapping bei multipathed
> Disks zu erzeugen ?
>
> Wie erstelle ich eine aligned Disk in Windows Server 2003 ?

nunja, beim Vorstellungsgespräch eines Berufsanfängers mögen solche 
Fragen eine gewisse Rolle spielen. Wenn dagegen ein echter Spezialist 
gesucht wird, sehen die Auswahlkriterien i.d.R. deutlich anders aus...

Wo ich das Problem sehe:
Der TE ist mit seiner jetzigen Situation unzufrieden und hat (noch) 
keinen echten Fuss ins Berufsleben gesetzt.

Die Idee sich bei Unzufriedenheit selbstständig zu machen (war dies über 
10 Jahre im IT-Bereich), wird hier ja häufig geäussert und auch der TE 
scheint davon zu träumen.

Meine Meinung dazu: Um sich erfolgreich selbstständig zu machen (meine 
damit nicht den PC-Klempner), wird dringenst eine einschlägige 
Berufserfahrung und halt auch das passend Netzwerk (zusammen mit 
Branchenkenntnissen) benötigt.
Zudem erleichtert (auch oder gerade als Selbstständiger hat man eine 
grosse Konkurrenz) eine solide Ausbildung den Einstieg enorm.
Eine Sammlung von Zertifikaten mag vielleicht den ein oder anderen 
potentiellen Auftraggeber beeindrucken, doch nach meiner Erfahrung sind 
diese (die Zertifikate) in der Realität kaum das Papier wert...

Was ich machen täte: Ersteinmal einige Jahre als Techniker arbeiten und 
dann sehen, was wirklich passen könnte.
Mit jedem Jahr "brotloser Theorie" wird es schwieriger werden (hab jetzt 
mit knapp 50 schon deutlich länger nach einem neuen Job gesucht, als mit 
30 oder 35 Jahren), tatsächlich den passenden Job zu finden und dabei 
geht es (da bin ich komplett gegensätzlicher Meinung zu dem Grossteil 
dieses Forums) weniger um die Kohle, als um die passenden 
Rahmenbedingungen (macht mir das Ganze auch noch Spass, komme ich mit 
meinen Kollegen zurecht, gibt es thematische Perspektiven,...).

Ob Du dann noch studieren magst (sehe das auch eher berufsbegleitend, 
auch wenn das hart ist)? IMHO sollte an erster Stelle das Interesse an 
der Materie stehen und kein Dollarzeichen.

von Thomas (Gast)


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Inschinör schrieb:
> Während meinem Studium hab ich mir mit Mathe/Physik Nachhilfe Geld
> dazuverdient. Da waren auch 2 angehende Techniker dabei. Ich kann nur
> sagen, was die so machen in Mathe ist am Gymnasium Grundkursniveau
> (zumindest in meinem ehem. naturwissenschaftliches Gym).

Soll das ein Witz sein? Das Niveau des Grundkurses Mathe (LK war jetzt 
auch nicht prinzipiell mehr) in der Kollegstufe des Gymnasiums 
(zumindest bei uns in Bayern) war Lichtjahre über dem einer 
Technikerschule. Und zwar nicht umfänglich, sondern auch strukturell. 
Zeig mir mal eine Technikerschule, wo Analysis aus gymnasialem Niveau 
betrieben wird. Kann ja nicht anders sein: Techniker haben normalerweise 
höchstens mittlere Reife und Berufschule und sind mit theoretischen 
Herangehensweisen schon strukturell nicht vertraut.

von Arsch G. (arschgwaf)


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Also die Techniker, die ich hatte, mussten komplette Kurvendiskussionen 
machen, mit Monotonieverhalten und allem, sowie Rechnungen mit Potenzen 
und log. Da gibts aufm Gym in analysis denk ich nicht wesentlich mehr. 
In Geometrie haben sie Geraden mit Flächen gekreuzt, Skalar- und 
Vektorprodukt. Auch das entspricht wenn ich mich erinnern kann dem gym 
Stand. Stochastikteil war bei ihnen halt abgespeckt.

von Mantuffi (Gast)


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Inschinör schrieb:
> Klar habe ich
> im Studium einige theoretische Zusammenhänge gelernt die mir dann
> praktisch was gebracht haben, aber das ist eher wenig.

...bin mir sicher Du wusstes schon vorher alles:)

> ... erlaubt dir der Titel halt 10k mehr p.a. auf deinen
> Gehaltsscheck zu schreiben, als ein Fachinformatiker, der ähnliches
> kann.
...ja ist klar,


> Deine bisherigen Beiträge klingen für mich so: "Ich kann nichts, aber
> bin mir zu fein unten anzufangen wo ich evtl was lernen könnte. Bitte
> gebt mir gleich eine Stelle, die mich so überfordert, dass ich direkt
> nach oben rausbefördert werde um nicht noch mehr Schaden azurichten."
>
>  Hol dir 4 Rechner vom
> Schrott und bau dir daheim ne Linux Umgebung mit verschiedenen
> Zugriffsrechten und Datenbanken auf den Rechner um Adminerfahrung zu
> sammeln. Und dann in 2 jahren bewirbst du dich weiter auf die Stellen
> die dich interessieren mit wirklicher BE oder machst dich selbständig.
Lol, um Adminerfahrung zu sammeln...
Echt fundierte Tips von Dir .

von hansfirlefanz (Gast)


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Meine ehrliche Meinung:

Vergiss den Techniker und auch ein Hochschulstudium. Techniker wäre nur 
sinnvoll mit entsprechender Berufserfahrung (aufgrund deines Alters) und 
ein Studium geht bei dir wohl voll am Ziel vorbei.
Denn die gutbezahlten Stellen (Firmen, die es sich aussuchen können) 
gehen an die Jungen bzw. in Ausnahmefällen auch an irgendwelche Nerds 
(IT-Sicherheit).

Der Denkansatz: Mehr formale Bildung = mehr Geld gilt maximal in jungen 
Jahren.
Sei doch mal ehrlich zu dir selbst: Welche Firma möchte einen 36jährigen 
Neuling zum Höchstgehalt einstellen?

von dummerStudent (Gast)


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Kannst nicht lesen?

Er will in die Selbstständigkeit.

von Wilhelm F. (Gast)


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hansfirlefanz schrieb:

> Sei doch mal ehrlich zu dir selbst: Welche Firma möchte einen 36jährigen
> Neuling zum Höchstgehalt einstellen?

Das Dumme an der Sache ist eigentlich, daß er lange vor dem zweiten 
Ausbildungsberuf arbeitslos war, und diesen sozusagen unter halbem 
Zwang, Kompromiß, als Notlösung Umschulung vom Arbeitsamt bekam.

Das ist oft so, kenne da auch einige Leute, denen es so erging.

Das soll jetzt keinerlei Schuldigsprechung sein, denn die Vergangenheit 
kann man einfach gar nicht mehr wiederholen, weil man die Dinge heute 
besser weiß. Oder ein paar Helden hier den Finger in die Wunde legen, 
daß man früher zu blöd war, alles richtig zu lenken. Vielleicht 
erwischten die einfach nur ein besseres Los.

Ehrlich gesagt, ich würde da mit dem Ausbildungsberuf jetzt erst mal 
versuchen, Fuß zu fassen, um überhaupt irgendwie in Gang zu kommen. Wenn 
er jetzt noch den Hochschulabschluß dran hängt, und keiner weiß 
überhaupt, ob der erfolgreich wird, dann ist er doch irgendwann 38 oder 
39, und hat überhaupt nirgends Erfahrung.

Ich selbst hatte vor der eigenen Wahl zum späten Studium wenigstens mehr 
als 15 Jahre BE im TK-Handwerk vorzuweisen, also was handfestes, da 
steht man noch nicht ganz so platt da.

In meiner letzten Firma erlebte ich noch Studienabbrecher um die 30, die 
bis dahin sonst nichts hatten. Sie waren Produktionshelfer, nicht mal 
Techniker oder Facharbeiter.

von Marx W. (Gast)


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Also, mal wieder zum Thema.
Ich würd es eher so sehen:
"Studiern oder den Techniker machen!"
Erst denb Techniker und dann studiern ist echt nicht die Lösung in dem 
Alter. Irgendwo ist im Leben auch die Zeit mal die Ausbildungsphase zu 
beenden!

von Wilhelm F. (Gast)


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Der Marx kam mir beim Editieren dazwischen.

Also Ergänzung:

Das Amt versucht gerade aktuell, mich in die Elektrikerschiene oder eine 
Schiene ungelernter Baustellenhelfer Elektro zu drängen. Mit 
Hochschulabschluß und BE dort. Elektriker war der TO doch zuerst...

von jornbyte (Gast)


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Mit 32 Jahren sollte man selbst ohne öffentliche Diskusion über den 
weiteren Wertegang entscheiden können. Für mich ist das Unreif.

An alle anderen... der Bettelstudent hat sich nicht wieder gemeldet.

von Wilhelm F. (Gast)


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Marx W. schrieb:

> Irgendwo ist im Leben auch die Zeit mal die Ausbildungsphase zu
> beenden!

Also: In dem Alter an eine Jobsuche im Handwerk denken, und den 
Techniker allenfalls in Abendform nebenbei. Aber nicht schon ans Studium 
denken, das noch 2 Stufen weiter liegt.

Es sei senn, das Erbe des TO ist so gut, daß es notfalls für alle Zeiten 
reicht, inclusive Altersversorgung.

von Wilhelm F. (Gast)


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jornbyte schrieb:

> An alle anderen... der Bettelstudent hat sich nicht wieder gemeldet.

Ja doch, immerhin ein zweites mal weiter oben. Kommt drauf an, wie der 
Beitrag verläuft, ob einer sich da gerne wieder meldet. Aber nicht, um 
platt geklopft zu werden.

von dummerStudent (Gast)


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Naja, besser er wird hier mit dem Arbeitsmarkt konfrontiert, als dass er 
blind ins Studium geht und dann die Überraschung groß ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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dummerStudent schrieb:

> Naja, besser er wird hier mit dem Arbeitsmarkt konfrontiert, als dass er
> blind ins Studium geht und dann die Überraschung groß ist.

Das ist doch völlig klar, bevor er, ohne irgendwelche Tätigkeiten 
nachweisen zu können, nur immer noch älter und älter wird.

Ich selbst bin mit dem Studium völlig überqualifiziert, um wieder in die 
einfache Elektrikertätigkeit oder auch Hausmeistertätigkeit, Handwerk, 
was auch immer, einzusteigen. So Leute wie mich will da aus bekannten 
Gründen niemand mehr. Vielleicht sogar ganz besonders deswegen, weil ich 
da reichlich BE habe, und es gut kenne. Die haben Angst, daß ich das von 
vorne herein als Notlösung sehe, und bei einem besseren Angebot sofort 
abspringe. Und sie haben sogar Recht. Da ist das Studium für mich sogar 
ein echter Klotz am Bein.

von dummerStudent (Gast)


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Der Vater meiner Freundin ist auch Ingenieur und arbeitet nun seit ca. 
20 Jahren bei der Post - als Paketzusteller.

Das hat er nach dem Studium ganz freiwillig so entschieden und ist dabei 
geblieben. Er mag den Job - das ist wohl seine "Berufung".

von Dorfknilch (Gast)


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>Mit 32 nochmals studieren

Ich fand auch mit 30 die persoenlichen Entwicklungsmoeglichkeiten etwas 
begrenzt und hab dann noch ein Physikstudium angehaengt. Kann's nur 
empfehlen.

von Wilhelm F. (Gast)


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dummerStudent schrieb:
> Der Vater meiner Freundin ist auch Ingenieur und arbeitet nun seit ca.
> 20 Jahren bei der Post - als Paketzusteller.
>
> Das hat er nach dem Studium ganz freiwillig so entschieden und ist dabei
> geblieben. Er mag den Job - das ist wohl seine "Berufung".

Das kann ich sogar nachvollziehen. Ein Studienkommilitone schmiß die 
Diplomarbeit einen Monat vor Abgabe, und sagte, sorry, nee, das will ich 
nicht wirklich werden. Er verwarf damit sein komplettes Studium, das 
Abschlußpapier, Diplom. Der Gesamtnotenschnitt sogar mit 1 vor dem 
Komma. Er wurde Möbelpacker, das sind eigentlich Hilfsarbeiter, war aber 
körperlich auch ein Kraftpaket wie ein Bauarbeiter.

von Asylbewerber (Gast)


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Mein ehemaliger Mitbewohner hat folgende Abschlüsse:

- M. Sc. in Chemie
- Bachelor (of Arts) in Sozialwissenschaften
- B (of Arts) in Slavastik

Der hat sein leben lang nur in WGS gewohnt, einmal in der Woche warm 
gekocht, immer kalt geduscht und stets universitär gelebt (als freier 
Mitarbeiter) usw.

Der hätte es nie in der "Wirtschaft" ausgehalten.

von Nobbi (Gast)


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An den TO:
Für Selbstständigkeit brauchste BE und kein Studium.
Studium ist nützlich aber für Dich nur Zeitverschwendung da man da nicht 
viel praktisches lernt (das übliche Beispiel: Als E-Techniker nicht 
wissen wie ein Widerstand real aussieht).

von Ludwig (Gast)


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ich bin ein Mann direkter Worte.

Fassen wir mal ganz knallhart zusammen : nie wirklich den Berufseinstieg 
geschafft, mal hier und da gearbeitet, nie wirklich überzeugen können, 
aus welchen Gründen auch immer. Soll auch kein Vorwurf sein.

Nun dann Flucht in Weiterbildung. Nun die Angst wieder das selbe zu 
erleben, dann wieder Flucht ins Weiterbildung aka Studium. Mir erscheint 
das ganze, dass Du iwie angst vor dem Berufsleben hast, und versuchst es 
iwie immer weiter hinaus zu zögern.

Mit 40, ohne wirklich BE oder gescheite Arbeitszeugnisse als 
Facharbeiter, ganz ehrlich, da sieht es mehr als bescheiden aus. Dagegen 
hat Willem hier im Forum einen Top Lebenslauf. Es gibt ja erfahrene Ings 
die tun sich schon mit BE + Ü40 schon schwer mit der Jobsuche.


Schau lieber dass Du endlich irgendwo beruflich Fuß fassen kannst mit 
dem Techniker. Und sei es zur Not anfangs etwas unter Quali, 
hocharbeiten kannst Dich immer noch wenn Du dich beweist.

von Michael S. (technicans)


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Ludwig schrieb:
> Schau lieber...

Versuch macht klug, aber einfach wird das sicher nicht.
Mir scheint oft, das Arbeitgeber die Lebensläufe und Zeugnisse
nicht dazu benutzen um jemanden zu finden, sondern eher um jemanden
auszusondern, wenn auch nur der kleinste Makel zu finden ist,
Erbsenzählerei halt. Auf so eine Berufswelt kann sicher jeder
verzichten und wer daran Schuld ist muss ich ja wohl nicht erwähnen?

von dummerStudent (Gast)


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Also ich habe das Gefühl nicht.

Hier wird geschaut, ob man ins Team passt - das ist ja auch in meinem 
Interesse.

Dann muss natürlich Interesse an der eigentlichen Tätigkeiten vorhanden 
sein, sowie ein paar Grundlagen (Studium).

Dann passt das scho´

von Mark B. (markbrandis)


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Michael S. schrieb:
> Mir scheint oft, das Arbeitgeber die Lebensläufe und Zeugnisse
> nicht dazu benutzen um jemanden zu finden, sondern eher um jemanden
> auszusondern

Folgendes Beispiel:
Angenommen, Du hast eine Stelle zu besetzen, hast aber fünf Bewerber 
auf diese Stelle. Also musst Du vier Bewerbern absagen.

Wie triffst Du die Auswahl? Den mit den schlechtesten Zeugnissen und dem 
krummsten Lebenslauf unbedingt einstellen? ;-)

von dummerStudent (Gast)


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Japp, schließlich ist der billig, devot und erpressbar .. =)

von Michael S. (technicans)


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Mark Brandis schrieb:
> Folgendes Beispiel:
> Angenommen, Du hast eine Stelle zu besetzen, hast aber fünf Bewerber
> auf diese Stelle. Also musst Du vier Bewerbern absagen.
>
> Wie triffst Du die Auswahl? Den mit den schlechtesten Zeugnissen und dem
> krummsten Lebenslauf unbedingt einstellen? ;-)

Folgendes Beispiel Retour:
Angenommen, du hast eine Stelle zu besetzen, hast EINEN Bewerber, selbst
nach Monaten der Suche. Wie würdest du dich da entscheiden?
Vernünftig und versuchen mit dem einen klar zu kommen oder lieber
suchen bis zum Armageddon?
Letzt genanntes scheint aber ganz der Fall zu sein und Absagen bekommt
man auch einfach nicht mehr, einfach weil man keine Verantwortung auf
Arbeitgeberseite tragen will, selbst wenn es nur der allseits bekannte
Mustertextblock ist. Ganz schlimm sind die Personaldienstleister, da
ist jede Mühe für die Katz. Zur Zeit ist es auch so das für einen
Bewerber deutlich mehr offene Stellen zu besetzen gibt als es Kandidaten
gibt, allein die Qualität der Jobs lässt zu wünschen übrig, mal vom
Benehmen der Firmen ganz abgesehen. Mir scheint, das es da ein
Problem gibt, aber nicht auf Bewerberseite.

von dummerStudent (Gast)


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Als ob eine neuzeitliche Erscheinung wäre, dass der Arbeitsmarkt 
schwankt.

Sowas sollte eigentlich JEDER Abiturient wissen.

Dieses Rumgeheule ist ja ziemlich ungebildet.

Wer Ing studiert, um viel Geld zu verdienen, hat sowieso schon verloren.

von Michael S. (technicans)


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dummerStudent schrieb:
> Als ob eine neuzeitliche Erscheinung wäre, dass der Arbeitsmarkt
> schwankt.

Es ist eine neuzeitliche Erscheinung das mittlerweile tatsächlich
der Arbeitsmarkt hohen Bedarf hat und das seit sehr vielen Jahren.
Einzig mit dem Einstellen machen es sich die Firmen unnötig schwer.
Sicher, ein neuer MA hält kaum einen Laden am Laufen oder sichert
deren Existenz, aber ewig kann man das böse Spiel nicht spielen, auf
zusätzliche Umsätze/Gewinne zu verzichten, weil sonst der eine oder
andere Betrieb unter die Räder gerät, wie gerade in der
Solarbranche, wo man wohl auch sehr gepennt hat, was überhaupt
gar nicht so selten ist.

von dummerStudent (Gast)


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Das ist doch Unfug.

Unternehmer, gerade KMUs, waren schon i.d.R. schon immer vorsichtig in 
der Personalplanung. Da wird erst dann eine neue Stelle geschaffen, wenn 
"langfristig" Brot und Lohn angeboten werden kann.

Die Solarbranche ist ein "gutes" Beispiel, wie ein Hype durch staatliche 
Subventionen entstehen kann. Sobald Vater Staat aber seine helfende Hand 
raushält, sterben die vielen Mitläufer weg - das ist auch keine neue 
Erscheinung.

Übrigends werden gerade hier viele MA nun entlassen werden müssen. 
Hätten diese Betriebe noch mehr MA eingstellt, wäre der Exedus noch 
verherender.

Dein Beispiel ist ziemlich paradox.

Vllt sollten es für Ingenieure im 1. Semster ein Grundkurs VWL geben 
müssen. Einigen scheint diese Welt ja vollkommen unbekannt zu sein.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Angenommen, du hast eine Stelle zu besetzen, hast EINEN Bewerber, selbst
> nach Monaten der Suche. Wie würdest du dich da entscheiden?
> Vernünftig und versuchen mit dem einen klar zu kommen oder lieber
> suchen bis zum Armageddon?
> Letzt genanntes scheint aber ganz der Fall zu sein und Absagen bekommt
> man auch einfach nicht mehr, einfach weil man keine Verantwortung auf
> Arbeitgeberseite tragen will, selbst wenn es nur der allseits bekannte
> Mustertextblock ist. Ganz schlimm sind die Personaldienstleister, da
> ist jede Mühe für die Katz. Zur Zeit ist es auch so das für einen
> Bewerber deutlich mehr offene Stellen zu besetzen gibt als es Kandidaten
> gibt, allein die Qualität der Jobs lässt zu wünschen übrig, mal vom
> Benehmen der Firmen ganz abgesehen. Mir scheint, das es da ein
> Problem gibt, aber nicht auf Bewerberseite.

Keine Firma will sich ein faules Ei einkaufen.
Wenn man Probleme damit hat, dass man nach einer gewissen Zeit noch 
keine Rückmeldung erhalten hat, dann sollte man das Problem nicht 
dauernd in einem Forum thematisieren, sondern man mit den Betreffen man 
in Kontakt treten.
Aber es ist immer einfacher, die Schuld anderen zu zuschieben.

von dummerStudent (Gast)


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Eine gewisse Grundeinstellung kommt bei ihm ja immer wieder sehr 
deutlich hervor.

self fulfilling prophecy und so ...

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Angenommen, du hast eine Stelle zu besetzen, hast EINEN Bewerber, selbst
> nach Monaten der Suche. Wie würdest du dich da entscheiden?
> Vernünftig und versuchen mit dem einen klar zu kommen oder lieber
> suchen bis zum Armageddon?

Nur wegen einer Stelle geht eine Firma auch nicht gleich zu Grunde, und 
ein ungeeigneter Bewerber hilft dann auch nicht weiter. Wenn er nicht 
passt und nur die bereits vorhandene Mannschaft belastet, dann wäre die 
Firma ganz schön bescheuert, diesen einen Bewerber einzustellen, sondern 
sucht logischerweise lieber weiter.

Michael S. schrieb:
> Letzt genanntes scheint aber ganz der Fall zu sein und Absagen bekommt
> man auch einfach nicht mehr, einfach weil man keine Verantwortung auf
> Arbeitgeberseite tragen will, selbst wenn es nur der allseits bekannte
> Mustertextblock ist.

Was glaubst du, wieviele Bewerber sich nur mit 
Standard-Mustertextblöcken bewerben und sich nicht die geringste Mühe 
machen, eine individuelle Bewerbung abzuliefern? Mit welcher Logik 
sollten sich die Firmen dann besondere Mühe geben, einen Bewerber zu 
bewerten und ihm noch Tipps mitzugeben? Für so etwas gibt es spezielle 
Dienstleister, die Firmen sind dafür nicht zuständig.

von Freizeit-Keule (Gast)


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> Autor: Asylbewerber (Gast)
> Datum: 20.04.2012 23:07

> Der hat sein leben lang nur in WGS gewohnt, einmal in der Woche warm
> gekocht, immer kalt geduscht und stets universitär gelebt (als freier
> Mitarbeiter) usw.

Und wozu lebt der überhaupt ?

von Asylbewerber (Gast)


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Nicht jeder hat als Lebensaufgabe:

- Gut bezahlten Job
- Haus
- Auto
- Familie
- 2x Urlaubsreise

Klingt in deinen Ohren vllt komisch, is aber so ..

von nib (Gast)


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Thomas schrieb:
> Soll das ein Witz sein? Das Niveau des Grundkurses Mathe (LK war jetzt
> auch nicht prinzipiell mehr) in der Kollegstufe des Gymnasiums
> (zumindest bei uns in Bayern) war Lichtjahre über dem einer
> Technikerschule.

Oh, ein Ing. mit Mathe-Komplex. Du bist ein ganz toller Hecht mit deinen 
Mathe-Kenntnissen, die du im Job sowieso nicht brauchst. Das Thema 
"Mathematik" bleibt wohl das Ur-Trauma aller Ing. Nach den 
Mathe-Kenntnissen werden Menschen bewertet ... erbärmlich!

Arsch Gwaf schrieb:
> Also die Techniker, die ich hatte, mussten komplette Kurvendiskussionen
> machen, mit Monotonieverhalten und allem, sowie Rechnungen mit Potenzen
> und log. Da gibts aufm Gym in analysis denk ich nicht wesentlich mehr.
> In Geometrie haben sie Geraden mit Flächen gekreuzt, Skalar- und
> Vektorprodukt. Auch das entspricht wenn ich mich erinnern kann dem gym
> Stand. Stochastikteil war bei ihnen halt abgespeckt.

Das kann ich als Techniker von einer bayrischen Technikerschule voll 
unterschreiben. Wir haben zur Prüfungsvorbereitung immer die 
Mathe-Grundkurs-Klausuren des Abiturs gerechnet mit all den o. g. 
Themen, außer Stochastik.

@Threadstarter

Mach den Techniker fertig und sammel endlich Berufserfahrung. Ein 
Studium würde ich mir an deiner Stelle höchstens nebenberuflich antun.

von Echo (Gast)


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nib (Gast) schrieb:
>Oh, ein Ing. mit Mathe-Komplex. Du bist ein ganz toller Hecht mit deinen
>Mathe-Kenntnissen, die du im Job sowieso nicht brauchst. Das Thema
>"Mathematik" bleibt wohl das Ur-Trauma aller Ing. Nach den
>Mathe-Kenntnissen werden Menschen bewertet ... erbärmlich!



nib (Gast) schrieb außerdem:
>Das kann ich als Techniker von einer bayrischen Technikerschule voll
>unterschreiben.



Da fällt mir nur eines zu ein:

Oh ein Bayer, der es mal wieder nötig hat, seine Ausbildung durch 
Erwähnung der örtlichen Herkunft aufwerten zu wollen.


Getreu dem Motto:
Abitur --> Bayerisches Abitur --> Techniker --> Bayrischer Techniker --> 
...

Ihr seid doch einfach nur lächerlich!

von J. S. (Gast)


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nib schrieb:
> Threadstarter
> Mach den Techniker fertig und sammel endlich Berufserfahrung. Ein
> Studium würde ich mir an deiner Stelle höchstens nebenberuflich antun.
Exakt! Sonst nimmt den kein Mensch mehr. Langzeithochschulbummler sind 
nicht gefragt.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> ein ungeeigneter Bewerber hilft dann auch nicht weiter.

Vor allem nicht wenn sich herausstellt das die Firma sich als ungeeignet
herausstellt. Das muss nämlich von beiden Seiten betrachtet werden und
auch passen. Als vor längerer Zeit VW diese Aktion hatte 5000 x 5000
hatten sich da über 10000 beworben aber genommen wurden natürlich nur
die 5k. Die wurden dann ein halbes Jahr geschult und Fit gemacht und
wurden dann eingesetzt.
Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe sind nach ca. 1 - 2 Jahren
20% wieder gegangen, ob durch den AG oder aus eigenem Beweggrund,
weiß ich nicht mehr, aber offenbar passten dann beide nicht zusammen.

Mine Fields schrieb:
> Was glaubst du, wieviele Bewerber sich nur mit
> Standard-Mustertextblöcken bewerben und sich nicht die geringste Mühe
> machen, eine individuelle Bewerbung abzuliefern? Mit welcher Logik
> sollten sich die Firmen dann besondere Mühe geben, einen Bewerber zu
> bewerten und ihm noch Tipps mitzugeben? Für so etwas gibt es spezielle
> Dienstleister, die Firmen sind dafür nicht zuständig.

Das ist jetzt aber eine böswillige vorgeschobene Unterstellung und so
auch gar nicht wahr. Meine Bewerbung ist immer individuell und in
drei Blöcke geteilt.
Zu Beginn gehe ich auf die Stelle ein damit darauf später Bezug genommen
werden kann. Dann stelle ich mich im Folgeabsatz mit den wesentlichsten 
Kriterien vor und begründe warum ich für die Stelle geeignet bin. Zum 
Abschluss das Blabla, das man freudig auf Antwort warte usw.
Die Dienstleister nehmen durch die Bank weg bei Absagen NICHT mal Bezug 
auf die Bewerbung von... als... und kommen immer mit dem gleichen 
Textmodul. Wozu bemüht man sich eigentlich wenn da so wenig Respekt
vor dem Menschen gelebt wird. Die sollte man einsargen.

Höre bloß auf mit dieser Arbeitgeber-Lobhuddelei. Die beeindruckt mich
nicht die Bohne.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Höre bloß auf mit dieser Arbeitgeber-Lobhuddelei. Die beeindruckt mich
> nicht die Bohne.

Das ist keine Lobhudelei sondern immer noch eine realistische 
Betrachtungsweise und nicht so verblendete Weltansicht wie du sie hier 
tagtäglich an den Tag legst.

Niemand hat das Recht, Arbeitgeber zu zwingen, in jede Bewerbung 
stundenlang Arbeit reinzustecken. Das sind wahnsinnige Kosten, die kein 
Unternehmen tragen kann. Wenn man natürlich so egozentrisch ist, dass 
man nicht mehr über sein eigenes Wohl hinausdenken kann, wird sich immer 
schwer mit der Realität tun und auch bei Arbeitgebern nicht gut 
ankommen.

Wer wirklich echtes Feedback will, braucht professionellen Rat. Bei 
manchen reicht noch ein Bewerbungscoach, bei anderen ist hilft wohl nur 
noch der Psychiater.

von P. M. (o-o)


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Alter Studi schrieb:
> Lohnt es sich noch, mit 32 ein Studium anzufangen?

Die Frage ist: Was willst du? Willst du studieren, weil's dich 
interessiert? Willst du studieren, um besser Karriere machen zu können? 
Im ersteren Fall ist es wohl nie zu spät, so lange man es finanzieren 
kann und will (Will will heissen: Finanzielle Einbussen über Jahre in 
Kauf nehmen, evtl. lebenslänglich, da man während der Zeit des Studiums 
auch andere Aufstiegsmöglichkeiten hätte, die evtl. mehr Kohle bringen. 
Und 3-5 Jahre Lohnausfall kompensiert niemand so schnell. Selbst wer mit 
25 abschliesst, überholt gleichaltrige Nicht-Akademiker in der gesamten 
verdienten Summe erst ca. mit 35.)

von Falk B. (falk)


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@  dummerStudent (Gast)

>Der Vater meiner Freundin ist auch Ingenieur und arbeitet nun seit ca.
>20 Jahren bei der Post - als Paketzusteller.

>Das hat er nach dem Studium ganz freiwillig so entschieden und ist dabei
>geblieben. Er mag den Job - das ist wohl seine "Berufung".

Schön, aber nur etwas schade, dass er es erst nach dem Studium gemerkt 
hat.

@ Wilhelm Ferkes (ferkes-willem)

>Das kann ich sogar nachvollziehen. Ein Studienkommilitone schmiß die
>Diplomarbeit einen Monat vor Abgabe, und sagte, sorry, nee, das will ich
>nicht wirklich werden. Er verwarf damit sein komplettes Studium, das
>Abschlußpapier, Diplom. Der Gesamtnotenschnitt sogar mit 1 vor dem
>Komma. Er wurde Möbelpacker, das sind eigentlich Hilfsarbeiter, war aber
>körperlich auch ein Kraftpaket wie ein Bauarbeiter.

Was kannst du damit "nachvollziehen"? Du kennst einen sehr ählichen 
Fall. Aber hast du eine Erklärung? Wie kann jemand 1,x Student sein und 
dann alles hinschmeißen? Klar reift die Erkenntnis und der Blick auf den 
Job Ingenier erst mit der Zeit des Studiums, aber SOOO kurz vor dem 
Ende? Nie vorher die Realität gesehen? Praktikas? Sehr merkwürdig.

MFG
Falk

von dummerStudent (Gast)


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Es gibt halt Leute, die studieren rein aus inhaltlichem Interesse am 
Fach.

Das ist vllt sogar die höchste Form des Studierens.

Nicht jeder will danach aber in diesen spezifischen Arbeitsmarkt eines 
Ingenieures etc. gehen.

Vllt ist er lieber in Gesellschaft mit "einfachen" Leuten und macht 
"ehrliche" handwerkliche Arbeit?

Ich sehe das überhaupt nicht verwerfliches.

Ich denke, auch der Paketzusteller, Handwerker oder sonstwas mit 
Ing.-Titel ist eine Bereicherung für die Gesellschaft. Vllt sogar viel 
mehr als der Ing. im Großkonzern, der seinen Sessel plattsitzt.

von Ludwig (Gast)


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solche BEispiele sind die Ausnahme. Jedenfalls bringt studieren nicht 
jedem was. Das ist genauso wie der Drang der linken Parteien das doch 
alle Abi machen und studieren sollen, Hauptschüler haben ja eh keine 
Chance. Die sollen mal zu mir nach BaWü aufs Land kommen. Denen zeig ich 
aber viele Hauptschüler die mir berichten, dass von ihrer Klasse alle 
eine Lehrstelle haben, ausser ein paar wenige die keinen Bock haben. 
Diese Leute verdienen im Handwerk oder in der Industrie gutes Geld und 
ziehen sich mit 30 schöne Häuser hoch, wo mancher Akademiker noch seine 
Studienschulden abzahlt.

Es können und es müssen nicht alle studieren. Eine reine Dienstleistungs 
- oder Wissensgesellschaft funktioniert einfach nicht.

Aber weniger Gebildete waren den Linken ( SPD, Grüne ) schon immer ein 
Dorn im Auge. Schon 68 versuchten die Linken sich mit den Arbeitern zu 
verbünden. Als diese aber keinen kommunistischen Umsturz wollten sondern 
höhere Löhne, wandten sich die Linken wieder ab. Seit dem her sind 
Arbeiter eher ein Feinbild für diese Leute, nämlich das sind für die 
Linken nur konservative Spiesser die Bildzeitung lesen und härtere 
Strafen für jugendliche Gewaltverbrecher fordern ( zu Recht ! )

und schaut euch den Threadstarter an : ist 32, hat noch nie wirklich 
beruflich irgendwo Fuß gefasst. Ja wie soll das den weiter gehen ? mal 
ehrlich einen Ing mit 40 ohne BE als Ing und ohne wirkliche BE als 
Facharbeiter, wer hat nach so einem gerufen ?

wer sagt überhaupt ob er ohne Fachabi nur mit Techniker überhaupt das 
Studium schafft ? der soll schauen dass er noch die Kurve ins 
Berufsleben kriegt und gut.

von Freizeit-Keule (Gast)


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> Autor: Asylbewerber (Gast)
> Datum: 21.04.2012 12:35

> Klingt in deinen Ohren vllt komisch, is aber so ..

Sehr komisch sogar ! Wozu den dann die ganze Schinderei ?
In Idien bei den Gurus währe er vielleicht besser aufgehoben !

von Asylbewerber (Gast)


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Du wirst er wahrscheinlich mit deinem Horizont kaum fassen können, aber 
er hat das universitäre Leben geliebt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

> Was kannst du damit "nachvollziehen"? Du kennst einen sehr ählichen
> Fall. Aber hast du eine Erklärung?

Nein. Aber der Mann entschied sich im sehr fort geschrittenen Stadium. 
Ich bin oft auch Spätzünder, und deswegen kann ich es nachvollziehen, 
was in manchen Menschen vor sich geht.

Wenn er bei Möbelpackern glücklich ist, dort hat er auch reichlich 
körperliche Bewegung, und es werden ihm die Knochen mit 45 vielleicht 
nicht so schmerzen wie einem Bürostuhlakrobaten, und wenn das Geld auch 
noch zum Leben reicht, warum denn nicht?

Ich war ja selbst über 10 Jahre auf dem Bau, und kann damit sagen, 
beurteilen, daß es körperlich für mich auf jeden Fall besser war, als 
die PC-Hockerei.

von Marx W. (Gast)


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Ludwig schrieb:
> Das ist genauso wie der Drang der linken Parteien das doch
>
> alle Abi machen und studieren sollen,

Na, die HWK und IHK wollen ja auch die Hochschulzugangsberechtigung mit 
der Berufsausbildung mitliefern. Sind das jetz auch linke 
"Spinner"-Zellen

von Ludwig (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Na, die HWK und IHK wollen ja auch die Hochschulzugangsberechtigung mit
> der Berufsausbildung mitliefern. Sind das jetz auch linke
> "Spinner"-Zellen

ja sind es. Ganz nach dem Alt 68er Ideal, es sollen ja bloss alle 
studieren, der Mensch fange ja erst beim Akademiker an. Weil einfache 
Leute sind laut den Linken alles potentielle Rechte. Was dabei raus 
kommt sind taxifahrende Soziologen, Informatiker die als Admin oder 
Klicki-Bunti entwickler arbeiten und Ingenieure die Zeugs machen was ein 
Meister genauso gut könnte.

von Goalgetter (Gast)


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Ja und?

Bildung ist nie umsonst, aber soweit denkst du wohl nicht.

von Ludwig (Gast)


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Goalgetter schrieb:
> Ja und?
>
> Bildung ist nie umsonst, aber soweit denkst du wohl nicht.

doch ich denke soweit. Zuviel Bildung kann einen hohen Frust im 
Berufsleben erzeugen. Wenn nämlich alle Stellen überakademisiert sind, 
wohin der Trend zurzeit in schnellen Schritten geht, sind die Menschen 
unzufrieden mit ihrer Arbeit. Die denken sich, ich habe im Studium mich 
mit komplexen Themen befasst und mache jetzt nix anderes als stupide 
Arbeiten, die ich auch ohne Studium hätte machen können. Das erzeugt im 
Berufsleben viel Frust. Wie der oben zitierte Postbote der Ing ist. Der 
wird bei seiner Arbeit nie wirklich seine Bildung ausschöpfen können. 
Dazu kommt, dass diese nutzlose Bildung auch noch für den Staat sehr 
teuer ist und auch noch jahrelangen Gehaltsausfall für den Betroffenen 
bedeutet.

von Jan (Gast)


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Alter Studi, einige Tipps:


1. Überleg es dir gut mit dem Studium! Gerade IT/ET/Informatik etc... 
sind kein Kinderspiel, das ist was GANZ (!!!) anderes als eine 
Technikerausbildung.

2. Wenn du es wirklich willst, dann bist du nicht zu alt dafür. Ich hab 
auch einige ältere Kommilitonen. Das sind nette Leute und die haben 
natürlich mehr Lebenserfahrung als ich Greenhorn, was ganz gut ist. Und 
viele von denen schaffen es auch.

3. Wenn du dich selbstständig machen willst, würde ich dir empfehlen, 
vorher was "Sinnvolles" zu studieren. Ich mein, es gibt Millionen 
(sorry) von Deppen da draußen, die von nichts ne Ahnung haben und sich 
selbstständig machen. Und (sorry again) bei deinem bisherigen Lebenslauf 
glaube ich nicht, dass du in irgendwas tiefgründige Expertise besitzt.

Also um es zusammenzufassen:

Überleg dir das mit dem Studium gut, nicht, weil du zu alt bist, sondern 
weil es kein Zuckerschlecken ist!

von Proxxon (Gast)


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Ludwig (Gast)

> Zuviel Bildung kann einen hohen Frust im
> Berufsleben erzeugen.

Das Gegenteil halte ich für schlimer. Zuviel Unwissenheit, zuviel 
Dummheit (sowohl fachliche als auch allgemeine) frustrieren viel 
deutlicher, nämlich dann, wenn du später auf die vielen schlauen 
jüngeren Nerds oder auch nicht-Nerds triffst, die dir deine Dummheit 
aufzeigen und dich alt aussehen lassen.

> Wenn nämlich alle Stellen überakademisiert sind,

Hast du noch nicht begriffen, dass das der Trend heutzutage ist?! In den 
80er Jahren reichte noch ein Hauptschulabschluss, um eine KFZ-Lehre zu 
beginnen. Gymnasiasten wurden sogar eher nicht gerne genommen, weil man 
ihnen (zu unrecht) unterstellte, mit dem (hohen) Bildungsniveau nicht so 
recht zu einem Gewerbe zu passen, dass dreckig, ölig, verbal oft 
rustikal und vor allem ziemlich malocherhaft im Gegensatz zu einem 
Bürojob daherkommt.

Heutzutage kann der Bildungsgrad selbst für die schlichteste Tätigkeit 
gar nicht hoch genug sein, denn der Hausmeister ist zum "Facilitie 
Manager" mutiert und die Bäckerei-Fachverkäuferin darf mit Kenntnissen 
über Lebensmittelchemie glänzen. In der Bewerbung wird formalisierte 
Bildungpräferiert, ja geradezu erwartet. In der Praxis ist vieles dann 
wieder banal, weil heruntergebrochen auf die Wirklichkeit im 
bundesdeutschen Arbeitsalltag spielen all die hochtrabenden Floskeln 
keine rechte Rolle, sondern die Arbeit will getan werden, wie auch all 
die Jahre zuvor.

Der Unterschied zu den 80ern ist, heutzutage ist alles 
durchelektronisiert, immer mehr digitalisiert und damit scheinbar 
komplizierter. Aber wie viel komplizierter sind elektronisch 
formalisierte (Standard-) Prozesse eines Arbeitsalltages heutzutage im 
Vergleich zu beispielsweise dem Betrieb eines hochkomplexen alten 
mechanischen Webstuhls aus dem Frühzeit der Industrialisierungsphase? 
Letztes gab es einen Filmbericht zweier Außendienstler auf Montage die 
ein Problem an einer modernen Industrieanlage für das Weben von 
Textilien beheben sollten. War lustig mit anzusehen, wie wenig die 
beiden Herren dort "zu schaffen" hatten (bei umfänglicher Bezahlung) bis 
das Teil wieder lief. Da hatten es die Leute früher sehr viel schwerer.

> wohin der Trend zurzeit in schnellen Schritten geht, sind die Menschen
> unzufrieden mit ihrer Arbeit.

Unzufriedenheit im Job ist ein mannigfaltiges Thema. Die einen sind 
unzufrieden, weil sie sich schlecht entlohnt fühlen. Die nächsten sind 
unzufrieden, weil die Kollegen alle Hohlköppe sind. Die dritten sind 
unzufrieden, weil sie sich unterfordert fühlen. Die vierten sind 
unzufrieden, weil sie sich überfordert fühlen. Die fünften sind 
unzufrieden weil sie den falschen Job machen. Die sechsten sind 
unzufrieden, weil sie so einen ätzenden Cheffe haben. Dann gibt es da 
auch noch die generell Unzufriedenen, die tägliche Meckereien brauchen, 
wie die Kirche das Weihwasser, auch wenn alles bestens läuft.

> Die denken sich, ich habe im Studium mich
> mit komplexen Themen befasst und mache jetzt nix anderes als stupide
> Arbeiten, die ich auch ohne Studium hätte machen können.

Wer nur wegen einem bestimmten Beruf die Quälerei eines Studiums auf 
sich nimmt, hat sowieso nicht alle an der Latte. Studieren heißt 
zunächst einmal MEHR WISSEN WOLLEN und nicht anderen (den Arbeitgebern) 
einen Gefallen zu tun. Studieren geht man FÜR SICH SELBST, um seinen 
Horizont zu erweitern und natürlich auch in der Hoffnung, dass sich die 
Quälerei irgend wann einmal in einem besseren Einkommen niederschlägt. 
Diese rein monetäre Ausrichtung der jungen Leute heutzutage, dieses 
Hinterherhecheln des schnöden Mammon, nach dem Motto, alles das an 
Wissen in den Kopf, was schnell den Geldbeutel klingeln lässt und alles 
Wissen was den Horizont erweitert, sich aber nicht unmittelbar aufs 
kommende, erwartete Gehalt auswirkt gleich mal weglassen, ist eine 
Pervertierung der Bildung. Das erst macht den diplomierten 
(bachelorisierten) Menschen zum GEBRAUCHSGEGENSTAND der Wirtschaft - die 
ihn für eine Zeitlang (vielleicht sehr kurze Zeit in der Spitze eines 
Wirtschaftsaufschwunges) gerade braucht und ansonsten auf ihn Kackt.

> Das erzeugt im
> Berufsleben viel Frust. Wie der oben zitierte Postbote der Ing ist. Der
> wird bei seiner Arbeit nie wirklich seine Bildung ausschöpfen können.

Taxifahrer mit politischer Bildung und abgebrochenem Studium sollen es 
schon zu Außenministern in Europa gebracht haben. Nach deinem Argument 
hätte der Taxifahrer lieber von Anfang an auf eine höhere Schulbildung 
verzichten sollen, denn die braucht es zum Umherschippern eines 
Taxigefährtes doch nun gleich gar nicht.

> Dazu kommt, dass diese nutzlose Bildung auch noch für den Staat sehr
> teuer ist

Aha! Jetzt kommen wir doch dem Thema langsam näher. Wissen nur für den 
der sein Wissen auch für den Staat und damit die Gesellschaft in barer 
Münze verwerten kann. Was sich nicht rechnet soll gleich ganz 
unterbleiben. Gilt dieser Anspruch eigentlich auch für Kriegseinsätze, 
falsche Managerentscheidungen, böse Spekulanten, fehlgeleitete 
Baumaßnahmen, behinderte Kinder, Senioren die "von der Gesellschaft 
mitgeschleppt" werden?

> und auch noch jahrelangen Gehaltsausfall für den Betroffenen
> bedeutet.

Und das weißt du natürlich lange vorher?! Und du weißt natürlich auch, 
dass Selbstständigkeit sich von vorne herein nicht rechnet! Und du weißt 
vor allem, dass das dem Betroffenen überhaupt was ausmacht, weil du ja 
voraussetzt, dass der genauso denkt wie du, der du alles der 
unmittelbaren geldlichen Verwertbarkeit unterordnest.

Zum Glück machen die Menschen im Leben nur Dinge die stets von 
allergrößtem Sinn erfüllt sind, wie teure Hobbys fröhen, Alkohol 
trinken, rauchen, Kinder zur falschen Zeit mit dem falschen Partner 
erzeugen, Luxusautos fahren, den Planeten verdrecken, die falsche Partei 
wählen/die richtige Partei wählen/gar nicht wählen, stets nur wichtige 
inhaltsvolle Telefonate führen usw. usw.

Der Mensch ist wie allgemein bekannt ein von purer Vernunft geleitetes 
Überwesen Gott gleichen Abbildes. Kim Jong-il gilt als Paradebeispiel 
der Menschheit.

von Ludwig (Gast)


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@Proxxon : Die meisten Jobs sind doch heute viel einfacher als früher. 
Der KFZler steckt noch ein Diagnose gerät an, dann kommt der Fehler und 
das ganze Bauteil wird ausgetauscht, Kunde zahlt. Fertig. Früher 
brauchte man da noch viel mehr Wissen und Erfahrung.

Übrigens bei mir in der Gegend suchen Handwerksfirmen nach Azubis, die 
nehmen auch Hauptschüler, weil sich kaum noch jemand dafür bewirbt. Und 
diese leute packen das auch.

Klar in einigen links-grünen Bundesländern bekommt fast jeder ein 
Hätscheltätschel Abi, klar da ist das nur noch der Nachweis das jemand 
lesen und schreiben kann.

Heute herrscht doch überakademisierung pur.

EIn Konzern verlangt für eine popelige EInkaufssachbearbeiterstelle 
schon ein

Wiing Studium, alternativ Ing Studium + BWL Aufbau usw.

Viele Ings und Informatiker machen auch Zeugs, da braucht man im Leben 
kein Info Studium dafür. Das was ich mache ist auch Krams, das kann auch 
ein Fachinformatiker. Ich werde wenigstens gut dafür entlohnt ( IG 
Metall Tarif, Konzern ). Studieren hätte ich dafür nicht brauchen.

So geht es auch vielen Ings.

Wirkliche Überforderung, in der Form dass man zu wenig Wissen hat, gibts 
doch heute kaum noch. Für jede Poppelstelle muss man doppelt und 
dreifach qualifiziert sein.

Und genau das schafft Frust unter den Leuten. Man denkt eigentlich könne 
man mehr, aber man darf halt nicht mehr machen.

Mein Projektleiter ist promovierter Informatiker, der beschäftigt sich 
mit simplen Prozessbeschreibungen, welche auch jeder Fachinformatiker 
ohne weiteres hin bekommen würde. Da gehts dann darum ob der User zuerst 
links oder rechts klicken soll usw und das ist kein Einzelfall in meinem 
Großkonzern.

Die meisten machen das halt weil die Kohle stimmt. Jedenfalls bin ich 
ein Mensch der Bildung wie eine Investion sieht, so wie eine Maschine, 
ein LKW oder ein Computer. Wenn es sich nicht rentiert, kann man es auch 
bleiben lassen.

Wer nämlich sein Wissen nicht braucht, vergisst es auch ziemlich 
schnell. Damit war es pure Zeitverschwendung.

von Proxxon (Gast)


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Ludwig (Gast) schrieb:

> Wer nämlich sein Wissen nicht braucht, vergisst es auch ziemlich
> schnell. Damit war es pure Zeitverschwendung.

Im Studium lernt man auch vieles was schnell veraltet. Manche haben noch 
den Umgang mit Lochstreifen gelernt, braucht kein Mensch mehr. Andere 
haben Programmiersprachen gelernt die nicht mehr gefragt sind wie 
Pascal, Turbo Vision Oberflächen, DBase, Borland Object Windows etc. Es 
ist doch klar, dass man mit der Zeit gehen muss und aus den sowieso 
nicht so dollen Übungen damals in Pacal dann im Laufe der Zeit zu 
anderen "modernen" Sprachen gelangt und beispielsweise auf die aktuellen 
MS Produkte setzt oder auf QT oder ...

Das Wichtigste aber was man im Studium lernt ist DAS LERNEN (das sich 
erarbeiten von komplexen Inhalten) und zwar professioneller, als man das 
noch getan hat oder hätte ohne vorher einen Fuß in eine Hochschule 
gesetzt zu haben. Da reicht der Techniker bzw. die Ausbildung desselber 
nicht ran (meine Meinung, andere dürfen das anders sehen). Außerdem 
lernt man im Studium wichtige Grundlagen die NIE veraltern, respektive 
höhere Mathematik. Natürlich vergisst man mit der Zeit vieles, aber wie 
war das noch mit dem Glas was halb voll oder halb leer ist? Es geht umso 
schneller sich die vergessenen Kenntnisse wieder reinzuziehen und meist 
versteht man es aus dem zeitlichen Abstand sogar später besser (als zu 
Zeiten da das Web noch nicht Jedermann und Jederzeit für fast lau zur 
Verfügung stand). Es liegt an jeden selbst sein Wissen zu pflegen und 
natürlich selbstständig zu erweitern.

von Mine Fields (Gast)


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Ludwig schrieb:
> Viele Ings und Informatiker machen auch Zeugs, da braucht man im Leben
> kein Info Studium dafür. Das was ich mache ist auch Krams, das kann auch
> ein Fachinformatiker. Ich werde wenigstens gut dafür entlohnt ( IG
> Metall Tarif, Konzern ). Studieren hätte ich dafür nicht brauchen.

Man kann das Gelernte aus dem Studium immer gebrauchen, weil es eben 
kein reines Sachwissen ist. Es bei der höheren Mathematik eben nicht 
darum, dass man später im Beruf den ganzen Tag Differentialgleichungen 
ausrechnen kann, sondern sie soll die Fähigkeit zum Transfer schulen, 
und das kann man später in ganz anderen Situationen gebrauchen.

Wenn man natürlich aus dem Studium rausgeht und denkt, man habe nichts 
anderes als reines Sachwissen gelernt, sich dann noch darüber ärgert, 
dass es veraltet war, hat nichts begriffen und hätte tatsächlich lieber 
den Techniker machen sollen.

Man kann das Wissen aus dem Studium immer zu seinem Vorteil einsetzen, 
auch bei den einfachsten Jobs. Man muss es nur bewusst einsetzen.

Proxxon schrieb:
> Andere
> haben Programmiersprachen gelernt die nicht mehr gefragt sind wie
> Pascal, Turbo Vision Oberflächen, DBase, Borland Object Windows etc. Es
> ist doch klar, dass man mit der Zeit gehen muss und aus den sowieso
> nicht so dollen Übungen damals in Pacal dann im Laufe der Zeit zu
> anderen "modernen" Sprachen gelangt und beispielsweise auf die aktuellen
> MS Produkte setzt oder auf QT oder ...

Das ist ein gutes Beispiel. Im Laufe des Studiums sollte man erkennen, 
wie ein Programmiersprache funktioniert, um den Transfer zu schaffen, 
dass man sich schnell in jede beliebige Programmiersprache einarbeitet. 
Das ist um so vieles mehr wert als eine aktuelle Programmiersprache zu 
lernen, die in zwei Jahren vielleicht schon wieder veraltet ist.

von Falk B. (falk)


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Hab ich mal vor längerer Zeit ausgegraben. Lesen und urteilen Sie 
selbst.
1
Betreff: Re: Industrie im Osten war: .Re: Gehalt von Absolventen?
2
Datum: Sun, 06 May 2001 12:26:59 +0200
3
Von: Rolf Bombach <bombach@bluemail.ch>
4
Rückantwort: rolf.bombach@bluewin.ch
5
Firma: Paul Scherrer Institut
6
Foren: de.sci.electronics
7
8
Rafael Deliano wrote:
9
>
10
>   Bei Bafög hat man zwar den Rückwärtsgang eingelegt, sonst ist
11
> das Hauptproblem eher, daß man das Bildungssystem inflationiert
12
> und damit inhaltlich entwertet hat. Die guten Jobs sind nicht mehr
13
> geworden, nur die Studenten die sie wollen würden.
14
15
Zustimmung.
16
17
>   1913 gabs bei 67 Mio Einwohnern 79000 Studenten. Das war die Zeit
18
> als es in Deutschland Nobelpreise hagelte. Klasse satt Masse.
19
> Bafög gabs nicht, aber bei besonderer Leistung Stipendien. Jeder
20
> Absolvent dürfte damals einen Job in seinem Studienfach gefunden
21
> haben.
22
> ....
23
>   1995 bei 81 Mio Einwohner 1,8 Mio Studenten. Masse statt Klasse.
24
25
  Der Wertewandel hat verschiedenste Ebenen. Früher galt halt, Schuster
26
bleib bei deinen Leisten, Bescheidenheit ist eine Zier usw. Die
27
Leute haben sich, ob zurecht oder nicht sei dahingestellt, damit
28
abgefunden, dass nur wenige zu höherem berufen sind. Und Intellektuelle,
29
Künstler, Sportler und auch Naturwissenschaftler und Professoren
30
hatten ihren Idealismus mit bescheidenem Auskommen zu "bezahlen".
31
Das war dann auch eine Art Legitimation, zumindest ein Test, ob
32
man es ernst meint. Jedenfalls konnte einer, der als Tischler ange-
33
fangen hat, mit stolz als Tischler in Rente gehen. Und eine Firma
34
funktionierte durchaus gut, wenn jeder etwas überqualifiziert und
35
unterbezahlt, dafür glücklich war.
36
Heute gilt so jemand als Versager, da er nicht als Vorstandsvorsitzender
37
pensioniert wurde, notfalls als Chef der eigenen Firma, notfalls
38
sonstwie als Multimillionär.
39
  Mit ideologischen Schlagwörtern wie Chancengleichheit wurde der
40
Gruppenzwang zur "Karriere" eingeheizt. Später dann "Erfolg", dann
41
Erfolg um jeden Preis, schliesslich heute die schnelle Abzocke
42
mit minimalem Aufwand. Und keiner schämt sich dafür, im Gegenteil, je
43
schamloser und frecher, desto "cooler". Die Medien führen es den Leuten
44
vor; rhythmisch ins Mikro rülpsen, oder gelegentlich über den grünen
45
Rasen stolpern und schon kriegste die Millionen reingeschoben. Warum
46
Ausbildung wenn, siehe Big Brother, man auf IQ verzichten kann und sich
47
nur lautstark und dämlich genug anstellen muss, um Millionen-
48
Medienverträge zu bekommen. *Das* sind ja heute die Vorbilder. Was für
49
Sportler und Showbiz gilt, gilt ja mittlerweile auch für die Managerkaste.
50
Überfordert, unterqualifiziert, unglücklich, total überbezahlt
51
sanieren sie in totaler Sachunkenntnis und ungebremster Geldgier
52
eine Firma nach der andern kaputt. Und vor allen Dingen allen
53
vorbluffen, wie genial sie sind. Merkwürdigerweise fallen ins-
54
besondere ihresgleichen immer wieder auf sie herein :->
55
  Wer eine lange Ausbildung hinter sich hat, gilt als schwererziehbar und
56
schwer umschulbar, wer länger als 3 Jahre am selben Job "klebt", als
57
unflexibel.
58
  Wenn man anmerkt, dass es ja nicht aufgehen kann, wenn es jetzt statt
59
30 Mio individueller Arbeitnehmer und -Geber nun plötzlich nur noch
60
30 Mio Generaldirektoren geben soll, wird man nur schief angesehen und
61
als Saboteur der Chancengleichheit verschrien.
62
63
  In der Ausbildung hatte ich diesen Wandel gerade noch mitbekommen.
64
Ich hatte noch wenige der mittlerweise verschwundenen Idealisten
65
miterlebt. Hochschullehrer, welche sich nicht zu schade vorkamen,
66
auch an Gymnasien zu unterrichten, oder gar ganz auf den Prof zu
67
verzichten. Wenn ich da etwa an Prof. Conzelmann in Mathe denke,
68
kommen mir die Tränen. Er brachte es irgendwie fertig, seinen
69
Stoff so zu präsentieren, dass alle überzeugt waren, das ist wirklich
70
wichtig und nützlich, und interessant. Automatisch war absolute
71
Stille im Klassenzimmer und alle haben wie verrückt mitgeschrieben,
72
um ja nichts zu verpassen. Auch das ist möglich mit diesem mitt-
73
lerweile vepönten "Frontalunterricht". Per Zufall und glücklicher-
74
weise hatte ich Conzelmann auch an der Uni als Mathe Prof. Auch hier
75
hatte er keine Mühe, die weniger beliebten da weniger prestige-
76
trächtigen Stunden für Chemiker und andere minderwertige Wissen-
77
schaften und -Schaftler zu geben. Eine absolut sensationelle Vorlesung
78
in angewandter Mathe, da ging man freiwillig auch am Samstag hin(!).
79
Das hat dann, Schadenfreude, grossen Neid bei den Physikern
80
hervorgerufen. Die mussten in den ersten Semestern "richtige" Mathe
81
besuchen, verliefen sich in irgendwelchen n-dimensionalen Vektorräumen
82
und kriegten absolut nichts beigebracht, was ihnen beim Lösen der
83
Übungen irgendwie geholfen hätte.
84
  Aber eben, tempi passati. Dann kam der üble Umschwung. IMHO mässig
85
begabte aber reichlich durchgeknallte Mittelschullehrer fühlten
86
sich zu höherem berufen, kamen sich überlegen vor und begannen
87
eine Hochschulkarriere. Da wurden dann so hochwertige Habil-Arbeiten
88
a la "das Balzverhalten des Pfaus" eingereicht, und auch akzeptiert.
89
Von diesen Leuten, die durften dann Nebenfächer für Mediziner
90
oder dergleichen unterrichten, habe ich später nur noch die in
91
der Vorlesung angefertigten Karikaturen gesehen. Und das angesprochene
92
verdammte Pfauenvieh hat mir jahrelang die Mittagspause durch
93
sein Gekrähe versaut.
94
  Diese Leute haben die Akademiker ausgebildet, die sich vor ca. 15
95
Jahren auf den Arbeismarkt ergossen. Vielleicht waren sie ja
96
nicht top-qualifiziert, was nicht wundern dürfte, und/oder der
97
Bedarf war einfach nicht da. Die Naturwissenschaftler erreichten
98
mit ca. 16% Arbeitslosigkeit den gleichen high-score wie die
99
ungelernten Arbeiter. Auch gute Leute hatten ihre Bewerbung in
100
200er Auflagen gedruckt und endeten als Taxifahrer. Dennoch wurden
101
FAZ&Co nicht müde, sich über den angeblichen Akademikermangel
102
auszulassen und noch mehr Leute zum Physikstudium anzustacheln.
103
  Schweinezyklus reicht nicht, man muss ihn noch künstlich an-
104
heizen. Mich wundert nichts mehr.
105
106
--
107
MfG Rolf Bombach

von Falk B. (falk)


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@  Ludwig (Gast)

>Der KFZler steckt noch ein Diagnose gerät an, dann kommt der Fehler und
>das ganze Bauteil wird ausgetauscht, Kunde zahlt. Fertig. Früher
>brauchte man da noch viel mehr Wissen und Erfahrung.

Eben. Was auch dazu führt, das die meisten keine Ahnung und Bock von 
Fehlersuche haben. Und wo es ein einfacher Sicherungswechsel tun würde, 
wird heute für 500 Euro das Steuergerät getauscht. Schöne neue Welt. 8-0

>Heute herrscht doch überakademisierung pur.

Scheint aber z.B. in Japan schon vor Jahrzehnten so gewesen zu sein. Da 
wird ja immer der Bandarbeiter mit Abitur zitiert. Allerdings hat Japan 
auch mehr als genug strukturelle Wirstschaftprobleme.

>EIn Konzern verlangt für eine popelige EInkaufssachbearbeiterstelle
>schon ein

>Wiing Studium, alternativ Ing Studium + BWL Aufbau usw.

Was eigentlich nur eine Zeichen des Fachkräfteüberschusses sein kann, 
oder?

>Viele Ings und Informatiker machen auch Zeugs, da braucht man im Leben
>kein Info Studium dafür. Das was ich mache ist auch Krams, das kann auch
>ein Fachinformatiker. Ich werde wenigstens gut dafür entlohnt ( IG
>Metall Tarif, Konzern ). Studieren hätte ich dafür nicht brauchen.

Jain. Das Problem bei Wissen ist oft, dass man gar nicht so recht weiß, 
wieviel man weiß. Und wie das vernetzte Wissen indirekt die 
Problemlösung erleichtert.

>So geht es auch vielen Ings.

Jain . . .

>Und genau das schafft Frust unter den Leuten. Man denkt eigentlich könne
>man mehr, aber man darf halt nicht mehr machen.

Ist was dran.

>Die meisten machen das halt weil die Kohle stimmt. Jedenfalls bin ich
>ein Mensch der Bildung wie eine Investion sieht, so wie eine Maschine,
>ein LKW oder ein Computer. Wenn es sich nicht rentiert, kann man es auch
>bleiben lassen.

Diese Betrachtung greift zu kurz, ist typisches Ingenier- und 
BWL-"Denken". Natürlich ist es zum Großteil ein investion gemäß deiner 
Betrachtung, vor allem in den "Arbeitsdisziplinen" MINT. Aber was ist 
mit Geisteswissenschaften? Dort arbeiten doch noch weniger exakt in der 
Richtung, was sie studiert haben. Oder Kunstgeschichte, etc. pp?

>Wer nämlich sein Wissen nicht braucht, vergisst es auch ziemlich
>schnell. Damit war es pure Zeitverschwendung.

Wissen bzw. Bildung ist deutlich mehr als Anwendungswissen ala Mathe, 
E-Techick etc. Es ist auch Wissen jenseits des Tellerands, Weitsicht, 
auch zur Eindämmung der eigenen Überheblichkeit (E-Techniker sind die 
besten und wichtigsten) und vor allem dem, was einen MENSCHEN ausmacht, 
der auch ein gewisses Interesse und Wissen in der Beite hat. Politik, 
Geschichte, Kunst, in welchem Umfang auch immer. Und keinen Fachidioten!

MfG
Falk

von Ludwig (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Das ist ein gutes Beispiel. Im Laufe des Studiums sollte man erkennen,
> wie ein Programmiersprache funktioniert, um den Transfer zu schaffen,
> dass man sich schnell in jede beliebige Programmiersprache einarbeitet.
> Das ist um so vieles mehr wert als eine aktuelle Programmiersprache zu
> lernen, die in zwei Jahren vielleicht schon wieder veraltet ist.

Das kann ein Fachinformatiker aber auch ! das was man wirklich aus dem 
Studium an Transferwissen braucht, dürfen sowieso mal die wenigsten 
wirklich einsetzen. Heute gelten strenge Entwicklungsprozesse und 
Leitlinien, es gibt Architekturentscheidungen die kommen von oben. Da 
ist nicht mehr viel mit Transfer, zumindest in großen Konzernen nicht.

von Mine Fields (Gast)


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Ludwig schrieb:
> Das kann ein Fachinformatiker aber auch ! das was man wirklich aus dem
> Studium an Transferwissen braucht, dürfen sowieso mal die wenigsten
> wirklich einsetzen.

Ein Fachinformatiker kann das vielleicht unter Umständen auch, aber das 
sind Ausnahmen. Die Fähigkeit zum Transfer muss gezielt geschult werden, 
und das passiert eben im Studium und nicht in gewerblichen Ausbildungen. 
Es stimmt aber, dass viele Leute blind durchs Studium rennen, denken 
dass es eine bessere Schule ist und hinterher diese Erkenntnis nicht 
mitnehmen. Und damit weniger taugen als ein guter Fachinformatiker.

Ludwig schrieb:
> Heute gelten strenge Entwicklungsprozesse und
> Leitlinien, es gibt Architekturentscheidungen die kommen von oben. Da
> ist nicht mehr viel mit Transfer, zumindest in großen Konzernen nicht.

In fast jedem Job wird man vor Problemen gestellt, die man selbstständig 
lösen muss. Und immer dann kann man die im Studium gelernten Fähigkeiten 
gewinnbringend einsetzen. Leitlinien und Architekturentscheidungen 
können das nicht lösen.

von Ludwig (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Ein Fachinformatiker kann das vielleicht unter Umständen auch, aber das
> sind Ausnahmen. Die Fähigkeit zum Transfer muss gezielt geschult werden,
> und das passiert eben im Studium und nicht in gewerblichen Ausbildungen.
> Es stimmt aber, dass viele Leute blind durchs Studium rennen, denken
> dass es eine bessere Schule ist und hinterher diese Erkenntnis nicht
> mitnehmen. Und damit weniger taugen als ein guter Fachinformatiker.

teilweise geht der Akademiker ( bin selber einer ) zu überhirnt an ein 
Problem ran, während der Fachinformatiker einfach einen Kniff kennt wie 
man dies oder jenes Framework geschickt zur Problemlösung anwenden kann. 
Teilweise wird auch zu intelligenter Code nicht gerne gesehen, sondern 
lieber schön einfach verständlicher, dafür ruhig deutlich länger und mit 
schlechterer Performance ( außer wo es auf Echtzeit an kommt, tut es in 
meinem Bereich aber nicht )

von Mine Fields (Gast)


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Ludwig schrieb:
> teilweise geht der Akademiker ( bin selber einer ) zu überhirnt an ein
> Problem ran, während der Fachinformatiker einfach einen Kniff kennt wie
> man dies oder jenes Framework geschickt zur Problemlösung anwenden kann.

Das ist eine Frage der Persönlichkeit, nicht der Ausbildung. Genauso 
kann ein Fachinformatiker ein Problem total umständlich angeht, während 
der Akademiker einen netten Algorithmus auspackt, der einfach und 
schnell funktioniert.

Ludwig schrieb:
> Teilweise wird auch zu intelligenter Code nicht gerne gesehen, sondern
> lieber schön einfach verständlicher, dafür ruhig deutlich länger und mit
> schlechterer Performance

Und da normalerweise bei einem Studium üblicherweise sehr viel Wert auf 
die verständliche und nachvollziehbare Dokumentation der abgelieferten 
Arbeit gelegt wird, ist ein Akademiker hier im Vorteil. Natürlich immer 
unter der Voraussetzung, dass er das erworbene Wissen auch nutzbringend 
einsetzt.

von Thomas1 (Gast)


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Freizeit-Keule schrieb im Beitrag #2648351:
> Mensch mach den Techniker fertig und zieh dir dann noch
> den Meister rein !


Wer will sich denn verschlechtern? Der Meister ist unter dem Techniker.

von yannik (Gast)


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"Der Meister ist unter dem Techniker."

Nicht nach dem europäischen Qualifikationsrahmen!

von Master (Gast)


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Freizeit-Keule schrieb im Beitrag #2648351:
> Die Schmalspur-Ingenieure ( Bachelor ) welche heute den Arbeitsmarkt
> unsicher machen kannst du damit locker in den Sack stecken.

Reds dir nur ein. :-)

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Freizeit-Keule schrieb im Beitrag #2648351:

> Die Schmalspur-Ingenieure ( Bachelor ) welche heute den Arbeitsmarkt
> unsicher machen kannst du damit locker in den Sack stecken.

Dumm labern kannst Du ja, aber das mit der Klammersetzung haut scheinbar 
noch nicht so ganz hin...

von Michael S. (technicans)


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yannik schrieb:
> "Der Meister ist unter dem Techniker."
>
> Nicht nach dem europäischen Qualifikationsrahmen!

Die haben doch sowieso ein anderes Betätigungsfeld als Techniker.

von Thomas1 (Gast)


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yannik schrieb:
> "Der Meister ist unter dem Techniker."
>
> Nicht nach dem europäischen Qualifikationsrahmen!


Nach ISCED schon. Und das ist auch richtig so.

http://de.wikipedia.org/wiki/International_Standard_Classification_of_Education

von Gästchen (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Er muß ein Studium auch erst mal überhaupt überleben. Ich sah da viele
> mitten drin wieder gehen, abbrechen, auch Ü30 und Techniker. Denn es ist
> eine etwas andere Qualität, als ein Technikerabschluß.

Also hier von der Qualität zu sprechen ist ein bischen....hmmm.
Ich habe vor meinem Studium auch Techniker bei DAA gelernt und ich kann 
dir versichern dass kein Ingenieur ohne Vorbereitung die Staatliche 
Prüfung des Technikers besteht. Desweiteren schwankt die Qualität 
ebenfalls von FH zu FH.

Beim Ingenieur geht es um wissenschaftliche Ausbildung, um abstrakte 
Sachen die übrigens nur Wenigen liegen. Die meisten studieren nicht 
wegen Wissenschaft sondern um eben "irgendwie einen besseren Job" zu 
bekommen als Arbeiter, sie schleppen sich vom Semester zum Semester 
durch. Mit der Seele dabei sind eh nur Wenige, aber wenn dann sind es 
gerade die älteren Kollegen.

Also, wenn dir abstrakte Sachen liegen und Praxisbezug für dich nicht so 
wichtig ist, und dir Mathe einigermaßen Spaß macht, dann studiere, 
schaden kann es nicht. Die Mathe ist nämlich ein Knackpunkt an dem 
Ganzen. Ich kannte einen der mit 42 angefangen hat zu studieren 
(nebenberufich).

PS: Ein Tipp von mir: kaufe ich Bücher die Vorbereitung auf 
Hochschulmathe beinhalten, arbeite sie vor dem Studium durch. Du wirst 
viel Nerven und Zeit sparen. Danach hast du weniger Hemmung und mehr 
Selbstvertrauen.

von Gästchen (Gast)


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Freizeit-Keule schrieb:

>> Die Schmalspur-Ingenieure ( Bachelor ) welche heute den Arbeitsmarkt
>> unsicher machen kannst du damit locker in den Sack stecken.

Ich finde die Menschen zum Kotzen die Bachelor schlecht reden.

von tsag (Gast)


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Gästchen schrieb:
> kaufe ich Bücher die Vorbereitung auf
> Hochschulmathe beinhalten, arbeite sie vor dem Studium durch. Du wirst
> viel Nerven und Zeit sparen.
Am Meisten Zeit wird er sich sparen, wenn er beim Lesen der Bücher 
erkennt, dass er für den Job nicht geeignet ist.

Ich kann dem hier zitierten Rolf Bombach nur beipflichten:

Jeder fühlt sich heute zu Höherem berufen und will studieren und was ist 
das Ende vom Lied:

Überall nur noch Durchschnitt, der nur Durchschnitt produziert, schlecht 
managed und designd und folglich nur mittelmäßige Produkte an den Markt 
bringen kann, was in der Konsequenz dazu führt, dass er nur mittelmäßige 
Leute bezahlen kann.

Das engineering ist heute genauso runtergekommen wie die Tontechnik: 
Früher haben das nur studierte Spezialisten gemacht, heute machen es die 
Praktikanten.

Und alle lassen sich die faulsten Begründungen einfallen, warum sie mit 
ihrem FH-Diplom oder dualem Studium im Prinzip dasselbe leisten können 
und die "praxisnäheren" Entscheidungen treffen.

Richtige Bildung ist in diesem Land auf dem Rückmarsch!
Feld bestimmen die Mittelmässigen.

von Steffen I. (echo)


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Zocker_01 schrieb im Beitrag #2648981:
> Von der großen Insel ist nur Mist rübergekommen, erst
> Coca-Cola, dann McDonald und jetzt Bachelor.

Cola schlechtreden...nu schlägts aber dreizehn! :>

von Wilhelm Ferkel (Gast)


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Du you wanna buy some koka?

von TSAG (Gast)


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Zocker_01 schrieb im Beitrag #2648981:
> Nicht Bachelor schlecht reden,
Was gibt es denn am bachelor schlecht zu reden?

Es ist DIE verknappte und verkürze Ausbildung, die die Industrie haben 
will, wenn sie jemanden einsetzen möchte, für den sie keinen grossartig 
denkenden und erfindenen Ingenieur braucht, für die aber ein Techniker 
nicht reicht.

Bachelor ist eine Art Kunstwort, dass die Amis in Anlehung an den 
Junggesellen = "gereifter Anwärter" mit dem ehemaligen Bakkaluareaus 
gemixt haben, wobei da mehr, als eine Misdeutung eine Rolle spielen. Das 
Ergebnis ist eine riesige, nichtssagende Bandbreite, die auch noch zu 
Verwechslungen führt, wie beim B.A.(hons.).

Das Ganze ist aber Absicht der breiten Masse, die sich gerne auch einen 
Titel erwerben möchte und sich mit weniger Leistung dieselbe formelle 
Eignung zulegen möchte. So kann man sich gut hinter einem mittelmäßigen 
Titel verstecken.

Praktisch haben wir bachelor mit 6,7 und sogar 8 Studiensemestern, davon 
(oder zusätzlich) gfs 1-2 Auslandssemester, sowie  u.U. noch einem 
Praxissemester, das einige reinrechnen und anderen hinzuaddieren.

Obendrein ist das praktisch nicht einheitlich in der EU und die anderen 
bachelors in den Nicht-EU-Staaten sind wieder komplett anders 
aufgestellt. Nimm dir mal einen bachelor of engineering aus Indien: Der 
hat Fachoberschulniveau (und nicht ganz zufällig auch das entsprechende 
Alter).

Ein sehr guter "Master of Engineering" aus Indien, kommt mit Glück an 
das alte FH-Niveau mit 7+1 Semestern heran, meistens haben sie aber eher 
das Niveau von Berufsakademie, weil auch die 1 Jahr von ihren 4en rein 
in Firmen arbeiten.

Wir "alten" haben noch volle 8 Semester studiert, 1 komplettes 
Diplomarbeit gemach und eine Studienarbeit in der Grössenarbeit einer 
bacherlor Thesis angefertig. Praktikum war mindestens 6 Monate. Das war 
dann auch kaum unter 5 Jahren zu schaffen. Der Durchschnitt lag bei 11,5 
Semestern, von denen die durchgekommen sind und 13,5 Semestern 
durchschnittlicher Verweildauer (da sind dann die Abbrecher mit drin).

Nach der Rechentechnik, die heute angewendet wird, Praxisanteile extra 
zu zählen, käme ich auf 8 + 1SA + 1DA + 1 PR = 11 Semester netto 
Lernmenge.

Dem steht der ausgeräumte und verschlankte 6S-bachelor entgegen. Rechnet 
man noch hinzu, dass am Ende eines Studiums die schweren Sachverhalte 
kommen, hat sogar der 6S+1 - bachelor definitiv weniger, als die Hälfte 
an echtem engineering-Wissen in petto und die Bestätigung dessen, 
erhalte ich tagtäglich von den asiatischen, indischen und auch 
englischen Jungingenieuren, mit denen ich zu tun habe. Und in jüngster 
Zeit trifft man auch immer mehr auf die deutschen Bachelors.

Ich frage mich, warum man nicht einfach ein Punktesystem benutzt und das 
als Angabe verwendet.

von Thomas1 (Gast)


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Zocker_01 schrieb im Beitrag #2648981:
> Nicht Bachelor schlecht reden, Bachelor ist schlecht, nichts halbes und
> nichts ganzes. Von der großen Insel ist nur Mist rübergekommen, erst
> Coca-Cola, dann McDonald und jetzt Bachelor.


Den Bachelor gab es hier schon seit dem Mittelalter. Nix mit England 
rübergekommen.

von yannik (Gast)


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Und der Magister wurde bis mitte des letzten jahrzehnts in DE noch 
vergeben... by the way in MV kann man laut deren Hochschulgesetz ein 
8Sem Bachelor in ein Diplom(FH) umschreiben lassen...

"An Fachhochschulen kann anstelle eines
Bachelorgrades ein Diplomgrad auch dann verliehen werden, sofern der
Studienabschluss den Erwerb von mindestens 240 Leistungspunkten (ECTS)
voraussetzt und Prüfungsleistungen denen eines Diplomstudiengangs 
mindestens
gleichwertig sind."

von TSAG (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Den Bachelor gab es hier schon seit dem Mittelalter. Nix mit England
> rübergekommen.

Nein. Den Bakkalauraeus gibt es seit dem Mittelalter, der bezieht sich 
aber auf etwas vollkommen anderes.

Den Begriff bachelor als pseudo akademischen Grad zu nutzen, sit eine 
Erfindung der Amis und letztlich der Engländer. Ihn dann europaweit zum 
Standard zu machen ist eine idee von Bologna.

Der Begriff mutiert.

von Larsen (Gast)


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Hallo,

jetzt mal ehrlich, ob du studieren willst oder nicht solltest du doch am 
besten wissen!

Oder erwartest du etwa hier eine Antwort "Ja studiere bitte" oder "Nein 
bringt doch eh nichts" ?

Wenn du die notwendigen Ressourcen aufbringen kannst (Zeit, Geld, 
Familienrückhalt, ...) und das persönliche Interesse besteht warum nicht 
?

Bildung hat noch niemanden geschadet.

Anmerkung: Nur aufgrund der Tatsache das die Studienzeit DAMALS länger 
war als heute, zeichnet doch niemanden als schlauer und besser aus, oder 
???

von yannik (Gast)


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TSAG: Du hat kein plan(Bachelor/Master kann durchaus miot den 
klassischen Abschluessen vergleichen werden da diese fuer durchaus 
verschiede Sachen stehen koennen und daher keine klare Vorgabe machen 
was man unter ihnen yu verstehen hat! Die Freiheiten des Magisters in 
der Form wie er den meisten hier bekannt ist war nicht unbedingt die 
Regel dieses abschlusses!)!
Bologna hat mit den namen nichts zutun, z.B. hat Oestereich versucht 
weiterhin das Diplom zuvergeben hat das aber aufgegeben. Da der Vorteil 
des neuen Bolognasystems zB Modularisierung, internationale 
Qualitaetskontrolle, etc durch aus einen neuen Namen haben kann 
(Frankreich verwendet den alten namen weiterhin!). Nur weil an einigen 
kleinen FHen die Umsetzung nicht gelungen ist heisst das nicht das BA/MA 
das  diese nicht Moeglichkeiten bieten! (zB taught master, research 
master, bachelor(hons) je nach Land bedeutet das mit thesis oder uber 
einen bestimmten schnitt (ist aber mw jetzt die regel in uk) oder wie 
haufig in uk ba/ma komibiert um die thesis nur einmal zu schreiben(und 
diese parakllel zu den Vorlesungen etc pp) )

Es waere durch aus moeglich fuer Fhen ihren Bachelor mehr oder weniger 
wie ein Ing-Diplom(FH) zugestalten dh 8Sem und trotz vielen ECTS zb die 
wertigkeit von Mathe/phzsik herabzuseten (oder auch nur bestanden/nicht 
bestanden) und ein Projekt Modul oder faecheruebergreifendes Modul im 
4Sem staerker zugeweichten als die ECTS anzahl im ersten Moment vorgeben 
wuerde dieses wird an aber nicht getan! Daraus wuerde ich schliessen das 
man nicht so unzufrieden ist!

von yannik (Gast)


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Ich empfehle Techniker und dann Master an der FH 
Darmstadt(Fernsutudium)!

von Paul (Gast)


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>Das ist genauso wie der Drang der linken Parteien das doch
>alle Abi machen und studieren sollen,

Das haben sie nicht gesagt, sie wollen längeres gemeinsames Lernen und 
gleiche Chancen für alle, also eine Einheitsschule. Gerade in der DDR 
(die bekanntlich links gefürht wurden, wurden EOS-Abschlüsse und 
Studienplätze viel strenger vergeben als heute.

>Letztes gab es einen Filmbericht zweier Außendienstler auf Montage die
>ein Problem an einer modernen Industrieanlage für das Weben von
>Textilien beheben sollten. War lustig mit anzusehen, wie wenig die
>beiden Herren dort "zu schaffen" hatten (bei umfänglicher Bezahlung) bis
>das Teil wieder lief. Da hatten es die Leute früher sehr viel schwerer.

Das ist nur die halbe Wahrheit, Es wurde einfach die Wartungeintelligenz 
dem Monteur durch den Entwickler der Maschine abgenommen. Drum kann er 
relativ verarmt an kreativen Lösungswissen die moderne Maschine 
"reparieren" Weil der Entwickler die Diagnose und Reparaturalgorithmen 
bereits abgenommen hat. Das bedeutet, der Monteur kann blöder sein, der 
Entwickler muß schlauer sein.

>Ein sehr guter "Master of Engineering" aus Indien, kommt mit Glück an
>das alte FH-Niveau mit 7+1 Semestern heran, meistens haben sie aber eher
>das Niveau von Berufsakademie, weil auch die 1 Jahr von ihren 4en rein
>in Firmen arbeiten.

Also ist nicht nur der "böse" Bachelor vom Niveau ganz unterschiedlich, 
sondern auch der "gute" Master.


>Und der Magister wurde bis mitte des letzten jahrzehnts in DE noch
>vergeben...

Ein Magister ist kein Master. Magister war ein Kombinationsstudium mit 
Haupt- und Nebenfach. Meist war es der Magister artium. Also zum 
Beispiel Kunsthistorik und Architektur. Diesen Abschluß gibt es auch 
heute noch.

> by the way in MV kann man laut deren Hochschulgesetz ein
>8Sem Bachelor in ein Diplom(FH) umschreiben lassen...

>"An Fachhochschulen kann anstelle eines
>Bachelorgrades ein Diplomgrad auch dann verliehen werden, sofern der
>Studienabschluss den Erwerb von mindestens 240 Leistungspunkten (ECTS)
>voraussetzt und Prüfungsleistungen denen eines Diplomstudiengangs
>mindestens gleichwertig sind."

Das steht dort gar nicht drin. Damit ist nicht gemeint, daß ein 
Bachelorabsolvent mit 240 ECTS seinen Abschluß umschreiben lassen kann, 
sondern, daß es den FHen frei zusteht bei einem Studiengang mit 240 ECTS 
ein FH-Diplom zu verleihen. Der Student bekommt also von vornherein das 
Diplom.

Ein Umschreiben hat in Dtl. die KMK ausgeschlossen.

>Nein. Den Bakkalauraeus gibt es seit dem Mittelalter, der bezieht sich
>aber auf etwas vollkommen anderes.

Die KMK hat jedoch auch beschlossen, daß man als Absolvent die 
englischen Bezeichnungen als auch die lateinische Entsprechung nutzen 
kann. Ein Bachelor ist also brechtigt, sich Bakkalaureus zu nennen und 
der Master Magister (ohne artium)


>Ich empfehle Techniker und dann Master an der FH
>Darmstadt(Fernsutudium)!

Das hat den gleichen Wert, als würde er sich einen Dr. im Internet 
kaufen.

von hansfirlefanz (Gast)


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tsag schrieb:
> Jeder fühlt sich heute zu Höherem berufen und will studieren und was ist
> das Ende vom Lied:
>
> Überall nur noch Durchschnitt, der nur Durchschnitt produziert, schlecht
> managed und designd und folglich nur mittelmäßige Produkte an den Markt
> bringen kann, was in der Konsequenz dazu führt, dass er nur mittelmäßige
> Leute bezahlen kann.
>

Weil viele nur des Abschlusses (und des Gehaltes) wegen studieren. 
Lernen kann allerdings jeder, das hat nichts mit Talent in seinem 
Bereich zu tun. Oberste Priorität hat das Verstehen und Erlernen von 
vorhandenen Wissen. Kreative Lösungen und neue Denkansätze sind maximal 
sekundär.
Im Beruf dann ist Anpassung in vielen Firmen meißt wichtiger als 
Leistung. Bezahlt wird eh nach Gehaltsgruppe und die Leistungspunkte 
sind schon vorgeschrieben.



> Das engineering ist heute genauso runtergekommen wie die Tontechnik:
> Früher haben das nur studierte Spezialisten gemacht, heute machen es die
> Praktikanten.
>
> Und alle lassen sich die faulsten Begründungen einfallen, warum sie mit
> ihrem FH-Diplom oder dualem Studium im Prinzip dasselbe leisten können
> und die "praxisnäheren" Entscheidungen treffen.

Was für eine tolle Schlussfolgerung. Warum soll ein Uni-Absolvent besser 
EPläne zeichnen oder SPS-Programmieren können als ein FHler?

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