Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Portable Lautsprecherbox


von Mr.Sound (Gast)


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Hi Community,

Ich bin mir sehr unsicher ob das hier das richtige Forum ist, aber ich 
versuch's mal weil's ja auch etwas mit Elektronik zu tun hat.

Mein Vorhaben: Ich möchte für unterwegs (Grillieren, am See ect.) gerne 
eine Lautsprecherbox "bauen". als Verstärker dachte ich eine Schaltung 
mit einem TDA1562Q als Verstärker-IC
(http://knollep.de/Hobbyelektronik/projekte/30/index.htm). Einfache 
Schaltung und die Bauteile sind auch leicht aufzutreiben. Aber weil bei 
Portablen Boxen auch immer das Gewicht eine Rolle spielt, habe ich ein 
Problem mit der Spannungsversorgung. Blei ist definitiv zu schwer, also 
dachte ich an Lipo Akkus aus dem Modellbau. Ladegerät habe ich und einen 
Lipo 11.1 V mit 1800 mAh zum testen auch. Aber: 11.1V ist denke ich 
zuwenig um den TDA wirklich auszureizen, oder ? Oder spielt eher der 
Strom eine Rolle, damit der richtig powern kann ? Als Lautsprecherbox 
dachte ich an etwas wie die PA 802 Powerbox von Conrad 
(http://www.conrad.ch/ce/de/product/310878/PA-802-Powerbox/1407020&ref=list). 
Hoffe der Link geht. zuerst dachte ich, ob ich den Verstärker und den 
Akku irgendwie in die Box bauen kann. Weil ich aber gelesen habe, das 
Lautsprecherboxen verklebt werden, fällt das wohl weg. Würde dann das 
ganze in einer kleinen Box hinten an die Lautsprecherbox 
kleben/schrauben.

Was meint ihr zu dem Vorhaben ? Als Alternative zur PA-802-Powerbox 
stünde auch noch so ein Bausatz: 
http://www.conrad.ch/ce/de/product/300271/SPEAKA-BAUSATZ-1/1312035&ref=list

Ist erheblich Billiger, die Maschinen dazu hätte ich auch, aber ist halt 
kein Bassreflex und ich habe keine Ahnung wie das etwa tönen wird. Box 
Sollte halt möglichst klein sein und dennoch Leistung haben.

Habt ihr noch Tipps ?

MfG

von Mirko B. (mirkob)


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Grob über den Daumen gepeilt:

Mr.Sound schrieb:
> Mein Vorhaben: Ich möchte für unterwegs (Grillieren, am See ect.)

Mr.Sound schrieb:
> ber weil bei
> Portablen Boxen auch immer das Gewicht eine Rolle spielt,

Das sind 100W Boxen! Wenn Du die voll ausfahren willst: Soll das ein 
Dorffest werden? und bei knapp 6kg pro(!) Box von Gewichtsproblemen zu 
reden... Sei es drum, zurück zum Thema:

Mr.Sound schrieb:
> Aber: 11.1V ist denke ich
> zuwenig um den TDA wirklich auszureizen, oder ?

Was spricht gegen einen 4S-Akku? Sind voll 16,8V und damit noch im 
grünen Bereich. Rechnen wir mal mit 2x50W und einem 5000mAh-Akku: 
(Achtung...Pi mal Daumen Rechnung!)
Bei 100W bei 16V sind 6,25A...der Akku ist also in 48 Minuten leer.
(Dein 3s 1800mAh ist nach 10 Minuten leer)
Eine poplige 36Ah-Autobatterie hält knapp 5h und 45 Minuten.

Früher(tm) gabs damals(tm), als noch alles besser war(tm), für sowas 
"Gettoblaster"...ist sowas ausgestorben?

Mirko

von mhh (Gast)


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Mr.Sound schrieb:
> Ich möchte für unterwegs (Grillieren, am See ect.)

Mr.Sound schrieb:
> als Verstärker dachte ich eine Schaltung
> mit einem TDA1562Q als Verstärker-IC

Mr.Sound schrieb:
> Aber weil bei
> Portablen Boxen auch immer das Gewicht eine Rolle spielt, habe ich ein
> Problem mit der Spannungsversorgung. Blei ist definitiv zu schwer, also
> dachte ich an Lipo Akkus aus dem Modellbau.

Ihr müßt die Box beim grillen ja nicht weiter von Hand zu Hand 
reichen...

Auf jeden Fall solltet ihr sofort mit dem Alkohol beginnen, damit 
schnellstens unauffällig auf selbersingen umgeschalten werden kann. Viel 
laut und am besten aus einer AA-Batterie.

Geht mal in Richtung 2-5 Watt und nehmt eine LS mit hohem Wirkungsgrad, 
auch wenn dessen Übertragungskurve sehr vereumelt ist. Das merkt beim 
grillen keiner.  :)

von Ulli (Gast)


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Tu deinen Mitmenschen einen grossen Gefallen und lass das Ganze sein!
Es gibt nur wenig was mehr nervt als lärmende Boxen in freier Natur.
Wieso glauben eigentlich so Typen wie du, dass alle Menschen (und Tiere) 
um euch herum diesen Laerm moegen?

MfG
Ulli

von MaWin (Gast)


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> dachte ich eine Schaltung mit einem TDA1562Q

Dir ist natürlich klar, daß ein billiger Chip, der so einfach aus 14V 
mal locker 70 Watt zaubert ohne dazu ein dickes Schaltnetzteil zu 
benötigen wie andere KFZ-Verstärker, auch irgendwelche Nachteile hat, 
die man als Kompromiss eingehen muß ?

Er ist nicht so gut bei tiefen Tönen, er ist eher für Mittel/Hochton, 
und gerade da braucht man die Leistung nicht, die braucht men eher bei 
tiefen Tönen.


> Blei ist definitiv zu schwer

Ja klar, du hast ein Problem mit der Stromversorgung, weil dir schon ein 
Bleiakku zu schwer ist, meinst aber unbedingt mit hoher Leistung 
rumballern zu müssen.

Vielleicht solltest du es ruhiger angehen lassen, ein TDA2030 an 4 Ohm 
bringt 12 Watt, das sollte ja reichen wenn du dem Gerät nicht jedes Watt 
hinterhertragen willst.

Dann tun es auch 4S LiIon Zellen eine Zeit lang.

von Mr.Sound (Gast)


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Also, schon mal Vielen Dank für die Antworten!!

@mirko

Jap, geht mir halt vorallem um den Bass, bei kleinen Boxen kommt da halt 
nichts vernünftiges. Mono würde reichen, Stereo bräucht's nicht.

@mhh

Also, nur mal nebenbei, ist man eventuell leicht angetrunken und aus den 
Boxen hörst du dann "Jan Pillemann Otze Arsch" oder "Das Rote Pferd" 
dann geht die Party so richtig los ! :D

Was würdest du denn in Sachen kleinen schwächeren Boxen vorschlagen ? 
Kollege von mir hat die Logitech S715i: 
http://www.logitech.com/speakers-audio/ipod-mp3-speakers/devices/7209. 
Die Ballern schon ganz recht, nur sind sie teuer und der Sound wird 
ziemlich schnell verzerrt, heisst die Bässe verdrängen die höheren Töne 
und das ist nicht schön wie sich das anhört..

@Ulli

Nicht das du denkst ich will da mit 100 Watt die Gegend beschallen. Ich 
will halt einfach Satten sound mit gutem Bass.. und mit kleineren Boxen 
geht das nicht so gut..


MfG

von Mr.Sound (Gast)


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@MaWin

Danke für den Tipp. Zum Ausprobieren kann ich das ja auch machen. Aber 
was für eine Box zum Verstärker ? Bei 14 Watt ist die Box von Conrad in 
meinem 1. Post ja definitiv überdimensioniert..

LG

von mhh (Gast)


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Mr.Sound schrieb:
> Bei 14 Watt ist die Box von Conrad in
> meinem 1. Post ja definitiv überdimensioniert..

Sie muß ja nicht mit 50 Watt betrieben werden.
Und die harte Membranaufhängung ist im Freien von Vorteil.

Brauchbare Alternativen habe ich bei conrad.ch auf die schnelle nicht 
finden können. (Und auch keine zu finden erwartet...)

von Mr.Sound (Gast)


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@mhh

Auch Conrad.de würde gehen, ab Mittwoch bin ich in Deutschland um paar 
runden auf den Kartpisten zu drehen. Conrad hätte da schon auch kurz 
Zeit.

Wie sieht's mit den Bausatz in meinem 1. Post aus ? Taugt so eine Box 
etwas ?

MfG

von MaWin (Gast)


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> Und die harte Membranaufhängung ist im Freien von Vorteil.

Aber ein Nachteil wenn der Akku lange halten soll.
Da sind Boxen mit hohem Kennschalldruck zu empfehlen.

14 Watt
http://www.neumann-kh-line.com/neumann-kh/home_de.nsf/root/prof-monitoring_discontinued-monitors_studio-products_MM201
oops, da ist der Verstärker ja schon drin...

und für Besaufpartys zu edel.

von Ayk N. (ayk-ohm)


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ich würde dir einen TDA2004 oder 2005 empfehlen, die haben einen recht 
guten bass bei 10(2004) oder 20(2005) W
ich selbst habe schon einen kleinen verstärker mit einen 2004 aufgebaut 
und war mit dem klang sehr zufrieden (bis der kaputt ging) und wenn du 
mono bauen willst kannst du den lautsprecher an R und L anschließen
dann hast du 20 bzw. 40 W

von Dirk B. (Gast)


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Für Akkubetrieb würd (werd) ich auf jeden Fall einen digital Verstärker 
nehmen z.B.
http://www.danielthebuilder.de/tripath-ta2024-billiger-2x15w-class-d-verstarker/

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Aber ein Nachteil wenn der Akku lange halten soll.
> Da sind Boxen mit hohem Kennschalldruck zu empfehlen.

Nicht nur zu empfehlen, sondern das A&O. Und ein Klasse-D Verstärker 
hilft da auch sehr. Aber auch mit einem TDA1518BQ (Mono) oder TDA1557Q 
(Stereo) kommt man schon recht weit, und dafür gibts fertige 
Bauanleitungen, incl Platinenlayout. Und beim Akku sollte man durchaus 
einen VRLA mit 12V/7,2Ah in Betracht ziehen, ggf nimmt man halt noch 
einen zweiten auf Reserve mit.

von Mr.Sound (Gast)


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Also, z.B als Verstärker:
http://www.dealextreme.com/p/vma2016-2-10w-audio-amplifier-evaluation-module-evm-board-44123?item=8

Keine Ahnung, ob's was taugt, aber zu dem Preis kann man's doch 
ausprobieren und Class D sollte das Ding auch sein.
http://www.dealextreme.com/feedbacks/browseVideos.dx/sku.44123~id.10950

Aber jetzt ja fast das grössere Problem: Die Lautsprecher/Box. Habt ihr 
da eine Idee ?

MfG

von Bolle (Gast)


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Als Gehäuse kannst du in den Baumarkt gehen und dir ne fertige Holzkiste 
mit Deckel holen. Da sägst du dann ein Loch rein und baust alles rein 
und gut ist. Der Sound ist hinnehmbar. Für draußen zum Ballermannmukke 
hören absolut ausreichend.

Und noch kurz als Frage: Was heißt für dich eigentlich bitteschön 
portable? Nur, dass das Ding mit Akku läuft, oder dass man das auch noch 
tragen kann?

Wir haben früher mal ein Autoradio, 2 Autobatterien und einen 
Bollerwagen kombiniert. War portable aber auch mächtig schwer...

von Mr.Sound (Gast)


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@Bolle

ISt das jetzt ernst gemeint ? :D
Ausprobieren kann ich's ja, eine Holzkiste kostet nicht die Welt und 
Autoradio's hab ich auch noch genügend rumliegen.

Mit Portabel mein ich einfach dass man sie mitnehmen kann und nicht vom 
Steckdosenstrom abhängig ist.

LG

von mhh (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Und die harte Membranaufhängung ist im Freien von Vorteil.
>
> Aber ein Nachteil wenn der Akku lange halten soll.
> Da sind Boxen mit hohem Kennschalldruck zu empfehlen.

Ich weiß, schrieb ich ja schon:

mhh schrieb:
> Geht mal in Richtung 2-5 Watt und nehmt eine LS mit hohem Wirkungsgrad,
> auch wenn dessen Übertragungskurve sehr vereumelt ist. Das merkt beim
> grillen keiner.  :)

Selber singen ist am portabelsten. Und das ganz ohne Akku!  :)

von Bolle (Gast)


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Mr.Sound schrieb:
> ISt das jetzt ernst gemeint ? :D

Jop. Kostet aber bissle mehr. Alleine ein billiger Bollerwagen kost ja 
schon 50 €. Dazu dann zwei Autobatterien... Ist auch nicht billig. 
Lautsprecher und Endstufe fürs Autoradio brauchst du auch.

Wir waren mit 4 Mann dabei und haben das für den Vatertagsumzug gebaut. 
Beim Bollerwagen haben wir noch vernünftige Räder drauf gesetzt, das 
ganze bisschen verstärkt und Bänke und Tisch mit auf den Bollerwagen 
montiert.

Insgesamt fast 1000 € hats gekostet. Viel spaß ;-)

von Mr.Sound (Gast)


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@Bolle

Geile Sache, aber so gross muss ich's nicht haben.
Gemeint habe ich eigentlich die Holzkiste ;D

Was meint ihr denn zu den verstärkermodulen von Dealextreme ?

LG

von Ulrich (Gast)


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Die Klasse D Verstärkermodule sich schon brauchbar. Wenn man nur Mono 
braucht, könnte man die beiden Kanäle für eine aktiv 2 Kanalbox nutzen. 
Also ein Kanal für den Bass und der andere für Mittel und Hochton 
Bereich. 3 Kanäle müssen es ja nicht unbedingt sein.

Bei einer Aktivbox fallen die Verluste an der Frequenzweiche weg, und 
eine kleine aktive Weiche vor den Verstärker ist auch leichter als eine 
klassische Frequenzweiche und man kann ggf. einen unterschiedlichen 
Wirkungsgrad besser (ohne Abwärme) ausgleichen.

Bleibt noch die Suche nach Lautsprechern und einer nicht zu schweren und 
trotzdem steifen Kiste. Damit die Kiste nicht so groß sein muss wäre 
wohl ein Bassreflex System die richtige Wahl.

von Michael K. (charles_b)


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Mr.Sound schrieb:

> @Ulli
>
> Nicht das du denkst ich will da mit 100 Watt die Gegend beschallen. Ich
> will halt einfach Satten sound mit gutem Bass.. und mit kleineren Boxen
> geht das nicht so gut..
>
>
> MfG

Dein Wunsch nach Satten Sound in Ehren - aber wenn du dich an nem See 
niederlässt, wo noch andere Bade- und Freizeitgäste da sind werden die 
vielleicht die Musik NICHT mögen. Und wenn man sich etwas enger auf der 
Pelle sitzt, ist schon der Funzelsound aus den iPhones ne echte 
Belästigung.

Geh zum Lauthören in die Disco und mach beim Grillen mit Freunden das 
nächstliegende: Sprich einfach mit ihnen.

von Martin H. (martinhaag)


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Hallo Mr. Sound ich habe bereits etliche Akkubetriebene Lautsprecher 
gebaut und nach etwa 10 Jahren Entwicklung bin ich der Meinung eine gute 
Lösung zu haben.
Grundsätzlich sind folgende Punkte zu beachten, was auch zur Folge hat 
das es Sinn macht das ganze selber zu bauen:

-Leichtes Gehäuse (ich verwende Sperrholz)
-Class-D (auf keinen Fall Autoradio, sehr schlechter Wirkungsgrad)
-LiPo Akkus (Bleiakkus gehen bei dieser Anwendung auch gerne kaputt, 
Tiefentladung)
-Möglichst hoher Wirkungsgrad: Lautsprecher/Gehäuse

Ich möchte noch anmerken das du mit einem Class-D Verstärker erst die 
halbe Miete hast. Es fehlt das komplette Batteriemanagement. Wenn du 
interesse hast kannst du ja mal auf meiner homepage www.boxenbau.ch 
reinschauen. Unter anderem findest du dort die bebilderte Bauanleitung 
von meinem Bausatz, vielleicht hilft dir das bei deinem Projekt.

Grüsse Martin

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