Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Altes Mainboard als EEPROM Flasher


von M. H. (killom)


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Hey Folks,

hab mich in eurem Forum angemeldet, in der Hoffnung, hier Hilfe zu 
bekommen. Undzwar geht es um folgendes:

Ich habe hier einen alten VC20 - der ist dem Vorbesitzer damals zusammen 
mit dem Netzteil abgeraucht. Hab mich jetzt dran gesetzt, und erstmal 
alle Logik ICs (SN74xx) und den VIC ausgetauscht. Als nächstes sind die 
ROMs dran - die haben wohl auch eins mitgekriegt. Und da setzt mein 
Problem an:

Ersatz bekommt man kaum noch. Und einen EPROM Brenner habe ich nicht im 
Haus. Was ich allerdings habe, ist ein altes Mainboard, und diverse, 
passende EEPROMS.

Aktuell liegt hier ein Winbond W49F002U-12B vor mir. Für den VC20 
benötige ich CD0-7 (im Datenblatt wohl DQ0-7), CA0-12 (im Datenblatt 
wohl A0-17 - also 5 mehr als gebraucht) und CS (im Datenblatt CE) Das 
Teil ist wohl komplett TTL kompatibel, läuft mit 5V und von den Latenzen 
her auch weit über Mindestvoraussetzung. Daher geh ich mal davon aus, 
dass der EEPROM (bei richtiger Beschaltung) im VC20 laufen sollte. 
Ungenutzte Adressleitungen werden einfach nicht beschaltet. Passende HEX 
Files kann ich runterladen.

Meine Frage ist jetzt:

Liege ich mit meinen Vermutungen richtig ? Ich habe mich bisher noch 
nicht mit solchen Dingen beschäftigt. Und wenn ja, gibt es eine 
Software, mit der ich das Mainboard quasi als Flasher missbrauchen kann 
? Das BIOS kann ja nach dem POST entfernt und durch den zu flashenden 
Chip ersetzt werden.

von Ralf2008 (Gast)


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Früher gab es unter DOS das universale Flashprogramm UniFlash. 
Boot-Diskette mit DOS, UniFlash u. ROM-file erstellen und flashen 
(hotplugging).

Winbond W49F002U wird unter den aufgelisteten ROMs als getestet und 
funktional beschrieben. Fehlt also nur noch ein passendes motherboard 
für das hotplugging. Ob es dann im VC20 funktioniert ist eine andere 
Frage ...

Ralf2008

von Michael_ (Gast)


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Beschreibe mal dein VC20-Board.

von M. H. (killom)


Angehängte Dateien:

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Ralf2008 schrieb:
> Ob es dann im VC20 funktioniert ist eine andere
> Frage ...

Genau. Eigentlich die Grundbedingung für ein weiteres vorgehen. :D

Michael_ schrieb:
> Beschreibe mal dein VC20-Board.

Was brauchst du alles ?

ASSY-251037 Rev.C

Hier noch ein Bild im Anhang. Habs mir beschrieben, da ich inzwischen 
alles gesockelt hab.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Christian S. schrieb:
> Ungenutzte Adressleitungen werden einfach nicht beschaltet.

Keine gute Idee. Auf festen Pegel (Masse) legen ist besser.

von M. H. (killom)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Keine gute Idee. Auf festen Pegel (Masse) legen ist besser.

Gut zu wissen - wie gesagt, im TTL Bereich habe ich kaum / keine 
Erfahrungen.

Was den EEPROM anbelangt, den müsste ich ja so beschreiben können, dass 
alle Daten an der gleichen Adresse liegen, wie auf dem ursprünglichen 
ROM. Geht das Softwareseitig ? Ich mein, das Teil hat ja noch nen 
Boot-Block, nen Parameter Block, etc.

Achso, das Board is ein ASRock K7S8X - und UniFlash 1.4 hab ich auch 
noch gefunden.

Ich schnapp mir mal eben den Lötkolben und bastle den Adapter.

von asdf (Gast)


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Ralf2008 schrieb:
> Früher gab es unter DOS das universale Flashprogramm UniFlash.
> Boot-Diskette mit DOS, UniFlash u. ROM-file erstellen und flashen
> (hotplugging

Heutzutage gibts flashrom, das ist open-source, unterstützt einen Haufen 
Chips, und kann natürlich auch hotplugging...

http://www.flashrom.org

von Icke ®. (49636b65)


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Inzwischen verscherbeln unsere Freunde aus dem Reich der Mitte 
USB-Programmer für unter 40,-€. Ist ein wenig komfortabler. Ich besitze 
eine ältere Version und kann nicht klagen. Nebenbei lassen sich damit 
auch verfuste µCs reanimieren.

http://www.ebay.de/itm/TOP853-USB-Universal-Programmer-EPROM-MCU-GAL-PIC-abw-/150782128327?pt=DE_Autoteile&hash=item231b50b0c7

von Okram (Gast)


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Einfacher und sicherer gehts mit einer RTL8139 Netzwerkkarte. Ich 
benutze eine modifizierte Version von dem hier:

http://sourceforge.net/projects/ctflasher/

Aber die oben verlinkte Software sollte auch gehen.

Die Hardware unterstützt aber nur max. 128kB (man kann grössere Chips 
flashen, aber nur die ersten 128kB).

von Michael_ (Gast)


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Ich habe schon viel gemacht, aber auf die Idee einen OTP-Prom durch 
einen modernen Flash zu ersetzen würde ich nicht kommen.
Einmal das Timing und ob die Ausgänge die TTL-Lasten treiben können?
Und warum sollen die originalen defekt sein? Die waren damals robuster 
als du denkst!

von Hans Peter B. (Gast)


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Willst du dir wirklich (vielleicht aus Freude an der Technik) die Mühe 
machen, wenn du die drei ROM für 25€ bekommst?

http://www.3d-video.de/shop/c150.html

Ich  hab allerdings nicht geschaut, ob die Bausteine tatsächlich 
lieferbar sind.

Hans Peter

von Okram (Gast)


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Für 25 Euro kriegt man schon fast einen funktionierenden VIC-20.

Und Flash-ROMS funktionieren einwandfrei. Zumindest in meinem C64.

Aber ich stimme zu, dass es unwahrscheinlich ist, dass es an den ROMs 
liegt. Ich würde erst mal testen, ob die CPU einen Takt kriegt und ob 
der Bus aktiv ist.

Deutlich empfindlicher sind der VIC und das PLA.

von M. H. (killom)


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Michael_ schrieb:
> Die waren damals robuster
> als du denkst!

Aber wenn selbst der VIC die Überspannung nicht überlebt hat ? Da waren 
auch ein paar Tantal-ElKos abgeraucht. Ich hab ja jetzt so gut wie alles 
ausgetauscht - bis auf die beiden VIA, die CPU, die ROMs und die beiden 
AMD SRAMs.

Michael_ schrieb:
> ob die Ausgänge die TTL-Lasten treiben können?

Gute Frage. Aber im Datenblatt steht ja explizit TTL Kompatibel.

Hans Peter B. schrieb:
> Willst du dir wirklich (vielleicht aus Freude an der Technik) die Mühe
> machen, wenn du die drei ROM für 25€ bekommst?

aus Freude an der Technik <- genau ^^
Außerdem hab ich da jetzt schon so viel Geld reingebuttert ...
Erst retr0brite, dann ICs, VIC und Sockel. Wird Zeit, aus den 
vorhandenen Kapazitäten zu improvisieren.

Okram schrieb:
> Ich würde erst mal testen, ob die CPU einen Takt kriegt und ob
> der Bus aktiv ist.

Ich hab leider kein Oszilloskop. Könnte höchstens mit einem 
handelsüblichen Digital-Multimeter nachmessen. Für Taktsignale eher 
nicht zu gebrauchen, oder ?

Okram schrieb:
> das PLA.

PLA ? Sacht mir nix - hat der VC20 sowas überhaupt ? Find ich nur in 
Verbindung mit dem C64

von Michael_ (Gast)


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>Gute Frage. Aber im Datenblatt steht ja explizit TTL Kompatibel.
Das ist der Pegel. Das andere sind die Lastfaktoren der angeschlossenen 
Logik. Die LS Bausteine könnten gehen.
>Ich hab leider kein Oszilloskop. Könnte höchstens mit einem
>handelsüblichen Digital-Multimeter nachmessen.
http://www.reichelt.de/index.html?ACTION=3;ARTICLE=10536;SEARCH=LOGIK%20TESTER
Sowas kann man auch leicht selbst bauen. Es ist Gold wert!
Oder:
ebay 251043481492

von Okram (Gast)


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Christian S. schrieb:
> PLA ? Sacht mir nix - hat der VC20 sowas überhaupt ? Find ich nur in
> Verbindung mit dem C64

Jo, hast Glück gehabt. Meine Erfahrung beschränkt sich auf den C64. Ich 
denke mal die empfindlichsten Chips sind der VIC und die RAMs, gefolgt 
von der CPU und den VIAs. Maskenprogrammierte ROMs sind eigentlich eher 
robust.

Du könntest die ROMs übrigens auch recht einfach mit einem kleinen 
Adapter und besagter RTL8139 Netzwerkkarte auslesen, dann weisst du, ob 
sie tun.

von Okram (Gast)


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Ach ja, den Takt kann man einfach testen mit einem Zähler IC und einem 
kleinen Lautsprecher. 1MHz, geteilt durch 1000, gibt einen 1kHz Ton.

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