Forum: Offtopic Spiegelfolie gesucht


von Stefan M. (derwisch)


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Für ein Solarexperiment suche ich Spiegelfolie mit sehr hohem 
Refexionsgrad.

Verwendet wird sowas zum Umlenken des Strahlenganges bei Videobeamern, 
falls der Weg zur Leinwand nicht auf dem herkömmlichen geraden Weg 
machbar ist.

Diese Folie reflektiert 97% und mehr.

Das Problem daran ist, dass solche Folienspiegel nur fertig ( auf Rahmen 
gespannt ) auf Bestellug erhältlich sind.

Ich benötige solche Folie aber als "Meterware" von der Rolle.

Bisher habe ich keinen Hinweis gefunden, wer solche Folie als Rohware 
überhaupt herstellt.

Meine Solaridee verrate ich später vielleicht auch noch  :-))

Wer weiss da was?

von Ben _. (burning_silicon)


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Na Deine Solar-Idee ist ja nach dem Wort "Spiegel" nicht mehr schwer zu 
erraten (Lichtbündelung halt).

Ich glaube sowas ist ein extremes Nischenprodukt, da mußt Du mal bei 
Läden anfragen die Aufkleber usw. aus Folien schneiden.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan M. schrieb:
> Für ein Solarexperiment suche ich Spiegelfolie mit sehr hohem
> Refexionsgrad.

So etwas kenne ich aus dem nächsten Baumarkt. Eine optisch
gute Qualität wirst Du damit aber nicht hinkriegen.
Gruss
Harald

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Um dir da tatsächlich weiterzuhelfen, brauchen wir eindeutig mehr 
Details von dir. Eine Folie mit einem 97% Reflexionsgrad wirst du kaum 
bekommen. Ein relativ großer Teil des "Lichts" wird da sicherlich 
durchscheinen.

Was vom Lichtspektrum brauchst du denn? Hast du dir vll. schon Mal 
Gedanken gemacht, ob Spiegel für dich das Richtige sind oder ob es nicht 
auch z.B. Glasfaser machen können?

von Ben _. (burning_silicon)


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Durch Alufolie zB. scheint nicht so viel durch, aber ob die so gut 
reflektiert anstatt nur zu streuen? 97% kann man ja durchaus mit einem 
herkömmlichen Spiegel vergleichen.

von Stefan M. (derwisch)


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Also die Folie ist in der Tat ein Nischenprodukt, und dementsprechend 
teuer.

Die Folie wird auf stabile aber sehr leichte Alu Rahmen aufgebracht und 
dann in einem speziellen Ofen erwärmt. Dadurch zieht sich die Folie 
straff, und es entstehen auch nach Jahren keine Falten.

Mit Baumarktfolie geht das nicht, mit Alufolie auch nicht, denn die 
lässt sich nicht faltenfrei ziehen.

Was habe ich vor:

Die Spiegelfolie auf die Öffnung ( den Rand ) eines flachen, stabilen, 
runden Gefässes mit ca. 1m Durchmesser aufkleben.

Dem Gefäss wird dann etwas Luft abgepumpt, so dass sich die Folie leicht 
nach innen wölbt.

Das ergibt pysikalisch bzw. mechanisch betrachtet einen perfekt 
geformten Parabolspiegel der 97% des Lichts reflektiert.

Der nahezu perfekte Brennpunkt müsste somit für extrem effektive 
Solarkocher o.ä. taugen.

Zudem kann man die Brennweite ändern, indem man mehr oder weniger Luft 
auspumpt.

Das könnte sogar für optische Zwecke ( Spiegelteleskop ) taugen!!!

Das is ma ne Idee, gell? :-))

von Uhu U. (uhu)


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Mit einem rotierenden Quecksilberbad bekommt man auch einen idealen 
Spiegel - nur leider nicht kippbar.

von Stefan M. (derwisch)


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Uhu Uhuhu shrieb:

>Mit einem rotierenden Quecksilberbad bekommt man auch einen idealen
>Spiegel - nur leider nicht kippbar.

Stimmt, das ist die perfekte Form!
Flüssiges Glas in unglaublicher Menge wird ja auch langsam während der 
Rotation abgekühlt und für extrem grosse optische Teleskopspiegel 
verwendet.

In diese Region kann ich aus finanziellen Gründen nicht einsteigen ;-))

Aber mit Wasser habe ich das mal gemacht. und an der Zimmerdecke konnte 
man damit sehr scharfe Abbilder von Glühfäden und LEDs zaubern.

Das ist sehr erstaunlich. Eine Schüssel Wasser und ein alter 
Plattenspieler (+ FI Schutzschalter ) reichten aus.

von Rolf M. (rmagnus)


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Stefan M. schrieb:
> Der nahezu perfekte Brennpunkt müsste somit für extrem effektive
> Solarkocher o.ä. taugen.

Was willst du denn kochen, das so klein ist? ;-)

von j. c. (jesuschristus)


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Bist Du Dir sicher, dass das ein Parabolspiegel und kein Kugelspiegel 
wird? Da die Oberfläche den niedrigsten Energiezustand anstrebt, vermute 
ich nämlich mal sehr stark, dass das ein Kugelspiegel wird.
Außerdem spielt bei Deinen Überlegungen weder die Reflektivität der 
Folie, noch die Bündelungseffizienz eine große Rolle!
Hauptsache ist, die Sonne scheint. Und wenn sie das tut, geht es auch 
mit herkömmlichen Verfahren. Scheint sie nicht, ist der Spiegelansatz 
leider schlechter als die schrottigste Siliziumzelle.
Was gewinnst Du denn zwischen einer super-Folie, die vielleicht 98% 
macht, und ner polierten Alufolie, die 90% bringt? Lächerliche 8%! 
Denkst Du eine Herdplatte mit 900 Watt ist soviel langsamer als eine mit 
980 Watt?
Besonders aufgrund Verschmutzung und Abnutzung wird man ohnehin eher 
versuchen, etwas robustes zu bauen, und kein Hightechprodukt, was nach 
dem ersten Sandsturm nur noch halb so gut geht.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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j. c. schrieb:

> Bist Du Dir sicher, dass das ein Parabolspiegel und kein Kugelspiegel
> wird?

Ich setz auf auf "Kugel".

Stefan M. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Mit einem rotierenden Quecksilberbad bekommt man auch einen idealen
>> Spiegel - nur leider nicht kippbar.

http://de.wikipedia.org/wiki/Flüssiger_Spiegel

> Flüssiges Glas in unglaublicher Menge wird ja auch langsam während der
> Rotation abgekühlt und für extrem grosse optische Teleskopspiegel
> verwendet.

Die Spiegel/Linsen werden aber geschliffen und poliert.
Für den Einsatz im Teleskop sind Rohlinge unbrauchbar.

Zur Frage: Vielleicht mal bei irgendwelchen Öks nachfragen oder bei 
Campingfans, die solche Solarkocher einsetzen.

Oder einfach nen Solarkocher kaufen, evtl. gebraucht.

Mit einem 1m großen, luftdichten Bottich rumzutantieren/rumzuschleppen 
ist bestimmt auch kein Spaß und nervig, spätestens nachdem dir ne 
Grillzange gegen die Folie gespannte Folie gekippt ist...

von Florian *. (haribohunter)


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Versuchs doch zunächst mit einer Rettungsdecke für Deinen Solarkocher
Es spiegelt wenn es gespannt wird und kostet wenig, jedoch soweit ich 
weiß ist Mylar nicht uv-stabil. Kann sein das Du die Folie abundzu 
wechseln musst.

von Ben _. (burning_silicon)


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Na so toll ist die Idee nun wieder auch nicht. Sowas hab ich inzwischen 
schon einige Male gesehen... nichts Neues halt.

Im Übrigens gibts diese Solarkocher schon fertig zu kaufen, soll sogar 
recht gut funktionieren wenn man genug Spiegelfläche hat.

von Stefan M. (derwisch)


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Der Einwand, dass es evtl. eine Kugelform wird ist richtig. Das ging mir 
auch durch den Kopf.
Ich werde es mal mit Frischhaltefolie ausprobieren.

Das die Idee nicht brandneu ist weiss ich, aber die herkömmlichen 
Solarkocher etc. bestehen meist aus Segmenten, die dann wie ein Fächer 
aufgefaltet oder montiert werden.

Ich will das Ding ja nicht in der Wüste bei Sandsturm benutzen, daher 
ist mir egal wie sensibel die Konstruktion ist...

Mir geht es um die optisch fehlerfreie Reflexion, die nur mit einer 
mathematisch richtigen Parabolform erreichbar ist.

Sicher werden die grossen Glassspiegel noch poliert, aber die 
parabolische Grundform stimmt exakter als es mit jeder anderen Methode 
machbar wäre.

Ich habe vor Jahren mal versucht eine hochwertige runde Sat-Schüssel ( 
keine Offstet Schüssel ) mit Alufolie auszukleiden... das war ein 
totaler Misserfolg. Ein Brennpunkt war kaum feststellbar, denn die 
vielen Unebenheiten -trotz grösster Mühe- haben das Licht eher diffus 
reflektiert.
Ich hätte die Alufolie auch auf ein ebenes Brett kleben können, das wär 
kaum ein Unterschied gewesen.

Daher mein Hang zu Perfektion.

Die Frage wäre übrigens, warum rotierendes Quecksilber o.ä. sich 
parabolisch ausbreitet. Wären die Naturgesetzte da nicht auch so 
gestrickt, dass sich eher eine Kugelform bildet?

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Haben solche Folien eigentlich den genügenden Stretch-Anteil, um sich 
aus einer Ebene heraus knitterfrei wölben zu lassen?

Ich tippe übrigens auch auf eine Kugelform, die sich beim Absaugen 
ergeben wird.

von Peter L. (Gast)


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durch Luftdruckschwankungen (auch Schall!) wird dein Brennpunkt aber bei 
weitem nicht so exakt sein, wie du annimst.

von Stefan M. (derwisch)


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Peter L. schrieb:

>durch Luftdruckschwankungen (auch Schall!) wird dein Brennpunkt aber bei
>weitem nicht so exakt sein, wie du annimst.

Stimmt, aber auch das ist erstmal zweitrangig. Könnte sogar interessant 
für weitere Experimente sein!

Wie gesagt, es ist erstmal ein Versuch.

Die Stretchfähigkeit ist auch ein Thema, aber das lerne ich auch erst 
wenn ich die Folie als Rohware irgendwo her bekomme.

Evtl. kann ich dann auch sagen: "klappt nicht, nächste Idee bitte..."

von j. c. (jesuschristus)


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Ja, als Rettungsdecke aus der Apotheke. Wenn das geht, kannst Du ja 
bessere Folie kaufen.

von Uhu U. (uhu)


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j. c. schrieb:
> Bist Du Dir sicher, dass das ein Parabolspiegel und kein Kugelspiegel
> wird? Da die Oberfläche den niedrigsten Energiezustand anstrebt, vermute
> ich nämlich mal sehr stark, dass das ein Kugelspiegel wird.

Kugel? Nein, das wird keine Kugel. Grund: Die Folie ist kein 
Flüssigkeitsfilm, der sich beliebig formt, sondern in sich zäh und das 
nicht gleichmäßig, sondern ortsabhängig (durch die Einspannung der Folie 
am Rand).

Ich erinnere mich dunkel an einen Artikel, in dem es darum ging, aus 
einer 1 mm Thermoplastfolie einen Parabolspiegel für ein Richtmikrofon 
zu ziehen. Die Form ergab sich ohne Negativform allein durch den 
Luftdruck.

von Ben _. (burning_silicon)


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> Mir geht es um die optisch fehlerfreie Reflexion, die nur mit
> einer mathematisch richtigen Parabolform erreichbar ist.
Das willst Du eigentlich gar nicht ... Oder möchtest Du ein Loch in der 
Größe eines Millimeters in den Topf brennen? So ein Topf bietet viel 
Fläche und an welcher Stelle die Wärmestrahlung trifft ist einigermaßen 
egal - Hauptsache sie trifft den Topf. Zum Kochen wäre es sogar besser 
wenn die Wärme etwas großflächiger verteilt ankommt.

von Michael F. (startrekmichi)


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Stefan M. schrieb:
> Die Frage wäre übrigens, warum rotierendes Quecksilber o.ä. sich
> parabolisch ausbreitet. Wären die Naturgesetzte da nicht auch so
> gestrickt, dass sich eher eine Kugelform bildet?

Warum das jetzt genau so ist, kann ich dir aus dem Stand nicht mehr 
sagen. In einer Vorlesung haben wir das aber mal hergeleitet: es ist 
eine Parabel.

Wie das dann bei der Folie aussieht ist eine gute Frage. Ich vermute mal 
eher eine etwas weniger alltägliche Beschreibung wie den cosinus 
hyperbolicus. Der beschreibt nämlich genau ein durchhängendes Seil unter 
Schwerkrafteinfluss, somit könnte es Sinn nachen es für die Folie auf 3D 
zu erweitern:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cosinus_hyperbolicus

von Stefan M. (derwisch)


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Ben schrieb:

>Das willst Du eigentlich gar nicht ... Oder möchtest Du ein Loch in der
>Größe eines Millimeters in den Topf brennen? So ein Topf bietet viel
>Fläche und an welcher Stelle die Wärmestrahlung trifft ist einigermaßen
>egal - Hauptsache sie trifft den Topf. Zum Kochen wäre es sogar besser
>wenn die Wärme etwas großflächiger verteilt ankommt.

Ich hätte das Beispiel vom Solarkocher weglassen sollen...

Ich möchte allgemein mit soeiner Anordnung experimentieren.
Wenn der Brennpunkt super klein ist, um so besser. Vielleicht kann ich 
ja sogar Alu damit Schmelzen.
Es geht nicht darum ein Spiegelei zu braten, sondern um die Faszination 
der hohen Energiedichte in einem mathematisch "perfekten" Brennpunkt.

Sozusagen die Lupe zum Ameisen grillen für grosse Jungs :-)

von j. c. (jesuschristus)


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Ja, aha, alles klar. Und weil Dir hier keiner den ultimativen Tip geben 
kann, machst Du lieber nix? Kleiner Tip:

"Es ist besser eine einzelne Kerze in schwarzer Nacht zu entzünden, als 
nur ihre Dunkelheit zu beweinen!"

Den mathematisch perfekten Brennpunkt gibt es in der Realität eh nicht. 
Dann muss Deine Folie nämlich nicht nur 100% reflektieren und ein 
idealer Paraboloid sein, sondern dazu noch eine unendliche 
Oberflächenglätte haben. Wie realistisch das mit "billiger Spiegelfolie" 
und einem "1 m Gefäß mit Unterdruck ist", kannst Du Dir ja ausmalen.
Bau lieber irgendwas mit Rettungsfolie (die schon sehr gut reflektiert!) 
als dass Du das fehlen von Idealen beweinst.

von Uhu U. (uhu)


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Mann, Jesus, kannst du nur noch rumschimpfen? Gehe in dich!

von Timm T. (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Wenn der Brennpunkt super klein ist, um so besser.

Wird er nicht. Du erstellst mit dem Parabolspiegel - angenommen es wird 
ein Paraboloid - ein verkleinertes Abbild der Sonne. Da die Sonne keine 
punktförmige Lichtquelle ist, wird auch das Abbild nicht punktförmig.

Bei einem scheinbaren Durchmesser der Sonne von etwa 0.5° und einer 
Brennweite des Spiegels von 1m ist das Abbild etwa 8mm im Durchmesser.

von Stefan M. (derwisch)


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@ Timm Thaler.

Ich weiss, ich sprach ja auch nicht von einem "unendlich" kleinen 
Brennpunkt, sondern vom kleinst machbaren.

@ Jesus

Du widersprichst dir. Ich will keine billige Folie nehmen, daher fragte 
ich eingangs ja auch, ob einer die Bezugsquelle für die teure Folie 
kennt...

Das ich in der Praxis nicht die theoretischen Werte erreiche ist eh 
klar.
Aber wenn man nicht das maximal herstellbare anstrebt, kann ich es auch 
gleich sein lassen.

Ich WILL ja wissen was MAXIMAL geht.
Und das hat meines wissens noch keiner so richtig ausgereizt.

Aber ( danke für alle Hinweise ) scheint niemand zu wissen wo ich die 
gute Folie bekomme.

P.S.: Rettungsfolie reflektiert schon recht gut, aber eine grosse 
Portion IR Strahlung reflektiert sie nicht!
Prinzip Kaltlicht Halogenlampen!

von Peter L. (Gast)


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von Peter L. (Gast)


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von Icke ®. (49636b65)


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Nun habt euch mal nicht so wegen dem Wirkungsgrad. Archimedes hat 
seinerzeit schon mit den Römern Schiffe versenken gespielt, indem er 
seine Mannen mit polierten Bronzeschilden so aufstellen ließ, daß sie 
eine Art Hohlspiegel bildeten. An der Elite-Uni in Massachusetts hat man 
das Experiment erfolgreich nachgestellt:

http://www.weltbildung.com/archimedes-todesstrahl.htm

von Timm T. (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Rettungsfolie reflektiert schon recht gut, aber eine grosse
> Portion IR Strahlung reflektiert sie nicht!

Sicher? Rettungsfolie ist ja grad dafür gemacht, IR zu reflektieren. Wär 
ja sonst dämlich...

von j. c. (jesuschristus)


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Rettungsfolie hat das Reflektionsspektrum von Alu, weil sie nämlich 
damit bedampft ist.

von j. c. (jesuschristus)


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Peter L. schrieb:
> oder:
> http://greenpowerscience.com/SHOPREFLECTIVEBUY.html

Kannste knicken, das Zeug kommt auch nicht wirklich über die 
Reflektivität von Rettungsfolie im IR.

Wiki sagt:

"wobei die silber-farbene Seite zu 99% und die gold-farbene Seite zu 97% 
IR-Wärmestrahlung reflektieren soll."

von Ben _. (burning_silicon)


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> Sozusagen die Lupe zum Ameisen grillen für grosse Jungs :-)
War mir klar **gähn**... Deswegen der Versuch, Dein Experiment in 
sinnvolle Bahnen zu lenken.

von j. c. (jesuschristus)


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Vermutlich hoffnungslos. Hier schlägt der Perfektionismus so gnadenlos 
zu, dass man nichtmal das Versuchsstadium erreicht. Wer mehr Leistung 
will braucht eh größere Flächen, nicht bessere Spiegel...

von Uhu U. (uhu)


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j. c. schrieb:
> Vermutlich hoffnungslos.

Versuch macht kluch...

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:

> Sicher werden die grossen Glassspiegel noch poliert, aber die
> parabolische Grundform stimmt exakter als es mit jeder anderen Methode
> machbar wäre.

Rotierende Kühlofen für Spiegelrohlinge? Nö, die werden gegossen und 
dann Computergenau geschliffen, zB mithilfe von Laser-Interferometrie.

> Die Frage wäre übrigens, warum rotierendes Quecksilber o.ä. sich
> parabolisch ausbreitet.

Das rotierende Gefäß beschleunigt die Flüssigkeit nach innen; die 
Flüssigkeit wiederum ist träge und möchte deshalb nach aussen.

Die entsprechende Kraft geht linear mit dem Abstand x zur lotrechten 
Rotationsachse. Bedingung für einen stationärer Zustand ist, daß die auf 
ein Oberflächenelement wirkende Kraft — also inclusive der parallel zur 
Rotationsachse gerichteten Schwerkraft — senkrecht auf der Oberfläche 
steht:
 

Das ist eine Parabel.

Die Rechnung geschieht wie immer unter zahlreichen Idealisierungen:

- Die Oberflächenspannung ist vernachlässigbar, d.h. die Krümmung
  der Oberfläche ist klein

- Es bilden sich keine langlebigen Wirbel/Strömungen, die ihre Energie
  aus der Rotation beziehen

- Es gibt keine Scheinkräfte wie Corioliskraft

- Das Schwerefeld ist homogen

- ...

von Stefan M. (derwisch)


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Johann L. schrieb:
>Rotierende Kühlofen für Spiegelrohlinge? Nö, die werden gegossen und
>dann Computergenau geschliffen, zB mithilfe von Laser-Interferometrie.

Das mag für "kleine" Spiegel stimmen, aber für grosse ( mehrere Tonnen 
Glasmasse ) stimmt das nicht. Es wurde z.B. Ein optischer Spiegel für 
das VLT ( very large telescope ) mit meheren Metern Durchmesser im 
Kühlofen mehrere Wochen ( oder Monate? ) rotierend ausgekühlt.

von Michael K. (charles_b)


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Johann L. schrieb:
>
> Das rotierende Gefäß beschleunigt die Flüssigkeit nach innen; die
> Flüssigkeit wiederum ist träge und möchte deshalb nach aussen.
>

aha!

von Michael K. (charles_b)


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j. c. schrieb:
> Wie realistisch das mit "billiger Spiegelfolie"
> und einem "1 m Gefäß mit Unterdruck ist", kannst Du Dir ja ausmalen.
> Bau lieber irgendwas mit Rettungsfolie (die schon sehr gut reflektiert!)
> als dass Du das fehlen von Idealen beweinst.

Welche mathematische Funktion beschreibt eine Folie, die über eine runde 
Öffnung gespannt ist und unter der Folie herrscht Unterdruck?

Ist es der Cosinus hyperbolicus wie im 2D-Fall? Oder ergibt sich etwas 
anderes, weil auf jedes Element ja nicht nur die Kraft nach unten 
sondern auch noch Kräfte quer rüber zum anderen Element vorhanden sind?

von Timm T. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Cosinus hyperbolicus wie im 2D-Fall

Gilt auch nur für die Kette aus gleichschweren Kettengliedern. Ist nicht 
mit dem Druck vergleichbar, da die Kraftvektoren anders verlaufen.

Könnte im Fall der Folie wirklich ein Paraboloid werden. Mein Matheprof 
hätte das rechenen können, aber ich bin zu dumm dazu... :(

von Michael K. (charles_b)


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Timm Thaler schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Cosinus hyperbolicus wie im 2D-Fall
>
> Gilt auch nur für die Kette aus gleichschweren Kettengliedern. Ist nicht
> mit dem Druck vergleichbar, da die Kraftvektoren anders verlaufen.

Ja, das hatte ich auch vermutet.

> Könnte im Fall der Folie wirklich ein Paraboloid werden. Mein Matheprof
> hätte das rechenen können, aber ich bin zu dumm dazu... :(

Ich würds auch nicht hinkriegen und müsste erst eine Menge wieder 
nachlesen - vom Rechnen dann mal ganz abgesehen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Muss man das Rechnen?

Wenn ich einen Luftballon aufblase, versucht der eine Kugel-
form zu erreichen.

Ob ich da eine Seite mit Überdruck, oder die andere Seite
mit Unterdruck versehe, sollte doch wurscht sein?

Ich lasse mich aber gerne belehren.

von Michael K. (charles_b)


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Bernd Funk schrieb:
> Muss man das Rechnen?
>
> Wenn ich einen Luftballon aufblase, versucht der eine Kugel-
> form zu erreichen.

Das kommt hin, weil nach dem Mundstück schon eine kleine Kugelform 
entsteht.

> Ob ich da eine Seite mit Überdruck, oder die andere Seite
> mit Unterdruck versehe, sollte doch wurscht sein?
>
> Ich lasse mich aber gerne belehren.

Stell dir vor, der Unterdruck ist nur gering. Dann sieht die Mulde 
sicherlich einer Kugelkappe sehr ähnlich.

Pumpe nun weiter Luft unter der Membran weg: Die Blase wird sich immer 
weiter in die Röhre hineinarbeiten und nicht bei einer Halbkugelform 
aufhören.

Insofern kann die Idee "Kugel" nur eine erste Näherung für kleine 
Unterdrücke sein.

von Jonas B. (jones423)


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Du kannst es mal mit dieser Spiegelfolie versuchen, hab ich persönlich 
gute Erfahrungen mit gemacht :)

https://www.marapon.com/products/sonnenschutzfolie

LG!

von Ralf X. (ralf0815)


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Jonas B. schrieb:
> Du kannst es mal mit dieser Spiegelfolie versuchen, hab ich
> persönlich
> gute Erfahrungen mit gemacht :)
>
> https://www.marapon.com/products/sonnenschutzfolie
>
> LG!

Nach 11 Jahren wird sich der TE bestimmt mächtig freuen, Deine Antwort 
zu lesen..

von Mani W. (e-doc)


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Ralf X. schrieb:
> Nach 11 Jahren wird sich der TE bestimmt mächtig freuen, Deine Antwort
> zu lesen..

Da hast Du Dich vergurkt, es sind nur 9 Jahre...

Wie findet man eigentlich beim ersten Beitrag (Jonas B.) so alte 
Threads?

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Mani W. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Nach 11 Jahren wird sich der TE bestimmt mächtig freuen, Deine Antwort
>> zu lesen..
>
> Da hast Du Dich vergurkt, es sind nur 9 Jahre...

Das ist mir jetzt echt peinlich.
Und das ist sogar ernst gemeint.

> Wie findet man eigentlich beim ersten Beitrag (Jonas B.) so alte
> Threads?

Ich denke schon lange, dass es da irgendwo in Google (Alexa) eine 
spezielle  Funktion für Exclusivteilnehmer gibt.
Vielleicht auf die Frage: "Alexa, wo kann ich heute Nacht mit meinem 
wahnsinnigen Wissen noch glänzen?". :-)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ich verstehe nicht, was am "Wiederbeleben" peinlich sein soll oder warum 
das Wiederbeleben verpönt ist. Was sollen Notärzte sagen??

Ich bin durch die Überschrift auf das Thema aufmerksam geworden und habe 
die Beiträge mit Interesse gelesen. Vielleicht auch der TE, der seit 
über neun Jahren grübelt?

Jetzt gibt's einen neuen Minusrekord in den Bewertungen, nehme ich an. 
:))

von Jack V. (jackv)


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Rainer Z. schrieb:
> Ich verstehe nicht, was am "Wiederbeleben" peinlich sein soll oder warum
> das Wiederbeleben verpönt ist.

In diesem Fall? Der Reanimateur hat den Thread nicht mal gelesen – sonst 
hätte er gesehen, dass sein dreister Spam hier nicht mal reinpasst, 
weil’s um was ganz anderes geht.

Wenn eine Antwort nach mehreren Jahren zum Thema passt, der zeitliche 
Kontext vernachlässigbar ist und das ganze Thema nicht sowieso durch die 
technische Weiterentwicklung oder allgemein neue Erkenntnisse obsolet 
ist, hat eigentlich auch keiner was dagegen, wenn ein alter Thread 
wieder hochgeholt wird. Ist nur wirklich sehr selten der Fall, dass es 
so ist.

von Richard H. (richard_h27)


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Rainer Z. schrieb:
> Ich verstehe nicht, was am "Wiederbeleben" peinlich sein soll oder warum
> das Wiederbeleben verpönt ist. Was sollen Notärzte sagen??

Notärzte graben ihre Klientel nicht vorher auf dem Friedhof aus.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Richard H. schrieb:
> Notärzte graben ihre Klientel nicht vorher auf dem Friedhof aus.

Trotzdem können exhumierte Themen auch Jahre später spannend sein, 
selbst wenn der TO inzwischen selber beerdigt sein sollte.

Jack V. schrieb:
> In diesem Fall? Der Reanimateur hat den Thread nicht mal gelesen – sonst
> hätte er gesehen, dass sein dreister Spam hier nicht mal reinpasst,
> weil’s um was ganz anderes geht.

Jedenfalls hätte sich die vom Reanimateur/Exhumierer empfohlene Folie 
NICHT geeignet, das stimmt.

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