Hallo zusammen,
ich studiere derzeit im dritten Semester Elektro - und
Informationstechnik an einer FH in Süddeutschland.
Ich habe davor jedoch bereits in einem völlig anderen Feld gearbeitet
und eine Ausbildung gemacht.
Die fachlichen Aspekte des Studiums finde ich sehr interessant, verstehe
alles und bin in den Klausuren auch nicht schlecht.
Aber es gibt ja mehr als nur das fachliche - leider zählt ja auch das
gesamte "Aussenrum". Und wenn ich mir nun die meisten der
Mitstudierenden, der Professoren und aber auch die Leute ansehe die dann
teilweise Werbung für die Firmen machen so habe ich doch teilweise das
ungute Gefühl dass Ingenieure nichts anderes als hochqualifizierte
Fachidioten sind die ohne jemanden der ihnen ein warmes Nest bietet in
dem sie ungestört vom Rest der Welt ihren Zahlen und Formlen nachgehen
kaum eine Überlebenschance hätten. Auch das Klima und den allgemeinen
Umgang untereinander finde ich teilweise schauderhaft. Ich kann mir gar
nicht vorstellen dass solche Leute später mal wirklich zusammen
arbeiten.
Wenn die Mitstudenten im Arbeitsleben genauso sind, dann sieht das doch
im Endeffekt so aus, dass jeder vor seinem PC sitzt, nur so wenig
spricht wie irgendwie möglich und darauf wartet dass das Leben
irgendwann besser wird (BWL im nächsten Leben).
Auch der Umgangston in diesem Forum spricht irgendwo für sich.
Dieser Post ist kein Fake, ich meine das Ernst. Denn ich habe langsam
das Gefühl dass zwischen dem was man Schulabgängern über den
Ingenieursberuf erzählt und dem was dann später Realität ist ein sehr
tiefer Spalt klafft...
Wird das später im Arbeitsleben mal besser?
Grüße
Das kann man so pauschal nicht sagen.
Es gibt wie immer solche und solche, sowohl was die Leute angeht als
auch die Firmen.
Viele sind genauso, wie du es gerade vermutest, aber es gibt auch das
Gegenteil.
Momentan sitze ich in einer Truppe, wo es sehr angenehm ist und die
Arbeit wiklich Spaß macht.
In anderen Branchen wird das wohl auch nicht grundlegend anders sein,
oder?
Hmm, was stellst du dir vor?
Das man kollektiv um 9 zum nächsten Bäcker geht und dort 2 Kippen
reinzieht und den ersten Kurzen/Bier und sich ne Bild holt?
Als Ing bist du halt kein kabellegesklave mehr der sich mit dem
Trockenbauer im nächsten Raum laut über die 10 Biere von gestern
unterhält.
Arbeit findet halt oft am PC und am besten in Konzentration sprich
Stille statt.
Meine Kollegen sind zu über 90% nett.
Eventuell bist du an einer "blöden" FH was die Menschen angeht. Ich
studiere an einer FH in Niedersachsen und hier ist es nicht so schlimm.
Klar, es gibt Freaks/Nerds mit denen man sich nicht vor die Tür traut.
Aber größtenteils kann man mit den Leuten hier gut Zeit verbringen.
Gemeinsam Frühstücken oder abends mal in die Kneipe/Disko macht Spaß und
tut gut mit denen.
Ich bezeichne mich übrigens selber als Nerd: ein sozialverträglich Nerd
;)
Es gibt definitiv ein Leben nebem dem Studium!
Student schrieb:> Und wenn ich mir nun die meisten der> Mitstudierenden, der Professoren und aber auch die Leute ansehe die dann> teilweise Werbung für die Firmen machen so habe ich doch teilweise das> ungute Gefühl dass Ingenieure nichts anderes als hochqualifizierte> Fachidioten sind die ohne jemanden der ihnen ein warmes Nest bietet in> dem sie ungestört vom Rest der Welt ihren Zahlen und Formlen nachgehen> kaum eine Überlebenschance hätten.
Mach was aus der Erkenntnis!
Ging mir auch so.
Studiert an einer Kuhdorf FH im Münsterland. Fachlich top, alles andere
flop. Dort ging es wirklich nur darum, brave und gebrauchsfertige
Ingenieure möglichst schnell für die Firmen zu liefern, die an der FH
Werbung für sich gemacht haben. Furchtbar, leider war mein Horizont
damals nicht weit genug, das zu erkennen.
Mein Rat: ins Ausland FH wechseln zu einer Uni/TU wechseln / schnell
fertig werden und dann ein abwechslungsreicheres Aufbaustudium / sich je
nach Zeit privat anderweitig engagieren
Student schrieb:> Wird das später im Arbeitsleben mal besser?
Je nach Einsatzgebiet. Ich schätze, als Entwickler wirst Du nicht
glücklich. Es gibt aber zum Glück andere Einsatzgebiete, wie z.B. IBN,
Vetrieb, Produktmanagement usw.
Wie Du auch schon gemerkt hast, nicht nur die Tätigkeit an sich muss
Freude bereiten, sondern auch das Drumherum (Umfeld,
Entwicklungsmöglichkeiten), und dazu zählen auf jeden Fall die Kollegen.
Und Entwickler sind ein Volk für sich (ich meine es nicht negativ, bitte
versteht mich nicht falsch).
> Dort ging es wirklich nur darum, brave und gebrauchsfertige> Ingenieure möglichst schnell für die Firmen zu liefern, die an der FH> Werbung für sich gemacht haben. Furchtbar, leider war mein Horizont> damals nicht weit genug, das zu erkennen.
Genau das Gefühl habe ich auch. Es ist eine kleinere Großstadt, nicht
wirklich groß aber grad so an der Grenze. Und natürlich gibt es einige
Konzernchen und lokale Mittelständler hier. Und genau zu diesen Firmen
will jeder.
Teilweise hat man fast das Gefühl die FH sei die gemeinsame
Ausbildungsabteilung der ansässigen Unternehmen. Auf den Gängen werden
sogar die "Produkthighlights" der Firmen präsentiert.
Und im Endeffekt habe ich das Gefühl dass der Großteil des Studiums aus
dem Auswendiglernen von Lösungsstrategien für die diversen Aufgabentypen
besteht. Lustigerweise herrscht aber eine fast unerträgliche
Überheblichkeit den anderen Studenten gegenüber. Die BWLer sind dumm,
die Sozialpädagogen sowieso, alle dumm ausser wir. (Das meine ich mit
dem Umgang untereinander). Ich denke ein halbwegs selbstbewusst
handelnder Mensch hat doch solche ein Weltbild nicht nötig?
Angesichts der Tatsache dass auch ein Ingenieurstudium zum Größteinteil
aus Auswendiglernen, bzw möglichst oftmaligem Einüben von Verfahren
besteht frage ich mich in welcher Hinsicht nun das Studium wirklich
anspruchsvoll sein soll. Langweilig vielleicht, ja. Aber anspruchsvoll?
Student schrieb:> Angesichts der Tatsache dass auch ein Ingenieurstudium zum Größteinteil> aus Auswendiglernen, bzw möglichst oftmaligem Einüben von Verfahren> besteht
Irgendwie habe ich den Eindruck du hast dein Studieninhalt nicht richtig
verstanden.
Das ist weder Biologie noch Jura.
Du hast offensichtlich weder Ahnung von Biologie noch von Jura .. soviel
dazu.
Natürlich kommt man durch das verstehen von Lösungswegen durch ein
Ing-Studium. Schema F verstehen und dann in der Klausur mit leicht
veränderten Werten wiedergeben können.
Jetzt kommen sicher wieder Drölfhundert Elite-Ingenieure räusper die
völlig Gegenteiliges behaupten und meinen, dass es ja gar nicht so
einfach sein könnte, schließlich ist der Ingenieur ja hinlänglich
bekannt die Königsdisziplin an der Hochschulen und nur von gottgleichen
Intelligenzbestien überhaupt bestehbar ..
Wie schonmal hier Jemand erwähnt hat:
Vieler dieser Leute haben Minderwertigkeitskomplexe.
Keine Freunde, keine Freundin, keine anderen Hobbys und einen super
beschränkten Horizont. Dann müssen sie in ihrer kleinen Welt zumindest
die absoluten Helden sein ...
Ich aus meinem Studium kann sagen, dass zu viel "Mathematische
Spielereien" angestellt wurden als tatsächlich aktuelles
ingenieurmäßiges Handwerkszeug. Es wird ja heute nicht mehr allein mit
Bleistift und Blatpapier sich etwas ausgedacht und eine
Produktionsanlage läuft auch nicht mehr mit Schützschaltungen und
irgendwelchen Lampen die in ein Bedienpullt eingelassen sind. Sondern
mindestens mit SPS.
Student schrieb:> Und im Endeffekt habe ich das Gefühl dass der Großteil des Studiums aus> dem Auswendiglernen von Lösungsstrategien für die diversen Aufgabentypen> besteht.
Also Ingenieursstudium und Auswendiglernen passt überhaupt nicht
zusammen, damit wird niemand weit kommen. Dazu muss man den Stoff schon
verstanden haben und anwenden können. Dabei hilft nur Verstand und
Übungsfleiß.
Ich frage mich, was das für eine FH sein soll, die Du da beschreibst?
Oder ist das vielleicht alles nur frei erfunden?
Nerds oder Streber gibt es übrigens in jedem Studium. Die kann man
einfach links liegen lassen, die kommen abends eh nicht mit zum Feiern.
;-)
Naja, mit "auswendig lernen" meint er warscheinlich: Schema F x mal
durchrechnen.
Das beinhaltet natürlich auch mit anderen Werte etc. rechnen und auch
verstehen warum was gemacht wird.
Das ist im Prinzip auch nur Übung. Alles nicht so wild.
Leo schrieb:
>Ein schüchterner Sportstudent ist eben ein schüchterner Sportstudent.
Sportstudent und schüchtern passt überhaupt nicht zusammen. Bei uns am
Sportinstitut sind wir eher etwas rau und grob untereinander, jedoch
sehr liebevoll bei Mädelz;), was auch bestens ankommt, wir sind fast
alle vergeben:)
Habe davor 2 Semester lang E-Technik an einer TU studiert und da war es
genau andersherum: lieb untereinander, rau und fast schon krankhaft
abstoßend anderen Studienfächern gegenüber.
Gewechselt habe ich aber aus dem Grund, dass ich auch ein Leben neben
dem eigentlichen Studium haben wollte und dies ist jetzt definitiv der
Fall :))
Alex schrieb:> Gewechselt habe ich aber aus dem Grund, dass ich auch ein Leben neben> dem eigentlichen Studium haben wollte und dies ist jetzt definitiv der> Fall :))
Warum sollte man das bei Elektrotechnik oder Informatik nicht auch
haben? Das hängt eher mit der eigenen Einstellung zusammen als mit dem
Studienfach. Es ist ja nicht so, als müsste man sich dafür schämen, ein
geistig anspruchsvolles Studium durchzuziehen. Es ist zwar auch nichts,
womit man angeben könnte, aber es gibt ja zum Glück noch ein paar andere
Persönlichkeitsmerkmale als die Studienwahl, die im wirklichen Leben
zählen.
Dafür hat man nach dem Studium mit großer Wahrscheinlichkeit einen gut
bezahlten Job (eventuell sogar mit 35h Woche), bei dem man sich
körperlich nicht anstrengen braucht und viele Freiheiten genießt. Bei
Sportwissenschaften wäre ich da etwas weniger zuversichtlich...
Ganz wichtig ist doch bei dem Thema: Arbeiten um zu leben, und nicht
anders herum!
einer deiner profs schrieb:> Student schrieb:>> ich studiere an einer FH in Süddeutschland.> Vielleicht liegt da das eigentliche Problem.
troll dich
Leo schrieb im Beitrag #2661574:
> Ich meine, wir sind es denen der Rest der Welt ihren materiellen> Wohlstand zu verdanken hat!! Nicht, dass ich jetzt> Selbstbeweihräucherung machen will. Aber etwas mehr Selbstvertrauen und> weg von diesem N***-Wort wäre trotzdem gut!
so issses. Die Welt ist nichtmehr die Welt vor 100000 Jahren, der Mensch
hat sich selbst in eine Lage gebracht, in der sie ohne Ings nicht mehr
überleben wird. Vielleicht stärkt das dein Selbstvertrauen etwas, du
bist einer von den Guten.
Region schrieb:> ort ging es wirklich nur darum, brave und gebrauchsfertige> Ingenieure möglichst schnell für die Firmen zu liefern, die an der FH> Werbung für sich gemacht haben.
Das ist leider in Europa Tagesgeschehen, in ALLEN Bereichen werden
Menschen offensichtlich versklavt. Es gibt hier tatsächlich
Handelsbedarf und mutige Krieger, aber das ist seit der Herrschaft von
König und Kaiser schon so.
Senfdazugeber schrieb:> Nerds oder Streber gibt es übrigens in jedem Studium. Die kann man> einfach links liegen lassen, die kommen abends eh nicht mit zum Feiern.> ;-)
Es ist eine harte Zeit, eine einsame Wüste, gerade wenn man den Anspruch
hat, nicht nur auswendig zu lernen, sondern zu verstehen. Da kannst du
nicht jeden Abend mit dem Bier an der Bar stehen und mit Mädels
schäkern. Das kannst du (und solltest du) hinterher nachholen (oder mach
mal ein Auslandssemester) aber dir sollte klar sein, dass das Studium
äusserste Konzentration verlangt und dass es nicht mehr wie in den 60ern
ist. Das ist leider bittere Realität, aber so ist es. Ein theoretischer
Physiker hat dieses Problem genauso und ich habe viele kaputte typen
gesehn, die damit nicht klarkommen und abheben. Es ist der Fluch der
modernen Welt, der Fluch von Millionen von Büchern, der Fluch von
unbeherrschbarem Wissen, den wir noch irgendwie brechen müssen.
Rainer schrieb:> Es ist eine harte Zeit, eine einsame Wüste, gerade wenn man den Anspruch> hat, nicht nur auswendig zu lernen, sondern zu verstehen. Da kannst du> nicht jeden Abend mit dem Bier an der Bar stehen und mit Mädels> schäkern.
Doch kann man. Nennt sich Zeitmanagment.
Was seid ihr eigentlich für Studenten??? Als ob ein Ingenieurstudium das
schwerste überhaupt wäre. Das is es definitiv nicht.
Ach sind wir mal ehrlich:
Mathe:
Wir wissen wie man DGLs löst, wie man Funktionen Fourier-transformiert
und Funktionen Laplace-transformiert. Warum das alles so ist wissen
Mathematiker - wir nicht.
Elektrotechnik:
Knotenpotentialanalyse, Maschenstromverfahren, Reihen -und
Parallelschaltungen aller Art, Schwingkreise und Ein - und
Ausschaltvorgänge. Wir wissen welche Formeln man braucht, aber was
wirklich dahinter steckt wissen wenn überhaupt theoretische Physiker.
Gut dass wir im Job dann auch Maschen in die Schaltungen zeichnen,
Matrizen aufstellen, die Determinanten bestimmen und dann die Cramersche
Regel anwenden.
Informatik:
Wir wissen ungefähr wie man in C programmiert, wirklich Ahnung von
Software-Entwicklung haben wir nicht, das können die Informatiker. Wir
können bestenfalls kleine Programme zusammenhacken, mehr nicht.
Und die restlichen Fächer sind ja dann meistens nur mehr die "Anwendung"
der drei genannten. Wo die meisten von uns dann komplett ausgestiegen
sind. In dem Moment in dem wir die Klausur bestanden haben haben wir
aber ganz geschwind vergessen wie es uns in den Vorlesungen ging und das
"Alles-kapiert-Flag" im Gehirn gesetzt.
Nein, der Threadersteller hat durchaus Recht wenn er sagt das Ingenieure
Fachidioten sind. Es spricht für ihn dass er das bereits im dritten
Semester erkennt.
Student schrieb:> Wird das später im Arbeitsleben mal besser?
Eher nicht, weil die Abteilungen immer internationaler werden, die
Projektteams immer bunter zusammengewürfelt und auseinandergerissen
werden und immer mehr Konkurrenz herrscht.
Ausserdem verstehen sich viele INGs untereinander schon deshalb nicht,
weil sie eine andere Muttersprache haben.
Hi
High Potential schrieb:> ...> Nein, der Threadersteller hat durchaus Recht wenn er sagt das Ingenieure> Fachidioten sind. Es spricht für ihn dass er das bereits im dritten> Semester erkennt.
stimme da in vielem zu, aber:
IMHO fällt es heutigen allen Studenten zwangsläufig durch die
unsäglichen Studienreformen deutlich schwerer, tatsächlich nach dem
"Warum" zu fragen.
Als ich in den 80ern Physik (Schwerpunkt in der theoretischen Physik
bzw. Mathematik) und "nebenher" noch Philosophie studierte, war ich auch
schon ein Exot, aber es war durchaus noch möglich zu hinterfragen und
auch z.B. regelmässig das Studium generale zu verfolgen.
IMHO hat sich aber nicht nur das Studium an sich, sondern eben auch die
Studierenden massiv gewandelt.
Nicht das Erlangen von Wissen steht an erster Stelle, sondern eher die
Perspektive auf dem Arbeitsmarkt und wie man hier immer schön lesen
kann, das Gehalt.
Uns war das damals eigentlich (klar gab es Ausnahmen) bis zum Diplom
nicht wirklich wichtig...
Ob das im Job anders ist?
Es kommt darauf an! Spielt allein die Karriere eine Rolle, dann wird
sich höchstwahrscheinlich nichts groß ändern ("Vollpfosten zu
Vollpfosten...").
Schaut man aber intensiver nach Alternativen jenseits der ach so gut
bezahlten Jobs in den einschlägigen Konzernen (ich weiss, ist natürlich
eindeutig zu pauschal) und wagt z.B. die schlechtbezahlte Arbeit in
einem interdisziplinären Team anzunehmen, könnte es durchaus sein, dass
sich eine echtes Teamgefühl ohne grosse Konkurrenzgedanken entwickelt.
Diesen Weg hab ich in meinen jetzt fast 30 Jahren Berufstätigkeit
beschritten und bin deshalb nicht reich an materiellen Gütern, aber
dafür an vielen guten (Arbeits)Tagen...
tief im Westen schrieb:> Ich aus meinem Studium kann sagen, dass zu viel "Mathematische> Spielereien" angestellt wurden als tatsächlich aktuelles> ingenieurmäßiges Handwerkszeug. Es wird ja heute nicht mehr allein mit> Bleistift und Blatpapier sich etwas ausgedacht und eine> Produktionsanlage läuft auch nicht mehr mit Schützschaltungen und> irgendwelchen Lampen die in ein Bedienpullt eingelassen sind. Sondern> mindestens mit SPS.
Das würde ich nicht pauschalisieren. Ich habe genau solche Anlagen
gesehen. Brandneu, vollgepackt mit Relais und auch so gewollt. Kam mir
auch komisch vor. Begründung: Instandhaltung vor Ort. Versuch mal z.B.
in Afrika ne SPS auszutauschen/reparieren. Erstmal einen (Fach)Arbeiter
hinschicken, Fehleranalyse, dann eveentuell Teile nachschicken?
Undenkbar.
Also einfache Relaistechnik und viele Reserveteile ;)
@High Potential
Muss ein Ingenieur alles verstehen? Müssen wir wissen, wie der Spinn des
letzten Neutrinos zwischen den Kondensatroplatten ist oder warum durch
die anwendung der Laplace Transformation ich eine Sprungantwort
berechnen kann??
Die Mathematik und die theoretische Physik sind Werkzeuge für Ings, die
wir anwenden können, wie ein Schraubenzieher um eine Schraube
anzuziehen!!!!
Zu dem Thema mit dem Programmieren, ein Ing der nicht programmieren
kann, ist ein sehr armer Ing oder einfach zu lernresistent.Zitat unseres
Prof während der studienzeit: "C ist grundlage und wird vorrausgesetzt=>
selbststudium"
High Potential schrieb:> Mathe:> Wir wissen wie man DGLs löst, wie man Funktionen Fourier-transformiert> und Funktionen Laplace-transformiert. Warum das alles so ist wissen> Mathematiker - wir nicht.>> Elektrotechnik:> Knotenpotentialanalyse, Maschenstromverfahren, Reihen -und> Parallelschaltungen aller Art, Schwingkreise und Ein - und> Ausschaltvorgänge. Wir wissen welche Formeln man braucht, aber was> wirklich dahinter steckt wissen wenn überhaupt theoretische Physiker.> Gut dass wir im Job dann auch Maschen in die Schaltungen zeichnen,> Matrizen aufstellen, die Determinanten bestimmen und dann die Cramersche> Regel anwenden.>> Informatik:> Wir wissen ungefähr wie man in C programmiert, wirklich Ahnung von> Software-Entwicklung haben wir nicht, das können die Informatiker. Wir> können bestenfalls kleine Programme zusammenhacken, mehr nicht.
macht euch doch nicht selber runter ! genau das ist das Problem vieler
Ings und auch darum verdienen viele zu wenig ! daran ist wieder die
Regierung noch sind die Arbeitgeber schuld !
ihr müsst mal sehen was für nen Pipifax BWLer an FHs lernen ( teils auch
an der Uni, aber noch krasser an FHs ) und welches Selbstbewusstsein
diese Jungs und Mädels dann haben !
ich arbeite in der IT Beratung, ein früherer Chef war FH BWLer. Ahnung
von Programmierung ? nur sehr rudimentär. Bei Schleifen hört es bei ihm
auf.
Mathematik ? Prozentrechnung klappt gerade so.
Physik ? null, abgewählt nach der 10. Klasse.
Informatik ? siehe Programmierung, ansonsten ist etwas Word und Excel
schon höhere Informatik bei dem.
Aber natürlich ein Selbstbewusstsein von hier bis zum Mond, er konnte
sehr gut reden und verkaufen. Ansonsten aber ein ziemlicher Proll der
Typ. Hat sich bei Meetings, auch wenn Frauen dabei waren, im Schritt
oder am Hintern gekratzt.
Ingenieure sind meist einfach viel zu bescheiden.
Man kann obige Aufzählung auch anders sehen :
Ings haben breites Wissen an Mathematik, bzw. an angewandter Mathematik,
sie wissen wie man mit dieser Theorie was sinnvolles anstellt ! das
wissen Mathematiker meist nicht ! die beweisen im Studium irgendwelche
Sätze, ohne zu wissen wozu man das in der Praxis verwenden kann (
interessiert einen richtigen Mathematiker auch nicht ) von Informatik
oder E Technik bzw. anderen Anwendungen hat der meist kaum Ahnung,
ausser vllt durch ein Nebenfach, was aber meist auch sehr oberflächlich
ist.
Ebenso sieht es bei Physikern meist aus.
Zu Informatik : in der IT Beratung kenne ich viele Ings aus dem E
Technik Bereich, die da einen super Job machen. Denken in Funktionen und
großen Zusammenhängen hat man auch beim planen von E technischen Anlagen
gelernt. Dazu noch etwas Schichtenarchitektur, Objektorientierung und
UML und schon kann der E Techniker auch als SW Entwickler gehen. Die
nötigen theoretischen Grundlagen für komplexere Algorithmen ( die man in
der Praxis oft gar nicht braucht ) hat der Ingenieur zur Not auch drauf.
Ein Informatiker dagegen dem fehlen meist sämtliche Grundlagen der theo.
Physik, angewandten Physik und E Technik um sich da mal so
reinzuarbeiten.
Allerdings gibts auch so genügend Jobs, dass man als Informatiker das
meist auch nicht muss.
Etwas anderes aber fällt mir auf. Gerde jüngere Ings von FHs haben meist
eine sehr schlechte Allgemeinbildung. Ich verstehe mich daher mit
jüngeren Kollegen oft nicht so gut. Da sind meist die Themen :
irgendwelcher Technikschnickschnack, Smartphone, LCD Fernseher und
sonstige Gimicks. Vllt. noch sonstige PC Themen, Autos, Disco und
Frauen. Dann hört es häufig auf. Von Politik, Wirtschaft ( Volks - wie
Betriebswirtschaft ), Kultur ( abseits von Charts und Privatfernsehen )
fehlt es oft völlig. Zeitung wird meist auch nicht gelesen, wenn dann
nur ein Boulevardplatt. Sowas gibt es bei älteren Ingenieuren viel
seltener.
Diese jungen Ingenieure waren vllt diese "Kabelverlegsklaven" vom Bau
wie oben beschrieben. Die haben vllt die Ingenieuranwendung drauf, aber
ansonsten sind sie dank Schmalspur FH Reife, fachlich enges Studium ohne
"studium generale" und ohne sonstigen kulturellen Interessen abseits des
Studiums im Prinzip nach wie vor auf dem Stand eines durchschnittlichen
Bauarbeiters. Wobei ich nicht verallgemeinern will, es gibt auch
gebildete und kulturell interessierte Bauarbeiter.
Ich kann dem TE nur zustimmen, meine Erfahrung deckt sich damit fast
100%.
Auch im Arbeitsleben oft genug erlebt. Gott sei dank? hab ich
mitlerweile eine ehrliche Arbeit und benutze nur noch gelegentlich den
PowerpointVIEWER um mir das Elend aus unserer
Industrial-Engineering-Abteilung anzushen...
Aber ein gutes Beispiel, das sind 20 Einzelkämpfer (gut bezahlte) die
sich gegenseitig bei jeder Gelegenheit in den Rücken fallen oder sich
ausspielen.
>Ich habe davor jedoch bereits in einem völlig anderen Feld gearbeitet>und eine Ausbildung gemacht.>...>Ich kann mir gar>nicht vorstellen dass solche Leute später mal wirklich zusammen arbeiten.
Bei mir war das anders. Ich wollte Ausbildung machen und arbeiten. Nach
dem ich auf einer Baustelle in Sommerferien als Elektriker-Aushilfe
gearbeitet habe, konnte ich mir nicht mehr vorstellen, mit solchen
Leuten "später mal wirklich zusammen arbeiten." So habe ich die
Möglichkeit genutzt und studiert.
Ich komme aus einer gebildeten Familie und daran ist wohl meine
Erziehung "schuld", dass ich zum Naseputzen einen Taschentuch benutze
und nicht die Daumen-Pressluft-Technik und bei mir nicht jedes zweites
Wort "Alter" ist.
Und nein, ich bin kein Nerd. Klar gibt es genug Ings. mit "Stock" im
A***, aber solche Typen gibt es auch unter den (ex) BWL, Biologie und
Chemiestudenten.
Er redet doch nicht von Umgangsformen, die btw überhaupt nichts mit
formaler Bildung zu tun haben. Welche kleine Weltsicht das doch ist ..
Er redet davon, dass die Ingenieure sich gerne für die Größten halten
und alle anderen Fachrichtungen (BWL, Jura, etc.) als einfach
abstempeln.
Dazu kommt dann soziale Inkompetenz im Umgang mit Leuten, die nicht in
ihren kleinen Ing-Kreisen verkehren ...
Hi, Student,
alle Berufe, die ihre Ausbildung spezialisiert haben auf das
Ausbildungsziel, bilden nur "Fachidioten" aus.
Auch die Professoren der BWL stehen unter dem Druck.
Allerdings unterscheiden sich die Studiengänge nach der Qualität ihrer
Grundlagen:
1. Die einen Grundlagen sind nachprüfbar, wie die in der Elektrotechnik.
2. Andere Grundlagen sind eigentlich gar keine, wie im Bereich der "Soft
Facts", weil sie schwammig sind, beliebig interpretierbar. Da gilt wohl
jede These als wahr einschließlich ihrer drei Dutzend Antithesen.
Ciao
Wolfgang Horn
Danke für die vielen Antworten!
Anscheinend stehe ich ja durchaus nicht alleine da mit meinen
Eindrücken. Nun ja, eventuell werde ich mich gegen Ende des Studiums
noch nach einer BWL-Zusatzqualifikation umsehen, denn das scheint ja der
wesentliche Schwachpunkt von Ingenieuren zu sein, dass sie keine Ahnung
davon haben welchen globalen Sinn ihre Arbeit hat.
Traurig schrieb:> Er redet davon, dass die Ingenieure sich gerne für die Größten halten> und alle anderen Fachrichtungen (BWL, Jura, etc.) als einfach> abstempeln.>> Dazu kommt dann soziale Inkompetenz im Umgang mit Leuten, die nicht in> ihren kleinen Ing-Kreisen verkehren ...
Es geht ja nur darum, das eigene Selbstwertgefühl aufzuwerten. Wenn man
andere herabstuft klappt das ziemlich gut.
Sobald keine BWLer und Juristen mehr da sind, geht es gegen die eigenen
Kollegen.
Student schrieb:> Anscheinend stehe ich ja durchaus nicht alleine da mit meinen> Eindrücken. Nun ja, eventuell werde ich mich gegen Ende des Studiums> noch nach einer BWL-Zusatzqualifikation umsehen, denn das scheint ja der> wesentliche Schwachpunkt von Ingenieuren zu sein, dass sie keine Ahnung> davon haben welchen globalen Sinn ihre Arbeit hat.
Wenn du mit Menschen umgehen kannst, brauchst du bestimmt keine
BWL-Qualifikation. Da kommst du locker so weiter.
Student schrieb:> BWL-Zusatzqualifikation umsehen, denn das scheint ja der> wesentliche Schwachpunkt von Ingenieuren zu sein, dass sie keine Ahnung> davon haben welchen globalen Sinn ihre Arbeit hat.
Pfffft xD
Lern lieber, wie du den billigsten Preis eines Bauteils ermitteln kannst
etc. pp. ... lol
Hi, Student,
> ...noch nach einer BWL-Zusatzqualifikation umsehen, denn das scheint ja der> wesentliche Schwachpunkt von Ingenieuren zu sein, ...> ...welchen globalen Sinn ihre Arbeit hat.
Das klingt ja fast wie "ich suche DEN SINN DES LEBENS, zum Abi hatte ich
ihn noch nicht gefunden, das technische Studium auch nicht, das
BWL-Studium aber wird mich den heiligen Gral erkennen lassen, bestimmt!"
Deine Lehrer und Professoren hätten Dir auch "Kritikfähigkeit"
vermitteln sollen: "Gibt es 'DEN GLOBALEN SINN DER ARBEIT' überhaupt?"
Solche esoterisch-religiöse Fragen kann man mit Technik nicht enttarnen.
Wohl aber mit Systemdenken - wer ein komplexes Systeme betrachtet wie
"die Gesellschaft" - oder auch nur einen Ameisenhaufen - und staunt, wie
alles irgendwie zusammen funktioniert, der hat zwei Wege zur
Erforschung:
1. Er sucht den Regisseur des Geschehens in einer höheren, übergeordneen
Ebene.
2. Er sucht das, was das Geschehen des Systems bestimmt, in einer
niedrigeren Ebene - in den Systemelementen selbst.
Zu 1: Bibelvater Moses erfand dazu GOTT und seinen Gegenspieler und
erklärte das Geschehen auf der Erde als Schlachtfeld zwischen
himmlischen und höllischen Heerscharen. Dies Modell lebt noch heute fort
in S. Freuds Modell der Psyche. Zwischen 1933 und 1945 gab es noch eine
schlimme andere Interpretation: Den Faschismus. Der Kapitalismus mit
seinem "der Boss hat immer Recht" ist kein Faschismus, gehört aber auch
in diese Kategorie der Sinnfindung.
Zu 2: Das ist der seit Jahrtausenden erfolgreiche Weg der
Naturwissenschaften. Das Rätsel von Blitz und Donner löst man nicht
durch Erfindung von Zeus oder Donar, den Blitzgöttern, und Opfern an
ihre Priester, sondern erklärt es als luftelektrische Entladung und
erfindet den Blitzableiter. Benjamin Franklin war darin größer als alle
Priester von Blitzgöttern und alle Geisteswissenschaftler, die sich vor
dem Blitz nur zu ducken und über ihn nur zu faseln wussten.
Wer wie Du, "Student", einen Sinn im System der menschlichen
Gesellschaft suchst, in der Gesellschaft von Menschen, der findet ihn in
sich selbst.
Genauer in dem, was stärker ist als alles andere. Das ist nicht der
Intellekt, denn er kann seinen Willen "ich will den Atem für 10 Minuten
anhalten" nicht umsetzen. Das schlimme Gefühl panischer Luftnot öffnet
seinen Mund und lässt das Zwerchfell pumpen gegen allen seinen Willen.
Gut so.
Oder für Intellektuelle:
„Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was
er will.“ (Arthur Schopenhauer)
Da steckt der "Sinn des Lebens" - in den eigenen Genen, die in uns
Wünsche, Ängst, Geschmack, Wille und gar leidenschaftlichen Willen
schüren.
Diese Gene sind durch Zufall entstanden, haben aber überlebt, weil
unsere Urahnen und Vorfahren eben nicht ausgestorben sind. Wohl auch,
weil sie das fröhliche Lachen ihrer Kinder und Enkel schöner fanden als
die Million im Depot.
So, "Student", solltest Du wirklich "DEN SINN DES LEBENS" in einem
BWL-Studium suchen wollen, dann denke ökonomisch und erkenne: Dafür
taugt das BWL-Studium überhaupt nicht. Viel zu viel Aufwand an Geld und
Zeit. Selberdenken mit Logik bringt Dich viel eher ans Ziel. Auch noch
fast kostenlos.
Nein, Dein BWL-Studium taugt nur, aus Dir einen modernen Sklaventreiber
zu machen, der statt Zuckerbrot und Peitsche mit Prämien lockt und mit
Stellenabbau droht, bis seine Mitarbeiter vor Angst ausgebrannt sind.
Ich will damit nicht sagen, dass alle BWL'er Teufel sind, aber ich kenne
leider zu viele, die mit hehren Vorsätzen gestartet sind und diese weit
verfehlten.
Ciao
Wolfgang Horn
Student schrieb:> Denn ich habe langsam> das Gefühl dass zwischen dem was man Schulabgängern über den> Ingenieursberuf erzählt und dem was dann später Realität ist ein sehr> tiefer Spalt klafft...
Ein noch viel tieferer Spalt klafft zwischen dem was sich viele hier
zusammen jammern, und dem was man in der Realität findet.
> Nein, Dein BWL-Studium taugt nur, aus Dir einen modernen Sklaventreiber> zu machen, der statt Zuckerbrot und Peitsche mit Prämien lockt und mit> Stellenabbau droht, bis seine Mitarbeiter vor Angst ausgebrannt sind.> Ich will damit nicht sagen, dass alle BWL'er Teufel sind, aber ich kenne> leider zu viele, die mit hehren Vorsätzen gestartet sind und diese weit> verfehlten.
Ach, so'n Käse.
Ein 1-Jähriger BWL Master z.B. in UK nach dem Ingenieurstudium zu
asolvieren ist eine super Sache. Macht sich gut für die Stellensuche, Du
lernst neue Leute - die etwas anders sind als die FH Kommilitonen -
kennen, lernst Englisch, kommst mit einer anderen Kultur in Berührung
usw.
>Diese Gene sind durch Zufall entstanden, haben aber überlebt, weil>unsere Urahnen und Vorfahren eben nicht ausgestorben sind.
Gibt es deiner Meinung nach auch ein Ingenieur-Jammer-Gen, welches mit
techischem Interesse gekoppelt ist?
>Nein, Dein BWL-Studium taugt nur, aus Dir einen modernen Sklaventreiber...
Woher dein Haß auf BWLer? Um hier im Forum endlich einmal Anerkennung zu
genießen?
Es gibt übrigens Untersuchungen, die zeigen, daß Selbstständige oft
scheitern, nicht weil ihre Geschäftsidee schlecht ist, sondern weil
ihnen die betriebswirtschaftlichen Kenntnisse fehlen.
Ich frage mich gerade, wie du ein Team, in dem aufgrund der
Aufgabenstellung auch Betriebsweirte sind, nach deiner Methode führen
möchtest. Vermutlich Kaufleute vorher rausmobben.
>Ohoh, da ist ja wieder jemand in seiner Opferrolle sehr zufrieden, eh?
Ich glaube eher, er braucht die Opferrolle, um sein Scheitern im Leben
halbwegs verarbeiten zu können.
Backflow schrieb:> Gibt es deiner Meinung nach auch ein Ingenieur-Jammer-Gen, welches mit> techischem Interesse gekoppelt ist?
Das Gen könnte es vielleicht geben, aber nicht gekoppelt an Techies.
Andere jammern auch, nur eben nicht im Techie-Forum.
>Andere jammern auch,
Ich habe bisher in keiner Profession eine so ausgeprägte Angst der
Minderwertigkeit gegenüber anderen Berufsgruppen erlebt wie bei
Ingenieuren.
Meinetwegen können wir das Jammer-Gen in Minderwertigkeitsgefühl-Gen
umbenennen.
So schauts.
Hat schon seine Gründe, warum viele Ingenieure sich künstlich so
aufplustern müssen. ("xxx ist keine Wissenschaft", "Ing-Studium ist kaum
machbar", ... ;)
Kleine Lichter.
Hi, Backflow,
> Gibt es deiner Meinung nach auch ein Ingenieur-Jammer-Gen, welches mit> techischem Interesse gekoppelt ist?
Durchdachte Kritik suche ich durchaus. Die macht mehr Spass als TV.
Wohl alle geselligen Arten haben eine Fähigkeit entwickelt, Not zu
signalisieren und einander bei Not beizustehen.
>>>Nein, Dein BWL-Studium taugt nur, aus Dir einen modernen Sklaventreiber...>> Woher dein Haß auf BWLer? Um hier im Forum endlich einmal Anerkennung zu> genießen?
Kein Hass auf BWL'er. Wenn schobn Hass, dann eher auf die
Kastengesellschaft, die schon recht fortgeschritten ist mit den Kasten
Fachkräfte und tantiemenberechtigte Führungskräfte.
Aber sehr wohl harsche Kritik an einer Lehre, die auf dem
Taylotistischen Erfolgsprinzip "Trennung von Kopf- und Handarbeit" noch
immer beruht, obwohl das bei der Qualifikation der Fachkräfte von heute
zum Garanten geworden ist für Gegeneinander, Krampf, Verluste und
"Burnout".
Auch harsche Kritik an einer Lehre, die es zulässt, von den Naiven als
Schnellweg zum eigenen Geldtresor nach dem Vorbild Dagobert Duck blind
verehrt zu werden.
> Vermutlich Kaufleute vorher rausmobben.
Das entstammt Deinem mentalen "Schnellschuss aus der Hüfte", der Dich
Hass vermuten ließ.
Nein, natürlich braucht man viele Kompetenzen und dafür Arbeitsteilung.
Aber die Perversionen aller Art braucht man dafür nicht.
Ciao
Wolfgang Horn
Haha ich kann mich noch an meiner Studienzeit erinnern.
Wir sind damals mit einem Bus zu einer Veranstaltung gefahren, Ings und
Wiwis zusammen.
Da meinte ein Ing. Kommilitone (ein sehr netter, übrigens) zu mir: "Pass
auf, dass Du Dich von denen nicht in ein Gespräch verwickeln lässt."
Bei einem (Entwicklungs-)Ingenieur fällt es sofort auf, wenn er fachlich
eine Pfeife ist, daher gibt es solche Leute in der Berufswelt der
Ingenieure eher selten zu finden.
Bei einem BWL-Absolvent muss dem nicht unbedingt so sein. Fachlich
reicht es ja meist aus, dumm daherzuschwafeln, sich gut verkaufen zu
können und Powerpoint zu beherrschen.
Daher kann man im Mittel schon sagen, dass es bei BWL mehr Flachpfeifen
gibt als bei den Ingenieuren.
Also von Statistik hast du schonmal keine Ahnung.
Zumal du dich hier mal wieder sofort selbst disqualifizierst mit der
Behauptung, BWLer müssten nur "dumm daherschwafeln". Wenn das die
Anforderung wäre, müsstest du der König der BWLer sein.
Backflow schrieb:> Ich habe bisher in keiner Profession eine so ausgeprägte Angst der> Minderwertigkeit gegenüber anderen Berufsgruppen erlebt wie bei> Ingenieuren.
Für diese spezifische Form des Jammerns mag das sein, aber gejammert
wird anderswo auch. Anders eben, jeder jammert nach seiner Façon. Kennst
du alle Varianten des uralten Spruchs "Jammern gehört zum ..."?
Andere jammern über zu hohe Löhne der Ings, zu wenig hocherfahrene
Berufseinsteiger, zu hohe Einkaufs- bei zu niedrigen Verkaufspreisen,
über stumpfsinnige Wähler oder dumme Politiker, zu geringe
Mobilfunkabdeckung bei zu hohen Strahlungschäden durch ebd., ...
Insbesondere in D gehört das schon zum Nationalcharakter.
Wolfgang Hornsohn schrieb:> Zumal du dich hier mal wieder sofort selbst disqualifizierst mit der> Behauptung, BWLer müssten nur "dumm daherschwafeln".
Bisschen was ist schon dran. Zwar reicht es nicht, einfach nur dumm
daherzuschwafeln, aber es gibt dabei grössere Chancen, ein persönliches
Talent zu Bullshit-Präsentationen grandios auszuspielen, als bei
angestellten Ings. Talentlose haben es natürlich auch nicht leichter.
Andererseits steht dieser Weg es auch Leuten aus technischen Berufen
offen. Wer ab und zu mit Chefs von kleineren selbständigen Unternehmen
aus dem technischen Bereich zu tun hat, der kennt das.
>...die schon recht fortgeschritten ist mit den Kasten Fachkräfte und>tantiemenberechtigte Führungskräfte.
Das hat jetzt aber nichts mit BWLern zu tun. Unter den
tantiemenberchtigten Führungskräften wirst du zumindest in technischen
Konzernen auch ein Gutteil MINT-Kräfte finden. Eifach mal in den
Vorstandsetagen googeln
Ich behaupte, daß mit der Abgenzungsstrategie der Ings - nur Entwickler
sind richtige und vor allem gute Ingenieure, alle Nicht-Entwickler sind
Volldeppen - dieses Kastenwesen verstärkt wird.
Herr Horn, Sie sind mein persönlicher Guru. Darf ich mich nach dem
Studium an Ihrer Akademie für natürliche Führung bewerben?
Nein, Sie haben völlig Recht. Einen Sinn wird man im gesellschaftlichen
Leben sicher nicht finden. Aber ist nicht die Vergänglichkeit des Lebens
und die Tatsache, dass keiner so genau weiß warum es ihn gibt die
Triebfeder allen Daseins?
In dem Sinne, ich mach dann mal ne Runde VHDL. Vielleicht ist das ja der
Sinn.
Hi, Backflow,
> Ich behaupte, daß mit der Abgenzungsstrategie der Ings - nur Entwickler> sind richtige und vor allem gute Ingenieure, alle Nicht-Entwickler sind> Volldeppen - dieses Kastenwesen verstärkt wird.
Gibt's diese Abgenzungsstrategie?
Ich sehe eher diejenigen, die einen soliden Beruf erlernen wollten, sich
aber Ausgebeutete erkennen und gegen ihre Ausbeuter aufbegehren.
Dir französische Revolution ist ein Beispiel, wie die "Verstärkung des
Kastenwesens" schon den verdächtigten Ausbeutern den Kopf vom Rumpf
trennte.
Sicher fühlen sich nicht jeder, der den Studiengang BWL gewählt hat,
deswegen als Ausbeuter.
Unverkennbar ist aber die Werbung für BWL und MBA, als wären das
Lizenzen, andere für sich schuften zu lassen.
Schon uralt ist der Spruch, wir Ingenieure seien die Kamele, auf denen
die Kaufleute zum Erfolg reiten.
Dummer Spruch, kein Edelkoch im 4Sterne-Nobelrestaurant fühlt sich nur
deshalb als Kamel seines Obers, weil der die Bestellung aufnimmt und das
Geld kassiert.
Aber wer überheblich in den Wald hinein ruft, als sei er allein fähig,
das Business zu administrieren, der soll sich über das passende Echo
nicht beschweren.
> Das hat jetzt aber nichts mit BWLern zu tun. Unter den> tantiemenberchtigten Führungskräften wirst du zumindest in technischen> Konzernen auch ein Gutteil MINT-Kräfte finden.
Natürlich werden auch die gebraucht. Aber um so weniger, je eher sich
ein Industrieunternehmen in einen China-Importeur und
Gemischtwarenhändler wandelt.
Ciao
Wolfgang Horn
>Gibt's diese Abgenzungsstrategie?
Ich nehme an, du verfolgst dieses Forum?! Da gibt es gefühlte tausend
entsprechende Beiträge.
>Dir französische Revolution ist ein Beispiel, wie die "Verstärkung>des Kastenwesens" schon den verdächtigten Ausbeutern den Kopf vom>Rumpf trennte.
Du weißt welches Terrorregime danach entstand? Stichworte zum Googeln:
"Die Revolution frisst ihre Kinder".
>Schon uralt ist der Spruch, wir Ingenieure seien die Kamele, auf>denen die Kaufleute zum Erfolg reiten.
Solange Ingenieure in Schockstarre verfallen, wenn sie den
Entwickler-Ponyhof verlassen sollen bzw. Igenieure die in Vertrieb,
Marketing, Produktion etc. wechseln, als fachlich gescheiterte
Existenzen ansehen, wird sich an dem Minderwertigkeitskomplex nicht das
Geringste ändern.
>Dummer Spruch
Genau, zu dumm, um sich über Generationen daran hochzuziehen.
Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann
nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen, reich werden, Frauen abschleppen
etc.
Backflow schrieb:> Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann> nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen, reich werden, Frauen abschleppen> etc.
Weil das ganz böse Sachen sind.
Backflow schrieb:> Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann> nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen, reich werden, Frauen abschleppen> etc.
Tja ich denke da haben wir schon den entscheidenden Unterschied. Die
meisten Techniker machen ihren Beruf nicht um reich zu werden, sondern
weil sie Spaß an der Materie haben und etwas Produktives leisten wollen.
Backflow schrieb:> Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann> nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen, reich werden, Frauen abschleppen> etc.
Das kostet doch nur ne Menge zeit, die man dann nicht fürs
entwickeln/programmieren/debuggen/knobeln/hacken/ect. hat! :D
Backflow schrieb:> Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann> nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen,
Das machen sie ja auch. Nur wechseln sie dann über zur Kategorie "Chef"
und werden von den einschlägigen Ings des Forums nicht mehr als
Ihresgleichen, sondern als A...r und Ausbeuter betrachtet.
>Das machen sie ja auch.
Das scheint sich aber hier im Forum bei den Berufs-Lamentierern, um das
Wort jammern nicht zu gebrauchen, noch nicht herumgesprochen zu haben.
Was mich so erschüttert ist, daß selbst ein so eloquenter Ing wie
Wolfgang Horn auf den Lamentier-Zug aufspringt.
A. K. schrieb:> Das machen sie ja auch. Nur wechseln sie dann über zur Kategorie "Chef"> und werden von den einschlägigen Ings des Forums nicht mehr als> Ihresgleichen, sondern als A...r und Ausbeuter betrachtet.
weil halt viele Ingenieure zu links-grün Gutmenschlich sind. Am
schlimmsten sind sogar noch Informatiker. Da sind kommunistische
Ansichten wie sie die Piraten haben von wegen "alles gehört allen" und
Grundeinkommen sehr weit verbreitet.
Ich bin einer der wenigen rechts-konservativen Informatiker. Ich klopfe
beim Chef auf den Tisch und sage "ich bin wer, ich kann was und ich
hätte gerne bitte" so werd ich auch gut bezahlt und das bei 35 h Woche.
Viele Entwickler sind halt Nerds mit weicher Stimme, die schon nervös
werden wenn sie mit so einer Management Pappnase reden müssen. Viele
Entwickler sind ja schon froh wenn sie arbeiten "dürfen", dafür noch
viel Geld zu verlangen wäre ja "kapitalistisch".
Man sieht ja, in einem anderen Thread verdient ein UNI Ingenieur mit 7
!!! Jahren BE nur 47 k Brutto ! und das im teuren BaWü ! ganz ehrlich,
da kenn ich Mannis von der Fräse 4 die kriegen das ! ebenfalls in BaWü.
Für so wenig Geld würd ich nicht mal mit meinem FH Diplom aufstehen. (
und muss es auch nicht ) aber da sieht man mal wie weichlich viele
Ingenieure sind.
Eine Ausnahme sind da eher die "gepimpten Arbeitern" mit Ausbildung und
danach FH Studium. Die sagen sie wollen nach dem Studium gut verdienen
sonst hätten sie nämlich auch Handwerker bleiben können.
Siegfried schrieb:> Ich bin einer der wenigen rechts-konservativen Informatiker.
Verkriech Dich bitte wieder in Dein Loch, aus dem Du herausgekommen
bist, und wähl ruhig weiter Deine CDU/FDP-Pappnasen (da bist Du auch
noch stolz drauf, wie erbärmlich). Aber bitte teil Deine beschränkte
Weltsicht nicht mit dem Forum, das tut ja in den Augen weh beim Lesen!
Als wenn es für's Geld verdienen nur darauf ankommt, auf den Tisch zu
hauen und zu fordern. Und überhaupt, wer 'links' oder 'grün' ist, der
kann das natürlich sowieso nicht.
Vielleicht wirst aber auch Du irgendwann merken, dass Geld nicht alles
im Leben ist, es sorgt vielleicht gerade mal für eine gewisse
Grundzufriedenheit.
Hi, Backflow,
>>Gibt's diese Abgenzungsstrategie?> Ich nehme an, du verfolgst dieses Forum?! Da gibt es gefühlte tausend> entsprechende Beiträge.
Diese vielen Beiträge sind eher Symptome der Frustration und
Verzweiflung als einer Strategie.
Zurück zur Französischen Revolution - als die vielen Hausfrauen
gleichzeitig protestieren und demonstrierten, war das weniger Strategie
als eher Symptom der Preise für Getreide und Nahrungsmittel.
> Du weißt welches Terrorregime danach entstand?
Logo. Gerade das hat die Köpfe gefordert.
> Solange Ingenieure in Schockstarre verfallen, wenn sie den> Entwickler-Ponyhof verlassen sollen bzw. Igenieure die in Vertrieb,> Marketing, Produktion etc. wechseln, als fachlich gescheiterte> Existenzen ansehen, wird sich an dem Minderwertigkeitskomplex nicht das> Geringste ändern.
Den Minderwertigkeitskomplex sehe ich weniger bei "den Ingenieuren",
sondern eher hat der Ober den Bedarf der Rechtfertigung seines hohen
Trinkgeldes, das weniger auf seinen eigenen Leistungen beruht, als
vielmehr auf denen seines Spitzenkochs.
In der Arbeitsteilung ist immer die Frage, wer mehr beigetragen hat zum
gemeinsamen Erfolg.
>>Dummer Spruch> Genau, zu dumm, um sich über Generationen daran hochzuziehen.
Leider wird er immer wieder vorgehalten, aus welchen Gründen auch immer.
Es soll auch glückliche Kamele geben. Aber nicht jeder mag in eine Kaste
des minderen Einflusses und des Minderverdienstes gezwungen zu werden.
> Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann> nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen, reich werden, Frauen abschleppen> etc.
Von Überlegenheit kann keine Rede sein. Aber davon, dass der Ober die
Köche in seiner Küche zum Hilfspersonal erklärt, ihnen deswegen das
Gehalt kürzt, die Hälfte der Köche abbaut, ein Viertel Fertigessen von
Mc***alds kaufern und veredeln lässt, die Billigware zu Edelpreisen
verkauft und meint, seine Tantiemen zu Recht verdient zu haben.
Da haben vor allem die Köche den Fehler gemacht, ihre eigenen Interessen
zu verraten.
Ciao
Wolfgang Horn
Senfdazugeber schrieb:> Siegfried schrieb:>> Ich bin einer der wenigen rechts-konservativen Informatiker.>> Verkriech Dich bitte wieder in Dein Loch, aus dem Du herausgekommen> bist, und wähl ruhig weiter Deine CDU/FDP-Pappnasen (da bist Du auch> noch stolz drauf, wie erbärmlich). Aber bitte teil Deine beschränkte> Weltsicht nicht mit dem Forum, das tut ja in den Augen weh beim Lesen!> Als wenn es für's Geld verdienen nur darauf ankommt, auf den Tisch zu> hauen und zu fordern. Und überhaupt, wer 'links' oder 'grün' ist, der> kann das natürlich sowieso nicht.>> Vielleicht wirst aber auch Du irgendwann merken, dass Geld nicht alles> im Leben ist, es sorgt vielleicht gerade mal für eine gewisse> Grundzufriedenheit.
ja das ist wieder die typisch links-grüne Toleranz ! selber immer für
Toleranz und Multikulti einstehen, aber gegenüber andersdenkenden wie
mir Toleranz zeigen ? nein das liegt den links-grünen fern ;-)
sieht man ja auch bei den linken Gentrifizierungsgegnern und
Schwabenhassernin Berlin. Wenn man in deren Parolen das Wort "Schwabe"
durch eine andere Minderheit ersetzen würde, wäre längst die
Bundesbetroffenheitsbeauftragte Frau Roth in allen pol. Talkshows und
würde ganz schnell mehr Mittel gegen Rechts fordern.
Solang es aber nur Schwaben und beruflich erfolgreiche Menschen oder gar
CDU/FDP Wähler sind, ist es ja egal ...
das lässt sehr tief in das Menschenbild der links grünen Gutmenschen
blicken.
>Diese vielen Beiträge sind eher Symptome der Frustration und>Verzweiflung als einer Strategie.
Ach Gott, die armen (Ingenieurs)Kinder.
>...das weniger auf seinen eigenen Leistungen beruht, als vielmehr auf>denen seines Spitzenkochs.
Dann überleg mal, was passiert wenn der Ober den Gästen das Essen
lustlos auf den Tisch knallt, unfreundlich ist etc.
Um in deinem Bild zu bleiben, der Erfolg vieler Firmen wird mittlerweile
im Service entschieden.
Ohne jetzt irgendwelche Flamewars anzuzetteln, der Erfolg von Apple ist
heutzutage zum größten Teil auf geniales Marketing denn auf
herausragende Ingenieuerskunst zurückzuführen.
>Aber davon, dass der Ober die Köche in seiner Küche zum Hilfspersonal>erklärt
Man kann es sich in seinem gefühlten Elend auch bequem machen, anstatt
etwas zu ändern. Zum Beispiel dadurch, daß Ings auch mal ihren
Entwickler-Ponyhof Richtung Vertrieb, Marketing oder gar dem bösen
Controlling verlassen und den ach so dummen BWLern in deren Beritt mal
ordentlich Paroli bieten.
Aber dann zieht immer noch das nicht vorhanden Schwätzer-Gen, der einen
Ing angeblich immer dumm aussehen läßt, als Standardausrede.
Biete doch alternativ zu deinem Teambildungs-Trallala doch mal
Selbstdarstellungskurse für Ings an. Das wäre doch bestimmt eine
gigantische Marktlücke.
Siegfried schrieb:> Wenn man in deren Parolen das Wort "Schwabe"> durch eine andere Minderheit ersetzen würde, wäre längst die> Bundesbetroffenheitsbeauftragte Frau Roth in allen pol. Talkshows und> würde ganz schnell mehr Mittel gegen Rechts fordern.
Erstens ist die Frau Roth - die mit dem dreifach gewickelten
tibetanischen Gebetsschal um den Hals und der grellen, unmodischen
Kleidung ;-) aus Ulm und damit selber Schwäbin, ihr Wahlkreis ist
Augsburg-Stadt.
Zweitens ist im Ländle gerade eine grün-rote Regierung im Amt, und die
macht ihre Sache doch sehr gut. Also sind gar nicht alle Schwaben so
konservativ wie Du vielleicht denkst. Auf's Geld schauen sie zwar schon,
aber deshalb muss man ja noch lange nicht CDU/FDP wählen. Ökologie und
Ökonomie sind keine Gegensätze, auch wenn manch einer das vielleicht
immer noch glaubt. Es ist statistisch belegt, dass gerade die Anhänger
der Grünen im Schnitt eine einkommensstarke Wählerklientel sind. Aus
Wikipedia: "Grüne Wähler gelten als überdurchschnittlich gebildet (zu 62
Prozent Abitur oder Fachhochschulreife), haben ein
überdurchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen (2317 Euro) und sind
relativ jung (durchschnittlich 38,1 Jahre)."
Senfdazugeber schrieb:> Zweitens ist im Ländle gerade eine grün-rote Regierung im Amt, und die> macht ihre Sache doch sehr gut. Also sind gar nicht alle Schwaben so> konservativ wie Du vielleicht denkst. Auf's Geld schauen sie zwar schon,> aber deshalb muss man ja noch lange nicht CDU/FDP wählen. Ökologie und> Ökonomie sind keine Gegensätze, auch wenn manch einer das vielleicht> immer noch glaubt. Es ist statistisch belegt, dass gerade die Anhänger> der Grünen im Schnitt eine einkommensstarke Wählerklientel sind. Aus> Wikipedia: "Grüne Wähler gelten als überdurchschnittlich gebildet (zu 62> Prozent Abitur oder Fachhochschulreife), haben ein> überdurchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen (2317 Euro) und sind> relativ jung (durchschnittlich 38,1 Jahre)."
ich weiss woher Frau Roth her kommt.
Und ja die grünen machen sich hier auch breit. Es gibt leider zu viele
davon. Meist eben Lehrer, Sozialarbeiter mit gutem Job beim Staat, die
sonst keine anderen Sorgen machen. Die wohnen meist im schicken Haus in
Nobelgegend, fettes Auto vor der Tür und haben meist keine andere Sorgen
als Umwelt usw.
Meist eben Gutmenschen die noch therapeutisches Segeln dem zig fach
vorbestraften Intensivtäter verschreiben statt das hart durch gegriffen
wird. Leute die sagen "Du weisste, ich würde an deiner Stelle jetzt
nicht den Raubüberfall begehen, das finde ich gar nicht so gut duuu"
allerdings hat der Wahlsieg in BaWü auch was mit der Atomkatastrophe in
Fukushima zu tun. Jedenfalls treiben die die EnBW mit dem blödsinnigen
Atomausstieg noch in die Pleite. In den Jahren davor spülte die EnBW
noch Rekordgewinne in die Landeskasse.
Jedenfalls geht es beim Schwabenhass in Berlin um was anderes. Schwabe
ist dort ein Synonom für leistungsbereiter, beruflich erfolgreicher
Westdeutscher, der sich schöne Wohnungen im Zentrum kauft und sie schick
sarniert.
Der Ossi und Berliner möchte lieber in einer schäbigen Altbaubruchbude
leben und nix arbeiten, findet das dann super schön. Daher hassen die
eben beruflich erfolgreiche Menschen.
Jedenfalls wenn Linke Aktivisten dort gegen Schwaben hetzen, oder CUD
Wähler schauen alle nur zu. Wenn man deren Parolen nehmen würde und
statt "Schwabe" eine andere Minderheit eintragen würde, wäre das, zu
Recht, Volksverhetzung und in allen Medien.
In Berlin regt man sich lieber auf über beruflich erfolgreiche Menschen
die die Stadt schöner machen und bei Migrantengewalt wird weg geschaut.
Das Problem wird idealisiert und wenn ein sehr guter Mann wie Sarrazin
kommt und auch noch alles statistisch beweisen kann, wird er als Hetzter
verschriehen.
A. K. schrieb:> Siegfried schrieb:>>> Meist eben Gutmenschen>> Ich nehme an, man darf dich folgerichtrig als Bösmensch bezeichnen.
informiere dich mal was Gutmenschen sind. Dann kennst die Antwort. Das
sind halt so links-grüne Weicheier, Waschlappen und Sitzpinkler, die
noch zum Einbrecher sagen "Du nööö, ich finde das aber gar nicht dufte
und korrekt von Dir dass du mich jetzt ausraubst, auch wenn ich deinen
sozialen Hintergrund und so voll verstehen kann duuu, kommen wir bilden
lieber einen Kreis und singen"
mal überspitzt formuliert. Solche linken Waschlappen sind dann auch
meist zu blöd um beim Chef eine Gehaltserhöhung rauszuhandeln.
A. K. (prx) schrieb:
Siegfried schrieb:
>> Meist eben Gutmenschen> Ich nehme an, man darf dich folgerichtig als Bösmensch bezeichnen.
Du musst Nachsicht mit ihm haben. Er ist bekennender
Rechtskonservativer. Also sowas wie der Norbert Geis. Die können halt
über den eigenen Tellerrand nicht blicken und leben in ihrer Welt voller
Vorurteilen und Hass gegen alles was irgendwie sozial angehaucht ist.
Sind halt arme Hanseln ..
Siegfried schrieb:> informiere dich mal was Gutmenschen sind. Dann kennst die Antwort. Das> sind halt so links-grüne Weicheier,
Nur waren und sind die BaWü-Grünen summarum nicht links. Die waren im
Mutterland der Realos seit jeher eher Mitte, wiewohl es darin natürlich
auch links Gewirkte gibt.
Ebenso hatte BaWü die ersten grünen Oberbürgermeister, mitsamt
Wiederwahl. Sogar in Stuttgart hatte einstmals nicht viel gefehlt. Sowas
wird man nicht als eine Gutmensch-Parodie, wie du sie hier vorstellst.
Denn um das zu werden braucht man auch viele konservative Stimmen.
Die Denkmuster von Rechtskonservativen bewegen sich auf dem
Intelligenzniveau einer Amöbe. Typische Äußerungen sind solche spassigen
Sätzchen wie hier
> Der Ossi und Berliner möchte lieber in einer schäbigen Altbaubruchbude> leben und nix arbeiten,
Früher haben solche Kerle meist dem Neger die Banane als
Hauptnahrungsmittel zugeschrieben und sich dabei die Bierwampe vor
Lachen gehalten. Das trauen sie sich aber heutzutage nicht mehr. Da muss
dann der "Ossi", "die Linke" oder eine Claudia Roth als Feindbild
herhalten ..
A. K. (prx) schrieb:
> .. Ebenso hatte BaWü die ersten grünen Oberbürgermeister, mitsamt> Wiederwahl.
Und ein Boris Palmer macht einen hervorragenden Job. Ich habe ihn ein
paar mal bei Geißlers S21' Stresstests erlebt und muss sagen,
Hochachtung! Den Mathematiker hat man ihm angemerkt. ;)
Pirat schrieb:> Du musst Nachsicht mit ihm haben. Er ist bekennender> Rechtskonservativer. Also sowas wie der Norbert Geis. Die können halt> über den eigenen Tellerrand nicht blicken und leben in ihrer Welt voller> Vorurteilen und Hass gegen alles was irgendwie sozial angehaucht ist.
Du machst den gleichen Fehler wie er. Jemanden mit der Begründung
missachten, dass er rechtskonservativ ist. Er macht es andersrum. So hat
jeder seine Parodie eines Gegners im Kopf und macht es sich in diesem
Weltbild gemütlich.
Natürlich oute ich mich mit der Toleranz anders Denkender gegenüber als
Gutmensch. Aber damit kann ich leben. Ja, ich weiss was das oft heisst,
aber ich definiere mir den Begriff einfach ein wenig neu und verspotte
dann jene, die diesen Begriff als Kampfbegriff verwenden und die
generell die Toleranz kleinschreiben, eben als Bösmensch.
A. K. (prx) schrieb:
Pirat schrieb:
>> Du musst Nachsicht mit ihm haben. Er ist bekennender>> Rechtskonservativer. Also sowas wie der Norbert Geis. Die können halt>> über den eigenen Tellerrand nicht blicken und leben in ihrer Welt voller>> Vorurteilen und Hass gegen alles was irgendwie sozial angehaucht ist.> Du machst den gleichen Fehler wie er. Jemanden mit der Begründung> missachten, dass er rechtskonservativ ist. Er macht es andersrum. So hat> jeder seine Parodie eines Gegners im Kopf und macht es sich in diesem> Weltbild gemütlich.
Streng genommen habe ich damit dem Norbert Geis sogar unrecht getan. Die
Leute in diesen Spitzenämtern sind nämlich in der Regel viel besser als
sich das viele vorstellen. Aber jetzt halte ich dir mal einen (kleinen)
Fehler vor. Du hebst mit deinem Absatz von eben das unsägliche Gesabbel
von Siegfried auf eine ernste Ebene wo es nicht hingehört! Wenn jemand
hier anfängt die Leute einzuteilen wie Siegfried das macht in
"Gutmenschen", "Ossis", "Arbeitsfaule", "Minderleister", sogar angeblich
NPD'ler, weil man (ich) das Thema Entlohnung von Zuwanderern im
Ingenieursgewerbe andiskutiert habe, dann ist jedwege vernünftige
Diskussion geplatzt. Dann bleibt nur noch dem Kerl seine eigenen Phrasen
um die Ohren zu hauen. Man muss den Leuten eben auf Augenhöhe begegnen
und wenn einer Anfängt wie Siegfried, dann zeige ich ihm auf, wie seines
gleichen früher über Neger gewurteilt habem. Letzteres habe ich übrigens
noch gut im Ohr (real!).
Pirat schrieb:> Man muss den Leuten eben auf Augenhöhe begegnen
Genau das habe ich bei verunglimpfender Sprache auf eher niedrigem
Niveau eben nicht vor. Spott liegt mir mehr als Schimpfkanonaden.
Pirat schrieb:> Früher haben solche Kerle meist dem Neger die Banane als> Hauptnahrungsmittel zugeschrieben
Wobei mir zur Banane eher "Otto Schily und die Ossis" einfällt. Das Bild
war zwar sakrisch bös, aber genial. ;-)
A. K. (prx) schrieb:
> Natürlich oute ich mich mit der Toleranz anders Denkender gegenüber als> Gutmensch. Aber damit kann ich leben. Ja, ich weiss was das oft heisst,> aber ich definiere mir den Begriff einfach ein wenig neu und verspotte> dann jene, die diesen Begriff als Kampfbegriff verwenden und die> generell die Toleranz kleinschreiben, eben als Bösmensch.
Tja, wir legen unseren Spott eben alle verschieden an. Bekennende
Rechtskonservative (die Extremen darunter) leben eben noch heute in
ihrem Kalter-Krieg-Weltbild, wo alles was am Kapitalismus krittelte
spontan (ohne Nachzudenken) als Kommunist verschrien wurde. Schau dir
mal die Republikaner in USA an. Für diese wirtschaftshörigen Knechte ist
good old Germany ein sozialistisch ausgerichtetes Land, schon alleine
weil alle Bürger hierzulande eine Krankenversichrung haben. Glaubst du
diese indoktrienierten Typen kannst du mit gutmenschartigen Argumenten
überzeugen? Die kriegst du nur beim Argument "Schadet der Wirtschaft"
oder "kostet Arbeitsplätze" oder "bedroht die Freiheit". Was anderes
kennen die nicht.
A. K. (prx)
> Spott liegt mir mehr als Schimpfkanonaden.
Ist doch Spott. Ist halt anders verpackt.
Pirat schrieb:
>> Früher haben solche Kerle meist dem Neger die Banane als>> Hauptnahrungsmittel zugeschrieben> Wobei mir zur Banane eher "Otto Schily und die Ossis" einfällt. Das Bild> war zwar sakrisch bös, aber genial. ;-)
Ich muss da immer an die Titanic denken. "Zonen Gabi: Meine erste
Banane".
:-)
Pirat schrieb:> Schau dir> mal die Republikaner in USA an. Für diese wirtschaftshörigen Knechte ist> good old Germany ein sozialistisch ausgerichtetes Land, schon alleine> weil alle Bürger hierzulande eine Krankenversichrung haben.
Die in Lederhose rumlaufen und Schuhplattler tanzen, wodurch ein
wunderschönes Bild echt bayrischer Sozialisten entsteht ;-).
Aber die Probleme der USA liegen weniger in solchen seltsamen Ansichten,
sondern in der über 2 Jahrzehnte gewachsenen Kompromissunfähigkeit eines
Staates, der in voller Absicht der Verfassungsväter meisten nur per
Kompromiss regiert werden kann. Das Problem sind also nicht die schrägen
Ansichten, sondern die Unfähigkeit, überhaupt noch miteinander reden zu
können.
Sag es anders A. K. (prx), die Republikaner in USA haben mit ihrem Geist
(-igen Einfluss oder besser Ausfluss ;)) seit Ronald Reagen die Bürger
vergiftet. Natürlich nicht alle, aber viel zu viele. Das Land ist extrem
mit Schulden überfrachtet und alles was den Reps dort einfällt ist das
(eh schon kaum vorhandene) Soziale als einer der Hauptursachen
auszumachen. Wenn die dort nicht ihre Charitykultur hätten wäre das Land
was die Not vieler Bürger betrifft noch übler dran. Den Schuldenkrisen
der Länder stehen gigantische Vermögenswerte eines jeweils geringen
Anteils der jeweiligen Bevölkerungen gegenüber. Diskutiert wird aber
immer nur über die Schulden. Die Schulden der einen sind aber die
Vermögen der anderen. Rechtskonservative erklären diesen wichtigen
Aspekt regelmäßig zum Tabu, durch Marginalisierung ("die paar Reichen
können DIE Schulden doch nicht wuppen"), durch Angst vor Sozialismus,
durch Verhätschelung dieser Schicht ("nicht die Reichen außer Landes
treiben") und durch angeblich nciht lösbare verwaltungstechnische
Probleme ("kommen wir nicht ran; Vermögenswerte lassen sich nicht
auseinanderdividieren"). All das verdanken wir einer gut wirkenden,
nahezu unsichtbaren Lobby, die ihre schützende Hand über diejenigen
hält, die an UNS ALLE einen Schuldanspruch in Höhe der laufenden,
aufzubringenden Zinsen richtet, die das Zinseszinsmodell befeuert.
@ Pirat : ich will nicht falsch verstanden werden. Die Amis würden mich
als "liberal" bezeichnen. Ich bin FÜR eine Krankenversicherung für alle
und finde unseren Sozialstaat im Grunde auch in Ordnung, nur einige
Auswüchse daran mag ich nicht.
Ich bin eigentlich sogar SPD Anhänger, insbesonderer der Agenda 2010.
Leider wendet sich die SPD davon ab. Auch die CDU mag ich nicht
besonders, aber gut wenn soll man sonst als konservativer wählen ? die
Sarrazin Debatte hätte die CDU super nutzen können, statt gegen ihn zu
hetzen !
die Bevölkerung nämlich gab ihm Recht !
Pirat schrieb:> Sag es anders A. K. (prx), die Republikaner in USA haben mit ihrem Geist> (-igen Einfluss oder besser Ausfluss ;)) seit Ronald Reagen die Bürger> vergiftet.
Es ist etwas unfair, das Reagan in die Schuhe zu schieben. Der hatte
zwar eine rabiate Rhetorik, war aber Kompromissen gegenüber keineswegs
abgeneigt. Von den heutigen Reps würde der glatt aus der Partei geekelt,
auch wenn sie ihn als Säulenheiligen verehren. Die späteren Reps haben
freilich eher seine Sprache als seine Politik zum Vorbild genommen,
zumal ihnen Clinton eine Nase drehte und mit moderat rechter Politik
Erfolg hatte. Was die Reps, zwecks Abgrenzung, weit nach rechts trieb.
Siegfried schrieb:> @ Pirat : ich will nicht falsch verstanden werden. Die Amis würden mich> als "liberal" bezeichnen.
Kunststück. Das trifft auf mindestens 90% aller Deutschen zu.
Eine interessante Diskussion, danke an dieser Stelle an den TE! Neulich
hörte ich hier im Hause von neu eingezogenen Erstsemestern (WIngs. und
Maschinenbau), dass diesen jungen Herren - es sind meistens Herren -
schon am ersten Tag von einem der zuständigen Professoren eingebläut
wurde, welcher unfassbar geistreichen "Elite" sie sich nun zugehörig
fühlen dürften (und natürlich das übliche "schauen Sie einmal links,
schauen Sie rechts..."). Die "Elite" beschallte ihren Einzug mit
Ballermann-"Musik" und auf der dazugehörigen Feier hätten
politisch-gesellschaftliche Gesprächsthemen nur für Verwunderung
gesorgt.
Da ich aus einer dieser süddeutschen Kleinstädte mit FH stamme
(allerdings durch mein Studium flüchten konnte), kommt mir der vom TE
angesprochene Typus Student auch recht bekannt vor. So ist es dort etwa
kein Geheimnis, dass die meisten Studierenden aus einem Umkreis von 20
Kilometern stammen und zuhause bei Mutti wohnen. Man kennt sich schon
von den weiterführenden Schulen und selbst Auslandssemester werden "im
Rudel" absolviert. Die örtliche Industrie hat sich sich mit der
betreffenden FH eine Art Ausbildungsstätte für brave, angepasste
Studierende geschaffen. Praktisch, denn dafür kommt ja auch noch die
öffentliche Hand auf.
Sicherlich, viele hier im Thread angesprochenen Phänomene hängen eng mit
dem unsäglichen BA/MA-System zusammen, dem "Bulimie-Lernen", einer
zunehmend desinteressierten Jugend und wirtschaftlichen (Fehl-)
Entwicklungen. Aber, und das ist schon recht seltsam, der Nachwuchs in
technischen Fächern ist auffällig von sich überzeugt und muss durch
nicht selten an Peinlichkeit grenzende Überheblichkeit scheinbar
vorhandene Komplexe kompensieren. Dazu kommt dann noch eine extrem
unkritische Haltung und diese typische Untertanenmentalität. Es sind
aber weniger die sog. "Nerds" und Co., die diese Geisteshaltung an den
Tag legen, sondern diejenigen welche schon in der Schule eher zu den
Alphatierchen gezählt haben.
Die Studienmotivation bei den betreffenden Studierenden ist dann auch
kein wirkliches Interesse an den Dingen, kein Wille zum Verständnis /
Erkenntnis oder gar der Wunsch, die Welt bzw. unsere Zivilisation
voranzubringen, sondern der Porsche mit 30 und andere repräsentative
Konsumgüter. Leider wird genau dieser Studierendentypus,
selbstverständlich auch in BWL und Co., auf dem Arbeitsmarkt momentan
fürstlich belohnt - zumindest im Vergleich zu anderen Studienrichtungen.
Als Absolvent eines geisteswissenschaftlichen Faches bin ich hier
wahrscheinlich der Exot. Ich fühle mich nicht intelligenter als etwa ein
Wirtschaftsingenieur o.ä. - allerdings auch nicht viel dümmer. Umgekehrt
ist dann schon immer wieder erstaunlich, wie abwertend so manch ein
Studierender entsprechender techn. Fachrichtungen insbesondere auf
Geisteswissenschaftler reagiert. Hier und da bröckelt die Fassade der
selbsternannten Intelligenzbestien dann allerdings gewaltig. Beispiel
Klausur im Zuge einer Ringvorlesung mit der örtlichen TU: Viele
Nachwuchsingenieure und Informatiker hatten offenbar ein Problem, in
ganzen, ausformulierten Sätzen zu antworten. Die richtigen Stichworte
durften sie aber während der Klausur fröhlich aus mitgebrachten
Unterlagen abpinseln, was einen Kommilitone und mich doch etwas
erstaunte. Wohlgemerkt: Diese Ringvorlesung handelte nicht von einer
technischen, sondern von einer sozialwissenschaftlichen Thematik.
Kürzlich war auch in den Medien zu vernehmen, dass etwa das
Mathematikverständnis und die dementsprechend positiven wie negativen
Erfahrungen mit diesem Fach nach neuesten Studien auf Interesse an
Zahlen und mathematischen Vorgängen beruhen - "Begabung" und Intelligenz
spielen eine untergeordnete Rolle.
Um mich nicht falsch zu verstehen: Ich habe vor vielen
ingenieurswissenschaftlichen Leistungen größten Respekt und natürlich
profitiere ich von der Nutzung derselbigen. Ein stiller, kauziger, aber
kompetenter Ingenieur ist mir zudem tausend Mal lieber, als ein
großspuriger Management-Irgendwas der nach dem Motto "100 Prozent
Überzeugungskraft bei voller Ahnungslosigkeit" agiert. Dieses Motto habe
ich allerdings gerade auch schon im Kreise von
Wirtschaftsingenieursstudenten öfter vernommen. Jedenfalls wäre es vlt.
hilfreich, wenn der Nachwuchs in MINT-Fächern den Ingenieurs-Nimbus und
das "Elite"-Denken hinterfragen würde. Ich befürchte aber fast, dass
diese Geisteshaltung bewusst provoziert wird - auch in anderen
Fachrichtungen - und sich in der sog. "Leistungsgesellschaft" voller
Konkurrenzdruck immer mehr verfestigt.
Cool, den Beitrag Nummer 111 exakt zur Fassenacht zu posten! Die
restlichen Postings kamen ja bereits vor sieben Monaten herein, verteilt
über einen Zeitraum von zwei Tagen...
Beeindruckend, dass ich in dem aussergewöhnlich langen Beitrag nicht
einen einzigen Rechtschreibfehler entdecken konnte! Jedenfalls nach dem
ersten darüberlesen. Das kriegen in diesem hauptsächlich von MINT-Leuten
frequentierten Forum nur sehr wenige hin. Aber auch viele junge
Studenten oder sogar Absolventen aus den Geisteswissenschaften haben oft
grausame Defizite hinsichtlich ihrer Rechtschreibung.
So, jetzt wird erstmal gefeiert. Frühestens ab Aschermittwoch setze ich
mich auch mit dem Inhalt des Beitrags auseinander.
Student schrieb:> Wenn die Mitstudenten im Arbeitsleben genauso sind, dann sieht das doch> im Endeffekt so aus, dass jeder vor seinem PC sitzt, nur so wenig> spricht wie irgendwie möglich und darauf wartet dass das Leben> irgendwann besser wird (BWL im nächsten Leben).> Auch der Umgangston in diesem Forum spricht irgendwo für sich.
Da ist schon etwas wahres dran. Das sind auch genau die Leute die sich
dann in den Gehaltsthreads beschweren, dass andere den großen Reibach
machen, während sie doch technisch viel komplexere Probleme
(erfolgreich) bearbeiten.
Nur wem nützt das, wenn man es nicht den richtigen Leuten kommunizieren
kann? Bzw. sich von denen so fern wie irgendwie nur möglich hält...
Wie sollte man den Jungwuch an Ingenieuren denn motivieren ?
Es gibt die Geisteswisenschaftler, die studieren irgendwas lockeres um
Zeit vorbeigehen zu lassen bis sie die Firma vom Papa uebernehmen
koennen.
Dann gibt es andere die bringen's nicht fuer Ingenieur, waehlen was das
zum kompensieren richtig Kohle bringt, zB Medizinmann, aeh Mediziner
oder Aufwiegler, aeh, Jurist.
Bei den Ingenieuren genuegt es irgendwas diffuses von Elite zu
schwafeln, und die rackern sich 8 bis 5 fuer mageres Entgelt ab.
Ing-Ing schrieb:> Da ist schon etwas wahres dran. Das sind auch genau die Leute die sich> dann in den Gehaltsthreads beschweren, dass andere den großen Reibach> machen, während sie doch technisch viel komplexere Probleme> (erfolgreich) bearbeiten.
Wenn du im Tarif bist, dann kannst du auch still sein. Der Arbeitsplatz
ist mit einer bestimmten Stufe bewertet und fertig.
Das Dilemma fängt dort an, wo kein Tarif ist und das Gehalt ausgehandelt
werden muss.
Was ich hier immer wieder lese, "Ingenieure haben nicht so viel Ahnung
von Mathematik / Physik, wie Mathematiker und Physiker". "Es werden
Lösungen auswendig gelernt" etc. pp.
Ich kann dazu nur eins sagen:
Engineering is the mystery about gettings things done !
Wenn ihr in die Grundlagenforschung wollt, dann überdenkt euer Studium
und den Schritt auch noch in die freie Wirtschaft zu gehen.