Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie erkennt man NPO-Kerkos?


von Olli (Gast)


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Hallo,

habe eine Bastelkiste voll keramischer Kondensatoren.

Kann mir jemand sagen, wie man die NPOs erkennen kann?

Was bedeutet es eigentlich, wenn Kerkos farbige "Häubchen" (meistens 
schwarz) haben?

Was bedeuten die Buchstaben hinter der C-Angabe?
(z.B. K oder J?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Olli schrieb:
> Kann mir jemand sagen, wie man die NPOs erkennen kann?

An ihren Kapazitätswerten. ;-)  So über den Daumen zumindest:
alles bis etwa 1 nF ist typisch NP0, darüber dann meist irgendeine
Kermaik mit höherem epsilon_r.  Farbige Punkte wurden zumindest
teilweise für abweichende TKs benutzt, aber da gibt es vermutlich
keine herstellerübergreifende Regelung.

K und J sind Toleranzangaben.  F ist ±1 %, G ist ±2 %, J ist
±5 %, K ist ±10 %.

von Olli (Gast)


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Danke für die Antwort!

Jörg Wunsch schrieb:
> An ihren Kapazitätswerten. ;-)  So über den Daumen zumindest:
> alles bis etwa 1 nF ist typisch NP0

:-)   Erfreulich!!!


Super, dann weiß ich bescheid!

Noch mal Danke!

von Dieter W. (dds5)


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Die bunten Hütchen sind sehr oft der Code für den TK.

Gebräuchlich ist rot plus violett für P100, schwarz für NP0, orange für 
N330 und violett für N750 (jeweils ppm/K, wobei P für positiven TK steht 
und N selbstverfreilich für negativ).

Gelb, blau und grün sind Keramik Typ 2 Kondensatoren mit hohem TK.

Bedrahtete Einschicht-Kondensatoren gibt es in NP0 bis etwa 150pF, 
Vielschicht bis 10nF.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter Werner schrieb:
> Bedrahtete Einschicht-Kondensatoren gibt es in NP0 bis etwa 150pF,

Ich denke, dass ich sie bis 820 pF in der Kiste habe.  Andererseits
habe ich auch Vielschichtkondensatoren von 0,47 nF (dann aber auch
als Nanofarad ausgewiesen).  Die sind aber deutlich kleiner, das ist
dann auch ein Indiz.

von Olli (Gast)


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Dieter Werner schrieb:
> schwarz für NP0

Also kann man bei schwarzen Hütchen nahezu zu 100% davon ausgehen, dass 
es NPO sind?

Ach ja, was bedeutet eigentlich das "O" in "NPO"?
(ist das überhaupt ein "o" oder in Wirklichkeit eine Null für +-0 als 
TK?)

von Dieter Werner (Gast)


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Olli schrieb:
> oder in Wirklichkeit eine Null für +-0 als TK?

So isses!

Wie in der Elektronik üblich gibt es auch noch eine IEC Bezeichnung.
Für keramische Massen mit TK Null ist das COG.

von Olli (Gast)


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Ach so, dann wird das nicht "Enpeoh" ausgesprochen, sondern "Enpenull"?!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Olli schrieb:
> sondern "Enpenull"?!

yep.

von Hendi (dg3hda) (Gast)


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... und C0G wird "Cehnullgeh" gesprochen, aber man darf damit rechnen 
daß auchmal "Cogg" gesagt wird. :)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Google ist anderer Meinung: "npo" "np0" mal ausprobieren, "npo" ist 
30-mal häufiger. Man lernt nie aus.

von Hans (Gast)


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Hallo,

ich stand kürzlich vor dem gleichen Problem. Eine sehr zuverlässige 
Methode scheint mir die Nutzung eines LCR-Meters zu sein, welches Phase 
und Güte anzeigen kann. Bei allen NP0/C0G Kondensatoren konnte ich bei 
unterschiedlichen Messfrequenzen eine Güte von weit über 1000 bis hin 
2000 und darüber messen. Phasenwinkel von -90 Grad, quasi der ideale 
Kondensator. Klar, das verwundert nun nicht, wenn wir hier über NP0/C0G 
reden. Alle anderen Kondensatoren haben deutliche Einbußen in der Güte.

Hans

von Werner H. (werner45)


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...geht auch einfacher:
Den Kondi an einen Kapazitätsmesser anschließen und während der Messung 
mit dem Lötkolben erwärmen. Bei NP0 bleibt der Wert gleich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Werner H. schrieb:
> ...geht auch einfacher:

Ansonsten wird der TE vermutlich innerhalb von 8 Jahren das entweder 
rausgefunden haben oder seine Bastelkiste weggeworfen und durch Neuware 
mit bekannten (und zugesicherten) Eigenschaften ersetzt haben. ;-)

Beitrag #6261070 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Soul E. (Gast)


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...ansonsten macht er heute SMD, und da ist das einfacher. NP0 ist 
üblicherweise grau, Typ 2-Dielektrika sind eigentlich immer braun.

von Rainer W. (rawi)


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Abdul K. schrieb:
> Google ist anderer Meinung: "npo" "np0" mal ausprobieren, "npo" ist
> 30-mal häufiger. Man lernt nie aus.

Wieso bleibt so ein Schwachsinn unkommentiert stehen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Google ist anderer Meinung: "npo" "np0" mal ausprobieren, "npo" ist
>> 30-mal häufiger. Man lernt nie aus.
>
> Wieso bleibt so ein Schwachsinn unkommentiert stehen?

Weil es unwichtig ist und acht(!) Jahre alt.

Der Thread muss nicht noch weiter künstlich beatmet werden.

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