Hallo, man modelliert einen realen Kondensator vereinfacht durch einen idealen Kondensator parallel geschaltet mit einem Widerstand (für die Verluste: Stromfluss im Dielektrikum). Aber wo in diesem Modell fließt jetzt der Verschiebungsstrom? a) durch den idealen Kondensator b) durch den Widerstand c) er ist die Summe des Stromes durch Widerstand und den idealen Kondensator. Was meint ihr? Mfg.
Kondensatormodellierer schrieb: > Kondensator parallel geschaltet mit einem Widerstand (für die Verluste: > Stromfluss im Dielektrikum). Und einem Serienwiderstand, und (mindestens) einer Spule, und.... > Verschiebungsstrom Der fließt nur durch den Kondensator. Denn an einem Widerstand verschiebt sich nichts. Der Strom durch den Parallelwiderstand nennt sich Leckstrom. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Verschiebungsstrom
Kondensatormodellierer schrieb: > Aber wo in diesem Modell fließt jetzt der Verschiebungsstrom? ... > Was meint ihr? Mal dir mal das Ersatzschaltbild auf und zeichne die fließenden Ströme beim Erhöhen bzw. Verringern der externen Spannung an und überlege dir, was das Wort Verschiebungsstrom bedeutet.
Kondensatormodellierer schrieb: > Hallo, > > man modelliert einen realen Kondensator vereinfacht durch einen idealen > Kondensator parallel geschaltet mit einem Widerstand (für die Verluste: > Stromfluss im Dielektrikum). Das ist dann aber noch nicht vollständig. Ein idealer Kondensator geht in Ordnung. Parallel dazu ein Widerstand (Leckwiderstand, Isolationswiderstand) auch, der soll aber nicht die Verluste im Dielektrikum modellieren, sondern den Leckstrom durch die endliche Isolierung des Dielektrikums. Quasi die Selbstentladung, wenn du so willst. Das, was man meistens mit den 'Verlusten im Dielektrikum' meint, ist gewissermaßen das Gegenstück zu den Eisenverlusten im Trafo, die entstehen durch das umpolarisieren des Dielektrikums. Das braucht Arbeit. Aber die braucht es nur, wenn auch wirklich umpolarisiert wird, ansonsten ist die Sache statisch. Überlegung: Kondensator an konstanter Spannung. Nach Ausgleichsvorgängen (Kondensator aufgeladen) wird das Dielektrikum nicht mehr umpolarisiert, es wird aber weiterhin ein wenig Arbeit verheizt. Der parallele Widerstand kann also nicht als Ersatz für die Verluste im Dielektrikum stehen, denn er verheizt auch jetzt noch Arbeit. Der ist also für den Leckstrom gedacht. Der Ersatzwiderstand für die Verluste liegt dann in Reihe zur Parallelschaltung des idealen Kondensators und des Leckwiderstandes, er nennt sich ESR. Und dazu in Reihe fehlt noch eine Induktivität ESL, die unter anderem die Anschlussbeinchen erfasst. > Aber wo in diesem Modell fließt jetzt der > Verschiebungsstrom? > > a) durch den idealen Kondensator > b) durch den Widerstand > c) er ist die Summe des Stromes durch Widerstand und den idealen > Kondensator. Er muss durch die ESL und den ESR und dann noch durch den Kondensator, sinnigerweise. Ein idealer ohmscher Widerstand (der Leckwiderstand) produziert normalerweise keinen Verschiebungsstrom. Du könntest bei 'Verschiebungsstrom' an einen Blindstrom aus Ladungsträgern denken, die auf die beiden Kondensatorplatten hinauf und wieder herunterfließen, ohne durch den Kondensator hindurchzufließen. Physikalisch nicht ganz korrekt, aber doch recht anschaulich, finde ich.
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