Forum: Offtopic Wie kann ein Halbleiter laute Geräusche machen?


von A. $. (mikronom)


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Ich habe in meinem Server einen RAID-Controller Adaptec 3405. Gestern 
ist eine Festplatte ausgefallen, was der Controller mit einem 
ohrenbetäubenden Geräusch mitteilt. Ein lautes 
Quietschen/Kreischen/Piepsen, dass einem den Verstand rauben kann und 
die gesamte Nachbarschaft in Rage versetzt.
Anschlüsse für einen Alarm hat das Ding, so dass ich ein Geräusch extern 
nutzen könnte (und ggf. in der Lautstärke regeln könnte). Deshalb würde 
ich das Bauteil der von der Platine kneifen und durch was anderes 
ersetzen.

Was mich aber nun wirklich erstaunt, ich finde die Geräuschquelle auf 
der Platine nicht!

Hier ein Bild von dem Teil: 
http://pics.poisonnuke.de/upload/2/RAIDctrlAdaptec34051.jpg Nein an der 
Unterseite der Platine sieht es auch nicht anders aus.

Wer weiß woher die Töne kommen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Ein lautes
> Quietschen/Kreischen/Piepsen, dass einem den Verstand rauben kann und
> die gesamte Nachbarschaft in Rage versetzt.

Genau dafür ist es da, es soll Dich auf den Fehler hinweisen.

Der Schallwandler könnte das rechteckige Bauteil mit der Beschriftung 
H.S unmittelbar neben dem Slotblech sein.

von Jonas S. (microwave)


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Das könnte von einer Spule oder auch von einem Keramik-SMD-Kondensator 
stammen.

Grüße - Microwave

von (prx) A. K. (prx)


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Üblicherweise haben RAID-Controller eine Management-Software in der man 
den Krawall abstellen kann.

von Kermit der F. (kermit23)


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Die Festplatte könnte es nicht vielleicht gewesen sein?

von A. $. (mikronom)


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A. K. schrieb:
> Üblicherweise haben RAID-Controller eine Management-Software in der man
> den Krawall abstellen kann.

Allerdings, wenn man sie denn installieren würde. Das könnte ich ja nun 
mal tun, dann könnte ich auch mal herausfinden, was die wirkliche 
Ursache ist, denn ich rebuilde gerade mit der gleichen "defekten" 
Festplatte und es gibt noch keine Fehler.

Kermit der Frosch schrieb:
> Die Festplatte könnte es nicht vielleicht gewesen sein?

Du meinst man bekommt so einen Lautstärkepegel hin, indem man eine 
Festplatte als Kreissäge betreibt?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Betrachtet man 
http://www.nix.ru/autocatalog/controllers_adaptec/63653_2245_draft_large.jpg, 
erhärtet sich meine These, daß das der Schallwandler ist, etwas.

Das betreffende Bauteil ist mit einem Plus-Zeichen im Kreis und einer 
mit TR.. beginnenden Beschriftung versehen.

von Icke ®. (49636b65)


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Andi $nachname schrieb:

> Allerdings, wenn man sie denn installieren würde.

Du mußt nix installieren. Bei Adaptec wird das Controller-Setup während 
des Bootens mit CTRL-A aufgerufen. Dort kannst du dann auch den Alarm 
abstellen bzw. konfigurieren.

von Ben _. (burning_silicon)


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> Wie kann ein Halbleiter laute Geräusche machen?
Du glaubst gar nicht wie die knallen können wenn zB. die großspurig 
dimensionierte Zwischenkreiskapazität hinter der aktiven PFC eines 
Netzteils ihren Job macht...!

;)

von (prx) A. K. (prx)


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Andi $nachname schrieb:

> Du meinst man bekommt so einen Lautstärkepegel hin, indem man eine
> Festplatte als Kreissäge betreibt?

Sieh es als Qualitätsmerkmal. Wenn du mal in einem Rechenzentrum mit dem 
üblichen Geräuschpegel einen höflich im Minutenabstand dezent piepsenden 
Rechner zu orten versucht hast, dann bist du über eine solche Kreissäge 
höchst dankbar. Diese Piepser können einen zur Verzweiflung treiben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Wieso sollte ein Halbleiter bei höchsten Belastungen keine Geräusche 
machen? OK, es wird gewöhnlich nicht weiter beachtet, in Datenblättern 
findet man auch nichts. Thermische Wellen auf Halbleitern wurden im 
Studium noch angesprochen, das ist auch ganz amüsant. Aber Halbleiter 
sind die jenigen Bauteile in der Elektronik, welche im Betrieb intern 
die höchsten elektrischen Feldstärken haben. Höher als in der 
Energietechnik bzw. Höchstspannungstechnik, man hat da gerne mal 
Feldstärken um 5MV/m. Also auch hohe interne Kräfte, die vielleicht zur 
Kristalldeformierung führen, wie beim Piezo.

Als Jugendlicher baute ich einfachste Röhrenverstärker, so gut ich das 
damals konnte, die auch schon mal ungewollt als Oszillator im 
UKW-Bereich schwangen, wobei die Röhre selbst laute Quietschtöne im 
Hörbereich erzeugte. Die schwingenden Elektroden übertrugen den Schall 
wohl nicht gerade durch das Vakuum, aber durch die Anschlüsse im 
Röhrensockel. Das ist auch nicht so vorgesehen. OK, die Röhre ist 
natürlich kein Halbleiter...

Normalerweise hört man aber eher Geräusche aus Spulen, auch 
Kondensatoren. Mit einer Feldstärkeänderung geht auch immer eine 
mechanische Spannung einher, und die Bauteile bestehen meist nicht 
gerade aus Panzerplatten.

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