Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bedeutung Leitungsimpedanz Kabel ?


von Edwin (Gast)


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was bedeutet eigentlich bei einem Koax-Kabel die Angabe: 50Ohm. Bedeutet 
das, dass pro kleinem Teilstück 50Ohm gegen den Rückleiter wirken? Oder 
wirken die 50Ohm als Serienwiderstand?

von Thomas R. (Gast)


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Weder noch - die Kabelimpedanz ist bei Gleichstrom und NF irrelevant, 
bei HF aber höchstbedeutend ;-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Wellenwiderstand

von Kai K. (klaas)


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>was bedeutet eigentlich bei einem Koax-Kabel die Angabe: 50Ohm.

Damit HF-Signale möglichst verzerrungsarm und ohne Reflektionen an den 
Enden von einem solchen Koax-Kabel bertragen werden können, muß es am 
Eingang eine 50R Quellimpedanz und am Ausgang eine 50R Lastimpedanz 
sehen.

Wenn das Koax-Kabel irrtümlich oder absichtlich mit einer viel größeren 
Quellimpedanz getrieben wird, tritt nur noch die Kabalkapazität in 
Erscheinung und das Kabel verhält sich wie ein Tiefpaß.

von Martin S. (sirnails)


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Irgendwie fällt mir dazu das Schlagwort Wellenwiderstand ein.

von Martin S. (sirnails)


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Oh weh, ich sehe gerade, dass das schon genannt wurde.

Kurzum: Bei HF wird das Signal in einer Wellenform übertragen. Wie ein 
Schwappen am Beckenrand werden diese Wellen zurückgeworfen, wenn der 
Abschlusswiderstand nicht der Leitungsimpedanz entspricht 
(Fehlanpassung). Rücklaufende Wellen bedeuten Leistungsverlust und 
können zur Zerstörung am Sender führen.

von Kai K. (klaas)


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>Kurzum: Bei HF wird das Signal in einer Wellenform übertragen. Wie ein
>Schwappen am Beckenrand werden diese Wellen zurückgeworfen, wenn der
>Abschlusswiderstand nicht der Leitungsimpedanz entspricht
>(Fehlanpassung). Rücklaufende Wellen bedeuten Leistungsverlust und
>können zur Zerstörung am Sender führen.

Schöner Vergleich mit dem Beckenrand...

Im CE-Zeitalter kann Fehlanpassung etwas zusätzlich Unangenehmes 
bedeuten: Das Kabel beginnt zu strahlen, weil die Welle nun nicht mehr 
vollständig im Inneren Bleibt, sondern den Außenraum sucht!

von Ham (Gast)


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Hallo,

"Weder noch - die Kabelimpedanz ist bei Gleichstrom und NF irrelevant,
bei HF aber höchstbedeutend ;-)"

richtig, aber wo ist eigentlich die Grenze (Übergangsbereich) zwischen 
NF und HF (es gibt z.B. einige wenige Längstwellennutzungen bei 12 kHz 
und darüber und sogar ELF Sender bei 82Hz(!) Quelle : 
http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngstwelle) ?

Oder:
einige 10 bis enige 100 kHz Taktsignal einer digitalen Anwendung ist ja 
nicht wirklich eine HF Anwendung obwohl HF bei schlechten Design 
abgestrahlt wird -EMV-, wenn aber diese Frequenzen gewollt als 
Elektromagnetische Welle abgestrahlt werden handelt es sich eindeutig um 
ein HF Signal (Langwelle bis Kurzwelle).
Irgendwie kann streng genommen nicht zwischen NF und HF unterschieden 
werden (?).

mfg

    Ham

von Udo S. (urschmitt)


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Ham schrieb:
> aber wo ist eigentlich die Grenze (Übergangsbereich) zwischen
> NF und HF

Das Kabel betreffend genau dann wenn die Länge des Kabels nicht mehr 
deutlich kürzer als die zu übertragenden Wellenlängen ist.

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