Hi Leute, Bezug nehmend auf diesen Thread, Beitrag "Arbeiten in Frankreich" in dem sich einige tolle Erfahrungsberichte (z.B. von Jürgen Schuhmacher) befinden, möchte ich die Gelegenheit nutzen und hier nachfragen, ob jemand schon mal in Italien gearbeitet hat bzw. arbeitet? Ich bin sehr an einem Erfahrungsbericht interessiert. Vielen Dank. Grüße
Zum Arbeiten nach Italien? Da könnte man ja ebenso gut gleich nach Griechenland gehen! Und schliesslich möchte man den vielen jungen arbeitslosen Absolventen nicht die Hoffnung auf einen Job versauen. Nach Italien fahren wir gerne, um dort Urlaub zu machen. Vielleicht in der Toskana, wo wir uns einen alten Ziegenstall zu einem komfortablen Feriendomizil umgebaut haben. Oder auch zum Wandern in die Cinque Terre. Abends schauen wir uns dann gerne mal einen anspruchsvollen italienischen Spielfilm in der Originalfassung an, um die soziale Realität des Landes kennenzulernen: http://www.youtube.com/watch?v=euSvcanedac
Moin, ich weiß, was schlimmer ist. Sich über Italien als Auswanderungsziel zu informieren oder solche unqualifizierten Kommentare von sich zu geben? Wie dem auch sei. Das Forum ist wirklich nur für fachliche Fragen zu gebrauchen. Gruß
BellaItalia schrieb: > Wie dem auch sei. Das Forum ist wirklich nur für fachliche Fragen zu > gebrauchen. Bei genauem Hinschauen nicht einmal mehr dafür! Was sich hier in den letzten Tagen für dämliche Spammer eingefunden haben, ist unerträglich! Ich halte sowohl die Frage nach dem Arbeiten in Italien als auch in Frankrich für sinnvoll, denn es sind fachlich orientierte Fragen, Erfahrungsberichte über Museen und Ausstellungen brauch eich dabei nicht - eher schon Thema Steuer, Kostensituation, Verdienst, Vorteil im Bezug auf Karriere und da hat auch der Frankreichthread nicht viel zu bieten. Ich nehme zur Kenntnis, dass hier in diesem Forum viele Versager und Anfänger rumhängen, die nie rauskommen, keine Erfahrung mit anderen Kulturen haben und folgerichtig ein Gehalt haben, bei dem sie sich regelmäßig wundern, dass es so extrem weit unter dem ist, was manche Posten.
also mal sich in Italien nach Arbeit um sehen könnte für viele Jammerer hier ein sehr heilsamer Schock sein ! zumal Informatiker und Ingenieure noch zu den gefragten Fachrichtungen gehören. Der Rest hat kaum Chancen, bekommt Praktika, teils nur über paar Monate befristete Jobs usw. Bei Ingenieuren und insbesondere Informatikern sieht es in Norditalien etwas besser aus. Einsteiger bekommen so 1500, mit viel Glück 2000 Euro Brutto, Sozialabgaben sind ganz ähnlich hoch wie hier ( waren mal höher ! ) die Kosten in Mailand sind aber vergleichbar mit denen in München. Von den 1000 bis max 1500 netto die ein junger Ingenieur dort hat ( weil nur dort gibts überhaupt größere Zahlen von Jobangeboten ! ) zahlt man gerne mal 500 Euro für ein kleines schwäbiges WG Zimmer oder eine kleine miese 1 Zimmerabsteige. Daher ist es normal auch als junger Informatiker die ersten Jahre in einer WG zu wohnen, ohne Auto. Senior Ingenieure, und Informatiker oder Senior IT Berater können es mit 10 Jahren BE auf rund 40 - 50 k Brutto schaffen, wieder bei vergleichbaren Abzügen wie in Deutschland, aber auch nur im sehr teuren Norden z.B. Mailand mit Mieten die mind. so teuer sind wie in München, eher aber noch teuer !. Wegen der hohen Staatsverschuldung in Italien, ist das soziale Netz dort leider viel schlechter. Also von dem was man dort an hohen Abgaben bezahlt, bekommt man weit weniger. Abhängig vom Alter gibt es 6 - 12 Monate Arbeitslosengeld, danach GAR NICHTS mehr. Von Hartz4 kann man Da nur träumen. Meist ziehen diese Leute zurück zu den Eltern, bei der Kirche gibt es ähnlich wie bei den Tafeln etwas essen für umsonst. Deshalb wohnt fast die hälfte der über 30 !!! Jährigen in Italien noch bei den Eltern. Wer weder Informatik noch Ingenieurwesen studiert hat, dem geht es ganz schlecht. Meist nur befristete Jobs mit 1000 Euro netto UND oft auch weniger pro Monat. Das reicht im teuren Norditalien, wo es überhaupt Jobs gibt, gar nicht zum leben und daher wohnen die dann auch meist bei den Eltern. Wäre wirklich eine Idee, wenn man die Berufsjammerer im Forum hier, mal für 6 - 12 Monate nach Italien schicken würde. Ich glaube die kämmen als Optimisten wieder nach Deutschland zurück ;-)
BellaItalia schrieb: > Ich bin sehr an einem Erfahrungsbericht interessiert. Ich habe vor ein paar Jahren in der deutschen Niederlassung einer Mailänder Firma gearbeitet. Da waren auch Aufenthalte vor Ort in Mailand üblich für Meetings und Projektarbeiten. Insgesamt war es auch nicht wesentlich anders als in einer deutschen Firma. Allerdings war die Firma sehr durch den Chef und Eigentümer der Firma geprägt. Für Leitungspositionen hatte er über lange Jahre seine Getreuen ausgewählt. Das bedeutet, entweder man kam mit denen gut klar, oder man hatte verloren. Teilweise wird auch sachliche Kritik leichter persönlich genommen als hierzulande. D.h. man sollte Kritik nur sehr schonend und möglichst unter vier Augen an den Mann bringen. Ansonsten wirkt auf den ersten Blick alles sehr herzlich, ist aber lediglich die offizielle Umgangsform und bedeutet noch lange nicht, das man einen privaten Draht aufbauen kann. Ganz wichtig ist auch der äußere Schein: schicke Anzüge, teure Uhren etc. Das macht den eigentlichen Status einer Person deutlich. Man trifft aber auch auf Leute, denen das ziemlich egal ist. Mit denen kam man dann meistens am besten klar. Im Vergleich zu französischen Firmen, ist das Arbeiten für die Italiener doch wesentlich unkomplizierter. Ciao Luigi
Ich hatte mit Italienern soweit nur zu tun, als dass sie hier in Deutschland zu meinen Kollegen und Komillitonen zählten. Die waren unauffällig, weder besser noch schlechter, als die Deutschen Kollegen. Einer, an den ich mich erinnere, war ein promovierter Physiker, mit dem man gut auskommen konnte. Allerdings halten es die Italiener hier nie lange aus und verduften wieder - teilweise in die Schweiz. Was mich beeindruckt hat, als ich dort zum Exkurs war, war die ESRIN in Frascati, die machen dort gute Arbeit. Eigentlich könnte man es sich überlegen, ob man dort eine Weile wissenschaftlich an einem Institut arbeitet oder an der Uni tätig wird. Ansonsten habe ich öfters mit Zulieferern zu tun gehabt und da fällt mein Urteil eindeutig negativ aus. Viel Aufbauscherei und Werbung (siehe Anzüge oben) und wenig Qualität. Viele Schwierigkeiten in der Fertigung, Mängel, dann Vertröstungen, nicht gehaltene Termine. Wenn es zu Problemen kommt, dann redet man sich geschickt heraus und blockt ab, was nur geht. Eher schwierig mit den Italienern. Sehr schwierig. Dauerhaft unten in Italien habe ich selber noch nie gearbeitet, daher kann ich dazu wenig sagen. Ich bin auch ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich dort hin will. Das Land ist doch sehr von der Mafia geprägt, die alles im Griff hat und lähmt. Kein Wunder, dass sich da keine echte Wirtschaft entwickeln kann. Angeblich ist jede 4. Firma in Italien mit der Mafia verstrickt und wäscht Geld! Mir wurde mal von einem italienischen Bekannten (er ist Journalist in Brescia) erklärt, dass viele Firmen aus Europa in Italien ihren Vertrieb hätten, weil die Italiener da billig anbieten können und alles schwarz machen. Schwarz und Bar sind deshalb so einträglich, weil man da illegales Geld von legalem nicht unterscheiden kann. Auch im normalen Geschäft wird viel schwarz gemacht. Da geht immer ein Teil des Geldes bar über den Tisch, damit die Steuer nichts mitbekommt. Dann hält man sich logischerweise an die Angestellten und kassiert hohe Steuern. Allerdings ist es wohl nach wie vor noch so, dass man seine Steuern selber melden muss und es vielen gelingt, Einnahmen zu verschleiern. Das Gastgewerbe hat z.B. in Italien einen Anteil der Bevölkerung von fast 15% liefert aber weniger, als 5% des Bruttosozialproduktes. Das liegt daran, dass dort praktisch kaum offizelle Umsätze gemacht werden. Genau so, wie man das auch von Griechenland kennt, wo sie praktisch gar keine Steuern gezahlt haben.
Ich hab einen Kollegen , Elektroingenieur, seit Jahrzehnten macht er embedded Software, in Mittelitalien. Erkommt auf 800€ pro Monat. Die firma gibt scheint's nicht mehr her. Er wollte zurueckkommen, da wurde seine neue Freundin schwanger. Die stories sind schrecklich. Ich kenn auch andere Italiener, die hier arbeiten, aber periodisch nach Hause gehen. Alle Stories sind schrecklich.
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