Hallo, was passiert, wenn ein Programm in der Interruptroutine steckt (Timerinterrupt alle 10ms) und es sind mehr als 10ms vergangen? Führt er die Interruptroutine fertig durch, oder wird sie von vorne gestartet?
Miriam schrieb: > Führt er die Interruptroutine fertig durch, oder wird sie von vorne > gestartet? das kommt auf den Programmcode und den Prozessor an. Es kann beiden möglich sein.
Miriam schrieb: > Hallo, > > was passiert, wenn ein Programm in der Interruptroutine steckt > (Timerinterrupt alle 10ms) und es sind mehr als 10ms vergangen? Der 2. Interrupt wird meines Wissens ignoriert, da das Flag am Ende der ISR erst gelöscht wird. > Führt er die Interruptroutine fertig durch, oder wird sie von vorne > gestartet? Da der neue Interrupt eigentlich der gleiche ist und das Flag ja eh schon gesetzt ist, führt er die ISR einfach zu Ende durch. EDIT: Falls es sich um AVR-GCC und ATmega/ATxmega handelt..
Tobias Gläser schrieb: > Miriam schrieb: >> Hallo, >> >> was passiert, wenn ein Programm in der Interruptroutine steckt >> (Timerinterrupt alle 10ms) und es sind mehr als 10ms vergangen? > > Der 2. Interrupt wird meines Wissens ignoriert, da das Flag am Ende der > ISR erst gelöscht wird. > > >> Führt er die Interruptroutine fertig durch, oder wird sie von vorne >> gestartet? > > Da der neue Interrupt eigentlich der gleiche ist und das Flag ja eh > schon gesetzt ist, führt er die ISR einfach zu Ende durch. Beide Antworten sind falsch. > EDIT: Falls es sich um AVR-GCC und ATmega/ATxmega handelt.. Auch, oder besser gesagt: ganz speziell auf einem Atmega, sind sie falsch.
Normalerweise versucht man, ISRs so kurz wie möglich zu halten.
D.h. eine ISR, die mehr als 10ms Laufzeit hat, hat
Optimierungspotential.
In ISR gehören keine Warteschleifen o.ä.
Aber zu Deiner Frage:
Wenn ein Interruptereignis auftritt, setzt der Prozessor das "Interrupt
Request"-Flag ("IR"). Falls dann das entsprechende "Interrupt
Enable"-Flag ("IE") gesetzt ist, wird die ISR angesprungen.
Falls beim Verlassen der ISR "IR" und "IE" gesetzt sind, wird die ISR so
schnell es geht wieder angesprungen. Daher löscht man "IR" normalerweise
direkt vor dem Aussprung bzw. der Prozessor tut das selbst.
Karl Heinz Buchegger schrieb: > [...] > > > Beide Antworten sind falsch. > >> EDIT: Falls es sich um AVR-GCC und ATmega/ATxmega handelt.. > > Auch, oder besser gesagt: ganz speziell auf einem Atmega, sind sie > falsch. Danke für die Verbesserung, da hatte ich wohl einen Denkfehler drin.
Dosmo schrieb: > Normalerweise versucht man, ISRs so kurz wie möglich zu halten. > D.h. eine ISR, die mehr als 10ms Laufzeit hat, hat > Optimierungspotential. > In ISR gehören keine Warteschleifen o.ä. > > Aber zu Deiner Frage: > Wenn ein Interruptereignis auftritt, setzt der Prozessor das "Interrupt > Request"-Flag ("IR"). Falls dann das entsprechende "Interrupt > Enable"-Flag ("IE") gesetzt ist, wird die ISR angesprungen. Nitpicking: Und natürlich nur dann, wenn die Interrupts global freigegeben sind. Diese globale Freigabe wird bei den AVR mit dem Einsprung in die ISR sofort automatisch zurückgenommen, womit verhindert wird, dass eine ISR von einer anderen ISR unterbrochen werden kann (im Normalfall). Mit dem abschliessenden RETI in der ISR, wird diese Freigabe wieder eingerichtet. d.h. ab dem RETI ist dann die AUsführung einer anderen ISR wieder möglich. (ganz genau genommen: erst mit dem übernächsten Assembler-Befehl) Das ist nämlich insofern wichtig, als das hier > Falls beim Verlassen der ISR "IR" und "IE" gesetzt sind, wird die ISR so > schnell es geht wieder angesprungen. Daher löscht man "IR" normalerweise > direkt vor dem Aussprung bzw. der Prozessor tut das selbst. nämlich falsch ist. Das auslösende "IR" Flag wird vom µC mit dem Einsprung in die ISR gelöscht und nicht am Ende. Tritt also während einer ISR derselbe Interrupt erneut auf, dann wird das dadurch registriert, indem das zugehörige IR Flag erneut gesetzt wird, so wie sonst auch. Lediglich die Ausführung der ISR wird wegen der gesperrten globalen Interruptfreigabe solange verhindert, bis die gerade laufende ISR mittels RETI abgeschlossen wurde. Konsequenzen * ein einzeln auftretender Interrupt Request (auch derselben Art) während einer ISR ist kein Problem. Er wird registriert, geht nicht verloren und führt nach Beendigung der ISR zu einem ganz normalen Auslösen der zugehörigen ISR. * es ist eine extrem schlechte Idee, selber in die globalen Interrupt Flags einzugreifen, indem man prinzipiell am Anfang einer ISR einen gut gemeinten cli bzw. am Ende einen sei macht. Das macht der µC schon selber und er macht es zu Zeitpunkten an denen es nicht mehr möglich ist, dass sich ISR Aufrufe rekursiv ineinander schachteln, wenn die Interrupts zu schnell auftreten. Edit: Alles natürlich auf AVR bezogen. Bei anderen µC (MSP, ARM, ...) kann das alles ganz anders sein.
Karl Heinz Buchegger schrieb: > Das ist nämlich insofern wichtig, als das hier > >> Falls beim Verlassen der ISR "IR" und "IE" gesetzt sind, wird die ISR so >> schnell es geht wieder angesprungen. Daher löscht man "IR" normalerweise >> direkt vor dem Aussprung bzw. der Prozessor tut das selbst. > > nämlich falsch ist. > Das auslösende "IR" Flag wird vom µC mit dem Einsprung in die ISR > gelöscht und nicht am Ende. > > Edit: Alles natürlich auf AVR bezogen. Bei anderen µC (MSP, ARM, ...) > kann das alles ganz anders sein. Korrekt, beim AVR wird das "IR" mit dem Einsprung in die ISR gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.