Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Stellenwechsel?


von Jochen (Gast)


Lesenswert?

Hallo!
Ich würde gerne um Eure Meinung bitten.
Nach dem Studium (B.Sc) in Informatik mit Medizin habe ich eine Stelle 
angetreten, in der ich mich für den IT Support beworben habe mit 
Aufgaben in Datenbankerstellung!
De facto mache ich nun Sortierarbeiten die jeder ohne Ausbildung machen 
kann (1 Jahr)
Der Arbeitsmarkt sieht gut aus. Sollte man lieber bei der Firma bleiben 
weil es für eine Einsteiger okay ist  und im Lebenslauf besser aussieht, 
oder sich anders umsehen weil die Arbeit nur nervt?Bin immer froh wenn 
Feierabend ist;)
Schönen Dank!
jo

von Bastelingenieur (Gast)


Lesenswert?

Ne , lieber Jochen, also ehrlich..

bin Ing. mit mehreren Jahren Berufserfahrung .. und eins sag ich Dir.. 
wieviel Leute ich schon gesehen habe in Firmen, die sich jeden Tag, Tag 
für Tag abmühen um überhaupt in die Firma zu kommen..für was denn nur?!

Mensch! Das ist es doch nicht wert.. Das was zählt, bist allein nur du!
Komm doch aus dem Gedanken raus, nur für den Lebenslauf zu leben! Wenn 
du eine bessere Chance findest, ergreif sie doch und geh! Da draußen 
wird dir niemand helfen.. und die Firma wird sich schon gar nicht bei 
dir bedanken, egal was du geleistet hast..

Um Chef heutzutage zu werden, zählt nicht mal mehr ob du was kannst, 
sondern nur dass du die richtigen Leute kennst, zur richtigen Zeit am 
richtigen Ort bist und viell. nicht ganz so viel wie der Chef kannst, 
aber ein bisschen was schon - und gut Freund bist und den Affentanz mit 
Projektleitern, Bwlern & Co mitmachen kannst.. dann haste schon fast 
gewonnen..

von Bastelingenieur (Gast)


Lesenswert?

Für jede (sorry) Pimperl-Aufgabe wird heutzutage schon ein Ing. 
genommen, ist anscheinend bei dir nichts anderes! Mach was aus dir und 
deinen Fähigkeiten, das bist du dir selbst schuldig!

von Tutor (Gast)


Lesenswert?

Es kommt drauf.

Traut mir dir keine anspruchsvollere Arbeit zu? Normalerweise bekommt 
man in der freien Wirtschaft arbeit, bis man damit (leicht) überfordert 
ist.

Wenn man dir fachlich nicht mehr zutraut oder deine Nase einfach nicht 
mag, solltest du schnell wechseln.

Wenn du einfach nicht die nötige Kompetenz hast, dann solltest du da 
bleiben und versuchen, deine Defizite zu verringern.

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Jochen schrieb:
> Der Arbeitsmarkt sieht gut aus.
Naja, Ansichtssache!
> Sollte man lieber bei der Firma bleiben
Mußt du wissen!
> weil es für eine Einsteiger okay ist
Was ist schon okay?
> und im Lebenslauf besser aussieht,
Wenn man jung ist sieht man gut aus, im Lebenslauf nicht, da macht es 
sich nur besser!
> oder sich anders umsehen weil die Arbeit nur nervt?
Wie? Was?
> Bin immer froh wenn
> Feierabend ist;)
Ich auch!
> Schönen Dank!
> jo

Tipp von mir:
Stell Fragen die man beantworten kann!
Ned Gedanken posten beim "latte macchiato" umrühren!

Alles klar!

von Jochen (Gast)


Lesenswert?

Danke für die Einschätzungen bisher. Mit "bin froh wenn Feierabend ist" 
wollte ich sagen, dass die Arbeit keinen Spaß macht. Es sind Aufgaben 
die jeder im Prinzip machen kann.
Ich bekomme keine andere Aufgabe, weil meine Ausbildung im Prinzip nicht 
in den Betrieb passt. Der Betrieb hat dringend jemand benötigt für die 
Arbeit. Ich war nach dem Studium froh, schnell eine Stelle zu haben in 
einer mittelständischen Firma. Die Profile wurden nicht ausreichen 
abgeglichen.
Der Abeitsmarkt sieht wirklich gut aus! Ich könnte sofort Stellen in der 
Softwareentwicklung bekommen. Besser als Akten zu sortieren...

von Jochen (Gast)


Lesenswert?

Ich denke mir folgende Seiten:
2-3 Jahre beleiben: wäre machbar, jedoch lerne ich nichts dazu. Fehlt 
mir das Wissen hinterher?

wechseln: man kann nachsagen dass man es nicht ausgehalten hat. Das wird 
umso schlimmer wenn es bei der nächsten Stelle auch nicht gut laufen 
sollte, was man nie wissen kann.

Kommt es oft vor, dass Leute nach 1 Jahr wechseln?

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Jochen schrieb:
> Ich denke mir folgende Seiten:
> 2-3 Jahre beleiben: wäre machbar, jedoch lerne ich nichts dazu. Fehlt
> mir das Wissen hinterher?
Konjunkturel bedingt ist das eine Frage! Haben die Griechen uns 
kaputtgemacht, kannste froh sein, Seiten zu ordnen!
>
>
> wechseln: man kann nachsagen dass man es nicht ausgehalten hat. Das wird
Tipp von mir, in 60 Jahren lachste über diese Gedanken!
> umso schlimmer wenn es bei der nächsten Stelle auch nicht gut laufen
> sollte, was man nie wissen kann.
Morgen gehste über die Straße, der Türkenlaster hat keine Bremsen! Haste 
auch darüber schon nachgedacht?
> Kommt es oft vor, dass Leute nach 1 Jahr wechseln?
Gegenfrage:
Kommt es oft vor, dass Leute nach 1 Jahr rausgeschmissen werden?

von heinz becker (Gast)


Lesenswert?

Jochen schrieb:
> Hallo!
Sicher ist der Job dort sowieso nicht, kann gut sein dass du nach 
wenigen Jahren gar nicht mehr beraucht wirst, deshalb schnellstens was 
anderes suchen, wird auch sicher besser bezahlt sein als dieser 
Willy-Job.

von Ulli (Gast)


Lesenswert?

Der Arbeitsmarkt ist so gut wie schon lange nicht mehr.
Es gibt Jobs ohne Ende!
Wenn der jetzige Job keinen Spass macht, dann nichts wie weg!
Vergiss das eine Jahr im Lebenslauf.
Wenn sich ein potentieller neuer AG darueber aufregt, dann ist er eh der 
Falsche.

mfG
Ulli

von Dozent (Gast)


Lesenswert?

Der erste richtige Job nach Studienende ist strategisch entscheidend. 
Hier investieren die AG i.d.R. viel in den frischen Absolventen 
(Lehrgänge, usw.). Der Schuss sollte also (für beide Seiten) sitzen. 
Dazu muss man sich vorher einen klaren beruflichen Plan zeichnen.

Wenn der Wechsel nun auch mit einem Strategiewechsel (andere Branche, 
andere Tätigkeit usw) verbunden ist, dann sieht das aus dem Lebenslauf 
gar nicht gut aus und wird auch in Zukunft IMMER mit Zweifeln gesehen 
werden.

Da muss man ganz vorsichtig mit umgehen und für und wieder genau 
abwiegen. Manchmal ist es besser, sich durchzubeissen.

von Ulli (Gast)


Lesenswert?

Dozent schrieb:
> Da muss man ganz vorsichtig mit umgehen und für und wieder genau
> abwiegen. Manchmal ist es besser, sich durchzubeissen.

So ein Quatsch!
Jochen hat Informatik + Medizin studiert und soll sich jetzt bei einem 
Hilfsarbeiterjob durchbeissen?
Da gibt es nur eins: Nichts wie weg!
Je schneller umso besser.


Dozent schrieb:
> Der erste richtige Job nach Studienende ist strategisch entscheidend.
Soll das etwa der erste "richtige Job" sein?
Nein, das ist ein Fehltritt aus welchen Gründen auch immer.

Ich weiss garnicht, weshalb so viele Leute solch eine Angst vor einem 
Wechsel haben?


mfG
Ulli

von hansgruber (Gast)


Lesenswert?

hmm bei uns / mir ist die Situation zur Zeit die folgende:
Seite knapp über zwei Jahren im ersten Job nach dem Studium (Dipl. Inf) 
als Softwareentwickler angestellt. Die Arbeit macht soweit Spaß, die 
Stimmung im Team ist super und auch das Gehalt (42k) - jedoch sind wir 
durch die Benutzung von selbst zusammengestrickten Frameworks soweit von 
den Standards weg, dass man das erworbene / angesammelte Wissen 
eigentlich nur hier nutzen kann und es einem bei einem anderen 
Arbeitgeber wahrscheinlich überhaupt nicht weiterhelfen würde.

Von daher sollte ich mich vielleicht nach Feierabend noch mit den 
Standards beschäftigen, um nicht ganz den Anschluß zu verlieren.

Keine Ahnung, nach wievielen Jahren man den Job wechseln sollte. Noch 
sehe ich keinen Grund darin, zumal der Fußweg zur Arbeit gerade mal 
1,5km beträgt und große Teile meines sozialen Umfeldes sich ebenfalls 
hier in der Region aufhält.

von Dozent (Gast)


Lesenswert?

Jochen hat nicht Informatik + Medizin studiert.

Er hat offensichtlich einen B.Sc. in "Medizininformatik" 
("Gesundsheitsinformatik", ...). Der B.Sc. in diesem Bereich ist 
allgemein gesehen nicht ausreichend für einen "ordentlichen" Beruf. Da 
muss schon der M.Sc. her und das wird dir fast jeder Lehrende zurecht 
sagen.

Auch wenn der Bachelor offiziell zum Berufseinstieg genuegen soll - er 
tut es nicht. Schon gar nicht in diesen Schnittstellendisziplinen.

Daher muss er umso mehr aufpassen, was er nun macht. Sich dort 
durchzubeißen + wenn moeglich den Master nachschieben, halte ich fuer 
die beste Entscheidung.

Jedenfalls ist sein Handwerkzeugs sicherlich nicht so gut, wie Du 
meinst. Große Ansprueche kann er so nicht stellen.

von Ulli (Gast)


Lesenswert?

Dozent schrieb:
> Er hat offensichtlich einen B.Sc. in "Medizininformatik"
> ("Gesundsheitsinformatik", ...).

Na dann eben "Gesundheitsinformatik". Ist doch egal wie es heisst. Es 
kommt einzig und allein darauf an was er kann.

> Der B.Sc. in diesem Bereich ist
> allgemein gesehen nicht ausreichend für einen "ordentlichen" Beruf. Da
> muss schon der M.Sc. her und das wird dir fast jeder Lehrende zurecht
> sagen.
Das sagen die Lehrenden vielleicht auch deshalb, um sich selbst zu 
rechtfertigen.

Es ist auch mir klar, dass ein M.Sc. "höher" ist als ein B.Sc.
Doch für Jochen ist das irrelevant.
Aus irgend welchen Gründen hat er keinen B.Sc. Aber deshalb muss er doch 
nicht "Hilfsarbeiterjobs" machen.

Da kann ich gleich mich selbst als Beispiel nehmen:
Abgebrochenes Studium in Mikroelektronik (FH, nicht einmal Vordiplom).
Erster Job (damit ich überhaupt etwas mache): "Sicherheitstechniker" für 
Banken. Das sind die Leute, welche die Alarmanlagen in Banken einbauen.
Dort nach 7 Monaten gekündigt und dann von Job zu Job (4-maliger 
Wecshel) bis dahin wo ich jetzt bin.
Na und jetzt programmiere ich Sondermaschinen. Mein Einkommen beträgt 
55tsd € + Überstunden + sonstiges.
Die Ingeneure die mit mir im Büro sitzen bekommen das Selbe + 15tsd /- 
10tsd (je nach Tätigkeit+Verantwortung).
Ein abgeschlossenes Studium würde mir in meiner jetzigen Position kein 
bisschen mehr Geld bescheren.
Natürlich woanders, hätte, könnte, würde ....
Doch hier habe ich einen riesen Vorteil manch anderem gegenüber: Mir 
machen 97% meines Job großen Spass!

Hätte ich den ersten Job nicht gekündigt wäre ich immernoch bei 23-25tsd 
€.

Obwohl die Herren Ings. immer das Gegenteil behaupten: In Deutschland 
wird nicht nur nach Titel, sondern auch nach Können bezahlt.
Und in jeder Firma ist man irgendwann an einer Stelle angelangt, da ist 
eine Verbesserung nur durch Kündigung möglich.

Also ich sehe keinen Grund, weshalb Jochen nicht zu einer "besseren" 
Stelle wechseln sollte. Zur Zeit scheint er sich ja nur verbessern zu 
können.

Ulli

von Dozent (Gast)


Lesenswert?

Es ist natuerlich nicht das Selbe, ob jemand Medizin + Informatik 
studiert hat oder Medizininformatik. Das sagt einer nicht nur der 
gesunde Menschenverstand, sondern im Zweifel auch der Lehrplan.

Gleiches gilt für die Berufsfähigkeit mit Bachelor bzw. Master. Wer eine 
solide akademische Ausbildung genießen möchte, verlässt die Uni nicht 
ohne Master-Abschluss. Vorallem in den anspruchsvollen 
Schnittstellendisziplinen, is eine solide, breite akademische 
Grundausbildung zwigenend erforderlich, um keine "Hilfsakamderiker"-Jobs 
ausueben zu muessen.

Selbstverstaendlich gibt es immer auf allen Seiten Eizelschicksale, die 
dem Trend wiedersprechen, aber - soviel sollten wir aus der Statistik 
wissen - diese koennen keinensfalls als Referenz hergenommen werden.

Frische Medizininformatiker mit B.Sc. sind i.d.R. nicht besonders 
qualifiziert für anspruchsvolle Aufgaben. Entweder muessen sich das 
fehlende Know-How im Beruf aneigenen, den Master nachmachen oder aber 
mit den wenig anspruchsvollen Jobs zufrieden sein.

Ein Rat haengt hier - wie so oft - von den Zielen des Thread-Openers ab.

von PhD Mann (Gast)


Lesenswert?

Wie wärs mit Fortbildung neben dem Job (z.B. Master-Studium) und dann 
nach Abschluss in 3-4 Jahren weg zu ner neuen Firma?

von heinz becker (Gast)


Lesenswert?

Ulli schrieb:
> mfG
> Ulli
Well spoken, stimmt alles. Man merkt dem Dozent an dass er von der 
Praxis keine Ahnung hat. Klingt wie aus dem Karrierelehrbuch eines 
BWLers. Pseudoklug daherlabern aber null Erfahrung

von heinz becker (Gast)


Lesenswert?

Dozent schrieb:
> Jochen hat nicht Informatik + Medizin studiert.
>
> Er hat offensichtlich einen B.Sc. in "Medizininformatik"
> ("Gesundsheitsinformatik", ...). Der B.Sc. in diesem Bereich ist
> allgemein gesehen nicht ausreichend für einen "ordentlichen" Beruf.
Wieder so ein Theoriegeschwafel.

> Da
> muss schon der M.Sc. her und das wird dir fast jeder Lehrende zurecht
> sagen.
"Der Lehrende" hat vom Arbeitsmarkt i.d.R. keine Ahnung.

> Auch wenn der Bachelor offiziell zum Berufseinstieg genuegen soll - er
> tut es nicht. Schon gar nicht in diesen Schnittstellendisziplinen.
Ja genau und deshalb müssen wir alle erst Promovieren oder besser noch 
Habilitieren um später einen Job in der Industrie bewältigen zu können. 
Laber doch nicht so einen Stuss, hast du überhaupt schon mal einen 
Betrieb von Innen gesehen?

> Daher muss er umso mehr aufpassen, was er nun macht. Sich dort
> durchzubeißen + wenn moeglich den Master nachschieben, halte ich fuer
> die beste Entscheidung.
> Jedenfalls ist sein Handwerkzeugs sicherlich nicht so gut, wie Du
> meinst. Große Ansprueche kann er so nicht stellen.
Schwall Studenten mit deinem Gelaber voll, die Realität sieht völlig 
anders aus.

von Dozent (Gast)


Lesenswert?

Leute, die diesen Weg nicht geschafft haben, treten ihn natuerlich mit 
Füßen, das kann mich nicht mehr überraschen. ;)

Allerdings zeigt eben genau die "Realität" in der Wirtschaft, welche 
Lebensläufe am Ende die (wirtschaftlich) erfolgreichsten sind. Zudem ist 
es auch eine Frage des Selbstverständnisses, wie solide die eigene 
Ausbildung sein soll. Nachwievor gilt: Bildung lohnt sich! =)

von Jochen (Gast)


Lesenswert?

Also den B.Sc habe ich genau im Fach "Medizinische Informatik".
Wegen dem Master, ich würde mich gerne beruflich qualifizieren und den 
nicht machen. Jedoch überlege ich nun ggfs berufsbegleitend einen zu 
machen. Das wäre aber von der Stelle unabhängig! Gerade doch wenn die 
erste Stelle so entscheident ist(@Dozent) ist ein schneller wechsel 
ratsam.

von Jochen (Gast)


Lesenswert?

@Ulli,
dein Lebenslauf ist ja das sueper Beispiel, dass sich ein Wechsel lohnt. 
Wenn man nichts tut, bleibt alles gleich und nichts wird sich ändern. 
Schön dass Du den Weg so gefunden hast!

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

PhD Mann schrieb:
> Wie wärs mit Fortbildung neben dem Job (z.B. Master-Studium) und dann
>
> nach Abschluss in 3-4 Jahren weg zu ner neuen Firma.

Mach mal konkreten Vorschlag!

von PhD Mann (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Mach mal konkreten Vorschlag!

Was willste hören? Fernuni und FernFhs kennste ja wohl oder?

von arrrggg (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Morgen gehste über die Straße, der Türkenlaster hat keine Bremsen! Haste
> auch darüber schon nachgedacht?

Rassismus! Tod und Teufel! Den User bitte sofort sperren und eine 
Lichterkette machen!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.