Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 10V Referenzspannung


von chris u. (user_chris)


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Hallo, ich möchte mir stätionäre 10V Referenzspannung bauen, ähnlich
den Fluke Referenzen. Weiters möchte ich diese Vrefs loggen, sei es 
einzeln
als auch gegeneinander und im Vergleich zur Lithiumbatterie, zu zwei
externen Bandgaps (eine im µC sowie eine andere vom LM723), und anderen
Vrefs, welche günstig sind und eventuell als Vref dienen können.
Meine Frage ist, ist dieses Vorhaben sinnlos, welche weiteren Vrefs sind
brauchbar und wie kann man diese Daten, welche im Prinzip ja sehr 
relativ
sind, am besten auswerten.

Als Batterie sollte eine 12V Batterie sowie einer 3V Lithiumzelle zum 
Einsatz kommen. Eine 18/24V Batterie würde
auch gehen, hat aber mit der Fragestellung im Prinzip wenig zu tun.
Weiters möchte ich die Referenz loggen. Dazu würde ich einen µC mit
12bit ADC sowie interner Bandgap (1.25V oder so).
Für die PSU des uC dachte ich an den LM723, da günstig und eine
weitere Bandgap zur Messung. Es wird eine Temperaturkammer geben, in der
sich auch Teilungswiderstände befinden sollten, wie auch der uC. und 
eine
selbstgemachte Delay-Line sowie zwei Ringoszillatoren welche im Prinzip 
der
Qualitätskontrolle dienen. Der uC sollte in die Temperaturkammer, damit 
dieser dank eines externen DCF77 Empfängers auch als Zeitnormal, bzw zu
deren Kalibration und genaueren Frequenzmessung dienen kann und auch ein
10Mhz Frequenznormal bereitstellen kann, warscheinlich ein VCXO.
Dies meine Intention.

von Thosch (Gast)


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und was ist deine Frage?

von gk (Gast)


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Klingt etwas wirr, was Du da vor hast. Such hier mal nach:

Spannungsnormal

gk

von tt2t (Gast)


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von chris u. (user_chris)


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Die Frage ist:
Ist eine Korrelation von mehreren Vrefs mit teilweiser unterschiedlicher 
Genauigkeit aussagekräftig, genügt ein 12bit ADC mit vorgeschaltetem
OPV dazu. Welche preisgünstigen Vrefs können für so eine Korrelation 
verwendet werden.

von Udo S. (urschmitt)


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chris user schrieb:
> Ist eine Korrelation von mehreren Vrefs mit teilweiser unterschiedlicher
> Genauigkeit aussagekräftig, genügt ein 12bit ADC mit vorgeschaltetem
> OPV dazu. Welche preisgünstigen Vrefs können für so eine Korrelation
> verwendet werden.

Was genau meinst du hier mit "Korrelation" und was willst du mit deinem 
"Vergleichen" mehrerer unterschiedlicher (unterschiedlich präziser) 
Referenzen erreichen?

Nachtrag: Wenn du deine Fragen mit einem Fragezeichen '?' am Satzende 
versehen würdest, würde es uns hier leicher fallen Fragen auch als 
solche zu identifizieren :-)

von Harald W. (wilhelms)


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chris user schrieb:
> Hallo, ich möchte mir stätionäre 10V Referenzspannung bauen,
> Weiters möchte ich die Referenz loggen. Dazu würde ich einen µC mit
> 12bit ADC sowie interner Bandgap (1.25V oder so).

Da wirst Du wohl mit Deinem uC nicht weiterkommen, sondern Du
brauchst ein Präzisionsvoltmeter(-chip) mit einer Referenz, die
deutlich genauer ist, als die Referenzen, die Du messen willst.
Gruss
Harald

von chris u. (user_chris)


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Gut, dann heisst es nur austesten, ob es was bringt.
Mir geht es darum, die Kurzzeitstabilität der Vref zu bestimmen und 
hoffte,
mittels mehreren Bandgab/Vref/Led usw auf entsprechende Werte über eine
irgendwie gemachte Korrelation eine Aussage über die Stabilität der Vref
zu bekommen.
Ich werde es warscheinlich austesten, ob es was bringt, auch in Bezug 
auf
die unbelastete Lithiumzelle.
Auch denke ich macht es Sinn 4 Referenzen zu bauen, damit man drei davon
zusammenschalten kann und damit dann die restliche Referenz ausmessen 
kann.
Zusammen mit dem Null-Detector kann das dann jede Stunde automatisch 
gemacht werden, sofern das Gerät nicht benutzt wird.
Den uC brauche ich wegen den Delay-Leitungen sowie dem Zeitnormal ja 
trotzdem und somit ist es nur sehr wenig Mehraufwand.
Werde es einfach probieren und dann die Resultate hier posten.

Eigentlich habe ich eine relativ genaue Vref mit welcher ich ungenauere
Vrefs (Bandgap, Zenerdiode, Led, ...) messe, welche aber auch 
Temperaturstabilisert sind.
Angenommen ich habe 12Bit + 10bit von dem 1000x OPV Verstärker, und 3bit
sind nicht brauchbar, dann habe ich eine relativ genauen Messchip. Dies 
zuerst mal in reiner Theorie. Von der Auflösung her sind es 6digit, auch
die Referenz könnte reichen.

von ... (Gast)


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Nee. Vergiss das. Referenzen vergleicht man nicht mit Zehnerdioden. Das 
ist zu schade fuer die Zeit. Schon mal die Kennlinie einer Zehner, oder 
einer LED betrachtet? Abhaengig vom Strom, kann ich da fast jede 
Spannung haben.
Die Thermokonstante einer Siliziom Sperrschicht ist uebrigens -2mV/K. 
Die nachzumessen ist nicht wirklich spannend.
Und ein Controller mit 12bit ADC macht auch wenig Sinn.
Wenn irgendwas, dann eine 2ppm/K Referenz thermostatisiert. Und zum 
Messen einen 24Bit ADC. Um die Spannungen in den Bereich zu bringen 
verwendet man 0.01% Folienwiderstaende, zB von Vishay.

Es gibt im Analog Forum hier auch ganze Threads, die sich nur mit 
Referenzen befassen.

von Gerd E. (robberknight)


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Was für ne Genauigkeit willst Du denn überhaupt erreichen?

von Anja (Gast)


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tt2t schrieb:
> AD581
> http://www.analog.com/en/other-products/militaryae...
> bis zu 5ppm
ich empfehle eine buried zener Referenz. z.B. die LT1031B
wegen der besseren Langzeitkonstanz. und weniger Rauschen.

chris user schrieb:
> xternen Bandgaps (eine im µC sowie eine andere vom LM723)
also zumindest der original LM723 hat eine buried zener Referenz und 
keine Bandgap

chris user schrieb:
> Als Batterie sollte eine 12V Batterie sowie einer 3V Lithiumzelle zum
> Einsatz kommen. Eine 18/24V Batterie würde
> auch gehen,
10V-Referenzen brauchen normalerweise eine gut stabilisierte 
15V-Versorgung.

chris user schrieb:
> in reiner Theorie. Von der Auflösung her sind es 6digit,
Das ist ein Trugschluß. Die Auflösung wird nicht durch den A/D-Wandler 
und die Verstärkung bestimmt sondern durch das Rauschen und den Offset 
deines Systems.

Gruß Anja

von chris u. (user_chris)


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Gerd E. schrieb:
> Was für ne Genauigkeit willst Du denn überhaupt erreichen?
Laut Tabelle wären es 0.25ppm was ich brauche.
Für mich bedeutet das, es kommen Referenzen mit max 5ppm/°C zum
Einsatz.

>
> chris user schrieb:
>> xternen Bandgaps (eine im µC sowie eine andere vom LM723)
> also zumindest der original LM723 hat eine buried zener Referenz und
> keine Bandgap
Ja, ist mir auch erst später nach dem Schreiben aufgefallen, der 
Mikrocontroller hat einen Bandgap.

>
> chris user schrieb:
>> Als Batterie sollte eine 12V Batterie sowie einer 3V Lithiumzelle zum
>> Einsatz kommen. Eine 18/24V Batterie würde
>> auch gehen,
> 10V-Referenzen brauchen normalerweise eine gut stabilisierte
> 15V-Versorgung.
Ich wollte mir Akku ersparen, nicht wegen des Preises sondern weil nach
3-5 Jahren der Akku getauscht werden muss, wegen der Maße sowie Masse.
Auch wollte ich eine Lithium Batterie als Vergleichsreferenz haben, da
diese deutlich wenig rauscht und ich mir da etwaige Messungen der
Kurzzeitstabilität erhoffe.
Wenn der Strom weg ist, Bleigel Akku + Lithium Batterie sollten für die
Referenz reichen, für die Heizung wird dann nur der Bleigel Akku 
verwendet. Wenn damit gemessen wird, wollte ich die Bleiakkus in Serie
schalten. Mit einigen Dioden und Schaltern sollte das ohne Risiko
machbar sein. Natürlich ist da noch ein Vreg für 15V vorhanden.

Ich habe Gestern ein Design von einer vierfachen Referenz gesehen, wo 
ein einzelner 12V Akku verwendet wird, vier 12V-24V isolierte DC/DC 
Konverter mit zweifach nachgeschaltetem Vreg und einer
vierfachen Temperaturstabilisierung vom Bleiakku sowie noch ein paar
Transistoren zur Begrenzung des Stromdurchflusses und zwei Ne555 zur 
Ledanzeige des Status von Batterie und Heizung. Alles sehr einfach 
aufgebaut. Das muss ich mir nochmal überlegen, bzw sollte ich mal
austesten.

>
> chris user schrieb:
>> in reiner Theorie. Von der Auflösung her sind es 6digit,
> Das ist ein Trugschluß. Die Auflösung wird nicht durch den A/D-Wandler
> und die Verstärkung bestimmt sondern durch das Rauschen und den Offset
> deines Systems.
Rauschen sollte kleiner als 15µV sein und den Offset wollte ich über 
Software wegkonfigurieren, indem ich z.B. 80µV oder irgendeine anderen 
Wert von der Referenz ableite und über denselben OPV ausmesse.
Dies mal zimlich Naiv, werde dem aber noch nachgehen wenn ich die HW
da habe, mit 10bit macht es keinen Sinn. Das Rauschen macht rechnerisch
4 Bit aus (Mittelung zwischen worst-case und best-case),
den Offset nehme ich mal an daß ich diesen bestimmen und rausrechnen
kann. Mit Mittelung der Messwerte könnten die oben gesagte Auflösung
stimmen, dies mal in reiner Theorie. Ich habe ein Messfenster von 2.5mV.
Wenn ich jetzt die Hälfte nehme wegen dem Offset, dann sind das ca 1mV,
innerhalb welcher alle Messwerte sich befinden müssen.


Gruß
Chris

von Anja (Gast)


Angehängte Dateien:

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chris user schrieb:
> Ich habe Gestern ein Design von einer vierfachen Referenz gesehen, wo
> ein einzelner 12V Akku verwendet wird, vier 12V-24V isolierte DC/DC
> Konverter mit zweifach nachgeschaltetem Vreg und einer
> vierfachen Temperaturstabilisierung vom Bleiakku sowie noch ein paar
> Transistoren zur Begrenzung des Stromdurchflusses

Gibt es da Unterlagen oder einen Link dazu?

chris user schrieb:
> Rauschen sollte kleiner als 15µV sein
Buried Zener haben typisch 0.6ppm Rauschen also 6uV bei 10V.

chris user schrieb:
> Laut Tabelle wären es 0.25ppm was ich brauche.
also 2.5uV bei 10V. Wie paßt das mit dem Rauschen zusammen?

Für meine Vergleichsmessungen an einer LTZ1000A nehme ich 24 Bit ADCs 
mit 2:1 kapazitivem Spannungsteiler und per Rechner 
temperaturkompensierter 5V-Referenz.

Gruß Anja

von Chris (Gast)


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Der 3000ZR von Transmille soll angeblich so aufgebaut sein.
>
>
> chris user schrieb:
>> Laut Tabelle wären es 0.25ppm was ich brauche.
> also 2.5uV bei 10V. Wie paßt das mit dem Rauschen zusammen?
Ich brauche es als Vref für ADC, max ca 4.0xxV. Da werden dann auch die
6µV runtergeteilt und ergeben dann zusammen mit dem Widerstandsrauschen
weniger als 0.25ppm. Ich nehme mal an, daß ich den 1.01800V Ausgang 
dafür
hernehme bzw eventuell sogar eine 2,097152V Ableitung mache.
Die Hälfte davon ist 1,048576V und liegt nicht weit von 1.018V entfernt.
Hab mir das notiert, daß ich das nochmals durchrechnen sollte was da 
effektiv
der Voltunterschied welche Genauigkeit ausmacht.
Hab mal eine Anfrage an Vishay gemacht wie viel denn
Widerstände sowie Drehpotis in Metal Foil kosten, letztere wären 
praktisch.

LTZ1000A, hast du da wie man die initiale Formierung machen sollte.
Ich fand das mehrmals habe im Moment aber keine Quellen, daß dieser 
"nur" langjährig Temperaturstabil ist, wenn ein spezielles burn-in 
gemacht wurde mit hoher Temperatur. Kann mir vorstellen, um die 
Feuchtigkeit aus der
Keramik herauszubekommen.

von Anja (Gast)


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Chris schrieb:
> LTZ1000A, hast du da wie man die initiale Formierung machen sollte.

Für die LTZ leider nicht ich habe nur gelesen daß die 1N829A für eine 
Voralterung bei erhöhtem Strom (ca 50mA anstelle 7,5mA also knapp unter 
der Maximalbelastung von 400mW) für einige tausend Stunden betrieben 
wird. Bei der LTZ traue ich mich das nicht da im Datenblatt die Welt bei 
5mA Zener-Strom aufhört. Ich habe den Temperatursetpoint auf ca 45 Grad 
gesetzt um die Alterung gering zu halten.

Chris schrieb:
> Hab mal eine Anfrage an Vishay gemacht wie viel denn
> Widerstände sowie Drehpotis in Metal Foil kosten,
Standardwerte der Widerstände gibts bei Farnell, Digikey, Bürklin oder 
RS.


Gruß Anja

von Karsten F. (Firma: von Dänemark) (bingo600)


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Ich habe einer Geller SVR gekauft
http://www.gellerlabs.com/Voltage%20References.htm
http://www.gellerlabs.com/SVR%20Series.htm

Und 4 andere als diy macht
Die DIY's sind kalibriert mit die SVR , und einer Agilent 34401A DMM
http://www.gellerlabs.com/SVR%20M.html


Mfg
Bingo Dänemark

von Chris (Gast)


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> Standardwerte der Widerstände gibts bei Farnell, Digikey, Bürklin oder
> RS.
Schon klar, AVNET sind die einzigen, welche die Widerstände haben, 
jedoch
haben sie nur einen Wert und zwei Werte im Überseelager, ansonst lead 
time 32 KW und unter 25/50 Stück horrende Preise. Auch interessieren 
mich die Preise für ungetrimmte metal foil resistors wie sie im 
Datenblatt angepriesen werden.

von ... (Gast)


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>unter 25/50 Stück horrende Preise

Kenn ich. Das bedeutet, sie machen 25 Stueck extra fuer dich. Dann 
sollte man auch die 25 stueck nehmen, und nicht nur einen.

von Anja (Gast)


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von Chris (Gast)


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Auf was ich mich bezog waren z.B. die Y0059 Produkte, die Y0056 hat 
jeder Distri, wie auch unkalibrierte Präzisionswiderstände.

Habe mal den DC/DC Konverter getestet, und zumindest auf den ersten 
Blick
sieht es nicht schlechter aus. Wie würdest du sowas Testen.

von Anja (Gast)


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Chris schrieb:
> Auf was ich mich bezog waren z.B. die Y0059 Produkte, die Y0056 hat
> jeder Distri, wie auch unkalibrierte Präzisionswiderstände.

Abgleichen würde ich so wie es alle anderen seit 20 Jahren machen: 
Entweder mittels PWM oder mit einem Präzisions 16 Bit D/A-Wandler der so 
die letzten paar Promille abgleicht.

Chris schrieb:
> Habe mal den DC/DC Konverter getestet, und zumindest auf den ersten
> Blick
> sieht es nicht schlechter aus. Wie würdest du sowas Testen.

Ich habe schlechte Erfahrungen mit allem was taktet. Daher verwende ich 
generell Akkus beim Messen und auch die serielle Schnittstelle ist 
optisch entkoppelt. (sonst Einstreuungen über das Kabel vom 
PC-Schaltnetzteil). Ich merke relativ schnell wenn die Messwerte sich 
entweder durch "handauflegen" verändern oder durch Verlagerung der 
Meßeinrichtung auf eine Metallplatte. Auch am veränderten/erhöhten 
Rauschen des A/D-Wandlers sieht man gleich eine HF-Einstreuung. 
Normalerweise habe ich Größenordnung 1uV Änderung durch parasitäre 
Kapazitäten.

Gruß Anja

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