Hallo Leute, auf Empfehlung eines Freundes habe ich mir eine Crimpzange für Aderendhülsen gekauft und damit mal etwas herumgespielt. Ich habe mal einer Litze eine passende Endhülse verpasst. Sieht auch wunderbar aus. Lässt sich auch wunderbar in Klemmen einsetzen, etc. Nur dann habe ich die Endhülse in ein Relais geschraubt, bei dem der Hersteller ein Drehmoment von 0,5Nm vorschreibt. Aus der nahezu perfekten quadratischen Form ist dann ein plattes etwas geworden. Bei einem LSS, wo der Hersteller 2,8Nm vorgibt, war es noch schlimmer. Deshalb frage ich mich momentan so ein bissl, was denn der Sinn einer Aderendhülse ist.
Andreas Geheimovitsch schrieb: > > Deshalb frage ich mich momentan so ein bissl, was denn der Sinn einer > Aderendhülse ist. Primaerer Zweck: Wenn du eine Schraube direkt auf die Litzen drehst, kneifst du zwangslaeufig einige Draehte ab. Diese Fliegen dann herum und tragen natuerlich nichtmehr zum Stromtransport bei. Mit Aderendhuelse wird das ganze Paket jedoch komplett in die gegenueberliegende Seite gepresst, und dabei natuerlich etwas verformt. Sekundaerer Zweck: Die Einzeldraehte befinden sich ordentlich in der Klemme, es besteht eine geringere Moeglichkeit das ein paar Draehte herausstehen und bei benachbarten Klemmen Kurzschluesse verursachen. Das Problem ('abstehende Haare') besteht weiterhin bei Verwendung von Zugaefigklemmen (Fahrstuhlklemmen) oder Klemmen mit Drahtschutz, bei denen ein Blech unter der Schraube auf die Draehte drueckt. Die beiden Letztgenannten Sorten duerfen dennoch im Allgemeinen ohne Aderendhuelse mit feindraehtigen Leitungen bestueckt werden. Auskunft gibt das Datenblatt, das du aber offenbar gelesen hast ;o)) bye uwe
Hallo, was ich mich in diesem Zusammenhang auch frage: Ist die Crimpung nach der Verschraubung noch gasdicht? Wie Andreas bereits beschrieben hat verformt sich die Aderendhülse duch das Verschrauben doch gewaltig. Mit freundlichen Grüßen Guido
Hallo, Michael S. schrieb: > Unsinn. @Michael Auf was bezieht sich diese Aussage? "Beim Crimpen entsteht bei korrekter Ausführung eine gasdichte Verbindung." Zitat: http://de.wikipedia.org/wiki/Crimpen Mit freundlichen Grüßen Guido
Guido C. schrieb: > "Beim Crimpen entsteht bei korrekter Ausführung eine gasdichte > Verbindung." > Zitat: http://de.wikipedia.org/wiki/Crimpen Der Wikipedia-Artikel geht folgenderfaßen weiter: "Durch Verformung der Crimphülse und der feindrähtigen Leitung entsteht eine Struktur, die weitgehend von Sauerstoff abgeschottet ist und somit im Inneren weitgehend vor Korrosion geschützt ist." Für mich sind "gasdicht" und "weitgehend von Sauerstoff abgeschottet" eigentlich zwei verschiedene Dinge. Um die Korrosion auf ein akzeptables Maß zu reduzieren, dürfte aber letzteres ausreichend sein. Wie kann man die Gasdichtigkeit überhaupt überprüfen?
Aderendhülsen kenne ich nur aus der Fernmeldetechnik, für Aderndurchmesser 0,4-0,8mm. In Erdkabelmuffen wurden sie millionenfach eingesetzt, und waren äußerst zuverlässig. Später setzte ich sie auch im Bereich von Gebäudeverdrahtung ein, obwohl sie für den Erdkabelbau vorgesehen waren. Das ging von der Arbeitsgeschwindigkeit sehr schnell, wenn man in Unterputzkästen ohne Anschlußleisten auf den Etagen größerer Gebäudekomplexe hochpaarige Kabel verbinden mußte. Der Vorteil ist der, daß die Kabeladern nicht verschmutzen, und damit auch auf Dauer eine zuverlässige Verbindung machen. Gasdicht sind sie nicht, aber haben durch die Bauform wohl einen verringerten Gasaustausch mit der Umwelt. Etwa einfach so betrachtet, wie das Innere eines Kugelschreibers. Die Gasdichtheit braucht man auch nicht. Das Innenleben einer Erdkabelmuffe ist ohnehin gasdicht und mit Silicagel getrocknet, oder hat bei Druckluftkabeln entfeuchtete und gefilterte Luft mit 0% Luftfeuchtegehalt. Die Hülse piekst den Draht durch die Isolation hindurch an, und erzeugt dort auch eine dauerhafte Spannkraft. Später hatten wir im Bereich Gebäudeverdrahtung so genannte Scotch-Verbinder, weil sie vom Hersteller 3M waren. Genau so gut, aber sie wurden mit der Kombizange zugepresst. Man brauchte die extrem teuere Adernverbindungszange nicht mehr, die im Bereich um gut 500€ herum liegt. Die Zange mußte nach einer gewissen Gebrauchsdauer auch zum Hersteller eingesendet und neu justiert werden. Einen Nachteil hatten die Hülsen alle, und zwar konnte man an den Leitungen nicht mehr messen und prüfen, ohne die Hülsen wieder abzuschneiden. Früher, ohne Verwendung von Endhülsen, verdrillte man die Drähte miteinander. Sehr hochwertige Verdrillungen, z.B. für die TF-Technik, wurden auch noch spitzenverlötet. Später gab es zur Arbeitsbeschleunigung auch größere Klemmleisten, die gleich in einem Arbeitsgang z.B. 100 Adern miteinander verbinden.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Einen Nachteil hatten die Hülsen alle, und zwar konnte man an den > Leitungen nicht mehr messen und prüfen, ohne die Hülsen wieder > abzuschneiden. Waren die außen isoliert? Dann sind das wohl eher keine Aderendhülsen.
Ah, Danke, Uhu. Jetzt weiß ich, was der TO meinte. Diese metallisch blanken Hülsen für Litzendraht...
Aderendhülsen und Crimpen sind zwei Paar Stiefel, das hat nichts miteinander zu tun. Durch Crimpen entsteht eine formschlüssige Verbindung, z.B. Rohrkabelschuh an einem Kabel, daher auch (zumindest an den Berührungsstellen) gasdicht. Wenn diese Verbindung nachträglich nochmals verformt wird ist sie nicht mehr zuverlässig. Aderendhülsen sind durch ihre dünne Wandstärke nicht zum Crimpen geeignet und außerdem werden sie in jedem Fall beim Klemmen zusätzlich verformt. Das Verarbeiten von Aderendhülsen wird IMHO Ansetzen genannt und soll auch nur das Abrutschen vom Litzenleiter verhindern, die Klemmung erfolgt durch die Schraube. Edit Was Wilhelm da beschreibt klingt für mich wie Schneidklemmtechnik
Der Sinn von Aderendhülsen ist doch eigentlich nur, Litzeenden sicher zu einem einzigen Leiter zusammenzufassen, der - anders als verlötete Enden - mechanisch stabil ist.
Ich hatte vor ein paar Jahren mal ein Problem bei einer SPS von WAGO. Zwar sind die Klemmen so gebaut, dass dort auch Litzen eingeführt werden können, allerdings berührten sich unglückliherweise irgendwo zwei "Haare" und führten immer wieder zu einem Kurzschluss. Seitdem verwende ich Adernendhülsen. Und kA ob es jetzt Crimpen heißt oder nicht, aber ich habe mir eine Crimpzange gekauft: http://www.knipex.de/index.php?id=1216&L=0&page=group_detail&parentID=1299&groupID=1308 So ein Teil kostet übrigens rund 120 Euronen, also kein billiger Spaß. Aderendhülse auf das Kabel drauf und dann ab in die SPS. Zwar wende ich viel Zeit und Kraft für das Crimpen auf, allerdings kann ich das Kabel dann einfach reinstecken. Ich halte mich übrigens auch an die Herstellervorgaben, was irgendwelche Drehmomente beim Anschrauben angeht. Die Aderendhülse verliert dann zwar ihre Form, sitzt aber immer noch fest auf der Litze. Die Aderendhülse kann ich auch ein zweites Mal Crimpen, dann ist sie wieder in Form.
Dieter Werner schrieb: > Edit > Was Wilhelm da beschreibt klingt für mich vie Schneidklemmtechnik Ja, sorry, ich hatte mich etwas vertan. Aber Schneidtechnik ist das so richtig auch nicht. Die Adernverbindungshülsen (nicht Aderendhülsen, jetzt ist es richtig!) hatten innen ein fein perforiertes Kupferblech. Es wurden bei der Herstellung einfach scharfkantige Ecken in ein Kupferblech gestanzt, feine dreieckige Spitzen, die aus dem Blech heraus schauen, also nicht komplett ausgestanzt. Damit werden zwei Adern bei der Pressung gleich an vielen Punkten verbunden. Uhu Uhuhu schrieb: > Der Sinn von Aderendhülsen ist doch eigentlich nur, Litzeenden sicher zu > einem einzigen Leiter zusammenzufassen, der - anders als verlötete Enden > - mechanisch stabil ist. Sind sie bei Elektrokabeln nicht Pflicht, und dürfen Litzen, z.B. zur Verschraubung in einer Lüsterklemme, nicht mehr einfach nur verlötet werden, wie man es gelegentlich früher mal machte? Verlötete Litze ist sowieso ein zweischneidiges Schwert. Bruchgefahr vor der Lötstelle.
Guido C. schrieb: > Auf was bezieht sich diese Aussage? "Gasdicht" und "weitestgehend vor Sauerstoff geschützt" widersprechen sich bzw. ist keine eindeutige Aussage. Gasgeschützt würde ich ja noch akzeptieren, aber sicher nicht Gasdicht. Bisschen Schwanger gibts schließlich auch nicht. Außerdem wäre das nur dann der Fall wenn die Adern kalt verweißt wären wofür man aber sicherlich mehrere Tonnen Druck bräuchte. Ich frage mich manchmal wer im Wiki so einen Blödsinn verzapft. Yalu X. schrieb: > Wie kann man die Gasdichtigkeit überhaupt überprüfen? Warum sollte man das denn überhaupt prüfen wollen? Theoretisch würde ich einen Prüfling in einem Prüfraum oder einer Prüfkammer unter Sauerstoffatmosphäre und konstanter hoher Luftfeuchtigkeit setzen, sowie über einen Stromkreis einen konstanten (Mess-)Strom fließen lassen und einen Klimawechsel simulieren. So alle 24 Stunden von -50°C -+50°C (als Beispiel) ca. 30 Tage vor sich hin schwitzen lassen und im Milliohmbereich den Widerstand permanent messen. Wenn der nach dieser Tortur sich nicht ändert, dürfte das ganze wirklich weitgehend Gasdicht sein, aber an der Übergangsstelle wo die Isolation endet, wirds und auch dem offenen Ende natürlich korrodiert sein. Schon mal 30-50 Jahre alter Kupferkabel aus nem Altbau gesehen? Die sind da schön schwarz geworden und in der Regel auch unter der Isolierung, die man als Gasdicht annehmen sollte, es aber in Wirklichkeit gar nicht ist. Dieter Werner schrieb: > Aderendhülsen und Crimpen sind zwei Paar Stiefel, das hat nichts > miteinander zu tun. Das eine ist eine plastisch konstruktive Verformung und das andere eine Faltung. Uhu Uhuhu schrieb: > Waren die außen isoliert? Dann sind das wohl eher keine Aderendhülsen. Es gibt Aderendhülsen ohne und mit Kunststoffkragen. Den genauen Grund, was der Kragen bringen soll, hat sich bei mir noch nicht erschlossen. Könnte ein Knickschutz sein damit die Litze nicht über den Hülsenrand gekerbt oder geknickt wird. Uhu Uhuhu schrieb: > Waren die außen isoliert? Dann sind das wohl eher keine Aderendhülsen. Hört sich ein bisschen nach Quetschverbinder an, die ich aus dem KFZ-Bereich her kenne.
Michael S. schrieb: > Es gibt Aderendhülsen ohne und mit Kunststoffkragen. Die sind aber niemals si isoliert, daß man daran nicht mehr messen, wie Wilhelm beschrieben hatte. Der Kunststoffkragen hat wohl weniger den Sinn, da was zu isolieren, als vielmehr eine halbwegs steife Verbindung zwischen der Isolierung der Ader und dem Metallteil der Aderendhülse herzustellen - damit die Litze nicht am Austritt aus der Hülse abbricht, wie es bei gelöteten Enden gerne passierte. Es werden damit also gleich zwei Schwächen der verlöteten Enden behoben.
Michael S. schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: > >> Waren die außen isoliert? Dann sind das wohl eher keine Aderendhülsen. > > Hört sich ein bisschen nach Quetschverbinder an, die ich aus dem > KFZ-Bereich her kenne. Das betraf ja meine Beschreibung zu Adernverbindungshülsen aus der Fernmeldetechnik. Das sind außen kunststoffisolierte ovale Hülsen, etwa 3cm lang, und etwa 3mm Durchmesser. Innen befindet sich ein perforiertes Blech, welches beim Pressen zwei isolierte Telefonadern an vielen Punkten miteinander verbindet. Die Verbindungszange muß eine hohe Preßkraft aufbringen, und ist aber justiert, damit der vom Hersteller fest gelegte Enddurchmesser der gepreßten Hülse immer gleich bleibt. Uhu Uhuhu schrieb: > Die sind aber niemals si isoliert, daß man daran nicht mehr messen, wie > Wilhelm beschrieben hatte. Die Hülsen aus der Fernmeldetechnik haben ein paar mm Kunststoffrand, der über das innere metallische Teil hinaus ragt. Man kann schon noch messen und prüfen, aber unter Zuhilfenahme von Stecknadeln oder dünnem Draht. Also nicht mehr mit Bananenstecker oder Krokoklemmen oder Prüfspitzen. Dauerhaft befestigen kann man eine Prüfverbindung dabei nicht, man muß die Verbindung schon mit den Händen andrücken und fest halten. Und gelegentlich muß man so eine Telefonverbindung eben auch auftrennen. Das geht dann nur mit Abschneiden und ein paar cm Drahtverlust. Bei den Scotch-Verbindern kam man auch mit einer Stecknadel von der offenen Seite nicht mehr an metallisch blanke Stellen heran, dort half grundsätzlich nur Abschneiden.
Also die Scotch Verbinder hießen bei uns nur Pfuscherperlen. Es sieht halt nicht wirklich schön aus, besonders wenn man damit sehr viele Adern z.B. in einer Muffe verbinden muss. Und für den Endkunden siehts auch nicht wirklich vertrauenserweckend aus. Zumindestens die normalen weißen Pfuscherperlen haben oben ein Loch mit ca. 1mm Durchmesser, durch das man eigentlich messen kann. Wie das bei der gelgefüllten Version, welche in die Muffen kommt aussieht kann ich aber nicht sagen.
Sönke G. schrieb: > Also die Scotch Verbinder hießen bei uns nur Pfuscherperlen. Es sieht > halt nicht wirklich schön aus, besonders wenn man damit sehr viele Adern > z.B. in einer Muffe verbinden muss. Und für den Endkunden siehts auch > nicht wirklich vertrauenserweckend aus. Pfuscherperlen, das kannte ich noch nicht. Ich bin immer noch ein Freund der soliden Verdrillung zweier Adern, habe das so gelernt. Brauche da eigentlich keine Hilfsmittel wie spezielle Verbinder. Für die Spleißung hunderter Doppeladern an einem Erdkabel mit Bleimantel und papierisolierten Adern lernte ich sogar noch eine spezielle Technik, damit das zeitlich schnellstens geht. Drei Zentimeter stramm mit richtiger Technik verdrillen, und da kamen 5cm Papierhülse oder im Gebäudebereich Isolierschlauch drauf, der gegen Abfallen in der Mitte umgeknickt wird. Verbindung immer zugänglich für Messungen, etc.. Leider kann man da vieles falsch machen, und manche Kollegen beherrschten auch später im Kundendienst die richtige Verdrillungstechnik nicht. Man muß es wenigstens ein mal richtig verstanden haben, wie die richtige Verdrillung funktioniert. Der Draht hat bei falscher Verdrillung dann keine Spannkraft, ist etwa so, wie zwei ineinander gesteckte Kugelschreiberfedern: Die Drähte lassen sich bei falscher Verdrillung immer noch gegeneinander verdrehen, haben keine zuverlässige Verbindung, Spannkraft. Und mancher Kollege hatte auch Schweißhände, was es nur noch schlimmer macht. Nach einem Monat ist der Kupferdraht schwarz, korrodiert. Das ergibt nicht unbedingt ein komplettes Versagen der Technik, oder eine Störung, aber vielleicht mal leichtes bis stärkeres Rauschen in Telefonleitungen, weiß der Teufel. Ich hasse unsolide Arbeit. > Zumindestens die normalen weißen Pfuscherperlen haben oben ein Loch mit > ca. 1mm Durchmesser, durch das man eigentlich messen kann. Wie das bei > der gelgefüllten Version, welche in die Muffen kommt aussieht kann ich > aber nicht sagen. Nein, in Erdkabelmuffen wurden garantiert keine Pfuscherperlen eingesetzt, sondern die Aderverbindungshülsen, die ich nannte. Auf Grund der Tatsache, daß sie die isolierte Ader an sehr vielen Punkten kontaktieren, galten sie als äußerst zuverlässig. Das mußte absolut solide sein. Ist die Muffe zu, sind die Leitungen so bald nicht mehr zugänglich. Die Pfuscherperlen lernte ich in den letzten zwei Jahren meiner Tätigkeit noch kennen. Ich kann nichts negatives sagen, aber meine Handverdrillung ging fast genau so schnell, wenn man das schon 10.000 mal machte. Die Kollegen favorisierten sie, wie auch Heißkleber zum Kabel an die Wand kleben, während ich immer noch Kabelschellen und solide Arbeit gerne bevorzugte.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Man muß es wenigstens ein mal richtig verstanden haben, wie die richtige > Verdrillung funktioniert. Ich habe als Knirps mal zugesehen, wie zwei Telefonkabel gespleißt wurden: zuerst wurde eine Papphülse auf ein Endes geschoben, dann die Papierisolierung an beiden Enden abgerissen, die Enden parallel in die Hand genommen und zu einer kleinen Kurbel gebogen. Dann wurden mit der einen Hand die papierisolierten Enden gefaßt, mit der anderen der "Griff" der Kurbel und einige Umdrehungen gekurbelt, im die Drähte zu verdrillen. Zum Schluß wurde der "Griff" abgeschnitten und die Verdrillung parallel zum Leitungsstrang gebogen und die Papphülse darüber geschoben. Meinst du das mit "richtig"?
Uhu: Exakt getroffen. So auf diese Art bekommt der Draht auf jeden Fall Spannkraft. Es gibt aber Leute, die nehmen beide Drähte in die Hand, so daß beide Enden 180° gegenüber stehen, und drehen dann einfach. Das ist falsch.
Das mit der Kurbel kannte ich noch nicht. ;-) Allerdings hab ich bei Verdrillung immer Bauchschmerzen wegen abbrechender Drähte. Wenn ich bei meinen Kunden mit Verdrillung anfangen würde, sähe das nach Pfusch aus. Die Pfuscherperlen dagegen machen einen professionellen Eindruck. Und man spart sich das Abisolieren, was bei beengten Platzverhältnissen auch nicht zu unterschätzen ist. Kann man mit Pfuscherperlen auch zuverlässig feindrähtige Litze (0.14² bis 0.34²) verbinden? Ich kenne die Herstellerangaben, aber was sagt die Praxis?
Wilhelm Ferkes schrieb: > Uhu: Exakt getroffen. So auf diese Art bekommt der Draht auf jeden Fall > Spannkraft. Es gibt aber Leute, die nehmen beide Drähte in die Hand, so > daß beide Enden 180° gegenüber stehen, und drehen dann einfach. Das ist > falsch. Ich habe mir zu diesem Zweck mal eine Hilfe aus einem Pinselstiel gebastelt weil ich mal irgendwann die Aufgabe hatte reichlich viele DA wiederzuverbinden... Drähte 2 cm abisolieren und durchs Loch stecken so das hinten noch so 5mm rausgucken und diese umbiegen. dann die Adern in den Schlitz einlegen ohne diese anzufassen und den Stiel leicht gezogen drehen bis sich das umgebogene Ende selbst aus dem Loch zieht. Klappt nach 3 Übungen Super und hat den Vorteil das man den blanken Draht ausser die letzten 5mm nicht mit den Fingern anfässt. Meiner Meinung nach ich die Verdrillung OK wenn sie sich wie eine Feder anfühlt.
Die Jungs damals in dem Loch unter dem Zelt haben das ohne Werkzeug gemacht.
Timm Thaler schrieb: > Das mit der Kurbel kannte ich noch nicht. ;-) Allerdings hab ich bei > Verdrillung immer Bauchschmerzen wegen abbrechender Drähte. Du kannst das auch so machen, wie ich mit dem Seitenschneider: Ich klemmte bei Gebäudeinstallationen die parallelen abisolierten Drähte mit 0,4 oder 0,6mm Durchmesser immer in den Seitenschneider, und drehte. Ist genau so gut wie die Kurbelei früher an Papieradern und Kabelmuffen. Den Seitenschneider natürlich nicht feste zu drücken, nur leicht einklemmen. Für unbeholfene Anfänger anstatt des Seitenschneiders besser eine kurze Flachzange, aber man gewöhnt sich schnell an den Seitenschneider. Für die Anzahl der Windungen hatte ich einfach ein gutes Handgefühl, und das Auge, irgendwann bei Übertreibung bricht die Verdrillung nämlich garantiert. Die gesunde Verdrillung hat etwa um die 30-40° Steigung, grob geschätzt, das sieht man schon mit dem bloßen Auge sofort, wann man besser aufhört. Die Grenzen hat man als Handwerker mit der Zeit aber raus, Brüche entstehen da irgendwann gar nie mehr. Von Drahtdurchmessern über 0,8mm und Litzen habe ich kaum praktische Ahnung. Das ist Starkstrom. Björn Wieck schrieb: > Ich habe mir zu diesem Zweck mal eine Hilfe aus einem Pinselstiel > gebastelt weil ich mal irgendwann die Aufgabe hatte reichlich viele DA > wiederzuverbinden... Als geübter Handwerker kannst du das ohne Pinselstiel, mit dem Seitenschneider, wie ich gerade beschrieb. Aber die Verdrillungen auf dem Foto sehen super aus, dem gibt es nichts hinzu zu fügen. Alle Achtung. Die unterste längere bevorzugte ich. Für einen Drahtdurchmesser von 0,6mm waren 3cm Verdrillung empfohlen. Für qualitativ besonders hochwertige Verbindungen in der Fernmeldetechnik, Z.B. TF-Kabel, Fernleitungen, wurden zusätzlich noch die Spitzen der Verdrillung verlötet.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Aber die Verdrillungen auf dem Foto sehen super aus, dem gibt es nichts > hinzu zu fügen. Alle Achtung. Die unterste längere bevorzugte ich. Für > einen Drahtdurchmesser von 0,6mm waren 3cm Verdrillung empfohlen. Japp, da hast du wohl recht, wobei ich dann doch eher auf die moderne Technik setze.
Finde es immer toll, wenn Fragen von der Baustelle auch in speziellen Foren wie z.B. hier auftreten. Habe dadurch auch wieder einiges gelernt. Wenn Du übrigens erfahren willst, wie Du innerhalb 5min lernst, Aderendhülsen richtig zu crimpen, dann schau Dir einmal mein Video an: https://youtu.be/6BXnmV5E9nY LG Manu - von der "Energiespar-Formel"
Manuel W. schrieb: > Wenn Du übrigens erfahren willst, wie Du innerhalb 5min lernst,.... Mit wem sprichst Du?
Uwe R. schrieb: > Andreas Geheimovitsch schrieb: > >> >> Deshalb frage ich mich momentan so ein bissl, was denn der Sinn einer >> Aderendhülse ist. > > Primaerer Zweck: > Wenn du eine Schraube direkt auf die Litzen drehst, kneifst du > zwangslaeufig einige Draehte ab. Diese Fliegen dann herum und tragen > natuerlich nichtmehr zum Stromtransport bei. Doch doch, die tragen dann sehrwohl zum Stromtransport bei, nur halt über Potentiale an denen vom Erfinder kein Stromtransport gewünscht war. ...bzzzz....smoulder... ignite.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.