Hi, würd mich mal interessieren was ihr da so an Erfahrung habt bzw. eure Meinung dazu. Im Studium fällt mir mittlerweile auf, dass viele Leute einfach nicht fähig sind sich einigermaßend passend zu verhalten, souverän zu wirken und Sachen selbstständig präsentieren können. Konkret gehts um folgendes: In einer Vorlesung mit ca. 60 Leuten musste jede Gruppe mit ca. je 5 Leuten etwas kurz präsentieren. In meiner Gruppe (Vortragszeit sollte so 5 Min. pro Gruppe sein) wars so, dass die Leute jeweils nach vorne gegangen sind und einfach zu reden begonnen haben. Sie haben nichtmal kurz gesagt wer sie überhaupt sind usw. Nein. Einfach angefangen ohne sich überhaupt vorzustellen und manchmal noch total die Zeit überzogen. Was ist soschwer zu sagen: "Hallo, mein Name ist asdf123." und dann sein Zeug vorzustellen? Oder auch ansonsten: Die Meisten sind auch noch sehr schüchtern und trauen sich überhaupt nix. Mal den Prof. fragen was da an der Tafel steht und ob das überhaupt so richtig sein kann? Viele reden mit dem Nachbarn drüber, aber dass man ihn wirklich mal auf den Fehler hinweist? Von einigen hundert Leuten im Saal machen nur immer so ca. 5 bis 10 Leute den Mund auf und Fragen dann nach weshalb das so ist bzw. ob das wirklich so stimmt. Meistens gabs dann auch wirklich nen Fehler und sie hatten recht. Aber der Großteil traut sich nicht und bleibt lieber in Unwissenheit und schreibt die (teils recht offensichtlichen) Fehler ab. Oder auch beim Kontakt mit Lehrstühlen (also manchmal Prof, meistens (wissenschaftl.) Mitarbeiter): Mails werden zwar beantwortet, aber manchmal ganz ohne Anrede und Schlussgruß, teils auch etwas unfreundlich. Ok wenn man sich näher kennt, aber nicht wenn man sich vollkommen unbekannt ist... Sowas kommt in nicht-ingenieurskreisen meistens sehr unfreundlich rüber. Auch sonst erlebt man es, dass selbst bei irgendwelchen Kleinigkeiten sozial völlig inkompetent vorgegangen wird (war bisher das extremste was ich erfahren habe): Man glaubt dass es ein Problem gäbe? Was macht man da? hmm... den Studenten einfach per Mail kurz anschrieben? Nein... das wäre ja freundlich und zu einfach. Besser: Sperren wir ihm einfach mal seinen Benutzeraccount an den Unirechnern, er wird sich dann schon melden weil nichts geht. Wenn man dann NETT per Mail rückfrägt warum nix geht, heißts nur man soll vorbeikommen. Kommt man da vorbei wird man zur Sau gemacht für nix und wieder nix. Dauer gesamt: 30 Minuten. Was ich gemacht hatte? Nur mal in 10 Sekunden ausprobiert ob man bei nem Rechner (der unbenutzt war!) im Computerraum ein Laufwerk remote per "eject" öffnen kann. [andere surfen stundenlang auf Facebook und blockieren rechner, aber das interessiert ja keinen...]. Hat ein Lehrstuhlmitarbeiter gesehen und geschaut wer das war (ok...). Wurde dann so hingebogen dass es angeblich ein Verstoß gegen Nutzungsbedingungen wäre (den mir aber niemand zeigen konnte...) und die Leute haben sich sogar Zugriff auf meine Daten verschafft um es mir nachzuweisen (Datenschutz und Verhältnismäßigkeit? Drauf geschissen!). Dabei haben sie noch gegen IHRE EIGENEN Nutzungsbedingungen verstoßen, nachdenen sie mich eigentlich SOFORT drüber unterrichten müssten sobald sie einen Zugriff auf meine Daten durchführen. Hab mich beim Prof. (der übrigens auch noch eine Funktion für Datenschutz inne hat) mit einer ernst gehaltenen Mail beschwert über dieses Verhalten. Wurde nicht ernst genommen... Aber offenbar scheinen das auch andere Leute bisher bei Ingenieuren so mitbekommen zu haben: Ein Prof sagte mir, dass er es nicht gut findet, wenn bei Auswahlgesprächen zu Stipendien, Ingenieure mit Studenten anderer Studiengänge wie Wirtschafts-, und Sozialwissenschaften usw. zusammensitzen, da Ingenieure von diesen oft niedergeredet werden. Trifft auch meine Erfahrung so: Beim Arbeitstreffen am Lehrstuhl gibts einige wenige die sich an Diskussionen beteiligen, der Rest sitzt da und hört nur zu. Um wirklich mal Namen zu nennen: Bin an der TU-München und habe dies alles hier genau so erlebt. Auf was ich hinauswill: Damit disqualifizieren sich viele Ingenieure schonmal für den direkten Kundenkontakt! Niemals würde mal einen solchen Waschlappen der nichtmal diskutieren kann, auf einen wichtigen Kunden loslassen. Und leider scheint das Problem sehr weit verbreitet zu sein. Anders gesagt: Dafür brauchen wir wohl doch noch die BWLler, solange wir nicht fähig sind selbstsicher und souverän aufzutreten. Die meisten Leute werden zu richtigen Fachidioten ohne soziale Fähigkeiten. Dass der Großteil Frauen auch nur aus Erzählungen kennt braucht einen da dann auch nicht wundern... Ist das überall so, oder ist das nur hier so schlimm? Freundliche Grüße und schöne Pfingsttage Euer "meckerziege"
Naja schau dir dieses Unterforum an ;) Ich hoffe, dass dies nicht stellvertretend für die Ings. steht. ;) Aber ja, ich habe auch überproportional viele Besserwisser, Korinthenkacker und Duckmäuser kennengelernt, aber auch einige sehr fitte Leute. Man muss halt sehen mit wem man sich abgibt und wie man selbst auftritt. Kollegen wie Brunner, Miller und Chris D. lese ich hingegen immer wieder gerne.
Sind schon wieder Schulferien, oder warum hat hier ein ungastlicher Gast so viel Zeit einen langen Trollbeitrag zu schreiben?
Hannes Jaeger schrieb: > Sind schon wieder Schulferien, oder warum hat hier ein ungastlicher Gast > so viel Zeit einen langen Trollbeitrag zu schreiben? Ja ich gebe zu dass ich durchaus ein wenig provokant geschrieben habe. Aber trollen will ich hier nicht! Aber du scheinst ja auch die Zeit zu haben den Beitrag zu lesen und auf ihn zu antworten ;-)
Bin hier grad nur noch zu Entspannung reingeschlittert, hab seit heute moregen bis jetzt eben an meinem Projekt gearbeitet. Ich wundere mich nur, wieviele Trolle sich hier noch aufhalten. Ich hoffe noch auf ein belebendes bashing oder einen coolen Spruch, damit mir der Rotwein jetzt besser bekommt.
Das ist eine Grundvoraussetzung heute, die man aber von Jungingenieuren zu Recht nicht erwarten sollte und auch nicht erwartet. Im Gegenteil: Wer zu selbstbewusst auftritt, bekommt bei Kollegen ein Problem. Die Balance muss stimmen! Eher etwas understatement und genügend Argumentationspotenzial in der Reserve und viele können das nicht. Aber, solche Dinge entwickeln sich, so wie sich der Mensch insgesamt entwickelt. Das Studium ist nur ein Baustein in diesem Zusammenhang und ich finde es richtig, dass die Studenten da ran müssen und da gibt es natürlich grosse Unterschiede. Manche meiner Kollegen konnten das zu Abiturszeiten schon ganz gut - ich konnte es z.B. nicht. Ich war schüchtern, habe mich versprochen und sogar etwas gestottert. Ich habe Jahre gebraucht, um mich dahingehend zu entwickeln, Rhetorik und Ausdruck zu verbessern und Selbstbewusstsein zu Tanken! Heute kann ich ohne Probleme an die Tafel gehen und einer ganzen Horde an Ingenieuren und Produktmanagern entgegentreten und sie wie Galileo plattargumentieren, weil ich genug Wissen und Selbstbewusstsein habe und auf sprachlich fit bin. Ich habe das im Laufe der Zeit einfach verbessert. Sprachtraining habe ich durch das Einüben von Texten gemacht - zunächst unbewusst, dannach gezielt. Ich übe das inzwischen sogar mit Zungenbrechern und baue es in Stories und Geschichten ein, die ich mir ausdenke. Geholfen hat mir dabei auch die Bühnenerfahrung als Musiker. Ich bin nun soweit, dass ich mich 2h allein auf die Bühne stellen kann und längere Monologe halte, Kabarett und Comedy aufführe. Die Sache läuft derart gut, dass ich fast schon daran denke, meinen Ingenieurberuf an den Nagel zu hängen, zumindest rechne ich damit, dass ich das ausbauen werden und in späteren Jahren, ab 50/55, wenn mich die Wirtschaft ausgespuckt haben sollte, zum Hauptberuf mache. Ich schreibe Geschichten (Prosa und Reimform), Lyrik und Aufsätze. Ich habe einige technische Veröffentlichungen geschrieben und gelte bei meinen Kunden als kommunikativ und offen. Will heissen, das alles kann man lernen. Kommt Zeit, kommt Können! everybody stutters, one way - or the other, so check out my message to you: as a matter of fact, nothin' holds you back, if the Scatman can do it - so can you! - I'm the scatman!
meckerziege schrieb: > Im Studium fällt mir mittlerweile auf, dass viele Leute einfach nicht > fähig sind sich einigermaßend passend zu verhalten, souverän zu wirken > und Sachen selbstständig präsentieren können. Ist wohl von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. Präsentieren kann man lernen, selbstsicheres Auftreten kommt dann von ganz alleine. Bei uns gab es über mehrere Wochenende hinweg ein Pflichtprogramm, bei dem bezahlte Unternehmen uns die Grundlagen für freies Sprechen/Präsentieren/Vorbereiten nahegebracht haben. Danach wurde geübt, geübt und nochmal geübt - wer's nicht verstanden und die Kritik nicht umgesetzte, bekam eine schlechte Note. War allerdings eine Fachhochschule, hier an der Uni (Master) hab ich das noch nirgendwo angeboten gesehen. Gruß, Atmeltierchen
Mir ist es auch irgendwie aufgefallen, dass sich die unterschiedlichen Fachrichtungen unterschiedlich anstellen. Von Informatikern kenne ich die typische Computerbastelei. Sie programmieren, probieren aus spielen, haben aber nicht den Drang zur Perfektion. Bei Ingenieuren stelle ich immer häufiger so eine Art Maßlosigkeit fest. Arbeiten zum Teil 16 Stunden pro Tag und am Wochenende. Niemand traut sich als erstes zu gehen, weil er Angst hat als faul oder desinteressiert zu gelten. Dann wird ständig das wiederholt, was in Karrieremagazinen steht: "über den Tellerrand schauen" - Oft geht es dann etwas zu weit. Da werden mal eben Arbeitsverträge ausgearbeitet und Gerichtsverfahren geführt, ganz ohne eigenem Anwalt: "Ein Ingenieur muss sich in fremde Materie einarbeiten können". Und "das bisschen BWL" geht schließlich auch nebenbei. Dann werden ständig die neuesten und teuersten Autos gekauft. Und zum Kundenkontakt: In keinster Weise bescheiden sein. Man verspricht das Blaue vom Himmel und hat dann zu tun, dass auch nur 10 % davon fertig werden. Und Außerdem schreiben Ingenieure eh die beste Software... Dann scheint immer so eine Art Dauerpanik wegen Zeitdrucks zu herrschen. Als Ablenkung wird zwischendurch immer mal ein bisschen herumgemobbt. Es scheint so als enthalte jeder Satz, jede Antwort, jede noch so harmlose Frage eine persönlich Kritik, eine Anspielung auf Jahrzehnte zurückliegende Fehltritte oder einfach nur leere Unterstellung. Jeder Scherz muss zutiefst provokativ sein, um eine Rechtfertigung zu erzwingen, welche zwangsläufig in Fettnäpfchentritten enden muss. Der Unterhaltungsfaktor ist meist sehr groß, solange man nicht in der Schusslinie steht. Bsp.: Belegschaft lacht. Da meinter einer dazu: "Die lesen sicher gerade eine Diplomarbeit!"; "Steuerklasse 1? Alles andere hätte mich auch verwirrt."
Hi, meckerziege, > Im Studium fällt mir mittlerweile auf, dass viele Leute einfach nicht > fähig sind sich einigermaßend passend zu verhalten, souverän zu wirken > und Sachen selbstständig präsentieren können. Wo sollen sie das auch gelernt haben? Die Nutzung der angeborenen sozialen Kompetenzen muss man lernen wie der Schreinerlehrling das Schreinern - von einem klugen Meister. Oder von seinen klugen Gesellen. Und zwar nicht von Anfang an erschwert durch eine Konkurrenzsituation, die an Castings-Niedermach-Shows, deren Oberjuror an einen Blutrichter vor dem Volksgerichtshof erinnert. Zweitens - niederträchtig ist, Jungingenieuren einzureden, ihnen mangele es an sozialen Kompetenzen! Zur Zeit des Wirtschaftswunders, lange bevor Faix und Laier die sozialen Kompetenzen erfunden hatten, gab es sie noch gar nicht! Da hatte sie noch keiner! Hm, könnte da seine selbsterfüllende Prophezeiung eine Rolle spielen - indem man jungen Leuten im Seminar "soziale Kompetenzen" einredet, nun hätten sie welche und das mache sie anderen überlegen, könnten sie das glauben wie einst die braune Jugend, die sich für Herrenmenschen hielt und für überlegen gegenüber Untermenschen? Blödsinn - sondern: Allen Menschen sind schon seit den Zeiten der Baumbewohner genügend Fähigkeiten angeboren, um im Miteinander weit mehr erreichen zu können als eine Horde opportunistischer, blendender Einzelgänger. > In einer Vorlesung mit ca. 60 Leuten musste > jede Gruppe mit ca. je 5 Leuten etwas kurz präsentieren. In meiner > Gruppe (Vortragszeit sollte so 5 Min. pro Gruppe sein) wars so, dass die > Leute jeweils nach vorne gegangen sind und einfach zu reden begonnen > haben. Klingt mir nach "schlecht vorbereitet". Ich vermute, der Ansturm an Studenten hat so manches überlastet. > Ein Prof sagte mir, dass er es nicht gut findet, wenn bei > Auswahlgesprächen zu Stipendien, Ingenieure mit Studenten anderer > Studiengänge wie Wirtschafts-, und Sozialwissenschaften usw. > zusammensitzen, da Ingenieure von diesen oft niedergeredet werden. Richtig ist: Wenn Blender die Massstäbe setzen, sehen Realisten immer schlecht aus. Wer eine Laberwissenschaft studiert hat, der hat auch keine Hemmungen zu blenden, der kennt ja gar nichts anderes. In seinem blendenden Glanz geht dann zugrunde, wer seine Behauptungen begründen will. Aber diese Blender, die personifizierten Lehmann-Zertifikate, haben erstens nicht mehr Wert als Talmi und sind zweitens kein Massstab. > Trifft auch meine Erfahrung so: Beim Arbeitstreffen am Lehrstuhl gibts > einige wenige die sich an Diskussionen beteiligen, der Rest sitzt da und > hört nur zu. Das ist normal. Wozu soll ich mein Maul auch noch aufmachen, wenn das Wichtige doch schon von anderen gesagt wurde? Das Aktivieren der Anwesenden ist die Aufgabe der Vorgesetzten wie beispielsweise des Leitenden. Deren Versagen darf man aber nicht den Studenden anlasten. > Damit disqualifizieren sich viele Ingenieure schon mal für den direkten > Kundenkontakt! Du hast schon Recht. Aber - was will ich als Kunde mit einem Jungingenieur als Vertriebsmitarbeiter? Schmarrn. Da kommt das Callcenter billiger. Deine Deutung geht fehl: Als disqualifiziert hätte sich eine Firma gezeigt, die solch einen verschreckten Jungingenieur zum Kunden schicken würde! Nein, die Erziehung eines Entwicklers ist ein Prozess mit vielen Stufen steigenden Schwierigkeitsgrades. Ciao Wolfgang Horn
meckerziege schrieb: > Im Studium fällt mir mittlerweile auf, dass viele Leute einfach nicht > fähig sind sich einigermaßend passend zu verhalten, souverän zu wirken > und Sachen selbstständig präsentieren können. Na klar, deshalb sind sie ja auch Studenten und keine Ingenieure. Meiner Erfahrung nach ergibt sich das gegen Ende des Studiums, wenn die Studenten mehr Praktika machen und mehr selbständig arbeiten, oder spätestens in den ersten Berufsjahren. > Was ich > gemacht hatte? Nur mal in 10 Sekunden ausprobiert ob man bei nem Rechner > (der unbenutzt war!) im Computerraum ein Laufwerk remote per "eject" > öffnen kann. [andere surfen stundenlang auf Facebook und blockieren > rechner, aber das interessiert ja keinen...]. Zu sozialer Kompetenz gehört es auch, solche Frusterlebnisse verarbeiten zu können, ohne mehrseitige Tiraden in Foren zu posten.
Wolfgang Horn schrieb: > Blödsinn - sondern: Allen Menschen sind schon seit den Zeiten der > Baumbewohner genügend Fähigkeiten angeboren, um im Miteinander weit mehr > erreichen zu können als eine Horde opportunistischer, blendender > Einzelgänger. Stimmt nicht. Ich habe im Studium als Einzelkämpfer mehr erreicht als die Mittelmäßigen in Gruppenarbeit. Richtig ist aber, dass gute Leute, die sich in ihren Fähigkeiten ergänzen, am Ende gemeinsam mehr erreichen als einer alleine. Eine Lusche dagegen wird überhaupt keinen positiven Einfluss auf das Gesamtergebnis haben, eher im Gegenteil. > Richtig ist: Wenn Blender die Massstäbe setzen, sehen Realisten immer > schlecht aus. Wer eine Laberwissenschaft studiert hat, der hat auch > keine Hemmungen zu blenden, der kennt ja gar nichts anderes. In seinem > blendenden Glanz geht dann zugrunde, wer seine Behauptungen begründen > will. > > Aber diese Blender, die personifizierten Lehmann-Zertifikate, haben > erstens nicht mehr Wert als Talmi und sind zweitens kein Massstab. So ein Blender hat die Firma meines ehemaligen Arbeitgebers an die Wand gefahren. Aber ich bin mir sicher, er wird keine Probleme haben, einen neuen Job in Führungsposition zu finden, um dann die nächste Firma zu ruinieren.
Zur sozialen Kompetenz zählt es auch, mit verschiedenen Charakteren innerhalb der Gruppe klarzukommen und Alle mit einzubeziehen. Das ist die wahre Kunst und hier zeigen sich dann die wirklich sozial kompeteten Leute. Diese sind dann i.d.R. auch im Beruf sehr erfolgreich. =)
Hi, "Top-Gehaltssteigerer", >> Blödsinn - sondern: Allen Menschen sind schon seit den Zeiten der >> Baumbewohner genügend Fähigkeiten angeboren, um im Miteinander weit mehr >> erreichen zu können als eine Horde opportunistischer, blendender >> Einzelgänger. > > Stimmt nicht. Ich habe im Studium als Einzelkämpfer mehr erreicht als > die Mittelmäßigen in Gruppenarbeit. In voreilender Reaktion auf Deinen Einwand hatte ich bereits sorgfältig formuliert: "...um im Miteinander weit mehr erreichen zu können, als..." Wenn die Übungsgruppe ihren Erfolgsfaktor des Miteinander nicht nutzt, dann hat sie selber schuld. Allerdings könnte sich bei näherer Betrachtung auch ergeben, dass denen Deine Vorbildung fehlte. Vielleicht auch, dass sie zu viel Zeit brauchten, sich zusammen zu raufen. Ein schlagendes Argument: Der Yeti wäre wohl die einzige Primatenart, die sich als Einzelgänger durchgeschlagen hätte. Alle anderen zogen das Miteinander vor - und überlebten damit ihre Konkurrenten. > Richtig ist aber, dass gute Leute, > die sich in ihren Fähigkeiten ergänzen, am Ende gemeinsam mehr erreichen > als einer alleine. Ja, wenn eine Gruppe den Erfolgsfaktor "Miteinander" erreicht, wird sie produktiver und flexibler sein als ohne diesen. > So ein Blender hat die Firma meines ehemaligen Arbeitgebers an die Wand > gefahren. Aber ich bin mir sicher, er wird keine Probleme haben, einen > neuen Job in Führungsposition zu finden, um dann die nächste Firma zu > ruinieren. Deswegen hat er sie nicht allein ruiniert. Kräftig mitgeholfen haben jene, die ihn ausgewählt und wohl bewundert haben, als ihren Fürsorge- und Kontrollpflichten nachzukommen. Wenn Dir als Kutscher Dein Pferd durchgeht, dann sollst Du besser nicht dessen Ausbruch an Energie bewundern, sondern es wieder in den Griff kriegen. Es ist immer ein Problem, wenn nach dem Tod des Seniors den Anteilseignern die wesentlichen Fähigkeiten im Geschäft und in Sachen Führung fehlen. Ciao Wolfgang Horn
Top-Gehaltssteigerer schrieb: > So ein Blender hat die Firma meines ehemaligen Arbeitgebers an die Wand > gefahren. Aber wieso merkt der Arbeitgeber das nicht? Er müsste doch Nachweise fordern um zu sehen, wie erfolgreich derjenige ist. Ich merke oft, dass jeder von sozialer Kompetenz spricht jedoch im gleichen Satz Ehrlichkeit mit Naivität gleichsetzt. Im Alltag sehen viele "soziale Kompetenz" als Synonym für Softskills. Softskills sind allerdings wertneutral. (http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Kompetenz) Es zeugt also auch von sozialer Kompetenz mit der Psyche andere Menschen zu spielen, die zu manipulieren und auszunutzen. Insbesondere im Kundenbeziehungsmanagement können solche Fähigkeiten für viel Umsatz sorgen. Welche Form der "sozialen Kompetenz" wohl auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind?
Das härteste, was ich erlebt habe, war ein Informatiker-Honk. Ich bin in den Rechnerraum gekommen, wo nur der Typ da saß. Ich grüßte freundlich und nischt kam zurück. Ich grüßte noch einmal. Nischt. Dann bin ich an sein Rechner gegangen und habe Maus und Tastatur abgeklemmt. Erst danach glotzte der Honk mich an, ich grüßte ein letztes mal eindringlich und siehe, ich bekamm ein Hallo. Geht doch. Ich habe Maus und Tastatur wieder angeklemmt und habe mich meiner Arbeit gewidmet. Tss, Rosa
Hi, Stefan, > Aber wieso merkt der Arbeitgeber das nicht? Er müsste doch Nachweise > fordern um zu sehen, wie erfolgreich derjenige ist. Das ist wie beim Sturz aus dem Hochhaus mit 23 Etagen. 22 Etagen lang ist alles grün, danach urplötzlich platsch-rot, aber dann ist zu spät. Erinnerst Du Dich an den Peanuts-Schneider? Oder an die Clowns mit der hydaulischen Unterboden-Bohrmaschine, um Kabel unter Fahrbahnen zu verlegen, ohne diese aufreißen zu müssen? Oder an die Lehmann-Bank mit ihren Zertifikaten? Oder an den Alchimisten Böttcher, der immerhin noch das Porzellan erfand? Abgezockt wird immer da, wo die Leute unmündig sind. Wo sie ihren Verstand nicht ohne Anleitung eines anderen gebrauchen können - und genau der ist der Abzocker. Der blendet sie auch bei der Rechnungsprüfung. > Ich merke oft, dass jeder von sozialer Kompetenz spricht jedoch im > gleichen Satz Ehrlichkeit mit Naivität gleichsetzt. Im Alltag sehen > viele "soziale Kompetenz" als Synonym für Softskills. Das ist alles ein Krampf. Faix und Laier waren im Personalwesen der IBM Deutschland, als die wegen des PC ihren Sturz erlebte. Als der "Kampf um den letzten Arbeitsplatz" einsetzte und die Ellenbogen aus Stahl ausgepackt und verwendet wurden. Da hatten die Manager die Angst, die roten Zahlen könnten ihnen angelastet werden. Da freuten sich über die Botschaft von Faix und Laier, die roten Zahlen seien nicht ihre Schuld, sondern des Mangels an sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter. Das war die Geburtsstunde der "sozialen Kompetenzen", aka "Soft Skills", aks "emotionale Intelligenz". Aber alle diese Verhaltensweisen sind nur Heuchelei, solange die innere Einstellung (die persönlichen Werte) auf Egoismus auf Kosten der andere eingestellt ist. Auch ein Dolch im Schafspelz ist tödlich. > Es zeugt also auch von sozialer Kompetenz mit der Psyche andere Menschen > zu spielen, die zu manipulieren und auszunutzen. Das wäre deren Missbrauch. Provokantes zur Beschleunigung der Diskussion: Dann müsste Joseph Goebbels über ein herausragendes Maß an sozialen Kompetenzen verfügt haben, und seine Spitzenleistung war im Sportpalast "wollt ihr den totalen Krieg!?!?!?" Abscheulich. Aber mit Fähigkeiten ist das wie mit Messern und anderen Waffen - nicht das Mittel an sich ist gut oder böse, sondern die Absicht dessen, der das Mittel einsetzt. > Insbesondere im Kundenbeziehungsmanagement können solche Fähigkeiten für > viel Umsatz sorgen. Die Lehmann-Bank hat da prächtig profitiert, bevor die Hintermänner ihre goldenen Schäfchen in Sicherheit brachten und die Naiven als die Deppen dastanden. Nein, das ist was für Blender. Denn der hohe, unseriöse Umsatz von Morgen ist der Ruin von Übermorgen. Höhere Führungskräfte, die Blender nicht durchschauen, bestrafen sich selbst. Insbesondere im Geschäft der Investitionsgüter kommt es auf Glaubhaftigkeit, Verlässlichkeit und Seriosität an. Sowie auf langfristig vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wer das nicht will, der hat praktisch die Pest. Nur weg mit ihm. > Welche Form der "sozialen Kompetenz" wohl auf dem Arbeitsmarkt gefragt > sind? Das ist eine ganz andere Frage, Stefan! Denn die Kunden auf dem Arbeitsmarkt sind jene, die sich von Faix, Laier und deren Konsorten haben blenden und abzocken lassen. Im Bereich der Soft Facts ist hohe Anfälligkeit gegen Blender. Möglicherweise muss ein Bewerber seine Taktik wechseln - den Personaler blenden und im Gespräch mit dem Fachmann dann seriös werden. Ich bedaure, dass Personaler alle paar Jahre neue "Paradigmen" erleben während meine Maxwellschen Gesetze seit mehr als einem Jahrhundert stabil geblieben sind. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Im Bereich der Soft Facts ist hohe Anfälligkeit gegen Blender. > Möglicherweise muss ein Bewerber seine Taktik wechseln - den Personaler > blenden und im Gespräch mit dem Fachmann dann seriös werden. Umgekert, den Personaler mit Förmlichkeiten und Seriösität blenden und dann dem Entwicklungsleiter den Menschen zeigen.
Rosa-Kleidchen schrieb: > Das härteste, was ich erlebt habe, war ein Informatiker-Honk. Ich bin in > den Rechnerraum gekommen, wo nur der Typ da saß. Ich grüßte freundlich > und nischt kam zurück. Ich grüßte noch einmal. Nischt. Dann bin ich an > sein Rechner gegangen und habe Maus und Tastatur abgeklemmt. Erst danach > glotzte der Honk mich an, ich grüßte ein letztes mal eindringlich und > siehe, ich bekamm ein Hallo. Geht doch. Ich habe Maus und Tastatur > wieder angeklemmt und habe mich meiner Arbeit gewidmet. Was machst Du nun, wenn im Rechnerraum 20 solche Honks sitzen? Da wirst Du ja nie fertig mit dem "Grüßen". ;)
meckerziege schrieb: > Damit disqualifizieren sich viele Ingenieure schonmal für den direkten > Kundenkontakt! Niemals würde mal einen solchen Waschlappen der nichtmal > diskutieren kann, auf einen wichtigen Kunden loslassen. > Und leider scheint das Problem sehr weit verbreitet zu sein. Anders > gesagt: Dafür brauchen wir wohl doch noch die BWLler, solange wir nicht > fähig sind selbstsicher und souverän aufzutreten. > Die meisten Leute werden zu richtigen Fachidioten ohne soziale > Fähigkeiten. Dass der Großteil Frauen auch nur aus Erzählungen kennt > braucht einen da dann auch nicht wundern... > Ist das überall so, oder ist das nur hier so schlimm? Wahrscheinlich hast Du nur ein Wahrnehmungsproblem. Warum ein Ingenieursstudent schon perfektes, selbstsicheres Auftreten haben soll und nicht unsicher wirken soll, bleibt leider Dein Geheimnis. Es ist ziemlich normal, ohne Übung vor einer großen Gruppe Leute unsicher zu sein. Das alles gibt sich recht schnell im Berufsleben, wenn auch bei den meisten Ingenieuren. Ebenso die "Probleme" mit Frauen, von sehr vielen Kollegen kenne ich nur einen einzigen ohne Frau oder Freundin.
Wolfgang Horn schrieb: > Wenn die Übungsgruppe ihren Erfolgsfaktor des Miteinander nicht nutzt, > dann hat sie selber schuld. > Allerdings könnte sich bei näherer Betrachtung auch ergeben, dass denen > Deine Vorbildung fehlte. Vielleicht auch, dass sie zu viel Zeit > brauchten, sich zusammen zu raufen. Warum sollte ich eine andere Vorbildung gehabt haben, als meine Mitstudenten? Ich war in der Schule sogar ziemlich faul. Ist einfach so: Ein Top-Mann kann alleine mehr erreichen als eine Gruppe Mittelmäßiger. Würde sich der Top-Mann mit den Mittelmäßigen zusammentun, würde er dadurch nur behindert werden. Nur wenn die Mittelmäßigen den Top-Mann ergänzen können, indem sie z.B. spezielle Kenntnisse haben, sind sie für den Top-Man von Vorteil. >> So ein Blender hat die Firma meines ehemaligen Arbeitgebers an die Wand >> gefahren. Aber ich bin mir sicher, er wird keine Probleme haben, einen >> neuen Job in Führungsposition zu finden, um dann die nächste Firma zu >> ruinieren. > Deswegen hat er sie nicht allein ruiniert. Kräftig mitgeholfen haben > jene, die ihn ausgewählt und wohl bewundert haben, als ihren Fürsorge- > und Kontrollpflichten nachzukommen. Das stimmt.
Ist einfach so ... wie süß =)
Stefan Helmert schrieb: > Aber wieso merkt der Arbeitgeber das nicht? Er müsste doch Nachweise > fordern um zu sehen, wie erfolgreich derjenige ist. Er hat irgendwann schon gemerkt. Nämlich auf seinem Konto. Trotzdem hat er sich jedes mal aufs Neue von den Phantastereien des Abteilungsleiters blenden lassen. Ihm hat halt das technische Grundlagenwissen gefehlt und der AL war halt ein guter Redner, konnte sich gut verkaufen und war von seinen Phantastereien selbst auch völlig überzeugt. Deswegen konnte er sie auch überzeugend rüberbringen. Ich meine, in dieser Firma wurden Leute Abteilungsleiter, die anderswo nicht einmal die Probezeit überstanden haben.
MINTVertriebler schrieb: > Ist einfach so ... > > wie süß =) Gell? Haben sie uns im Studium auch immer eingetrichert: Das Studium könnte man nur bestehen, wenn man sich mit anderen zusammentut. Die Übungsaufgaben wären so schwer, dass man sie nur in der Gruppe lösen kann. Schwachsinn. Ich habe alles alleine gelöst und in den Übungen immer die meisten Punkte abgesahnt. Aber das wirst du als Mittelmäßiger nicht verstehen können. Deswegen bist du ja jetzt auch Vertriebler.
@Top-Dingens, trotz deiner enormen intellektuellen Qualitäten bist du zuerst in einer Klitsche gelandet, die durch einen einzigen unfähigen Abteilungsleiter vor die Wand gefahren werden konnte?! Ich dachte High-Performer wie du fangen gleich ganz oben an?!
Der muss doch hier nur was kompensieren, das ist doch ganz offensichtlich .. ;)
Hi, Top-Gehaltssteigerer, > Warum sollte ich eine andere Vorbildung gehabt haben, als meine > Mitstudenten? Ich war in der Schule sogar ziemlich faul. Die paar Worte, die wir ausgetauscht haben, genügt nicht als Grundlage für eine klare Diagnose. > Ist einfach so: Ein Top-Mann kann alleine mehr erreichen als eine Gruppe > Mittelmäßiger. Ein alter Streitpunkt. Ein Thema voller Oberflächlichkeiten, Eitelkeiten, Pauschalisierungen. Das "kann mehr erreichen als" ist viel zu vieldeutig, als dass nur eine Antwort allgemeingültig sein könnte. Wir wissen aus der Modellierung der genialen Denkstruktuen Albert Einsteins, wie sehr das intensive und produktive Zusammenspiel von Denken und Fühlen seine Genialität ausgemacht hat. Die Intensität wäre in einer Gruppe von Individuen gar nicht möglich. Wenn das Ziel, das erreicht werden soll, ein ketzerisches ist, ein fortschrittliches (Fortschritt hat immer etwas Ketzerei an sich) enthält, dann ist das Genie tatsächlich tüchtiger. Allerdings verrennt es sich auch leichter in Sackgassen. Weil es keinem mehr zuhört. Friedrich der Große verbat sich den Kriegsrat mit dem Argument: "Je mehr mitentscheiden, desto eher gewinnen die Warner und Zauderer". Das Genie ist auch im Vorteil, wenn es um mutige, kühne, ja tollkühne Entscheidungen geht. Aber nur, wenn die anderen das Genie gewähren lassen. Viele Hunde sind des Hasen Tod. Wenn der Einäugige unter den Blinden diese allzu sehr beleidigt, dann stechen sie ihm das Auge aus. Spätestens seit Bond, James Bond, und seinen Blofields ist das Genie verpönt. Zuvor hat schon die Zeit von 1933 bis 1945 schlimme Narben hinterlassen. Ciao Wolfgang Horn
>Wir wissen aus der Modellierung der genialen Denkstruktuen Albert >Einsteins, Interessant, gibt es dazu wirklich seriöse Literatur?
Wolfgang Horn schrieb: > Das wäre deren Missbrauch. Provokantes zur Beschleunigung der > Diskussion: Dann müsste Joseph Goebbels über ein herausragendes Maß an > sozialen Kompetenzen verfügt haben, und seine Spitzenleistung war im > Sportpalast "wollt ihr den totalen Krieg!?!?!?" Abscheulich. Soziale Kompetenz an sich ist tatsächlich ein wertneutraler Begriff, und kann sich somit auch auf moralisch fragwürdige Menschen beziehen. Wo der Missbrauch beginnt, müsste erst definiert werden. Beim Verkäufer im Laden nebenan? Bei einem gewöhnlichen Angestellten, der sich durch geschicktes Handeln auf dem Rücken anderer einen besseren Job verschafft? Wenn sich ein Typ im Rollkragenpulli für Massenelektronik bejubeln lässt oder doch erst wenn ein anderer sich für seine kranken Weltherrschaftsideen feiern lässt?
Top-Gehaltssteigerer schrieb: > Ist einfach so: Ein Top-Mann kann alleine mehr erreichen als eine Gruppe > Mittelmäßiger. Würde sich der Top-Mann mit den Mittelmäßigen > zusammentun, würde er dadurch nur behindert werden. Nur wenn die > Mittelmäßigen den Top-Mann ergänzen können, indem sie z.B. spezielle > Kenntnisse haben, sind sie für den Top-Man von Vorteil. Meine Erfahrung: Wenn sich irgendwo in einer Firma alles um einen vermeintlichen "Top-Mann" dreht, sinkt der Gesamt-Wirkungsgrad drastisch ab. Wenn sich ein einzelner durch seine "mittelmäßigen" Kollegen drumherum behindert fühlt, sollte er gehen und sich selbstständig machen.
Hi, Backflow,
> Interessant, gibt es dazu wirklich seriöse Literatur?
Ja.
Unter seriös verstehe ich: Modellierung der Denkprozesse nach Art der
Modellierung im Prozessmanagement.
Nachvollziehbar. Logisch. Verständlich. Frei von blanken Erfindungen wie
Freuds "Psyche".
Genau deshalb halten das alle für unwissenschaftlich, die an das Dogma
der Psyche glauben.
Literatur: Robert B. Dilts: "Einstein - geniale Denkstrukturen &
Neurolinguistisches Programmieren", Junfermann, Paderborn, 1992.
Ciao
Wolfgang Horn
Hi, vn nn, > Soziale Kompetenz an sich ist tatsächlich ein wertneutraler Begriff, und > kann sich somit auch auf moralisch fragwürdige Menschen beziehen. Wo der > Missbrauch beginnt, müsste erst definiert werden. Seit dem die Aufklärung christliche Werte in Lippenbekenntnisse verwandelt hat, ist das eine Geschmacksfrage. Weil sich "die Aufklärer" auf keinen Ersatz des Gebotes der Nächstenliebe haben einigen können. Und weil am Götzen Mammon in letzter Zeit ziemliche Hörner, blutige Zähne und Klauen sichtbar wurden. Aber wenn wir zwei Gesellschaften miteinander vergleichen, die sich in allem ähneln bis auf diesen entscheidenden Unterschied: a) Gesellschaft A bejubelt die Erfolgreichen auch dann, wenn sie ihren Erfolg auf Kosten der Mitmenschen erreicht haben. b) Gesellschaft B lehnt das Streben auf Kosten der Mitmenschen ab und favorisiert die Zusammenarbeit zum gemeinsamen Vorteil. Dann wird sich in der Gesellschaft A eine Spaltung ergeben in die ausbeuterischen Streber und deren Widersacher. Die Widersacher sind neidisch oder lehnen ihre Ausbeuter sogar ausdrücklich ab. In dieser Gesellschaft wird eher das "jeder für sich, jeder gegen jeden, und unser tantiemenjagender Boss gegen alle" zu beobachten sein als aufrichtig vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ich halte dies für die US-amerikanische Krankheit. Den Grund, warum sich die USA in aller Welt immer tiefer verschulden müssen. Der ist mein Vorbild für die Gesellschaft vom Typ B: "Gewiß habe ich nach Gewinn und Reichtum gestrebt, doch wesentlich nicht, um sie zu genießen, ... (sondern) um die Mittel zur Ausführung anderer Pläne und Unternehmen zu gewinnen..“ (Werner von Siemens) "Zukunft und Wachstum meines Vermögens und meiner Firma" war sein höchstes Streben - und das ist gut für alle Arbeitnehmer, welche die Zukunft ihres Einkommens und des Arbeitsplatzes ihrer Wahl wichtiger nehmen als alles andere in der Arbeit. Ciao Wolfgang Horn
NLP ist unwissenschaftlich.
Mich wundert viel mehr die Kurzsichtigkeit des Tos! Ich freu mich immer, dass ich nur von Idioten umgeben bin. Die ganzen Brezen sind die Konkurrenz von morgen! Einen Teufel würd ich tun, und mich drüber aufregen, dass die dumm, ungeschickt oder was weiß ich was sind.-
>NLP ist unwissenschaftlich.
Und nicht nur das, sondern funktioniert nicht besser als Placebo und ist
eine teure Abzockmasche der selbsternannten Trainer. Das ganze System
ist ausgedacht, nicht erforscht!!!!!
Hi meckerzeige, Beipiel: Das studium generale wurde nach dem 2. WK in DE genau zu diesem Zweck eingefuehrt, und zwar meines Wissens verbindlich fuer alle Ingenieure und Naturwissenschaftler - mehr oder weniger aus genau den von Dir genannten Gruenden. Allerdings hielt diese Vorgabe der erosiven Effizienzjagd unserer hoechstentwickelten Technikkultur auf Dauer nicht stand, sodass wir heute nur noch Reste des urspruenglichen studium generale an unseren technischen Unis wiederfinden, woran freiwillig in dem Masse teilzunehmen, wie es angebracht waere, mit Hindernissen verbunden ist - um es gelinde zu sagen. Ich kann Dich also in Deiner Beobachtung nur bestaetigen, auch wenn zum Teil sogar exzellente Techniker und Ingenieure nicht notwendigerweise wissen worueber ich hier schreibe, geschweige denn warum. Mfg, Franke
Backflow schrieb: > @Top-Dingens, > > trotz deiner enormen intellektuellen Qualitäten bist du zuerst in einer > Klitsche gelandet, die durch einen einzigen unfähigen Abteilungsleiter > vor die Wand gefahren werden konnte?! > > Ich dachte High-Performer wie du fangen gleich ganz oben an?! Hat zwei Gründe: 1. War Wirtschaftskrise 2. Nicht-geradliniger Lebenslauf (unverschuldet) Musste erst etwas Berufserfahrung sammeln, um den Knick in meinen Lebenslauf wett zu machen. Und nein: Der Abteilungsleiter ist nicht allein verantwortlich, dass die Firma bald pleite ist. Aber er ist der Hauptverantwortliche dafür, dass unsere Abteilung an die Wand gefahren ist. Nebenbei: Als ich dort anfing, ging es der Firma noch blendend. Jährliche Umsatzsteigerungen um 50%, haben damals Leute eingestellt wie verrückt. Aber es war für mich schon nach zwei Wochen erkennbar, dass das Produkt total verpfuscht ist und die Abteilung keine Zukunft hat, wenn sich nichts ändert. Hatte mehrmals das Gefühl, es würde sich was bessern, aber dann immer wieder die Erkenntnis, dass sich doch nichts geändert hat. Weshalb ich schließlich auch gekündigt habe.
Gastino G. schrieb: > Meine Erfahrung: Wenn sich irgendwo in einer Firma alles um einen > vermeintlichen "Top-Mann" dreht, sinkt der Gesamt-Wirkungsgrad drastisch > ab. Ganz richtig. Der vermeintliche Top-Mann bei uns in der Firma war der Abteilungsleiter. Der Geschäfstsführer hielt ihn für eine "Granate". Alle anderen Kollegen haben ihn bewundert. Natürlich hatte er schon seine Stärken, das will ich nicht abstreiten. War auch ganz klar auf einigen Gebieten besser als ich, v.a. wenn es ums reine Wissen ging. Nur hatte er keinerlei Selbstzweifel und litt an Selbstüberschätzung. Die Kollegen und der Geschäftsführer haben sich von seinem selbstsicheren Auftreten täuschen lassen, u.a. weil ihnen auch das notwendige Fachwissen fehlte, um seine Schwächen zu erkennen.
Wolfgang Horn schrieb: > Der ist mein Vorbild für die Gesellschaft vom Typ B: > "Gewiß habe ich nach Gewinn und Reichtum gestrebt, doch wesentlich > nicht, um sie zu genießen, ... (sondern) um die Mittel zur Ausführung > anderer Pläne und Unternehmen zu gewinnen..“ (Werner von Siemens) > > "Zukunft und Wachstum meines Vermögens und meiner Firma" war sein > höchstes Streben - und das ist gut für alle Arbeitnehmer, welche die > Zukunft ihres Einkommens und des Arbeitsplatzes ihrer Wahl wichtiger > nehmen als alles andere in der Arbeit. Das ging vielleicht damals, als sich alle maximal möglichen Konkurrenten in den bestentwickelten Industrienationen der alten Welt befanden (D,F,USA,GB). Nicht wenige der Älteren aus den aufstrebenen Ländern, haben wohl wohl ihre Kindheit noch in einem Agrarland erlebt.
MINTVertriebler schrieb: > Der muss doch hier nur was kompensieren, das ist doch ganz > offensichtlich .. ;) Hab ich nicht nötig, da ich bisher von allen Seiten (Profs., Vorgesetzte usw.) bestätigt bekommen habe, wie toll ich bin.
Hi, koenig, >> Der ist mein Vorbild für die Gesellschaft vom Typ B: >> "Gewiß habe ich nach Gewinn und Reichtum gestrebt, doch wesentlich >> nicht, um sie zu genießen, ... (sondern) um die Mittel zur Ausführung >> anderer Pläne und Unternehmen zu gewinnen..“ (Werner von Siemens) >> >> "Zukunft und Wachstum meines Vermögens und meiner Firma" war sein >> höchstes Streben - und das ist gut für alle Arbeitnehmer, welche die >> Zukunft ihres Einkommens und des Arbeitsplatzes ihrer Wahl wichtiger >> nehmen als alles andere in der Arbeit. > > Das ging vielleicht damals, als... Du behauptest also, heute ginge das nicht mehr. Behaupten kann jeder alles. Im Niveau gibt es da keine Grenze nach unten. Behauptungen sind daher nur so viel wert wie ihre glaubhafte Begründung. Reichst Du die bitte noch nach? Mir stinkt das nämlich. Ich gebe mir Mühe mit Begründungen, sammle aus Biografien sogar Zitate, und dann behauptet ein Blender, wie Du hier aufgetreten bist, einfach das Gegenteil und meint, weil sein Beitrag später kam und nach Kritik kam, müsse er besser sein. Quatsch. Eine erste Antiblender-Technik ist eben, Behauptungen als wertlos zu verwerfen, es sei denn, sie seien glaubhaft begründet. Ciao Wolfgang Horn
vn nn schrieb: > Wenn sich ein Typ im Rollkragenpulli für Massenelektronik > bejubeln lässt oder doch erst wenn ein anderer sich für seine kranken > Weltherrschaftsideen feiern lässt? Nice! Einen Vergleich zwischen Hitler und Steve Jobs reingejubelt und keiner hats gemerkt. Ich verneige mich vor einem solchen Trollmeister.
Schwitzender Fettsack schrieb: > Nice! Einen Vergleich zwischen Hitler und Steve Jobs reingejubelt Godwins Law basiert darauf, dass man ab diesem Punkt nur noch über den entsprechenden Vergleich diskutiert und das Thema völlig aus den Augen verliert. Es soll schon Leute gegeben haben, die diesen bedingten Reflex vermeiden. Die Einen, indem sie solchen Schmarrn nicht posten, die Anderen, indem sie darauf nicht in heller Empörung antworten. Anders ausgedrückt: Der Erfolg von Trollen basiert darauf, dass man ihre Aussagen ernst nimmt und aktiv in voller Ernsthaftigkeit bekämpft.
Ich möcht mir erlauben einfach nur mal auf den allerersten Beitrag von "meckerziege" einzugehen. Tue nicht immer über alles nachdenken. Das macht nur müde. Trenne das unwichtige vom wichtigen. Was meinst Du wohl warum diese Flachzangen im öffentlichen Dienst arbeiten? Weil sie für die Privatwirtschaft nicht die notwendigen "social skills" aufweisen? Gut möglich ... Meine besten Profs waren die Gastdozenten aus der freien Wirtschaft. Softwareingenieure sind zum programmieren da. Das tun sie auch ohne Tageslicht in voll klimatisierten Räumen. Die Besten sind von Ihnen sind sozial völlig inkompatibel ... (eigene Erfahrungen) Hardwareingenieure sind große Kinder mit verdammt teuren Spielzeug die mit physikalischen Gesetzen spielen. Dabei entstehen wunderbare Ideen ... (eigene Erfahrungen) Wenn Du mal irgendwann Chef bist, akzeptiere es. Nutze es. Gib den SWlern ihre klimatisierten Gruften mit den besten Rechnern und den HWlern das beste Spielzeug. Und fürs Marketing halt so'ne BWL-Schwatztasche ... ;)
Nicht nur Ingenieure benehmen sich schlecht, aber eben auch.
>Was machst Du nun, wenn im Rechnerraum 20 solche Honks sitzen? Da wirst >Du ja nie fertig mit dem "Grüßen". ;) Ein persönlicher Gruß ist persönlich und bei vielen Leuten nicht mehr durchführbar. Dann allgemeines Grüßen. Ist doch klar, oder? Rosa
>Schwachsinn. Ich habe alles alleine gelöst und in den Übungen immer die >meisten Punkte abgesahnt. Aber das wirst du als Mittelmäßiger nicht >verstehen können. Deswegen bist du ja jetzt auch Vertriebler. Wie soll ein Einzelkämpfer eigentlich wissen, zu was eine Gruppe von Mittelmäßigen so fähig ist? Rosa
>Damit disqualifizieren sich viele Ingenieure schonmal für den direkten >Kundenkontakt! Niemals würde mal einen solchen Waschlappen der nichtmal >diskutieren kann, auf einen wichtigen Kunden loslassen. >Und leider scheint das Problem sehr weit verbreitet zu sein. Anders >gesagt: Dafür brauchen wir wohl doch noch die BWLler, solange wir nicht >fähig sind selbstsicher und souverän aufzutreten. Nö. dafür braucht man keinen BWler. Es gibt Ings, die das können. Die jammern auch nicht wegen ihres angeblich viel zu niedrigen Gehalts und der ach so pösen Personaler, sondern freuen sich, dass sie sich zum einen den Job aussuchen können und zum anderen Gehälter haben, die am sechsstellige Bereich kratzen. Die anderen erkennen nicht mal, dass sie ein Problem haben/sind. Und statt mit richtigen Menschen, die ihnen helfen könnten, zu reden und diese Ratschläge umzusetzen, kotzen sie sich hier aus, wo sie genügend Leute finden, die ihnen bestätigen, dass eine dreckige Jeans und in der Nase popeln bei Kunden völlig in Ordnung ist. Gruss Axel
Hallo liebe Ing's, ich kann dem ersten Beitrag nur zustimmen. Ich habe Technischen Vertrieb studiert, ist also eine Mischung aus BWL und Ingenieur (ähnlich wie Wirtschaftsing.)und war zwischen beiden Fakultäten, Professoren und Studenten. Und man merkt auch sofort in Bezug auf Soft Skills die unterschiede der Fakultäten. Klar sind die BWL'er arroganter aber dafür auch (die meisten) fähiger, in der gesellschaft sich zu unterhalten, argumentieren oder zu präsentieren. Die ETechniker, Mechantroniker etc sind hingegen von der fachlichen Seite top, oft auch friedlicher als die BWL'er allerdings auch was das Präsentieren, optisches Erscheinungsbild, Smalltalk etc. angeht weniger fähig. Am besten merkt man den Unterschied zwischen diesem Forum und dem der BWL'er: http://www.wiwi-treff.de/home/lounge/list.php?ukatid=14&f=28 Dort merkt man auch sofort den Unterschied an den Threadtiteln, meist "was verdient man..." oder "welches Auto bekommt man bei firma X" usw. Mag zwar oberflächlich erscheinen, allerdings beachtet man dort die Antworten auf die Threads, sind diese im Vergleich zu diesem Forum 100 mal freundlicher, objektiver und offener als die übertrieben viele neid-, nörgler- und negativ Antworten hier. Natürlich möchte ich nicht alle unter einem Kamm scheren, habe selber auch einen bachelor of engineering und daher eher Ingenieur als BWL'er und es gibt auch genug coole und softskillsreiche Ingenieure :-), aber in der Menge ist der Unterschied meines Erachtens nicht zu übersehen. Gruß
Viele verwechseln hier offensichtlich soziale Fähigkeiten mit oberflächlichem Smalltalk. Ich kenne genauso sozial total unfähige BWLer wie Ingenieure und Informatiker. Die BWLer kaschieren das nur auf den ersten Blick, lernt man sie besser kennen, offenbaren sie ihren Charakter. Man sollte sowieso eher "Sozialen Charakter" als "soziale Fähigkeiten" sagen.
Bei Begrüssungsszenarien sollte man auch dran denken, dass es sowohl Leute gibt, die jedes Wort und jede Bewegung in ihrer Umgebung aus der Konzentration reisst, also auch solche, die sich konzentrieren können ohne ihre Umgebung nennenswert wahrzunehmen. Bei letzterer Kategorie kann es sich lohnen, ein Schlüsselwort an den Anfang zu setzen, beispielsweise den Namen, weil man sonst mit der Wand redet.
Zumal es extrem nervig sein kann, wenn man in Gruppenräumen arbeiten muss und jeder Hanswurst der reinkommt meint, Aufmerksamkeit bekommen zu müssen. Ich persönlich gehe immer leise in die Gruppenarbeitsräume und versuche die Anwesenden nicht abzulenken. Gegrüßt wird freilich unauffällig bei Blickkontakt. So ein Verhalten könnte man auch als "soziale Kompetenz" deklarieren. Es ist nicht immer alles so klar, wie einige meinen ..
sales engineer schrieb: > Ich habe Technischen Vertrieb > studiert, ist also eine Mischung aus BWL und Ingenieur Hmm, von jedem Teil das weniger schwierige? sales engineer schrieb: > Klar sind die BWL'er arroganter aber dafür auch (die meisten) fähiger, in der gesellschaft sich zu unterhalten, argumentieren oder zu präsentieren. Mehr scheinen als sein? Ich frage mich sowiso wie jemand, dessen tägliche Aufgabe 40h pro Woche ist die Wahrheit zurechtzubiegen, zu verschweigen, zu übertreiben oder gar zu lügen, in seinem restlichen Leben noch wirklich ehrlich sein kann. Toller Popcorn Thread :-)
Du sollst dein Feindbild nicht als allgemeingültig deklarieren. Ich kenne viele BWLer, die extre gute Arbeit leisten und vorbildlich in Sachen Charakter, Engagement, Einsatz und sozialer Verantwortung agieren. Dein plakatives Feindbild kannst du gerne haben, aber dann wundere dich doch bitte auch nicht über andere Feinbilder, z. B. über den Gebrauchts-Ingenieur und sozialunfähigen Fachidition, die mit der Welt überfordert ist, wenn er etwas nicht klar ausrechnen kann und keine Formel anwendbar ist .. ;)
Und dennoch bist du ein kleiner Wicht, der sich jeden Tag selbst sagen muss, wie geil er doch ist .. :D Bist aber wahrscheinlich nur ein gescheiterter FHler, der nun seine Komplexe hier verarbeiten muss.
sales engineer schrieb: > Klar sind die BWL'er arroganter aber dafür > auch (die meisten) fähiger, in der gesellschaft > sich zu unterhalten, > argumentieren oder zu präsentieren. Von der sozialen Schichtung her kommen die Ingenieure mehr aus der Arbeiterklasse. Damit haben sie im Durchschnitt von Papi weniger mitbekommen, wie man in Gesellschaft auftritt, wie man sich durchsetzt gegenüber Behörden und Juristen, wie man Konversation führt etc. Der Papi der Ingenieure benutzt außerdem das Feuilleton tendentiell eher beim Tapezieren. Der typische Ingenieur war schon in der Schule eher der, der immer gute Noten in Naturwissenschaften hatte, aber neben dem die Mädchen nur während der Matheschulaufgabe sitzen wollten. Das zieht sich durch´s Leben.
Ich möchte einige Punkte in die Diskussion werfen, von denen ich überzeugt bin, dass sie stimmen: 1) Soziales Auftreten ist immer wichtig, daher werden die Nerds und Honks generell weitgehend aussortiert und kommen zu keinem Job oder zu keinem Relevanten. Nur in der E-Technik und der IT herrscht Knappheit, daher müssen die Firmen nehmen, was kommt. Das Ergebnis: Bei den E/IT gibt es viele sichtbare Ns/Hs im Job, die man sonst nicht einstellen würde, die einfach aufgund ihres Fachlichen drin sind und nun den Schnitt nach unten ziehen. Ich behaupte, dass die Verteilung der Nerds bei allen Berufen gleich ist und es in ET/IT Kreisen nicht mehr und nicht weniger Sozialunkompatible gibt. 2) Intelligente Leute sind generell introvertierter, zudem haben sie gelernt, dass sie mit Argumentation bei den Oberflächlichen, die nun mal die Mehrheit sind, nicht weit kommen, weil die ihnen nicht folgen können oder wollen. Daher gibt es bei einigen einen Abkapselungseffekt. 3) Weniger Begabte neigen zu einem Ausgrenzungverhalten, weil sie Bessere instiktiv ablehnen. Im Beruf herrscht besonderer Wettbewerb, daher tritt das dort vermehrt zutage. Als Folge hochstilisieren sie Fähigkeiten, die sie selber beherrschen und die sie mutmasslich anderen absprechen können, oder absprechen zu können glauben. Dinge, die sie selber können und die sie nach oben gebracht haben (und Kommunikation steht da an Pos1) werden als wichtig eingestuft. Sie werden sogar als überwichtig eingestuft, weil man dort eine Domaine hat, in der man überlegen ist. Aufgrund der grossen Mehrheit des Durchschnitts und der Bequemlichkeit der Argumentation manifestiert sich eine solche Idee rasch. Nach meinen Erfahrungen sind INGs nicht unkommunikativer oder ich bin schon mein ganzes Leben lang in nichtrepräsentativen Firmen gesessen. 4) Firmen haben offenbar kein Problem mit den Nerds, im Gegenteil: Sie stellen sie ein, profitieren von ihnen und erfreuen sich an ihrem kümmerlichen Dasein. Ein Problem haben mit diesem Personenkreis scheinens nur die anderen Mitarbeiter. Die Firmen haben lediglich ein Problem mit dem anderen, grösseren Personenkreis derer, die selbstbewusst, kommunikativ und argumentationsstark sind und ihnen gegenübertreten können. 5) In der jüngsten Vergangenheit hat sich das Thema in den Medien verstärkt, was dazu gefühhrt hat oder zumindest dazu führen könnte, dass INGs sich aufraffen und ihre überwiegend vorhandene Kommunikationsfähigkeit einfach mehr einsetzen und zur Schau stellen. Dies wiederum verstärkt den Druck auf die NIcht-INGs und steigert die Ablehnnug. Auch mit Bezug auf Punkt 4 stellt sich die Frage, ob INGs sich da weiter egnagieren sollten- Zweckmässiger scheint mir, weiter den braven ING zu machen, der halbwegs kommunikativ ist und seine BWLer über ihm, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mittel auskontert. Waffen, die man nicht vorher gezeigt hat, sind wirksamer.
ach ja, ich vergass: Im Privaten kann man ja den kommunikativen machen und die Sau rauslassen ... > Der typische Ingenieur war schon in der Schule eher der, der immer gute > Noten in Naturwissenschaften hatte, aber neben dem die Mädchen nur > während der Matheschulaufgabe sitzen wollten. Das zieht sich durch´s > Leben. ... auch gegenüber den Mädels. :-)
Was ist das Problem Euer Animositäten und verbalen Ausfälle? In einer gut geführten Firma würde solches Geschwätz nur den Betriebsfrieden stören. Jeder hat seine Berechtigung, seine Funktion am Ganzen beizutragen. Egal ob Putze oder Manager. Ob SW-Nerd oder BWLer. Mag ja sein das es überall schwarze Schafe gibt. Eine gute Personalpolitik sollte aber Potentiale und Schwachstellen schon im Vorfeld erkennen. Ein großer Fehler: daß man sich mehr dünkt, als man ist, und sich weniger schätzt, als man wert ist. Johann Wolfgang von Goethe
Hi, Bego, > Ich möchte einige Punkte in die Diskussion werfen, Fein. Vor allem, wenn die Punkte wichtig sind aus Sicht des TO und seiner Kollegen - noch nicht genannt wurden. > Zweckmässiger scheint mir, weiter den braven ING zu machen, der halbwegs > kommunikativ ist und seine BWLer über ihm, mit den ihm zur Verfügung > stehenden Mittel auskontert. Waffen, die man nicht vorher gezeigt hat, > sind wirksamer. Zweckmäßiger - für wen? Erstens haben alle Arbeitnehmer zugesagt, ihren Arbeitsvertrag brav erfüllen zu wollen. Zweitens werden wir alle Alles nutzen und ausbauen, was uns Mühen erspart auf unserem Wege zur Erfüllung unserer Wünsche. Blender muss man freilich anders blossstellen, als man mit Vernünftigen redet. Die BWLer sind übrigens auch nicht "über" den Ingenieuren. Solches Kastendenken mindert die gemeinsame Wettbewerbsfähigkeit. Allerdings wird dem kurzsichtigen Götzen Mammon derzeit fast alles geopfert, auch die Technik, auch die Zukunft des Unternehmens. Folglich wurde die Schar der Götzendiener verstärkt. Die verfügbaren Mittel: Besonders die Antiblender-Technik: Behauptungen nicht einfach stehenlassen, sondern nach glaubhaften Belegen fragen. Da geht allen Blendern die Puste aus. > 1) ...daher werden die Nerds und Honks generell weitgehend aussortiert Niemand ist Nerd, Honk, Hexe, "Low Performer", Herrenmensch, Untermensch oder genau das, was andere Kategorien und Klischees so vorsehen. Sondern seit Geburt wiederholen wir alle gern das, was uns erfolgreich schien und meiden das andere. Manchmal auch mit mehr Reflektion und manchmal auch mit weniger bis gar nicht. > Ich behaupte, dass die Verteilung der Nerds > bei allen Berufen gleich ist und es in ET/IT Kreisen nicht mehr und > nicht weniger Sozialunkompatible gibt. Sozialunkompatible gibt es nicht. Nur Leute, die sich derzeit so verhalten. Wozu auch immer. Aber: Sie können sich umentscheiden und sich dann anders verhalten. > 2) Intelligente Leute sind generell introvertierter Den Eindruck der Introversion kann schon ewecken, wer seinem Gegenüber auch nur ordentlich zuhört. Auch die "Introversion" beruht auf Verhalten und ist kein angeborenes Merkmal wie die Augenfarbe. > gelernt, dass sie mit Argumentation bei den Oberflächlichen, die nun mal > die Mehrheit sind, nicht weit kommen, weil die ihnen nicht folgen können > oder wollen. Daher gibt es bei einigen einen Abkapselungseffekt. Das sehe ich auch so. Gelegentlich gibt's auch den Lehrereffekt - man will den anderen helfen, ihre tatsächlichen Fesseln abzustreifen und auch die nur eingebildeten Fesseln. > Die Firmen haben lediglich ein > Problem mit dem anderen, grösseren Personenkreis derer, die > selbstbewusst, kommunikativ und argumentationsstark sind und ihnen > gegenübertreten können. Vor allem mit denen, die pompösen Unsinn schwatzen. > > 5) ... INGs > sich da weiter egnagieren sollten- Und wie! An Selbstverstümmelung grenzt die Lobhudelei der eigenen Fesseln und die Scheu vor dem Gedanken, man könne die eine oder andere Fessel ablegen. Unsere Ingenieurfähigkeiten sind vielmehr sogar hervorragend geeignet, im Unternehmen das zu reparieren, was in den "Blinden Flecken" der BWLer und der Personaler liegt. Natürlich will das keine zugeben. Aber selber schuld ist, wer sich von anderen Scheuklappen aufsetzen lässt. Cioa Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Du behauptest also, heute ginge das nicht mehr. > Behaupten kann jeder alles. Im Niveau gibt es da keine Grenze nach > unten. > Behauptungen sind daher nur so viel wert wie ihre glaubhafte Begründung. > Reichst Du die bitte noch nach? > > > Mir stinkt das nämlich. Ich gebe mir Mühe mit Begründungen, sammle aus > Biografien sogar Zitate, und dann behauptet ein Blender, wie Du hier > aufgetreten bist, einfach das Gegenteil und meint, weil sein Beitrag > später kam und nach Kritik kam, müsse er besser sein. > Quatsch. Eine erste Antiblender-Technik ist eben, Behauptungen als > wertlos zu verwerfen, es sei denn, sie seien glaubhaft begründet. Mal ganz ruhig. Das Zitat eines Unternehmers ist auch keine Begründung und lässt sich keinesfalls in die Gegenwart übertragen. Auf Allgemeinbildung hoffend verzichtete ich auf große Belege. Das Grundsätzlichste aber: Ein Unternehmer will in erster Linie Geld verdienen, wozu er ein Produkt anbieten muss. Das es in Deutschland auch heutzutage soziale Unternehmer gibt ist ja unbestreitbar. In anderen Ländern sieht das etwas anders aus (z.B. "Foxconn") Es gibt auch eine Menge Beispiele, wo ganze Industriezweige unrentabel wurden: Textil, Unterhaltungselektronik, Büromaschinen, Computertechnik, einfache Haushaltsgeräte, Werften....... Die Staaten, in welchen dieses Produkte mittlerweile hergestellt werden, stoßen mittlerweile in anspruchsvollere Bereiche vor: Wie Automobilbau, Werkzeugmaschinenbau, Flugzeugbau.. Selbst der sozialste Unternehmer muss in dem Fall den Druck erhöhen, um konkurrenzfähig zu bleiben.
koenig schrieb: > den Druck erhöhen, wie erhöht man wo Druck so, dass es einen positiven Effekt hat? Mehr Ausbeutung, damit wir bal genau die Selbstmordraten wie in China haben, wie es sich in Frankreich schon andeutet?
Bego schrieb: > wie erhöht man wo Druck so, dass es einen positiven Effekt hat? > Mehr Ausbeutung, damit wir bal genau die Selbstmordraten wie in China > haben, wie es sich in Frankreich schon andeutet? Bei 35/38 Wochenstunden ist durchaus etwas Luft nach oben. Der Druck etwas zu leisten kommt mit der Angst um den Job. Druck mit positiven Effekt gibt es eigentlich nicht. Hier beziehe ich mich mal auf große Firmen mit eingefahrenen Strukturen: Wenn Fachkompetenz wieder mehr wert wird als Dresscode, hübsche Präsentationen und hochgestochenes Gerede. Und die eigentlichen Leistungsträger als Menschen wertgeschätzt werden und man ehrlich miteinander redet (kein Arschkriechen nur weil der Chef keine Ahnung hat) wird sicher einiges an Potential freigesetzt.
Hi, "koenig", >> Eine erste Antiblender-Technik ist eben, Behauptungen als >> wertlos zu verwerfen, es sei denn, sie seien glaubhaft begründet. > > Mal ganz ruhig. Das war mal fällig. > Das Zitat eines Unternehmers ist auch keine Begründung Aber sein Erfolg ist eine sehr glaubhafte Begründung seiner persönlichen Erfolgsfaktoren. In deren Deutung man sich freilich irren könnte. Aber sein Erfolg ist mehr Begründung als die Behauptung eines Unbekannten. > und lässt sich keinesfalls in die Gegenwart übertragen. Wieder eine Behauptung, so leichtgewichtig, wie ihr die Begründung fehlt. > Auf Allgemeinbildung hoffend verzichtete ich auf große Belege. Dann hoff mal weiter auf Deine Allgemeinbildung.... (klar, hattest Du anders gemeint, kann man aber so auffassen.) > Das Grundsätzlichste aber: Ein Unternehmer will in erster Linie Geld > verdienen, wozu er ein Produkt anbieten muss. Darin irrst Du, wenn Du mit "Unternehmer" einen geschäftsführenden Gesellschafter meinst wie W.v.Siemens einer war. Denn viel wichtiger als die Höhe seines Gewinns muss ihm immer dessen Zukunft sein. Denn würde er die dem besseren Quartalsgewinn opfern, hätte er sie bald verloren. Etwas anders sieht es aus mit angestellten Vorständen. Wer sich von den Gesellschaftern eine dicke Abfindung hat garantieren lassen, der kann deren Unternehmen mit leichtem Herzen gegen die Wand fahren. > Es gibt auch eine Menge Beispiele, wo ganze Industriezweige unrentabel > wurden Soll das ein nachträgliches Gegenargument gegen die Erfolgsfaktoren des W.v. Siemens sein? Ist es nicht, weil Du keinen kausalen Zusammenhang aufgeeigt hast zwischen den Gezeiten der Konjunktur einer Branche und dem in Frage gestellten Erfolgsfaktor einer Unternehmerpersönlichkeit. > Selbst der sozialste Unternehmer muss in dem Fall den Druck erhöhen, um > konkurrenzfähig zu bleiben. Schon wieder eine Behauptung ohne Begründung. Richtigstellung: Die Qualifizierung der Mitarbeiter befähigt diese zu anspruchsvolleren Tätigkeiten als die der Germanen zur Zeit des Varus. Entsprechend steigen die Löhne. Entsprechend lassen die sich nur erwirtschaften mit anspruchsvolleren Produkten. Deshalb ist Dein "mehr Druck" die falsche Antwort auf den Wegfall der Konkurrenzfähigkeit infolge Konkurrenz, sondern die besseren Antworten wären a) Verlagerung des Unternehmens in Billiglohnländer. b) "anspruchsvollere Produkte". Logisch, oder? Allerdings sind logische Begründungen viel mühsamer als Widerspruch nach Gefühl. Ciao Wolfgang Horn
Hi, koenig,
> Druck mit positiven Effekt gibt es eigentlich nicht.
Natürlich gab es den.
In jeder erfolgreichen Unternehmenssanierung ist der "positive Effekt"
des Druckes in Form der Angst um Arbeitsplatz und Einkommen zu finden.
Als markante Beispiele fallen mir gerade ein: BMW mit Eberhard von
Kuehnheim und Mettler-Toledo (Albstadt) mit Johann Tikart.
Von Kuehnheim hat damals erfolgreich das gemacht, was sein Schüler und
ehemaliger Volkswirt von BMW heute fast ungehört fordert: Preussische
Tugenden im Management.
Bemerkenswert war damals auch der Beitrag der Arbeitnehmer zur
Sanierung.
Ciao
Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Deshalb ist Dein "mehr Druck" die falsche Antwort auf den Wegfall der > Konkurrenzfähigkeit infolge Konkurrenz, sondern die besseren Antworten > wären > a) Verlagerung des Unternehmens in Billiglohnländer. > b) "anspruchsvollere Produkte". Um anspruchsvollere Produkte auf den Markt zu bringen braucht es bei gewissen Firmen schon mehr Druck. Mann kann zudem nicht alles anspruchvoller und qualitativ hocherwertiger für den Massenmarkt machen. Ich habe zumindest kein Siemens Handy, kein Siemens Computer, kein Grundig-Internetradio und keinen Telefunken Fernseher. Das möchte ich dir eigentlich damit sagen: Die anderen holen auf und produzieren auch anspruchsvolle Produkte mit asiatischem Lohnniveau. Wolfgang Horn schrieb: > Darin irrst Du, wenn Du mit "Unternehmer" einen geschäftsführenden > Gesellschafter meinst wie W.v.Siemens einer war. > > Denn viel wichtiger als die Höhe seines Gewinns muss ihm immer dessen > Zukunft sein. Denn würde er die dem besseren Quartalsgewinn opfern, > hätte er sie bald verloren. > Etwas anders sieht es aus mit angestellten Vorständen. Wer sich von den > Gesellschaftern eine dicke Abfindung hat garantieren lassen, der kann > deren Unternehmen mit leichtem Herzen gegen die Wand fahren. Ich meine mit Unternehmer sicher keinen kurzfristigen Aktienspekulanten. Der jüngsten Generation scheint aber der Quartalsgewinn und Kernkompetenzen wichtiger zu sein. Siehe Siemens Halbleiter, Handy etc. Gewisse asiatische Konzerne machten diesen Fehler nicht. Wolfgang Horn schrieb: >> und lässt sich keinesfalls in die Gegenwart übertragen. > Wieder eine Behauptung, so leichtgewichtig, wie ihr die Begründung > fehlt. Damals gabs weder Internet, Freihandel und die halbe Welt war kolonisiert. Zudem war die Technik noch nicht allzu komplex. Der Erfinder wurde also auch Konzernlenker. Bitte ein Beispiel aus unserer Zeit.
Ach wegen des letzten Absatzes, koenig, ich hasse die Verschwendung von Arbeitszeit, auch die der Mitleser. > Das möchte ich dir eigentlich damit sagen: Die anderen holen auf und > produzieren auch anspruchsvolle Produkte mit asiatischem Lohnniveau. Natürlich. Daran ging schon die Wirtschaft des Römischen Imperiums zugrunde. > Ich meine mit Unternehmer sicher keinen kurzfristigen Aktienspekulanten. Fein. > Gewisse asiatische Konzerne machten diesen Fehler nicht. Wo man beispielsweise den Architekten einen Mehrpreis zahlt, damit sie das Gebäude nach Feng Shui-Regeln ausrichten, da legt man mehr Wert auf morgenländische Werte als auf die Lippenbekenntnisse des Abendlandes. Die Traditionen der großen Religionen in aller Welt enthalten Werte als Weisheiten, die von Weisen der Vergangenheit aufgestellt wurden. Nimm allein das christliche Wertesystem, das sogar einen Kaiser Heinrich vor Canossa in die Knie zwang. Werte, die für produktives Miteinander so erfolgreich waren wie ihre Religion von dieser Produktivität mit gewann. Aber gerade im Abendland meint man, diese Werte als eher schädlich und hemmend betrachten zu können. Die Symptome dieses Irrtums heißen auch Mobbing und Burnout, die Höllenstrafe für Manager auf Erden. > Wolfgang Horn schrieb: >>> und lässt sich keinesfalls in die Gegenwart übertragen. >> Wieder eine Behauptung, so leichtgewichtig, wie ihr die Begründung >> fehlt. > > Damals gabs weder Internet, Freihandel und die halbe Welt war > kolonisiert. Ja. Aber noch mal - wo ist der kausale Zusammenhang mit dem Erfolgsfaktor des W.v.Siemens? Der wäre notwendig zur Begründung Deiner kühnen Behauptung. Der fehlt, deshalb ist die Behauptung als Irrtum anzusehen. > Bitte ein Beispiel aus unserer Zeit. Mit diesem Trich der Beweislastumkehr windest Du Dich aus Deiner Beweispflicht für Deine Behauptung nicht heraus. Aber ich bekenne, ich verlange mehr, als in den Soft-Fact-Wissenschaften gemeinhin toleriert wird. Ciao Wolfgang Horn
>Natürlich. Daran ging schon die Wirtschaft des Römischen Imperiums >zugrunde. Und ich dachte immer durch die einfallenden "Barbarenhorden". >...enthalten Werte als Weisheiten, die von Weisen der Vergangenheit >aufgestellt wurden. Die da wären? Oder redest du von den Calvinisten, die persönlichen wirtschaftlicher Erfolg als Zeichen göttlicher Gnade interpretieren. >...sogar einen Kaiser Heinrich vor Canossa in die Knie zwang. Ach Wolfgang, nicht immer diese falschen Bilder. Daß der Canossa-Gang als Unterwerfung verstanden wird, geht auf Bismark während des Kulturkampfes zurück. Der Canossa-Gang Heinrich IV kann auch als taktische Meisterleistung interpretiert werden. Papst Gregor war kirchenrechtlich gezwungen, den Bann "des reuigen" Sünders aufzuheben. Dadurch gewann Heinrich seine politische Handlungsfähigkeit zurück. Für Gregor wäre es sicher besser gewesen, den Bann aufrechtzuerhalten, um die Absetzung Heinrichs zu erreichen.
koenig schrieb: > Damals gabs weder Internet, Freihandel und die halbe Welt war > kolonisiert. Zudem war die Technik noch nicht allzu komplex. Der > Erfinder wurde also auch Konzernlenker. > Bitte ein Beispiel aus unserer Zeit. Bill Gates, Steve Balmer. Könnte sogar auch ein gutes Blender-Beispiel sein. Für die einen ist es Windows für die anderen der größte Virus der Welt.
Wolfgang Horn schrieb: >> Das möchte ich dir eigentlich damit sagen: Die anderen holen auf und >> produzieren auch anspruchsvolle Produkte mit asiatischem Lohnniveau. > Natürlich. Daran ging schon die Wirtschaft des Römischen Imperiums > zugrunde. Ich hab mirs schon gedacht, wir befinden uns im Zeitalter der römischen Dekadenz. Das bissel Lohnkosten in einem automatisierten Fertigungs-prozess hergestellten Produkt erklärt nicht allein den Preisvorteil von asiatischen Produkten.
Troll-Jäger schrieb: > Das bissel Lohnkosten in einem automatisierten Fertigungs-prozess > > hergestellten Produkt erklärt nicht allein den Preisvorteil von > > asiatischen Produkten. Richtig. Dazu kommen: - keine Gewerkschaften - extremes Angebot von "Fachkräften" - Zufriedenheit auf geringem Nieveau - keine ausreichenden Abzüge fürs Rentensystem - keine ausreichenden Abzüge fürs Krankenkasse Das alles hält die Personalkosten gering! Ausserdem - kein ausprägtes Haftungsrecht - kaum Strafverfolgung bei Insolvenzen, um sich Haftung zu entziehen - daher kaum Garantieansprüche - keine Risikobewertung - keine Bilanzierungsregeln Das wiederum hält die Vorhaltekosten, Riskiken und Rücklagen gering. Ist eine Firma ausgenuckelt, gründet der Chinese eine neue! Ausserem: - keine Umweltgesetze - keine Bauauflagen - keine Abgabenverordnung Das alles hält die Kosten gering, solange die Firma läuft. China produziert auf pump und ohne Rücksicht auf die eigene Bevölkerung, die eigene Zukunft und die eigenen Resourcen oder die Umwelt in 20 Jahren ist China unbewohnbar!
Gerald H. schrieb: > in 20 Jahren ist China unbewohnbar! Quatsch, das war bei uns früher auch so. Siehe z.B. das Ruhrgebiet.
Erst wenn man stirbt, ist man frei.
Du versuchst es immer wieder, Backflow, tapfer, tapfer. > Und ich dachte immer durch die einfallenden "Barbarenhorden". Nun, Alarich hieß wohl derjenige, der das Römische Imperium beendete. Aber schon vorher verödete die Landwirtschaft, weil das Getreide aus dem Nil-delta billiger war als einheimische Produktion. Genauso auch mit dem Handwerk und anderen Produkten. Lies mal über "Landflucht" im Alten Rom nach. >>...enthalten Werte als Weisheiten, die von Weisen der Vergangenheit >>aufgestellt wurden. > > Die da wären? Kreationisten glauben, Gott habe Moses die Zehn Gebote ins Ohr geflüstert. Mangels Zeugen, die das Geflüstere hätten mithören können, vermute ich, Moses ist selbst darauf gekommen aus der Vorbildung, auch der in Ägypten. Aber von all den biblischen Regeln für das Zusammenleben auf Erden meine ich beispielsweise das Gebot der christlichen Nächstenliebe. Es ist ein Erfolgsfaktor für eine Gesellschaft. Weil sich der eine auf den anderen verlassen kann. Weniger Angst haben muss. Da arbeitet es sich frei und besser zusammen. Die Menschheit hat sich seit der Königin Nofretete genetisch so wenig verändert, wie sie uns immer noch wie eine Schönheit erscheint. Die menschlichen Probleme vom jugendlichen Übermut über Konflikte und Kriege sind uralt - denn sie sind von Menschen gemacht, die sich im Genetischen kaum geändert haben. Deshalb sind die Weisheiten der antiken Weisen nicht schlechter als die heutigen Weisheiten. > Oder redest du von den Calvinisten, die persönlichen > wirtschaftlicher Erfolg als Zeichen göttlicher Gnade interpretieren. Davon habe ich nicht geredet. Aber man könnte diese Deutung auch als Beispiel nehmen. So sehr wirtschaftlicher Erfolg eines Unternehmens auf die Qualität der Zusammenarbeit beruht, so sehr könnte man diese Qualität als "Gottes Gnade" interpretieren. Halt religiös, aber nicht weniger abenteuerlich als die Meinung des Pythagoras, die Götter hätten gemacht, dass eine Saite mit der halben Zugkraft eine Oktave tiefer schwingt. Wer die echten Ursachen nicht kennt, aber eine braucht, der erfindet sich halte eine. Deswegen müssen die Beobachtungen nicht auch falsch gewesen sein. >>...sogar einen Kaiser Heinrich vor Canossa in die Knie zwang. > > Ach Wolfgang, nicht immer diese falschen Bilder. Daß der Canossa-Gang > als Unterwerfung verstanden wird, geht auf Bismark während des > Kulturkampfes zurück. Heinrich, der IV. wohl, hatte gegen das Primat des Papstes aufgemuckt. Und der hat seine Macht gegen ihn ausgespielt, bis er vor Canossa einknickte. Mag sein, dass Bismark das in seinem Sinne weiter gedeutet hatte, aber dieser Machtkampf hat tatsächlich stattgefunden. Der Bezug zu heute: Der damals mächtigste Fürst war eben nicht allmächtig, sondern musste sich dem christlichen Wertesystem beugen, wie vom Papst verordnet. Jakob Fugger, der Superreiche, begann jeden Arbeitstag in der Kirche. Der befolgte die Zehn Gebote und das der Nächstenliebe so sehr, wie er Angst hatte vor Höllenqualen. Wo gibt es das heute noch? > Der Canossa-Gang Heinrich IV kann auch als taktische Meisterleistung > interpretiert werden. Sicher geht das. Sowohl Gewinner als auch Verlierer eines Machtkampfes sind bemüht, darin möglich günstig dazustehen. Galt schon beim Kriegsbericht Ramses II bei Kadesh und gilt heute noch in jedem Tarifkonflikt. So wenig haben wir Menschen uns seitdem "geändert". Ciao Wolfgang Horn
Hi, Troll-Jäger, > Ich hab mirs schon gedacht, wir befinden uns im Zeitalter der römischen > Dekadenz. Diese Dekadenz ist menschlich wie der Schweinezyklus. Du findest sie in der Geschichte immer wieder. > Das bissel Lohnkosten in einem automatisierten Fertigungs-prozess > hergestellten Produkt erklärt nicht allein den Preisvorteil von > asiatischen Produkten. Mag sein. Für verlogen halte ich aber, wenn der Autokonzern meint, an seiner Fertigung seien kaum Lohnkosten - wobei der ganze Türen einkauft, deren Lohnkosten in den Verkaufspreis eingingen. Ciao Wolfgang Horn
Was mir auffällt ist, dass wir wohl alle zu Universalgenies werden müssen, um gesellschaftlich akzeptiert zu werden: 1. Frauen müssen auf einmal einparken können 2. Frauen müssen Familie UND Karriere unter einen Hut bekommen 3. Männer müssen Ersatzmütter sein (zum Glück werden noch keine Vorwürfe gemacht, Männer könnten aus Macho-Gründen nicht stillen) 4. Taxifahrer müssen Politiker werden. 5. Politikwissenschaftler müssen Taxi fahren. 6. Computer-Nerds müssen brillante Reden halten können. 7. Kinder müssen bis in den Nachmittag "berufsmäßig" in der Schule abhängen. 8. Erwachsene werden aufgefordert, das Kind in sich zu entdecken. etc. etc. Wie heißt es so schön: You can't make an elephant out of a butterfly!
In dem Zusammenhang stösst mir z.B. auf, dass andauernd auch wirtschaftliche Kenntnisse bei den INGs gefodert werden, so, als hätten die irgendwas zu entscheiden, was wirtschaflich wäre. Gerade hast du ein Bauteil gefunden, da wird es weggenommen, weil zu teuer. Du hast einen Platine auf den Prozess eines Fertigers hin angepasst, da wird der ausgetauscht, weil zu teuer. U.s.w In Wirklichkeit hast du so schon viel mehr Weitblick gehabt, als der Dumme BWLer der das entschieden hat, weil Du als ING lange in der Firma arbeiten willst und das Blick hast, während der BWLer nur die naheliegenden Kosten im aktuellen Projekt sieht. So siehst es doch aus.
Wolfgang Horn schrieb: > Davon habe ich nicht geredet. Aber man könnte diese Deutung auch als > Beispiel nehmen. So sehr wirtschaftlicher Erfolg eines Unternehmens auf > die Qualität der Zusammenarbeit beruht, so sehr könnte man diese > Qualität als "Gottes Gnade" interpretieren. Halt religiös, aber nicht > weniger abenteuerlich als die Meinung des Pythagoras, die Götter hätten > gemacht, dass eine Saite mit der halben Zugkraft eine Oktave tiefer > schwingt. Wer die echten Ursachen nicht kennt, aber eine braucht, der > erfindet sich halte eine. > Deswegen müssen die Beobachtungen nicht auch falsch gewesen sein. Probierst du gegenwärtig irgendwelche chemischen Substanzen aus? Wolfgang Horn schrieb: > Sicher geht das. Sowohl Gewinner als auch Verlierer eines Machtkampfes > sind bemüht, darin möglich günstig dazustehen. Galt schon beim > Kriegsbericht Ramses II bei Kadesh und gilt heute noch in jedem > Tarifkonflikt. So wenig haben wir Menschen uns seitdem "geändert". Scheint was gutes zu sein.... Michael K-punkt schrieb: > 1. Frauen müssen auf einmal einparken können > 2. Frauen müssen Familie UND Karriere unter einen Hut bekommen > 3. Männer müssen Ersatzmütter sein (zum Glück werden noch keine Vorwürfe > gemacht, Männer könnten aus Macho-Gründen nicht stillen) > 4. Taxifahrer müssen Politiker werden. > 5. Politikwissenschaftler müssen Taxi fahren. > 6. Computer-Nerds müssen brillante Reden halten können. > 7. Kinder müssen bis in den Nachmittag "berufsmäßig" in der Schule > abhängen. > 8. Erwachsene werden aufgefordert, das Kind in sich zu entdecken. 9. Diverse Forenmitglieder sollten sich von Rauschmitteln fernhalten.
Fühlt sich eigentlich kein Moderator hier mal gemüßigt einzugreifen ???? Was hat denn dieses Gesudere noch mit dem Anfangsthema zu tun ??? Verschiebt diesen Müll bitte, oder macht ihn gleich ganz zu. Diese Threads gehen jedes Mal gleich aus... Langsam sollten sich Mods und Admins hier mal Gedanken über die Forenkultur machen. Einfach nur noch nervig.
koocky schrieb: > Was hat denn dieses Gesudere noch mit dem Anfangsthema zu tun ??? Der Thread war schon mit der Frage Müll. Also passt es doch. Was sollte ein Mod retten durch Sperrung?
Hi, Pesti, Vorwort: Dieser Thread hat sich, wie so viele, von einer konkreten Frage zu dem entwickelt, was die Foristi wohl wirklich interessiert. Die konkrete Frage halte ich für längst beantwortet. Mir stinkt nur die Verachtung der Puristen, die meinen, nur die Frage des TO dürfe beantwortet werden und alle dabei aufkommenden Nebenfragen selbst dann nicht, wenn sie viel interessanter geworden sind. Kritik ist nicht das allerbeste auf der Welt, sondern kann mit der falschen Absicht auch stören. > In dem Zusammenhang stösst mir z.B. auf, dass andauernd auch > wirtschaftliche Kenntnisse bei den INGs gefodert werden, so, als hätten > die irgendwas zu entscheiden, was wirtschaflich wäre. Ja selbstverständlich ist das tatsächlich immer wieder zu entscheiden! Und sei es die Frage "Make or Buy"! BMW hat das "wertschöpfende Produktionssystem" ausgerufen mit dem Motto "Kampf der Verschwendung" an allen Ecken und Enden. Was war die Plattform-Technik für ein Kampf, die für verschiedene Fahrzeugtypen dasselbe Grundgerüst vorsah. Die Wirtschaftlichkeit, mit der andere spielerisch Tabellen füllen, die beruht weitgehend auf dem technischen Fortschritt in Technik, Enwicklung, Produktion, Service. > Gerade hast du ein > Bauteil gefunden, da wird es weggenommen, weil zu teuer. Du hast einen > Platine auf den Prozess eines Fertigers hin angepasst, da wird der > ausgetauscht, weil zu teuer. Klar. So was passiert. Ich formuliere mal um: Der Leiter Entwicklungslabor hat dem Jungingenieur eine Aufgabe gegeben. Der hat entwickelt, wie er das Bastler gewohnt war. Der Leiter hat gemerkt, der hat ein zu teures Bauteil ausgewählt und aus der Liste der Vorzugteile ein passendes Vorzugteil genommen. Wenn das passt - wozu haben sich die Kollegen denn auf Vorzugteile geeinigt? Wozu haben sie sich geeinigt auf ein Verfahren für die Einführung von Bauteilen, dass die Einführung von Exoten bestraft, indem es einen Teil der Logistikkosten in die Beschaffung einpreist? Weil das wirtschaftlich ist! Wozu hat denn Henry Ford damals alle Ford Model T schwarz lackieren lassen,, obwohl es Kunden für alle Farben gab? Weil die trotzdem gekauft haben und die Fertigung so billiger war. Wirtschaftlichkeit spielt in wohl allen Entscheidungen im Berufsleben des Ingenieurs mit. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > > Wirtschaftlichkeit spielt in wohl allen Entscheidungen im Berufsleben > des Ingenieurs mit. Das wird auch noch so jeder kommunikationsfeindliche Ing. unterschreiben. Worum es wohl ging ist, dass der Ing. natürlich in wirtschaftlichen Dimensionen denken soll und muss. Doch vom Juristen, Controller etc. etc. verlangt man in keinster Weise, dass sie sich auch nur einen Funken mit der Technik auskennen. Da gibts nur "billig", "noch billiger" und " zu teuer".
Wolfgang Horn schrieb: > Wozu hat denn Henry Ford damals alle Ford Model T schwarz lackieren > lassen,, obwohl es Kunden für alle Farben gab? Die Reklame ging wohl so, dass der Wagen in ALLEN Farben zu haben sei - wenn sie nur schwarz wäre! > Weil die trotzdem gekauft > haben und die Fertigung so billiger war. Ich meine es gibt auch die Geschichte, wo der liebe Henry Ford ne Probefahrt gemacht hat und dann bestimmt hat: "Bauen Sie Stoßdämpfer ein!"
Michael K-punkt schrieb: > Worum es wohl ging ist, dass der Ing. natürlich in wirtschaftlichen > Dimensionen denken soll und muss. > > Doch vom Juristen, Controller etc. etc. verlangt man in keinster Weise, > dass sie sich auch nur einen Funken mit der Technik auskennen. Da gibts > nur "billig", "noch billiger" und " zu teuer". Interessant ist das Ungleichgewicht - also wer sich in solchen Diskussionen durchsetzt. Da zumeist das kommunikative Potential nicht bei den Ingenieuren liegt, unterliegen sie da zumeist. Aber ich habe noch nie erlebt das eine technische Begründung angezweifelt wurde - es geht eben nur so, wie ich beschrieben habe. Wenn man nun automatisch die "Billigalternative" anbietet, wird die immer gewählt - man wird dann überstimmt. Und wenn ich nicht sage wie ich es nicht machen will, aber wie man es machen könnte? Fehlanzeige Das ist insofern ungleich, dass ich als Ingenieur mehrere Lösungen anbieten kann und das auch machen würde oder sagen wir das ist der Idealzustand. Dabei gibt es bei allen Aspekten die man als Ingenieur durchaus versteht Vorzugslösungen welche man als ordentliche Arbeit betrachtet und natürlich hässliche Lösungen welche ich nur sehr ungern umsetzen will - weil ein anderer I zurecht sagen würde: Welcher Beutel hat denn diesen Mist verzapft? Aha. Umgekehrt bekomme ich aber nur den Kostendruck und wer überblickt denn von denen die das beurteilen tatsächlich die Folgekosten und Konsequenzen für Service und Rückruf, Firmenreputation usw. - wenn sie nicht mal die technologischen Zusammenhänge verstehen? Können sie gar nicht - aber sie tun so, als könnten sie es. Also um das mal auszugleichen sage ich als Ingenieur, machen wir es doch auch so - Die Unmenge an fehlerhaften, kurzlebigen Produkten sind das Ergebnis eines Selbstverständnisses von Ingenieuren die sich von Leuten die keine Ahnung haben in ihre Arbeit in einer Art und Weise hereinreden lassen, welche diese Leute niemals akzeptieren würden. Die Leute die gar nicht intelktuell erfassen können was eine DGL ist, bestimmen mit Exceltabellen was ihr zu machen habt. Wie krank ist das denn?
Hi, Michael,
> Wie krank ist das denn?
Ich frage mal auf die Art des Ingenieurs "wie funktioniert das?" - "Wie
funktioniert diese Krankheit?"
Ist es überhaupt eine? "Krankheit" eines Organismua ist, wenn
Schmarotzer ihn ausbeuten und schwächen wie Bandwürmer, Bakterien und
Viren.
Das Prinzip ist übertragbar auf Gesellschaften und Unternehmen.
In den Buchhandlungen liegt gerade der "Beststeller" "Blender" aus,
Autor Koidl.
In hervorragender Art und Weise demonstriert er an seinen eigenen
Kunden, wie Blendung funktioniert: Er zerlegt das Thema und zeigt, wo im
Leben geblendet wird.
Die Krankheit, die Du, Michael, angesprochen hast ist die der Blenderei
im Unternehmen.
Wo Unternehmen wie BMW viel Geld aufwenden zur Bekämpfung von
Verschwendung, da sollten sie mal über den Kindertellerrand der "sieben
Verschwendungen von Toyota" hinaus blicken, und zwar auf die Art der
Verschwendung, die von den Blendern in allen Leitungsebenen verkörpert
wird.
Blender sind Lügner. Mindestens, indem sie die Wahrheit verdrehen oder
Behauptungen aufstellen, die sie gar nicht begründen können, lügen sie
eine Kompetenz vor, die sie gar nicht haben.
Diese Blender sind Garanten für Verschwendung infolge Fehlentscheidungen
und Unterdrückung der tatsächlich Kompetenten. Blender sind persönlich
die Mega-Verschwendung, wie die unlöschbare Brandbombe im Dachstuhl der
Mega-Brandherd ist.
In der Gesellschaft haben wir das Problem der ehrbaren Mädel mit ihren
inneren Werten gegenüber ihren Schlampen, die mit Lippenstift, Mini,
Pfennigabsätzen, Silikon und kicksender Stimme wettmachen, was ihnen
innen fehlt. Pure Blenderei. "Schaubusenmädchen" nannte sie James Bond
in "Diamantenfieber".
Archimedes hat ein wunderbares Mittel gegen Blendung gefunden, als sein
Fürst ihn fragte, wie er vergoldetes Blei von Massivgold unterscheiden
könne.
Archimedes maß die "inneren Werte" mit dem spezifischen Gewicht.
Die elenden Blender haben nur dort Chancen, wo ihre Gesellschaft, ihr
Umfeld, ihnen diese einräumt. Wo ihr Umfeld unmündig ist, wo die
Menschen im Umfeld ihren eigenen Verstand nicht selbst gebrauchen
können.
Blender braucht man nicht umbringen wie Kakerlaken. Es genügt, sie
anhand ihres üblen Verschwendergehabes zu enttarnen - als berufsmäßige
Lügner haben sie das Vertrauen ihres Arbeitgebers verspielt und dieser
kann sie fristlos und abfindungslos entlassen.
Wenn der Arbeitnehmervertreter seine Aufgabe der Pflege des
Betriebsklimas ernst nimmt, dann muss er auf sofortige Entlassung der
Blender bestehen.
Besinnung, Reue und dann ordentliches Verhalten würden die Störung im
Betriebsklima auch beseitigen.
Was kann man gegen Blender tun?
1. Wie Archimedes auf die inneren Werte achten. Behauptungen nur so
werten, wie sie glaubhaft begründet sind. Auch Behauptungen im
Tarnmantel der Negation.
2. "Übrigens glaube ich weder an Unstern noch Fluch, sondern nur an
kluges und dummes Handeln." (Werner von Siemens) (Ein beschämendes
Zitat, weil es die Blendung im eitlen Fortschrittsglauben enttarnt. Denn
gerade im Menschlichen haben wir seit Nofrete keinen wesentlichen
Fortschritt, sondern seit den Weisen der letzten Jahrhunderte eher
Rückschritt und Verfall.)
Mit anderen Worten: "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!" -und eben
nicht am blendenden Glanz ihrer Worte.
3. Aufklärung, wie Blendwerk funktioniert und wie es den Betriebsfrieden
stört, Kapital verschwendet, Fehlentscheidungen provoziert, die Zukunft
der Firma gefährdet und damit die der Arbeitsplätze.
Wem das gefällt, der möge den Blendern huldigen.
Ciao
Wolfgang Horn
Soziale Fähigkeiten von Ingenieuren? Weiß ich nicht. Sozial sind sie schon irgendwie, sie spucken zumindest nicht rum und sagen nicht nach jedem Wort "altahh". Die Ing's sind aber auch recht seltsam. Von meinen 4 Kollegen, die mit mir ein Büro teilen, sucht gerade nur einer Augenkontakt, wenn er morgens reinkommt und Grüßt. Ein Kollege kriegt keine richtige Sätze auf die Reihe, weil er unüberlegt aus seinen Gedanken raus gerissen los redet. Der "Ableitungsteiler" guckt einen auch nicht an, wenn man den Raum betritt. Ich weiß nicht, irgendwie sind es wenige Ausnahmen, die freundlich und offen einem gegenüber treten.
Hi, 3-Leitung, > Von meinen 4 Kollegen, die mit mir ein Büro teilen, sucht gerade nur einer > Augenkontakt, wenn er morgens reinkommt und Grüßt.... > Der "Ableitungsteiler" guckt einen > auch nicht an, wenn man den Raum betritt. Sind doch vorbildliche Mitarbeiter. Haben sich doch hervorragend angepasst an ihren Abteilungsleiter. Problematisch: Wer sich da nicht anpasst, wird gemobbt. "Vermeidung von Blickkontakt" ist auch eine der Mobbing-Handlungen, die Prof. Leymann gelistet hat... Ciao Wolfgang Horn
Wenn du diese Liste meinst: http://www.linzer.de/leymann.htm Dann fühle ich mich nicht gemobbt. Dieses Verhalten der Kollegen ist hier allgemeingültig. Das machen die untereinander genau so. Was eigentlich richtig unverständlich ist, denn die Führungsebene sehr nett ist. Die Chefs sind kompetent, freundlich und fair. Wäre das anders, hätte ich mich schon längst umbeworben. Ich glaube, dass es bei diesen Personen eher Komplexe oder eigene Unsicherheit ist.
Hi, 3-Leitung, > Wenn du diese Liste meinst: http://www.linzer.de/leymann.htm Ja, ich hatte sie von der Homepage Leymanns. > Dann fühle ich mich nicht gemobbt. Natürlich nicht. Meine Bemerkung dazu war eine Spitze. > Dieses Verhalten der Kollegen ist hier allgemeingültig. Das machen die > untereinander genau so. Was eigentlich richtig unverständlich ist, denn > die Führungsebene sehr nett Danke für Deinen Beitrag. Denn er wirft die Frage auf:"Wie sozial kompetent ist eigentlich die Firma des Ingenieurs?" Ist beispielsweise der Leiter eines Entwicklungslabors frei in seinem menschlichen Denken und Handeln - oder gehemmt durch das, was auch "Organisationsverschulen" genannt werden könnte? Eine Arbeitskultur des "jeder für sich, jeder gegen jeden und unser Boss gegen alle, bis er ausgebrannt ist und ein noch härterer, frischer Besen kommt" ist für alle viel schrecklicher als eine Arbeitskultur von dieser Art: „Wenn die Leute nicht immer per wir in Geschäftsangelegenheiten sprechen, nicht Gelegenheit haben, sich bei Ehren und Sorgen des Geschäfts beteiligt zu fühlen, so kann man kein treues Festhalten, auch in trüberen Zeiten, verlangen und erwarten.“ (Werner von Siemens) Aber das, was W.v.Siemens damals durfte, das dürfen Viele im Zeitalter des Heuschrecken-Kapitalismus eben nicht mehr. Wenn es allen egal ist - wo kein Kläger, da auch kein Richter. Aber wo die Leute sogar krank werden (psychische Überbelastung), da hat die Kriminalität bereits begonnen. Dann könnte die Frage nach dem Organisationsverschulden dieses "reparieren", bevor die Krankenkasse mit Regressforderungen kommt oder gar der Staatsanwalt nebst Presse wegen permanenter Verletzung der Fürsorgepflicht. Zum Thema des Threads - wer nach den sozialen Kompetenzen der Ingenieure fragt, wird irgendwann auch mal deren Umfeld untersuchen müssen. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Die Krankheit, die Du, Michael, angesprochen hast ist die der Blenderei > im Unternehmen. Wie du das alles analysierst ist schon faszinierend - ich lese deine Beiträge immer sehr interessiert. Ich war mal in einer Firma die schickte mich auf einen fernen Aussenposten um dort Projekte an Land zu ziehen. Ich merkte relativ schnell das das geforderte organisatorische und technologische Niveau welches der Kunde von mir (uns) verlangte, Aufgrund mangelnder Erfahrung der Mitarbeiter in den Fachabteilungen (die ich alle kannte) nicht zu leisten sein würde. Ich hab da Diplomatie gelernt und als ich meinen Chefff auf dieses Dilemma ansprach, lachte dieser und sagte: Sie haben es erfasst, wir brauchen dort einen Blender. Ein Jahr hab ich versucht das besste daraus zu machen und dann gekündigt. Dinge schön reden ist sicher eine Sache, aber die Kunden direkt zu belügen hat mich überfordert - denn die merken das nach einer Weile. Es gibt also auch ausserhalb der 'Berater' Hochtechnologiefirmen welche mit solchen Methoden arbeiten - man kann das leider nur durch erleben herausfinden - die sagen es dir vorher nicht. Und einige Mitarbeiter merken davon auch nichts, weil sie in entsprechende Entscheidungsprozesse nicht eingebunden sind.
Michael Lieter schrieb: > Dinge schön reden ist sicher eine Sache, aber die Kunden direkt zu > belügen hat mich überfordert - denn die merken das nach einer Weile. Dann hast Du nicht genügend soziale Kompetenzen für unsere Arbeitswelt, so skuril das klingen mag. Die Kunden wollen belogen werden, auch wenn sie das vordergründig nicht wissen und verneinen würden. Dinge an der Front müssen extrem positiv dargestellt werden und es muss Zuversicht ausgestrahlt werden. Mit Depression und Pessimismus ist noch kein Krieg gewonnen worden.
Blender schrieb: > Mit Depression und Pessimismus ist noch kein Krieg > > gewonnen worden. Aber mit realistischer Einschätzung jede Schlacht!
Blender schrieb: > Dann hast Du nicht genügend soziale Kompetenzen für unsere Arbeitswelt, > so skuril das klingen mag. Du übersiehst dabei eine Kleinigkeit. Wenn genügend Menschen so denken, können sie eine Wirklichkeit erschaffen welche wir in manchen Unternehmen vorfinden. Wenn du nun aber selbst direkt dafür verantwortlich bist welche Prinzipien die Menschen die dir folgen berücksichtigen - dann hast du die Wahl.
>Wenn genügend Menschen so denken
so wie Du, oder so wie ich?
Blender schrieb: >>Wenn genügend Menschen so denken > so wie Du, oder so wie ich? Eben das macht dann den Unterschied. Wenn irgendwer in einer Schlüsselposition nicht mitmachen will, ist das immer ein großes Problem - man kann zwar Jeden ersetzen, aber nicht sofort und nicht ohne Verluste - sind die groß genug, wendet sich das Spiel. Die Frage lautet aber, wielange kann man andere belügen bis man auch sich selbst belügen muss? Man bekommt das ja manchmal mit, wenn die Maske fällt und die Leute sich dann weghängen. Solange man Jung und ungebunden ist, kann man einfach den Ort wechseln und so weiter machen - irgendwann geht das nicht mehr.
Hi, "Blender", >> ...aber die Kunden direkt zu >> belügen hat mich überfordert - denn die merken das nach einer Weile. > Dann hast Du nicht genügend soziale Kompetenzen für unsere Arbeitswelt, > so skuril das klingen mag. Die Kunden wollen belogen werden Blender, kannst Du Deine Behauptung in ihrer Pauschalität belegen? Wahrscheinlich ist die Behauptung nur eine Bekräftigung Deiner Wahl Deines Nicknamens. In meinem ganzen Berufsleben bin ich von keinem Kunden aufgefordert worden, ihn persönlich zu belügen. Wohl, dass eine bestimmte Person oder Personengruppe Bestechung forderte. also Deinen Beleg, oder Du hast nur Lesezeit verschwendet. Hi, Michael, danke für Dein Interesse, unter die Oberfläche zu schauen. Ciao Wolfgang Horn
Michael Lieter schrieb: > Dinge schön reden ist sicher eine Sache, aber die Kunden direkt zu > belügen hat mich überfordert - denn die merken das nach einer Weile. Genau das war auch bei uns der Fall: Die Kunden wurden nach Strich und Faden belogen, nur um den Auftrag zu bekommen. Da wurde erzählt, wie toll und ausgereift unsere Anwendung wäre, wieviele Kunden die Anwendung schon erfolgreich im Produktiveinsatz hätten usw. usw. Natürlich wusste der Abteilungsleiter genau, dass alles noch voller Fehler ist. Aber bei der Präsentation hat er nur die Knöpfchen gedrückt, die funktioniert haben. Und der Kunde wunderte sich dann, warum wir die Liefertermine nicht einhalten konnten. Es hätte doch mit eigenen Augen gesehen, dass alles schon funktioniert hat. Und weil sie sich von der Anwendung eine Effizienzsteigerung ihrer betrieblichen Abläufe versprochen haben, hatten die schon Mitarbeiter entlassen, bevor das Programm überhaupt bei ihnen installiert war. Der Liefertermin wurde dann um Monate überschritten, weil meine Kollegen die Fehler nicht in den Griff bekommen haben (mein Part funktionierte fehlerfrei, nur so nebenbei). In der Zeit mussten dann die verbleibenden Mitarbeiter des Kunden wohl wie verrückt Überstunden schieben und bekamen eine Urlaubssperre. Der Geschäftsführer der Kundenfirma hat gedroht, unsere Firma auf Schadensersatz zu verklagen. Haben dann am Ende wohl eine Preisnachlass bekommen, soweit ich das mitbekommen habe.
In was für einem Saftladen arbeitest du denn?
Hallo Backflow. >>Natürlich. Daran ging schon die Wirtschaft des Römischen Imperiums >>zugrunde. > > Und ich dachte immer durch die einfallenden "Barbarenhorden". > Deren Erfolg war eher das Symptom des allgemeinen Niedergangs. So wie ich mich an meinen nun schon über 30 jahre zurückligenden Geschichtsuntericht erinnere, waren es zerrütete Staatsfinanzen, weil das Wähler- bzw. Unterstützerklientel gekauft bzw. mit Geschenken ruhig gestellt werden musste. Dazu eine überbordende Verwaltung, die trotz Teilung des Reiches nicht mehr in der Lage war, effizient zu arbeiten. > Der Canossa-Gang Heinrich IV kann auch als taktische Meisterleistung > interpretiert werden. Papst Gregor war kirchenrechtlich gezwungen, den > Bann "des reuigen" Sünders aufzuheben. > Dadurch gewann Heinrich seine politische Handlungsfähigkeit zurück. Für > Gregor wäre es sicher besser gewesen, den Bann aufrechtzuerhalten, um > die Absetzung Heinrichs zu erreichen. So hab ich das auch gelernt. Mit freundlichem Gruß: bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo koenig. >> Davon habe ich nicht geredet. Aber man könnte diese Deutung auch als >> Beispiel nehmen. So sehr wirtschaftlicher Erfolg eines Unternehmens auf >> die Qualität der Zusammenarbeit beruht, so sehr könnte man diese >> Qualität als "Gottes Gnade" interpretieren. Halt religiös, aber nicht >> weniger abenteuerlich als die Meinung des Pythagoras, die Götter hätten >> gemacht, dass eine Saite mit der halben Zugkraft eine Oktave tiefer >> schwingt. Wer die echten Ursachen nicht kennt, aber eine braucht, der >> erfindet sich halte eine. >> Deswegen müssen die Beobachtungen nicht auch falsch gewesen sein. > > Probierst du gegenwärtig irgendwelche chemischen Substanzen aus? Ich finde, er hat schon recht. Wenn jemand eine Beobachtung macht, das B in bestimmter Weise von A abhängt, und er sich Gedanken macht, warum das wohl so ist, und dann darüber eine Arbeitshypothese aufstellt, so kann diese Arbeitshypothese sich durchaus als falsch herausstellen, und die Beobachtung bleibt richtig. ;O) Da Du gerade von chemischen Substanzen sprachst, es geht noch weiter. Die Alchemisten im Mittelalter experimentierten schon recht erfolgreich herum, obwohl sie (noch) keine wirkliche Ahnung von Chemie hatten. Aber weil sie, zwar falsche, aber immerhin Arbeitshypothesen (die man wohl damals auch noch nicht so bezeichnete) hatten, konnten sie immerhin systematisch Arbeiten. Aufgrund immer verfeinerter Arbeitshypothesen, die sich auf immer bessere, weil systematisiertere, Beobachtungen stützen konnte, konnte sich dann daraus die heutige Chemie entwickeln. Das Wesen von Wissenschaftlichkeit bedeutet Beobachten, Systematisieren und eine Arbeitshypothese aufstellen. Mit dieser Arbeitshypothese geht man nun hin und macht neue Beobachtungen und Systematiken, um diese Arbeitshypothese entweder zu verwerfen oder zu verbessern. Weiter: Wenn es lediglich darum geht, ein Fussballfeld zu planieren, musst Du nicht zwangsläufig die Geoidgestalt der Erde berücksichtigen. Und selbst die Geometer der Jungsteinzeit hätten es genau genug vermessen können, um etwas hinzubekommen, auf dem man Fussball hätte spielen können. > Michael K-punkt schrieb: >> 1. Frauen müssen auf einmal einparken können >> 2. Frauen müssen Familie UND Karriere unter einen Hut bekommen >> 3. Männer müssen Ersatzmütter sein (zum Glück werden noch keine Vorwürfe >> gemacht, Männer könnten aus Macho-Gründen nicht stillen) >> 4. Taxifahrer müssen Politiker werden. >> 5. Politikwissenschaftler müssen Taxi fahren. >> 6. Computer-Nerds müssen brillante Reden halten können. >> 7. Kinder müssen bis in den Nachmittag "berufsmäßig" in der Schule >> abhängen. >> 8. Erwachsene werden aufgefordert, das Kind in sich zu entdecken. > > 9. Diverse Forenmitglieder sollten sich von Rauschmitteln fernhalten. 10. Wiederum andere Forenmitglieder sollten solange gesperrt werden, bis sie diesen Wikipedia Artikel auswändig können: http://de.wikipedia.org/wiki/Ironie ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Michael. >> Dann hast Du nicht genügend soziale Kompetenzen für unsere Arbeitswelt, >> so skuril das klingen mag. > Du übersiehst dabei eine Kleinigkeit. > Wenn genügend Menschen so denken, können sie eine Wirklichkeit > erschaffen welche wir in manchen Unternehmen vorfinden. Nein. Sie "erschaffen" keine "Wirklichkeit", sondern ein Abbild der Wirklichkeit, das nur aus der lokalen Position heraus nicht verzerrt wirkt. ;O) Ausserdem setzt "erschaffen" ein bewusstes Vorgehen voraus, was aber nach Hanlons Rasiermesser bei den meisten nicht Vorhanden ist. ;O) Vieleicht wäre "erzeugen" der bessere Ausdruck? > > Wenn du nun aber selbst direkt dafür verantwortlich bist welche > Prinzipien die Menschen die dir folgen berücksichtigen - dann hast du > die Wahl. Nur begrenzt. Wenn Du anfängst, die Dir folgenden Menschen moralisch zu überfordern, werden sie aufhören, Dir zu folgen. ;o) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo meckerziege. Deine Beobachtungen als solche sind schon richtig, denke ich. > Ist das überall so, oder ist das nur hier so schlimm? Es ist überall so schlimm, und genau so erwarte ich das ja auch. Der Grund ist der, das ich eigentlich Aufgrund meiner sozialen Inkompetenz überhaupt angefangen habe, zu E-Technik zu studieren. Als Nerd unter Nerds ist das Leben stressfreier. ;O) Du verwechselst also Ursache und Wirkung. Nicht das E-Technik Studium macht sozial inkompetent, sondern soziale Inkompetenz verlockt zum E-Technik Studium. Soziale Kompetenz ist meines Erachtens auch nicht erlernbar. Erlernbar sind lediglich gewisse schauspielerische Fähigkeiten, um soziale Kompetenz darstellen zu können. Doch das ist gefährlich. Zu lange Schauspielern führt zum burn out. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Interessanter Gedanke, Bernd: > Erlernbar sind lediglich gewisse schauspielerische Fähigkeiten, um > soziale Kompetenz darstellen zu können. > Doch das ist gefährlich. Zu lange Schauspielern führt zum burn out. Ein Herr Sattelberger, damals noch Personalentwickler bei Daimler, zuletzt Personalvorstand Telekom, gestand auf einem Psychologen-Kongreß in Stuttgart so um 1997, die Vermittlung sozialer Kompetenzen hätte eigentlich gar nichts bewirkt. Außer dass die Leute nun gelernte freundliche Worte heucheln, während sie ihrem Opfer - und Konkurrenten auf der Karriereleiter - das Messer in den Rücken stoßen. (Seinen genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, den "sozial kompetenten" Klang in seinen Worten habe ich getilgt, weil ohne Nachrichtenwert.) Interessant ist Dein Gedanke, "Zu lange Schauspielern führt zum burn out." Schauspieler auf der Bühne lügen so legitim, wie die Kunden ein Märchen erleben wollen. Schauspielerei im Beruf aber ist professionelles und brutales Lügen. Gerade Personalentwickler sprechen ja sogar davon, jeder möge seine "Rolle" spielen und in ihr authentisch wirken. Eine unerfüllbare Forderung wie so viele präventive Schuldzuweisungen. Da kann sich dann keiner mehr auf den anderen verlassen, außer, dass die vorgelegten Zahlen geschönt sind, also erlogen. Diese totale Verunsicherung vom Aufsichtsrat bis zur Lehrlingswerkstatt lässt gerade die Leistungsträger verzweifeln. Gerade die Engagierten. Gerade diejenigen, die wirklich etwas bewegen wollen. Gerade die stossen bei jeder Aktion auf Gängelbänder, die einst gut gemeint waren, sich in ihrer Masse zu einem dichten, betonfesten und undurchdringlichen Dschungel von Fesseln verwandelt haben. Wobei diese Fesseln mit den Todesschußautomaten an der einstigen innerdeutschen Grenze gemein haben - wer sie überschreitet, wird erschossen. So manche gemeine Äußerung in diesem Forum deute ich als Symptom der Frustration daraus. Deswegen schätze ich Persönlichkeiten wie Werner von Siemens, die absolut gegen die Spielregeln sozial kompetenter Gemeinschaftsheuchelei Klartext geredet haben. Mochte bestimmt nicht jeder gern hören, aber er konnte sich drauf verlassen. > Soziale Kompetenz ist meines Erachtens auch nicht erlernbar. Völlig unnötig. Schon auf dem Bolzplatz unserer Jugend, Jahre vor dem ersten Managementseminar, konnten wir Mannschaften bilden und leidenschaftlich miteinander gegen die anderen bolzen. Die dafür benötigten "sozialen Kompetenzen" sind sogar den Primaten angeboren, wie Schimpansenmännchen den Leoparden mit Steinwürfen auf Abstand halten und den Greisen, Frauen und Kindern Zeit verschaffen für die Flucht in die Baumwipfel. Sondern was der Trainer im Auftrag der Personalentwicklung unter der Tarnbezeichnung "soziale Kompetenzen" vermittelt, ist Schauspielkunst. Es kommt nicht darauf an, dass die Leute mit dem Lügen aufhören, sondern dass sie ihre Lügen gemeinsam tarnen, ihre Vorgesetzten gemeinsam anlügen. Viele Trainer glaubten und glauben wohl wirklich, sie würden den Menschen mehr Frieden bringen - aber wo schon die Vorgesetzten hemmungslos zerstritten sind und ihre Einigkeit nur heucheln, da können die Mitarbeiter nicht wirklich einig sein, sich nicht wirklich aufeinander verlassen. > Du verwechselst also Ursache und Wirkung. Nicht das E-Technik Studium > macht sozial inkompetent, sondern soziale Inkompetenz verlockt zum > E-Technik Studium. Jeder wiederholt gern, was ihm erfolgreich schien. Schon die Welpen im Hundekorb prägen so ihre jeweilige "Persönlichkeit" aus. An der Ostfront war klar erkennbar, wer mit einer geballten Ladung wirklich Panzer knacken konnte und wer nur vom sicheren Gefechtsstand aus herunterbrüllen. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Schauspielerei im Beruf aber ist professionelles und brutales Lügen. Politiker sind ja auch nur Schauspieler. Kompetenz kann ich da kaum erkennen.
Ich habe das Thema „soziale Kompetenz unter Ingenieuren“ schon lange mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und ich kann das was oft behauptet wird einfach beim besten Willen nicht nachvollziehen. Mal eine einfache Gegenprobe – Wenn es immer heißt Ingenieure seien soo sozial inkompetent, dann heißt das doch im Umkehrschluss dass dort, wo es keine Ings gibt und die „normalen Leute“ arbeiten nur so wimmeln muss von sozial kompetenten, aufmerksamen, umgänglichen und draufgängerischen Menschen. Wo findet man denn diese Leute, die Anti-Ings sozusagen? Egal auf welchen Parties, Sport-Treffs und Unternehmungen ich bin, ich stelle doch immer wieder fest, dass alle nur mit Wasser kochen. Und sei es der Sport-Student, der Business-BWL’ler, der Fotograf…klar trifft man da hier und dort mal jemand der es extrem auf dem Kasten hat – Aber die allermeisten sind einfach genauso normal wie alle meine Kollegen-Ings.
Hi, Leo, lustig, Deine Gegenprobe. Typisch Ingenieur, hätte ich von einer harmoniesüchtigen Person in ihrem Beruf voller Gutmenschen nicht erwartet. Deine Gegenprobe ist logisch - und ein weiterer Beweis für die Perversion im Ansatz von Faix und Laier, Vermittlung von sozialen Kompetenzen an Mitarbeiter könne die Folgen von Führungsfehlern im Management kompensieren. Sondern: Schon in der Schimpansenfamilie sind genügend Fähigkeiten vorhanden, um bei Bedrohung Kindern, Frauen und Greisen Zeit zu geben für den Flucht in die Wipfel. Was kann es für eine höhere "soziale Kompetenz" geben, als sein Leben gegen eine tödliche Bedrohung zu riskieren? Wenn Affen das angeboren ist, deren Gene zu 97% den unsrigen gleichen, dann sollte der Spitzenart der Primaten, der homo sapiens, das schon lange angeboren sein. Der Ansatz von Faix und Laier ist ein managergefälliger und Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter im Beruf. > Aber die allermeisten sind einfach genauso normal wie alle meine > Kollegen-Ings. Eben. Wer jetzt noch paranoid denken kann, der könnte eine Hetzjagd gegen Ingenieure und andere Leistungsträger vermuten. Einen bundesweiten kollektiven Shitstorm auf Ingenieure, um diese klein zu halten und von den Pfründen im Unternehmen fern zu halten. Ciao Wolfgang Horn
Also fassen wir mal zusammen: Soziale Fähigkeiten gibt es 1: Positiv, wohlwollend 2: Negativ, manipulierend, Oder 1: Kurzfristig, der erste Eindruck 2: Langfristig, glaubwürdigkeit Schon der Thread-Titel Soziale Fähigkeiten von Ingenieuren, oder: Warum man Ing. nicht auf Kunden loslassen kann Ist eine dumm-dreiste Manipulation. Wer sich einreden lässt er hätte keine soziale Kompetenz der ist schon einem Blender auf den Leim gegangen.
Hi, GBS, auch eine interessante These: > Wer sich einreden lässt er hätte keine soziale Kompetenz der ist schon > einem Blender auf den Leim gegangen. Im Prinzip ja. Aber. Zum Ja: Faix und Laier (Faix, Laier: "Soziale Kompetenz - das Potential zum unternehmerischen und persönlichen Erfolg", Gabler 1991) haben die sozialen Kompetenzen erfunden. Sie sind aber widerlegt durch die Millionen Jahre, die unsere Menschheit und ihre Urahnen vorher schon überlebt haben. Zum Aber: Ich halte die beiden nicht für Blender. Lediglich für oberflächliche Denker. Sie erlebten, wie in ihrem Unternehmen, der IBM, infolge Niedergangs "die Nerven blank lagen". Sie erlebten den "Kampf um den letzten Arbeitsplatz", jeder kämpfte gegen jeden, damit der andere seinen Job eher verlieren würde. Faix und Laier deuteten diese Symptome falsch mit ihrer Ursache, den Mitarbeitern mangele es an sozialen Kompetenzen und die könnten in Seminaren vermittelt werden. Mär von der Geschicht: Jeder, dessen soziale Kompetenzen angezweifelt werden, kann sich wehren mit diesen Argumenten, sofern sie passen: 1. In seiner Kindheit, Jugend, Schule und Studium seien die durchaus da gewesen. (Es sei denn, er habe sich den Mangel damals schon einreden lassen und daran geglaubt oder ein Kaspar-Hauser-Schicksal erleben müssen.) 2. Allen Menschen, sogar allen Primaten, sind genügend "soziale Kompetenzen" angeboren, um im Miteinander mehr erreichen zu können als eine Horde Einzelkämpfer. 3. Vernünftige Personen machen sich Mühen aber nur, wenn sie daraus einen lohnenden Return erwarten. In vielen Unternehmenseinheiten und Unternehmern aber wird der Nutzen dieser Mühen vorher abgeschöpft. 5. Diese Mühen macht sich auch nur, wer von seiner Organisation und seinem Vorgesetzten fair behandelt wird. Auch das ist im m Zeitalter von Zahlen, Daten, Fakten oft verloren gegangen. Spitze: Der Vorwurf "ihnen mangelt es an sozialen Kompetenzen" zeugt von einer schlimmen Hörigkeit gegenüber halbgaren Theorien wie die von Faix und Laier. Diese Hörigkeit ist viel, viel schlimmer als mangelnde Fähigkeiten. Zweite Spitze: Die überlegene der Methode der Aufklärung in Soft-Fact-Problemen ist die Frage: "Wie funktioniert das?" Hier: Wie funktioniert Zusammenarbeit in der Familie schon unter Primaten? Wie funktioniert sie im Beruf? Unter welchen Umständen ist jemand bereit, sich Mühen zu machen und Risiken einzugehen? Was alles könnte die Funktion stören? Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Spitze: Der Vorwurf "ihnen mangelt es an sozialen Kompetenzen" zeugt von > einer schlimmen Hörigkeit gegenüber halbgaren Theorien wie die von Faix > und Laier. Diese Hörigkeit ist viel, viel schlimmer als mangelnde > Fähigkeiten. Super jetzt wissen wir wie man auf den Vorwurf "ihnen mangelt es an sozialen Kompetenzen" sozial kompetent reagiert. zeugt von einer schlimmen Hörigkeit gegenüber halbgaren Theorien Diese Hörigkeit ist viel, viel schlimmer als mangelnde Fähigkeiten. Vorsicht verwenden Sie das nicht gegenüber einem Personaler in VG.
Ja genau, GBS, >> Spitze: Der Vorwurf "ihnen mangelt es an sozialen Kompetenzen" zeugt von >> einer schlimmen Hörigkeit gegenüber halbgaren Theorien wie die von Faix >> und Laier. Diese Hörigkeit ist viel, viel schlimmer als mangelnde >> Fähigkeiten. > > Super jetzt wissen wir wie man auf den Vorwurf "ihnen mangelt es an > sozialen Kompetenzen" sozial kompetent reagiert. Nicht unbedingt "sozial kompetent". Ich lehne den Begriff an sich ab. Einfach: Menschlich. Schon die Primaten sind eine gesellige Art. Wer das leugnet, der hat in seiner Grundschule wohl den Schulausflug zum Zoo verschlafen und viele, viele TV-Sendungen aus der Tierwelt. > Vorsicht verwenden Sie das nicht gegenüber einem Personaler in VG. Logisch. Ein als Diplomat gelobter USA-Außenminister sagte mal: "Sprich sanft und freundlich, aber lass den Knüppel in deinem Sack erkennen." Aber mein Material kann in Einzelstücken verwendet werden, um die Macher zu verunsichern, im Publikum Zweifel zu schüren und besseren Alternativen zur Umsetzung zu verhelfen - und gleichzeitig Verschwendung von finanziellen Mitteln zu vermeiden. Ciao Wolfgang Horn
Ich glaube dass das Thema "Ings und soziale Kompetenz" eine Art selbsterfüllende Prophezeihung ist. Schaut euch mal die Sendungen im Fernsehen an, "das Model und der Freak", "Big Bang Theorie" usw. So lustig die Sendungen sind, so arg vermitteln sie auch im täglichen Leben, dass der Technik-Liebhaber sozial enormen Nachholbedarf hat. Und das muss sich auch im Alltagsleben so eingebettet haben, sonst hätten solche Fernseformate (v.a. BBT) nicht so einen großen Zulauf! Ich finde allein das Wort "Nerd" ist im Hinblick auf soziales so uuunglaublich negativ konnotiert. Ich hasse dieses Wort mittlerweile, weil es einfach nichts mit "IT-Crack" zu tun hat sondern vielmehr das Bild von nem bemittleidenswerten PC-Freak ohne Freunde vermittelt. Ein BWL'ler kann prolet, dekant oder ein Arschloch sein. Ein Kunststudent kann hippie, alternativ oder anti sein. Das ist aber alles harmlos gegen einen Ingenieur der als "Nerd" bezeichnet wird.
Ach Leuts, warum denn immer so ernst? Ich kenne genug Techniker und Ings, die sich grandios über Big Bang Theroy amüsieren. Wenn man natürlich jedem nue kennengelernten Menschen erst mal auf die Nase binden muss welch abgedrehten Kram man so macht, dann kann dat nüscht werden. Seid ihr echt alle Kellerkinder, die ausser Linux-Kerneln und Platinenätzen nichts im Kopf haben? Vielleicht kommts auch mal ganz gut an über Hobbies und nicht nur über die Arbeit zu reden. Wenn man sich freiwillig zu den "Honks" die in Model und der Freak gezeigt werden macht, wundert einem auch nix.
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