Forum: Ausbildung, Studium & Beruf würdet ihr gerne in Paris arbeiten?


von Franzi67 (Gast)


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> Hallo,
>
> ich soll für eine Freundin, die kein deutsch kann und in Frankreich arbeitet, 
versuchen für eine Studie  herauszufinden, ob es reizvoll wäre für Studienabgänger 
der Fachrichtung Elektroingenieur  und Softwareentwickler in Frankreich, d.h. in 
Paris zu arbeiten. Was meint ihr, hat ein französisches mittelständisches 
Unternehmen Chancen sich gegen
die deutschen Großkonzerne zu behaupten bei der Suche nach Spezialisten 
(arbeitssprache ist englisch) ? Erscheint es euch reizvoll in Paris zu 
arbeiten? Was müßte ein solches Unternehmen bieten, um sich von der 
Konkurrenz abzuheben, in Sachen Gehalt und zusätzliche Leistungen? Ihr 
könnt einfach so drauf los schreiben. So weit ich es verstanden habe, 
geht es um eine Art Stimmungsbild und keine Erhebung im klassischen 
Sinne, die gemacht werden soll.
Danke für Eure Antworten
Franzi

von D. I. (Gast)


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von Patrick (Gast)


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Hi,

hast Recht: Das hört sich nach eine ziemlich komischen Studie an. Aber 
was soll's. Bin zwar kein Studienabgänger mehr, aber noch unter 30 und 
ungebunden, insofern dürfte das wohl passen.

Das Genannte klingt für mich absolut unattraktiv. Gründe:

- Großstadt. Ich als Landei habe prinzipiell Probleme mit größeren und 
großen Städten.
- Amtssprache: Französisch. Ich will da ja nicht nur arbeiten, sondern 
auch leben (und irgendwann mal Familie etc.), und dafür ist mein 
Französisch viel zu schlecht.
- Französische Mentalität. Die Franzosen, mit denen ich bisher zu tun 
hatte (auch in Situationen, in denen ich und Franzosen zusammen in einem 
dritten Land tätig waren, d. h. beide waren "Ausländer"), machen es mir 
schwer, mir eine langfristige erfolgreiche Zusammenarbeit und/oder gar 
das Zusammenleben vorzustellen.
- Mittelständler. Nach jahrelangen, überwiegend negativen Erfahrungen 
mit sog. KMUs würde und werde ich mich nur noch in ein 
Angestelltenverhältnis bei Konzernen begeben.

Denke, das sollte erst einmal genügen.

von Arno Nym (Gast)


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Ich denke, die Stadt ist an sich attraktiv, bietet Kultur und 
Freizeitmöglichkeiten ohne Ende. Die Frage ist, wie attraktiv die Firma 
dann noch sein muss und kann.

Ich hatte mal ein Angebot von Benteler in Versailles, das aber an den 
Französischkenntnissen gescheitert ist. Arbeitssprache war auch dort 
english! Es lief dann auf Projektarbeit aus Distanz hinaus - von D aus.

Es ist nämlich so, dass die Franzosen, wenigstens die in der Region 
Paris, urfranzösisch sind und auch dann, wenn sie in multinationalen 
Konzernen arbeiten (PSA z.B.) fast ausschliesslisch französisch reden. 
Dass in Projektgesprächen English gesprochen wird, ist unerheblich, weil 
sie sich da drum herumdrücken, oft trotzdem französisch reden und 
ohnehin 90% der wichtigen Info hintenrum fliesst. Das meiste ist einfach 
Tagesgespräch. Ohne Französisch bist Du aufgeschmissen, weil du nicht 
partizipieren kannst und selbst mit Französisch bleibst du ein 
Ausländer. Als Deutscher hat man mit besonders vielen Resentiments zu 
kämpfen, auch im Privaten!

Lies dir mal diese Beiträge durch:
Beitrag "Re: Arbeiten in Frankreich"

Ich bin mit Französisch so weit fit, dass ich kommunizieren kann 
(verhandlungssicher ist es nicht) und kam einigermassen zurecht. Bequem 
ist es aber nicht und ausserdem ist es auch ein Unterschied in der 
Behandlung und der Hierarchie. Wer als Deutscher gewohnt ist, aktiv an 
Projekten mitzuarbeiten, der wird in F schnell dahingehend belehrt, dass 
der Boss zu entscheiden hat, was zu passieren hat und man das kritiklos 
zu akzeptieren hat. Das ist kein böser Wille, sondern einfach Tradition 
dort. Man kann das machen, klar, aber es dürfte nicht jedem liegen.

Zum wichtigen Punkt:

Wer in Frankreich dauerhaft arbeitet, wird dort nach französischem Recht 
besteuert und bezahlt, das heisst, es fliesst Geld in die Sozikasse ab, 
die man gfs nicht wieder sieht, wenn man später nicht in F lebt. Ferner 
ist es mit dem Arbeitsschutz und Kündigungsschutz komplett anders 
geregelt. Man müsste also dort schon mehr verdienen, wenn es sich 
rechnen soll, besonders deshalb, weil es dort teuer ist. Ich persönlich 
halte es für komplett unmöglich, mit einem französischen Gehalt, das in 
der Regel deutlich geringer ist, als das in Deutschland, in Paris eine 
Wohnung zu finanzieren, den gleichen Lebenstandard zu haben und noch 
mehr rauszubekommen, dass sich das lohnt. Wenn, dann müsste man von 
einer deutschen Firma bezahlt werden, die dort eine Niederlassung hat 
oder umgekehrt. Zudem müsste es Zulagen geben und man müsste alles als 
Reisekosten abrechnen und pauschal versteuern können, wie ich das 
gemacht habe. Dann kann man sich pro Tag 39,- Euro VMA und 100,- 
Unterbringung pauschal rechnen. Damit ist eine Wohnung, die selbst 
bezahlt wird, halbwegs gegenfinanziert. Es bleiben die Reisezeiten 
zwischen F und D, die man steuerlich ansetzen muss, damit sie etwas 
gegengerechnet sind.

Insgesamt macht man trotz Gehaltszulagen und steuerlicher 
Vergünstigungen durch den F-Auffenthalt finanzielle Miese. Bei mir etwa 
10% Gesamt und 15%, wenn ich das Private rechne. Frankreich ist generell 
teuerer und Paris sowieso! Man kann das einige Zeit machen und die 
Region erkunden, die Nähe zur Metropole nutzen und davon einen Vorteil 
ziehen.

Paris ja, aber nicht auf Dauer.

von Nobbe (Gast)


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Die Franzosen ham mir zuviele alte Atomreaktoren :-)

von j. c. (jesuschristus)


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Ich würde es machen, aber das Gehalt muss ausreichend sein, die Pariser 
Preise für Wohnraum und Lebenshaltung zu bezahlen. Ansonsten sehe ich 
kein Problem, würde Berlin aber jederzeit vorziehen. Denn was hat Paris 
denn zu bieten? Für Touristen? Super! Um dort zu leben? Eher nicht so 
viel.

von Arno Nym (Gast)


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Um es nochmal in Zahlen zu fassen:

Ich erhielt für den Einsatz dort eine fixe Zulage, um die Flugzeiten und 
Wohnungsksoten auszugleichen, Flüge selbst wurden bezahlt. Heimreisen 
habe ich abgesetzt.

Die Wohnungskosten für ein kleines Appartement 25km ausserhalb von Paris 
betrugen 80,- die Nacht ohne Frühstück und bei wenig Service. Abgesetzt 
pauschal 100,- + 39,-. Jeden Tag 30min mit der Bahn und zu Fuss zur 
Arbeit, fast 50min,  um bis nach Paris reinzukommen. Kosten im Monat 
etwa 150,-. Für Anfahrten und Flüge gehen jeweils 2x6h alle 2 Wochen 
weg.

Ich habe dort einfach weniger Stunden am Tag gemacht, um zeitlich 
hinzukommen und abends noch Zeit für mich zu haben, was am Ende zu etwas 
weniger Gehalt, aber 10% mehr Zeitaufwand, als sonst geführt hat. Die 
Lebenshaltungskosten waren etwa 20% höher. In Paris selber kann man da 
sicher nochmal 20% aufschlagen. Ich war abends oft in Paris, mal was 
Essen und Besichtigen, habe mich aus Supermärkten und kleinen läden 
verpflegt, da ging das noch. Wenn man da jeden Abend Essen geht, wird 
man arm.

Wie gesagt, man kann das eine Weile machen, aber irgendwann ist man das 
Essen, den Verkehr, das Französisch und den Trubel satt. Nach 6 Monaten 
Bruttozeit in Paris hat man alle Sehenswürdigkeiten und Schlösser in der 
Region durch, alle grossen Museen besucht und war in 3 Autounfälle 
verwickelt. Tipp: Immer einen Mietwagen mit Vollkasko und französischem 
Nummernschild nehmen, den die Firma komplett bezahlt, sonst legt man 
drauf!

von Mark B. (markbrandis)


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Franzi67 schrieb:
> in Frankreich, d.h. in Paris

Paris n'est pas la France! :-)

> zu arbeiten. Was meint ihr, hat ein französisches mittelständisches
> Unternehmen Chancen sich gegen die deutschen Großkonzerne zu behaupten

Vermutlich hätte es ein solches Unternehmen eher schwer, im Vergleich zu 
der hier genannten Konkurrenz.

> (arbeitssprache ist englisch)

Das vergiss mal ganz schnell. Wir reden hier schließlich von dem Land, 
in dem sie per Gesetz zu mindestens 40% französische Musik im Radio 
spielen müssen!

Auch wenn viele junge Franzosen durchaus englisch sprechen, sogar in 
vernünftiger Qualität (wenn auch eben mit Akzent), so sprechen sie 
untereinander selbstverständlich französisch.

Übrigens, wenn man einen Franzosen dazu bringen will, englisch zu reden, 
dann sollte man ihn auf französisch ansprechen. Sie schätzen es sehr, 
wenn man es zumindest versucht, und sind dann viel eher dazu bereit in 
die ungeliebte Sprache der "Rosbifs" zu wechseln.

> Was müßte ein solches Unternehmen bieten, um sich von der
> Konkurrenz abzuheben, in Sachen Gehalt und zusätzliche Leistungen?

Das Gehalt müsste für Paris schon entsprechend sehr hoch sein, da die 
Mieten dort es ebenso sind.

von Marx W. (Gast)


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Franzi67 schrieb:
> -------------------------------------------------------
>
>> Hallo,
>
>>
>
>> ich soll für eine Freundin, die kein deutsch kann und in Frankreich arbeitet,
>
> versuchen für eine Studie  herauszufinden, ob es reizvoll wäre für 
Studienabgänger
>
> der Fachrichtung Elektroingenieur  und Softwareentwickler in Frankreich, d.h. in
>
> Paris zu arbeiten. Was meint ihr, hat ein französisches mittelständisches
>
> Unternehmen Chancen sich gegen
>
> die deutschen Großkonzerne zu behaupten bei der Suche nach Spezialisten
>
> (arbeitssprache ist englisch) ?
Chancen hat man immer!
> Erscheint es euch reizvoll in Paris zu
> arbeiten?
Wochenendtrip ja! Aber arbeiten? Nein!
> Was müßte ein solches Unternehmen bieten, um sich von der
> Konkurrenz abzuheben, in Sachen Gehalt und zusätzliche Leistungen? Ihr
Mehr als  um die sprichwörtlichen "zehn Pferde" zu überwinden!
> könnt einfach so drauf los schreiben. So weit ich es verstanden habe,
> geht es um eine Art Stimmungsbild und keine Erhebung im klassischen
Kurz und bündig:
Da ist die Arbeit als Sklave über den Dienstleister in D-land 
erstrebenswerter!
War in D-land bei einer Tochter eines franz. Konzerns, da wurd so 
ziehmlich alles aus Paris gesteuert, geklappt hat zwar nix, aber das war 
wurscht!
> Sinne, die gemacht werden soll.
> Danke für Eure Antworten
> Franzi

von Napoleon (Gast)


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Ich hatte als Teen (vor 25 Jahren) mal eine französische Freundin mit 
der ich Anfangs nur Englisch sprach. Das erste was ihre Mutter zu uns 
sagte war: "Sag ihm, wir sind hier in Frankreich, also soll er 
gefälligst Französisch mit dir sprechen" (auf Französish natürlich).

von Erich (Gast)


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Arbeiten und Leben in Paris ist genau das was ich nach dem Studium 
vorhabe zu machen.
Ich bin absoluter Frankreichfan und Paris zählt zu meinen 
Lieblingsstädten. In Bezug auf das sprachliche sehe ich keine grossen 
Probleme, allerdings werde ich trotzdem noch technisches Französisch 
belegen.
Eine bekannte von mir hat es letztes Jahr schon vorgemacht und ist nach 
dem Studium nach Paris gezogen. Bisher kommt sie dort gut zurecht.
Problematisch sind natürlich die hohen Preise.

von Franzi67 (Gast)


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Hallo,

und zunächst vielen Dank für Eure antworten, auch für den Verweis auf 
den Beitrag "Arbeiten in Frankreich".
Ich muss jetzt erstmal die Essenz des Ganzen herausfiltern und 
übersetzen, damit meine Freundin etwas damit anfangen kann, da sie des 
Deutschen nicht mächtig ist.
Ich glaube, sie wird ein paar Tendenzen erkennen können und es 
entsprechend weitergeben.
Paris ist natürlich nicht Frankreich und man überlegt schon genau, ob 
man umziehen will. Solange man keine Familie hat, wird es einem leichter 
fallen und es könnte interessant sein, in einem internationalen Umfeld 
zu arbeiten. Dass man ein Stück besser klar kommt, wenn man die 
Landessprache ein wenig beherrscht, ist auch klar.
Ich glaube verstanden zu haben, dass das Unternehmen, in dem meine 
Freundin arbeitet, Schwierigkeiten hat die richtigen Spezialisten in 
Frankreich zu finden und deshalb überlegt über den Rand des Rheines zu 
gucken. Einige andere Nationalitäten sind wohl schon im Team, Spanier 
und Engländer.

Auf jeden Fall fand ich den Austausch spannend und bin für weitere 
Stellungnahmen und Hinweise dankbar.

Schönen Tag

Franzi

von Mario W. (dywlkr)


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Also ich kann mir das Arbeiten grundsätzlich in fast jedem Land 
vorstellen solange am Schluss was über bleibt! Das heisst für mich, dass 
das Gehalt überdurchschnittlich sein muss und egal in welchem Land es 
ist, der Ertrag auch in meiner Heimat einen Wert haben muss.

Es gibt für mich also 3 Gründe das Land (zum Arbeiten) zu verlassen.
1. Mehr Gehalt
2. Freunde  Frau  Familie (für gleiches / ähnliches Gehalt)
3. Sehr interessantes Land

Abschreckend wäre für mich allerdings eine Wohnung 25km ausserhalb von 
Paris + 60 Minuten Anfahrt zur Arbeit. Immerhin gehen da pro Woche dann 
schon 10 Stunden drauf.

Ein klarer Pluspunkt wäre es wenn sich der Arbeitgeber um eine zentrale 
Wohnung / Appartment kümmert und dass auch nach den monatlichen 
Fixkosten noch etwas übrig bleibt. Ist natürlich nicht ganz billig in 
Paris ;)

Für 500 € mehr im Monat dafür weg von Freunden / Familie und kaum Zeit 
für einen selbst (wegen Reisezeit und zum Beispiel Anfahrt zum Arbeiten) 
würde ich nicht nach Paris wollen.

Gruss Mario

von Überfragter (Gast)


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Mario W. schrieb:
> Abschreckend wäre für mich allerdings eine Wohnung 25km ausserhalb von
> Paris + 60 Minuten Anfahrt zur Arbeit. Immerhin gehen da pro Woche dann
> schon 10 Stunden drauf.
Wäre das ein grosser Unterschied zu der Situation vieler Angesteller in 
Deutschland?

Willst Du direkt neben der Firma wohnen?

von Germani66 (Gast)


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Ich glaube, das soziale ist am Ende der entscheidende Punkt. Geld und 
Kosten spielen sicherlich eine Rolle, nur darüber kann man reden. Wenn 
es allerdings im Team nicht klappt und außerhalb der Firma auch nicht - 
ja dann gute Nacht.

Wenn in der Firma schon Ausländer arbeiten, dann ist das sehr positiv zu 
bewerten. Wenn sich der Laden darauf einlässt, dass die Leute nun mal 
anders sind und anders arbeiten, das auch akzeptiert und sich 
einigermaßen Mühe gibt, Ausländer zu integrieren, dann kann das eine 
sehr schöne Erfahrung sein. Wenn man als Ausländer jedoch völlig auf 
sich gestellt ist, sehe erhebliche Probleme. Die neuen Mitarbeiter 
werden dann nicht lange bleiben.

Wenn ich das Thema richtig verstanden habe, geht es um die Frage: Was 
motiviert jemanden links-rheinisch zu arbeiten?

Meine Antwort: Nichts! Egal, wo man hin kommt, ob Schweiz, Frankreich, 
Rheinland-Pfalz oder NRW, links-rheinisch hausen nur Banausen. Ich habe 
dort immer schlechte Erfahrungen gemacht.

Damit die Firma eine Chance hat, jenseits des Rheins Arbeitskräfte zu 
finden, sollte sie nicht so sehr auf das Fachliche setzen, sondern eher 
das Soziale in den Vordergrund stellen: weitere Ausländer im Team, ggf. 
Sprachkurs während der Arbeitszeit, interkulturelles Training (auch für 
die Stammbelegschaft!), Hilfe bei der Wohnungssuche / mit Ämtern und 
solche Sachen. All die praktischen Dinge, an denen man verzweifeln kann, 
wenn man die Sprache nicht richtig kann und die Regeln nicht kennt. Nach 
meiner Erfahrung (ich habe drei Jahre lang links-rheinisch im Ausland 
gehaust) sind es solche Dinge, die einen wieder die Koffer packen 
lassen. Ob die Arbeit Spaß macht oder nicht, ist irgendwann kein 
Kriterium mehr, wenn der Frust aus anderen Quellen nur groß genug ist. 
Dann war es schade ums die Kosten - auf beiden Seiten.

von Martin H. (martin_h85)


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Guten Tag,

Also in Paris würde ich nie freiwillig länger als zwei Wochen bleiben. 
Egal wo ob bei der Arbeit oder im Altag sind Franzosen absolut 
ausländerfeindlich, vor allem gegen Deutsche.

Um nur ein paar Beispiele zu nennen sind im Louvre die meisten 
Kunstwerke in einer Vielzahl von Sprachen beschriftet aber eben nicht in 
Deutsch, teilweise aber in total unbekannten afrikanischen Dialekten.
Ein Mitarbeiter eines Kunden hat erzählt als er das erste mal in deren 
Werk in Frankreich war kam ein Abteilungsleiter zu Ihm und hat Ihm stolz 
den Helm eines deutschen Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg gezeigt, der 
ein Loch hatte und den sein Vater erschossen hat.
Beim arbeiten neigen Franzosen auch dazu einem Steine in den Weg zu 
legen, das kenne ich aus eigener Erfahrung.

Noch dazu ist die Stadt dreckiger und voller als so manche Stadt in 
China in der ich war. Von der Anzahl der defekten Straßen, Akzent und 
Allgemeinbeleuchtung hielt es sich die Wage.

Aber wie sagte ein Kunde von uns mal so schön, Franzosen sind nicht 
arrogant, die sind nur so Stolz auf ihr Land.


Gruß,
Martin

von Karl (Gast)


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Paris wäre auch nix für mich, genauso wie die meisten teuren Metropolen 
dieser Welt nix für mich sind ( inkl. München ) weil für Normalo 
Arbeitnehmer ist der Lebenstandard in solchen Städten einfach oft sehr 
unterirdisch ! da lebt es sich in einer mittelgroßen Stadt in einem 
strukturstarken Gebiet Deutschlands weit aus komfortabler. Metropolen 
sind schick für die oberen zehntausend, reiche Unternehmer, Top 
Investmentbanker,  Stars oder sonstige Reiche. Normalo lebt woanders 
besser. Zum Urlaub machen sind solche Städte sicher mal ganz 
interessant, aber nicht zum dauerhaft leben.

Auch so krass ist London. Verstopfte U Bahnen, teils nehmen Leute 1 - 3 
Stunden Anfahrt in Kauf, weil selbst die letze Pappschachtel-Wohnung im 
äußeren Zentrum unerschwinglich ist. Dafür ist es meist eine 
Pappschachtel-Wohnung weit ausserhalb. Aber dafür wohnt man ja in der 
Metropole wo es sooo toll ist..... das verstehen wohl nur 
Metropolenbewohner selber.

von Pepe Lupado (Gast)


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Wenn man auf dem Land wohnend nicht auch 1h Anfahrt ha, um zum 
Arbeitsplatz zu kommen. So richtig auf dem Land heisst nämlich für 
viele: Kein Bus, Keine Bahn, kein garnichts.

>München
... ist bei Weitem nicht mit London oder Paris zu vergleichen, bei 
Weitem nicht :-)  Ich fand es da eher gemütlich. München ist eine 
grossen Kleinstadt. Die Preise sind auch akzeptabel.


>Paris
Ich glaube, für mich gälte dasselbe, wie für die meisten: Es müsste sich 
schon wirtschaftlich lohnen, wenn es auf Länger sein sollte und das ist 
kaum zu erwarten. Die Preise in Paris sind nämlich richtig gigantisch, 
selbst gut bezahlte Models mit Tagesgagen von>1000 wohnen zu 4er in 
einer Billigabsteige und können sich kein Auto leisten.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Germani66 schrieb:
> Egal, wo man hin kommt, ob Schweiz, Frankreich,
> Rheinland-Pfalz oder NRW, links-rheinisch hausen nur Banausen.

naja, ich wohne in Köln (Ehrenfeld, linksrheinisch). Daß hier nur 
Banausen rumlaufen kann ich nicht bestätigen, eher das Gegenteil wird 
angenommen: Köln-rechtsrheinisch wird hier als "Schäl Sick" (falsche 
Seite) betrachtet, wo die merkwürdigen Leute wohnen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4l_Sick#Region_K.C3.B6ln.2F.E2.80.8BBonn

von Karl (Gast)


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Pepe Lupado schrieb:
> Wenn man auf dem Land wohnend nicht auch 1h Anfahrt ha, um zum
> Arbeitsplatz zu kommen. So richtig auf dem Land heisst nämlich für
> viele: Kein Bus, Keine Bahn, kein garnichts.

ja so tief aufs Land muss man ja nicht. Sagen wir 30 min zur Arbeit mit 
Anbindung an Busse, Bahnen und Infrastruktur vor Ort. Oder auch 
mittelgroße Städte in z.B. Bayern oder BaWü wo die Wirtschaft gut läuft 
und es viele Jobs gibt.

Pepe Lupado schrieb:
> Ich glaube, für mich gälte dasselbe, wie für die meisten: Es müsste sich
> schon wirtschaftlich lohnen, wenn es auf Länger sein sollte und das ist
> kaum zu erwarten. Die Preise in Paris sind nämlich richtig gigantisch,
> selbst gut bezahlte Models mit Tagesgagen von>1000 wohnen zu 4er in
> einer Billigabsteige und können sich kein Auto leisten.

ja eben. Wenn man sich aber mal Gehälter von Ingenieuren in Paris 
anschaut, sieht es da eher mau aus. Paris lohnt sich als hohe 
Führungskraft oder so.

Pepe Lupado schrieb:
> ... ist bei Weitem nicht mit London oder Paris zu vergleichen, bei
> Weitem nicht :-)  Ich fand es da eher gemütlich. München ist eine
> grossen Kleinstadt. Die Preise sind auch akzeptabel.

ja richtig. Ist nicht mit Paris zu vergleichen, dennoch finde ich 
München einfach für Normalo Arbeitnehmer einfach zu teuer. Da ist das 
Lebensqualität-Preis-Leistungsverhältnis woanders deutlich besser. Je 
nach dem welche Prioritäten man setzt.

von doppeling (Gast)


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Pepe Lupado schrieb:
>>Paris
> Ich glaube, für mich gälte dasselbe, wie für die meisten: Es müsste sich
> schon wirtschaftlich lohnen, wenn es auf Länger sein sollte und das ist
> kaum zu erwarten. Die Preise in Paris sind nämlich richtig gigantisch,
> selbst gut bezahlte Models mit Tagesgagen von>1000 wohnen zu 4er in
> einer Billigabsteige und können sich kein Auto leisten.
>

Also, das mit den Models und der Billigabsteige glaub ich wiederum 
nicht..

Mit ner Tagesgage von >1000 wohn ich im Schloss Versailles oder sonst 
wo, aber nicht in nem billigen Buff..

Aber.. anders gedacht.. wo in Paris muss man hingehen damit man sich als 
Ing. so heiße Miezen angeln kann.. und welches Gehalt braucht man 
dafür?! Fragen über Fragen ;-)

von Marx W. (Gast)


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doppeling schrieb:
> Mit ner Tagesgage von >1000 wohn ich im Schloss Versailles oder sonst
>
> wo, aber nicht in nem billigen Buff..

Die Tagesgage  haben auch nur die Top-100!
Der Rest rennt für Lau druch die Gegend, ist halt so!

von Hannes (Gast)


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Was nützt dir die Tagesgage, wenn du vllt. im Schnutt nur ein Tag die 
Woche arbeitest?

von Stefan (Gast)


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Es kommt auch immer auf die Hintergründe drauf an.
Für manche ist es ein Traum in einer grossen Metropole wie London, 
Paris, New York zu leben, da spielen dann die Nachteile in Bezug auf den 
niedrigeren Lebenstandard nur eine untergeordnete Rolle.
Wenn ich anfang-mitte 40 und Normalverdiener wäre, würde ich 
wahrscheinlich auch nicht mein Reihenhaus im Vorort von Stuttgart 
verkaufen um mit Frau und Kind ins Stadtzentrum von Paris zu ziehen.
Für jemand der 10 Jahre jünger ist könnten ein paar Jahre in einer Stadt 
wie Paris aber durchaus sehr interessant sein.

von doppeling (Gast)


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Ok 1000 $ Tagesgage und nur zB 2x im Monat arbeiten ist auch mager, das 
stimmt ;)

Ne, würde auch nicht auf einen Komfort verzichten. Viel lieber ein 
gemütliches Häuschen mit viel Grün eher ausserhalb als in einer großen 
Metropole, wo man schauen muss mit Zimmer-Küche-Herd wie man über die 
Runden kommt. Und das obwohl ich erst 30 bin ;)

Könnte ruhig wieder ein paar Abenteuer vertragen.

War auch kürzlich in Paris. Viele Sachen angesehen, jedoch zu vielen 
anderen Sachen nicht dazugekommen. Nach 10 Stunden per Fuss laufen tun 
dir dann langsam die Füße weh. Zudem du um halb 5 Uhr früh aufgestanden 
bist zur Anreise und müde um halb 2 Uhr früh wieder ins Bett fällst - 
das war ein fast 24 Std Tag! Die nächsten Tage gings dann so munter 
weiter! Naja Erholung wars keine, dafür viel gesehen!

von Hirnverbrannt (Gast)


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Mir tun diese Touris immer leid.

Das ist Fast-Food-Urlaub.

von GlobalEngineer (Gast)


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Hirnverbrannt schrieb:
> Mir tun diese Touris immer leid.
>
> Das ist Fast-Food-Urlaub.

Naja man ist ja nur 3-4 Tage dort und will was sehen.
Aber die Meinung teil ich mit dir. Man will auch genießen. ist ja sonst 
auch kein Urlaub!

von Mario W. (dywlkr)


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Überfragter schrieb:
> Wäre das ein grosser Unterschied zu der Situation vieler Angesteller in
> Deutschland?
> Willst Du direkt neben der Firma wohnen?

Paris würde mich vermutlich nicht dauerhaft locken zumindest nicht am 
Anfang wenn ich weder soziale Kontakte noch Familie dort habe.
Also wäre der Grund dorthin zu gehen für mich "Geld verdienen."
Und wenns nur um das geht will ich keine lange Anreise zum Arbeitsplatz.
Muss nicht direkt das Haus neben der Firma sein, aber eins weiter dann 
;)

Sollte es soweit kommen, dass ich sässhaft (gibt hier kein 'scharf s' ;) 
)werde / bin, dann ist auch eine weitere Anreise kein Problem. Und das 
ist dann eigentlich egal ob in D'land, Paris oder sonst wo.

von oberlehrer (Gast)


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>  sässhaft (gibt hier kein 'scharf s' ;)

Macht nix, aber das "e" lässt sich bestimmt in deinem Zeichenvorrat 
finden. ;-)

http://www.duden.de/suchen/dudenonline/sesshaft

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