Hallo Leute, ich stelle mir folgende Frage: Kann, wenn ein Blitz in einen Bitzableiter einschlägt das Groundpotential so anheben, dass z.B. geerdete Geräte in der Nähe unter Spannung stehen? Grafisch: Blitz -> Blitzableiter -> Erde -> Haupterdungsschiene -> Schutzleiter -> Gerätegehäuse Oder ist das Groundpotential so starr dass der Blitz einfach, ja, "kurzgeschlossen" wird. Aber dabei würde ja der Ableiter schmelzen? Ich würde mich über Antworten freuen Grüße, graudsalod
natürlich schiesst das GND Potenzial in die Höhe und wenn die Möglichkeit besteht, dass Ausgleichsströme fliessen können, tun sie das auch
>Kann, wenn ein Blitz in einen Bitzableiter einschlägt das >Groundpotential so anheben, dass z.B. geerdete Geräte in der Nähe unter >Spannung stehen? Ja - weil alles irgendeinen R hat. Und bei Blitzen kommt evtl. auch noch der induktive Widerstand dazu (sozusagen in der ersten µs). Du wirst also auch am Blitzableiter eine ordentliche Spannungsspitze sehen ... So betrachtet dient der Bitzableiter eher nur dazu, den Blitz (sollte er Dein Häuschen auswählen) einzufangen, damit er nicht über irgendwelche undefinierte Weg (die dann hochohmiger, brandgefährdeter, empfindlicher sind) seinen Weg zur Erde sucht. Heist natürlich nicht, daß damit der induktive und kapazitive Weg der Zerstörung ausgeschlossen ist.
Hmm, Blitzableiter sind besonders fuer landende Fallschirmspringer gefaehrlich... ;o))) bye uwe
Sepp Hans schrieb: > dass z.B. geerdete Geräte in der Nähe unter > Spannung stehen? Gegenüber Erde schon, aber nicht gegenüber ihrer Umgebung. Dafür sollte zumindest der Potenzialausgleich im Keller sorgen, d. h. PE, Wasserleitung etc. sollten gleichmäßig in ihrer Spannung mit angehoben werden (und übernehmen damit natürlich ihrerseits einen Teil des Ableitstroms).
das bedeutet also, dass bei einem Blitzeinschlag (in den Blitzableiter) Geräte mit Schutzkontakt eher kaputt gehen können als Geräte ohne einen Schutzleiter (also SK II)!? Ich überlege hierbei, dass wenn das Gehäuse einen deutlich höhere Spannung als der Neutralleiter hat, hier entsprechende Ausgleichströme fließen können. Bei einem PEN-Leiter, bzw. einem TN-C-Netz ist die Gefahr dann geringer, oder?
Einer der Energietechnik-Profs war Spezi in EMV und Blitzableitern, und erörterte mit uns einiges. Er zeigte auch Fotos, wo zentimeter dicke Blitzableiter an der Hauswand einfach weg gebrannt waren, richtig verdampft, und noch einen Quadratmeter Wand mit raus sprengten. Dort, wo die Leitung in Richtung Keller an die Erdung geht. Irgend eine Konstruktion wohl mit mehreren Erdungspunkten bzw. mit einem etwas verzweigten Netz... Der Schaden ist dann in so einem Fall unter Umständen höher, als ohne Blitzableiter, wenn das Erdgeschoß aufgesprengt wird, und es dort ganz sicher gleich brennt. Wie kann denn das passieren? Der Blitzableiter hat auch Blindwiderstand, ist ein komplexer Widerstand, der bei einem Blitz gerne mal besonders wirksam wird. Ein Blitzableiternetz ist ja ein Gebilde aus vielen passiven elektronischen Bauelementen, genau betrachtet. Vielleicht passieren da bei einem Blitzeinschlag Transformationsvorgänge, so ähnlich, wie bei Resonanz eines Parallelschwingkreises, mit der Stromüberhöhung zwischen den beiden Energiespeichern. So was könnte auf den gezeigten Fotos passiert sein, die Transformation der Blitzspannung in außerordentlich hohen Strom innerhalb des Ableitungsgebildes. Die Materie ist mitunter nicht ganz einfach, und die Klärung durch Gutachter ebenfalls nicht. Der Blitz alleine hat keine solchen Ströme, die zentimeter dicke Stromschienen direkt durch brennen.
Jörg Wunsch schrieb: > Sepp Hans schrieb: >> dass z.B. geerdete Geräte in der Nähe unter >> Spannung stehen? > > Gegenüber Erde schon, aber nicht gegenüber ihrer Umgebung. Dafür > sollte zumindest der Potenzialausgleich im Keller sorgen, d. h. > PE, Wasserleitung etc. sollten gleichmäßig in ihrer Spannung mit > angehoben werden (und übernehmen damit natürlich ihrerseits einen > Teil des Ableitstroms). Die Antwort verstehe ich nicht, wie sollen Geräte gegenüber Erde unter Spannung stehen, wenn sie das gleiche Potential wie Erde haben? Unter Umgebung verstehen ich Erde? Aus Winfrieds Pdf habe ich jetzt folgende Info: Man bekommt keinen eigentlich Stromschlag weil ja der Boden geerdet ist und das Gehäuse auch. Eigentlich gleiches Potential. Aber es entstehen in der Praxis hier doch auch wieder Potentialunterschiede durch die verschiedenen Widerstände? Boden vom Haus -> Erde = hoher Widerstand Gerätegehäuse -> Erde = niedriger Widerstand
Sepp Hans schrieb: > Die Antwort verstehe ich nicht, wie sollen Geräte gegenüber Erde unter > Spannung stehen, wenn sie das gleiche Potential wie Erde haben? > Unter Umgebung verstehen ich Erde? Ich meinte mit "Umgebung" dabei die unmittelbare Umgebung des Geräts, mit "Erde" die Bereiche, die weiter entfernt sind (außerhalb des Einflussbereichs des Blitzstroms). > Aber es entstehen > in der Praxis hier doch auch wieder Potentialunterschiede durch die > verschiedenen Widerstände? > Boden vom Haus -> Erde = hoher Widerstand > Gerätegehäuse -> Erde = niedriger Widerstand Du hast den Sinn des Pozenzialausgleichs nicht verstanden. Solange dieser es schafft, dass das "Erd"potenzial innerhalb des Gebäudes an allen Stellen (ungefähr) gleich ist, es es egal, wie hoch dieses Potenzial gegenüber der "richtigen" (also der weit entfernten) Erde ist. PE, N, Blitzableiter, Wasserleitung, Heizungsrohre, sie alle sollten einfach nur das gleiche Potenzial haben. Den Blitzableiter selbst solltest du natürlich beim Einschlag nicht anfassen. Nicht nur, dass er durch den hohen Blitzstrom und nur endlich kleinen Widerstand eine deutliche Potenzialdifferenz zum Potenzialausgleich haben dürfte, außerdem kann der wohl durchaus so dimensioniert sein, dass er für einen Moment zum Glühen kommt. Naja, irgendwer muss ja die Blitzenergie auch vernicht^Wähem, umwandeln.
Erhellend sind auch die Entsprechenden VDE Normen zum Thema. Dabei ist auch statistisch erhoben, wie so ein Blitz aussieht. Anstigszeiten, Strom... ist ganz interessant. Schlimm ist wohl auch der magnetische Feldanteil, der sich dann bei ungünstig / schleifenförmig verlegten Verkabelungen im Gebäude als hohe induizierte Spannung um die angeschlossenen Geräte kümmert. Desweiteren natürlich das Problem verschiedener Potentiale bei großen Gebäuden. Gibt da auch einen netten Aufsatz von der Firma Dehn. vg Maik
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