Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mit Triac induktive Last schalten?


von Christoph (Gast)


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Hallo allerseits,

ich möchte gern eine Schwingkolbenpumpe, also eine induktive Last, an 
230VAC mit einem AVR schalten. Die Pumpe hat 56W, hält sich also noch in 
Grenzen.
Mein Problem ist, dies nun vernünftig zu bewerkstelligen. Ich hatte das 
Ganze schon mit einem Relais aufgebaut, das ging ein halbes Jahr gut, 
nun ist das Relais futsch, da ich die Gebrauchskategorie AC-15 nicht 
beachtet hatte und es zwar für ohmsche Last (AC-1) 125W abkonnte, für 
rein induktive Lasten jedoch leider nur für 25 W ausgelegt war... Da ich 
relativ kleinen Bauraum nach oben und zum Schalten nur 5V zur Verfügung 
habe, kann ich kein dickeres Relais einsetzen, daher dachte ich an eine 
Triac-Schaltung nach angehängtem Schaltplan.
Meine Frage ist nun, ob ich mit dem Triac in Verbindung mit dem Snubber 
die 56W induktive Last einfach schalten kann, oder ob es da zu Problemen 
kommen könnte (da man ja überall liest, Triacs mögen lieber ohmsche 
Lasten).
Müsste ich ggf. noch was an der Schaltung verändern?

Danke schonmal!

Christoph

von Weingut P. (weinbauer)


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So lange Du keinen Phasenanschnitt machst, was mit dem MOC3042 ja nicht 
geht sollte das im grünen Bereich sein.

Schalte in einem Projekt Magnetventile 24AC auch so, hab aber den 
MOC3043 am Start.

von Kannnix (Gast)


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Versuch es doch mal damit S208T01
http://sharp-world.com/products/device/lineup/data/pdf/datasheet/s108t01_e.pdf

Ich habe alles damit am haus gemacht Jalusie, Dachkuppen, Garagentor, 
Grubenpumpe, usw. Und bis jetzt halten auch alle was die Versprechen.

Mfg Kannnix

von MaWin (Gast)


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MOC3042 ist für 127V Netze, hier nimmt man MOC3062.

Aber das grössere Problem ist, daß solche zero cross Schaltungen nicht 
unbedingt bei induktiven Lasten arbeiten. Will man den TRIAC garantiert 
zünden, sendet man ab dem Zeitpunkt wo er zünden soll, eine Kette von 
aufeinanderfolgenden kurzen Impulsen an den Optokoppler, bis der TRIAC 
zündet (oder darüberhinaus, zumindest nicht länger als bis zum nächsten 
Spannungsminimum).Dazu braucht der MOC sekundär eine Hilfsspannung. Die 
erreicht man im einfachsten Fall (Phasenverschiebung und Zündzeitpunkte 
halbwegs definiert) durch einen weiteren Kondensator an R3

http://www.fairchildsemi.com/an/AN/AN-3003.pdf
Figure 3

im flexibleren Fall durch ein ganzes Kondenstaornetzteil.

von Christoph B. (nuke)


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Danke schonmal allen Antwortenden!

Also müsste ich z.B. den MOC3052 einsetzen, da der ja keine 
Zero-Crossing-Schaltung hat? Im Datenblatt des selbigen ist auch R3 in 
meinem ersten Bild weggelassen, so wie in der angehängten Grafik. Wozu 
ist der Widerstand eigentlich gut?
Solid State Relais wäre auch ne Sache, die sind mir aber etwas zu teuer.

Christoph

von hinz (Gast)


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Christoph Brennig schrieb:
> Solid State Relais wäre auch ne Sache, die sind mir aber etwas zu teuer.

S26M D02, EUR 0,99

von Christoph B. (nuke)


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Das ist leider ein Zero-Cross-SSR...

von hinz (Gast)


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Christoph Brennig schrieb:
> Das ist leider ein Zero-Cross-SSR...

Und?

von Christoph B. (nuke)


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@hinz:

MaWin schrieb:
> Aber das grössere Problem ist, daß solche zero cross Schaltungen nicht
> unbedingt bei induktiven Lasten arbeiten.

Ich habe, wie oben schon geschrieben, eine induktive Last, weshalb MaWin 
auch schrieb, dass eine zero-cross-schaltung nicht vorteilhaft ist. 
Außerdem sind 0,6A max. Strom eventuell zu wenig, wenn ich an 
Einschaltströme denke.

Christoph

von hinz (Gast)


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Christoph Brennig schrieb:
> @hinz:
>
> MaWin schrieb:
>> Aber das grössere Problem ist, daß solche zero cross Schaltungen nicht
>> unbedingt bei induktiven Lasten arbeiten.
>
> Ich habe, wie oben schon geschrieben, eine induktive Last, weshalb MaWin
> auch schrieb, dass eine zero-cross-schaltung nicht vorteilhaft ist.

Das hat er so nicht geschrieben, und würde so auch nicht stimmen.


> Außerdem sind 0,6A max. Strom eventuell zu wenig, wenn ich an
> Einschaltströme denke.

Gemessen?

von Christoph B. (nuke)


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Gemessen nicht, aber Fakt ist, dass das genannte SSR relativ knapp 
dimensioniert ist. Ich nehm lieber was dickeres, was ich später nicht 
wieder auslöten muss, weil es aus unerfindlichen Gründen doch abraucht.

Mir wäre da ein diskreter Aufbau in dem Fall lieber.

von hinz (Gast)


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Christoph Brennig schrieb:
> Gemessen nicht, aber Fakt ist, dass das genannte SSR relativ knapp
> dimensioniert ist.

Nö, das ist nur deine Vermutung.


> Ich nehm lieber was dickeres, was ich später nicht
> wieder auslöten muss, weil es aus unerfindlichen Gründen doch abraucht.
>
> Mir wäre da ein diskreter Aufbau in dem Fall lieber.

Des Menschen Wille...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der MOC3062 ist da schon das richtige. Habe in Verbindung mit einem 
BTA15/600 schon einen 1200 Watt Kondensatormotor mit Schwingungspaketen 
gesteuert. Die Versuche waren zwar nicht erfolgreich (Motor ist wie wild 
hin und her gehopst), aber kaputt gegangen ist nix. Mit einem 
'Snubberless' Triac kannst du dir sogar das Snubberglied sparen (duh!), 
vor allem bei so einer kleinen Last.
Ein Oszi am Leistungsausgang hat auch keine wilden Überschwinger oder 
Spannungsspitzen gezeigt, alles schön im Nulldurchgang.

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