Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsüberhöhung bei Schwachlast im 50Hz-Netz


von Roland D. (Gast)


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Hallo,
ich habe kürzlich gelesen, daß im 50Hz-Stromnetz die Gefahr besteht, daß 
bei Schachlast (Nachts) beim Verbraucher wesentlich höhere Spannungen 
als 400V/230V auftreten. Durch Blindleistungskompensation oder durch 
höhere Last läßt sich das anscheinend vermeiden. Weiß jemand, wie das 
sein kann? Ich verstehe es nicht ganz.

Wahrscheinlich muß man das Netz als Reihenschwingkeis sehen, bei dem man 
am Kondensator mißt. Aber wie wird die Schwingung durch 
Blindleistungskompensation vermieden? Die Frequenz wird dadurch sicher 
nicht geändert, also sollte die Spannungsüberhöhung trotzdem 
auftreten...

Dumme Frage: Gibt es auch den umgekehrten Fall, also daß die Spannung 
beim Verbraucher durchirgendwelche Schingungen zu niedrig wird?

Vielen Dank!

von Klaus (Gast)


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>ich habe kürzlich gelesen,
Wo?  Link zum Artikel?

>beim Verbraucher wesentlich höhere Spannungen
Was ist "wesentlich höher"?

Laut  http://de.wikipedia.org/wiki/Netzspannung
Dort steht u.a.:
"Seit 2009 darf die Netzspannung von 230 V um ±10 % abweichen, damit 
sind 207 Volt bis 253 Volt erlaubt."

Das wird im Normalfall sicher nicht überschritten.
Bei Blitzeinschlag aber schon.
Da helfen Überspannungsschutzelemente in der (Haus-) Verteilung ("Dehn 
Ventil") so man diese einbaut.
Und vor allem eine Hausratversicherung mit der Überspannungsklausel.

Mit deinen "Schwingungen" brauchst du dir keine Gedanken machen; das ist 
eher Esoterik.

von U. B. (Gast)


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> ... damit sind 207 Volt bis 253 Volt erlaubt."

Übliche Betriebsmittel für "zu Hause" sind lt. Aufschrift für 250 V 
'zugelassen'.

Wenn die Bude nun abbrennt, weil es wg. 253 V geknallt hat, haben 
Juristen bestimmt ein weites Betätigungsfeld, auf dass sie bis auf 
weiteres nicht arbeitslos werden ?!

von Veit (Gast)


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Hallo,

sie haben richtig gehört. Wenn die Spannung einer Freileitung am Ende 
eine
niedrigere Spannung (also Spitzenlast) als am Anfang (200km 
Entfernung)hat, dann muss man mit
kapazitiven Blindleistung kompensieren. Man kompensiert bis
die Spannung wieder bei 100% ist. Die Werte der zugeschalteten 
Kondensatoren liegen bei 3-5uF. Bei schwachlast kompensiert man mit 
riesigen Drosseln (Induktivitäten). Der Faktor P2/Pnat 
(Wirkleistung/natürliche Leistung) verändert sich in diesem Fall und 
liegt somit ober- und unterhalb von 1.

mfg Johannes

von tobi (Gast)


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mit Blindleistung kann die Netzspannung sowohl angehoben, als auch 
abgesenkt werden. Es lohnt sich hierfür mal nach dem Begriff Kapp'sches 
Dreieck zu suchen um die Erklärung zu finden.
Im Schwachlastzeiten besteht insbesondere bei ausgedehnten Ortsnetzen 
(lange Stichleitungen) mit vielen EZAs die Gefahr der 
Spannungsüberhöhung da diese natürlich weiterhin Wirkleistung 
(neuerdings auch ein wenig ind. Blindleistung wenn vom EVU gefordert um 
eben diesen Effekt auszugleichen) einspeisen.

Gruß

von Linker (Gast)


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von tobi (Gast)


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Ich glaube der Fragesteller bezieht sich eher auf Niederspannungsnetze

von Malefiz (Gast)


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U. B. schrieb:
>> ... damit sind 207 Volt bis 253 Volt erlaubt."
>
> Übliche Betriebsmittel für "zu Hause" sind lt. Aufschrift für 250 V
> 'zugelassen'.
>
> Wenn die Bude nun abbrennt, weil es wg. 253 V geknallt hat, haben
> Juristen bestimmt ein weites Betätigungsfeld, auf dass sie bis auf
> weiteres nicht arbeitslos werden ?!

als Hersteller wäre es blöd wenn man so knapp toleranten baut da man 
dann bei natürlichen bauteilschwankungen schnell auf der Seite von zu 
knapp

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