Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spinnt LTspice?


von Peter Z. (Gast)


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Hallo user von LTspice!

Ich bin da auf eine Ungereimtheit gestoßen:

Ich habe zwei Spannungsquellen in Serie.
Die eine macht 40mV
Die zweite 400uV und 100Hz.
Simulation mit 100ms Stopzeit und Zeitauflösung 100us

Was dabei heraus kommt siehe Bild.
Ist doch schon fast moderne Kunst!
Wie kann ich mir das erklären?
Hat das Konsequenzen auf mein Vertrauen an Simulationsergebnisse von 
LTspice?

von Jürgen (Gast)


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ich bin kein Experte, aber kann es sein, dass du eine Seite der oberen 
Spannungsquelle offen gelassen hast?

von B. S. (bestucki)


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Peter Zz schrieb:
> Ich bin da auf eine Ungereimtheit gestoßen:
Ich erhalte das selbe Ergebnis.

Jürgen schrieb:
> ich bin kein Experte, aber kann es sein, dass du eine Seite der oberen
> Spannungsquelle offen gelassen hast?

Genau! Schalt mal ein Widerstand parallel zu V2.

Übrigens kannst du den Offset direkt bei V2 definieren.


EDIT: Der Widerstand sollte höchstens 1k betragen. Bei höheren Werten 
gibts wieder eine Verzerrung. Warum das so ist, kann ich dir nicht 
sagen.

von Dr.Schäfer (Gast)


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Ist ja lustig, machts bei mir auch.

Wenn man die Komprimierung abschaltet ist es weg: Simulate -> Control 
Panel -> Compression -> Haken bei Enable 1st+2nd Order Compression raus

(Widerstand hilft bei mir nicht)

von Dr.Schäfer (Gast)


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Zu spät gelesen, unter 1k hilfts auch...

von Helmut S. (helmuts)


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Hallo Peter,
LTspice hat standardmäßig die Datenkompression an, damit sich die Größe 
der Ergebnisdatei(.raw) reduziert. Dadurch werden aber speziell kleine 
Details nicht mehr gespeichert.
Diese Kompression kann man entweder im Control Panel oder im Schaltplan 
abschalten. Am besten schaltet man die im Schaltplan aus.

.options plotwinsize=0

Gruß
Helmut

PS: Am besten man schaltet bei allen Analogschaltungen die 
Datenkompression mit obigem Kommando aus.

von Osche R. (Gast)


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Also Unterabtastung. Der gleiche Effekt, den Du mit einem billigen DSO 
siehst.

von Peter Z. (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Diese Kompression kann man entweder im Control Panel oder im Schaltplan
> abschalten.

Hallo Helmut,
ich danke dir herzlich.
Damit ist mein Vertrauen in LTspice wiederhergestellt   :-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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@Helmut S.:

Kann man die Komprimierung auch irgendwo dauerhaft deaktivieren? Die
Einstellung über das Menü hält ja immer nur bis zum Ende der aktuellen
Sitzung. Und in jeder neuen Schaltung das ".options plotwinsize=0"
einzufügen, ist auch etwas mühselig.

Eigentlich möchte ich die Komprimierung solange nicht, wie meine
Festplatte noch genügend freie Kapazität hat. Ist das nicht mehr der
Fall, kann ich sie ja immer noch einschalten.

von Helmut S. (helmuts)


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Man kann die Kompression nicht in den Voreinstellungen permanent 
ausschalten. Der Grund ist, dass die Simulation eines Schaltreglers 
schnell eine Ausgabedatei mit hunderten von Megabytes erzeugt. Bei 500MB 
aufwärts wird dann der Waveform-Viewer langsam "zäh". Da ist es von 
großem Vorteil, dass durch die Kompression die Dateigröße auf 1/3 
schrumpft. Damit nun niemand der Schaltregler simuliert vergisst diese 
Kompression einzuschalten, hat der Entwickler(Mike) von LTspice 
beschlossen, dass beim Neustart von LTspice diese Kompression immer an 
ist. Deshalb mein Vorschlag das Kommando zum Abschalten der 
Datenkompression in den Schaltplan zu schreiben.
.options plotwinsize=0


Falls man mal doch einen Datei mit mehreren Gigabytes hat, dann sollte 
man die in eine Fast-Access-Datei umwandeln. Dadurch wird der 
Waveform-Editor wider rasend schnell, auch mit einer xGByte großen 
Datei.
Files -> Convert to Fast Access

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Vielen Dank für deine Antwort, auch wenn sie nicht ganz den Inhalt
hatte, den ich mir erhofft hatte. Aber dafür kannst du natürlich
nichts ;-)

Schaltregler habe ich mit LTspice ganz selten simuliert (obwohl das
Programm ja primär dafür ins Leben gerufen worden ist). Deswegen hatte
ich auch noch nie Gigabytes an Raw-Daten. Die größte Datei, die hier
noch herumliegt, hat komprimiert 31 MB. Ohne Komprimierung wächst sie
auf 34 MB, was im Zeitalter von Terabyteplatten eher Peanuts sind.

Die Schaltung mit den 34 MB war übrigens tatsächlich ein Schaltregler,
aber ein aus Einzelteilen zusammengesetzter ohne LT-Chip.

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