Forum: PC Hard- und Software ubuntu 12.04: Probleme, einen zweiten NIC einzurichten


von Uhu U. (uhu)


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Ich möchte den zweiten NIC für mein neues Ubuntu 12.04 einrichten, komme 
aber auf keinen grünen Zweig damit.

Das Netzwerk soll mit statische IP-Adressen eingerichtet werden. Dazu 
habe ich die /etc/network von 10.04 übernommen und die vertauschte 
Nummerierung der eth?-Devices angepaßt. Außerdem kam der Eintrag für die 
dns-nameservers dazu.

Den NetworkManager habe ich per /etc/NetworkManager/NetworkManager.conf 
deaktiviert, weil er das komische Verhalten der Mühle nur noch 
undurchsichtiger macht.
1
# /etc/network
2
auto lo
3
iface lo inet loopback
4
5
#auto eth0
6
#iface eth0 inet static
7
#  address 172.30.5.24
8
#  netmask 255.255.255.0
9
#  network 172.30.5.0
10
#  broadcast 172.30.5.255
11
12
auto eth1
13
iface eth1 inet static
14
        address 192.168.254.2
15
        netmask 255.255.255.0
16
        network 192.168.254.0
17
        broadcast 192.168.254.255
18
        gateway 192.168.254.1
19
        dns-nameservers 192.168.254.1
1
# /run/resolvconf/resolv.conf
2
nameserver 192.168.254.1
3
nameserver 127.0.0.1

Das 1. Propblem:
So lange der Eintrag für eth0 in der /etc/network auskommentiert ist, 
komme ich per FF ins Web.
Wenn der Eintrag aktiviert wird (und das Netzwerk neu gestartet wurde), 
ist das Internet nicht mehr zugänglich.

Der Router ist per ping erreichbar.

Das 2. Problem(chen):
Zuverlässiges Neustarten des Netzwerkes bekomme ich nur per reboot hin. 
Weder 'sudo /etc/init.d/networking restart' noch 'sudo service 
network-manager restart' funktioniert zuverlässig.

Was ist da los?

von Lukas K. (carrotindustries)


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Dieses /etc/network*-Geraffel wrappt primär um ifconfig. Poste mal die 
Ausgabe von ifconfig bei den fraglichen Konfigurationsoptionen.

Uhu Uhuhu schrieb:
> So lange der Eintrag für eth0 in der /etc/network auskommentiert ist,
> komme ich per FF ins Web.
traceroute ist dein Freund.

PS: Nanun, wo bleibt Arch? :(

von Uhu U. (uhu)


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Lukas K. schrieb:
> Poste mal die Ausgabe von ifconfig bei den fraglichen
> Konfigurationsoptionen.
1
eth0      Link encap:Ethernet  HWaddr 00:1d:60:aa:db:21  
2
          inet6 addr: fe80::21d:60ff:feaa:db21/64 Scope:Link
3
          UP BROADCAST RUNNING MULTICAST  MTU:1500  Metric:1
4
          RX packets:0 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
5
          TX packets:20 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
6
          collisions:0 txqueuelen:1000 
7
          RX bytes:0 (0.0 B)  TX bytes:3691 (3.6 KB)
8
          Interrupt:18 
9
10
eth1      Link encap:Ethernet  HWaddr 00:40:f4:5c:0f:5a  
11
          inet addr:192.168.254.2  Bcast:192.168.254.255  Mask:255.255.255.0
12
          inet6 addr: fe80::240:f4ff:fe5c:f5a/64 Scope:Link
13
          UP BROADCAST RUNNING MULTICAST  MTU:1500  Metric:1
14
          RX packets:2299 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
15
          TX packets:2203 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
16
          collisions:0 txqueuelen:1000 
17
          RX bytes:2237978 (2.2 MB)  TX bytes:259342 (259.3 KB)
18
          Interrupt:18 Base address:0xd800

Wenn ich eth0 dazukonfiguriere, steht in der ifconfig-Ausgabe lediglich 
zusätzlich die Zeile 'inet addr:...' mit den richtigen Daten.

Wieso ohne Eintrag in /etc/network/interfaces die eth0 überhaupt 
erscheint, verstehe ich nicht. (ifconfog ohne -a!) Da funkt doch 
irgendwas dazwischen...

traceroute <router-ip-adresse> meint, es könnte den host nicht finden.

> PS: Nanun, wo bleibt Arch? :(

Ich brauche ein zuverlässig lauffähiges System und das in überschaubarem 
Zeitrahmen - nachdem ich mit Arch nur von einem Problem ins nächste 
gestolpert bin, habe ich es fürs erste aufgegeben. (Wie du siehst, gibt 
es auch mit Ubuntu genug Reibereien...)

von Lukas K. (carrotindustries)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Da funkt doch
> irgendwas dazwischen...
Sicher, dass du den networkmanager auch nachhaltig abgestellt hast? Seh' 
mal nach, ob da doch nicht irgendwo noch ein Prozess rumgeistert.

von Uhu U. (uhu)


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Ja, der network-manager läuft noch.

Ich meinte, ihn mit /etc/NetworkManager/NetworkManager.conf stillgelegt 
zu haben:
1
[main]
2
plugins=ifupdown,keyfile
3
dns=dnsmasq
4
5
no-auto-default=00:40:F4:5C:0F:5A,00:1D:60:AA:DB:21,
6
7
[ifupdown]
8
managed=true
Offenbar reicht das nicht.

von Lukas K. (carrotindustries)


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1
sudo service network-manger stop
 und aus upstart austragen. Bei Arch könnte ich dir hier weiterhelfen, 
bei Ubuntu muss ich passen ;)

von Rolf M. (rmagnus)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Das 1. Propblem:
> So lange der Eintrag für eth0 in der /etc/network auskommentiert ist,
> komme ich per FF ins Web.
> Wenn der Eintrag aktiviert wird (und das Netzwerk neu gestartet wurde),
> ist das Internet nicht mehr zugänglich.

Was sagt denn route -n? Wird evtl. eine Default-Route für eth0 
eingetragen?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Wieso ohne Eintrag in /etc/network/interfaces die eth0 überhaupt
> erscheint, verstehe ich nicht.

Weil dem Interface eine IPv6-Adresse zugewiesen ist, vielleicht vom 
avahi-dameon, da es ja eine link-local-Adresse ist. Aber stört 
eigentlich nicht weiter.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Das 2. Problem(chen):
> Zuverlässiges Neustarten des Netzwerkes bekomme ich nur per reboot hin.
> Weder 'sudo /etc/init.d/networking restart' noch 'sudo service
> network-manager restart' funktioniert zuverlässig.

Wie sieht's mit ifdown/ifup aus?

von Salewski (Gast)


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Autor: Lukas K. (Firma: carrotIndustries) (carrotindustries)
Datum: 06.06.2012 19:23

>Bei Arch könnte ich dir hier weiterhelfen,
>bei Ubuntu muss ich passen ;)

Bei Arch hatte er damals scheinbar das Problem, dass nur ein einziger 
NIC konfiguriert werden konnte, siehe

>Die Ursache ist wohl eine andere: /etc/rc.config ist angeblich nur für
>einen NIC ausgelegt.

Beitrag "Re: Arch Linux kommt mit dem NIC nicht klar"

Ist das wirklich so?

von Uhu U. (uhu)


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Es lag am routing: Nach Freigabe von eth0 gab es zwei default-Routen - 
die erste betraf eth0 und schickte damit alles, was FF loschicken wollte 
direkt ins Abseits.

Mit 'route del default' ließ sich das Problem wegbügeln.

Zu Arch: die Distribution hat ein völlig anderes Setup-System als 
Ubuntu. Arch kann per /etc/rc.config nur einen NIC - das war dort das 
Problem.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Arch kann per /etc/rc.config nur einen NIC - das war dort das
> Problem.

Die rc.conf soll auch keine umfassende Netzwerkkonfiguration bieten, sie 
soll nur den Großteil der (einfachen) Fälle abdecken, und das tut sie 
auch. Für alles übrige hat arch netcfg, das sollte dann auch mit n>1 
NICs klarkommen.

von Uhu U. (uhu)


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Ich bin immer noch am knobeln, was auf diesem Ubuntu 12.04 - Netz 
gespielt wird.

Meine /etc/network/interfaces sieht folgendermaßen aus:
1
auto lo
2
iface lo inet loopback
3
4
auto eth1
5
iface eth1 inet static
6
  address 192.168.254.3
7
  netmask 255.255.255.0
8
  network 192.168.254.0
9
  broadcast 192.168.254.255
10
  gateway 192.168.254.1
11
  dns-nameservers 192.168.254.1
12
13
auto eth0
14
iface eth0 inet static
15
  address 172.30.5.24
16
  netmask 255.255.255.0
17
  network 172.30.5.0
18
  broadcast 172.30.5.255

Nach dem Boot entsteht daraus folgende Routingtable - die keinen 
Internetzugriff ermöglicht (der Router hängt an eth1):
1
Kernel IP routing table
2
Destination     Gateway         Genmask         Flags Metric Ref    Use Iface
3
default         lx6             0.0.0.0         UG    0      0        0 eth0
4
default         router          0.0.0.0         UG    100    0        0 eth1
5
link-local      *               255.255.0.0     U     1000   0        0 eth1
6
172.30.5.0      *               255.255.255.0   U     1      0        0 eth0
7
192.168.254.0   *               255.255.255.0   U     1      0        0 eth1

router ist 192.168.254.1

lx6 ist der Rechner, auf dem sich das Drama abspielt. Er ist als 
172.30.5.24 in die /etc/hosts eingetragen.

Das Routing funktioniert erst, wenn ich mit
1
route del default
den ersten default-Eintrag weggeputzt habe.

Was zum Teufel bringt die Mühle dazu, aus der interfaces eine Routing 
Tabelle mit zwei Defaultgateways zu bauen?

Wie wird eigentlich die Routingtabelle abgearbeitet?

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