Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik letzte Kontrolle der Schaltung


von Daniel (Gast)


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Hallo,
ich habe mir einen Verstärker gebaut. Schaltplan ist im Angang.
Meine Frage ist jetzt. Kann der so funktionen oder ist das ein 
Störsender?
Der Verstärker ist bisher nur bei TINA getestet worden und es sieht ganz 
gut aus, bis auf die kleine Offsetspannung von -90mV am Ausgang, aber 
die bekomme ich nicht weg.
Wenn ich ehrlich bin habe ich etwas Angst um die Teile.
Es wäre echt nett, wenn ihr da mal ein Auge drauf werft.

vielen Dank und viele Grüße,
Daniel

von Michael B. (laberkopp)


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Bis auf die Sziklai-Pärchen
ist das eine ganz normale Standardschaltung
eines Klasse AB Audioverstärkers,
mit Miller-Kompensation und long tailed pair.

Der wird bei ordentlichem Aufbau schon funktionieren,
da aber Oszillatoren und Verstärker im Prinzip
dieselbe gegengekoppelte Schaltung sind, liegt es am
Aufbau und nicht am Schaltplan, ob was schwingt.

Wenn du auf etwas modernere Transistoren umstellst,
bekommst du einen Verstärker der etwas weniger rauscht.

Man sollte bei selbstgebauten Verstärkern also immer
überprüfen ob sie schwingen.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30

Dem Verstärker fehlt natürlich noch das wesentliche:

Kurzschlusschutz damit nicht jedesmal wenn sich die
Lautsprecherlitzen berühren die Transistoren kaputt
gehen, Übertemperaturschutz damit bei längerem
Kurzschluss oder Belastung über den dimensioniertem
Kühlkörper abgeschaltet wird, Netzteil mit Thermoschalter
im Trafo damit der für RMS und nicht Dauerlast ausgelegt
werden kann, Ausgangsrelais welches beim Einschalten und
Ausschalten zur Vermeidung des Plopps und bei
Gleichspannung am Ausgang zum Schutz der Lautsprecher
bei defektem Verstärker den Lautsprecher abtrennt.

 http://users.swing.be/edwinpaij/short_circuit_protection.htm 
(Kurzschlußschutz)
 http://www.angelfire.com/sd/paulkemble/sound7.html (Schutzschaltungen)
 http://www.audiocreativ.com/Download/D-10-V.pdf 
(Lautsprecherschutzschaltung)
 http://users.swing.be/edwinpaij/module_de_protection_cc_pour_hp.htm 
(Lautsprecherschutzschaltung)
 http://schaltplan.de.tl/Lautsprecher_Schutzschaltung.htm

von Daniel (Gast)


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Die Schutzschaltungen folgen noch.
Überlastschutz ist schon im Trafo eingebaut. Sicherungen habe ich auch 
drinnen.

Bisher rauscht er etwas aber es geht noch.
Wenn meine Signalquelle wieder funktionsbereit ist, probiere ich es mal 
mit Signal.

von Arno H. (arno_h)


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Auf der Angelfire-Seite kannst du dir auch Beispiele für die Fail-Safe 
Beschaltung der Vorspannungserzeugung anschauen Die schickt nicht bei 
jedem Poti-Aussetzer den Verstärker ins Nirwana.

Arno

von Joachim (Gast)


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C2 macht als Miller-Kondensator nur begrenzt Sinn. Bei einem Strom für 
die Eingangsstufe von etwa 24V/12kOhm, also etwa 2 mA bzw. 1 mA pro 
Transistor ergibt sich eine Grenzfrequenz von > 60 MHz. Ein größerer 
Wert würde aber die Slew Rate zu sehr verschlechtern.

Mit einem Widerstand vor den Basen der Endstufentransistoren T7 und T8 
kann man die Schwingneigung auch etwas begrenzen. Aus dem Bauch heraus 
würde ich 10 Ohm vorschlagen.

Sind T5 und T6 auch gekühlt?

Gruß

von Daniel (Gast)


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T5 und T6 sind nicht gekühlt.

Warum macht C2 nur begrenzt Sinn?

von Joachim (Gast)


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Daniel schrieb:
> T5 und T6 sind nicht gekühlt.

Ähm ja, das müsste man vielleicht noch mal besser durchrechnen. Bei 
einer esten, aber wohl fehlerhaften Abschätzung bin auf mehr als 1 W bei 
Vollaussteuerung gekommen, unter der Annahme das die Stromverstärkung 
der Endstufentransistoren max. 30 ist. Jetzt bin ich auf 0,25 W gekoen, 
was ja noch OK ist...

> Warum macht C2 nur begrenzt Sinn?

Weil der Strom, den die Eingangstransistoren zum Umladen von C2 liefern 
können, so groß ist, daß die resultierende Grenzfrequenz bei über 60 MHz 
läge. Das machen aber die Endstufentransistoren nicht mehr mit.

Gruß

von Daniel (Gast)


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Die werden bisher kein bischen warm.


Wie groß sollte der denn sein?

von Eddy C. (chrisi)


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Ohne die Schaltung simuliert zu haben, aber ein Blick auf C2 würde mir 
sagen:

Die Grenzfrequenz errechnet sich aus dem Ausgangswiderstand der 
Eingangsstufe, welcher ca. durch R4 repräsentiert wird, und C2, 
multpliziert mit der Spannungsverstärkung durch T3. Mit einer 
Spannungsverstärkung von 50 käme ich auf passende 32kHz.

Das ist jetzt nur grob überschlagen, aber für mich macht das Sinn.

von Joachim (Gast)


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Daniel schrieb:
> Wie groß sollte der denn sein?

Macht die Ausnutzung des Millereffekts nicht eigentlich nur bei ICs so 
wirklich Sinn, weil man dort keine größeren Kondensatoren integrieren 
kann bzw. möchte?


Wie geschrieben: Wenn Du ihn größer machst, versaust Du die die 
SlewRate= 2 mA / C2. Die TIM-Verzerrungen werden größer: C2 wird über 
die T1 geladen, aber über R4 entladen.

Ich denke, eine Frequenzgangkompensation über alles, mit einer 
Grenzfrequenz Deiner Wahl macht mehr Sinn.

Gruß

von Joachim (Gast)


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Eddy Current schrieb:
> Ohne die Schaltung simuliert zu haben...

Du hast Recht. Daher von meiner Seite jetzt: Nuhr.

Ich bin von 2*pi*f_T= Steilheit/C2 ausgegangen. Beispiel: Beim 741 wäre 
C2 30 pF bei I_K der Eingangsstufe von 20 uA.

Gruß

von Daniel (Gast)


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TINA sagt mir, dass die Grenzfrequenz bei ca. 80kHz liegen muss.
Das mit den TIM-Verzerrungen ist nicht das Problem, die liegen bei etwa 
-55dB also bei 0,1%. Später im Betrieb wird das Eingangssignal ein 
mp3-Player liefern, d.h. dass die höchste Frequenz bei 20kHz liegen 
wird.

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