Forum: Offtopic Die Spanier kommen - und die Geier mit ihnen


von Martin (Gast)


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Habe heute schon wieder eine Anfrage von einem 
Personaldienstleistungsunternehmen bekommen, ob ich nicht einen 
preisgünstigen Spanier einstellen will.

Die Sache hat Methode: Unzählige Personalheinis versuchen auf den Zug 
aufzuspringen und an den billigen Fachkräften mitzuverdienen.

Besonders penetrant:

http://www.xing.com/profile/Claudia_Guenther38

überall in die Gruppen reingehen und Werben, was das Zeug hält.

Ich frage mich, was die den Spanieren erzählen! Das Märchen vom goldenen 
Deutschland? Das Märchen vom Fachkräftemangel?

: Gesperrt durch User
von Al3ko -. (al3ko)


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Martin schrieb:
> Ich frage mich, was die den Spanieren erzählen! Das Märchen vom goldenen
> Deutschland? Das Märchen vom Fachkräftemangel?

Du glaubst gar nicht, was die Spanier für Hoffnungen in Deutschland 
haben. Ich habe mit vielen zusammen studiert und alle betrachten 
Deutschland als ein Paradies im Vergleich zu Spanien.

Gruß

von Tom (Gast)


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>Ich frage mich, was die den Spanieren erzählen! Das Märchen vom goldenen
>Deutschland? Das Märchen vom Fachkräftemangel?

Bein 25% Arbeitslosenquote und 50% Jugendarbeitslosenquote braucht man 
nicht viel erzählen.

von Martin (Gast)


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naja, warten wir dann einfach mal, bis die ersten zurückkommen nach 
spanien und von ihren positiven Erfahrungen hier berichten

von Faktenschreiber (Gast)


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Es gibt viel zu erzählen

So haben wir in der BRD effektiv

- 6 Mio  ALG1
- 5 Mio  ALG2

Alleine dies sind also schon 11 Mio Arbeitslose

Dann haben wir einen Sprunghaften Anstieg von "Unternehmern"
es wird kolportiert von 1 auf 4 Mio

Wieviele davon sind "gutverdienende"

Dann die Heerschar der 1 -- 400 Euro Jobber ohne effektiven 
Rentenanspruch

Die vielen "Austherapierten" im Sinne Frühverrentete etc kommen 
korrekterweise hinzu .

Das heißt , wir haben hier mal ganz schnell 15-17 Mio Arbeitslose.

Also net grad Vollbeschäftigung bei 45 Mio Arbeitsfähigen hierzulande.


Wustet Ihr eigentlich , daß über 1 Jahr suchende Ings  in der Statstik 
ihren Bildungsgrad "aberkannt" bekommen ... So tauchen natürlich immer 
weniger Ings auf - womit man einen FKm besser begründen kann.

Fazit: Nix gegen Spanier usw , aber es wäre schon besser, man würde erst 
mal die eigenen Leutz korrekt zählen UND behandeln.

von Martin (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> Wustet Ihr eigentlich , daß über 1 Jahr suchende Ings  in der Statstik
>
> ihren Bildungsgrad "aberkannt" bekommen

quellen?????

von Florian (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> die eigenen Leutz

Evangelikale Freikirche, sprich Sekte?

Oder wer spricht noch so dumpf?

von Ich (Gast)


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Was erwartet Ihr?

Die Frau macht ihren Job.
Bei dem propagierten Fachkräftemangel, es fehlen ja nicht nur 100.000+ 
Ingenieure (zumindest nach Ansicht des VDI) sondern auch Altenpfleger, 
.... etc.
Spanien hat nun mal eine sehr hohe Arbeitslosenquote, darunter sind 
sicher auch ein paar für den deutschen Arbeitsmarkt geeignete Kandidaten 
(Ausbildung, Erfahrung, Alter, Sprachkenntnisse,...)

Das sich Geier an den Markt hängen, wen wunderts?

Hey, wir sind die Super-Spezies, wir haben hunderttausende 
hochqualifizierte passgenaue (spanische) Fachkräfte.

Faktenschreiber schrieb:
> Wustet Ihr eigentlich , daß über 1 Jahr suchende Ings  in der Statstik
> ihren Bildungsgrad "aberkannt" bekommen ... So tauchen natürlich immer
> weniger Ings auf - womit man einen FKm besser begründen kann.

Nach einem Jahr (und eher) wird sich ein Ingenieur auch auf 
unqualifiziertere Stellen bewerben müssen.

von Mischmasch (Gast)


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Martin schrieb:
> Besonders penetrant:
>
> http://www.xing.com/profile/Claudia_Guenther38
>
> überall in die Gruppen reingehen und Werben, was das Zeug hält.
>

Alkima Consulting?

Man vergleiche mal das Bild des Düsseldorfer Büros auf

http://www.alkimiaconsulting.com/de/contacto.html

mit der Realität auf Google Street View

http://maps.google.com/maps?q=d%C3%BCsseldorf+rethelstra%C3%9Fe+153&hl=en&ie=UTF8&ll=51.238447,6.800587&spn=0.000112,0.000301&sll=51.238443,6.800411&sspn=0.000903,0.002411&t=h&hnear=Rethelstra%C3%9Fe+153,+40237+D%C3%BCsseldorf,+Nordrhein-Westfalen,+Germany&layer=c&cbll=51.23846,6.800567&panoid=hP_DlnMfaUYWmJz4PaF7mw&cbp=12,182.42,,0,3.56&z=22

Ein Hinterhof zwischen Kaulmann und Kamps.

Das Bild des spanischen Büros stimmt natürlich auch nicht ganz

http://maps.google.com/maps?q=Gran+de+Gracia+15,+2-1+08012+Barcelona&ie=UTF8&ll=41.398331,2.157279&spn=0.000537,0.001206&oe=utf-8&client=firefox-a&channel=rcs&hnear=Carrer+Gran+de+Gr%C3%A0cia,+15,+08012+Barcelona,+Catalunya,+Spain&t=h&layer=c&cbll=41.398391,2.157199&panoid=Bxr7Z_WoeGFG-pin8LlfQA&cbp=12,227.79,,0,0&z=20

> Ich frage mich, was die den Spanieren erzählen! Das Märchen vom goldenen
> Deutschland? Das Märchen vom Fachkräftemangel?

Nach dem Bild auf der Homepage ist genau das zu vermuten. Versprochen 
werden Glaspaläste, geliefert wird maximal Hinterhof.

von reNur (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> So haben wir in der BRD effektiv
>
> - 6 Mio  ALG1
> - 5 Mio  ALG2
>
> Alleine dies sind also schon 11 Mio Arbeitslose

Äh ja... nach meinen Recherchen (die man innerhalb von 2min bei google 
anstellen kann) waren im Jahr 2011 im Schnitt deutlich weniger als 1 
Mio. Menschen Empfänger von ALG1 (892.000). ALGII waren auch deutlich 
unter 5 Mio. Leistungsempfänger.

Aber ich bin mir sicher, du weisst da besser Bescheid...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus Dietmar schrieb:
> Martin schrieb:
>> Ich frage mich, was die den Spanieren erzählen! Das Märchen vom goldenen
>> Deutschland? Das Märchen vom Fachkräftemangel?
>
> Du glaubst gar nicht, was die Spanier für Hoffnungen in Deutschland
> haben. Ich habe mit vielen zusammen studiert und alle betrachten
> Deutschland als ein Paradies im Vergleich zu Spanien.

Bzgl. Arbeitsmarkt ist das wohl auch so.
Da unten geht zur Zeit gar nichts, hier zumindest etwas.

Hatte gestern meinen ersten spanischen Ingenieur an der Strippe, der im 
Zuge der Krise hierher gewechselt ist - so langsam kommen anscheinend 
die ersten an. Das Deutsch war erstaunlich brauchbar.

Ich würde vermutlich auch einen einstellen (wenn denn die Menge an 
Arbeit schon reichen würde) - aber kaum, weil er "billiger" ist - mir 
würde es um sein Spanisch gehen. Im latein- und südamerikanischen Raum 
ist es leider oft sehr mau mit dem Englischen. Wer da einen kompetenten 
Mann hat, der fließend Spanisch spricht, hat enorme Vorteile.

Chris D.

von Gaudi (Gast)


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Mischmasch schrieb:
> Das Bild des spanischen Büros stimmt natürlich auch nicht ganz
>
> http://maps.google.com/maps?q=Gran+de+Gracia+15,+2...

Mensch, das ist doch das Casa Batllo von Gaudi.

Martin schrieb:
> Habe heute schon wieder eine Anfrage von einem
> Personaldienstleistungsunternehmen bekommen, ob ich nicht einen
> preisgünstigen Spanier einstellen will.

Wie formulieren die Personalanbieter so ein Angebot - würde mich 
interessieren. So in etwa ? "Herr Martin, wir haben ein ganz tolles 
Angebot für Sie: Ein fertig eingearbeiteter Gebrauchsingenieur aus 
Bilbau. Günstig, stubenrein und mit Geld-Zurück Garantie."

von voodoofrei (Gast)


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Tom schrieb:
>>Ich frage mich, was die den Spanieren erzählen! Das Märchen vom goldenen
>>Deutschland? Das Märchen vom Fachkräftemangel?
>
> Bein 25% Arbeitslosenquote und 50% Jugendarbeitslosenquote braucht man
> nicht viel erzählen.

Im Prinzip ist es bei den Griechen nicht anders - nur hab ich bisher 
weder in den Medien in der Realität etwas von griechischen Fachkräften 
gehört, die nach Deutschland stürmen oder gestürmt sind. Die ersten 
Spanier sind ja schon vor Wochen in Schwäbisch-Hall gesichtet worden.

von Gaudi (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich würde vermutlich auch einen einstellen (wenn denn die Menge an
> Arbeit schon reichen würde) - aber kaum, weil er "billiger" ist - mir
> würde es um sein Spanisch gehen.

Mag vielleicht bei Dir so sein. Ich bin mir aber nicht sicher, ob andere 
AG das genauso sehen. Die Ausbildung (Qualität) ist sicherlich mit der 
deutschen vergleichbar, d.h. es geht um Verfügbarkeit und vor allem um 
Preis.

von Gaudi (Gast)


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Auch das ist interessant:

"Der Verband der Ingenieure will eine Art Berufsausweis einführen, der 
klar und verständlich sagt, welche Qualifikationen ein Arbeitnehmer hat. 
So könnten Arbeitgeber auch die Fähigkeiten von ausländischen Bewerbern 
leichter beurteilen."

Der Verband - wird wohl VDI sein - will also eine Art absolute 
Vergleichbarkeit herbeiführen. Wenn ein Arbeitgeber jemanden sucht, dann 
soll das so ablaufen als wenn Du bei Guenstiger.de einen neuen Toaster 
suchst. Groß verhandeln und sich verkaufen ist eher unerwünscht, oder 
wie soll man das verstehen?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gaudi schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ich würde vermutlich auch einen einstellen (wenn denn die Menge an
>> Arbeit schon reichen würde) - aber kaum, weil er "billiger" ist - mir
>> würde es um sein Spanisch gehen.
>
> Mag vielleicht bei Dir so sein. Ich bin mir aber nicht sicher, ob andere
> AG das genauso sehen.

Klar, ich kann nicht für alle sprechen :-)
Natürlich muss man immer auf die Kosten achten, aber das ist nicht das 
Wichtigste - zumindest wenn man sich nicht bei Gewinnmargen im 
einstelligen Prozentbereich rumkrebst.

> Die Ausbildung (Qualität) ist sicherlich mit der
> deutschen vergleichbar,

Da wäre ich vorsichtig. Insbesondere die universitäre Ausbildung dürfte 
schon gegenüber der hiesigen abfallen. Ich erlebe das gerade live, da 
mein Stieftöchterlein ein Jahr in Spanien studiert (nein, die will kein 
Ing. werden ;-).

Sie sagt selbst (und sie steht dort mit vielen anderen ERASMUS-Studis in 
engem Kontakt), dass es dort deutlich einfacher als hier ist - das zieht 
sich über Praktika, Vorträge, Seminare, Klausuren bis hin zu den 
Vorlesungen. Das wird dort alles sehr viel lascher gehandhabt.

Und sie ist nicht in einer der ERASMUS-Partystädte eingeschrieben.

Aber: natürlich muss man sich jeden Einzelfall ansehen. Wer dort Deutsch 
lernt und gezielt ins kalte DE geht, der hat sicherlich schon deutlich 
höhere Ambitionen. Und selbst wenn Defizite vorhanden sind - die kann 
man ausgleichen. Die spanische Muttersprache hat man aber auf jeden Fall 
im "Paket" :-)

Chris D.

von voodoofrei (Gast)


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Gaudi schrieb:
> "Der Verband der Ingenieure will eine Art Berufsausweis einführen, der
> klar und verständlich sagt, welche Qualifikationen ein Arbeitnehmer hat.
> So könnten Arbeitgeber auch die Fähigkeiten von ausländischen Bewerbern
> leichter beurteilen."

Aber das VDI kann das zuverlässig beurteilen. ;)

Wenn man jemanden Beurteilen will, dann schaut man sich normalerweise 
an, was dieser bisher gemacht hat und redet mit ihm darüber und gibt 
nichts auf einen VDI-Gold-Prämierten Pfingstochsen! XD

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Die spanische Muttersprache hat man aber auf jeden Fall
> im "Paket" :-)

Glaubst du, das du die mit deinem weitreichendem Weisungsrecht
abschöpfen kann?

Chris D. schrieb:
> Hatte gestern meinen ersten spanischen Ingenieur an der Strippe

War das ein Initiativanruf oder suchst du weitere Leute, nur mal
so aus Interesse?

von hoheloher (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> Im Prinzip ist es bei den Griechen nicht anders - nur hab ich bisher
> weder in den Medien in der Realität etwas von griechischen Fachkräften
> gehört, die nach Deutschland stürmen oder gestürmt sind. Die ersten
> Spanier sind ja schon vor Wochen in Schwäbisch-Hall gesichtet worden.

Noch kein einziger Ing eingestellt:
http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/Bewerberflut-aus-Portugal-Noch-keine-Ingenieure-eingestellt;art1919,2474507

Hype ohne Ende

von Entwickler (Gast)


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Gaudi schrieb:
> Mag vielleicht bei Dir so sein. Ich bin mir aber nicht sicher, ob andere
> AG das genauso sehen. Die Ausbildung (Qualität) ist sicherlich mit der
> deutschen vergleichbar, d.h. es geht um Verfügbarkeit und vor allem um
> Preis.

Ganz sicher. Mein früherer Arbeitgeber würde so einen billigen Spanier 
mit Kusshand nehmen. Er müsste nicht mal Deutsch sprechen, Englisch 
würde genügen. Haben auch einen Türken eingestellt, der weder Deutsch 
kann noch eine für die Entwicklungsaufgaben qualifizierendes Studium hat 
(Studium hat er schon, aber als BWLer). Hauptsache billig.

Andererseits würde auch kein guter und erfahrener deutscher Entwickler 
freiwillig bei dieser Firma arbeiten wollen, wenn er ein besseres 
Angebot hätte. Deswegen werden dort auch hauptsächlich Berufsanfänger 
oder Problemfälle (zu alt, Studienabbrecher, fehlende Ausbildung usw.) 
eingestellt, die bereit sind, für geringes Gehalt zu arbeiten.

von Nicht neu (Gast)


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Gaudi schrieb:
> Auch das ist interessant:
>
> "Der Verband der Ingenieure will eine Art Berufsausweis einführen, der
> klar und verständlich sagt, welche Qualifikationen ein Arbeitnehmer hat.
> So könnten Arbeitgeber auch die Fähigkeiten von ausländischen Bewerbern
> leichter beurteilen."

Das ist nicht neu. Die Initiative läuft sei mindestens 2010. Googel mal 
"engineerING card" oder beantrage deine Karte heute schon auf 
http://www.engineering-card.de/

Das Ganze soll irgendwann in den deutschen Qualifikationsrahmen 
http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de/ eingebaut werden, der 
wiederum Deutschlands übereifrige (wie bei Bologna) Umsetzung einer 
europäischen Idee ist.

Ziel ist es, jeden Arbeitnehmer komplett auf Kennzahlen zu reduzieren 
und damit die Human-Ressourcen besser automatisch verwalten zu können.

von Michael S. (technicans)


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Letzt endlich hängt es immer von der Kohle ab.

von voodoofrei (Gast)


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hoheloher schrieb:
> voodoofrei schrieb:
>> Im Prinzip ist es bei den Griechen nicht anders - nur hab ich bisher
>> weder in den Medien in der Realität etwas von griechischen Fachkräften
>> gehört, die nach Deutschland stürmen oder gestürmt sind. Die ersten
>> Spanier sind ja schon vor Wochen in Schwäbisch-Hall gesichtet worden.
>
> Noch kein einziger Ing eingestellt:
> http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/Bewerbe...
>
> Hype ohne Ende

Ja, zu mehr als Kellnern scheint es nicht zu kommen.

von Austauschstudent (Gast)


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Hallo,

also ich würde sagen Spanien ist eines der Länder, in dem es darauf 
ankommt, wo man studiert. Ich bin auch gerade im Ausland (nicht Spanien 
aber zusammen mit einigen Spaniern) und man merkt schon deutliche 
Unterschiede je nach dem von welcher Universität sie kommen.
Magst du sagen, wo sie genau studiert, da würde ich mich hier mal bei 
den Spaniern umhören, ob das eher eine der "leichteren" oder 
"schwereren" Universitäten ist. Denn das würde mich wirklich auch mal 
interessieren, wie das Niveau dort tatsächlich ist.

Beste Grüße

Chris D. schrieb:
> Da wäre ich vorsichtig. Insbesondere die universitäre Ausbildung dürfte
> schon gegenüber der hiesigen abfallen. Ich erlebe das gerade live, da
> mein Stieftöchterlein ein Jahr in Spanien studiert (nein, die will kein
> Ing. werden ;-).

von Ich (Gast)


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Es krieselt in Spanien, Portgal, Italien, Griechenland,... nicht erst 
seit gestern.
Seit Jahren können schon ohne Probleme mit hohen Mindestgehältern etc. 
aus diesen Ländern Arbeitskräfte angeworben werden.

Jetzt entdeckt man (Arbeitgeberverbände) diese Arbeitskräfte.
Damit die armen Arbeitgeber auch die ausländischen Qualifikationen 
einschätzen können müssen die Abschlüsse irgendwie von staatlicher 
Stelle anerkannt werden.

Ich möchte da nochmal auf Frau Merkel (Bundeskanzlerin) hinweisen.
Sie hat 2010 auf einem Arbeitgebertag sinngemäß folgendes gesagt?

"Wenn der Bedarf an Fachkräften so groß ist, warum lädt man nicht einen 
Bewerber mit einem Abschluss einer ausländischen Hochschule zu einem 
Vorstellungstermin ein und testet ihn?
Warum muss man Abschlüsse, Ausnahmen im Bereich Medizin oder 
öffentlicher Dienst anerkannt werden?"



So ein Schwachsinn scheint alternativlos zus ein, wenn man keine anderen 
Möglichkeiten hat diesen "Fachkräftemangel" zu begründen.

Hasta la vista!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Die spanische Muttersprache hat man aber auf jeden Fall
>> im "Paket" :-)
>
> Glaubst du, das du die mit deinem weitreichendem Weisungsrecht
> abschöpfen kann?

Nein, er wird sich strikt weigern, mit einem venezuelanischen Kunden 
Spanisch zu sprechen und es lieber in Englisch oder Deutsch versuchen 
;-)

Ernsthaft: ich verstehe Deine Frage nicht.
Warum sollte ich ihm da irgendwelche Weisungen erteilen?
Er wird schon selbst wissen, wann Spanisch besser ist und wann 
Englisch/Deutsch.

> Chris D. schrieb:
>> Hatte gestern meinen ersten spanischen Ingenieur an der Strippe
>
> War das ein Initiativanruf oder suchst du weitere Leute, nur mal
> so aus Interesse?

Keines der beiden.

Nein, das war ein Mitarbeiter eines neuen Kunden. Wir kamen bei dem 
Gespräch auch auf Spanien und dass er im Zuge der Krise hierher 
übergesiedelt ist usw.

Austauschstudent schrieb:
> Magst du sagen, wo sie genau studiert, da würde ich mich hier mal bei
> den Spaniern umhören, ob das eher eine der "leichteren" oder
> "schwereren" Universitäten ist.

Klar, das ist kein Geheimnis: Jaen

Wie gesagt, sie hat in Spanien viele Kontakte (kommt dort auch viel rum) 
- bisher hat keiner davon gesprochen, dass es schwerer wäre als in DE 
;-)

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Ernsthaft: ich verstehe Deine Frage nicht.
> Warum sollte ich ihm da irgendwelche Weisungen erteilen?

Na ja, als Angestellter könnte er dir nebenbei ja Spanisch
für den nächsten Urlaub beibringen.

Ich schrieb:
> "Wenn der Bedarf an Fachkräften so groß ist, warum lädt man nicht einen
> Bewerber mit einem Abschluss einer ausländischen Hochschule zu einem
> Vorstellungstermin ein und testet ihn?
Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Pinke-Pinke, wer...
> Warum muss man Abschlüsse, Ausnahmen im Bereich Medizin oder
> öffentlicher Dienst anerkannt werden?"
Wenn ein ägytischer Arzt hier in einem Krankenhaus praktiziert und
der Pfusch macht, hätte die Versicherung bei fehlender Anerkennung
sicher einen Hebel für Regress.
Viele Jobs sind ja auch mit erheblicher Verantwortung verbunden
und die möchte sich der Arbeitgeber nicht unbedingt aufladen, bloß
weil er die Fähigkeiten aufgrund von Zeugnissen fehleingeschätzt hat,
mal ganz abgesehen davon das die Dokumente ja auch erst mal in die
hier übliche verständliche Sprache übersetzt werden müssen.
Auch dafür will kein Arbeitgeber zahlen wollen wenn andere das für ihn
erledigen.

von MaWin (Gast)


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> Alleine dies sind also schon 11 Mio Arbeitslose

Welche gequirlte Kacke schreibt hier der Faktenschreiber ?

Versuchst du zwanghaft, alle Kinder, Schüler und Rentner in die Klasse 
der Arbeitslosen einzuordnen ?

Oder wolltest du nur demonstrieren, wie wenig Ahnung du von der Realität 
hast ? Das ist dir gelungen, du hast dich zu 100% disqualifiziert. Du 
ahst nurn "Faktenschreiber" als Pseudonym für Blödsinnsschreiber 
etabliert.

von Marx W. (Gast)


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reNur schrieb:
> Aber ich bin mir sicher, du weisst da besser Bescheid...

Öh, gib mal eine Def. von Arbeitslos!

von Michael S. (technicans)


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Marx W. schrieb:
> Öh, gib mal eine Def. von Arbeitslos!

http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslos

von reNur (Gast)


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Jemand, der keine Arbeit hat, ist arbeitslos. Ein 11jähriger Schüler ist 
arbeitslos (so sollte es auch sein), ein 31jähriger Umschüler ist 
arbeitslos (sollte nicht sein), ein 51järiger Frührentner ist 
arbeitslos, ein 71jähriger Rentner ist arbeitslos.

Was zählt ist doch, wie viele Bezieher von ALG1/2 es gibt. Und da kommt 
man nunmal bei weitem nicht auf 11 Millionen.
Ob ein 30jähriger eine 2. Ausbildung macht, weil er keine Chance in 
seinem ursprünglichen Job hat, oder ob er eine 2. Ausbildung macht, weil 
er keinen Bock auf auf seine erste Ausbildung hat und etwas neues 
ausprobieren will - das weiss man nicht, deswegen ist es sinnlos, die 
wirtschaftliche Lage in Verbindung mit der bloßen Arbeitslosenzahl zu 
bringen.

von Michael S. (technicans)


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reNur schrieb:
> Jemand, der keine Arbeit hat, ist arbeitslos.

Und wenn du deinen Rasen mähst oder deinen Wagen wäscht, ist das
keine Arbeit? Arbeit kann auch selbständiger Natur sein, egal
ob Einkommensabhängig oder nicht. Bei ALG 2 können auch Selbständige
die zwar Arbeit haben aber nicht genug zum Leben verdienen
(so genannte Aufstocker) Leistungen beziehen. Wer Leistungen bezieht
gilt behördlich unter weiteren Bedingungen als Arbeitslos obwohl
eine zu treffendere Bezeichnung als "unzureichend Erwerbstätig" das
ganze auch nicht all umfassend beschreibt.

von Marx W. (Gast)


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Leutz, fangt doch mal an zu disputieren vom Punkt der freiwilligen und 
der  unfreiwilligen Arbeitslosigkeit aus!

Also, legt los!

von voodoofrei (Gast)


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Samstag und Sonntag Nachts dürfte die Arteislosigkeit am höchsten sein! 
m(

Oh - grad Mittagspause! => Man wird schneller arbeitslos als gedacht, 
aber ich hab zum Glück schon wieder was in Aussicht! ;)

von Marx W. (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> Samstag und Sonntag Nachts

Wärste zwar ausgeruht um loszulegen, aber zu faul dazu wohl?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ernsthaft: ich verstehe Deine Frage nicht.
>> Warum sollte ich ihm da irgendwelche Weisungen erteilen?
>
> Na ja, als Angestellter könnte er dir nebenbei ja Spanisch
> für den nächsten Urlaub beibringen.

Ach so :-)

Dann würde ich aber eher einen Tansanier einstellen - der kann dann 
meine Kiswahili-Kenntnisse verbessern/auffrischen ;-)

Kwa heri!
Chris D.

von reNur (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Und wenn du deinen Rasen mähst oder deinen Wagen wäscht, ist das
> keine Arbeit? Arbeit kann auch selbständiger Natur sein, egal
> ob Einkommensabhängig oder nicht. Bei ALG 2 können auch Selbständige
> die zwar Arbeit haben aber nicht genug zum Leben verdienen
> (so genannte Aufstocker) Leistungen beziehen. Wer Leistungen bezieht
> gilt behördlich unter weiteren Bedingungen als Arbeitslos obwohl
> eine zu treffendere Bezeichnung als "unzureichend Erwerbstätig" das
> ganze auch nicht all umfassend beschreibt.

Genau, und deswegen meine ich ja, ist es quatsch zu sagen, wir haben xx 
Mio. Arbeitslose, indem man wild irgendwelche Zahlen zusammenrechnet. Es 
geht doch alleine darum, wie viele Menschen es gibt, die auf staatliche 
Hilfe angewiesen sind - sprich ALG1/ALG2. Natürlich kann es sein, dass 
jemand studiert, weil er keine Arbeit findet, und deswegen Bafög 
bekommt. Aber so etwas irgendwie zu erfassen dürfte unmöglich sein.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Dann würde ich aber eher einen Tansanier einstellen - der kann dann
> meine Kiswahili-Kenntnisse verbessern/auffrischen ;-)

Ich stelle eine Brasilianerin ein, die mir dann Samba näher bringt ;)

Michael S. schrieb:
> Und wenn du deinen Rasen mähst oder deinen Wagen wäscht, ist das
> keine Arbeit?

Für manche ist es sogar schon Arbeit, aus dem Bett zu kommen.
Für andere ist das nicht nur Arbeit, sondern ein richtiger Kampf...

> Arbeit kann auch selbständiger Natur sein, egal
> ob Einkommensabhängig oder nicht.

Sie sollte aber schon mit einem Entgelt/Gegenleistung zusammenhängen, 
weil sonst auch reine Physik dazu zählen würde.

von voodoofrei (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Und wenn du deinen Rasen mähst oder deinen Wagen wäscht, ist das
> keine Arbeit?

Ich hoffe, das muss man nicht als geldwerten Vorteil oder Einkommen 
versteuern! ;)

von Michael S. (technicans)


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Was das Finanzamt nicht weiß...

von Faktenschreiber (Gast)


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Hallo

nur kurz ,

es ist "keine gequirlte Kacke" usw was ich da schreibe ,sondern nur das 
, was einige scheinbar nicht hören oder zur Kenntnis nehmen wollen.

Die Quelle bzgl 1 Jahr und dann "abschreiben" das lief morgen mal auf 
DLF
und das war kein dahergelaufener Journalist

Die Sache allein mit den 11 Mio ...

Also allmonatlich kommt schon mal der ach so offizielle Wasserstand , 
Wir bewegen und irgendwo zwischen 2,8-3 Mio ALG1

Unter diesen 3 Mio befinden sich NICHT diejenigen , die grad ne 
Bewbrungsmaßnahme oder irgendeinen Kniggekurs absolvieren sollen , die 
sind bzgl solcher DInge nämlich NICHT als Arbeitslos geführt... Dies 
konnte man sogar mal auf der BA HP nachlesen (!!)   Diese versteckten 
sind im Schnitt soviele wie die immer offiziell präsentierten

Daher also   6  (!!)  Mio ALG 1    ( und nicht 890000 wie hier einer 
verzällt )

die 4,7-5 Mio ALG II  sind dito fakt , vielleicht bemühen sich mal die 
"Kritiker" erst mal banalste Literatur nachzulesen

Die 1-4 Mio "Unternehmer sind auch korrekt , was die alle so effektiv 
betreiben ist unter Eingeweihten bekannt.

Ergo ist es völlig unstatthaft, gewisse Realitäten zu ignorieren ( MaWin 
etc ) sondern statt rumbashen mal studieren gehen .

Man muß nicht alles ,was VDI BITKOM und ähnliche Spezialisten uns seit 
xx Jahren unterjubeln wollen auch glauben ...  Vieles wird nicht richtig 
dadurch ,daß man einen auf mainstream machen will . ( Das gilt u.a 
natürlich auch für den FKM , der natürlich auch nicht existiert .

Was es nicht gibt ist der paßgenaue , idealerweise 25 j  ,der auch noch 
1000 Euro pM mitbringtt ,daß er arbeiten darf ...

von Georg W. (gaestle)


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Nicht neu schrieb:
> Ziel ist es, jeden Arbeitnehmer komplett auf Kennzahlen zu reduzieren
> und damit die Human-Ressourcen besser automatisch verwalten zu können.

Und dafür soll ich noch alle 10 Jahre 120 EUR zahlen?

Und in 3 Jahren kommt dann eine Karte die nur noch eine Nummer enthält 
damit ich als Arbeitgeber nichts mehr über Geschlecht, Herkunft,... der 
Bewerber erfahre. Oder werden denn die Arbeitskräfte nach Proporz von 
einer europäischen Behörde zugewiesen?

Hier versuchen doch ein paar Verbände hoheitliche Kompetenzen an sich zu 
reißen. Und irgendwann müssen sich die Hochschulen dann auch 
kostenpflichtig akkreditieren lassen? Das werde ich definitiv nicht 
unterstützen.

von Mail (Gast)


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von Michael S. (technicans)


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Georg W. schrieb:
> Und dafür soll ich noch alle 10 Jahre 120 EUR zahlen?
Keine Ahnung was du meinst.
> Und in 3 Jahren kommt dann eine Karte die nur noch eine Nummer enthält
> damit ich als Arbeitgeber nichts mehr über Geschlecht, Herkunft,... der
> Bewerber erfahre. Oder werden denn die Arbeitskräfte nach Proporz von
> einer europäischen Behörde zugewiesen?
Fachliches reicht ja eigentlich auch und den Rest kann man im 
Bewerbungsgespräch klären, nur müssen eben Unbequemlichkeiten den 
Bequemlichkeiten weichen, weil der Arbeitsmarkt für einige AN einfach
nur noch prekär geworden ist, weil hier von Arbeitgeberseite(ich jetzt 
wieder) teilweise wegen der Gesetzeslage keine Verantwortung mehr
übernommen wird. Firmen die Arbeitnehmer haben wollen müssen eben
einfach mehr dafür tun. Bewerbungsmappen lesen und dann Ablage P
reicht dann nicht mehr. Eine Schonfrist von 3-6 Monaten seine 
Personalprobleme zu lösen könnte ich mir schon vorstellen, danach
aber auch Zwangsrekrutierung durchs Amt. Wenn dann das
Anforderungsprofil nicht stimmig ist, kommen nur die Falschen zusammen,
aber dann triffst auch mal die AG wenn die Murks machen.
Wer das nicht fressen will sollte mal von H4 leben(nicht nur wegen dem 
wenigen Geld, sondern auch wegen der Bevormundung), dann bestünde
Hoffnung das sich eine Änderung der Einstellung in den
Arbeitgeberköpfen ergibt.
> Hier versuchen doch ein paar Verbände hoheitliche Kompetenzen an sich zu
> reißen. Und irgendwann müssen sich die Hochschulen dann auch
> kostenpflichtig akkreditieren lassen? Das werde ich definitiv nicht
> unterstützen.
Wenn es gesetzlich geregelt wird, wird Verweigerung definitiv nix
bringen außer Ärger.

von Martin (Gast)


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Ich denke, ich werde mir einfach ein Paar Spanier kommen lassen und sie 
testen. Man kann je einfach ein Büro aufmachen und eine Stelle beim 
Arbeitsamt einstellen. Dann lasse ich die Jungs ein paar Tage 
probearbeiten und von dem gesparten Geld, finanziere ich mir einen 
Urlaub in Spanien.

von Ich (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich schrieb:
>> "Wenn der Bedarf an Fachkräften so groß ist, warum lädt man nicht einen
>> Bewerber mit einem Abschluss einer ausländischen Hochschule zu einem
>> Vorstellungstermin ein und testet ihn?
> Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Pinke-Pinke, wer...

Einfach einen Test machen, Fragen stellen.

Nur weil eine(r) einen Hochschulabschluss hat, ein Diplom, Master etc. 
auf seinem Zeugnis stehen hat, ist er auf diesem Fachgebiet fähig.

Ob eine staatliche Anerkennung ausländischer Abschlüsse hilft?
Ich habe da meine Zweifel!

Gilt auch für inländischer Abschlüsse.

Arbeitgeber suchen oft jemanden, der/die seit Jahren genau in diesem 
Fachgebiet gearbeitet hat und ein Super-Diplom einer Elite-Uni vorweisen 
kann, natürlich für relativ kleines Geld.

Zu den Spaniern.
Viele deutsche Unternehmen brauchen Fachkräfte (was das auch immer ist) 
mit guten spanischen Sprachkenntnissen.

Wieviele spanische Fachkräfte, von denen es reichlich gibt, sind passend 
für den deutschen Arbeitsmarkt?
Eher wenige, schon alleine aufgrund der deutschen Sprachkenntnisse.

Mit "Hola ¿cómo estás?" ,"Dos cervezas por favor", "Gracias" und "Mi 
nombre es Yo" komme ich auch nicht weit.

Selbst Kellner lernen recht schnell Standardbestellungen auf Deutsch 
aufzunehmen.
"Zwei Bier, ein Glas Rotwein und dreimal das Tagesmenu"

Aber reicht das aus? Vielleicht für eine Saison, aber dauerhaft?

von MSreifen (Gast)


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Martin schrieb:
>
> Ich frage mich, was die den Spanieren erzählen! Das Märchen vom goldenen
> Deutschland? Das Märchen vom Fachkräftemangel?

Nun, die Mädels hierzulande freuen sich bestimt schon.

von MSreifen (Gast)


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Martin schrieb:
>
> Ich frage mich, was die den Spanieren erzählen! Das Märchen vom goldenen
> Deutschland? Das Märchen vom Fachkräftemangel?

Nun, die Mädels hierzulande freuen sich bestimt schon.

von Michael S. (technicans)


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MSreifen schrieb:
> Nun, die Mädels hierzulande freuen sich bestimt schon.

Die warten nur auf die Toreros und Don Juans, vor allem wenn die vorher
arbeitslos waren. Unsere Frauen wissen nämlich sehr genau wie das
später mit der Rente läuft. Den schönen Kerl liebt man und den guten
Kerl heiratet man dann, auch beides gleichzeitig.

Ich schrieb:
> Nur weil eine(r) einen Hochschulabschluss hat, ein Diplom, Master etc.
> auf seinem Zeugnis stehen hat, ist er auf diesem Fachgebiet fähig.

Ohne Berufserfahrung, kaum. Die kommen doch nicht hierher weil sie
hier bessere Jobs, sondern weil sie daheim keine Jobs bekommen,
also arbeitslos sind. Die Spanier werden dann schmerzlich lernen
müssen wie deutsche Arbeitgeber denken und danach handeln.

Larga vida a la economía de libre mercado, ole.

von Marx W. (Gast)


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Martin schrieb:
> Habe heute schon wieder eine Anfrage von einem
>
> Personaldienstleistungsunternehmen bekommen, ob ich nicht einen
>
> preisgünstigen Spanier einstellen will.

Was willste mit der Mega-Info erreichen?

von STK500-Besitzer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Eine Schonfrist von 3-6 Monaten seine
> Personalprobleme zu lösen könnte ich mir schon vorstellen, danach
> aber auch Zwangsrekrutierung durchs Amt. Wenn dann das
> Anforderungsprofil nicht stimmig ist, kommen nur die Falschen zusammen,
> aber dann triffst auch mal die AG wenn die Murks machen.

lol Das solltest du noch im Beitrag "Witz der Woche" posten.

von Michael S. (technicans)


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STK500-Besitzer schrieb:
> lol Das solltest du noch im Beitrag "Witz der Woche" posten.

Alles eine politische Frage und der Wind kann schnell drehen.
Dann erinnere dich mal an meine Worte. Das AGG ist nicht dass
Ende, es ist der Anfang.

von voodoofrei (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Eine Schonfrist von 3-6 Monaten seine
>> Personalprobleme zu lösen könnte ich mir schon vorstellen, danach
>> aber auch Zwangsrekrutierung durchs Amt. Wenn dann das
>> Anforderungsprofil nicht stimmig ist, kommen nur die Falschen zusammen,
>> aber dann triffst auch mal die AG wenn die Murks machen.
>
> lol Das solltest du noch im Beitrag "Witz der Woche" posten.

Neuen Aufmachen: "Neosozialistische feuchte Träume"!

von reNur (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> Also allmonatlich kommt schon mal der ach so offizielle Wasserstand ,
> Wir bewegen und irgendwo zwischen 2,8-3 Mio ALG1

Ich versteh es nicht, wo solche Zahlen herkommen. Denkst du dir die 
selber aus oder gibts da irgendeine Quelle, die so einen Mist 
untermauern würde?
Hier mal die offizielle Statistik (statistik.arbeitsagentur.de):

Bestand Arbeitslose
Insgesamt           2.855  2.963  3.028  3.110  -105  -3,5
Rechtskreis SGB III   831  893  955  1.028  -14  -1,6
Rechtskreis SGB II   2.024  2.071  2.073  2.082

Das sind jeweils die Zahlen von Mai, April, März und Februar.
Rechtskreis SGB III ist dabei das Arbeitslosengeld (auch ALG1 genannt), 
SGB II ist die ALG2, also Hartz4.

D.h. es gibt deutlich weniger als 1 Mio. ALG1 Empfänger. Und diese 
Statistik ist denke ich relativ aussagekräftig, da man entweder ALG1 
bekommt oder auch nicht - es ist ja eine normale Versicherungsleistung. 
Bei ALG2 / Sozialgeld etc. wird es schon komplizierter, da man ja 
"aufstocken" kann und das ganze auch auf kommunaler Ebene mitorganisiert 
wird.

Also - bitte mal Quellen für solche Aussagen wie "2,8 - 3 Mio. ALG1".

von reNur (Gast)


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@Faktenschreiber

Ich hab mir deinen Beitrag nochmal durchgelesen, und ich denke dass dir 
der Unterschied zwischen ALG1 (wobei das eigentlich gar nicht so heisst) 
und ALG2 überhaupt nicht bewusst ist. Ich hoffe nur, dass du nicht 
wählen gehst...

von Michael S. (technicans)


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reNur schrieb:
> Also - bitte mal Quellen für solche Aussagen wie "2,8 - 3 Mio. ALG1".

Das dürfte schwer fallen, wenn die Behörden die Zahlen schön rechnen.

von Paul B. (paul_baumann)


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@reNur

Glaube nicht alles, was man Dir in den Nachrichtensendungen weismachen 
will.
Jeder ahnt, daß speziell bei den Arbeitslosenzahlen getrickst wird.
Hier ist nur eine Seite, auf der man das sehen kann:
http://www.die-linke.de/politik/themen/arbeitsmarktundmindestlohn/tatsaechlichearbeitslosigkeit/

Es ist nicht Friede, Freude, Eierkuchen...

Nein, die Auswahl dieser Seite läßt nicht auf meine politische 
Einstellung
schließen -es war Zufall, daß es hier gut zusammengefasst lesbar ist.
Um noch Eines gleich zu entkräften: Ich bin weder arbeitslos noch ALG2-
Empfänger.

....wenn ich dann immer ein hingerotztes: "Quellen! Quellen!" lese, 
steht
es mir Oberkante Unterlippe. Jedes Kind kann sich die Informationen
beschaffen, wenn es nur will.

MfG Paul

von reNur (Gast)


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Wo hab ich denn behauptet, dass bei der Statistik nicht "getrickst" 
wird? Jeder, des des Lesens mächtig ist, kann sich die detaillierte 
Statistik der BA durchlesen - sind glaub ich an die 80 Seiten. Ist eine 
ziemliche Quälerei (und jeden Monat kann man sich das schon alleine 
zeitlich nicht antun), aber diese Informationen stehen jedem Bürger 
offen, was nicht in allen Ländern eine Selbstverständlichkeit ist.

Aus deiner Quelle:
Tatsächliche Arbeitslosigkeit im Mai 2012: 3.689.070
Offizielle Arbeitslosigkeit: 2.855.279
Nicht gezählte Arbeitslose: 833.791

D.h. selbst die Linke geht von einer "richtigen" Zahl von 3,6 Millionen 
aus.
Ob man alles, was die Linke da noch mit reinrechnet, für richtig hält 
(für mich klingt das meiste pausibel, obwohl ich politisch für die Linke 
nicht viel übrig habe) oder auch nicht, ist jedem selbst überlassen.

Ich
bleibe aber dabei: Eine Zahl von ALG1 Empfänger ist absoluter Unsinn, 
eine Zahl von 11 Mio. Arbeitslosen insgesamt ist unrealistisch.

Ob es nun 2,8 Mio, 3,6 oder 4,5 sind - da kann man drüber streiten.

von reNur (Gast)


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reNur schrieb:
> bleibe aber dabei: Eine Zahl von ALG1 Empfänger ist absoluter Unsinn,
> eine Zahl von 11 Mio. Arbeitslosen insgesamt ist unrealistisch.

Soll heissen: Eine Zahl von 3. Mio ALG1 Empfängern :)

von STK500-Besitzer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Das dürfte schwer fallen, wenn die Behörden die Zahlen schön rechnen.

Ach, die, die dafür sorgen sollen, dass Du einen Job bekommst?

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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reNur schrieb:
> D.h. selbst die Linke geht von einer "richtigen" Zahl von 3,6 Millionen
> aus.

Nein, die Partei veröffentlicht die offiziellen ausgewiesenen Zahlen. 
Für die öffentlich rechtlichen Jubelperser und Hofberichterstatter hat 
die Statistik aber eine extra Spalte.

> Ob man alles, was die Linke da noch mit reinrechnet, für richtig hält
> (für mich klingt das meiste pausibel, obwohl ich politisch für die Linke
> nicht viel übrig habe) oder auch nicht, ist jedem selbst überlassen.

Schlimm genug wenn man sich von der einzigen nicht Kriegstreiberpartei 
distanzieren muss. Welche Geschmacksrichtung in diesem erwiesenermaßen 
schädlichen Haufen von Schmarotzern und Nichtskönnern, Selbstbedienern 
und DiätenPensionenPfründeverwaltern jemand bevorzugt ist mir übrigens 
egal.

>
> Ich
> bleibe aber dabei: Eine Zahl von ALG1 Empfänger ist absoluter Unsinn,
> eine Zahl von 11 Mio. Arbeitslosen insgesamt ist unrealistisch.

Dann frag ich mich woher die Megapropaganda gegen Hart IV Empfänger 
kommt. Die 3-4 Mio. Leute sind doch bei 80 Mio. Bewohnern und fast 50 
Mio arbeitenden kein Problem .

>
> Ob es nun 2,8 Mio, 3,6 oder 4,5 sind - da kann man drüber streiten.

Die grenzen sind fließend , für mich zählt nur ob jemand von dem was er 
erwirtschaftet leben kann. Auch ob er von dem was er im verdient hat 
genug Rente bekommt. Da sieht die Sache dann ganz anders aus. Dem 
offiziellen Neusprech traue ich im übrigen so weit wie eine Ratte 
spucken kann. Die Partei der Linken hat in diesem Bereich übrigens mehr 
Anstand als alle anderen zusammen.

von Tommy S. (tommys)


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Paul Baumann schrieb:
> ....wenn ich dann immer ein hingerotztes: "Quellen! Quellen!" lese,
> steht es mir Oberkante Unterlippe. Jedes Kind kann sich die
> Informationen beschaffen, wenn es nur will.

Danke, Paul. Endlich sagt das mal jemand!

Gruesse,
TommyS

von voodoofrei (Gast)


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Tommy S. schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>> ....wenn ich dann immer ein hingerotztes: "Quellen! Quellen!" lese,
>> steht es mir Oberkante Unterlippe. Jedes Kind kann sich die
>> Informationen beschaffen, wenn es nur will.
>
> Danke, Paul. Endlich sagt das mal jemand!

Der ruf nach Quellen ist durchaus berücksichtigt - es macht schon einen 
Unterschied, ob sich derjenige auf die Information berufen kann, oder 
sich sein Märchen nur aus den Fingern gesaugt hat.

Ist schon naiv wenn Paul glaubt, dass derjenige, der nach Quellen ruft, 
zu blöd ist sich die Informationen zu beschaffen!

von Paul Baumann (Gast)


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voodofrei schrob:
>Ist schon naiv wenn Paul glaubt, dass derjenige, der nach Quellen ruft,
>zu blöd ist sich die Informationen zu beschaffen!

Paul ist nicht naiv -Paul ist auch Keiner, der den saudummen Spruch:
"Google ist Dein Freund!" bringt, aber er ist Einer, der nicht versteht,
daß sich erwachsene Männer Augen und Ohren verschließen und das
Offensichtliche nicht sehen wollen.

Manch Einer schwenkt das noch von gestern in der Blumenvase steckende
Deutschlandfähnchen und freut sich an der schön gerechneten Statistik...

:-(
MfG Paul

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> es macht schon einen
> Unterschied, ob sich derjenige auf die Information berufen kann, oder
> sich sein Märchen nur aus den Fingern gesaugt hat.

Wenn das dann bei den Quellen mal groß anders ist. Bei politischen 
Themen sind auch die "Quellen" meist keine Quellen. Ein schönes Beispiel 
ist da die Zahl der arbeitslosen. Die "offiziellen" Zahlen sind derart 
mit politischen Interessen versucht das Sie schon fast den 
Informationsgehalt sowjetischer Produktionszahlen haben.

Ein anderes schönes Beispiel ist die Inflationsrate. Da geht es um 
Definitionsmacht. Die Statistik ist gut gemacht, jederzeit belegbar und 
frei von politischen Einflüssen. Destatis macht einen sehr guten job.

Die Jubelperser vom öffentlich rechtlichen Staatsfunk kommunizieren 
diese Zahl dann gern an hervorgehobener Position (wenn Sie niedrig ist). 
Die wesentlich wichtigere Kennzahl (das freie verfügbare Einkommen) wird 
nicht verbreitet. Warum wohl?.

von voodoofrei (Gast)


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Ihr klagt an, dass es eine schöngerechnete Statistik sein soll und 
"korrigiert" das mit einer erlogenen?

Kein wunder, dass ihr auf die Quellenanfrage beleidigt reagiert, da 
nichts zu sehen ist, wenn ihr die Hosen runter lasst.

von Faktenschreiber (Gast)


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Hallo

das von PAUL mit den hingerotzten Quellen kann ich auch nur bestätigen.
Es wird weder Nachrichten , Magazine oder sonstige Recherche 
selbstgemacht, sondern idealerweise gleich eingebasht und vorallem einem 
gleich Inkompetenz unterstellt - die typische Form von angewandter 
Hilflosigkeit.

Wie im Mittelalter also : Der Überbringer schlechter Nachrichten wird 
geköpft

Wenn in den Medien von Arbeitslosen die Rede ist , sind immer die ALG1 
gemeint ,also der eben erste Arbeitslosenkreis....
Das Segment Hartz4 wird davon sauber getrennt ,allein , um die Zahlen 
schön niedrig zu halten .

So durfte ich als regelmäßiges Nachrichtenseher u.a im Heute Journal vom 
hr Kleber wörtlich hören . die 4,7 Mio Hartz4 Empfänger.....

Was ist denn Hartz4  , das ist nicht nur Sozialhilfe, das ist weitgehend
Arbeitslosengeld der anderen Form ...


Oder die 3 Mio ALG1   auch hier war es mal recht schnell nachzulesen 
,daß
dies faktisch 6 Mio sind ....Quelle: die HP der Bundesanstalt in 
Nürnberg.
Habe leider den Link nicht mehr von der Lesequelle damals ,die darauf 
verwies.
Es werden bei den Arbeitslosen diejenigen herausgerechnet, die gerade 
eine
Bewerbungsmaßnahme, einen Computerkurs oder schlicht in einen 1€ Job 
"vermittelt" wurden.
Alles Dinge ,die weit weg sind von einem ordentlichen Arbeitsverhältnis 
womit man sich und eine mögliche Familie nachhaltig ernähren kann...

Das heißt , es ist statistisch korrekt die Zahl 3 Mio auf eben 6 Mio
nachzuoptimieren.

Die o.g. 4,7 Mio Hartz4 kommen hinzu.  weiters etliche viele die aus
allen Statistiken fallen , zB Kleinunternehmer ,die eigentlich keine 
sind

Ich stelle mal in den Raum , daß gewisse Leute ,die zB mir sowas als 
schrille Behauptung unterstellen schlicht bezahlte Lobbyisten sind, also
Vertreter von Organisationen , die krampfhaft verhindern wollen,daß 
gewisse Wahrheiten im Netz ausgesprochen werden .

Wahrheiten die man bei aufmerksamer Verfolgung der Medien für sich 
selbst herausarbeiten kann ....

Im übrigen taucht diese ach so unrealistische Zahl von über 11 Mio.. 15 
Mio desöfteren auf ,also scheinen sich etliche viele darüber Gedanken zu 
machen
Gedanken , die man in einer lupenreiner vonder LügenDemokratur mit 
Dr.gutti Kultur nicht sehen möchte....

Dazu muß man weder ein LINKER sein oder PIRAT usw ..  Es fragt sich 
allerdings ernsthaft , WEN man wählen soll , wenn der typische Homo 
Politicus  auf fliegenden unversteuerten Teppichen  daherkommt
oder mit der Arroganz eines Otto Schily , Zitat : "Das Volk ist ja so 
dumm"
 Ansichten pflegt, die massiv tendentiös sind.

Wenn wir schon bei Statistik sind: Fachkräftemangel :

Genauso versucht man zu unterdrücken wie zB VDI u.ä. den angeblichen FKM 
von 80000 oder 100000 Ingenieueren generieren

Das funktioniert so :   Eine Stelle soll besetzt werden , in der Regel 
sind bei solchen Fällen statistich 2,4 Stellen unbesetzt . Statisch 
suchen 10 headhunter für die eine Stelle Also  1 * 2,4 * 10   -> 24
VDi generiert hier noch einen Faktor von 7,1  hinzu ( woher ,warum 7,1 
und nicht 3 oder 12 ? )  Somit werden aus 24 Stellen *7,1 schlappe 140 
generiert : Also aus 1 mach 140 !!


Teilt man die ach so händeringend gesuchten 100000 durch 14 ( also 
weglassen der 10 headhunter  )  sind das  rund 7000 Mint-ler

Nehmen wir mal eine mir bekannte seriöse Studie bzgl Physiker :

Der jährlich Bedarf an Physikern beträgt rund 500 , also soviele
sind vom Markt tragbar im Sinne Einstellen und Durcharbeiten bis zur 
Rente

Nur es kommen jährlich rund 5000 Physiker auf den Arbeitsmarkt ...
Analog gilt das für Maschinenbau , Elektrotechnik usw

Das heißt es wird um Faktoren massivst über den wirklichen Bedarf 
ausgebildet usw

Der typische Personaler schreit schon vom FKM wenn nur 30 auf eine 
Stelle sich bewerben, also man erwartet schmittlich 200 Bewerber nach 
meinem
Wissensstand...

hier mal eine generell interessante "Quelle"
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.363686.de/10-46-1.pdf

oder auch solches :

http://www.sueddeutsche.de/karriere/zukunft-der-arbeit-kluge-koepfe-verzweifelt-gesucht-1.1129289-2


Sorry wurde mal wieder länger als geplant , ich bedanke mich bei den 
Lesern hier für Ihre Geduld bis hierher durchgehalten zu haben.

Im Grunde findet sich alles im Irgendwo. Man muß halt suchen und 
vorallem sein Langzeitgedächtnis einschalten.

So wurde 1994/95 rigeros kein Ing eingestellt.. die Folgen spürt man 
noch heute ,weil einige Superschlaue damit aus niederen beweggründen den 
Markt
nachhaltig kaputt gemacht haben ....
Ja ,es finden sich so soagr Quellen wo schon in den Siebzigern von FKM 
geschwafelt wurde ... Nur die Masse an manipulierbarer Jugend wie um 
1984 war noch nicht "marktreif" ,damit dies effektiv zog...

von Mikuso (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> ....wenn ich dann immer ein hingerotztes: "Quellen! Quellen!" lese,
> steht
> es mir Oberkante Unterlippe. Jedes Kind kann sich die Informationen
> beschaffen, wenn es nur will.

So einfach ist es nicht. Jedes Kind kann jede beliebige Aussage mit dem 
Internet belegen, denn jede Wahr- oder Unwahrheit ist irgendwo im Netz 
zu finden. Und wenn nicht, dann dauert das zwei Minuten. Beispiel? 
Gerne:

     Der Herr XY würde gerne an Angela Merkels Schuhen riechen
     und sich dabei von Claudia Roth "La Paloma" singen lassen!

Die Quelle: Beitrag "Die Spanier kommen - und die Geier mit ihnen"

Wer in zwei Minuten die große Wahrheit gefunden hat, aber zu faul ist, 
den Link zu posten, darf mit Recht ignoriert werden.

von Timm T. (Gast)


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reNur schrieb:
> Was zählt ist doch, wie viele Bezieher von ALG1/2 es gibt.

Wenn meine Frau kein ALG1 mehr bekommt und ihr ALG2 nicht zusteht, ist 
sie also nicht arbeitslos? Obwohl sie gern eine Arbeit hätte? Und wenn 
sie gar nicht arbeitssuchend gemeldet wäre, weil sie weiss, dass das 
sinnlos ist (man kann sich auch ohne die Tanten vom AA die 
Stellenangebote ausdrucken, oder bewerben)?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Mikuso schrieb:
> die große Wahrheit

...., gibt es per se nicht. Eventuell gibt es eine objktive Realität.

Und wie und wann wir sie wahrnehmen, und wie wir diese Wahrnehmungen 
bewerten unterliegt unserem individuellen Blickwinkel  und unseren 
ebensoindividuellen erfahrungen. So folgern wir, was für "wahr" 
erachten.

Daraus ergibt sich das es mindestens so viele Wahrheiten gibt wie es 
Individuen gibt. Ein Streit um "Die Wahrheit" ist somit müßig.

Einzig könne wir durch Vergleich unsere Erkenntnisse mit einander 
teilen, und über die Intelligenz der Masse versuchen uns ein realeres 
Bild von der objektiven Realität machen als wir es individuell vermögen.

Dabei ist jeder frei sich einer individuellen Wahrheit eines anderen 
oder einer Gruppe anzunähern oder diese ganz oder zu teilen zu 
verwerfen.
Ausghend von der Gleichgewichtung jeder individuellen Wahrheit ist es 
schwer eine fremde Wahrheit als falsch anzusehen ohne die eigene zu 
überhöhen.

soviel meine 2 Kreuzer

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> reNur schrieb:
>> Was zählt ist doch, wie viele Bezieher von ALG1/2 es gibt.
>
> Wenn meine Frau kein ALG1 mehr bekommt und ihr ALG2 nicht zusteht, ist
> sie also nicht arbeitslos? Obwohl sie gern eine Arbeit hätte? Und wenn
> sie gar nicht arbeitssuchend gemeldet wäre, weil sie weiss, dass das
> sinnlos ist (man kann sich auch ohne die Tanten vom AA die
> Stellenangebote ausdrucken, oder bewerben)?

Es kann sogar vorteilhaft sein nicht auf die Allmosen des Staates 
angewiesen zu sein und sich und das eigen Umfeld dessen schikanen 
auszusetzen und lieber auf eigene Faust zu handeln, wenn sich eine 
Chance findet das eigen Leben zu sichern.

Namaste

von Timm T. (Gast)


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Das ist wohl war, aber damit wieder ein Fall, der nicht in der Statistik 
auftaucht. Wird sicher nicht der einzige sein.

von Stephan W. (stipo)


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Timm Thaler schrieb:
> Wenn meine Frau kein ALG1 mehr bekommt und ihr ALG2 nicht zusteht, ist
> sie also nicht arbeitslos? Obwohl sie gern eine Arbeit hätte? Und wenn
> sie gar nicht arbeitssuchend gemeldet wäre, weil sie weiss, dass das
> sinnlos ist (man kann sich auch ohne die Tanten vom AA die
> Stellenangebote ausdrucken, oder bewerben)?
Das ist der schönste Post in dem ganzen Thread. Genau so ein Fall sitzt 
mir 4m entfernt. Also darf jeder bei allen Statistiken, die in 
irgendeiner Form herumgereicht werden +1 zählen, das man zu der 
richtigen Zahl gelangt.

Nur dumm, das aus den +1 sicher auch schnell +1.000.000 werden können. 
Wer weiß das denn schon, wenn die Zahl nirgends erfasst wird.

Allgemein ist der Arbeitsmarkt in DE am ende. Entweder gibt es nur 
unterbezahlte Stellen oder man wurde in dubiose Leihfirmen vermittelt.

Und gleich vorweg, Quellen habe ich keine, das ist meine persönliche 
Meinung, welche sich in keinsterweise mit den meinungen der "Laberköpfe 
in den Medien" decken wird. In den Medien wird ja nur das gesagt, was 
Deutschland hören darf und soll. Alles andere (die echten Zahlen) werden 
unter verschluss gehalten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin schrieb:

> Habe heute schon wieder eine Anfrage von einem
> Personaldienstleistungsunternehmen bekommen, ob ich nicht einen
> preisgünstigen Spanier einstellen will.

Ah, ja.

Ein Bekannter Kleingewerbstätiger One Man bekam kürzlich eine Anfrage 
eines Personaldienstleisters, ob er nicht zum Sonderpreis von nur 35€ 
pro Stunde einen temporären Hilfsarbeiter brauche (der dann mit 7€ 
wahrscheinlich zum Amt aufstocken geht) ... Die Differenz in der Yacht 
des Besitzers, oder wie?

Hier ist einiges oberkrank.

Das hat nicht mal was mit Spaniern zu tun.

von Timm T. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> der dann mit 7€
> wahrscheinlich zum Amt aufstocken geht

Hat doch der dicke Hund gesagt: Es gibt Arbeit, die ist so wenig wert, 
dass man davon nicht leben können muss. Da muss dann der Staat 
zuschießen...

Jetzt frag ich mich: Es wird immer gepredigt, dass Angebot und Nachfrage 
den Preis bestimmen. Wenn die Arbeit, die angeblich nichts wert ist, 
jetzt keiner macht*, sie aber trotzdem gemacht werden müsste, wird die 
dann plötzlich was wert? Und vielleicht ordentlich bezahlt?

Jaja, reine Theorie, denn dass * nicht passiert, dafür sorgen schon 
unsere Argen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:

>
> Hat doch der dicke Hund gesagt: Es gibt Arbeit, die ist so wenig wert,
> dass man davon nicht leben können muss.

Soweit die Ideologie des Sklaventreibers, der sich um eine auskömmliche 
Entlonung drückt die Leistung aber einfordert.

> Da muss dann der Staat zuschießen...

und hier der Auftrag an seinen Erfüllungsgehilfen

> Jetzt frag ich mich: Es wird immer gepredigt, dass Angebot und Nachfrage
> den Preis bestimmen. Wenn die Arbeit, die angeblich nichts wert ist,
> jetzt keiner macht*, sie aber trotzdem gemacht werden müsste, wird die
> dann plötzlich was wert? Und vielleicht ordentlich bezahlt?

Müsste sie werden wenn die Marktgesetze griffen, die frage ist jedoch 
wer hat Interesse daran das diese Arbeit verrichtet wird und wer will 
davon profitieren. Solange die notwendige Arbeit dem Gemeinwohl dient 
ist es auch vertretbar das die Gemeinschaft dafür aufkommt. Das Problem 
liegt eher in der Ungleichbehandlung der Einkünfte und Besitzstände bei 
der
Erziehlung des Gemeinvermögens und alsfolge davon auf der ausgabenseite 
bei der Wertschätzung der Arbeit.

Wie kann es sein das andere "Arbeit"(die organistion der Ausbeutung im 
Besonderen) soviel mehr Wert sein soll, daß damit in kurzer Zeit imense 
Vermögen angehäuft werden können und dürfen? und idese noch begünstigt 
werden bei der Heranziehung zu den Kosten für die Gemienschaft 
notwendigen Tätigkeiten.

> Jaja, reine Theorie, denn dass * nicht passiert, dafür sorgen schon
> unsere Argen...

Mit Sicherheit hier zeigt sich wem der Staat wahrlich dient und mit 
welchen perfieden Mitteln.

in meinen Augen ist dass ein einziger Verstoß gegen  Art. 1 Abs. 1 
Grundgesetz; Die Würde des Menschen ist unantastbar

http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenw%C3%BCrde#Die_Menschenw.C3.BCrde_als_oberster_Wert_des_Grundgesetzes

Und ich mache mich mit Sicherheit nicht schuldig der Drückebergerei vor 
Arbeit aber ich kenne den Wert der Arbeit und damit hat der Köter ein 
Problem. Er meint er kenne ihn gut genug.

Namaste

von Timm T. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Wie kann es sein das andere "Arbeit"(die organistion der Ausbeutung im
> Besonderen) soviel mehr Wert sein soll, daß damit in kurzer Zeit imense
> Vermögen angehäuft werden können und dürfen?

Womit wir wieder beim obigen Beispiel vom Leiharbeiter sind, der für 35 
Eur verliehen wird, aber davon nur 7 Eur bekommt. Andererseits schreibt 
der Handwerksmeister aus ne Rechnung mit 50 Eur Stundensatz, und der 
Geselle, der die Arbeit macht bekommt vielleicht 10 Eur...

Nein, ich hab nie ML gehabt, aber interessant finde ich, dass Karl Marx 
im Kapital* noch davon ausgeht, dass die Arbeitskraft die ein Arbeiter 
verkauft, mindestens soviel wert ist wie der Arbeiter zur 
Wiederherstellung Dieser benötigt.

Das war aber im Kapitalismus. Er hat wohl nicht bedacht, dass man das 
noch pervertieren kann. Da kann Arbeitskraft weniger wert sein, als zu 
ihrer Wiederherstellung gebraucht wird, die Differenz trägt dann die 
Gesellschaft.

Jetzt weiss ich, warum das soziale Marktwirtschaft heisst.

*) Wer keine Lust hat, das zu lesen: 
http://www.youtube.com/watch?v=B5gIIKDKxCI&list=PLE08F91A1CE506936&index=8&feature=plpp_video

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich durfte das noch studieren, es hat mir nicht geschadet ;-)

Namaste

von Wilhelm F. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

> Womit wir wieder beim obigen Beispiel vom Leiharbeiter sind, der für 35
> Eur verliehen wird, aber davon nur 7 Eur bekommt.

Mein Bekannter übrigens sagte dazu noch folgendes:

Für 35€ nehme ich niemals einen vom Dienstleister, auch weil ich diese 
Klientel aus Prinzip nicht ab kann. Seelenverkäufer nennt er die 
immer. Wenn, dann einen vom Jobcenter oder per Zeitungsinserat. Und 
zahle dem die goldene Mitte zwischen Mindestlohn und Dienstleisterpreis. 
Die Situation, daß die Anstellung aus wirtschaftlichen Gründen nicht 
dauerhaft Bestand haben kann, denn er krebst auch oft am minimalen Limit 
mit Aufträgen, wo er gar keinen Mitarbeiter beschäftigen kann, bespricht 
er vor der Einstellung mit dem Bewerber. Damit er Bescheid weiß. 
Zeitverträge gibt es auch nicht, das ist nicht fein, aber es kann 
jederzeit eine betriebsbedingte Kündigung geben. Aber so haben alle was 
davon, das Maximum heraus geholt, und sind glücklich und zufrieden. Die 
Leute kommen sogar bis in sein Privatleben, dagegen spricht auch 
grundsätzlich nichts. Der Mann ist da völlig locker.

Im Augenblick hat er einen guten Mann, der aber auch schon mal gekündigt 
wurde, oder aus gesundheitlichen Gründen selbst kündigte, der ist schon 
zum dritten mal bei ihm. Die verstehen sich, es muß nicht alles nur 
grundsätzlich böswillig sein. Mit der Gesundheit hat der Bekannte auch 
bei seinen Angestellten volles Verständnis, er haderte da sehr lange 
selbst mit dem eigenen Unglück, und weiß Bescheid.

Leider hat er nichts für mich, ich Ingenieur und das Hilfsarbeitermilieu 
mit einer völlig stupiden fachfremden Tätigkeit, sagen wir mal z.B. 
sowas wie Straße fegen, Fassaden reinigen, das paßt einfach nicht, da 
sind wir uns einig. Da braucht man einen, der überhaupt nicht mehr 
denkt, und einfach alles macht.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Leider hat er nichts für mich, ich Ingenieur und das Hilfsarbeitermilieu
> mit einer völlig stupiden fachfremden Tätigkeit, sagen wir mal z.B.
> sowas wie Straße fegen, Fassaden reinigen, das paßt einfach nicht, da
> sind wir uns einig.

Mal von dem H4-Hungerlohn ganz abgesehen, oder?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Seelenverkäufer

Warum so zurückhaltend? "Jobzuhälter" trifft es doch viel eher weil
du als Lohnhure nichts über den Job zu wissen oder zu entscheiden
brauchst. So tief ist dieses Land mittlerweile gesunken.

von Rahul D. (rahul)


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Wie kann man eigentlich sooo extrem negativ eingestellt sein?
Die Damen und Herrn der Arge sind ja auch nichts anderes als 
Jobzuhälter.
Nur dort fließt das Geld über Umwege in die Taschen derer, die nicht so 
viel Aufwand treiben.
Allerdings sind die "privaten" Zuhälter eher an einer Vermittlung ihrer 
Mitarbeiter interessiert, als die Damen und Herren vom Amt.

Aber bei einigen "Arbeitsuchenden" ist eh schon Hopfen und Malz 
verloren.

von Michael S. (technicans)


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Rahul Der trollige schrieb:
> Wie kann man eigentlich sooo extrem negativ eingestellt sein?
Zuviel schlechte Erfahrung gemacht.
> Die Damen und Herrn der Arge sind ja auch nichts anderes als
> Jobzuhälter.
Ne, Sozialhilfeverwalter, die die Bürger psychisch vergewaltigen,
mehr nicht. Von denen kommt sonst gar nichts positives (außer Almosen), 
nicht mal passende Jobangebote, da ja jeder Leistungsbezieher zum 
Eigenbemühen verpflichtet ist (kann man aber schultern).
> Nur dort fließt das Geld über Umwege in die Taschen derer, die nicht so
> viel Aufwand treiben.
Wenn du die Arbeitslosen meinst, tun die mehr als es Sinnvoll wäre,
oder von der Gegenseite zurück kommt, aber gegen Wände kann man 
bekanntlich nicht anrennen.
> Allerdings sind die "privaten" Zuhälter eher an einer Vermittlung ihrer
> Mitarbeiter interessiert, als die Damen und Herren vom Amt.
Zeigen die bloß nicht, weil die nach wie vor genug Frischfleisch auf
dem Markt finden, das naiv genug ist, sich auf deren Machenschaften 
einzulassen. Oder anders ausgedrückt: Jeden Morgen steht ein Dummer
auf, man muss ihn nur finden. Deren Motto: Widerstand ist zwecklos.
> Aber bei einigen "Arbeitsuchenden" ist eh schon Hopfen und Malz
> verloren.
Glücklicherweise ist eher die Vernunft und Erfahrung der Dummheit
und Naivität gewichen, so das die auch gut so über die Runden kommen.
Muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden. Wer das anders sieht
macht sich nur zur Beute derer, die an ihm sehr gut verdienen,
man selbst aber nur etwas höhere Almosen erhält und so langsam
vor die Hunde geht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> (kann man aber schultern).
joh man darf sich nur nicht verrückt machen lassen.
Gelassenheit nicht Angst ist hier gefragt.

>> Nur dort fließt das Geld über Umwege in die Taschen derer, die nicht so
>> viel Aufwand treiben.
Meinte er villeicht die Meschen~ äh Akten(sieb)chieber mit 
Mausschubserqualifikation,

> Wenn du die Arbeitslosen meinst, tun die mehr als es Sinnvoll wäre,
> oder von der Gegenseite zurück kommt,
das ist ihr job auf die dementen an der bushaltestelle aufpassen, das 
die keine "Dummheiten machen"


> aber gegen Wände kann man bekanntlich nicht anrennen.

Oach als Widder schon, und wenn der dann einen "Dicken Kopf" hat benutzt 
er das gut geschützte darin und gukckt was die Ratten und Mäuse so 
treiben und sucht sich ein Loch im Zaun ;-)

Namaste

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> Seelenverkäufer
>
> Warum so zurückhaltend? "Jobzuhälter" trifft es doch viel eher weil
> du als Lohnhure nichts über den Job zu wissen oder zu entscheiden
> brauchst. So tief ist dieses Land mittlerweile gesunken.

Vielleicht entwickele ich in der Zukunft noch heftigere Ausdrücke, mal 
sehen.

Im Augenblick hab ichs ja wieder mit dem Jobcenter. Sie schickten mir 
eine Einladung, wobei der Brief mit dem Billigstanbieter 5 Tage lief, 
und ich bei Erhalt noch nicht mal mehr einen ganzen Tag bis zum 
Erscheinen Zeit hatte, zu reagieren. Noch einen Tag später den Brief 
erhalten, dann wäre es sowieso ganz Essig gewesen, weil der Termin schon 
vorbei war. Meine Absagebegründung per Post oder persönlich konnten sie 
gar nicht mehr rechtzeitig erhalten. Also schrieb ich denen eine Email, 
denn ans Telefon gehen die ja grundsätzlich nicht. Ich hatte am selben 
Zeitpunkt bereits einen Facharzttermin, wo ich bei nicht rechtzeitiger 
Absage mindestens 2 Tage vorher auch 50€ Strafe zahlen muß. Pest durch 
Cholera ersetzt, wie mans macht, kann man es nur falsch machen.

Also hatte ich gestern trotz Arbeitsunfähigkeit einen Brief für eine 
Folgeeinladung im Kasten, mit dem Hinweis, daß meine Leistungen gekürzt 
werden. Als ich darauf hin beim Amt tatsächlich jemand telefonisch 
erreichte, erfuhr ich, daß ich trotz Arbeitsunfähigkeit zu erscheinen 
habe, wenn ich nicht bettlägerig krank bin.

Immer mal wieder was neues.

Das wird bestimmt noch mal toll, wenn ich wie vergangenen Monat mal im 
Krankenhaus liege, und Post mit Erscheinungsterminen mich gar nicht 
erreicht. Da wird dann alles gestrichen, wenn ich gar nicht selbst mit 
dabei bin, und davon nichts weiß.

Die Nasen hatten meine Email gar nicht gelesen. Statt dessen eine 
Beschwerde, ich hätte den Termin verpaßt, Strafe. Ich sendete zwei 
Mails, einmal Nachricht an den Betreuer auf der Homepage, und eine 
extern ans Jobcenter aus meinem Email-Account. Man braucht ja 
Beweismittel.

Wenn das nicht funzt, dann gehts vors Sozialgericht, das ist fest und 
sicher. Einmal war ich ja schon kurz davor, und mehr als die Hälfte der 
Fälle wird auch gewonnen.

Aber ich gehe kommende Woche mal locker zum Folgetermin, ich habe ihn am 
Telefon zugesagt, mal sehen, vielleicht klärt sich ja alles.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Vielleicht entwickele ich in der Zukunft noch heftigere Ausdrücke, mal
> sehen.
Aber nur gegen ein ordentliches Ingenieurhonorar, versteht sich.
Wenn du nur alles verschenkst, kommste ja nie auf einen grünen Zweig.
;-))
> Im Augenblick hab ichs ja wieder mit dem Jobcenter. Sie schickten mir
> eine Einladung, wobei der Brief mit dem Billigstanbieter 5 Tage lief,
> und ich bei Erhalt noch nicht mal mehr einen ganzen Tag bis zum
> Erscheinen Zeit hatte, zu reagieren.
Ist ja auch ein Leistungsbezugszeitraum wieder vorbei und da wollen
die eben mal dein Eigenbemühen prüfen, weil die ja sonst nix zu tun
haben und das wird in Zukunft bei unverändert guter Wirtschaftslage
an Arbeit sowieso weniger werden, bis bei denen selber Jobs abgebaut 
werden. Schließlich leben die von uns, was man auch bedenken sollte.
Dann werden die selbst merken was bei denen falsch lief, nur das es
dann für Korrekturen zu spät ist. Fünf Tage sind zu wenig. Da würde
ich das mal ansprechen und wenn dein Sachbearbeiter mauert, ab zum
Fallmanager. Dann stehen die Chancen nicht schlecht, das künftig
zwei bis drei Wochen Laufzeit üblich sind. Übrigens werden die Schreiben
nicht von deiner dir zugewiesenen Dienststelle versendet, sondern
von der BA in Nürnberg. Das hat mir einer meiner SB mal erzählt und
ich hab keine andere Info, die was anderes sagt. Kann also schon mal
sehr lange dauern bis ein Schreiben ankommt. Beweisen muss das Amt
den Zugang des Schreibens sowieso und solange es kein Einschreiben ist,
bist du auf der sicheren Seite.
> Noch einen Tag später den Brief
> erhalten, dann wäre es sowieso ganz Essig gewesen, weil der Termin schon
> vorbei war. Meine Absagebegründung per Post oder persönlich konnten sie
> gar nicht mehr rechtzeitig erhalten. Also schrieb ich denen eine Email,
> denn ans Telefon gehen die ja grundsätzlich nicht. Ich hatte am selben
> Zeitpunkt bereits einen Facharzttermin, wo ich bei nicht rechtzeitiger
> Absage mindestens 2 Tage vorher auch 50€ Strafe zahlen muß. Pest durch
> Cholera ersetzt, wie mans macht, kann man es nur falsch machen.
Wenn einem ein Termin des Amts nicht zusagt, kann man an dem Tag sich
auch persönlich in der Dienststelle einen neuen geben lassen.
Da ist dann Angriff die beste Verteidigung und dann können die dir
gar nichts anlassten. In der Regel schreiben die auch wenigstens zwei 
Einladungen bevor wirklich Sanktionen drohen.
> Also hatte ich gestern trotz Arbeitsunfähigkeit einen Brief für eine
> Folgeeinladung im Kasten, mit dem Hinweis, daß meine Leistungen gekürzt
> werden. Als ich darauf hin beim Amt tatsächlich jemand telefonisch
> erreichte, erfuhr ich, daß ich trotz Arbeitsunfähigkeit zu erscheinen
> habe, wenn ich nicht bettlägerig krank bin.
Naja, du bist Arbeitsunfähig, kannst aber doch zum Amt für ein Gespräch
gehen, oder?
> Immer mal wieder was neues.
Klar, die suchen den Hebel, der reicht um dich in einen Job zu treiben.
> Das wird bestimmt noch mal toll, wenn ich wie vergangenen Monat mal im
> Krankenhaus liege, und Post mit Erscheinungsterminen mich gar nicht
> erreicht. Da wird dann alles gestrichen, wenn ich gar nicht selbst mit
> dabei bin, und davon nichts weiß.
Würde mich nicht wundern wenn das Amt da nicht auch eine ganz schlaue
Lösung verlangt, wie zum Beispiel jemanden zu beauftragen für
dich da irgendwelche Vorgänge abzuwickeln. Kannst ja beim nächsten
Rapport mal fragen.
> Die Nasen hatten meine Email gar nicht gelesen. Statt dessen eine
> Beschwerde, ich hätte den Termin verpaßt, Strafe. Ich sendete zwei
> Mails, einmal Nachricht an den Betreuer auf der Homepage, und eine
> extern ans Jobcenter aus meinem Email-Account. Man braucht ja
> Beweismittel.
Vertraue bloß nicht den üblichen Kommunikationskanälen. Mach es
möglichst persönlich und dafür haben die Jobcenter Kontaktstellen,
auch ohne Terminzwang.
> Wenn das nicht funzt, dann gehts vors Sozialgericht, das ist fest und
> sicher. Einmal war ich ja schon kurz davor, und mehr als die Hälfte der
> Fälle wird auch gewonnen.
Würde ich gar nicht auf die Spitze treiben, sondern erst mal mit dem
Fallmanager Kontakt und Klärung versuchen. Bis du bei Gericht einen
Termin bekommst können Ewigkeiten vergehen.
> Aber ich gehe kommende Woche mal locker zum Folgetermin, ich habe ihn am
> Telefon zugesagt, mal sehen, vielleicht klärt sich ja alles.
Wenn du erscheinst und denen genug Eigenbemühungsnachweise anschleppst, 
so das die genug zu tun haben, kann dir eigentlich nichts passieren.
Natürlich beantragst du auch gleich Bewerbungskostenzuschuss für 
Bewerbungen auf dem Postwege(5€), da Email-Bewerbungen (0,5€) finanziell
uninteressant sind. Schließlich ist Bewerbungen schreiben ja auch harte 
Arbeit. Kopie des Schreibens an die Unternehmen beweisen dann plausibel 
dein Bemühen und das müssen die akzeptieren, selbst wenn die meisten 
Firmen gar nicht mehr von sich hören lassen und man so kaum noch echte
Beweise hat.
Abschließend noch folgendes: Was du am Telefon mit dem Amt zu klären 
versuchst, kannste VERGESSEN, weil das völlig unverbindlich ist.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Wenn du erscheinst und denen genug Eigenbemühungsnachweise anschleppst,
> so das die genug zu tun haben, kann dir eigentlich nichts passieren.
> Natürlich beantragst du auch gleich Bewerbungskostenzuschuss für
> Bewerbungen auf dem Postwege(5€), da Email-Bewerbungen (0,5€) finanziell
> uninteressant sind. Schließlich ist Bewerbungen schreiben ja auch harte
> Arbeit. Kopie des Schreibens an die Unternehmen beweisen dann plausibel
> dein Bemühen und das müssen die akzeptieren, selbst wenn die meisten
> Firmen gar nicht mehr von sich hören lassen und man so kaum noch echte
> Beweise hat.

> Abschließend noch folgendes: Was du am Telefon mit dem Amt zu klären
> versuchst, kannste VERGESSEN, weil das völlig unverbindlich ist.

full Acknowledge mit einer Ausnahme

Diese Strategie ist erfolgreich erprobt und auch bei anderen Behörden 
sinnvoll  immer einen halben Schritt schneller als die Behörde und wo es
hakt beratende Hilfe einfordern.
Das Finanzamt in Starnberg hat nach Prüfung meiner Unterlagen sogar 
schon mal auf eine Abgabe einer Steuerklärung verzichtet zu welcher ich 
rechtlich in diesem Fall verpflichtet war.
Nach dem ich ihnen alle relevanten Unterlagen darbrachte mussten sie 
einsehen, dass ihr Konzept der Komplexität meines Falles nicht gewachsen 
war. Sie waren schlicht überfordert die Daten überhaupt zu erfassen 
obgleich ich sie alle vorlegte, geschweige denn auszuwerten, ihre 
Formulare gaben das nicht her und sei erklärten schriftlich Verzicht auf 
Abgabe unter Hinweiß auf Aufwand und Nutzen.


Und jetzt die Ausnahme ich hatte um kosten zu sparen damals eine
Bewerbungshomepage (Kurzvorstellung tabellarischer Lebenslauf) angelegt 
und meine Unterlagen auf privatem Webspace gespeichert.
Die Anschreiben gab ich postalisch oder per mail ab telefonierte 
hinterher und erklärte wie schon in den Anschreiben (direktlink) wo die 
Unterlagen verfügbar sind.

So konnte ich mit einem Vormittag per Woche meine Eigenbemühungen stets 
nachweisen. Die Sachbearbeiter hatten genug um ihr Bemühen durch Ablegen 
in meine Akte nachzuweisen und waren stets viel freundlicher als ich es 
früher erlebt hatte. Und am Ende kam ich sogar mit über 40 wieder in 
Anstellung, bis ich vor 3 Jahren darauf genauso eigeninitiativ 
verzichtete.


Namaste

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Fünf Tage sind zu wenig. Da würde
> ich das mal ansprechen und wenn dein Sachbearbeiter mauert, ab zum
> Fallmanager. Dann stehen die Chancen nicht schlecht, das künftig
> zwei bis drei Wochen Laufzeit üblich sind.

Danke, ich werde das mal beim Termin diese Woche ansprechen. Bei den 
vorherigen Verwaltern ohne Hartz klappte es auch, daß ich Einladungen 3 
Wochen vorher bekam.

> Übrigens werden die Schreiben
> nicht von deiner dir zugewiesenen Dienststelle versendet, sondern
> von der BA in Nürnberg. Das hat mir einer meiner SB mal erzählt und
> ich hab keine andere Info, die was anderes sagt.

Bei meinen früheren Beratern (Hochschulteam, Akademiker) kam tatsächlich 
alles aus Nürnberg. Jetzt beim Jobcenter haben sie den lokalen 
Briefversender der Tageszeitung (Trierischer Volksfreund, 
TV-Zustelldienst) gewählt. Der ist wohl billiger, und deren Stempelung 
ist vorne auf dem Briefumschlag. Die Post kommt also garantiert nicht 
über einen anderen Anbieter außerhalb der Region.

> Wenn einem ein Termin des Amts nicht zusagt, kann man an dem Tag sich
> auch persönlich in der Dienststelle einen neuen geben lassen.
> Da ist dann Angriff die beste Verteidigung und dann können die dir
> gar nichts anlassten. In der Regel schreiben die auch wenigstens zwei
> Einladungen bevor wirklich Sanktionen drohen.

Als ich den Brief im Kasten hatte, war es definitiv zu spät, um zu 
reagieren. Das Jobcenter schließt hier mittags um 12 Uhr, und am 
Folgetag morgens war mein Termin.

Nun ja, die Dame vom Jobcenter sprach mir bei Abwesenheit auf den AB, 
und ich konnte sie eine Stunde später telefonisch erreichen. Sie sagte 
dann gleich, sie hätte die Folgeeinladung abgesendet, ich solle mich 
wegen der Sanktionsdrohungen, die noch verschärft wurden, nicht 
erschrecken. Wollen wir hoffen, daß es stimmt. Mein Grundvertrauen in 
Menschen ist etwas angegriffen. Ich habe zugesagt, die Woche zum Termin 
gerne persönlich zu kommen. Schauen wir mal, wie es wird.

Es geht denen vorzüglich darum, daß ich eine neue 
Eingliederungsvereinbarung unterschreiben soll. Das machten sie in der 
Vergangenheit auch öfter schon mal nach 2 Monaten, bei Personalwechsel, 
ich habe ja schon viele Berater durch, auch wenn die Vereinbarung 6 
Monate gilt.

> Klar, die suchen den Hebel, der reicht um dich in einen Job zu treiben.

Na, mal sehen, wie das bei meiner Gesundheitslage wird.

> Abschließend noch folgendes: Was du am Telefon mit dem Amt zu klären
> versuchst, kannste VERGESSEN, weil das völlig unverbindlich ist.

Ja, das ist klar. Das Telefonat mit der Beraterin entspannte trotzdem 
die Situation, als ich sie erreichte. Die wollte mich nach einem 
Personalwechsel nur mal persönlich sehen, und sagte mir gleich, daß sie 
für den scharfen Angriff mit den Rechtsbelehrungen persönlich nichts 
könne, das sei typisches Verwaltungsvorgehen.

> Würde ich gar nicht auf die Spitze treiben, sondern erst mal mit dem
> Fallmanager Kontakt und Klärung versuchen. Bis du bei Gericht einen
> Termin bekommst können Ewigkeiten vergehen.

Ja nee, ich treibe es von selbst nie auf die Spitze. Nur, wenn mir 
jemand wirklich unberechtigt übel will.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Der ist wohl billiger, und deren Stempelung
> ist vorne auf dem Briefumschlag. Die Post kommt also garantiert nicht
> über einen anderen Anbieter außerhalb der Region.

Es ist ja nicht wichtig ob ein Zusteller billiger ist, sondern
zuverlässiger. Gerade bei so Vereinen wie die Citypost dürften
die kaum ausreichend Personal vorhalten, insbesondere wenn mal
Briefe liegen bleiben weil einer oder mehrere Zusteller krank
sind. So kann man gegenüber dem Amt auch nachvollziehbar
argumentieren, falls man eine drei-wöchige Zustelldauer plausibel
begründen muss. Ich hatte mal ein Schreiben von denen, welche auf
dem 23. datiert und erst am 15. des Folgemonats eintraf. War zum
Glück nichts wichtiges, gibt einem aber zu bedenken.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> daß sie
> für den scharfen Angriff mit den Rechtsbelehrungen persönlich nichts
> könne, das sei typisches Verwaltungsvorgehen.

Hoffentlich gilt das auch dann, wenn wirklich mal die Ka...e am
dampfen ist. Menschlichkeit ist zwar grundsätzlich zu begrüßen, aber
Behörde bleibt Behörde, analog zum Wolf bleibt Wolf, auch wenn der
mal keinen Appetit auf Schafe hat.

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