Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dezentrale verosrgung


von Sebastian (Gast)


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Hallo an alle,

heute war auf Spiegel.de wieder ein Beitrag zum Thema "Stromtrasse". Zum 
Inhalt will ich mich nicht äußern. Aber in der Forendiskussion kam das 
Wort Dezentrale Versorgung wieder auf.

Daher frage ich mich, ob das wirklich gehen kann. Vorallem 
Schwerindustrie kann die dezentrale Verosrgung doch stören. Kann 
Dezentral wirklich funktionieren oder ist für ALuhütten und ähnliches 
die Zentrale Versorgung unabdingbar, da nur so die Frequenz bzw. das 
Netz im ganzen stabil gehalten wreden kann?

Grüße Sebastian

von Achim M. (minifloat)


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Sebastian schrieb:
> Vorallem Schwerindustrie kann die dezentrale Verosrgung doch stören.
Du sagst es bereits: Kann, muss aber nicht.

Sebastian schrieb:
> ist für ALuhütten und ähnliches
> die Zentrale Versorgung unabdingbar, da nur so die Frequenz bzw. das
> Netz im ganzen stabil gehalten wreden kann

Es gibt da zwei extreme Möglichkeiten, die möglicherweise 
funktionieren(haben auch viel mit politischen Systemen gemeinsam...) und 
einige Übergangsbereiche dazwischen(einer ist mehr oder weniger der 
jetzige Zustand, die Grenzen sind da fließend):

a) Zentrale Versorgung => Zentralisierte "Intelligenz" der Überwachungs- 
und Regelorgane

b) Oligarchisch verteilte Versorgung, ist wohl so der jetzige Stand, es 
gibt ja nicht nur ein Kraftwerk im Europäischen Verbund...=> Teils 
dezentrale "Intelligenz". Es gibt Datenübertragungswege, die aber z.T. 
rein durch das Netz selbst dargestellt sind

c) Dezentrale/Verteilte Versorgung => extreme Distribution zumindest 
eines größeren Teils der "Intelligenz" wird nötig, viele Kleine 
Dezentrale Steuereinheiten sind nötig
Problem: mehr Datenübertragungswege und stärkere lokale Netze müssen 
geschaffen werden, Nachregelung könnte längere Totzeiten aufgrund von 
weitaus größerem Datenaufkommen bei der Steuerung und Regelung 
aufweisen, gerade Weil auch mehr Hierarchiestufen im System vorhanden 
sein werden
Außerdem will nicht jeder dieses sogenannte "Smart Grid", weil man nciht 
will dass der Staat weiß, wann du deine Waschmaschine anwirfst und du 
nicht willst, dass dein Geschirrspüler mal ne Stunde aussetzt, nur weil 
kurzfristig ein größerer Bedarf im nächsten Walzwerk ansteht, das Netz 
aber überlastet würde...

mfg mf

PS: Vermutlich wird so ein "Smart Grid" auf ein "Wer mehr zahlt, hat am 
meisten zu sagen"-System hinauslaufen. Heißt aber auch, dass man im 
Prinzip für Verfügbarkeit zahlt oder eben lokal Puffermechanismen 
bereitstellt. Mal sehen, was da noch so passiert. Vielleicht gibt es ja 
eine viel bessere Lösung.

von Sebastian (Gast)


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Netztechnik schein schon ein kompliziertes Konstrukt zu sein. Schonmal 
vielen Dank für die Infos.

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