Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was würdet ihr tun?


von untentschlossen (Gast)


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Hi,

mich würde interessieren, was ihr in der folgenden Situation machen 
würdet:

Habe Informatik studiert, nach dem Studium bei der aktuellen Stelle als 
Softwareentwickler angefangen und seit nun ca 3 Jahren angestellt. IT 
besteht aus 3 Leuten + Azubi. Auf Papier sind wir alle gleich gestellt, 
in der Praxis treffe ich die Designentscheidungen.
Arbeitszeiten sind ziemlich flexibel und es gibt eine sehr flache 
Hierarchie, da nur ca 22 Leute im Unternehmen.
Gehalt: 42.000 / Jahr, ohne weitere Extras.

Nun liegt mir ein Angebot von einer großen AG vor. Ebenfalls 
Softwareentwickler, aber Java statt PHP. Gehalt dort um die 50.000 / 
Jahr + betriebliche Altersvorsorge.

Würdet ihr in so einer Situation eher wechseln? Ich bin mit der 
aktuellen Stelle glücklich, aber ich weiß nicht, wie es später im 
Lebenslauf aussieht, wenn ich X-Jahre in einem Unternehmen festgesessen 
habe. Das Plus an Lohn ist natürlich auch unerheblich.

Also was tun?

von Schon-alter-Sack (Gast)


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Mein erster Wechsel war ein Fiasko. Auch nach ca. 3 Jahren von einem 
Unternehmen mit 30 Mann (Entwicklung C etwa 10Mann) zu der größten und 
deutschesten aller Banken gewechselt mit +20% Lohn und allen 
entsprechenden Sozialleistungen.
Ziemlich menschenverachtend, bist nur noch eine Nummer, selbst ein 
armseliger Gruppenleiter oder Abteilungsdirektor erwartet schon 
gottgleich verehrt zu werden, nur politische Ränkespielchen zwischen 
Gruppen und Abteilungen. Bin nach 4 Monaten entnervt in ein kleineres 
Unternehmen gewechselt mit etwas schlechterem Lohn.

Das muss bei dir nicht unbedingt so sein, aber die Gefah ist duch 
gegeben.
Also schau dir den Laden seeehr genau an bevor du wechelst. Soviel 
Freiheit wie bisher hast du dort definitiv nicht.
Java dürfte allerdings mehr Spass machen als PHP.

Ach so wegen Lebenslauf: Mein Kumpel war ca. 8-10 Jahre in einem kleinen 
Unternehmen und hat sich dort bis zum Entwicklungsleiter hochgearbeitet. 
Durch die vielseitige Erfahrung dort (Designe, Entwicklung, Vertrieb, 
Inbetriebnahme, Planung, Projektmanagement) ist er dann in einen großen 
Chemiebetrieb und hat jetzt 100 Leute unter sich.
Vieleicht kannst du mit dem Angebot zu deinem Chef ubnd ihn darauf 
aufmerksam machen, daß du gerne bleiben würdest, du aber in Sachen 
Gehalt auch an dich und deine Familie denken musst und ob es da nicht 
etwas mehr und einen Gruppenleiterstatus geben kann wenn du bleibst.

Viel Erfolg
Udo

von spessi (Gast)


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wechseln!

von Lutz (Gast)


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Nen Kollege von mir ist auch erst in nem kleinen Unternehmen tätig 
gewesen und hat dort einfach alles gemacht und kennengelernt.

Heute arbeitet er in nem Riesenunternehmen und hat in seiner 
Führungspositionsstelle 12.000 Leute unter sich!

von untentschlossen (Gast)


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Hallo Udo,

das ist exakt, was ich befürchte. Das Angebot ist von T-Systems, ich 
kenne die Strukturen dort nicht, aber die werden nicht so locker wie 
hier sein. Es gibt keine Machtkämpfe und wenn man mal einen Tag zuhause 
bleiben muss / will, dann kann man das ohne Weiteres machen.

Den aktuellen Chef auf das neue Angebot ansprechen - habe ich auch schon 
dran gedacht, aber irgendwo bringt man sich damit auch in Zugzwang. Wenn 
beispielsweise kein besseres Angebot bei der aktuellen Stelle abgegeben 
wird und man (ich) trotzdem bleibe, ist dem GF klar, dass keine weiteren 
Gehaltserhöhungen notwendig sind - "der bleibt ja eh".

Nicht einfach

von Thomas (Gast)


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Höre auf Dir den Kopf zu zerbrechen und mache dass, was für Dich gut 
ist.

Das mehr an Gehalt nennst Du "unerheblich". Du bist "glücklich" im Job - 
mei, warum wechseln? Wenn Du bessere Argumente für den Wechsel findest, 
dann "denk" besonnen darüber nach - wie sieht der weitere Weg aus? Nur 
vom "Wechsel" machst Du auch keine Karriere!

von gordon51freeman (Gast)


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Wenn ich ehrlich bin, hätte ich ein bisschen Schiss, vor lauter 
arrogante aufgeblasene Leute aus GL, Marketing, Verkauf etc. zu treffen. 
Ich würde es mir gut überlegen, ob es dir die Knete wert ist.

Ein kleines Unternehmen ist nicht zwangsläufig schlecht im Lebenslauf, 
eine lange Anstellungszeit kann auch von Loyalität zeugen.

Gruss
Gordon

von untentschlossen (Gast)


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Thomas : ich hab mich oben verschieben - das Plus an Gehalt ist NICHT 
unerheblich. Das wären in der Summe etwa 8.000 € / Jahr zusätzlich

von voodoofrei (Gast)


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Wann hattest du deine letzte Gehaltserhöhung?

von untentschlossen (Gast)


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Als ich hier eingestiegen bin hatte ich ausgehandelt, dass mein Gehalt

- 36.000 € zum Start beträgt
- nach gesamt 6 Monaten 38.000 €
- nach gesamt 1 Jahr 40.000 €
- nach gesamt 2 Jahren 42.000 €

ich bin jetzt etwa 3 Jahre hier, also ist die letzte Erhöhung ca 1 Jahr 
her

von Immer noch alter Sack (Gast)


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Hmm, ich kenne einen Ex Kollegen, der ist bei T-Systems glücklich. Ist 
allerdings ein Workoholic mit Ellenbogen.
Was heute bei T-Systems ist muss morgen nicht mehr sein, das ist ein 
typischer Laden der mindestens einmal pro Jahr alles umstrukturiert.

Wenn du mit deinem Chef redest spreche erst über Gehalt und Beförderung 
und wie es weitergeht und erst dann daß du ein Angebot hast das du aber 
eigentlich wahrscheinlich nicht annehmen willst.
Dann weiss er zumindest daß du dich umsiehst und deinen Marktwert 
testet. Wenn er nicht reagiert, dann kann oder will er dich nicht 
halten.
ich würde versuchen offen und ehrlich zu sein, wenn dein Chef eigentlich 
kein schlechter Kerl ist.

Viel Erfolg,
Udo

von untentschlossen (Gast)


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Udo,

nicht andersrum? Dh den aktuellen Chef direkt auf das vorliegende 
Angebot ansprechen, sagen, dass man eigentlich happy ist und bleiben 
möchte aber die Konditionen doch sehr lukrativ sind und ob man sich 
nicht in der Mitte irgendwo treffen möchte?

Gruß
Alex

von Immer noch alter Sack (Gast)


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untentschlossen schrieb:
> nicht andersrum? Dh den aktuellen Chef direkt auf das vorliegende
> Angebot ansprechen, sagen, dass man eigentlich happy ist und bleiben
> möchte aber die Konditionen doch sehr lukrativ sind und ob man sich
> nicht in der Mitte irgendwo treffen möchte?

Schwierig, auf alle Fälle freundlich bleiben. Ich bin da jetzt auch 
nicht der Experte :-)
Ich würde mir auf alle Fälle noch andere Argumente zurechtlegen, warum 
du ein Erhöhung plus!! den Titel eines Gruppenleiters verdient hast.
Im Prinzip sehe ich die 2 Strategien.
1. Erst das Angebot zeigen und dann verhandeln.
2. Erst über deine weitere Entwicklung in der Firma reden und dabei dann 
das Angebot zeigen.

Wie gesagt, Viel Erfolg, ich drück dir die Daumen.
Udo

von asdf (Gast)


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Ich wuerde das "Angebot" gar nicht in der Firma zeigen. Chefs wissen 
auch, dass jemand, der Karierre machen will, nicht ewig in einer kleinen 
Fa. bleibt und dass jemand der sich in einer kleinen Fa. wohlfuehlt, in 
einem Dinosaurier nicht gluecklich wird.

Andeuten, dass es auch andere Angebote gibt, sollte man natuerlich (oder 
haerter: offen sagen dass man dabei ist sich umzusehen).

asdf

von Schorsch (Gast)


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Was ist Dir wichtig?

Wenn es nur um's Geld geht, hast Du gute Karten: Sage dem Chef, dass Du 
ein Angebot vorliegen hast, aber lieber bleiben willst. Wenn er Dir dann 
ein Angebot macht, kannst Du zu T-Systems sagen: Sorry, aber legt 
nochmal 5000 Euro drauf.

Ähnlich ging es mir mal, hat funktioniert und ich habe den besser 
bezahlten Job genommen.

von Willi W. (williwacker)


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Sprich Deinen Scheff auf eine Gehaltserhöhung an, aber vorsichtig, so 
dass Du nicht kündigen musst, wenn Du sie nicht bekommst.

Betriebliche Altersversorgung kannst Du kicken, woher willst Du oder das 
Unternehmen wissen, was in 30 Jahren, wenn du in Rente willst, sein 
wird? Vielleicht werden dann ja alle mit >70 erschossen. Aus solchen 
Verpflichtungen kommt so ein Unternehmen relativ leicht raus. Damit 
wollen sie Dich ködern und letztlich binden.

Du bist im Moment glücklich und zufrieden, man mag Dich in Deiner Bude, 
wahrscheinlich bist Du geachtet und offensichtlich legen sie auch wert 
auf Deinen Rat und Dein Urteil.

Frag nach mehr Geld und bleib, Zufriedenheit kann man sich nicht kaufen.

von voodoofrei (Gast)


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untentschlossen schrieb:
> Als ich hier eingestiegen bin hatte ich ausgehandelt, dass mein Gehalt
>
> - 36.000 € zum Start beträgt
> - nach gesamt 6 Monaten 38.000 €
> - nach gesamt 1 Jahr 40.000 €
> - nach gesamt 2 Jahren 42.000 €
>
> ich bin jetzt etwa 3 Jahre hier, also ist die letzte Erhöhung ca 1 Jahr
> her

Also:

36k zum Start war zu wenig!

von den 8000 mehr pro Jahr bzw. 666€/Monat bleiben dir effektiv ca. 
375€/Monat übrig. => Das ist der finanzielle Gewinn, den du hättest.

=> Frage bei deinem Chef nach einem Mitarbeitergespräch um eine 
Perspektive für die Zukunft zu erhalten.

Ziehe für die Bilanz über deine Leistungen, die du erbracht hast - die 
brauchst du um die Gehaltsanpassung zu begründen.

Überlege dir, was du in Zukunft in der Firma machen möchtest und worin 
du Potential siehst.

Überlege dir, welches Gehalt du künftig gerne hättest.

Wenn Dein Chef dir versucht deinen Gehaltswunsch runter zu handeln oder 
argumentiert, dass der Sprung zu hoch ist, entgegne, dass das Gehalt der 
Leistung angemessen und Marktüblich ist - damals hat er ja mit dem 
günstigen Einstiegsgehalt entsprechend Geld gespart.

Danach kannst du entscheiden welches Angebot/welche Perspektive dir 
besser gefällt.

Vermeide auch rumgeeiere und lass dich nicht mit man 
könnte/sollte/vielleicht abspeisen => Ihr fasst Beschlüsse!

Zu T-Systems: Mir sind die bisher nur durch Fefes Spot aufgefallen. ;)

von asdasd (Gast)


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untentschlossen schrieb:
> Das Angebot ist von T-Systems,
Ich war bei T-Systems Werkstudent. Das war ziemlich locker dort, nix mit 
Projektleitergetue, Machtkämpfe,.. Inzw. ist dieser Standort aber 
eingestellt worden. Weiss nicht wie das in anderen T-Systems-Ablegern 
oder in der Zentrale ist, da hat sich ja viel getan die letzen Jahre.

In einer IT-Bude ist das immer besser als in einer IT-Fachfremden Bude 
wie z.B. einer Bank. Bei den Fachfremden musst du dich viel mehr mit 
nicht ITlern rumärgern die das Sagen haben, blödsinnige Entscheidungen 
und Kurswechsel sind da an der Tagesordnung. Ok, in einem grossen 
IT-Laden ist das fast auch schon so aber nicht so krass.

Ich würde nie in einem Laden anfangen wo die IT nur Nebensache ist, da 
biste immer der Arsch, die IT ist dort immer Klotz am Bein und Idioten 
sagen dir was zu tun ist.

von felix (Gast)


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hallo,
ich habs anders herum gemacht - sozusagen.

ich hab meine ausbildung nebst anschließender weiterbildung bei einem 
großen industriekonzern gemacht.
die kollegen dort waren alle ok auch die direkten vorgesetzten.
danach bin ich zu einer kleinen firma gewechselt ca 40 personen. da hab 
ich mich nich wohlgefühlt, war mir alles zu klein, zu nah, zu familär 
etc. ich bin dann wieder zu einem großkonzern zurück ...

von Tim (Gast)


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Die Tipps für die Gehaltsverhandlung hier grenzen ja schon an 
Körperverletzung.

Mehr Gehalt gibt es für mehr Leistung. Überlege dir was du dem 
Unternehmen seit der letzten Gehaltsanpassung an Mehrwert eingebracht 
hast. Falls dir da nichts einfällt, dann setze dich mit deinem Chef 
zusammen und legt Ziele fest. Danach hast du eine solide Basis für eine 
Gehaltserhöhung.

Den Chef mit einem Angebot einer anderen Firma erpressen würde ich eher 
nicht. Ist doch jedem bekannt, dass man in einer großen Firma bis zu 15% 
(im Schnitt natürlich) mehr verdienen kann. Und viel kleiner als deine 
aktuelle Bude geht es ja kaum. Von daher kann man hier kaum von nicht 
angebrachter Bezahlung sprechen.

Abgesehen davon werden Java-Entwickler besser bezahlt als 
PHP-Entwickler.

Gruß Tim

von slkdlkjdslkjdlkj (Gast)


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Tim schrieb:

> Abgesehen davon werden Java-Entwickler besser bezahlt als
> PHP-Entwickler.
Das war vor 5-10 Jahren richtig.

von Wette (Gast)


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Ist es immer noch, selbst im Median.

Allerdings gibt es eine Schwemme an Schwachstrom-Java-Entwicklern.

Die richtig Guten werden wie meist in der freien Wirtschaft auch richtig 
gut bezahlt, wenn sie wollen.

von Tim (Gast)


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slkdlkjdslkjdlkj schrieb:
> Tim schrieb:
>
>> Abgesehen davon werden Java-Entwickler besser bezahlt als
>> PHP-Entwickler.
> Das war vor 5-10 Jahren richtig.
>
Dann wirf mal einen Blick in den CT Gehaltsreport der jedes Frühjahr 
veröffentlicht wird. PHP Entwickler sind die am schlechtesten bezahlte 
Gruppe von Entwicklern.

Ich weiß von mindestens einem Projekt aus erster Hand bei dem genau 
dieser Kostenunterschied zur Entscheidung geführt hat das Projekt in PHP 
statt Java umzusetzen.

von Rudi Radlos (Gast)


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Wegen 300€ wird die Welt nicht untergehen. Wichtiger als Geld ist die 
Zufriedenheit. Es gibt einige Jobs, die besonders gut bezahlt werden 
weil sie keiner machen möchte oder der Personalverschleiß da sehr hoch 
ist.

Weiterhin sollte man die Gesamtheit aller Umstände genauer untersuchen. 
Was sind 300€ mehr auf der Hand, wenn die neue Wohnung in München 500€ 
teuer ist oder Fahrzeit täglich 2h länger sein wird?

von Wilhelm F. (Gast)


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untentschlossen schrieb:

> Also was tun?

Eine Luxusfrage.

Vom Mehr an Geld bleibt nur die Hälfte übrig.

Mit 42k€/p.a. läßt es sich unter Umständen aber beschwerdefrei leben, 
wenn man nicht gerade in München oder Stuttgart lebt.

Ich selbst bin aktuell zu H4 verdonnert, kann auch gut mit 
Bescheidenheit umgehen, und wäre aktuell mit der Frage 42k oder 50k 
ziemlich überfordert. Meine Fernziele haben den Fokus auch nicht mehr 
nur auf dem Geld. Womit aber nicht gesagt ist, daß ich mich irgendwo als 
Billigheimer auskosten lassen möchte. Aus gesundheitlichen Gründen wird 
es bei mir mit einer Vollzeitstelle eh nichts mehr, vielleicht Teilzeit, 
Halbtags. Mal sehen, ob es da was gibt, es soll doch Firmen geben, die 
sich im Augenblick keine Vollzeitkraft leisten können, und eine 
Einstellung bleiben lassen. Allerdings geht das bundesweit nicht, eher 
wohnortnah.

Ist dein Betriebsklima gut, und du kommst auch mit dem Geld gut aus, 
bleib. Brauchst du Tapetenwechsel oder Risiko, geh. Einen Tapetenwechsel 
machte ich mal nach 20 Jahren, weil es mir dann stinklangweilig wurde.

von unentschlossen (Gast)


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Danke für die Tipps - eigentlich will ich ja auch eher bleiben als gehen 
aber auch mehr Geld bekommen.

Wie geht man das am schlausten an? Zum Chef habe ich einen guten Draht, 
der ist auch ein guter Kerl.

Geht man hin und zählt die Gründe auf, warum man mehr verdienen sollte 
oder ist man ehrlich und sagt, wie es ist - dass man ein Angebot hat, 
was lukrativ ist und ob man sich nicht in der Mitte treffen kann. Ich 
will ja eben nicht, dass es als "Erpressung" ausgelegt wird

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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unentschlossen schrieb:
> Wie geht man das am schlausten an?

Ich finde Tim hat es schon ganz gut zusammengefasst:

Tim schrieb:
> Mehr Gehalt gibt es für mehr Leistung. Überlege dir was du dem
> Unternehmen seit der letzten Gehaltsanpassung an Mehrwert eingebracht
> hast. Falls dir da nichts einfällt, dann setze dich mit deinem Chef
> zusammen und legt Ziele fest. Danach hast du eine solide Basis für eine
> Gehaltserhöhung.

Etwas Selbstbewusstsein gehört natürlich dazu, aber was gibt es besseres 
als wenn man ein anderes Angebot in der Hinterhand hat? Ob man das dem 
AG sagt oder nicht muss man selber wissen, man sollte sich nur vorher 
entscheiden was man will und dann auch bereit sein die Konsequenzen zu 
ziehen.

von Rudi Radlos (Gast)


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> bereit sein die Konsequenzen zu ziehen.
Es wäre noch genauer zu klären, ob der neue Vertrag auch realisierbar 
ist. Nicht jede neue Stelle hat nur einen Bewerber?

von guru jones (Gast)


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Tim schrieb:
> slkdlkjdslkjdlkj schrieb:
>> Tim schrieb:
>>
>>> Abgesehen davon werden Java-Entwickler besser bezahlt als
>>> PHP-Entwickler.
>> Das war vor 5-10 Jahren richtig.
>>
> Dann wirf mal einen Blick in den CT Gehaltsreport der jedes Frühjahr
> veröffentlicht wird. PHP Entwickler sind die am schlechtesten bezahlte
> Gruppe von Entwicklern.
Dort kann jeder ungeprüft was reinschmieren.

> Ich weiß von mindestens einem Projekt aus erster Hand bei dem genau
> dieser Kostenunterschied zur Entscheidung geführt hat das Projekt in PHP
> statt Java umzusetzen.
PHP-Entwickler ist auch ein weites Feld. Da zählt sich jeder Webdesigner 
dazu der xampp installieren konnte, die verdienen ziemlich schlecht und 
versauen somit den Schnitt. Jemand der OO verstanden hat und mit 
entsprechenden PHP-Frameworks arbeitet kommt auf ein ähnliches 
Gehaltslevel wie ein J2EE-Klempner, hätte ich früher auch nicht gedacht 
ist aber so, deshalb bin ich auch in diesem Bereich gewechselt bzw. 
mache das u.a. auch.
Meine Erfahrung: Die Javalöhne sind runtergegangen, die PHP-Löhne rauf, 
die sind heute in etwa gleich, in ähnlichen Domänen und Umfeld.

Ich kenne einen der hat keine Ausbildung, kein Studium und macht im 
PHP-Umfeld über 60k, der baut nur Webshops bzw. erweitert bekannte 
(xtCommerce, oxid,..). In dem Bereich geht es um Geld und das wird 
entsprechend honoriert. Mit 0815-Seiten wie Firmenseiten für Kleinfirmen 
die ein bischen gescriptet sind kommt man nat. nicht auf dieses Gehalt.

von unentschlossen (Gast)


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Also bei uns wird mit Symfony2 gearbeitet.
Der Laden betreibt ein Portal mit ca 30.000.000 Pi/ Monat - also schon 
recht groß.

Aber ich hätte jetzt auch gedacht, dass es im Java-Umfeld mehr Geld zu 
holen gibt

von voodoofrei (Gast)


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unentschlossen schrieb:
> Wie geht man das am schlausten an? Zum Chef habe ich einen guten Draht,
> der ist auch ein guter Kerl.

Frag deinen Chef einfach nach einem Termin für ein Mitarbeitergespräch - 
er wird schon reagieren (es zu ignorieren/aussitzen ist auch eine 
reaktion)

Den Rest hab ich ja schon geschrieben und zur Ergänzung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mitarbeitergespräch

von Michael K. (charles_b)


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Immer noch alter Sack schrieb:

> Was heute bei T-Systems ist muss morgen nicht mehr sein, das ist ein
> typischer Laden der mindestens einmal pro Jahr alles umstrukturiert.

Die bequeme Vorstellung (die ich auch lange gepflegt habe), dass man 
einmal nen Job hat und dann ausgesorgt hat weil sich nichts mehr 
verändert ist in den heutigen Zeiten falsch. Man muss jeden Tag mit 
neuen Probleme und Unwägbarkeiten rechnen.


> Wenn du mit deinem Chef redest spreche erst über Gehalt und Beförderung
> und wie es weitergeht und erst dann daß du ein Angebot hast das du aber
> eigentlich wahrscheinlich nicht annehmen willst.

Folgen:
1. Der Chef kriegt mit, dass du mit deiner Bezahlung nicht zufrieden 
bist und dich daher auch umgesehen hast.
2. Aufgrund der flachen Hierarchie wird er den anderen bei dir dann auch 
bald mehr Geld geben müssen, allein schon um den Betriebsfrieden zu 
wahren.
3. Aufgrund des Fachkräftemangels wird dein Chef sich nun seinerseits 
umsehen, ob er nicht wieder einen findet, der mit 36T€ anfängt.
4. Die bis dato gute Stimmung ist im Eimer. Drohungen, man wolle 
wechseln sind schon schlimm genug, aber leere  Drohungen, man hätte eine 
Stelle, die man aber nicht nehmen würde ----- nein, so was geht gar 
nicht.

von nobody (Gast)


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Was tun?
Naja, wenn Du Bauchschmerzen bei einem Wechsel in ein größeres 
Unternehmen hast, dann suche halt nach Alternativen...

Dein Ist-Stand ist mir nur zu gut bekannt. Kleines Unternehmen, flache 
Hierachie, gutes Arbeitsklima, aber dafür ein eher mageres Gehalt und im 
Enddeffekt Null Aufstiegschancen (ausser Du übernimmst den Laden).

Ich persönlich verzichte durchaus gerne auf etwas Geld wenn der Rest 
stimmt und bevorzuge (kenne - vorallem aus meiner ehemaligen 
Selbstständigkeit - durchaus auch die wirklich Grossen) durchaus 
kleinere Unternehmen, da mir recht schnell die Lust vergeht, wenn man 
nur ein kleines Rädchen im Getriebe ist und wenig 
(Entscheidungs)Freiheiten eingeräumt bekommt.

Beim Umstieg in einen grossen Laden bei gleichzeitiger Veränderung der 
Entwicklungsumgebung wirst Du zumindest zunächst mit größter 
Wahrscheinlichkeit ganz weit "unten" starten dürfen, aber dafür 
wohlmöglich die Chance haben, dies im Laufe der Zeit zu ändern.
Nur: Statt wie jetzt bestimmen zu können (Design o.ä.) wohin man sich 
bewegt und auch direkt sehen zu können, wie sich die eigene Arbeit auf 
das Gesamtsystem auswirkt, wird Dir garantiert massiv fehlen.

Ich täte an Deiner Stelle eher nach Alternativen im Mittelstand 
(IT-lastige Unternehmen ab etwa 100 Mitarbeiter) schauen und 
gleichzeitig beim Chef nach Perspektiven im eigenen Laden (weiss ja 
niemand hier, ob "Dein" Laden z.B. in den nächsten Jahren massiv wachsen 
wird oder weiterhin soetwas wie einen "Startupcharme" behalten wird) 
fragen.

von pol (Gast)


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Du befindest dich in einem typischen Dilemma:

Dir gefällt es in deiner aktuellen Firma, aber trotzdem hast du dich 
umgesehen, also die Fühler ausgestreckt. Jetzt weißt du, dass du ca. 50k 
"wert" bist und in deiner aktuellen Firma zu schlecht bezahlt wirst.

Ich würde folgendes machen:

Geh mit dem neuen Arbeitsvertrag zu deinem Chef und frag ihn, ob er 
Spielraum für eine Gehaltserhöhung sieht. Damit ist er in Zugzwang. 
Falls er dich warten lässt und dich nach dem Gespräch "anders" behandelt 
als zuvor, kannst du beruhigt wechseln. Im anderen Fall wird er dir 
entgegenkommen und du bekommst mehr Gehalt.

Kleine Firma vs. Konzern ist ein Dauerthema. Das hängt auch von 
persönlichen Vorlieben ab. In kleinen Firmen ist es wie in einem Dorf: 
Alles spricht sich schnell herum und es wird getuschelt. Im Konzern 
herrscht dagegen die typische Anonymität wie in einer Großstadt.

Ich bevorzuge Konzerne. Eine kleine Nummer zu sein, stört mich nicht, 
ich lege mehr Wert auf eine angemessene Bezahlung. Der Klein-Betrieb ist 
ruckzuck weg vom Fenster - entweder durch Übernahme oder Pleite. Die 
Konzerne machen zwar auch rigoros Standorte dicht, zahlen dann aber i. 
d. R. sehr gute Abfindungen. In Zusammenhang mit dem jahrelang bezogenen 
höheren Gehalt, stehst du finanziell besser da.

Wie gesagt, es kommt auf die persönlichen Neigungen an.

von Anna Nym (Gast)


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Ich bin leider auch von einer kleinen Firma, bei der ich glücklich und 
100% flexibel gewesen bin, zu einer größeren Firma. Gegangen bin ich 
wegen dem Gehalt. Das war leider auch ein Fehler. Ich will nicht alle 
Einzelheiten nennen, aber was sich da zwischen den Kollegen abspielt ist 
einfach nur noch armselig. Es ist ein absolutes Gegenteil der 
Teamarbeit. Niemand ist bereit Wissen zu teilen, sondern lässt teilweise 
andere Kollegen noch auflaufen. Ich bereue, dass ich gewechselt habe.

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