Ich habe hier ein defektes Thermoelement Typ K (1200°C) aus einem Keramik-Brennofen. Das TE hat eine Unterbrechung im Fühlerstab, bis zu den Crimpanschlüssen der Anschlussleitung ist alles in Ordnung. Der Fühlerstab ist etwas dunkel und ankorrodiert, aber keine Löcher. Wie kann das TE im intakten Fühlerstab kaputtgehen? Die Verschweissung gelöst? Die Drähte aufgelöst? Ich habe gelesen, dass bleihaltige Glasuren (weiss nicht ob die verwendet wurden) die Ni-Drähte angreifen können, aber die sind doch im Fühlerstab abgeschlossen? Ich werde wohl einen neuen Fühler bestellen, aber ich wüsste schon gern, woran das liegen könnte, um es vielleicht zu vermeiden. Um den Fühlerstab (D 3mm, L 500mm) ist noch eine Hülse (D 10mm), die Regelung geht bis 1200°C und ist original so vorgesehen. Der Ofen ist mit max. 1200°C für eine Stunde angegeben, aber sicher kann es da lokal heisser werden. Ich weiss, ein Typ S wäre besser (1600°C), aber dazu müsste auch die Regelung getauscht werden, und über 1200°C ist anscheinend schwer zu bekommen.
>Wie kann das TE im intakten Fühlerstab kaputtgehen? 1200 °C ist für Typ K im Dauerbetrieb definitiv zu viel. Irgendwann sind die Thermoelementdrähte durchoxidiert, wie jetzt vermutlich bei dir aufgetreten. Das von dir beschriebene Thermoelement ist vermutlich ein sogenanntes Mantelthermoelement: http://www.electronic-sensor.de/index.php?option=com_content&view=category&id=34&Itemid=27&lang=de Typ K Mantelthermoelemente werden normalerweise mit Inconel-Mantel hergestellt, da liegt die maximale Betriebstemperatur bei 1150 °C. "Maximal" heißt hier, kurzfristig, nicht im Dauerbetrieb. Als maximale Betriebstemperatur sollten 1000°C nicht überschritten werden, wenn man eine vernünftige Lebensdauer haben will. Der Inconelmantel oxidiert bei hohen Temperaturen, bekommt irgendwann kleine Löcher oder Poren und die sehr dünnen eigentlichen Thermoelementdrähte im Inneren sind dann sehr schnell ebenfalls oxidiert und kaputt.Das sieht von außen vielleicht noch einigermaßen gut aus, nützt aber nichts, wenn die Drähte im Inneren im Eimer sind. Typ K ist jetzt aber nicht soo teuer, tausch das Ding halt aus. http://www.greisinger.de/index.php?task=2&wg=383
Timm Thaler schrieb: > Ich habe hier ein defektes Thermoelement Typ K (1200°C) aus einem > Keramik-Brennofen. Die Dämpfe beim Keramik Brennen sind sehr agressiv. Beim Ausräumen kann man schonmal gegen die Hülle des Sensors stoßen, die kriegt dann einen Knacks und dann dringen die Dämpfe ein und zerstören den Sensor. Zu schnelles Öffnen, d.h. bei zu heißem Ofen verstärkt den Effekt, weil dann Sauerstoff hinzukommt. Peter
Wenn ich das richtig sehe, wäre zwar Typ S besser, aber dazu müsste ich die Steuerung tauschen und die Platinelemente scheinen auch nicht leicht zu bekommen zu sein. Außerdem sind sie anscheinend anfälliger für Diffusion. Damit wirds wohl bei Typ K bleiben, 30 Eur geht ja noch, wenns nicht zu oft kaputtgeht.
Für solche Anwendungen gibt es noch Keramikmantel bzw. hin und wieder Kanthal http://www.omega.de/produkt/t2/nb12cp.html http://www.omega.de/produkt/t2/xc-probe.html
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