Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schutzleiter nötig bei Holzgehäuse?


von Daniel P. (Gast)


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Hallo,
ich baue mir gerade eine mobile Soundanlage mit Verstärker in ein 
Holzgehäuse. Das Ganze soll über die Steckdose betrieben werden.
Die 230V Wechselspannung gehen über eine Feinsicherung direkt zum Trafo 
und werden nicht über einen Schalter geschaltet, sondern erst nach der 
Gleichrichtung, Glättung.
Braucht man in diesem Fall einen Schutzleiter?
Ich würde die Netzteilplatine dann mit isolierenden Abstandsrollen vom 
Holzboden befestigen.

Kann mir jemand weiterhelfen?

von MaWin (Gast)


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Du brauchst auf jeden Fall flammschutzimprägniertes Holz,
sonst ist diese Bauweise sowieso "brandgefährlich". Man
imprägniert beispielsweise mit Bor(ax).

Als Schutzklasse II Gerät müsste die 230V führende Zuleitung
zu Sicherung und Trafo so montiert sein, daß auch bei einem
rausreissen des Kabels oder lösen von Lötverbindungen
die losen Enden nicht Metallteile berühren können, die die
Spannung auf die Sekundärseite des Trafos lenken. Dazu
sollten sie zusätzlich von Plastik umgeben sein.

Da ein Holzgehäuse aber wenn es nass wird sowieso nicht
Schutzklasse II ist, ist sowieso klar, daß es innendrin noch
mit isolierenden Kunststofffolien verkleidet werden muß.

von Daniel P. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Du brauchst auf jeden Fall flammschutzimprägniertes Holz

Wo bekommt man das? Oder ist das ein Spray zum Auftragen?

von Gerd E. (robberknight)


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> Da ein Holzgehäuse aber wenn es nass wird sowieso nicht
> Schutzklasse II ist, ist sowieso klar, daß es innendrin noch
> mit isolierenden Kunststofffolien verkleidet werden muß.

Wenn Du nen Glas Wasser über nen Plastikgehäuse mit IP20 giesst, ist es 
auch nicht mehr Schutzklasse II.

Was das Gehäuse an Wasser aushalten können muss, hängt von der 
angegebenen und für das Einsatzgebiet nötigen Schutzart ab. Das ist 
unabhängig vom Werkstoff.

von Daniel P. (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Was das Gehäuse an Wasser aushalten können muss, hängt von der
> angegebenen und für das Einsatzgebiet nötigen Schutzart ab. Das ist
> unabhängig vom Werkstoff.

Naja zum Einsatzgebiet.. Das Gerät soll nur im Trockenen verwendet 
werden und nicht Outdoor oder im Schwimmbad. ;)
Das Gehäuse besteht aus MDF Holz. Also aus mitteldichten Faserplatten 
und ist außen mit einer Grundierung und einem Lack beschichtet bzw 
lackiert.

Nochmal zu meiner Frage

Daniel P. schrieb:
>> Du brauchst auf jeden Fall flammschutzimprägniertes Holz
>
> Wo bekommt man das? Oder ist das ein Spray zum Auftragen?

von MaWin (Gast)


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> > Wo bekommt man das? Oder ist das ein Spray zum Auftragen?

http://www.igp-duelmen.de/de/brandschutz/flammschutzmittel.html
oder in einem Eimer mit Boraxlösung stellen. Nur wird dein MDF dabei 
wohl aufquellen, das muß man wohl vor der Produktion machen.

Ob es dann die Anforderungen nach UL94 erfüllt, solltest du halt an 
einem Muster ausprobieren.

von spess53 (Gast)


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Hi

MDF gib es schwer entflammbar:

http://www.glunz.de/produkt_dekorativ/gruppe/207

MfG Spess

von Daniel P. (Gast)


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MaWin schrieb:
> oder in einem Eimer mit Boraxlösung stellen. Nur wird dein MDF dabei
> wohl aufquellen, das muß man wohl vor der Produktion machen.

Schade. Das heißt, ich muss wohl auf Batterie-bzw. Akkubetrieb 
umsteigen?
Also wird das nichts mit Netzbetrieb?
Denn alles neu zusammenbauen möchte ich nun auch nicht.
Demnächst sollte ich mich vorher darüber informieren.
Gibt es nun keine möglichkeit mehr für einen sicheren Netzbetrieb?

Gruß Daniel

von mhh (Gast)


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Daniel P. schrieb:
> Gibt es nun keine möglichkeit mehr für einen sicheren Netzbetrieb?

Externes Fertignetzteil, also so eines fix und fertig im eigenen Gehäuse 
(Notebooknetzteil z.B.).

von Helmut L. (helmi1)


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Bau um das Netzteil ein Metallgehaeuse und Erde es. Wo ist das Problem?

von spess53 (Gast)


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Hi

>Schade. Das heißt, ich muss wohl auf Batterie-bzw. Akkubetrieb
>umsteigen?

Las dich nicht ins Boxhorn jagen. Jahrzehntelang wurden Elektrogeräte in 
Holzgehäuse eingebaut. Und die waren aus richtigem Holz. Dagegen ist MDF 
fast unbrennbar.  Die UL94 gilt übrigens für Plastik.

MfG Spess

von Daniel P. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Bau um das Netzteil ein Metallgehaeuse und Erde es. Wo ist das Problem?

Wenn das das einzige ist was man beachten muss, dann wäre das die beste 
Lösung. Da wäre ich beruhigt, wenn ich die Kiste nicht nochmal neu 
aufbauen müsste und ich sie trotzdem ans Netz anschließen kann.
Wie sieht es dann mit den Leitungen aus? Also muss das komplette 
Netzteil mit einem Metallblech umgeben sein und ein Schutzleiter 
angeschlossen sein?
Klar den Schutzleiterwiderstand beachten. Sodass das Netzteil komplett 
abgeschirmt ist und nur ein Loch für die Zuleitung. Ich kann mir das 
gerade noch nicht richtig vorstellen wie das Konstruiert werden muss, 
damit es zulässig ist. Kannst Du mir das nochmal genauer erklären?

mhh schrieb:
> Externes Fertignetzteil, also so eines fix und fertig im eigenen Gehäuse
> (Notebooknetzteil z.B.).
Das wäre auch eine gute Idee. Allerdings bin ich mir mit dem 
Schaltnetzteil nicht so sicher, wegen der EMV-Werte. Nicht dass sich das 
auf den Verstärker auswirkt. Aber trotzdem noch eine (Not)lösung. Danke.

von Daniel P. (Gast)


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spess53 schrieb:
> Las dich nicht ins Boxhorn jagen. Jahrzehntelang wurden Elektrogeräte in
> Holzgehäuse eingebaut. Und die waren aus richtigem Holz. Dagegen ist MDF
> fast unbrennbar.  Die UL94 gilt übrigens für Plastik.

Danke, das hilft mir weiter!
Vielleicht klappt es ja doch.
Übrigens. Ich habe mal versucht ein Reststück MDF anzuzünden. Es brennt 
nicht wirklich. Es glüht ein wenig und geht nach ein paar sekunden von 
selbst wieder aus. Trotzdem bin ich mir unsicher ob man nicht doch einen 
Flammenhemmendes Mittel verwenden soll.

spess53 schrieb:
> Jahrzehntelang wurden Elektrogeräte in
> Holzgehäuse eingebaut.

Stimmt! Wenn ich dran denke... Nur waren die Richtlinien für 
Gerätesicherheit damals noch nicht so streng als heute. Deshalb frage 
ich lieber nochmal nach.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gitarrenverstärker und andere Backline wird auch heute noch in 
Holzgehäuse gebaut und steht sogar (leider) öfter mal im Regen. Dabei 
wird das interne Metallchassis geerdet. Allerdings haben viele dieser 
Dinger sogar einen Groundlift Schalter, der den PE abtrennt.
http://www.thomann.de/de/roehren_gitarren_combos.html

von MaWin (Gast)


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> Jahrzehntelang wurden Elektrogeräte in Holzgehäuse eingebaut.

Die waren (zumindest seit dem Krieg...) immer imprägniert.

Es geht übrigens nicht um die Netzspannung, sondern um die mögliche 
umgesetzte leistung. Eine Holzkiste kann auch anfangen zu kokeln, wenn 
in ihrem inneren ein 25 Watt Widerstand mit 50 Watt belastet wird, auch 
wenn dazu nur 12V oder ein Bleiakku dient.

Die Frage ist, ob im Brandfall in der Wohnung ein Richter das 
Holzgehäuse als grob fahrlässig oder nur fahrlässig einstuft.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Daniel P. schrieb:
> Das wäre auch eine gute Idee. Allerdings bin ich mir mit dem
> Schaltnetzteil nicht so sicher, wegen der EMV-Werte. Nicht dass sich das
> auf den Verstärker auswirkt.

Ach, habe ich vergessen. Ich benutze hier ein dickes Pioneer DVD Radio 
ausm Auto als Stereoanlage zuhause und betreibe es mit einem antiken 
Compaq Laptop Schaltnetzteil. Ausgänge sind absolut clean und da ist 
nichts vom SMPS zu sehen. Auch meine 480 Watt Bassanlage wird mit einem 
leicht modifizierten ATX Netzteil betrieben. Geht also alles, wenn man 
sich ums Filtern ein bisschen Gedanken macht.
http://www.schoeldgen.de/bassalizer/index.html

von Daniel P. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es geht übrigens nicht um die Netzspannung, sondern um die mögliche
> umgesetzte leistung.

Also der Trafo hat 15V an der Sekundärseite und 25VA Scheinleistung und 
ist für die Printmontage gedacht.
Die Sicherung auf der Sekundärseite soll eine für 1,6A sein.
Ist es vielleicht noch sinnvoll die Platine mit der Steuerelektronik 
ebenfalls mit einem Blech zu kapseln. Sodass selbst wenn mal was kokeln 
sollte, die Flamme erstickt und sich nicht ausbreiten kann?

von spess53 (Gast)


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Hi

>Die Frage ist, ob im Brandfall in der Wohnung ein Richter das
>Holzgehäuse als grob fahrlässig oder nur fahrlässig einstuft.

Ich hatte doch schon den Tip gegeben, das schwer entflammbares MDF z.B. 
im Baubereich, für Messen, usw. durchaus handelsüblich ist.

Beitrag "Re: Schutzleiter nötig bei Holzgehäuse?"

MfG Spess

von MaWin (Gast)


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> Also der Trafo hat 25VA Scheinleistung

Es gibt ein Limit, unterhalb derer die UL davon ausgeht,
daß ein Gerät kein Feuer fängt (9V Blockbatterie..).

Keine Ahnung wie viel es war, ich glaube 50 Watt.

Klar, trotzdem gibt es Probleme z.B. mit LiIon Akkus.
Die führen dann aber auch gleich zu Rückrufaktionen.

von Daniel P. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es gibt ein Limit, unterhalb derer die UL davon ausgeht,
> daß ein Gerät kein Feuer fängt (9V Blockbatterie..).
>
> Keine Ahnung wie viel es war, ich glaube 50 Watt.

Das heißt also ungefähr 25W wären in Ordnung?

Noch eine Frage. Das MDF habe ich im Baumarkt gekauft. Nun weiß ich 
nicht ob es schwer entflammbar ist oder nicht. Woran erkennt man das?
Auf dem Bon steht auch nur MDF-Platte drauf?
Vielleicht ist es ja bereits schwer entflammbar?
Also wie steht es nun um die Gerätesicherheit bezüglich der Netzspannung 
und der Brandsicherheit?

Die Netzteilplatine also vollständig mit einem Metallblech abschirmen 
und Erden. Was muss noch unter die Platine außer die Abstandsbolzen?

von Bernd F. (metallfunk)


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Lass einfach mal gesunden Menschenverstand ran.

Mdf- platten sind schwerentflammbar.

Ohne zusätzliche Brandbeschleuniger ( Benzin, Papier usw. )
kannst du das garnicht zum Brennen bekommen.

Dir raucht also eher deine komplette Platine ab, bevor da ein
Feuer entstehen kann.

Also wo ist das Problem?
" Bedenkenträger" :)

von Daniel P. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Lass einfach mal gesunden Menschenverstand ran.

Ja! Recht hast Du. Nun lieber einmal zu viel nachfragen als einmal zu 
wenig. ;)

Bernd Funk schrieb:
> Mdf- platten sind schwerentflammbar.

Also nachdem was ich gelesen habe - jein. Also es gibt welche die 
brennen zwar nicht so gut wie Holz aber auch, und welche die sind schwer 
entflammbar.
Aber nachdem ich das Stück Rest angezündet habe, denke ich dass ich wohl 
ein schwerentflammbares Stück hab.

Bernd Funk schrieb:
> Dir raucht also eher deine komplette Platine ab, bevor da ein
> Feuer entstehen kann.

Hoffentlich raucht da gar nichts. Zumindest beim Test auf dem Steckbrett 
und richtigem Anschluss des Trafos funktioniert die Schaltung bisher 
einwandfrei. Gut die Spannungsregler werden so ca. 35 Grad warm mit 
Kühlkörper aber ich denke mal nicht, dass das ausreicht für einen Brand.
Ich werde also die Netzteilplatine mit einem Blech rundherum kapseln und 
an das Blech den Schutzleiter anschließen. Dann dürfte doch alles in 
Ordnung sein oder?

Gruß Daniel

Danke schonmal für die vielen Tips und Hilfestellungen!

von spess53 (Gast)


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Hi

>Mdf- platten sind schwerentflammbar.

>Ohne zusätzliche Brandbeschleuniger ( Benzin, Papier usw. )
>kannst du das garnicht zum Brennen bekommen.

>Dir raucht also eher deine komplette Platine ab, bevor da ein
>Feuer entstehen kann.

Sehe ich auch so. Der Vorschlag war auch nur für die ängstlichen 
Gemüter.

MfG Spess

von Vn N. (wefwef_s)


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Klar, und normales Holz ist auch schwer entflammbar, schließlich bringst 
du ein Holzbrett ja auch nicht mit nem Feuerzeug so schnell in Brand.
MDF gilt natürlich nur als schwer entflammbar, wenn es entsprechend 
behandelt wurde.

von Paul Baumann (Gast)


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Natürlich muß der Schutzleiter an einem Holzgehäuse auch mit einer 
Holzschraube befestigt werden.....

;-)

Jahrzehnte lang hat man komplett röhrenbestückte Fernsehgeräte mit
Holz- und/oder Spanplattengehäusen ausgerüstet. Was ist passiert?
Nichts.

MfG Paul

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Paul Baumann schrieb:
> Jahrzehnte lang hat man komplett röhrenbestückte Fernsehgeräte mit
> Holz- und/oder Spanplattengehäusen ausgerüstet. Was ist passiert?
> Nichts.

Auch der Schluss, das es diese Fernseher nicht mehr gibt, weil sie alle 
abgebrannt sind, ist nicht zulässig :-)

von mhh (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Was ist passiert?
> Nichts.

Weil man Löcher reinbohrte damit, es leichter wurde. Oder wie war das 
gleich?  (Behandelt waren sie allerdings auch. Ikea war noch nicht so in 
mit dem Rohholz, und man hätte den TV zu Hause noch zusammenbauen 
müssen.)

:)

von Bernd F. (metallfunk)


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Hier mal eine echte Geschichte: Selbst erlebt.

Ein Kunde von mir hat seine Wohnung richtig modern umbauen
lassen.

Die neue begehbare Dusche war halt ein wenig glatt, und
Haltegriffe gab es auch nicht.

Also ist er hingeplotzt und hat sich die Schulter verrenkt.

Die Empfehlung des Therapeuten waren heiße Handtücher.

Die einfachste Lösung für heiße Handtücher ist: Anfeuchten
und kurz in die Mikrowelle.

Jetzt kommt's.
Handtuch erhitzt und mit Würstchenzange rausgenommen.
In dem Moment ein wichtiger Telefonanruf eines guten Kunden.

Heißes Handtuch auf den Weidewäschekorb gelegt, schnell in
den zweiten Stock (Büro) gelaufen und Unterlagen gewälzt.

Nach einer Viertelstunde gewundert, was die ganze Feuerwehr da
unten treibt.

Schaden eine Million Euros.

Das Handtuch hat ( Glimmstelle? ) den Weidekorb mit der Schmutzwäsche 
gezündet.
Dann hat der hochglänzende Deckenlack gebrannt, usw.

von Paul Baumann (Gast)


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Matthias schrob:
>Auch der Schluss, das es diese Fernseher nicht mehr gibt, weil sie alle
>abgebrannt sind, ist nicht zulässig :-)

Ich schließe daraus, daß Du mit mir einer Meinung bist.
;-)
MfG Paul

von Daniel P. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Jahrzehnte lang hat man komplett röhrenbestückte Fernsehgeräte mit
> Holz- und/oder Spanplattengehäusen ausgerüstet. Was ist passiert?
> Nichts.

Wo kein Kläger da kein Richter :D

Mir ist nur noch nicht ganz klar wie das Blech um die Platine herum 
soll?
Muss die Platine komplett unter einer Blechbox stecken oder wie?

Gruß Daniel.

P.S. Danke für eure Vorschläge, das gibt ja wieder Hoffnung, dass der 
Verstärker doch noch ans Netz geht ;-D.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich schließe daraus, daß Du mit mir einer Meinung bist.
> ;-)

So isses. Ich habe mit diesen Fernsehern meine Britzelkarriere 
gestartet. Die nicht vorhandene Netztrennung hat dem die richtige Würze 
gegeben :-) Abgebrannt ist da aber nie was. Da ich öfter Mäusenester 
drin gefunden habe, schliesse ich auch, das die Feuerschutzimprägnierung 
auch nicht sooo extrem war, da die kleinen Nager rundherum schön 
angeknabbert haben und sich ihres Daseins erfreuten.

Bernd's Kunde hingegen wird in Dusche V3.0 vermutlich Handgiffe 
anbringen und sichs mehrmals überlegen, ob er nochmal brennbare Sachen 
in die Mikrowelle tut. Die Würstchenzange ist ja der eigentliche Hammer, 
da muss man erstmal drauf kommen ;-)

Daniel P. schrieb:
> Mir ist nur noch nicht ganz klar wie das Blech um die Platine herum
> soll?
> Muss die Platine komplett unter einer Blechbox stecken oder wie?

Das kannst du halten, wie du willst. Wichtig ist, das alles metallische, 
was du von aussen berühren kannst, geerdet ist. Dazu zählen übrigens 
auch Potiachsen und so.

von Bernd F. (metallfunk)


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Daniel P. schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>> Jahrzehnte lang hat man komplett röhrenbestückte Fernsehgeräte mit
>> Holz- und/oder Spanplattengehäusen ausgerüstet. Was ist passiert?
>> Nichts.
>
> Wo kein Kläger da kein Richter :D
>
> Mir ist nur noch nicht ganz klar wie das Blech um die Platine herum
> soll?
> Muss die Platine komplett unter einer Blechbox stecken oder wie?
>
> Gruß Daniel.
>
> P.S. Danke für eure Vorschläge, das gibt ja wieder Hoffnung, dass der
> Verstärker doch noch ans Netz geht ;-D.

Blech, egal ob Stahl oder Aluminium hat eine gute Wärmeleitfähigkeit.

Holz nicht.

Wenn da ein kleines Bauteil abraucht, können schon hohe Temperaturen
entstehen.


Ein größeres Blech verteilt das auf größere Fläche.
Die Entzündungstemperatur für das Holz wird einfach nie erreicht.

Versuche mal, eine Mdf-Platte mit dem Bügeleisen zu zünden.

von Daniel P. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Blech, egal ob Stahl oder Aluminium hat eine gute Wärmeleitfähigkeit.
>
> Holz nicht.
>
> Wenn da ein kleines Bauteil abraucht, können schon hohe Temperaturen
> entstehen.
>
> Ein größeres Blech verteilt das auf größere Fläche.
> Die Entzündungstemperatur für das Holz wird einfach nie erreicht.

Aber ein Blech muss drum, sonst wäre ja keine Sicherheit gegeben wenn 
sich eine Ader der Zuleitung von der Platine löst, richtig?

von Paul Baumann (Gast)


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Bernd schrob:
>Wenn da ein kleines Bauteil abraucht, können schon hohe Temperaturen
>entstehen.

Das ist ja richtig, nur kann man es doch so bauen, daß es eine 
Luftströmung
gibt und die Bauelemente sich nicht unmittelbar am Gehäuse befinden.

Man muß sich nur mal vor Augen halten, daß es Heizlüfter oder Föhne
mit ABS-Gehäusen gibt. Diese Biester setzen 1-2 kW in Wärme um und die
Gefahr ist groß, daß wenn der Lüfter ausfällt das Gehäuse auch fällt.
(und zwar in sich zusammen) Dann ist das Feuerchen da, aber so etwas ist
zulässig.

Ein Holzgehäuse ist (normalerweise) stabil und kommt nicht von allein
auf die Wärmequelle zu.

Man muß sich da nicht so porös, äh nervös machen lassen.

MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


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Daniel P. schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Blech, egal ob Stahl oder Aluminium hat eine gute Wärmeleitfähigkeit.
>>
>> Holz nicht.
>>
>> Wenn da ein kleines Bauteil abraucht, können schon hohe Temperaturen
>> entstehen.
>>
>> Ein größeres Blech verteilt das auf größere Fläche.
>> Die Entzündungstemperatur für das Holz wird einfach nie erreicht.
>
> Aber ein Blech muss drum, sonst wäre ja keine Sicherheit gegeben wenn
> sich eine Ader der Zuleitung von der Platine löst, richtig?

Es geht hier um zwei verschiedene Sachen.

Die elektrische Sicherheit: Venünftige Kabelbefestigung, Kontakt
mit eventuell stromführenden Teilen. Ein Problem bei
jedem Kunststoffgehäuse.

Das Andere ist die mögliche Brandgefahr im Fehlerfall.
Auch das trifft Kunststoffgehäuse genauso wie ein Holzgehäuse.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Daniel P. schrieb:
> Aber ein Blech muss drum, sonst wäre ja keine Sicherheit gegeben wenn
> sich eine Ader der Zuleitung von der Platine löst, richtig?

Wenn ich mich recht erinnere, geht es bei der VDE darum:
* Netzführende Zuleitung muss zugentlastet sein und durchscheuersicher 
montiert werden.
* Die elektrische Verbindung darf sich nicht auf Lötstellen als 
alleinige mechanische Befestigung verlassen, sondern muss zusätzlich 
mechanisch unterstützt werden, z.B. durch rumwickeln um die Lötöse, 
Crimp/Quetschverbindung oder Lüsterklemme.
*Schutzisolierte Geräte müssen dafür geeignete Transformatoren usw. 
benutzen. Wenn das nicht gewährleistet werden kann, muss ein 
Metallchassis eben geerdet werden, damit Leck- oder Fehlerströme nicht 
über die Benutzer, sondern über den PE abfliessen.

von Daniel P. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Man muß sich nur mal vor Augen halten, daß es Heizlüfter oder Föhne
> mit ABS-Gehäusen gibt. Diese Biester setzen 1-2 kW in Wärme um und die
> Gefahr ist groß, daß wenn der Lüfter ausfällt das Gehäuse auch fällt.

Dann mach ich in die Kiste noch ein Loch rein also eine Bassreflexbox 
und die Luft die da durch die Lautsprecher rausgedrückt wird, wird das 
Feuer direkt ausgeblasen :D
Also wäre es doch kaum möglich dass sich ein Brand ausbreitet..

Ich würde das so machen mit dem Blech.

        Blech
  --------------------
  |                  |------------ Schutzleiter
  |  -------------- ---- L (zur Platine)
  |  ||  Platine || ---- N (zur Platine)
--------------------------
--------------------------
   MDF-Holzbodenplatte

von quick und dirty (Gast)


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Hallo,
einen Thermosicherung in die Leitung des Trafos ( in verschiedenen 
Temperaturen erhältlich ) dann ists echt "safe".

von Daniel P. (Gast)


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quick und dirty schrieb:
> Hallo,
> einen Thermosicherung in die Leitung des Trafos ( in verschiedenen
> Temperaturen erhältlich ) dann ists echt "safe".

Ich bin mir sicher der Trafo hat schon eine Thermosicherung integriert, 
die über 40 Grad Celsius auslöst. Wenn das die Auslösetemperatur ist , 
die da drauf steht

von MaWin (Gast)


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> Wenn das die Auslösetemperatur ist , die da drauf steht

Nein, die Umgebungstemperatur bis zu der er die
aufgedrucvkte Leistung liefert.

von Michael_ (Gast)


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> Paul Baumann schrieb:
>> Jahrzehnte lang hat man komplett röhrenbestückte Fernsehgeräte mit
>> Holz- und/oder Spanplattengehäusen ausgerüstet. Was ist passiert?
>> Nichts.
Solche TV sind wegen brennbaren Rückwänden abgefackelt.
Aber was hat das mit der Fregestellung zum Schutzleiter zu tun?
Es gab genug Allstrom-Radios, wo das kein Problem war.
Aber damals war der Strom sowieso nicht so gefährlich.

von oszi40 (Gast)


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> damals war der Strom sowieso nicht so gefährlich.

1.Einfacher wäre es: ein geprüftes Steckernetzteil zu benutzen.

2.Je nach Gehäusegröße wäre auch Wärmestau zu beachten!

3.Ob verschleppte Spannungen über andere Kabel hereienkommen wäre noch 
genauer zu prüfen. Der gefährlichste, dümmste Fall wäre ein 
Allstromradio (wo ein Netzstecker direkt auf das Chassis ging).

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