Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Qualifikation: Bachelor = Meister


von J. S. (Gast)


Lesenswert?

Einstufung der Meister und Techniker auf dem gleichen Kompetenzniveau 
wie Bachelor


Im Januar 2012 hatten sich die Bundesregierung, die Kultus- und 
Wirtschaftsminister der Bundesländer, Unternehmerverbände und 
Gewerkschaften auf den Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges 
Lernen (DQR) verständigt, der am 22. März 2012 verabschiedet wurde. Die 
Einstufung der Meister und Techniker auf dem gleichen Kompetenzniveau 
wie Bachelor berechtigt Meister und Techniker nicht zum Führen der 
Berufsbezeichnung „Ingenieur“.

Link: 
http://www.vdi.de/44033.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=57385&cHash=4856f3db69cd229e8527cafef405f191

Besteht hier ein Zusammenhang mit der Absenkung der Einkommensgrenze für 
(berufserfahrene) Ingenieure von außerhalb der EU auf 34.000 € jährlich? 
;-)

von Klappspaten (Gast)


Lesenswert?

Neulich beim Friseur:

Frisöse:"Ich bin ja Meisterin und damit dem Bätschelor gleichgesetzt, 
deswegen wollt ich zur Uni, dann brauch ich nur noch 2 Jahre den Master 
machen."

"Und hat es geklappt?"

Frisöse:"Nö, die haben nur gelacht und gesagt ich müsste den Bätschelor 
machen. Aber 5 Jahre studieren? Das geht ja gar nicht!"

Ich musste mir das Lachen auch verkneifen .. :D

von Jens P. (Gast)


Lesenswert?

Dieses "=" ist eben falsch. Man wird auf einer ähnlichen Kompetenzebene 
eingestuft, die jedoch eine völlig andere Ausrichtung hat.

Damit behauptet niemand, dass ein Meister oder Techniker das gleiche wie 
ein Bachelor wäre.

von J. S. (Gast)


Lesenswert?

" ... auf dem gleichen Kompetenzniveau ..." Nicht gleichartig, aber 
gleiches Niveau - das ist doch eine Frechheit!

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Klappspaten schrieb:
> Ich musste mir das Lachen auch verkneifen .. :D

Noch nie was vom MBA Executiv gehört?

von voodoofrei (Gast)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> " ... auf dem gleichen Kompetenzniveau ..." Nicht gleichartig, aber
> gleiches Niveau - das ist doch eine Frechheit!

Einfach mal in Uruguayischen Pesos bezahlen - die Zahlen auf den 
Geldscheinen sind ja auch gleich. ;)

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Besteht hier ein Zusammenhang mit der Absenkung der Einkommensgrenze für
>
> (berufserfahrene) Ingenieure von außerhalb der EU auf 34.000 € jährlich?

Gilt aber auch für die Absolventen in D-land.

> ;-)

Ja!

Hab erst vor kurzen wieder einen "Fachkräftemangel"-Artikel gelesen 
(Quelle hab ich nicht zur Hand) wo vor allem ein Mangel an Meistern und 
Technikern gesehen wird. Eine Aussage war, das Batchelorabsolventen 
einen möglichen Ersatz für die darstellen sollen. "Ob sie es sind, muß 
sich allerdings noch zeigen." war eine weitere Aussage.

von Paul (Gast)


Lesenswert?

Ist doch klar: Das höhere Leistungspotential eines Bachelors nehmen sie 
gerne, wollen aber nur einen Meister oder Techniker bezahlen. Wie das 
geht? Durch Abwerten und gleichmachen. Niemand hat das System 
eingefürht, um den Meister oder Techniker aufzuwerten, sondern um den 
Bachelor abzuwerten, denn keiner ist interessiert, jetzt dem Meister für 
gleiche Leistung wie bisher ein Bachelorgehalt zu bezahlen, sondern den 
Bachelor auf Meistergehalt zu drücken.

von Horst (Gast)


Lesenswert?

wen bitte interessiert was sich irgendwelche Bürokraten am Schreibtisch 
ausdenken ? niemand stellt einen Elektro - oder gar Friseurmeister als 
Entwicklungsing ein.

Das ist halt wieder so nen Mist der von dem Bürokratiemonster EU kommt. 
Ich wäre sowieso für einen EU Austritt, aber für eine priveligierte 
Partnerschaft, so wie das die Schweizer pflegen (  denen geht es auch 
ganz gut damit ).

Allerdings finde ich die Einstufung in so fern nicht schlecht, dass vllt 
im Ausland ( wen überhaupt dort so eine Bürokratenmeinung interessiert ) 
zumindest in etwa eingeschätzt werden kann was ein Meister ist. Woanders 
gibt es da gar nicht, dort zählt meist nur Studium.

Wenn man sich aber mal anschaut, wohin die Länder, die zusammen mit der 
OECD ständig nach mehr Akademikern schreiben, so wirtschaftlich stehen, 
wird einen umgekehrt proportionalen Zusammenhang zwischen Studierquote 
der jungen Leute und wirtschaftlicher Stärke feststellen !
In Frankreich macht quasi wirklich fast jeder Abitur. Da gibt es 
berufliche Gymnasien, da macht man z.B. ein berufliches Abitur in 
Fachrichtung Gebäudereinigung. Leute wie die OECD sagen dann, Länder wie 
Frankreich hätten ja viel besser ausgebildete Leute.

Da lob ich doch das deutsche System, wo man auch ohne Studium es zu was 
bringen kann ( bin selber Akademiker, komme aus einer Arbeiterfamilie ).

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Horst schrieb:
> niemand stellt einen Elektro - oder gar Friseurmeister als
> Entwicklungsing ein.

Also ich würde das tun ;)

... schon alleine wegen der Differenz im Gehalt und der praktischen 
Garantie, dass Er/Sie nicht wegläuft, wegen besseren Angeboten.

von Freiseurmeister (Gast)


Lesenswert?

Stefan Helmert schrieb:
> Horst schrieb:
>> niemand stellt einen Elektro - oder gar Friseurmeister als
>> Entwicklungsing ein.
>
> Also ich würde das tun ;)
>
> ... schon alleine wegen der Differenz im Gehalt und der praktischen
> Garantie, dass Er/Sie nicht wegläuft, wegen besseren Angeboten.

Elektromeister vielleicht noch wenn er sich in der Materie auskennt. 
Aber Friseurmeister?

Spar dir den und schenk dass Geld mir, dann lauf ich auch nicht davon

von Wirting74 (Gast)


Lesenswert?

Solange die Aufgaben nicht zu spezialisiert sind, dürfte jemand der 
einigermassen logische Zusammenhänge bilden kann, nach einem halben Jahr 
Einarbeitungszeit zumindest die Standartaufgaben erledigen können.

von werwer (Gast)


Lesenswert?

Warum die ganze Aufregung?

Dort wo ich arbeite gibts die verschiedensten Titel, von Dr. über Dipl. 
Ing. und Master bis hin zu Bachelor.
Alle werden bei gleich komplexen Aufgaben eingesetzt.

Meister gibts hier aber keinen. Denn die Aufgaben sind dann ohne höhere 
Bildung doch nicht schaffbar.


Also ich sehe kein Problem dass irgendjemand Meister und Bachelor 
gleichstellen will, denn mit der Realität hat das eh nichts zu tun...

von abc (Gast)


Lesenswert?

Ein Diplom zählt doch heutzutage nur noch wenig. Für 
Personalführungstätigkeiten und Verwaltung in höheren Positionen ist 
doch kein technisches Studium notwendig. Das kann ein ehemaliger 
Elektromeister oder Frisör genauso schlecht.
Die wenigsten Ings sind aus vielfältigen Gründen als Entwickler tätig.

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

werwer schrieb:
> denn mit der Realität hat das eh nichts zu tun...
Wart`s ab, bis die Realität vor dir steht!

von hans2 (Gast)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Besteht hier ein Zusammenhang mit der Absenkung der Einkommensgrenze für
> (berufserfahrene) Ingenieure von außerhalb der EU auf 34.000 € jährlich?
> ;-)

Nein. Da es keine deutschen Ingenieure mehr gibt (Fachkräftemangel), 
sollen welche aus dem Ausland (außereuropäisch) angelockt werden.

Das ging und geht schon immer, aber derjenige musste ein Mindestgehalt 
von 60k/Jahr erhalten.

Für besonders gefragte Berufsgruppen wurde diese Grenze auf 34k/jahr 
gesenkt. Ist ja auch für unsere schöngeistigen Politiker ganz logisch: 
Für dieses Einkommen verlassen die Top-Leute der Welt gerne ihre 
Strohhütten und kommen zu uns. 60k sind einfach zuviel, so dass sich 
viele nicht trauten.

von Ich (Gast)


Lesenswert?

werwer schrieb:
> Also ich sehe kein Problem dass irgendjemand Meister und Bachelor
> gleichstellen will, denn mit der Realität hat das eh nichts zu tun...

Ein Meister weiß wo der Hammer hängt, was man damit macht und kann das 
umsetzten.

Der Bachelor hat vielleicht mal ein Bild bei Google von einem Hammer 
gesehen.

von Florian *. (haribohunter)


Lesenswert?

Falsch. Aus den Strohhütten kommen keine Topleute.
Aus den Strohhütten kommen Viehhirten.
Wenn es schlaue Viehhirten sind, haben die ein Prädikatsdiplom von Ihrer 
Dorfuni.
Du kannst Dich glücklich schätzen, wenn dieser Inscheniör in der Lage 
ist seinen Namen zu schreiben und lächelt und nickt, sobald Du Ihn auf 
Englisch ansprichst. Diese Topleute schaden jedoch mehr, als sie nützen. 
Bevor ich so einen einstelle, sich ich lieber einen heimischen Frisör - 
Der kann arbeiten und Dich wenigstens verstehen.

von Neuer (Gast)


Lesenswert?

Mal so zur Gleichstellung Meister <-> Bachelor:

Auch ein Arzt (Dr. med.) und ein Dr.-Ing. sind auf dem gleichen Level 
(=gleichgestellt), weil sie beide den auf ihrem Fachgebiet höchsten 
Abschluss erreicht haben. Aber ich würde eine Herz-OP lieber vom Dr. 
med. durchführen lassen als vom Dr.-Ing.

Der Meister hat den höchsten handwerklichen Abschluss erreicht. Der 
Bachelor hat einen akademischen Grad erreicht. Damit sind beide auf der 
höchsten Stufe ihres Tätigkeitsfeldes angelangt, der Bachelor kann mit 
Master und Doktor noch zusätzliche Fortbildung betreiben, aber beide 
sind an ausbildungstechnisch möglichen und sinnvollen Obergrenze 
angelangt.

Damit ist die Gleichstellung doch ok. Man muss eben davon ausgehen, dass 
die Berufe / Tätigkeitsfelder (Handwerk <-> Elektronikentwicklung) 
genauso unterschiedlich sind wie zwischen Ingenieur <-> Arzt <-> 
Rechtsanwalt etc.

von Larsen (Gast)


Lesenswert?

Neuer schrieb:
> Mal so zur Gleichstellung Meister <-> Bachelor:Auch ein Arzt (Dr. med.) und ein 
Dr.-Ing. sind auf dem gleichen Level (=gleichgestellt), weil sie beide den auf 
ihrem Fachgebiet höchsten Abschluss erreicht haben. Aber ich würde eine Herz-OP 
lieber vom Dr. med. durchführen lassen als vom Dr.-Ing.Der Meister hat den 
höchsten handwerklichen Abschluss erreicht. Der Bachelor hat einen akademischen 
Grad erreicht. Damit sind beide auf der höchsten Stufe ihres Tätigkeitsfeldes 
angelangt, der Bachelor kann mit Master und Doktor noch zusätzliche Fortbildung 
betreiben, aber beide sind an ausbildungstechnisch möglichen und sinnvollen 
Obergrenze angelangt.Damit ist die Gleichstellung doch ok. Man muss eben davon 
ausgehen, dass die Berufe / Tätigkeitsfelder (Handwerk <-> Elektronikentwicklung) 
genauso unterschiedlich sind wie zwischen Ingenieur <-> Arzt <-> Rechtsanwalt etc.

DANKE für diese klaren und sachlichen Worte, liest man leider vile zu 
selten hier mitlerweile.

von Thomas1 (Gast)


Lesenswert?

Neuer schrieb:
> Auch ein Arzt (Dr. med.) und ein Dr.-Ing. sind auf dem gleichen Level
> (=gleichgestellt)


Nein, selbst die vom ERC und Wissenschaftsrat haben das festgestellt.

http://www.sueddeutsche.de/karriere/medizinstudium-und-promotion-dr-med-duennbrettbohrer-1.120817

http://www.zeit.de/2011/35/Doktorarbeit-Medizin-Forschung

Danach ist Dr. rer. nat. und Dr.-Ing auf einer stufe. Darunter kommt der 
Dr. med.

von J. S. (Gast)


Lesenswert?

Wie lautet der kürzeste akademische Witz?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
Dr. med.

;-)


Formal ist Dr. gleich Dr.
In Wirklichkeit ist der Unterschied zw. Dr. rer. nat. oder Dr.-Ing. und 
Dr. med. so groß wie Tag und Nacht. :)

von Muecke (Gast)


Lesenswert?

Neuer schrieb:
> Mal so zur Gleichstellung Meister <-> Bachelor:
>
> Auch ein Arzt (Dr. med.) und ein Dr.-Ing. sind auf dem gleichen Level
> (=gleichgestellt), weil sie beide den auf ihrem Fachgebiet höchsten
> Abschluss erreicht haben. Aber ich würde eine Herz-OP lieber vom Dr.
> med. durchführen lassen als vom Dr.-Ing.
>
> Der Meister hat den höchsten handwerklichen Abschluss erreicht. Der
> Bachelor hat einen akademischen Grad erreicht. Damit sind beide auf der
> höchsten Stufe ihres Tätigkeitsfeldes angelangt, der Bachelor kann mit
> Master und Doktor noch zusätzliche Fortbildung betreiben, aber beide
> sind an ausbildungstechnisch möglichen und sinnvollen Obergrenze
> angelangt.
>
> Damit ist die Gleichstellung doch ok. Man muss eben davon ausgehen, dass
> die Berufe / Tätigkeitsfelder (Handwerk <-> Elektronikentwicklung)
> genauso unterschiedlich sind wie zwischen Ingenieur <-> Arzt <->
> Rechtsanwalt etc.

/signed

Endlich hat mal einer verständlich formliert, das es bei diser 
"Gleichstellung" nicht um die Gleichsetzung bzw. den direkten Vergleich 
von Fähigkeiten in einem bestimmten Fach geht, sondern das eine 
Gleichsetzung von Wissen insgesamt gemeint ist.

Natürlich weiss ein Bachelor (meist) mehr fachspezifisches als ein 
Meister. Aber ein Meister hat halt noch viel anderes nicht 
fachspezifisches know-how, welches auch in seinem Job benötigt wird.

von Neuer (Gast)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Formal ist Dr. gleich Dr.
> In Wirklichkeit ist der Unterschied zw. Dr. rer. nat. oder Dr.-Ing. und
> Dr. med. so groß wie Tag und Nacht. :)

Absolut richtig. !!! Formal !!! sind beide Titel gleich. Genauso wie bei 
der Gleichstellung Meister <-> Bachelor. Formal sind sie gleich, eben 
mit der Berechtigung, dass beide Titel den höchstmöglichen Abschluss / 
Titel im jeweiligen Tätigkeitsfeld darstellen.

Das für einen Dr. med. oft weniger geleistet wird als für andere 
Doktortitel mag sein, dennoch ist Dr. med. in der BRD (zumindest 
aktuell) noch der höchst mögliche Titel, genauso wie Dr.-Ing. oder Dr. 
rer. nat. in anderen Wissenschaftsbereichen.

von Paul (Gast)


Lesenswert?

>Absolut richtig. !!! Formal !!! sind beide Titel gleich. Genauso wie bei
>der Gleichstellung Meister <-> Bachelor. Formal sind sie gleich, eben
>mit der Berechtigung, dass beide Titel den höchstmöglichen Abschluss /
>Titel im jeweiligen Tätigkeitsfeld darstellen.

Nicht nur formal, sondern auch anspruchsmäßig sind die Dres gleich. 
Anders ist es mit der Gleichstellung des Bachelors mit einem Meister. Da 
ist nichts gleich, weder vom Anspruch noch von der Ausbildungsdichte. 
Das ist rein politisches Kalkül, um Qualifikationen zu drücken und 
billiger zu bekommen.

>Das für einen Dr. med. oft weniger geleistet wird als für andere
>Doktortitel mag sein, dennoch ist Dr. med. in der BRD (zumindest
>aktuell) noch der höchst mögliche Titel, genauso wie Dr.-Ing. oder Dr.
>rer. nat. in anderen Wissenschaftsbereichen.

Das stimmt so nicht. Das normale Studium bis zum Arzt (ohne Dr. med.) 
ist zeitlich schon wesentlich umfangreicher, als ein Studium zum 
Dipl.-Ing. oder Dipl.-Phys, nämlich 6 Jahre. Um dann selbstständig den 
Beruf ausüben zu dürfen, schließt sich eine Facharztprüfung an. Klar ist 
dann der Schritt vom Arzt (oder früher Dipl.-Med.) zum Dr. med. 
leichter, aber man darf die Vorarbeit nicht außer acht lassen. Der 
Standardzeitraum vom Abitur bis zum Dr.med. (Facharzt) dauert 12 Jahre!

von wachmeister a.D (Gast)


Lesenswert?

Paul schrieb:
> Das stimmt so nicht. Das normale Studium bis zum Arzt (ohne Dr. med.)
> ist zeitlich schon wesentlich umfangreicher, als ein Studium zum
> Dipl.-Ing. oder Dipl.-Phys, nämlich 6 Jahre. Um dann selbstständig den
> Beruf ausüben zu dürfen, schließt sich eine Facharztprüfung an. Klar ist
> dann der Schritt vom Arzt (oder früher Dipl.-Med.) zum Dr. med.
> leichter, aber man darf die Vorarbeit nicht außer acht lassen. Der
> Standardzeitraum vom Abitur bis zum Dr.med. (Facharzt) dauert 12 Jahre!

Mag länger sein, dafür aber auch um einiges leichter als ein 
ing.-studium. Mehr als stupide tonnenweise Wissen auswendig lernen 
steckt da nicht hinter.

von J. S. (Gast)


Lesenswert?

Neuer schrieb:
> "Genauso wie bei der Gleichstellung Meister <-> Bachelor. Formal sind   > sie 
gleich .."


Nein!  Auch formal dürfen Meister und Bachelor NICHT gleichgestellt 
werden!

Ich hab´s vielleicht in meinem TO-Beitrag nicht deutlich genug 
formuliert. Durch diese "Gleichstellung" soll doch der Bachelor auf 
Meisterniveau abgesenkt werden. Das Bewußtsein soll dadurch verändert 
werden: Bachelor, du bist nicht mehr Wert als ein Meister und somit mußt 
du dich auch mit einem Meistergehalt zufrieden geben!

Das meinte ich auch mit dem möglichen Zusammenhang zwischen dieser 
"Gleichstellung" und der gleichzeitigen Absenkung des Mindestverdienstes 
auf 34 T€ p.a. für ausl. Ing.

Es ist ein weiterer Schritt in die selbe Richtung: Entwerten des 
Studiums und folglich finanzielle Entwertung der Ingenieurarbeit. Das 
ist nicht neu. Das läuft seit langer Zeit so. Und das Ergebnis dieser 
Entwicklung ist: Ing. als "Leiharbeiter", Unterbezahlung, wackelige 
Arbeitsplätze, usw.

Andere akad. Berufsgruppen (die viel weniger leisten) würden auf die 
Barrikaden gehen! Und wir ...?

von hans2 (Gast)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Nein!  Auch formal dürfen Meister und Bachelor NICHT gleichgestellt
> werden!
>
> Ich hab´s vielleicht in meinem TO-Beitrag nicht deutlich genug
> formuliert. Durch diese "Gleichstellung" soll doch der Bachelor auf
> Meisterniveau abgesenkt werden. Das Bewußtsein soll dadurch verändert
> werden: Bachelor, du bist nicht mehr Wert als ein Meister und somit mußt
> du dich auch mit einem Meistergehalt zufrieden geben!

Mit der Einführung des Bachelors mussten die Hochschulen einen Abschluss 
unter dem Diplom-Ing. einführen.
Eine Gleichstellung des Titels findet ja auch gar nicht statt.
Allerdings sind praktische Arbeitsaufgaben weit weniger gestaffelt.
Beim Gehalt wird entweder nach Abschluss (öffentlicher Dienst), nach 
Aufgabe (viele Tarife) oder auf Verhandlungsbasis (letztendlich auch 
nach Aufgabe) eingestuft.
Also (bis auf öff. Dienst): ein Bachelor, der mehr kann als ein Meister, 
verdient auch mehr. Wo ist da das Problem?

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Einstufung der Meister und Techniker auf dem gleichen Kompetenzniveau
> wie Bachelor

Klingt wie eine Gleichung

Reiner Calmund = Ottfried Fischer + 1 Reisetasche

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

hans2 schrieb:
> Beim Gehalt wird entweder nach Abschluss (öffentlicher Dienst),

Weist du was der öffentlicher Dienst ist?

Seit 8 Jahren wird nicht mehr nach Abschluß bezahlt. Da gibt es 
"Eingruppierung nach Stelle"!
Willste wissen wo steht?
Kuckts du hier:
http://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/

von Axel B. (argentan)


Lesenswert?

Ach Gott, ist denn das so schwer...

Es geht hier doch nur um den Europäischen Qualifiaktionsrahmen. Also nur 
darum, alle Berufstätigen in acht Kategorien zu stopfen, von 1 wie taugt 
nur als Hutablage bis 8 wie dem wissenschaftlichen Forscher. Und es geht 
nur darum diese Zahlen zum besseren Vergleich nach Brüssel melden zu 
dürfen.

Und die Einstufung des Meisters ist auch ok.
Und die Berufliche Qualifiaktion umfasst neben dem Fachlichen Wissen 
auch die Verantwortung. Und wenn man sich mal die Beschreibungen ansieht 
für Stufe 5:

Kentnisse: Umfassendes, spezialisiertes Theorie- und Faktenwissen in 
einem Arbeits- oder Lernbereich sowie Bewusstsein für die Grenzen dieser 
Kenntnisse

Fertigkeiten: Umfassende kognitive und praktische Fertigkeiten die 
erforderlich sind, um kreative Lösungen für abstrakte Probleme zu 
erarbeiten

Kompetenzen: Leiten und Beaufsichtigen in Arbeits- oder Lernkontexten, 
in denen nicht vorhersehbare Änderungen auftreten; Überprüfung und 
Entwicklung der eigenen Leistung und der Leistung anderer Personen

Und Stufe 6 (Bachelor):
Kentnisse: Fortgeschrittene Kenntnisse in einem Arbeits- oder 
Lernbereich unter Einsatz eines kritischen Verständnisses von Theorien 
und Grundsätzen

Fertigkeiten: Fortgeschrittene Fertigkeiten, die die Beherrschung des 
Faches sowie Innovationsfähigkeit erkennen lassen, und zur Lösung 
komplexer und nicht vorhersehbarer Probleme in einem spezialisierten 
Arbeits- oder Lernbereich nötig sind.

Kompetenzen: Leitung komplexer fachlicher oder beruflicher Tätigkeiten 
oder Projekte und Übernahme von Entscheidungsverantwortung in nicht 
vorhersehbaren Arbeits- oder Lernkontexten; Übernahme der Verantwortung 
für die berufliche Entwicklung von Einzelpersonen und Gruppen.

So muss selbst ich als Dipl. Ing. (FH) einräumen, daß der Meister in den 
Kentnissen zwar nicht das geforderte kritische (tiefere) Verständnis von 
Theorien und Grundsätzen hat, aber er hat eindeutig mehr als das aus 
Stufe 5 geforderte Wissen aus nur einem Bereich. Der Meister ist breiter 
aufgestellt und hat noch Fachwissen in Betriebsführung, Recht und 
Ausbildung.
Bei den Fertigkeiten würde ich den Meister auch auf 6 einstufen, und im 
Bereich Kompetenzen ist der Meister sowohl von der Verantwortung aus der 
Führung eines eigenständigen Betriebs als auch mit der 
Mitarbeiterführung ganz eindeutig in 6 einzustufen.


Aber wie gesagt, das gilt nur im Rahmen der Einstufung in den 
Europäischen Qualifikationsrahmen. Ausserhalb im wirklichen Leben hat 
diese Einstufung keine Bedeutung.
Das ist genausowichtig wie der Fakt dass man den deutschen "Meister" mit 
dem englischen "Master" übersetzen kann. Trotzdem ist der Meister kein 
Master im akademischen Sinn.

Schönen Sonntag, Axel

von Paul (Gast)


Lesenswert?

>Ach Gott, ist denn das so schwer...

>Es geht hier doch nur um den Europäischen Qualifiaktionsrahmen. Also nur
>darum, alle Berufstätigen in acht Kategorien zu stopfen, von 1 wie taugt
>nur als Hutablage bis 8 wie dem wissenschaftlichen Forscher. Und es geht
>nur darum diese Zahlen zum besseren Vergleich nach Brüssel melden zu
>dürfen.

Interessant ist doch, daß bis Stufe 5 jede Hilfsarbeit ausdifferenziert 
ist, ob man 3 Jahre Currywurst verkauft hat oder 4 oder ob man noch ein 
Bockwurstdiplom dazu hat. Ab Stufe 5 wird plötzlich alles in einen Topf 
geworfen, obwohl dort die Qualifikationen und Kenntnisse wirklich erst 
extrem differieren. Das ist nichts als Lobbyarbeit der HWK und Drücken 
von akademischen Qualifikationen.

von J. S. (Gast)


Lesenswert?

Paul schrieb:

> Das ist nichts als Lobbyarbeit der HWK (und IHK) und Drücken
> von akademischen Qualifikationen.


Genau so sehe ich das auch. Dieser Trend läuft seit längerer Zeit schon. 
Es geht eben nicht nur um eine bürokratische Klassifizierung. Danach 
richten sich auch die Gehaltsstufen.

Der tatsächliche Qualifikationsunterschied zwischen Meister und Bachelor 
ist riesig.

von J. S. (Gast)


Lesenswert?

Kompetenzniveau: Meister = Techniker = Bachelor
-----------------------------------------------

Sind die Bachelors schon so devot, daß sie sich um 2 
Qualifikationsstufen herunter drücken lassen?

von Jens P. (Gast)


Lesenswert?

Kompetenz bedeutet ja nicht nur Fachwissen, sondern auch Führung usw.

von Maleno (Gast)


Lesenswert?

Mein trauriger Werdegang ist wie folgt:

Facharbeiter --> 2 Jahre Techniker (mit Fachhochschulreife) --> 4 Jahre 
zum Dipl-Ing(FH)

Dipl-Ing(FH) ist abgestuft zum Bätschler --> Bätschler = Techniker = 
Meister

-->also 4 Jahre zum Dipl-Ing (FH) haben mein Kompetenzniveau nicht 
erhöht --->also ich hätte Techniker bleiben können oder noch besser nur 
den 1 Jahr Meisterkurs


Und dieser sogenannte VDI findet diese Gleichmacherei auch noch gut!!!!

Ingenieure haben eben KEINE Lobby --> Arschkarte gezogen

von MasterTXT (Gast)


Lesenswert?

Blödsinn!

der FH Ing. ist nach wie vor sehr gut ausgebildet.

mit Berufserfahrung macht er sicherlich mehr als ne Techniker und 
Meister...

Meister ist gerade mal 11. Klasse

Teckniker 12.

Ing. 13 bis 15.

Das FH Dipl. ist super !

von Otto M. (samandiriel)


Lesenswert?

Was bin ich froh, s ich den guten allen Dipl.Ing. TU gemacht habe. Der 
hat weltweit einen guten ruf und jeder weiß, was er am einem Ingenieur 
aus Deutschland hat..

von Lebenskünstler (Gast)


Lesenswert?

> Autor: Maleno (Gast)
> Datum: 25.07.2012 19:46

Mensch, lass dich doch von den Witzblattfiguren nicht aus der Ruhe 
bringen.
Bitte mal etwas mehr Selbstbewustsein, du bist schließlich wer !

> Autor: elitestudent (Gast)
> Datum: 25.07.2012 19:51

> Dein Jodeldiplom kannste dir mal an den Hut stecken.

Was bist du denn für ein Dummschwätzer ! Hast du überhaupt eine
Berufsausbildung ? 7. Klasse aus der Schule geflogen ?

Halt mal den Ball flach !

von Hans Wurst (Gast)


Lesenswert?

Paul schrieb:
> Das stimmt so nicht. Das normale Studium bis zum Arzt (ohne Dr. med.)
> ist zeitlich schon wesentlich umfangreicher, als ein Studium zum
> Dipl.-Ing. oder Dipl.-Phys, nämlich 6 Jahre. Um dann selbstständig den
> Beruf ausüben zu dürfen, schließt sich eine Facharztprüfung an. Klar ist
> dann der Schritt vom Arzt (oder früher Dipl.-Med.) zum Dr. med.
> leichter, aber man darf die Vorarbeit nicht außer acht lassen. Der
> Standardzeitraum vom Abitur bis zum Dr.med. (Facharzt) dauert 12 Jahre!

Der Mythos der langen Medizinerausbildung:

Die durchschnittlich Studiendauer des Mediziners bei 12,9 Semestern 
(2003, Wikipedia), die des Ingenieurs unterscheidet sich laut Mittelwert 
diverser Quellen über google nicht nennenswert. Ab dann gibts Kohle, für 
beide.

Weiter: Als ob ein Ingenieur nach dem Studium einfach mal zu 
konstruieren anfangen könnte. Der darf sich genauso einige Jahre lang 
spezialisieren und die Sicherheitsanforderungen seines Fachgebiets 
aneignen und befolgen. In meinen Augen ist der Unterschied dieser 
Spezialisierungsphase, dass der Ingenieur nicht täglich auf mehr als ein 
Dutzend Patienten losgelassen wird, sondern über längere Zeit sein 
Produkt entwickelt und sich damit am Ende nach längerer Zeit einmalig 
den jeweiligen Prüfungsinstanzen stellen darf, um dafür eine Zulassung 
zu bekommen. Es ist seine eigene Verantwortung, dass sein Produkt die 
Anforderungen erfüllt. Werden sie es nicht, gibts schlicht und einfach 
keine Zulassung.

Beim Mediziner hingegen ist es aufgrund der hohen Projektfrequenz nicht 
möglich, ständig seine Arbeit zu kontrollieren, also prüft man einmal 
grundsätzlich seine Fähigkeiten. Dass die Spezialiserung des Ingenieurs 
weniger aufwendig ist und er sehr viel früher als 12 Jahre nach 
Studienbeginn ein eigenes Produkt (keine Trivialität) auf dem Markt hat, 
wage ich zu bezweifeln und vor allem erfordert seine Spezialiserung 
Eigenverantwortung. Dass er schon parallel zum Studium mit seiner 
Spezialiserung beginnt und so Zeit einspart, ist beim Ingenieur 
allerdings möglich, ändert den Gesamtaufwand jedoch nicht.

Damit also ein Ingenieur selbstständig (vor allem auch erfolgreich, wie 
der fertige Facharzt) arbeiten KANN, nicht DARF, bedarf es einer ähnlich 
langen Aus-/Weiterbildung nach dem Studium.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.