Hallo Leute, ich bin grad am lernen auf unsere Elektro-Technik Klausur und häng grad ein wenig bei der Güte von Schwingkreisen, die keine Parallel- oder Serienschwingkreise sind. In unserem Skript haben wir nur Formeln für den Parallel- und Serienschwingkreis. Ich habe z.B. die allgemeine Formel Q = |Pblind/Pwirk| im Internet gefunden. Aber unser Prof knallt uns da in den Beispielaufgaben immer in 1-2 Schritten was eigentlich total simpel aussehendes hin, was ich aber nicht verstehe. Deswegen meine Hoffnung und bitte, dass mir das nochmal jemand erklären kann, wie man da drauf kommt. Hier mal zwei Beispiele: 1) ---C--- | | ---L---| |--- | | ---R--- Q = (wr*L)/Z(wr) = (wr*L*R*C)/L = wr*R*C (wr = Resonanzfrequenz, Z(wr) = Komplexer Widerstand bei Resonanzfrequenz) wie man auf wr und auf Z(wr) kommt ist mir klar. Nur den ersten Ansatz blicke ich nicht.. 2) -----C----- | | ---| |--- | | ---R---L--- Q = 2*Pi*fr*C*R Das ist alles was er uns dazu hingeschrieben hat. Da das mit Rechenweg sein soll, muss es ja eigentlich eine total simple Lösung geben, wie man da drauf kommt. Ich verstehs nur leider nicht.. :( Hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. VG Simon
Keiner eine Idee? Bin bisher leider immer noch nicht schlauer und auch von meinen Mitstudenten hat bisher keiner eine Idee.. Sehe grad, dass ich wohl auch im falschen Forum gelandet bin. Sorry.. Vielleicht kanns ja ein Admin kurz verschieben. =)
Zu 1)
mit
Jetzt hast Du aber einen Widerstand parallel zum Kondensator, und nicht in Reihe. Somit gilt für das R dementsprechend ein komplexes Z. Also C || R in die Formel einsetzen, umformen, fertig. Zu 2) Analog zu 1)
Hallo Martin, vielen Dank schonmal für deine Antwort. Aber so ganz steige ich leider immer noch nicht durch. Wenn ich beim 1. Beispiel in die Formel für den Serienschwingkreis Q=2*PI*f*L/R für R ein komplexes Z = C||R einsetze, komme ich nicht auf das gleiche Ergebnis. Wenn ich mir allerdings den komplexen Gesamtwiderstand der Schaltung ausrechnen und davon dann den Realteil nehme und für w dann wr einsetze und das dann für mein R oben in die Formel einsetze komme ich auf das Ergebnis.
Durch Null-Setzen des Imaginärteils erhalte ich:
Und damit schließlich
Somit erhalte ich für meine Güte:
Wenn ich jetzt aber analog für das 2. Beispiel vorgehe, so komme ich auf ein anderes Ergebnis. Ist also das Ergebnis falsch, das ich aufgeschrieben habe, oder mein Weg?
Damit ergibt sich
Eingesetzt in Y:
Ersetze ich nun in meiner Formel für den Parallelschwingkreis das G durch dieses Y(wr), so komme ich auf folgendes Ergebnis, das von dem aus unserer Vorlesung abweicht.
Wär dir sehr dankbar, wenn du dir das nochmal kurz anschauen könntest und mir sagen, ob ich jetzt grundsätzlich falsch vorgehe, oder mich irgendwo verrechnet hab, oder vll unser Ergebnis aus der Vorlesung falsch ist. Das hat er nur so schnell irgendwohin geschludert.. könnte also durchaus auch sein, dass ich oder er es falsch abgeschrieben haben. Gruß Simon
ich schiebs mal nochmal nach oben, da die prüfung immer näher rückt.. wär echt toll, wenn sich das jemand mal noch kurz anschauen könnte. =)
2) Beachte 1/(...) Q = 1/(2*Pi*fr*C*R) Die andere Definition: Q = 2*pi*fr*L/R Gleichsetzen der beiden Q-Definitionen (2*pi*fr)^2*L*C*R/R = 1 (2*pi*fr)^2*L*C = 1 fr = 1/(2*pi*sqrt(L*C)) Das bedeutet, wenn fr für die klassische LC Formel angenommen wird, dann sind beide Q-Definitionen äquivalent.
Hallo Helmut, vielen Dank für deine Antwort. Helmut S. schrieb: > 2) Beachte 1/(...) > > Q = 1/(2*Pi*fr*C*R) Bist du dir da sicher? Wir haben in unserem Skript 2 Formeln für die Güte stehen: Q=(wr*L)/R und Q=(wr*C)/G Dann wäre die zweite ja falsch, denn sie ist ja genau der Kehrwert von dem was du geschrieben hast. Dann wäre es ja auch kein Wunder, dass ich hier auf keinen grünen Zweig komme und immer wieder was anderes als Ergebnis hab..
Die gelten für den Serienwiderstand Rs Q = 1/(2*Pi*fr*C*R) Q = 2*pi*fr*L/R Beide Formeln stimmen exakt beim klassischen RLC Serienkreis R-L-C. Die gelten für den Parallelwiderstand Rp Q = 2*pi*fr*C*R Q = R/(2*pi*fr*L) Beide Formeln stimmen exakt beim klassischen RLC Parallelkreis R||L|||C. Bei den klassischen Schwingkreisen führt man oft die charakteristische Impedanz Z ein. Z = sqrt(L/C) Q = Z/Rs Q = Rp/Z
ok, aber wie komme ich dann von diesen Formeln, die ja anscheinend nur gelten, wenn R,L,C alle in Reihe sind (R-L-C) oder alle parallel (R||L||C), jetzt auf die Güte, für einen Schwingkreis, der eben nicht nach genau diesem Muster aufgebaut ist? Also ---C--- | | ---L---| |--- | | ---R--- oder -----C----- | | ---| |--- | | ---R---L--- Sorry, aber ich stehe immer noch auf dem Schlauch..
Leider schwächeln alle Bücher und Skripte bezüglich Q bei diesen speziellen Fällen. Es wird immer der klassische Fall zitiert, wenn es um Q geht. Ich habe mal mit LTspice experimentiert. Der Unterschied bei idealer Berechnung und Simulation der Mittenfrequenz und Bandbreite ist so gering, dass das in der Praxis bedeutungslos ist. Bei einer wirklich lausigen Güte von z. B. 5 sind die Abweichungen bei der Mittenfrequenz nur 0,05%. Ein Beispiel: http://www.pes.ee.ethz.ch/uploads/tx_ethstudies/V4_II_final_as_presented_270209.pdf Wenn euer Prof. eine spezielle Formel hat, die nicht gerade ganz falsch ist wegen Tippfehler oder falsch abgeschrieben, dann hat der Prof. Recht.
Q entspricht der Spannungsüberhöhung am Resonanzpunkt. Man kann also z.B. direkt aus einer FFT das Q bestimmen, in dem man die Spannung am Resonanzpunkt ermittelt und durch den durchschnittlichen Level teilt (Eigentlich müßte man den Bereich der Resonanz ausklammern. In der Praxis macht das aber bei großem Frequenzbereich der FFT keinen Unterschied). Das ist dann auch unabhängig von der eigentlichen Struktur des Schwingkreises.
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