Hallo zusammen Ich habe mich eine Weile mit DCF77 beschäftigt und dazu ein Paper geschrieben. Vielleicht interessiert es euch (PDF im Attachment). Das Paper geht um folgendes: - Empfängerarchitekturen (Geradeaus, Quadratur) - Decodervarianten (BCD, Maximum Likelihood) - Bitfehlerrate (BER) abhängig vom Rauschen - Maximale Entfernung des Empfängers zum Sender Wäre gespannt auf Feedback. Viele Grüsse, Daniel PS: Kostenpflichtiges offizielles PDF von IEEE: http://dx.doi.org/10.1109/TUFFC.2012.2272
Hier noch ein Link, falls das PDF-Attachment nicht geht: (Space nach Punkt von Hand entfernen, sonst meint das Forum es sei Spam) http://goo. gl/sWjFX
Hallo Daniel, als Informatiker habe ich immer den Empfang so hingenommen wie ich ihn als "Baustein" geliefert bekam. Selber den Empfänger optimieren überstieg immer meinen Ehrgeiz. Die in Deinem Paper enthaltenen Teile zum Empfang des DCF77-Signals kann ich nicht kommentieren. Aber: Um aus dem "Brei" auch in ungünstigen Situationen, auch nach mehreren Minuten Durchlauf, eine Zeit zu erkennen, ist "Maximum-likelihood decoding..." naheliegend - mit statistischen Methoden (Korellation) mehrere Samples bewerten - das ist ein wertvoller Ansatz. Sehe ich das richtig: In dem XC3S1400AN werkelt keine CPU Core sondern reine Hardware-Umsetzung um das zu erreichen? Meine (bescheidenen) Versuche hatten stets damit zu kämpfen, daß an Anfang kein Reduktionsfaktor möglich war - obwohl vielleicht Jahr/Monat die Korellation verkleinert hätte bin ich immer von "Tabula Rasa" ausgegangen. Nach dem ersten korrekten Empfang war die Korellation dann natürlich gut bestückt - Datum und Stunde sind schon ordentliche Konstanten nach denen man gleitend im Bit-Strom suchen kann. Du legst nahe, weil der Korrelationsansatz durchaus lange Zeit in Anspruch nehmen kann, mittels Phasen-Kodierung eine Zeitkodierung auf das DCF77-Signal draufzusetzen, um auch schneller an die Information zu kommen. In wie weit ist das PTB dazu bereit, ist das tatsächlich geplant? Schickes Paper, habe es gerne gelesen! Grüße, Mike
Ooops - kleine Korrektur - da Missverständlich geschrieben von mir... MEINE Korrelations-Versuche nutzten immer n (n=1,2,3,...) Sätze von 60 Samples und dauerten somit 1,2,3... Minuten. Dein Ansatz ist schon stark. Die möglichen Kombinationen sind in der Tat weniger, das Signal ist unter Kenntniss der Historie hoch redundant. Unter guten Bedigungen schon zwishen 60sek und 35sek auf die gesendeten Bits einrasten zu können ist natürlich keine "lange Zeit". Aber bereits in wenigen Sekunden, durch ein Piggy-Back auf das DCF77 Signal wäre schon ein Ding...
Mike schrieb: > Sehe ich das richtig: In dem XC3S1400AN werkelt keine CPU Core sondern > reine Hardware-Umsetzung um das zu erreichen? Genau, alles in VHDL. Nachträglich würde ich eine Kombination einsetzen: - VHDL für ADC-Interface, Clock-Korrektur, Timing, schnelle Signalverarbeitung - CPU für Logik, Maximum-Likelihood-Decoder, Zeitanzeige etc. > Du legst nahe, weil der Korrelationsansatz durchaus lange Zeit in > Anspruch nehmen kann, mittels Phasen-Kodierung eine Zeitkodierung auf > das DCF77-Signal draufzusetzen, um auch schneller an die Information zu > kommen. In wie weit ist das PTB dazu bereit, ist das tatsächlich > geplant? Das war nur so eine Idee, ich hab die PTB nicht gefragt. Das Signal zu modifizieren ist natürlich ein heisses Eisen, schliesslich dürfen bestehende Empfänger ja nicht gestört werden. Die Frage ist auch was ein schneller Empfang wirklich bringt, ausser dass es ziemlich cool wäre :-)
Wäre ein gutes analoges Front-End nicht effizienter? Ich nehm mal als simples Bsp. den Vergleich von zwei fertigen Modulen: Pollin DCF1: funktioniert nur wenn der winkel zu frankfurt > etwa 20 ° ist. Empfänger aus Aldi Funkwecker: Funktioniert sogar wenn man in radial auf frankfurt richtet und in Alufolie einpackt (auf dem Oszi sind zum. keine Störungen auf der Leitung zu sehen...). PS: Ich wohn ca. 100 km von Frankfurt (nur zum Vgl.)...
Max schrieb: > Wäre ein gutes analoges Front-End nicht effizienter? > Ich nehm mal als simples Bsp. den Vergleich von zwei fertigen Modulen Mit dem CIC-Detektor gewinnt man 15 dB SNR gegenüber einem schmalbandigem Geradeaus-Empfänger. Mit dem Maximum-Likelihood-Decoder noch einmal 14 dB gegenüber dem normalen 2-Minuten-Decoder. Ich hab ein paar Module ausprobiert, in meinem Büro funktionieren die nur am Fenster. Mein FPGA-Empfänger funktioniert noch ca. 7 m vom Fenster, inkl. Leuchstoffröhre, PCs, Netzteile etc.
Also Du speicherst munter los, dann kommt irgendwann der "Minuten"-Aussetzer, Du speicherst weiter bis Std/Min da sind, weisst dann auch die Minute, evtl. Stunde = Stunde + 1, Minute = 0 wegen "Bad Luck bei Start kurz vor der neuen Stunde". Gefällt mir. Mir jucken schon die Finger da ein wenig rumzuspielen. Du schriebst: In principle, any amount of noise can be rejected by waiting long enough. Ähm, dieses "long enough", diese Zeitdauer, steigt aber exponentiell mit dem SNR. So lange kann ich INDOOR nicht warten. Ich bin überrascht, die Ferrit Antenne in solcher nähe des FPGA zu sehen, himmel weiss was da alles rausbrummt auf 77.5KHz. Ich bekomme manchmal bei meinen Test-Spielereine nur alle Paar Stunden eine gültige Zeit und mit dieser korrigiere ich einen Faktor für einen Quarzofen und langlaufenden Zähler (auch ein Spartan).
Ja, die Frankfurter, die haben es gut. Wenn ich Daniel korrekt gelesen habe, ist es Schweiz. In meinem Fall Süddeutschland. Da wird das Signal im Keller oder Büro mit PC's schon knapp... Grüße, Mike
Mike schrieb: > Also Du speicherst munter los, dann kommt irgendwann der > "Minuten"-Aussetzer, Du speicherst weiter bis Std/Min da sind, weisst > dann auch die Minute, evtl. Stunde = Stunde + 1, Minute = 0 wegen "Bad > Luck bei Start kurz vor der neuen Stunde". Ich speichere jede Sekunde das Phasenmodulationsbit (die Amplitudenmodulation berechnet mein FPGA nicht, das macht nur der Algorithmus im Paper). Der Speicher enthält 3600 Bit, also 1 Stunde. Nach jeder Sekunde rechne ich über den gesamten Speicher: 1) Wo ist der wahrscheinlichste Minutenanfang 2) Welches ist die wahrscheinlichste Minute 3) Welches ist die wahrscheinlichste Stunde > Ähm, dieses "long enough", diese Zeitdauer, steigt aber exponentiell mit > dem SNR. So lange kann ich INDOOR nicht warten. Genau, bis ca. 30 Minuten holt man am meisten heraus, nachher muss man sehr lange warten. Mein Algorithmus speichert 1 Stunde, mehr schien mir unnötig kompliziert. > Ich bin überrascht, die Ferrit Antenne in solcher nähe des FPGA zu > sehen, himmel weiss was da alles rausbrummt auf 77.5KHz. Das ist ein bisschen tricky. Am Anfang hat mein Board nicht empfangen, bis ich mit dem Spectrum Analyzer die vom FPGA und der Speisung ausgesendeten Störungen auf 77.5 kHz gesehen habe. Dann habe ich das FPGA so geändert, dass nur der ADC auf 12*77.5 kHz arbeitet. Die ADC-Samples werden zwischengespeichert und in zufälligen Abständen verarbeitet, um die Störstrahlung des FPGA auf andere Frequenzen zu verschieben. Ist auch im Paper beschrieben auf Seite 15 "Clock leakage".
Daniel, danke für die Antworten. Ooops. Ich habe natürlich nur schnell gelesen und übersehen, mit welchen Mitteln Du Deine "Eigenstörungen" minimierst. Ich denke eine abgesetzte Antenne ist in manchen Anwendungen (aber nur wenigen) eine gute Lösung. In einem kompakten Gerät ist aber das sicher ein Gewinn. Und dann stellt es der User neben das Ladegerät seines Handys auf den Nachttisch :-) dann hilft natürlich jedes bisschen Empfangsüberlegenheit. Mich interessiert natürlich nur folgender Part besonders: Bestehender (dödeliger) Empfänger, minderbemittelter PROZESSOR so a la ATMEGA und übernahme einiger Deiner ML-Dekoder Schmackazien, die in dem Paper SUPER GUT rüberkommen. Also nochmal, das Paper kommt hier in die Sammlung!!!! Grüße, Mike
Mike schrieb: > Mich interessiert natürlich nur folgender Part besonders: Bestehender > (dödeliger) Empfänger, minderbemittelter PROZESSOR so a la ATMEGA und > übernahme einiger Deiner ML-Dekoder Schmackazien, die in dem Paper SUPER > GUT rüberkommen. Geht am besten mit Phasenmodulation, aber leider haben die bestehenden dödeligen Empfänger ja nur Amplitudenmodulation. Bei der Phasenmodulation hat man für den Minutenstart 15 konstante Bits, die eine hervorragende Korrelation ergeben. Bei der Amplitudenmodulation hat man nur das spezielle Bit 59, für das man neben dem Soft Bit 0...1 eine spezielle Codierung braucht (vielleicht die Länge der Absenkung speichern?). Ich würde aber eher das Bit 59 ignorieren und dafür andere Bits benutzen: - Konstant: Bit 0 (=0), Bit 20 (=1) - Meistens konstant: Bits 16 und 19 als 0 annehmen - Die 3 Prüfsummenbereiche inkl. Prüfbit mit XOR berechnen (aber nicht decodieren) und zur Korrelationssumme addieren (da immer 1 nach XOR). Das geht auch für Bits 17 und 18 (da 0/1 oder 1/0).
Hi, Mike, > Ich denke eine abgesetzte Antenne ist in manchen Anwendungen (aber nur > wenigen) eine gute Lösung. Meiner Erinnerung nach war das die Standardlösung von R&S für ihre DCF77 Empfänger in ihrer Normalzeitserie XKE. (Da gehörte auch die Rubidium- und di Cäsiumuhr dazu). Standardlösung: Aktive Ferritantenne unter dem Dachvorsprung des Gebäudes. Also raus aus dem Störnebel. Ich befürchte, das war noch vor der Erfindung des Intel 4004. Was ich damals nicht nachgeschaut habe war, ob ein Kalibriertsignal bereits in die Ferritantenne eingespeist wurde oder erst später. Denn ein "gar kein Referenzsignal" halte ich für unmöglich, wo Präzision verlangt ist. An der Fleißarbeit von Daniel gefällt mir zuerst die Biographie. Aber, Daniel, Du scheinst Dich in der Patentliteratur gar nicht umgeschaut zu haben... Wenn hohe Forderungen zu erfüllen sind, sei nach Kriterien wie a)"billig", b) "Präzision" oder auch c) "sofortige Verfügbarkeit des Zeitdienstes nach dem Einschalten" ist die Modellierung des ganzen Prozesses sinnvoll, wobei die Abschnitte unterteilt und einzeln untersucht werden auf Optimierungspotenzial. Beispielsweise fallen die Forderungen b) und c) selten gleichzeitig an. Dann könnte der stromsparende Oszillator im Atmega am 32 kHz-Quarz nach Power On Reset schon mal eine Uhrzeit im Genauigkeitsbereich 10E-5 liefern und man könnte sich mehr Zeit nehmen, die Zeitpunkte der schnellen Messungen durch spätere Zeitnahme am DCF77 zu korrigieren. Besipielsweise könnte man dann den Batteriespar-Trick der DCF7-Uhr-Entwickler nutzen, die tagsüber Quarzzeit anzeigen und in ruhigen Nachtphasen die DCF77-Zeit übernehmen. Zu den Varianten steuere ich noch diese bei: Ergänzung des DCF77-Empfängers um einen DCF77-Sender, der mit seinem Kalibriersignal als LO das Signal der Ferritantenne in die ZF umsetzt, vielleicht sogar als Quadratur-Mischsignal. Der DCF77-Kalibriergenerator möge in den Zeiten, in denen der Datumscode von DCF77 prognostizierbar ist, genauso moduliert sein. Dann können die Tiefpässe nach dem Quadraturmischer für den Betrieb nach dem Einrasten auf den Träger so schmal ausfallen, wie es die Modulation durch Boden- und Raumwelle zulässt. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Aber, Daniel, Du scheinst Dich in der Patentliteratur gar nicht > umgeschaut zu haben... Hast du mir einen Tipp?
Hi, Daniel, > Hast du mir einen Tipp? http://www.patentfamily.de liefert auf "DCF77" 61 Einträge bis in die 90er Jahre sowie auf "Time Code Receiver" 17623 Einträge. Ich freue mich für Dein Engagement und Dein Streben nach "visibility". Als Leser von IEEE Proceedings erwarte ich aber, dass die Redaktion die angebotenen Beiträge sorgfältig vorfiltert. Weniger auf Rechtschreibung, sondern eher auf Innovation. Ich freue mich über Artikel, die wie eine Patentschrift 1. Das Anwendungsproblem beschreiben, das brennende, dessen Lodern den Mangel an Lösungen verkündet, 2. den Stand der Technik, dessen Grenzen, 3. und wie sie diese mit ihrer Innovation überschreiten. Deine CIC sieht da schon interessant aus, aber wo ist das Lodern dazu? Die stürmischen, innovativen Zeiten sind im Bereich der Time Code Receiver längst vorbei, die größten Schwierigkeiten gegen die präzise Mikrosekunde sind alle "im Griff" bis auf das Fading von Boden- und Raumwelle, und da sehe ich keine Lösung außer die Verlegung des Empfangs auf Tageszeiten mit stabiler Ausbreitung. Wer heute Präzision braucht im nicht-militärischen Bereich und mit Blick auf den Himmel, der ist mit GPS billig versorgt. Wer von GPS unabhängig sein will und hohe Genauigkeit braucht - heute staune ich über Rubidium-Atomuhren im Format eines 28poligen integrierten Schaltkreises. Phantastisch. Genauigkeiten von 10E10 ohne Antenne, ohne Anschluss. Welche Durchbrüche sind im Bereich der Time Code Receiver da noch zu erwarten - vor allem solche, die sich lohnen, weil sie ein brennendes Problem lösen? Ich vermute einen für Time Code Receiver mit den Merkmalen "Kleinheit", "Empfindlichkeit", "Störsicherheit" , "minimaler Stromverbrauch" zur Steuerung von beispielsweise abgesetzten Sensoren mit Transceiver. Deshalb ist mein Beifall verhalten. Aber die Arbeit war für Dich eine gute Übung, dasselbe mit echter Innovation zu wiederholen. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Wer von GPS unabhängig sein will und hohe Genauigkeit braucht - heute > staune ich über Rubidium-Atomuhren im Format eines 28poligen > integrierten Schaltkreises. > Phantastisch. Nicht nur gackern, sondern bitte auch legen. Wo gibt es die Teile?
Hi, Lexi, > Nicht nur gackern, sondern bitte auch legen. > > Wo gibt es die Teile? Schau mal hier: http://www.symmetricom.com/products/frequency-references/chip-scale-atomic-clock-csac/ Naja, bisschen breiter als in dem Artikel, den ich noch im Kopf habe. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Deine CIC sieht da schon interessant aus, aber wo ist das Lodern dazu? > Deshalb ist mein Beifall verhalten. Aber die Arbeit war für Dich eine > gute Übung, dasselbe mit echter Innovation zu wiederholen. Die Goertzel- und CIC-Algorithmen sind natürlich bekannt, der Maximum-Likelihood-Decoder auch. Die Kombination für DCF77 und die Simulation der Empfindlichkeit ist meines Wissens aber neu. Der Titel des Papers ist ja auch "Performance Analysis". Wo loderst Du am liebsten?
Wolfgang Horn schrieb: > Phantastisch. Genauigkeiten von 10E10 ohne Antenne, ohne Anschluss. ..und von jedermann aus der Portokasse bezahlbar, oder? Die bastlerische Realität siet etwas anders aus: ausgeschlachtete Rubidium-Normale für 100 Euro aus China. W.S.
W.S. schrieb: > Die bastlerische Realität siet etwas anders aus: ausgeschlachtete > > Rubidium-Normale für 100 Euro aus China. Ich habe so ein Teil. Es funktioniert. Ich denke die Dinger werden turnusmässig ausrangiert sobald die Ru Quelle unter einen gewissen Level fällt. Ich bin dann traurig wenn der Level unter die Selbsttestgrenze fällt, denn dann isses quasi Schrott für mich. Das Thema "Genaue Clock" fasziniert mich trotz aller Ausschlachtung des Themas trotzdem weiter. DCF-77 ist doch mit einfachen Mitteln zu greifen. Sofern man ein Signal hat, wo man es vorher nicht hatte, geht aber das Problem los... Am schwierigsten ist die Minimierung von Phasenjitter wenn man versucht die diversen Signale (Ru-Clock, GPS, DCF-77, Quarz-Ofen) der Priorität nach zur Synchronisierung einer Zentralen Uhr zu verwenden. In dem Paper kommt das an einer Stelle zu Tage: Korrekturen sollten zumindestens niemals dazu führen, das eine bereits erreichte "Zeit" nochmals erscheint, also niemals "Rückwärts" korrigieren. Ich sage es nochmals: Mich interessiert das ganze Gebiet weiterhin, denn der eine hat keine Sicht auf Satelliten, der andere kein Empfang im Keller etc. etc. Und wie toll finden wir (theoretisch) sowas wie NTP unter IP? Die RFCs ergeben interessante Lektüre. Über WLAN sogar drahtlos... Nochmal zur absetzbaren Antenne: Auerswald hatte eine aktive Antenne für eine PC-Einsteckkarte, welche DCF-77 Genauigkeit in den original IBM-PC brachte, mit Batterie-Puffer und einer "etwas" genaueren Quarz-Uhr. Die Schnittstelle zur Antenne war ähnlich zu einer alten 20mA Schnittstelle und auf der PC Karte war ein 8051. Im Rechenzentrum im Keller stand der PC, auf dem Dach die Wasserfeste, an Mainflingen auszurichtende Antenne. Einmal korrekt ausgerichtet, war da eigentlich ausser bei Sonnenfleckenmaximum nie eine Störung. Drinnen war ein Ferrit-Antenne, die konnte man erkennen. Grüße, Mike
Ich kann bei dieser Diskussion leider nicht mit eurem technischen Niveau mithalten, aber das DCF-77 wird seit einiger Zeit(min. 10 Jahre) zusätzlich Phasenmoduliert. Die Firma Meinberg liefert hierzu sowohl die Empfänger als auch die Sendetechnik. http://www.meinberg.de/german/products/pzf600.htm
Über Genauigkeit ist jetzt viel geschrieben. Nun wäre noch der Punkt der Sommerzeitumschaltung gründlicher zu beleuchten, da es hier um eine ganze Stunde geht, die bei ungünstiger Programmierung erst am nächsten Tag wirksam wird! Wenn zwischen 2 und 3 Uhr umgestellt wird sollte die Plausibiltätsprüfung das rechtezitig merken!
Ja, Jan,
> ...aber das DCF-77 wird seit einiger Zeit ..Phasenmoduliert.
Der Daniel hat das auch betrachtet. Lies einfach seine Arbeit.
Ciao
Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Aber, Daniel, Du scheinst Dich in der Patentliteratur gar nicht > umgeschaut zu haben... Das wäre mir das neueste, daß Doktoranden -diese dürften zumindest im deutschsprachigen Raum den Großteil der IEEE-Autoren stellen - sich mit Patenten auseinandersetzen.
Matthias schrieb: > Das wäre mir das neueste, daß Doktoranden -diese dürften zumindest im > deutschsprachigen Raum den Großteil der IEEE-Autoren stellen - sich mit > Patenten auseinandersetzen. Dieses Mal war's keine Doktorarbeit, nur etwas Freizeit. Und ja, Patente habe ich noch keine angeschaut, ich finde die meisten ziemlich unlesbar.
Ne, Jungs, jetzt erst recht was für die Allgemeinheit: Ja, Patente sind für den Ungeübten schwer zu lesen. Insbesondere die Verschachtelung der Ansprüche. Weil die mit dem Hauptanspruch beginnen muss, und dann müssen alle Nebenansprüche und Nebennebenansprüche logisch darauf aufbauen wie die Linien einer Linienorganisation. Aber, so mein Empfinden, leichter zu lesen als ein Firmwareprogramm in C. Beides braucht Übung, bis sich die eigenen Augen das Wichtigste zuerst sehen. Die Patentliteratur ist die Wichtigste zur Beobachtung der Konkurrenten. Sowohl der Firmen, als auch der Erfinder. Über die Zeit sieht man die Entwicklungslinien der Erfinder und Entwicklungsabteilungen. Zwar werden Patentanmeldungen erst nach einer Schonfrist veröffentlicht, dann aber mit Stand der Technik, Referenzen und einer Nachbauanleitung. Die muß geeignet sein, dass der "durchschnittliche" Fachmann die Apparatur nachbauen kann. Da darf nicht getrickst werden, denn sollte die Erfindung nicht nachbaubar sein, kostet das den Patentschutz. In Veräffentlichungen wie für die IEEE kann hingegen getrickst werden. Zumindest soweit, wie derjenige, der die Peer-Review durchführt, den Trick nicht durchschaut. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Ja, Jan, > > Der Daniel hat das auch betrachtet. Lies einfach seine Arbeit. Sorry, hab nur den Thread überflogen und wohl etwas missverstanden.
Hallo! Eine sehr schöne Arbeit. Vielen Dank dafür! Dürfte ich fragen, mit welcher Software du die Darstellungen erstellt hast? z.B. die Darstellung der Spektren in Fig 7 ? oder die Signalflussdiagramme in Fig 6 ? Fig 4 stammt ursprünglich wahrscheinlich aus Matlab? Gruss
oszi40 schrieb: > Nun wäre noch der Punkt der > Sommerzeitumschaltung gründlicher zu beleuchten, Mein Umgang mit der Sommerzeit ist ganz trivial. Einfach alles in Unix-Epochen umrechnen und mit denen arbeiten. Sonst macht das nur Probleme. Schwieriger sind die Schaltsekunden. Man könnte zwar die GPS- oder Atomzeitskala verwenden, aber DCF77 liefert nicht die aktuelle Abweichung in Sekunden. Man müsste das also anfangs manuell einstellen und dann ständig lauschen um nicht das Schaltsekundensignal zu verpassen. Übrigens die nächste Schaltsekunde wird am 30.6.2012 eingefügt.
ADC schrieb: > die Darstellung der Spektren in Fig 7 ? Matlab > oder die Signalflussdiagramme in Fig 6 ? Inkscape > Fig 4 stammt ursprünglich wahrscheinlich aus Matlab? Genau Also alles aus Matlab oder Inkscape, via PDF und pdflatex.
Hallo, vielen Dank für die interessante Arbeit. Hier noch zwei Patentschriften, die zum Thema passen und evtl. interessant sind. DE000003733966A1 und DE000004219417C2 Gruß Joachim
JoachimB schrieb: > Hallo, > > vielen Dank für die interessante Arbeit. > Hier noch zwei Patentschriften, die zum Thema passen und evtl. > interessant sind. > DE000003733966A1 und > DE000004219417C2 > > Gruß > Joachim Interessant! Wäre spannend die Empfindlichkeit dieser Verfahren zu messen. Hier noch die direkten Links: http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=DE&NR=3733966A1&KC=A1&FT=D&ND=3&date=19890420&DB=EPODOC&locale=en_EP http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/biblio?FT=D&date=19960321&DB=EPODOC&locale=en_EP&CC=DE&NR=4219417C2&KC=C2&ND=5
Abdul K. schrieb: > Noch umständlicher? Nein! Ja, Abdul, beide Vorschläge schauen mir genial aus. Ciao Wolfgang Horn
Ich meinte die Art die pdfs zu holen ;-) Was die Vorschläge angeht: Die beiden Methoden kenne ich in anderen Formen. Wie so oft bei neuen Ideen und Patenten, gibt es das oftmals unter anderen Namen oder Anwendung. Oder wird auch mal gezielt verschleiert, um es als neu darzustellen. Matjaz Vidmar benutzt z.B. in einem seiner PSK-Empfänger einen kreiselnden Multiplexer mit passiven Netzwerken an diversen eingehenden Abgriffen. Das scheint mir eine der obigen Methoden zu sein. Eben nur leicht anders dargestellt. Mir fehlen aber die mathematischen Fähigkeiten diese Methoden optimiert anzuwenden. Gibts irgendeine realisierte Quelle oder wird das jemand ausprobieren?
Hi, Abdul, > Wie so oft bei neuen Ideen und Patenten, gibt es das oftmals > unter anderen Namen oder Anwendung. Das ist der Futter der Patentanwälte, wenn sie Umgehungspatente einreichen, auf Nichtigkeit klagen, Gegenklage einlegen.... > Matjaz Vidmar benutzt z.B. in einem seiner PSK-Empfänger einen > kreiselnden Multiplexer mit passiven Netzwerken an diversen eingehenden > Abgriffen. Zur Verschaltung von vielen Adcock-Peilantennen zu einem Sinus- und einem Cosinus-Signal gibt es etwas Ähnliches aus der Zeit vor dem Weltkriege. > Mir fehlen aber die mathematischen Fähigkeiten diese Methoden optimiert > anzuwenden. Optimieren, ein endloses Geschäft. Den AD-Wandler mit der vierfachen Trägerfrequenz zu takten und daraus Real- und Imaginarteil zu gewinnen, das halte ich zwar für genial, aber für keine wirkliche Neuigkeit zum Zeitpunkt der Patentanmeldung. CORDIC ist seit 1959 bekannt, gibt's sogar in C für AVR, und dass man ihn nicht bei jeder Abtastung rechnen müsste, sondern nur beim Auslesen gemittelter Werte, liegt auf der Hand. > Gibts irgendeine realisierte Quelle oder wird das jemand ausprobieren? Da fehlen mir die Informationen. Aber einen Nachbau halte ich für relativ leicht. Ciao Wolfgang Horn
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