Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Problem mit Gegentaktstufe für MOSFET


von Udo (Gast)


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Moin,

ich wollte obige Gegentaktstufe zur Ansteuerung eines p-Kanal-MOSFETs 
nutzen, der eine ohmsche Last schalten soll. UB liegt im Bereich 11 bis 
15 V, T1 wird mit 5 V von einem µC angesteuert.

Problem: die Schaltung funktioniert nur bis ca. 9 V. Bei höheren 
Spannungen steigt die Spannung an der Basis von T2 und T3 nicht über 9 V 
(UB unverändert), wenn T1 sperrt (Basis auf Masse). In der Folge liegt 
am MOSFET deutlich weniger Spannung als UB an, wenn er eigentlich 
sperren sollte (z.B. 9 V statt 13 V).

Wo bleibt die Spannung? Was ist an der Schaltung falsch?

Danke und Gruß, Udo

von ArnoR (Gast)


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> Was ist an der Schaltung falsch?

Drain und Source sind vertauscht.

von Udo (Gast)


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Moin,

ArnoR schrieb:
>> Was ist an der Schaltung falsch?
>
> Drain und Source sind vertauscht.

Nein, das passt schon (p-Kanal). Darüber hinaus zeigt die Gegentaktstufe 
das Verhalten auch, wenn der MOSFET nicht verlötet ist, und unter 10 V 
funktioniert es sowieso.

Gruß, Udo

von ArnoR (Gast)


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> Nein, das passt schon (p-Kanal).

Nein. Source muss an +Ub. Das Symbol ist total falsch, die 
Rückwärtsdiode ist falsch gepolt. Und in der Schaltung sind Drain und 
Soure vertauscht.

von Автомат К. (dermeckrige)


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ArnoR schrieb:
>> Nein, das passt schon (p-Kanal).
>
> Nein. Source muss an +Ub. Das Symbol ist total falsch, die
> Rückwärtsdiode ist falsch gepolt. Und in der Schaltung sind Drain und
> Soure vertauscht.

So ein Schmarrn!

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:CMOS_inverter_(enhancement)_with_currents_DE.svg&filetimestamp=20101013190608

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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ArnoR schrieb:
>> Nein, das passt schon (p-Kanal).
>
> Nein. Source muss an +Ub. Das Symbol ist total falsch, die
> Rückwärtsdiode ist falsch gepolt. Und in der Schaltung sind Drain und
> Soure vertauscht.

Also wenn ich mir das Datenblatt anschaue, sieht das Symbol und die 
Verschaltung eigentlich völlig korrekt aus:
http://www.irf.com/product-info/datasheets/data/irf4905.pdf

von Udo (Gast)


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Moin,

der MOSFET ist im Schaltplan korrekt eingezeichnet und in die Platine 
richtig eingelötet. Er ist also sicher nicht das Problem.

Hätte vielleicht auch jemand eine Idee zum tatsächlichen Problem 
Gegentaktstufe?

Gruß, Udo

von ArnoR (Gast)


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> Also wenn ich mir das Datenblatt anschaue, sieht das Symbol und die
> Verschaltung eigentlich völlig korrekt aus:
> http://www.irf.com/product-info/datasheets/data/irf4905.pdf

Na dann schau nochmal genau hin, das Gate wird grundsätzlich am 
Source-Anschluß herausgeführt und nicht am Drain. Irgendwas simmt also 
nicht.

von MaWin (Gast)


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> steigt die Spannung an der Basis von T2 und T3 nicht über 9 V
> (UB unverändert), wenn T1 sperrt (Basis auf Masse).

C und E von T1 beim Einbau vertauscht.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Udo schrieb:
> Bei höheren Spannungen steigt die Spannung an der Basis von T2 und T3
> nicht über 9 V (UB unverändert)...

Was meinst Du mit "UB unverändert"? Wo liegt die höhere Spannung an?

von Udo (Gast)


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Moin,

MaWin schrieb:
>> steigt die Spannung an der Basis von T2 und T3 nicht über 9 V
>> (UB unverändert), wenn T1 sperrt (Basis auf Masse).
>
> C und E von T1 beim Einbau vertauscht.

Möchte ich ausschließen; habe ich zig Mal überprüft. Ich habe auch schon 
eine Reihe neuer Transistoren durch. Immer wieder das gleiche Ergebnis, 
das ich nicht verstehe.

Wenn T1 durchsteuert (Spannung an die Basis) geht das Gate von T4 sofort 
auf Masse und T4 schaltet voll durch.
Wenn T1 sperrt - und sogar, wenn T1 ausgelötet ist - stellen sich an den 
Basen von T2 und T3 nur max. 9 V ein, obwohl UB deutlich drüber liegt.

Ist denn wenigstens - Selbstzweifel machen sich breit ;-) - meine 
Annahme richtig, dass sich an der Basis T2/T3 ca. UB einstellen muss?

T2 und T3 habe ich schon mehrfach getauscht (nagelneue Transistoren), 
die Platine habe ich schon mit dem Mikroskop abgesucht, R8 hat 
tatsächlich 470 Ohm. Ich verstehe das irgendwie nicht...


@MiWan: UB ist konstant, bricht also nicht ein. Mit über 9 V steigender 
UB nimmt die Spannungsdifferenz zwischen UB und der Basis T2/3 stetig 
zu, wenn T1 sperrt. Die Basisspannung kommt nicht über 9 V. Ja, auf dem 
Schaltbild sind alle verbauten Komponenten vorhanden. Der Rest der 
Schaltung besteht aus µC und dessen Eingänge.


Gruß, Udo

von ArnoR (Gast)


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> wenn T1 ausgelötet ist - stellen sich an den
> Basen von T2 und T3 nur max. 9 V ein, obwohl UB deutlich drüber liegt.

Dann kann bei T3 E und C vertauscht sein, denn dann geht die B-E-Strecke 
in den Durchbruch.

von Jens G. (jensig)


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@ArnoR (Gast)

>Na dann schau nochmal genau hin, das Gate wird grundsätzlich am
>Source-Anschluß herausgeführt und nicht am Drain. Irgendwas simmt also
>nicht.

Ich nix versteh'n ...
Wieso wird ein Gate am Source herausgeführt? Ein Gate wird doch beim 
Gate herausgeführt?

@MaWin (Gast)

> C und E von T1 beim Einbau vertauscht.

Ich tippe eher auf selbiges (evtl. auch andere Anschlüsse) beim T3 ...
Bei diesen BC-Typen gibts nämlich unterschiedliche Anschlußreihenfolgen 
(EBC, BCE, vielleicht noch mehr)
Also am besten die Transis rauslöten, Anschlüsse durchmessen, um eine 
Idee von deren Funktion zu erhalten.

von ArnoR (Gast)


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> Ich nix versteh'n ...
> Wieso wird ein Gate am Source herausgeführt? Ein Gate wird doch beim
> Gate herausgeführt?

Man, im Symbol!

von Udo (Gast)


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Moin,

Problem ist gelöst.

Es war ein Fehler in der genutzten Eagle-Lib. Bei T3 (dem pnp in der 
Treiberstufe) waren tatsächlich die Pins E und C vertauscht :-(

Danke für die Hilfe und Gruß, Udo

von Jens G. (jensig)


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Ich musste jetzt lange überlegen, was Du meinst.
Du störst Dich also daran, daß im Symbol das Gate auf derselben Höhe 
links rausmacht, wie Drain auf dieser Höhe rechts rausmacht? Aha. Und 
was hat das jetzt mit der eigenltlichen Funktion zu tun?
Mag ja sein, daß dies formell falsch ist, aber das sollte ja nicht das 
Problem sein (selbst wenn D und S wirklich vertauscht wären, würde dies 
nicht die beschriebenen Symptome verursachen).

von ArnoR (Gast)


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> (selbst wenn D und S wirklich vertauscht wären, würde dies
> nicht die beschriebenen Symptome verursachen).

Ja, da hast du recht. Aber wir sitzen ja nicht vor der echten 
Schaltung,und können daher nicht wissen, was alles falsch ist. Die Infos 
der TOs helfen meist nicht, wie auch in diesem Fall:

> Ich habe auch schon
> eine Reihe neuer Transistoren durch. Immer wieder das gleiche Ergebnis,

> T2 und T3 habe ich schon mehrfach getauscht (nagelneue Transistoren),
> die Platine habe ich schon mit dem Mikroskop abgesucht, R8 hat
> tatsächlich 470 Ohm.

Also erst mal alles genau abklären und wenns plausibel ist, dann über 
das Problem reden. Das habe ich versucht und auch den richtigen Tipp 
gegeben.

> Dann kann bei T3 E und C vertauscht sein, denn dann geht die B-E-Strecke
> in den Durchbruch.

> Bei T3 (dem pnp in der
> Treiberstufe) waren tatsächlich die Pins E und C vertauscht :-(

von Udo (Gast)


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ArnoR schrieb:
>> (selbst wenn D und S wirklich vertauscht wären, würde dies
>> nicht die beschriebenen Symptome verursachen).
>
> Ja, da hast du recht. Aber wir sitzen ja nicht vor der echten
> Schaltung,und können daher nicht wissen, was alles falsch ist. Die Infos
> der TOs helfen meist nicht, wie auch in diesem Fall:
>
>> Ich habe auch schon
>> eine Reihe neuer Transistoren durch. Immer wieder das gleiche Ergebnis,
>
>> T2 und T3 habe ich schon mehrfach getauscht (nagelneue Transistoren),
>> die Platine habe ich schon mit dem Mikroskop abgesucht, R8 hat
>> tatsächlich 470 Ohm.

Was konkret hilft nicht an der Information, dass ein Bauteil-, Platinen- 
oder Dimensionierungsfehler mit größter Wahrscheinlichkeit 
auszuschließen ist? Diese Sachen also nicht "falsch" sind?

von ArnoR (Gast)


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> Was konkret hilft nicht an der Information, dass ein Bauteil-, Platinen-
> oder Dimensionierungsfehler mit größter Wahrscheinlichkeit
> auszuschließen ist? Diese Sachen also nicht "falsch" sind?

Wenn alles richtig gewesen wäre, hätte die Schaltung ja funktioniert. 
Wenn man so oft die Transistoren wechselt, muss man halt Datenblätter 
lesen und nicht irgendwelche Infos aus zweiter Hand (Eagle) verwenden. 
Nicht nur das Symbol des PNP ist falsch, auch das des P-Kanal-Mosfet.

von Udo (Gast)


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ArnoR schrieb:
>> Was konkret hilft nicht an der Information, dass ein Bauteil-, Platinen-
>> oder Dimensionierungsfehler mit größter Wahrscheinlichkeit
>> auszuschließen ist? Diese Sachen also nicht "falsch" sind?
>
> Wenn alles richtig gewesen wäre, hätte die Schaltung ja funktioniert.

Irgendwie glaube ich, dass Du hier in erster Linie rumtrollen willst. 
Keiner hat bislang geschrieben, dass alles richtig war, und der 
Ausschluss der 3 o.a. Punkte bedeutet nicht, dass alles andere auch 
richtig ist.
EOT

von ArnoR (Gast)


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> Irgendwie glaube ich, dass Du hier in erster Linie rumtrollen willst.

Und deshalb hab ich dir den richtigen Tipp gegeben? Du hast sie nicht 
alle...

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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So wie ich das mal aufgeschnappt habe, gibt es für PNP-Transistoren 
verschiedene Pinouts im TO92. Fies, aber ist so.

von MaWin (Gast)


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von Robert (Gast)


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Hallo,

ich habe das gleiche Problem. Werden die Transistoren durch die 
fehlerhafte Beschaltung zerstört, oder kann man die einfach auslöten und 
andersrum wieder einlöten?

Danke!

von MaWin (Gast)


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Bau sie andersrum wieder ein, durch den BE Durchbruch steigt zwar deren 
Rauschen, aber als Schalter funktionieren sie noch.

von Robert (Gast)


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Danke!

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