Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszillator mit opamp schaltung


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von Fabian (Gast)


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Hi zusammen
Ich habe in einem Youtube video folgende Schaltung für einen 
Sinusgenerator mit einstellbarer Frequenz gefunden. Nun habe ich 
versucht das ganze mit falstad zu simulieren aber das ging irgendwie 
nicht. Ich geh mal davon aus, dass die Schaltung funktioniert, 
allerdings verstehe ich nicht, wie genau sie funktioniert. Insbesondere 
verwirrt mich, dass beide eingänge am opamp rückgekoppelt sind. Kann mir 
jemand erklären, wieso die Schaltung eine sinuskurve ausgibt?

besten Dank
Fabian

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Fabian schrieb:
> Insbesondere
> verwirrt mich, dass beide eingänge am opamp rückgekoppelt sind.

Eine Mitkopplung am positiven Eingang und eine verzögerte Gegenkopplung 
am negativen Eingang. Zuerst greift die Mitkopplung und sorgt dafür, 
dass ds Teil sauber schaltet (und überhaupt schwingt), und später greift 
die Gegenkopplung (zusammen mit der Mitkopplung), die dafür sorgt, dass 
das Teil wieder zurück kippt. Und immer so weiter.


Fabian schrieb:
> Kann mir
> jemand erklären, wieso die Schaltung eine sinuskurve ausgibt?

Das ist nie im Leben ein Sinusoszillator. Das ist ein ganz, ganz 
einfacher Rechteckoszillator. Zumindest, wenn der OPV schnell genug ist. 
Wenn nicht, ist die Schaltung einfach nur Müll (man darf sich nicht auf 
Dreckeffekte - wie einen langsamen OPV - verlassen).


Gruß
Jonathan

von Grübler (Gast)


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Generatoren mit opamp

kukst du hier

http://www.elexs.de/kap7_6.htm

von dolf (Gast)


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hier n schaltplan für nen sinusgenerator.
wienbrücken oszillator.
mfg

von Fabian (Gast)


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ok, danke erstmal für die antworten.
Also sollte es mit dem angehängten schaltplan schon besser gehen?

In der beschreibung stand da:
"Durch geeignete Hoch- und Tiefpassfilter im Rückkoppelzweig lässt sich 
die Frequenz festlegen."

Heisst das ich kann da einfach am poti drehen um die Frequenz 
einzustellen?

Ist es eigentlich mit überschaubarem Aufwand möglich, einen solchen 
Schaltkreis durchzurechnen? Ich meine einfache Schaltkreise mit opamps 
sind ja einfach zu berechnen, aber wie schauts bei den Oszillatoren aus?

Oder kennt jemand eine Seite, wo ein solcher (oder ähnlicher) 
Schaltkreis berechnet wird? Ich hasse es einfach, dinge aufzubauen 
welche ich nicht verstanden habe ;)

beste Grüsse

von MaWin (Gast)


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> Ich geh mal davon aus, dass die Schaltung funktioniert,

Der TL072 leidet unter phase reversal wenn eine Eingang in
die Nähe der negativen Versorgung kommt, ein mit GND
versorgter TL072 funktioniert also in der Schaltung nicht
in der der Kondensator auch zunächst 0V hat,
SELBST WENN SIE IN DER SIMULATION oder mit Einzelstücken
des TL972 mal gehen sollte.
Insofern ist deine Simulation realistisch.
Entweder -5V an V- des TL072, oder den Kondensator nach +,
oder gleich einen zeitgemäsß vernünftigen OpAmp (oder in
der Simulation einen idealen).

von Fabian (Gast)


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Hi
Also welcher Opamp sollte ich für so eine schaltung nehmen? ZB den 
LM358, welcher auch im obigen schaltplan verwendet wird?

beste Grüsse

von Michael B. (laberkopp)


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Der LM358 leidet nicht unter phase reversal, er funktioniert also in der 
opamp.png Schaltung, allerdings würde ich mir mal Gedanken über den 
100pF Kondensator nachen, so viel Kapazität hat schon fast das Kabel, 
und der LM358 ist nicht besonders schnell, mehr als so 15kHz schafft der 
in der Schaltung nicht.

von Fabian (Gast)


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hmm ok.
Ich hätte noch eine frage zur wien-bridge schaltung. Die frequenz ist ja 
umgekehrt proportional zu R und C. Wie gehe ich am besten vor, wenn ich 
die frequenz von etwa 100kHz bis 2000kHz  ändern möchte?

Also eigentlich möchte ich eine schaltung mit einstellbarer frequenz in 
dieser range.

liebe grüsse

von MaWin (Gast)


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> Wie gehe ich am besten vor, wenn ich
> die frequenz von etwa 100kHz bis 2000kHz  ändern möchte

Du baust eine DDS.

Mit Sinusoszillatoren im besagten Bereich wurde die
Firma Hewlett Packard gegründet und erfolgreich.
(damals, als die Herren Hewlett und Packard sie
noch leiteten, bevor Charly Fiorina sie ruinierte)

Es wird also nicht so einfach sein, so was mal eben auch
zu können.

Also geht man andere, moderne Wege. Eben DDS.

von Fabian (Gast)


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Hallo MaWin
Ok, DDS hab ich noch nie gehört. Ich bin jetzt auf folgende seite 
gestossen:

http://www.andrehessling.de/wiki/Inhalt/DDSFunktionsgenerator

das scheint mir ja wirklich interessant zu sein und nach einem hübschen 
kleinen projekt auszuschauen. :)

Ich hab das mal kurz überflogen. Der Typ gibt ja sein signal am AVR 
Digital aus, dann DAC und schliesslich bearbeitet er das signal noch 
analog. Wieso ist es nicht möglich (oder wieso macht er es nicht), das 
signal direkt an einem Analogausgang des AVRs auszugeben? Und dann evtl 
noch verstärken?

kennt jemand noch eine seite, wo ich noch mehr infos und schaltpläne zu 
DDS bekomme?


viele grüsse Fabian

von Fabian (Gast)


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oh, und ich lese grad, dass der typ dass ganze in assembler programmiert 
hat?! Ist das nötig wegen der geschwindigkeit?

hoffs mal nicht :)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Fabian schrieb:
> Wieso ist es nicht möglich (oder wieso macht er es nicht), das
> signal direkt an einem Analogausgang des AVRs auszugeben?

Ganz einfach deswegen, weil der ATmega32 gar keinen Analogausgang hat :)

Fabian schrieb:
> oh, und ich lese grad, dass der typ dass ganze in assembler programmiert
> hat?! Ist das nötig wegen der geschwindigkeit?

Je schneller das Programm läuft, desto höher ist die maximal erreichbare
Sinusfrequenz. Wenn dich der Assemblercode abschreckt, kannst du auch
einen fertigen DDS-Baustein nehmen, der dann sogar für noch höhere
Frequenzen gut ist. Diese Bausteine gibt es unterschiedlichen Preis- und
Qualitätsklassen:

  http://www.analog.com/en/rfif-components/direct-digital-synthesis-dds/products/index.html#Direct_Digital_Synthesis

von MaWin (Gast)


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> Ist das nötig wegen der geschwindigkeit?

Du wolltest 2MHz.
Nimm lieber einen richtigenm DDS Chip.

http://www.analog.com/en/rfif-components/direct-digital-synthesis-dds/ad9833/products/product.html

und bau auch nicht die murksige Endstufe von dem nach.

http://www.analog.com/static/imported-files/tutorials/450968421DDS_Tutorial_rev12-2-99.pdf

von Fabian (Gast)


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Hallo zusammen
Vielen herzlichen Dank für eure antworten, ich weiss das wirklich sehr 
zu schätzen. Danke auch für das PDF, ich werde mich da wohl erst einmal 
durch die theorie durcharbeiten müssen.

Allerdings erlaube ich mir dennoch, noch 2 grundsätzliche Fragen zu 
stellen:

1. Wenn ich so einen DDS chip kaufe, dann muss ich ja scheinbar nicht 
selbst programmieren, da dieser ja bereits für all die signale gebaut 
wurde. Wie genau wird der chip aber angesteuert? Brauch ich da dennoch 
einen AVR? Oder ist dieser Chip mehr oder weniger alles was ich brauche? 
Sollte diese Information im pdf erhalten sein, werde ich dies als 
nächstes durchlesen

2. Bevor ich einen fertigen DDS Chip kaufe, würde es mich dennoch 
reizen, einen (einfachen) funktionengenerator selbst zu programmieren. 
Einfach um mal zu sehen, wie so etwas wirklich funktioniert. Ich hab zB 
noch nie was mit nem DAC oder so gemacht, also wäre das sicher lehrreich 
für mich. Auch von analoger Signalaufbereitung weiss ich nicht 
allzuviel. Programmieren tu ich mit Bascom. Wie gesagt, es ginge mir 
nicht darum eine super bandweite oder so zu bekommen, sondern einfach um 
das verständnis aufzubesseren. Was haltet ihr von dieser Idee? Machbar 
oder eher frustrierend?

cheers

von Olaf (Gast)


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> 1. Wenn ich so einen DDS chip kaufe, dann muss ich ja scheinbar nicht
> selbst programmieren, da dieser ja bereits für all die signale gebaut
> wurde. Wie genau wird der chip aber angesteuert?

Die AD-DDS werden normalerweise uber SPI angesteuer. Jedenfalls die 
welche ich so gesehen habe.

> Brauch ich da dennoch einen AVR?

Du brauchst irgendeinen Microcontroller fuer das Bedieninterface. 
Irgendwie musst du ja die Frequenz einstellen.

> Sollte diese Information im pdf erhalten sein, werde ich dies als
> nächstes durchlesen

Lass dich durch nichts davon abbringen. :-)

>  Was haltet ihr von dieser Idee? Machbar
> oder eher frustrierend?

Sicher machbar, aber sehr langsam. Ein AVR der in Assembler programmiert 
wird schafft IMHO gerade so eben 20khz. Da wirst du mit Bascom also 
irgendwo im einstelligen kHz Bereich rumhaengen.

Olaf

von MaWin (Gast)


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> Brauch ich da dennoch einen AVR?

Ja.

Irgendwie soll ja die Bedienung mit Knöpfen und die Anzeige der Frequenz 
erfolgen.

Natürlich kannst du auch fertig kaufen.

http://www.techome.de/manuals/53665_DDS_20_Board_V6_2_KM.pdf

von Fabian (Gast)


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Hi olaf, danke dir :)

Olaf schrieb:
> Die AD-DDS werden normalerweise uber SPI angesteuer. Jedenfalls die
> welche ich so gesehen habe.

hmm ok... Also heisst das, mithilfe des AVRs sage ich dem AD-DDS welche 
funktionsart ich haben möchte, welche frequenz und welche ampl und so? 
Klingt ja relativ simpel^^

aber ja, bevor ich jetzt hier noch 100 fragen stelle werde ich mir mal 
das pdf zu gemüte führen.

Noch ne kleinigkeit zu meinem "eigenprojekt" funktionengenerator. Ein 
rechtecksignal sollte ja ziemlich einfach zu bewerkstelligen sein. Wenn 
ich aber ein sinus digital erzeugen möchte mit zb 8 bits (oder wieviele 
verwendet man vorzugsweise?) stünde ich ziemlich im schilf. Kann mir 
jemand eine seite angeben, wo grundsätzlich beschrieben wird wie zB ein 
sinussignal digital erzeugt wird?

cheers

von ... (Gast)


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Fabian schrieb:
> Noch ne kleinigkeit zu meinem "eigenprojekt" funktionengenerator. Ein
> rechtecksignal sollte ja ziemlich einfach zu bewerkstelligen sein. Wenn
> ich aber ein sinus digital erzeugen möchte mit zb 8 bits (oder wieviele
> verwendet man vorzugsweise?) stünde ich ziemlich im schilf.

Bei der digitAlen erzeUgung eInes sinus oder jeder anderen frei 
deFinierten, periodischen signaLform macht man sich das geRne ziemlich 
einfach. Man legt die weRte als tabelle im speicHer ab. Beim erzeuGen 
des sigNals werden die weRte aus der taBelle einfach zum ausgang 
übertragen. Adressieren tut mAn die tabeLle über einen 
phasenakkuMulator.
(-> dDS)

von Fabian (Gast)


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... schrieb:
> Bei der digitAlen erzeUgung eInes sinus oder jeder anderen frei
> deFinierten, periodischen signaLform macht man sich das geRne ziemlich
> einfach. Man legt die weRte als tabelle im speicHer ab. Beim erzeuGen
> des sigNals werden die weRte aus der taBelle einfach zum ausgang
> übertragen. Adressieren tut mAn die tabeLle über einen
> phasenakkuMulator.
> (-> dDS)

also sagen wir ich würde 8 Bit verwenden, dann hätte ich in meiner 
tabelle 256 werte abgespeichert. Je nach dem, wie gross meine frequenz 
ist der zeitabstand zwischen den einzelnen übergängen länger oder 
kürzer, richtig? Was ich noch nicht ganz verstehe ist die funktion des 
phasenakkumulators. Ich mein, wenn ich ein sinus erzeugen will geh ich 
die liste (also die 256) werte einmal durch, und wenn ich am ende bin 
fang ich wieder von vorne an. Wo spielt nun der akkumulator rein?

Fabian

von Zac Hobson (Gast)


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Analog Devices hat ein paar pdf's zur Theorie.
Im Wesentlichen hat man einen fast beliebig grossen Phasenraum, zB 2^32, 
dessen Laenge ist definiert als 2*pi = 1 Umgang. Einmal da laengs durch 
bedeutet eine Schwingung. Dann kommt die Abbildung des Phasenraumes auf 
den DAC, indem man nur die obersten 10 oder so bit nimmt und ueber eine 
Sinustabelle abbildet.

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