Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schwingkreis - Band-pass/sperre


von Michael (Gast)


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Hallo,

ich bin gerade etwas am lernen und bräuchte nur kurz eine Bestätigung ob 
meine Gedankengänge korrekt sind. (Ja/Nein reicht..)

1)
Ein Reihenschwingkreis in Resonanz parallel zu einer Quelle wirkt als 
Bandsperre, weil der geringe Wirkwiderstand hohen Strom im FQ-Band der 
bandbreite erzeugt. ->Saugkreis?

2)
Ein RSK in Resonanz in Reihe mit einem Widerstand und Quelle. Die 
Spannung am Widerstand entspricht der Quellspannung, also Bandpass - 
Verhalten.
Das ganze geht aber nur, wenn der Widerstand >> als der Innenwiderstand 
der Quelle ist.

3)
Im PSK ist es genau umgekehrt, Parallel zur Quelle = Bandpass, in Reihe 
(mit z.Z R) zur Quelle = Bandsperre.

4)
Einen PSK in Reihe zur Quelle bezeichnet man das als Sperrkreis

5)
RSK parallel zur Quelle = normale Anwendung
PSK in reihe zur Quelle = normale Anwendung


Sorry wegen den Grundlagenfragen, aber je mehr im im Netz suche, desto 
weniger kapiere ich das ganze.

Dank und gruß

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Michael schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin gerade etwas am lernen und bräuchte nur kurz eine Bestätigung ob
> meine Gedankengänge korrekt sind. (Ja/Nein reicht..)
>
> 1)
> Ein Reihenschwingkreis in Resonanz parallel zu einer Quelle wirkt als
> Bandsperre, weil der geringe Wirkwiderstand hohen Strom im FQ-Band der
> bandbreite erzeugt. ->Saugkreis?

Wenn die Quelle eine niederohmige Spannungsquelle ist, stimmt das so 
nicht. Der Reihenschwingkreis wird bei Resonanz niederohmig, nur wenn 
diese Impedanz deutlich kleiner als die Impedanz der Quelle ist hast du 
auch eine Wirkung als Bandsperre. Deswegen wirkt er am besten in 
Kombination mit einer hochohmigen Quelle.

> 2)
> Ein RSK in Resonanz in Reihe mit einem Widerstand und Quelle. Die
> Spannung am Widerstand entspricht der Quellspannung, also Bandpass -
> Verhalten.
> Das ganze geht aber nur, wenn der Widerstand >> als der Innenwiderstand
> der Quelle ist.

Bei Resonanz ist die Impedanz des RSK relativ klein, außerhalb der 
Resonanz ist er groß. Damit man außerhalb der Resonanz eine hohe 
Dämpfung hat, muss die Impedanz der Quelle wesentlich niedriger sein als 
die Impedanz des Schwingkreises. Also ist diese Beschaltung eher für 
niederohmige Quellen geeignet.

> 3)
> Im PSK ist es genau umgekehrt, Parallel zur Quelle = Bandpass, in Reihe
> (mit z.Z R) zur Quelle = Bandsperre.

Ja, aber auch hier muss man die Impedanzen betrachten; die Quelle darf 
nicht zu niederohmig sein.

> 4)
> Einen PSK in Reihe zur Quelle bezeichnet man das als Sperrkreis

Ja, wenn die Quelle niederohmig ist.

> 5)
> RSK parallel zur Quelle = normale Anwendung
> PSK in reihe zur Quelle = normale Anwendung

Es gibt hier kein "normal"; es gibt Bandpässe und Bandsperren.

von Michael (Gast)


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Hallo Johannes,

Danke erstmal für deine Anmerkungen!

Also habe ich es schon vom Prinzip richtig, die Impedanz der Quelle ist 
natürlich ein wichtiger Punkt. Ich habe leider kaum gut erklärte 
Beispiele zu dem Thema gefunden. In meinem einzigem Fachbuch ist nur der 
Saugkreis RSK und Sperrkreis PSK erwähnt, jedoch ohne Schaltung o.Ä.

Jetzt habe ich die letzen zwei Stunden damit verbracht, mit PSpice die 
Geschichte mal zu simulieren, jedoch bekommte ich meistens nur ein 
gedämpftes Eingangsignal heraus?

Ich sehe in der Frequenzgangsanalyse, dass die Spannung an RCL bei 
Resonanz klein wird (Bandpass) bzw. der Strom (bzw. Spannung an einem 
Widerstand) steigt (Bandsperre). -> RSK

Eine anständige Messung in der Transientenanalyse habe ich aber nicht 
hinbekommen?


Grüße, Michael

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Michael schrieb:
> Eine anständige Messung in der Transientenanalyse habe ich aber nicht
> hinbekommen?

Dann zeig doch mal deine Simulation!

von Michael (Gast)



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Guten Morgen,

ich war heute schon etwas fleißig und ich denke mal die nächtliche Pause 
hat etwas bewirkt. Die Diagramme würde ich jetzt mal mit "zeigt das 
geforderte Verhalten" bewerten. Wie sieht(seht) du (ihr) das?

Was ich mich aber noch frage.. bei einem RSK als Bandpass würde doch 
jeder zusätzliche (ohmsche) Widerstand die Güte und damit die Bandbreite 
negativ beeinflussen, also ist doch diese Schaltung so nicht wirklich 
praktikabel?


Grüße, Michael

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Ich verstehe deine Simulation nicht so richtig.

MKF_RSK_Bandpass_schaltung.gif:
Du erzeugst eine Spannung mit 200 Hz und 3 kHz, am Ausgang ist ein 
Reihenschwingkreis mit 100 Hz Resonanzfrequenz und 3 Ohm 
Innenwiderstand.

Was erwartest du denn da zu sehen? Bei 200 Hz und 3 kHz wirkt der 
Schwingkreis hauptsächlich als Induktivität; der Anteil mit 3 kHz wird 
stärker bedämpft als bei 200 Hz.

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