Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ins Ausland - Fernweh


von Fernweh (Gast)


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Hallo Leute!

Viel Elektronikproduktion ist in Tiger-Länder abgewandert. Wir haben 
hier aber eine hervorragende Ausbildung. Wie kann ich denn in eine 
Weltfirma einsteigen, die ausgewandert ist. Ich wäre auch mit einem 
kleineren Gehalt einverstanden, wenn ich beispielsweise weiter oben in 
der Hierarche einsteigen kann. Im Studium und der Schule gab es 
Austauschorganisationen. Gibt es die auch für die Berufswelt? Die einem 
die Visa-Formalitäten erleichtern?

Besten Dank im Vorraus

Andreas

von Kevin (Gast)


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Wenn du den Job gratis machst, bist du automatisch Chef,
oder wie ist das zu verstehen?

von P. M. (o-o)


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Kevin schrieb:
> Wenn du den Job gratis machst, bist du automatisch Chef,
> oder wie ist das zu verstehen?

Wohl eher, dass man mit einer deutschen Ausbildung und mit 
internationaler Erfahrung (hat man im Ausland ja per Definition ;-) ) 
schon besser qualifiziert ist als sehr viele einheimische Arbeiter. Das 
stimmt vermutlich auch, gerade in Asien dürften aber kulturelle 
Schwierigkeiten diesen Vorteil stark relativieren, wenn nicht sogar 
wettmachen. Asiaten haben ja ziemlich eigentümliche Vorstellungen was 
gesellschaftliche Hierarchien angeht, während z.B. die Amerikaner 
einfach jeden als Boss akzeptieren, so lange er gut ist und sich 
entsprechend verkaufen kann.

von Paul Baumann (Gast)


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Bist Du Dir im Klaren ob es Heimweh oder Fernweh ist, oder willst Du nur
raus?

Dieses Lied ist dafür zu empfehlen:

http://www.youtube.com/watch?v=drHNWloApBY&feature=related

MfG Paul

von Daniel D. (daniel1976d)


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Malaysia, Singapur, Taiwan und Südkorea, Hongkong, Thailand, Indonesien 
und die Philippinen?

Selten so gelacht... Warum meinst du wird dort die Elektronikproduktion 
gemacht? Nur weil es dort billiger ist? Es ist wahrscheinlich nur ein 
Grund von vielen... fuer die ersten drei Laender kann ich aus eigener 
Erfahrung sagen das sie bestens ausgebildete Leute haben...

Das wohl angenehmste Land duerfte wohl Singapur sein (sehr gutes 
Englisch, sicher, sauber)...

Gruesse

von Hades (Gast)


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Deine Ausbeute ist erbärmlich Junge. Hättest mal meinen Thread sehen 
sollen. Da  ><((((º> aus Mitleid ,ein ganzer Fischkutter voll wurde mir 
nachgeworfen

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Fernweh schrieb:
> Ich wäre auch mit einem
> kleineren Gehalt einverstanden, wenn ich beispielsweise weiter oben in
> der Hierarche einsteigen kann.

Sie das mal aus Sicht des Chefs! -> Hohe Position und geringes/kein 
Gehalt, da spielen dann wohl andere Interessen eine Rolle, Korruption 
oder so.

von macgyver (Gast)


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Hatte in der Vergangenheit und auch wieder aus aktuellem Anlass öfter 
mal mit dem Gedanken gespielt, es im Ausland zu versuchen. Bin zwar 
schon 31 Jahre alt und noch nicht lange im beruflichen Alltag unterwegs, 
nachdem ich Studiert hatte, da ich aber ungebunden bin und niemanden 
hier versorgen muss, die meisten meiner Freunde und Bekannten sesshaft 
geworden sind - also Familien gründen, Häuser bauen, Kinder bekommen 
etc. - eigentlich ideal. Ob ich nun hier in DE allein rumhänge oder es 
im Ausland versuche. Geld ist mir selbst auch nicht so wichtig. Habe 
sogar einiges gespart, bin aber zu geizig, es für was auch immer 
auszugeben. Was sollte man denn mit knapp 60k anfangen? Zur Zeit gammelt 
es auf meinem Konto rum. Eigenheim möchte ich mir auch nicht gönnen, da 
ich keine Ahnung hab, wie lange ich in der Region bleiben werde ---- und 
wer weiß, vielleicht ändert sich irgendwann auch mal wieder meine 
partnerschaftliche Situation und mehr Platz wäre nötig als eine 
Single-Eigentumswohung bieten würde.

Von daher, vielleicht sollte ich wirklich ins Ausland gehen.

Wo könnte man als Softwareentwickler denn gut unterkommen? Nein, nach 
Indien oder Vietnam möchte ich nicht. Vielleicht in die Schweiz, nach 
Kanada, Israel, USA...

von oszi40 (Gast)


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1.macgyver schrieb:
> Was sollte man denn mit knapp 60k anfangen?

Für Hauskredit sollte man >20% Eigenkapital haben. 60k reichen gerade 
für eine bessere Gartenlaube auf dem Land.

2.Fernweh wandelt sich schneller in Tagedrücken als Du denkst. Mach erst 
mal ein paar kleine Dienstreisen bis 6 Wochen. Dann wirst Du ganz 
schnell merken, daß das Land Deiner Träume im Urlaub schöner war, als 
nun auf Arbeit.

3.Beschäftige Dich vorher ausreichend mit der Kultur und Mentalität im 
Zielgebiet. Einige Infos sind auch beim AA zu finden: 
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/AAmt/Uebersicht_Navi.html

von Fernweh (Gast)


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Gibt es denn keine Jobbörsen, über die man an asiatische Firmen kommt, 
für die man entwickeln, programmieren oder arbeiten kann? Vielleicht 
Firmen, die hier in Deutschland nur ein kleines Vertriebsbüro haben, 
doch in Asien richtig toll sind? Ich möchte einfach auch andere Kulturen 
kennen lernen. Nicht nur in Deutschland verdeutschen.

von Matthias L. (Gast)


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>Was sollte man denn mit knapp 60k anfangen? Zur Zeit gammelt
>es auf meinem Konto rum.

Wenn du die Kosten von 995€ trägst, dann entsorge ich dir das 
fachgerecht


 ;-)

von Mark B. (markbrandis)


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Fernweh schrieb:
> Gibt es denn keine Jobbörsen, über die man an asiatische Firmen kommt,
> für die man entwickeln, programmieren oder arbeiten kann?

Warum sollten die unbedingt einen Deutschen einstellen wollen?

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Über eine deutsche Firma, die 
internationale Niederlassungen hat, ins Ausland gehen. Ein Freund von 
mir ist für drei Jahre nach China, er arbeitet bei Bosch. Davor hat er 
einige Jahre im Raum Stuttgart gearbeitet.

von mnvnviudei (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Ein Freund von
> mir ist für drei Jahre nach China, er arbeitet bei Bosch.
> Davor hat er einige Jahre im Raum Stuttgart gearbeitet.
Stuttgart ist auch Ausland.

von Matthias (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Umgekehrt wird ein Schuh draus: Über eine deutsche Firma, die
> internationale Niederlassungen hat, ins Ausland gehen.

Ist auch nicht so einfach:
Zunächst mußt Du Dich einige Jahre im deutschen Hauptquartier bewährt 
haben, bevor überhaupt angedacht wird, Dich irgendwo hinzuschicken. Und 
ob Du dann in Dein 'Wunschland' geschickt wirst, steht auf einem anderen 
Blatt Papier, denn das Unternehmen schickt Dich dorthin wo Bedarf 
besteht und nicht wo Du gerne hingehen möchtest. Einige haben Glück und 
dürfen ein paar Jahre im sonnigen Kalifornien verbringen, andere 
hingegen werden in den Nahen Osten geschickt. Außerdem sind die 
Stellenanforderungen immer sehr speziell und müßten erstmal von Dir 
erfüllt werden, einfach nur Ingenieursstudium und Kenntnisse der Sprache 
und Kultur hat jeder.

von Mark B. (markbrandis)


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Mag sein. Jedenfalls funktioniert es so herum viel eher, als dass eine 
Firma aus Asien mal eben einen deutschen Ingenieur über eine Entfernung 
von 10.000 Kilometern hinweg zu einem Vorstellungsgespräch einlädt.

von Matthias (Gast)


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@Beitrag #2729675:

Ja, wenn überhaupt müßte der Threadersteller hinfliegen und sich vor Ort 
eine Stelle suchen. Von Deutschland aus keine Chance.
Aber ich denke, es wird an den rigorosen Arbeits- und 
Aufenthaltsbestimmungen scheitern. Im Gegensatz zu Deutschland schmeißen 
die Asiaten nicht damit um sich herum.

von Dipl-Inf (Gast)


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Der sinnvollste Fall ist sicherlich von einer deutschen 
Firma/Niederlassung ins Ausland entsendet zu werden, da wird sich dann 
auch um viele der Formalien etc. gekümmert.

Ansonsten dürfte es u.a. ohne nahezu perfekte Sprachkenntnisse des 
Ziellandes sehr schwierig werden, von "Beziehungen" erst gar nicht zu 
reden.

Zumal die Bezahlung dann auch ziemlich mies im Vergleich zu Deutschland 
sein wird und z.B. die 6 Tage Woche eher die Regel.

In Singapur z.B. konkurriert man mit den Indern, für die ein Gehalt von 
2-3k SGD/Monat sicher super ist, aber für deutsche Verhältnisse ist das 
'nen Hungerlohn. Einen Job zu bekommen wenn man nicht schon vor Ort ist 
und eine Arbeitserlaubnis hat dürfte aber auch sehr unwahrscheinlich 
sein. Kannst ja mal hier gucken: www.monster.com.sg

Von daher such Dir 'ne Firma in Deutschland die Leute für Auslandeinsatz 
sucht.

PS: Der einfachste Fall im asiatischen Ausland einen Job zu bekommen 
dürfte immer noch der eines Englisch-Lehrers sein für das so manches 
oben geschriebene nicht stimmt, nur denke ich hier soll es um 
Ingenieurs-Berufe gehen.

von Amt (Gast)


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Ich habe es bereits (fast) geschafft, Bewerbungsprozess läuft noch (1 
Gespräch steht noch aus), vielleicht sollte ich wirklich zugreifen, es 
scheint eine tolle Gelegenheit zu sein, die nicht so einfach zu bekommen 
ist.

von Thomas1 (Gast)


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Afghanistan such Fachkräfte. Versuch es mal dort.

von Tommy S. (tommys)


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Hi,

> Wie kann ich denn in eine Weltfirma einsteigen, die ausgewandert ist.

Kenne ich leider keine. Sind alle noch in Deutschland und haben nur 
Fertigungsstandorte in Fernost.

> Ich wäre auch mit einem kleineren Gehalt einverstanden, wenn ich
> beispielsweise weiter oben in der Hierarche einsteigen kann.

Wie klein ist klein? Waeren 2000 Euro brutto pro Monat angemessen fuer 
eine Position im oberen Management? Inklusive dem ueblichen 
Kopf-hinhalten, Verantwortung-uebernehmen, etc?

Du scheinst ein sehr romantisches Bild vom asiatischen Ausland zu haben. 
Insbesondere von der Elektronik-Industrie.

> Die einem die Visa-Formalitäten erleichtern?

Wenn Dich in Asien ein Arbeitgeber haben will, dann ist das mit dem 
Visum das kleinste Problem. Kommst Du mit der lokalen Kultur klar? 
Sprichst Du die Sprache? Kannst Du mit unsinnigen Hierarchien umgehen? 
Ist es fuer Dich okay, dass Du Deinem Chef nicht widersprichst?

Alle 4 mit "ja" beantwortet - gut, Du koennest hier unter Umstaenden 
sogar klar kommen. Falls ein "nein" dabei ist - lass es, das Leben ist 
nicht ganz so romantisch wie Du es Dir vorstellst.

Mein Tipp nach 7 Jahren Asien-Erfahrung: vergiss die Schiene "weniger 
Geld, dafuer bessere Position". Such Dir einen Arbeitgeber, der Dir das 
bezahlt was Du wert bist und Dich auch in eine entsprechende Position 
packt. Ansonsten gibst Du in Asien nach spaetestens 6 Monaten 
verzweifelt auf.

Gruesse,
TommyS

von Asien (Gast)


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Tommy S. schrieb:
> Mein Tipp nach 7 Jahren Asien-Erfahrung

In welchem Land ?

von Tommy S. (tommys)


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Asien schrieb:
> In welchem Land ?

Singapur (0,5 Jahre), Japan (1,5 Jahre), China (5 Jahre)

von O_- (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2750456:
> Mach Inbetriebnahme !
>
> Dort wirst du auf deine Kosten kommen, da ist immer was los.
>
> Und ständig Bedarf.

Der Inbetriebnehmer muss doch für alle Fehler in der Vorphase gerade 
stehen. Und die werden immer gemacht!!!! Da wird bei der Zwischenabnahme 
zuhause in D schonmal ein Auge zugedrückt, der Inbetriebnehmer wirds 
schon rausreißen... da krieg ich so einen Hals!!!!!!

von Ich (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2750456:
> Dort wirst du auf deine Kosten kommen, da ist immer was los.
> Und ständig Bedarf.

Für IMN muss man geboren sein.
Aber einen Versuch wert.
Im Zweifel weiss man danach, was man NICHT machen will!

von O_- (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2750624:
>> Autor: O_- (Gast)
>> Datum: 11.07.2012 09:12
>
>> Der Inbetriebnehmer muss doch für alle Fehler in der Vorphase gerade
>> stehen.
>
> So ist es ! Im Prinzip das Richten von Fehlern anderer Leute.
> In der Mechanik nennt man das auch deshalb " Richtmeister ".
>
>> da krieg ich so einen Hals!!!!!!
>
> Stimmt ! Aber letztendlich ist dies auch dein Kapital.

Das Nervenkostüm muss man erstmal haben. Was ich da schon an 
Dreistigkeit erlebt habe:

- ganz offensichtliche Funktionen im SPS-Programm werden (absichtlich?) 
vergessen
- elektrische Probleme, die jedem Kleinkind auffallen werden 
aufgeschoben
und fallen irgendwann unter den Tisch
- Schnittstellen zu externen Signalen werden grundsätzlich falsch 
ausgelegt , weil man sich ja sonst vorher um Datenblätter kümmern 
müsste, oder einfach mal mit jemandem aus der anderen Firma telefonieren 
müsste (uuuuuuuuuh gefährlich!)

Alles Sachen, die einem keiner dankt, wenn man in 14h Schichten versucht 
zu retten was zu retten ist. Eigentlich war ja schon alles fertig wird 
einem Cheffe danach sagen ;-)

von Ich (Gast)


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O_- schrieb:
> Alles Sachen, die einem keiner dankt, wenn man in 14h Schichten versucht
> zu retten was zu retten ist. Eigentlich war ja schon alles fertig wird
> einem Cheffe danach sagen ;-)

Es gibt Leute, die finden genau das geil!

Hier Chaos, da bricht alles zusammen und man ist selbst mittendrin, das 
ganze bei klimatisch für mitteleuropäische Bedingungen kaum zu ertragen.

In 3 Tagen muss das Ding laufen, kein Problen, das sind ja noch 72 
Stunden.

Da hilft nur als Augleich, richtig viel Kohle als Entschädigung.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Tommy S. (tommys)
> Datum: 27.06.2012 08:34

> Asien schrieb:
> > In welchem Land ?

> Singapur (0,5 Jahre), Japan (1,5 Jahre), China (5 Jahre)

Knast vergessen ?

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