Hallo liebes Forum, vorerst: Ich habe natürlich die Suchfunktion benutzt, und mich an Olimex gewendet ... haber aber wiedersprüchliche Antworten bekommen deshalb suche ich nach jemandem mit Erfahrung. Ich habe eine zweiseitige Platine welche ein Breakout für einen 68-pol VHDCI Stecker werden soll. Also jede Menge Pins. Löten kann man den Stecker nur auf einer Seite, geroutet werden muss aber auf beiden. Somit muss jedes Pad des Steckers (ich habe Pads auf Vor- und Rückseite definiert) folglich eine DuKo darstellen. Mit dieser Frage hab ich mich an Olimex gewendet und die Antwort bekommen: "we will produce what you design, if the pads have no electrical connection why do you assume we will put vias on these pads ourself? " Unverfänglich und deutlich. Somit meine Frage: Wenn ich Pads eines Pins die natürlich zum selben Netz gehören, von Freerout auch so benutzt werden, einfach so platziere, wird Olimex oder andere Platinenhersteller automatisch hier eine Duko anlegen? Anbei die .Brd File. Vielen herzlichen Dank schon mal vorab! Grüße, Andreas
Es gibt prinzipiell 2 Arten von Bauteilen: bedrahtete, bei denen ein Draht durch eine Bohrung gesteckt wird, und SMD-Bauteile, die nur ein Kupferpad haben. Von den Bohrungen in einer mehrlagigen/doppelseitigen Platine gibt es 2 Arten: durchkontaktierte und nicht durchkontaktierte. Diese finden sich idR. auf 2 verschiedenen Layern (bei EAGLE z.B. Drills und Holes). > Wenn ich Pads eines Pins die natürlich zum selben > Netz gehören, von Freerout auch so benutzt werden, einfach so platziere, Und wenn du nur Kupferpads plazierst, dann gibt es keine Bohrung dazu. Wenn du aber Bohrungen (z.B. Vias) plazierst, dann werden die wie üblich durchkontaktiert. Sieh dir einfach mal ein (irgendeines!) Tutorial zum Thema "Erstellen eines Makros für bedrahtete Bauteile" an. > Anbei die .Brd File. Kann ich nicht lesen...
Hallo Lothar, und vielen Dank für die suuper schnelle Antwort. Zumindest im 3D Viewer sehe ich Bohrungen ;) Das heißt das automatisch ALLE Bohrungen mit Pads auf beiden Seitemn durchkontaktiert werden? Ich meine klar das macht Sinn wenn man an den Herstellungsprozess denkt. Vielen Dank nochmal! Grüße, Andreas
Hallo Andreas. > "we will produce what you design, if the pads have no electrical > connection why do you assume we will put vias on these pads ourself? " > > Unverfänglich und deutlich. Das ist eher ein allgemeines und kein spezielles kicad Problem. ;O) > Somit meine Frage: Wenn ich Pads eines Pins die natürlich zum selben > Netz gehören, von Freerout auch so benutzt werden, einfach so platziere, > wird Olimex oder andere Platinenhersteller automatisch hier eine Duko > anlegen? > Anbei die .Brd File. Ich habe mir das .brd File mal angesehen. Alle Deine Bohrungen sind als Standard THT-Pads bzw. Vias in Kicad angelegt. Es wird nur EINE Bohrdatei (*.drl) angelegt. Du solltest Deinem Platinenhersteller also ausdrücklich mitteilen, das Du die Pads und Vias alle mit Durchkontaktierung haben willst! Hintergrund: Durchkontaktierte Bohrungen müssen VOR den galvanischen Arbeitsgängen gebohrt werden, weil sie im Zuge der Galvanik von innen verkupfert werden. Löcher davon auszuschliessen ist zwar grundsätzlich möglich, aber extrem aufwändig. Nichtdurchkontaktierte Bohrungen werden aus diesem Grunde nach den galvanischen Arbeitsgängen gebohrt. Weil aus einem Bohrfile aber ersteinmal nur Position und Durchmesser der Bohrung hervorgehen, musst Du bei einem Bohrfile also immer angeben, ob die Löcher durchkontaktiert oder nicht durchkontaktiert werden sollen. Hast Du beides z.B. für Befestigungsbohrungen, durchführungen oder ähnlichem) , must Du zwei Bohrfiles, einmal für durchkontaktiert und einmal für nicht durchkontaktiert einreichen, und diese auch entsprechend kennzeichnen. Speziell Kicad: kicad legt Dir automatisch zwei Bohrfiles an, wenn Du bei mindestens einem Pad ausdrücklich "NPTH, mechanisch" angewähl hattest (In Pad editieren oben rechts). Dieses separate Bohrfile hat dann die Bezeichnung *-NPTH.drl für "Non plated through hole". Die deutschen Abkürzungen sind "DK" für "durchkontaktiert" und "NDK" für "nicht durchkontaktiert". Desweiteren geben die Bohrdurchmesser im Drillfile die Enddurchmesser an. Die nichtdurchkontaktierten Bohrungen können direkt mit dem Durchmesser gebohrt werden, und die durchkontaktierten Bohrlöcher Bekommen vom Hersteller noch einen Dickenzuschlag beim Bohren, weil beim Durchkontaktieren die Bohrung ja wieder ein Stück "zuwächst" und das vorher ausgeglichen werden muss. Aber darum musst Du Dich eher nicht kümmern, den Zuschlag wählt der Hersteller nach seinen eigenen Prozessvorgaben.....nur bei extrem engen Layouts könntest Du dir dort Probleme einfangen. Wenn Du keine Angaben machst, werden die freundlicheren Platinenhersteller vermutlich Durchkontaktierungen machen, weil das in den meisten Fällen die üblichste und sinnvollste Vorgehensweise wäre. Die professionellsten Platinenhersteller würden Dir Nichtdurchkontaktierte Bohrungen machen, weil am günstigsten und Du hast ja nichts anderes verlangt. Der perfekte Platinenhersteller fragt aber nach, was Du eigentlich willst....aber das Nachfragen könnte bei Einzelstücken schon teurer als eine Fehlproduktion sein, wenn er alles vorher erklären muss. Darum sind die perfekten Platinenhersteller schon alle Pleite. ;O) Es ist daher also dringend geraten, von Dir aus zimlich deutlich und eindringlich zu kommunizieren, was Du willst. Zur vereinfachung des Fertigungsprozesses ist es sehr verbreitet, alle Bohrungen durchkontaktiert zu machen: Dabei wird ein Bohrprozess eingespart. Allerdings solltest Du dann beim Design darauf achten, das auch die reinen mechanischen Bohrungen ein Pad mit Restring erhalten. Der Restring, damit die "Durchkontaktierungshülse" nicht aus der Bohrung fällt und Ärger macht. Und Du solltest darauf achten, das die Anwesenheit der Durchkontaktierung und des Restringes keine elektrischen Probleme bezüglich mindestabstände und Krieschstrecken macht. Und Noch was: kicad ist ein modernes Programm und packt die Bohrertabelle mit ins Bohrfile. Wenn jemand separat ein "drill-rack" nachfragen sollte, so lass bei der Bohrfile Erstellung von kicad eine Reportdatei (*.rpt) anlegen. Diese enthält auch eine Bohertabelle mit den Tool-Nummer zu Bohrerdurchmesser Beziehung. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Bernd, ich danke Dir wirklich, dass Du dir soviel Zeit genommen hast um das hier klar darzustellen. Eine derartig detailierte und hilfreiche Antwort habe ich nicht erwartet und bin gar etwas platt. Die von Olimex haben mir noch einen Tip gegeben: Wenn ich die Gerberfiles im Gerberviewer angucke sollte ich die DuKo sehen falls welch da sind ... Aber natürlich werde ich versuchen das ganze 'bewusst' und kontrolliert nocheinmal zu fertigen. Vielen herzlichen Dank! Und beste Grüße, Andreas
Andreas schrieb: > Wenn ich die > Gerberfiles im Gerberviewer angucke sollte ich die DuKo sehen falls > welch da sind ... Nein. Du solltest sehen, dass es da eine Bohrung gibt. Aber ob die Bohrung hinterher durchkontaktiert wird oder nicht, ist eine reine Definitionsfrage. Beide Klassen von Bohrungen werden dem Fertiger halt in separaten Dateien übergeben, und welche Datei für welche Sorte Bohrung gut ist, steht da nicht mehr drin. Damit kann es der Viewer auch nicht anzeigen. Diese Information muss man immer extern (also per Beschreibung) an den Fertiger weitergeben. In vielen Fällen ist jedoch (wie schon geschrieben wurde) die zweite Datei leer und dann normalerweise auch nicht existent.
Hallo Jörg. >> Wenn ich die >> Gerberfiles im Gerberviewer angucke sollte ich die DuKo sehen falls >> welch da sind ... > Nein. Du solltest sehen, dass es da eine Bohrung gibt. Aber ob > die Bohrung hinterher durchkontaktiert wird oder nicht, ist eine > reine Definitionsfrage. ~~ ~~ ~~ > Diese Information muss man > immer extern (also per Beschreibung) an den Fertiger weitergeben. Und genau weil dieses so oft schief geht, ist es der Grund, warum viele Leiterplattenfertiger mittlerweile die Layoutfiles der gängigen Layoutprogramme direkt aktzeptieren. Auch PCB-Pool aktzeptiert mittlerweile KiCAD *.brd Dateien direkt. Quelle: http://www.pcb-pool.com/ppde/info_dataformat.html Ich war etwas erstaunt, als ich das gelesen habe. Im Falle von Drillfiles besteht PCB-Pool übrigens noch auf einem separaten Drillrack File. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
>Auch PCB-Pool aktzeptiert mittlerweile KiCAD *.brd Dateien direkt. >Quelle: http://www.pcb-pool.com/ppde/info_dataformat.html >Ich war etwas erstaunt, als ich das gelesen habe. Nun ja, ich würde dennoch eher Gerber Daten senden, insbesondere bei weniger gebräuchlichen Programmen wie KiCAD. Wer weiß welcher Azubi mit welcher Programmversion dort im Akkord die Gerbers generiert. Erzeugt man die Gerber-Dateien selber, kann man sich alles mit gerbv, gerbview oder den closed-source Viewern ansehen. So ist man stets auf der sicheren Seite, insbesondere wenn man eine Textdatei mit einer Beschreibung der Layer und ein PNG-Bildchen mitschickt, und in den Kupfer-Layern Text einbaut, der bei korrekter Orientierung lesbar ist.
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