Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Notstromer selber bauen?


von Holm T. (Gast)


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Moin,

..ich weiß, eigentlich Blödsinn, aber ich würde nur mal spielen wollen:

Ich habe einen kleinen Honda GX100 Stationärmotor als 3D Puzzle 
geschenkt bekommen, dieses Puzzle mit neuen Kugellagern wieder 
zusammengesetzt, Vergaser gereinigt und mich 2 Mal mit dieser 
Fliehkraftmimik herumgestritten bis sie funktionierte...Kurz und gut das 
Ding tut wieder, springt gut an und läuft stabil und leise. Das Teil hat 
laut Aufschrift 3HP und Maximaldrehzahl ist 4150, die 3000 für 50 Hz 
lägen im Regelbereich.

Jetzt steht das Ding rum, was damit machen?
Ich habe auch noch einen 1,5kW Drehstrommotor mit Flanschbefestigung 
herumliegen, IMHO 2800U/min, eine Kupplung findet sich glaube ich auch 
noch
und ein Bisschen drehen und mit dem MIG/MAG herumbraten kann ich auch.

Wie läuft das mit der Erregung über Kondensatoren bei Drehstrom 
Asynchronmotoren? Welche Kapazität braucht man für das zu erwartende kW?
Wie stabil ist das mit der Ausgangsspannung?
Hat schon einmal Jemand so eine Dallerei probiert?

(Andere Vorschläge für die Verwendung des Motors sind Willkommen, ich 
brauche kein 2. Aggregat, ich habe noch ein 4kW Drehstromaggregat aus 
Finsterwalde mit DKW 2-Takter EL308  samt Ersatzmotor)

Gruß,

Holm

von noreply (Gast)


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Kuck mal hier.

http://www.torcman.de/faszination/praxis/Projekte/Moppel-Man.htm

Den Link habe ich hier aus dem Forum. Nur ist dein Motor etwas größer. 
;-)

von Ben _. (burning_silicon)


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Spielerei... aber wieso soll das nicht funktionieren?

Wenn Du einen normalen Asynchronmotor als Generator verwendest ist die 
Spannungsregelung nicht ganz so einfach... Schließlich willst Du ja die 
50Hz haben und kannst deswegen nicht an der Drehzahl rumspielen. 
Deswegen sind die meisten Generatoren für Inselbetrieb mit 
Synchrongeneratoren und einem Spannungsregler ausgestattet.

So ein Asynchrongenerator braucht im Inselbetrieb ein paar kleine 
Kondensatoren (einen pro Phase) für die Erregung, aber keine Ahnung wie 
groß die sein müssen. Es muß auch ein minimales Restmagnetfeld im 
Eisenpaket vorhanden sein, ansonsten funktioniert die Selbsterregung 
nicht.

von Thomas R. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Vor 50 Jahren funktionierte die Spannungskonstanthaltung beim Honda E300 
durch Feldregelung.
Das ging über R-E, einen rotierenden Gleichrichter und R-M - siehe 
Anhang.

von Holm T. (Gast)


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...an der Erregung herumspielen zu können erfordert halt einen Generator 
mit von außen beeinflußbarer Erregung. Das habe ich hier eigentlich 
nicht, es sei denn ich schalte irgendwie die Größe der wirksamen 
Kondensatoren um.
Es ist richtig, ich will die Drehzahl eigentlich nicht verändern um 
halbwegs die 50Hz zu treffen. Die große Frage wäre halt hier, wie man 
die Erregung mit den Kondensatoren beeinflussen könnte, irgendwie in 
Stufen umschaltbar,
(1-2-4-8?)und wie sich das auf das Verhalten des "Generators" (Spannung) 
auswirkt. Asymmetrische Belastung ist dann gleich das nächste Problem..
Ich habe gelesen das sich die Schaltung der Kondensatoren in Dreieck 
bewährt hat, aber viel konkretes gab Wikipedia da nicht her.

Gruß,

Holm

von Ben _. (burning_silicon)


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Schieflasten bzw. Sternpunktverschiebungen sind ein generelles Problem 
bei solchen Generatoren im Inselbetrieb. Teils sogar beim normalen Netz. 
Ich kann mir gut vorstellen, daß sie bei einem Asynchrongenerator am 
schlimmsten bzw. am schwierigsten zu kontrollieren sind.

Wieso besorgst Du Dir nicht einen passenden Generator wenn Du schon so 
intensiv über das Thema nachdenkst?

Plan B wäre ein Frequenzumrichter hinter den Generator zu schalten. 
Viellicht etwas Overkill, aber dafür hast Du dahinter dann ein sehr 
sauberes Netz. Durch den Zwischenkreis wird auch die Belastung des 
Generators bei Schieflasten ausgeglichen.

von David .. (volatile)


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Ben _ schrieb:

> Plan B wäre ein Frequenzumrichter hinter den Generator zu schalten.
> Viellicht etwas Overkill, aber dafür hast Du dahinter dann ein sehr
> sauberes Netz. Durch den Zwischenkreis wird auch die Belastung des
> Generators bei Schieflasten ausgeglichen.

Und der Motor kann immer mit der guenstigsten Drehzahl laufen, da wo das 
Verhaeltnis zwischen benoetigter Leistung und Benzinverbrauch am besten 
ist...

von Ben _. (burning_silicon)


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Im Prinzip ja, weiß aber nicht ob das beim Asynchrongenerator auch so 
gut geht. Schließlich muß die Zwischenkreisspannung gehalten werden und 
selbst wenn die PFC das ausregelt gibt das ein unschön hohes Drehmoment 
auf dem Generator wenn seine Drehzahl bei gleicher Leistung sinkt.

von David .. (volatile)


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Ben _ schrieb:
> Im Prinzip ja, weiß aber nicht ob das beim Asynchrongenerator auch so
> gut geht. Schließlich muß die Zwischenkreisspannung gehalten werden und
> selbst wenn die PFC das ausregelt gibt das ein unschön hohes Drehmoment
> auf dem Generator wenn seine Drehzahl bei gleicher Leistung sinkt.

Muss man vielleicht einfach ausprobieren...
OT zum  Thema Stromerzeuger: Ich ging eben ueber den Flohmarkt direkt 
vor der Tuer, da stand auch ein kleiner Stromerzeuger, etwas groesser 
als ein Sixpack Bier. Honda?
Jedenfalls war das Ding so leise! Man hoert nicht mehr als ein leises 
klackern, fand ich beeindruckend...

von Ben _. (burning_silicon)


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Na dann schnell abgezupft und losgeflitzt... ;) Dann kann er sich 
entscheiden, entweder Generator retten oder seinen Stand der 
Selbstbedienung überlassen. ;)

SPASS!!

von David .. (volatile)


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Ben _ schrieb:
> Na dann schnell abgezupft und losgeflitzt... ;) Dann kann er sich
> entscheiden, entweder Generator retten oder seinen Stand der
> Selbstbedienung überlassen. ;)

Ich hab auch keinen Zweck dafuer ;)

von Achim M. (minifloat)


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David ... schrieb:
> etwas groesser
> als ein Sixpack Bier. Honda?

Ein 10i. Ein echt schönes Gerät. Der Trick ist: das Ding arbeitet mit 
einem Gleichstromzwischenkreis und angehängtem Wechselrichter; man kann 
den Generator also auch langsamer drehen lassen. Auf "Schildkrötengang" 
im Leerlauf bis ein paar 100W bleibt das Viech richtig ruhig. Auch auf 
Vollgas nicht allzu störend, da die auch in Richtung Schalldämmung was 
gemacht haben. Dann isses auch noch ein Viertakter, was ihn nochmal 
leiser macht.
Nur Billig sind die Teile nicht unbedingt...

mfg mf

von David .. (volatile)


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Mini Float schrieb:
> David ... schrieb:
>> etwas groesser
>> als ein Sixpack Bier. Honda?
>
> Ein 10i.

Ja, koennte passen :)

von Achim M. (minifloat)


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Der 10i kann bis 1kVA... ist aber größer als n Sixpack. vielleicht wars 
auch ein EX7(700W)?

von Achim M. (minifloat)


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Zum Thema zurück:
Der erste Gockeltreffer von hier
http://www.google.com/search?q=asynchrongenerator+kondensatoren&hl=de
(das PDF von Loher) birgt schon alle nötigen Informationen, um die 
nötigen Kapazitäten auszulegen.
mfg mf

von Holm T. (Gast)


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@mf: Das PDF kannte ich schon und ja, wenn man ausreichend weiss, gibt 
es auch Informationen her. Mir stehen allerdings so gut wie keine Infos 
zum Motor zur Verfügung, das Ding hat wohl nicht mal mehr ein 
Typenschild,
der liegt seit Jahren bei mir auf dem Dachboden und wartet auf eine 
Verwendung.

Lösungen wie FU mit Zwischenkreis fallen auch aus, Ich habe zwar auch 
FUs herumliegen aber die bräuchten zumindest eine Softwareanpassung, da 
sie eigentlich dazu gedacht sind einen Motor aus einem Netz mit nahe 0 
Ohm Quellwiderstand drehzahlvariabel zu speisen und nicht dazu einen 
Asynchronmotor an den Haaren erregungsmäßig aus dem Sumpf zu ziehen und 
ein Variables Inselnetz mit äußerst komplexen Lasten zu speisen.

Davon mal ganz abgesehen würde der Aufwand über das hinaus explodieren 
was ich zu investieren bereit bin. Ich wollte das als Spaß halt mal 
ausprobieren, ICH HABE NICHT DAS PROBLEM, DAS ICH KEIN AGGREGAT HÄTTE.
Hochwasser und anderer Unfug in den letzten Jahren hat dazu geführt,
dass ich vorgesorgt habe und einen Laufzeitmäßig fast neues 4KW 3~ 
Aggregat mit Synchrongenerator und Transduktorreglung bereit stehen 
habe.

Deswegen fragte ich hier ob das schon mal Jemand gemacht hat, mir ist 
halt der kleine Honda zugelaufen..
Die Zeit die ich in die Software und das reverse Engeneering zuzüglich 
notwendiger Bildung meinerseits über Vektorregelungen etc. einsetzen 
müßte,
ist wesentlich teurer als ein fertiges Moppel zu kaufen, Ich will nicht 
wirklich viel Arbeit da reinstecken, deswegen hatte ich auch nach Ideen 
über mögliche anderer Verwendung das Motörechens gefragt.



Gruß,

Holm

von Ben _. (burning_silicon)


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Verkaufen oder bau Dir ein GoKart damit... Du kannst auch die Pumpe in 
Deinem Geschirrspüler damit tunen, dann bläst er sogar das hässliche 
Blümchendekor von Omas alten Tellern runter! ;)

von Student (Gast)


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Bau eine Auto-Lichtmaschine an den Motor.

Meine ganze mobile Ausrüstung wie Kühlbox und Anlage wird von zwei 
Bleibatterien versorgt.
Mit meinem selbst gebauten 12V Stromaggregat sind die Batterien mit 60A 
Ladestrom viel effektiver und vor allem schneller geladen als mit den 
üblichen bezahlbaren Autoladegeräten. Durch den Batteriepuffer muss das 
Aggregat auch nur kurze Zeit laufen (lärmen) um den ganzen Tag Energie 
zu haben.

Schöner Nebeneffekt ist auch das problemlos Starthilfe gegeben werden 
kann. Abseits von Stromversorgung kann das auch ganz nützlich sein.

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