Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was bringen Studentenverbindungen?


von Argus Augus (Gast)


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Wer von euch ist Mitglied in einer Studentenverbindungen?

Man hört immer viel von solchen Institutionen, die angeblich wesentliche 
Stellen der Wirtschaft und Politik mit Gleichgesinnten besetzen und sich 
diese frühzeit heranziehen und aussuchen und da stehen 
Studentenverbindungen vorne an.

Und sie stehen auch nicht immer in einem guten Ruf! Die Rede ist von 
Rechtsorientiertheit, ausländerfeinlichkeit und Wirken in der 
gesetzlichen Grauzone.

Zumindest scheinen sich aus den Beziehungen heraus Seilschaften zu 
entwickeln, die sich ein berufslebenlang unterstützen.


Wer kann dazu was sagen?

von brutzler (Gast)


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Ist bei technischen Studiengängen eher ein Relikt vergangener Tage.

von Rolf (Gast)


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Die saufen doch nur.

von durak (Gast)


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- Freunde

von lutscher (Gast)


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Scheiss drauf. Ein guter Ing., der sonst nicht völlig Menschenscheu ist 
(und vielleicht auch mal zu alten Kollegen Kontakt pflegt) hat solchen 
übergebliebenen Abschaum (zumindest zum Fortkommen) nicht nötig.

von MaWin (Gast)


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> Wer kann dazu was sagen?

Das hast du gut zusammengefasst.

von Troll (Gast)


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Beruflich bringen dir Praktika mehr, bei denen du Gas gibst und dich gut 
verkaufst (vorallem Leistung, Zuverlässigkeit,Pünktlichkeit).

Von den ganzen Studentenverbindungen habe ich noch nichts positives 
gehört, was nicht auch normale Studenten schaffen zu organisieren - ok 
die gehen nicht so oft Fechten ;-)

Außerdem sollte man überlegen woher das ganze kommt... In so einer 
Studentenverbindung kann man meist auch sehr billig wohnen, nur wer 
bezahlt das?!...

Falls du noch genug Zeit vor dem Studium hast, kann ich auch ein duales 
Studium empfehlen, danach brauchst du keine Seilschaften um irgendwo 
rein zu kommen, du bist mitten drin

von Dussel (Gast)


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Studentenverbindungen sind nicht als Teil oder Ergänzung zum Studium zu 
sehen, sondern als normaler Verein von Studenten. Wie sich Leute im 
Fußball- oder Musikverein zusammenfinden, finden sich da eben Studenten 
zusammen. Und genau wie der Kumpel vom Musikverein für einen ein gutes 
Wort einlegt, tun das eben auch die Kumpel der Verbindung.

Rolf schrieb:
> Die saufen doch nur.
Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Argus Augus schrieb:
> Und sie stehen auch nicht immer in einem guten Ruf! Die Rede ist von
> Rechtsorientiertheit, ausländerfeinlichkeit und Wirken in der
> gesetzlichen Grauzone.
Das ist allgemein so, nicht nur bei Verbindungen. Von etwas, das nicht 
im Mittelpunkt der Gesellschaft steht, hört man allgemein deutlich eher 
das Schlechte: Alle Muslime sind Terroristen, kein Holländer kann Auto 
fahren und Deutsche sind sowieso alle Nazis.

von sascha (Gast)


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Naja, ich kann meine Vorgänger nicht bestätigen.

Studentverbindungen bringen allerhand:

- Kontakte zu Kommilitonen
- Kontakte zu alten Hasen
- Kontakte zu Firmen
- Sozialisierung
- Pflege von Brauchtum
- Saufen und sich benehm
- Vitamin B

Cielleicht kann eine Verbindung auch als akademischer Schützenverein 
gesehen werden.

Versuch macht klug. Es schadet nicht.

von Thomas1 (Gast)


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sascha schrieb:
> - Kontakte zu Kommilitonen
> - Kontakte zu alten Hasen
> - Kontakte zu Firmen
> - Sozialisierung
> - Pflege von Brauchtum
> - Saufen und sich benehm
> - Vitamin B


fechten lernen

von MaWin (Gast)


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> Es schadet nicht.

Doch, schon.
Burschenschaftler haben es ebenso wie Zeitsoldaten schwer
in der normalen Welt vorurteilsfrei eingestellt zu werden.

von Dussel (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> fechten lernen
Das sind nur relativ wenige. Außerdem hat das mit Fechten nicht viel zu 
tun.

von Dario B. (abcd)


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such dir lieber einen sportverein mit seriösen (studierten) leuten, und 
bring dich da ein. das vitamin b bringt sehr viel mehr....

von stud (Gast)


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> such dir lieber einen sportverein mit seriösen (studierten) leuten, und
> bring dich da ein. das vitamin b bringt sehr viel mehr....

Die meisten Sportvereine bestehen meiner Erfahrung nach eher aus 
Personen von bildungsfernen Schichten.

von junge ... (Gast)


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stud schrieb:
> Die meisten Sportvereine bestehen meiner Erfahrung nach eher aus
> Personen von bildungsfernen Schichten.

das kann man so pauschal nicht sagen. bei der studverbindung an meiner 
hochschule ist aufjedenfall nur der bodensatz.

von Karl (Gast)


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von Dario B. (abcd)


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> Die meisten Sportvereine bestehen meiner Erfahrung nach eher aus
> Personen von bildungsfernen Schichten.

der, in welchem ich bin, tut das definitiv nicht ;-)

von Michael K. (charles_b)


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1. Wer wirklich weiterkommen will, ist auf Connections angewiesen. 
Verbindungen sind von alters her solche Vitamin-B-Buden. Angesteuert 
werden sie aber vornehmlich von Juristen, BWLern etc. Technische 
Bundesbrüder tun sich da schwer denn

2. Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Dass die jungen Leute 
viel Durst haben ist die eine Sache. Das Trinken wird jedoch 
ritualisiert, d.h. einschlägige Trinksprüche sorgen dafür, dass auf den 
Kneipen alle genug abgekommen (oder sogar mehr). Vielleicht fällt es 
dann nicht auf dass

3. um Mitternacht das Deutschlandlied gesungen wird. Zwar nicht alle 
Strophen aber immerhin steht die besoffene Meute dann noch mal stramm 
und kneift die Arschbacken zusammen. Wer da wie ich sitzen bleibt und 
nicht mitsingt wird sehr schräg angesprochen.

4. Es kann gut sein, dass man dort wirklich gute Freunde findet. Alles 
zu verteufeln wäre ebensofalsch wie eine Heiligsprechung.

=> Viele Leute kennen, mit denn auch mal fachfremd plaudern können, 
zwanglos den Horizont erweiteren, DAS würde vielen Ings. guttun. Eine 
Verbindung ist aufgrund der oft früh angesetzten Vorlesungen und Übungen 
eher hinderlich. Was nützen die Verbindungen, wenn du die Mathe-Prüfung 
nicht bestehst?

=> Schlagende Verbindungen auf jeden Fall, ggf. auch noch andere treffen 
sich jährlich zum Coburger Convent. Da wird nicht nur getrunken sondern 
auch mit viele Aufwand der im Krieg gefallenen Kameraden gedacht - um es 
mal möglichst neutral auszudrücken. Letztens kam ne TV-Sendung zu diesem 
Thema, weshalb ich Coburg in Zukunft weiträumig umfahren werde.

==>> P.S. Die Klientel in den Verbindungen ist auf jeden Fall eines: 
männlichen Geschlechts. Gut, die Geschmäcker und Neigungen sind 
verschieden und zu den diversen gesellschaftlichen Veranstaltungen 
karren die Möchtegernjuristen auch jede Menge Blond-Miezen an, die toll 
und aufgebrezelt aussehen, aber außer Nagellack nur wenig beizutragen 
haben. Ob sich hier die Partnern fürs Leben findet möchte ich 
bezweifeln.

==>> Auch die Trink-Gelage sind REINE Männersache. Da die Zeit auch im 
Studentenleben knapp ist, würde ich lieber in ne andere Gruppe gehen 
(von Yoga bis Gitarre oder sonstwas) um auch Mädels kennenzulernen.

von P. M. (o-o)


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Studentenverbindungen scheinen heute hauptsächlich von Leuten mit 
sozialen Defiziten und dafür umso mehr Profilierungsbedürfnissen 
frequentiert zu werden. Bei uns an der (technischen Universität) haben 
die keinerlei Bedeutung, viel wichtiger sind die Vereine der jeweiligen 
Studienfächer (Fachschaften oder Fachvereine). Das sind wirklich 
erstklassige Anlaufstellen für berufliche, aber auch persönliche 
Kontakte - und natürlich auch fürs ganz ordinäre Saufen, aber daraus 
entwickeln sich bekanntlich oft ganz gute Freundschaften ;-)

Trotzdem vermute ich mal, dass auch heute noch diese 
Studentenverbindungen durchaus eine respektable Macht haben. 
Sozialverlierer mit riesiger Klappe und einem ordentlichen 
Profilierungswahn haben es bekanntlich immer wieder in machtvolle 
Positionen gebracht.

(Ich hoffe, mit meinen Aussagen keine Verbindungsstudenten zu 
beleidigen. Es sind meine Beobachtungen und ich lasse mir hier auch 
gerne widersprechen.)

von klabuster (Gast)


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Argus Augus schrieb:
> Wer von euch ist Mitglied in einer Studentenverbindungen?
Mitglied nicht aber ich habe mal ein drei Verbindungen besucht, rein aus 
Interesse und ob die Klischees stimmen, kannte auch einige die dort 
Mitglied sind/waren.

Die Zeiten wo man durch Studentenverbindungen weiterkommt oder Vorteile 
hat sind mehr oder weniger vorbei.

Für die Techi-Karriere kannste es definitiv vergessen. Und selbst als 
Jurist oder BWLer geht man heute besser in eine Partei oder fängt als 
Gemeinderat an und "dient" sich hoch. Kenne zwei aus meiner Jugend die 
es so in den Landtag geschafft haben: Einer bei den Grünen, einer von 
der CDU.
Ein paar "Arbeiterjungs" mit schlichtem Gemüt haben es auf 
Parteisoldatenposten bei der SPD und Gewerkschaften geschafft. Der eine 
wird es in der nächsten Wahl vermutlich in den Landtag schaffen da die 
anderen aus seinem Kreis in Rente gehen bzw. nicht mehr zur Wahl 
antreten.

Was das beruflich im Ing.bereich bringt, keine Ahnung, von denen ist 
keiner Ing., die sind in der Politik kaum vorhanden, alles voller 
Lehrer, Juristen, BWLer. Bei den Piraten ist das vielleicht anders aber 
wer will schon diesem Chaotenhaufen beitreten?

von Tom (Gast)


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Soweit ich weiß ist das doch eine Verpflichtung für's Leben, d.h. man 
kann in den jungen Jahren aus dem vollen Schöpfen und später muss man 
einen Teil seines Gehalts als Beitrag an die Verbindung abtreten.

Ist das so noch tatsächlich üblich?

von Fredo (Gast)


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Tom schrieb:
> Ist das so noch tatsächlich üblich?

Habe ich schon gehört. Ich mache das aber nicht mit. Ich war zwar in 
einer Studentenverbindung und habe von BEratung und Wohungsvermittlung 
profiert, aber das Ganze ging über Beiträge. Wer nach dem Studium drin 
bleiben wollte, kann drin bleiben.

Klar ist, dass man neue Leute kennenlernt und dies sind neben den 
Studenten auch ältere Personen, die einem so helfen können, wie alle 
anderes Kontakte, die man im Laufe des Lebens so macht.

von Heiner (Gast)


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die Frage ist halt bei solchen Verbindungen, wie sehr da die familiäre 
Herkunft zählt. Ich selber hätte mir im Studium auch vorstellen so einer 
Verbindung bei zutreten, allerdings habe ich einen Deutschen Vater und 
eine griechische Mutter. Daher weiß ich nicht ob Verbindungen einen wie 
mich überhaupt akzeptieren würden. Oder ob diese Leute lieber nicht ihre 
Leute aus etablierten deutschen Akademikerdynastien rekrutieren ( gibt 
ja viele Mediziner und Juristenfamilien, die seit Generationen in diesen 
Berufen arbeiten )


außerdem könnte so eine Mitgliedschaft heute ggf. von Nachteil sein. Ich 
selbst arbeite in einem Konzern und hier wird viel auf "diversity 
Management" usw gesetzt. Da kann sich auch keine Führungskraft einen nur 
leicht politisch unkorrekten Spruch leisten sonst ist der gleich weg vom 
Fenster.

Daher glaube ich kaum dass so jeman, in Zeiten von Diversity Management 
und Frauenquote überhaupt noch von modernen Konzernen als Arbeitnehmer 
interessant wäre. Bei vllt konservativen Firmen, die vllt auch viele 
alte Herren in ihren Führungsriegen haben, könnten solche Kontakte 
natürlich von Vorteil sein.

Ich bekam meinen Konzernjob auch ohne Vitamin B, sondern durch gute 
Noten, gute Praktika ( im Ausland war ich übrigens nie ), Kontakte hatte 
ich keine, ich stamme aus einer Arbeiterfamilie.

von Thomas1 (Gast)


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stud schrieb:
> Die meisten Sportvereine bestehen meiner Erfahrung nach eher aus
> Personen von bildungsfernen Schichten.

Dann sind Sportvereine wie die Bundeswehr, denn da ist nur der tiefste 
Bodensatz.

von P. M. (o-o)


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Heiner schrieb:
> Daher glaube ich kaum dass so jeman, in Zeiten von Diversity Management
> und Frauenquote überhaupt noch von modernen Konzernen als Arbeitnehmer
> interessant wäre.

Diese Aussage ist ein Widerspruch in sich: "Diversity Management" achtet 
darauf, vielfältig und diskriminierungsfrei zu rekrutieren - aber 
Studentenverbindler sind a priori nicht interessant?

Zudem: Egal wo du bist, es wird immer Situationen und Kaderleute geben, 
wo Vitamin B eine Rolle spielt. Das muss nicht zwingend 
Vetternwirtschaft sein, es reicht schon, dass Kaderperson X sich noch 
daran erinnert, dass du doch möglicherweise geeignet wärst für den Job.

von Dussel (Gast)


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Es ist schön zu sehen, dass hier ruhig Erfahrungen ausgetauscht werden 
und kaum Mist geschrieben wird.

Heiner schrieb:
> Ich selber hätte mir im Studium auch vorstellen so einer
> Verbindung bei zutreten, allerdings habe ich einen Deutschen Vater und
> eine griechische Mutter.
Man kann absolut nicht alle Verbindungen gleichsetzen. Unter den 
Verbindungen gibt es große Unterschiede. Bei allen Verbindungen, mit 
denen ich zu tun hatte, wäre das absolut kein Problem gewesen, nichtmal 
hinter vorgehaltener Hand.

Dazu muss man aber sagen, dass es auch(!) rechte Verbindungen gibt. In 
Aachen gibt es etwas mehr als vierzig Verbindungen (43, glaube ich). 
Eine davon ist offen rechts und bei einer ist es nicht so ganz sicher.
Außerdem gibt es auch Verbindungen, deren Grundlage es ist, sich 
möglichst schlecht zu benehmen. Die, von der ich gehört habe, hatte 
einen abwaschbaren Kotzkeller ;-)

von meckerziege (Gast)


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Infos aus München/TUM:
Hab noch nie von sowas hier in München gehört. Wirds vermutlich schon 
geben, aber ich kenne keine einzige solche Verbindung und auch niemanden 
der in einer ist. Vermutlich bei Technikern nicht so weit verbreitet.

Man sollte allerdings anstatt "Studentenverbindungen" eher "Verbindungen 
zu Studenten" haben. Dann klappts auch mit Praktikumsplätzen. Wenn man 
die richtigen Leute kennt ist das nicht viel Aufwand/Stress!

von Heiner (Gast)


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P. M. schrieb:
> Diese Aussage ist ein Widerspruch in sich: "Diversity Management" achtet
> darauf, vielfältig und diskriminierungsfrei zu rekrutieren - aber
> Studentenverbindler sind a priori nicht interessant?
>
> Zudem: Egal wo du bist, es wird immer Situationen und Kaderleute geben,
> wo Vitamin B eine Rolle spielt. Das muss nicht zwingend
> Vetternwirtschaft sein, es reicht schon, dass Kaderperson X sich noch
> daran erinnert, dass du doch möglicherweise geeignet wärst für den Job.

ja sagt das mal den ganzen linken Personalfuzzis. Die Linken sind immer 
tolerant, ausser es geht um politisch Rechte.

Heutzutage gibts ja nur noch Linke. Selbst eine CDU ist nur noch links, 
selbst die wollen eine Frauenquote ....

von MaWin (Gast)


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> Heutzutage gibts ja nur noch Linke. Selbst eine CDU ist nur noch links,

Nur für Leute die ideologisch schon rechts aussen angekommen sind.

von Heiner (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Heutzutage gibts ja nur noch Linke. Selbst eine CDU ist nur noch links,
>
> Nur für Leute die ideologisch schon rechts aussen angekommen sind.

eben nicht ! rechts-aussen bin ich sicher nicht. Ich bin z.B. für ein 
NPD Verbot. Ich habe nichts gegen integrierte Ausländer. Aber ich z.B. 
gegen Integrationsverweiger ! wer das heute offen sagt, gilt ja schon 
als Rassist. Außerdem bin ich gegen die Frauenquote, bin gegen den Euro 
und für einen EU Austritt. Wir sind doch eh nur die Zahlmeister des 
Bürokratenvereins "EU". Darum ist die CDU aus meiner Sicht links.

Offen sagen darf man das natürlich nicht. Auf der Arbeit halte ich mich 
bei politischen Themen selbstverständlich immer vornehm zurück. Heute 
muss man ja schon Angst haben, Sarrazin öffentlich zu loben. Es könnte 
ja einen den Job kosten.

Aus diesem Grunde könnte es in vielen Unternehmen sogar 
karriere-hinderlich sein in einer Verbindung gewesen zu sein !

von DrTech (Gast)


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War und bin durchaus Anhänger einer ideologischen Studentenverbindung 
mit einem Hauch nach rechts aussem gekehrten Bewusstsein.. Hab aber 
keine Mühe damit da ich die Ansichten nahezu zu 100% teile. War auch mal 
Gruppenführer.

Einige Kontakte durch Vitamin B ergaben sich keine Frage, aber ich fand 
mein Glück bzw meine jetzige Beraterstelle auch über ein paar Ecken. Am 
Schluss muss ich sagen, dass mir diese Institution doch sehr 
weitergeholfen hat. Durch beherrschtes Auftreten, rhetorischer 
Gewandtheit und was auch wichtig ist, eine gewisse Art 
Durchsetzungsvermögen.

In meinem heutigen Job sind eher Managerqualitäten gefordert, als 
Entwickler habe ich begonnen, doch nun hab ich nichts mehr mit diesen 
Fricklereien zu tun, da ich mich in ganz anderen Sphären bewege. Und da 
haben diese Verbindungen schon ganz schön geholfen. Mein Jahresgehalt 
liegt mittlerweile auch im 6-stelligen Bereich. Kann euch nur empfehlen 
sich auch persönlich weiterzuentwickeln. Habe mal gehört, Fachliches 
Können entscheidet oft nur 10-15 % des Weiterkommens im Beruf, habe 
damals nicht daran geglaubt, aber heute weiß ich es, dass die anderen ca 
85-90 % aus Auftreten, Persönlichkeit, richtige Leute kennen, 
Ellbogentaktik und zur richtigen Zeit am richtigen Ort bestehen..

so long,
my 0.50 $
Dr. Tech

von Dipl-Inf (Gast)


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Netzwerke waren und sind wichtig, aber in der heutigen Zeit braucht man 
dazu die alten Studentenverbindungen wohl eher nicht mehr... zumal die 
ideologischen Altlasten mit denen sie immer noch behaftet sind halt auch 
Schaden können denke ich.

WG-Zimmer gibt's genügend ausserhalb Verbindungen, Kredit für's Studium 
gibt's vom Staat (Bafög), Flatrate-Saufen im Zweifel in der Disse um die 
Ecke...

Das fachliche Können zählt in der Tat relativ wenig wenn es um den 
Aufstieg in der Hierarchie geht, man muss es bzw. sich auch verkaufen 
können - und halte Leute kennen bzw. gekannt werden.  (Egal was die 
Firmenphilosophie sagt, wenn Chefchef dich nicht mal kennt wird er kaum 
einer Beförderung einfach so zustimmen)

Hierbei sollte aber auch das Peter-Prinzip (s. Wikipedia) nicht 
unerwähnt bleiben.


PS: Hm soziale Netzwerke - gab es da nicht auch sowas im Internet? ;-)

von Student (Gast)


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Achtung lass die finger weg!!!

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Heiner schrieb:
> Ich bin z.B. für ein
> NPD Verbot. Ich habe nichts gegen integrierte Ausländer. Aber ich z.B.
> gegen Integrationsverweiger !

Heiner schrieb:
> Außerdem bin ich gegen die Frauenquote

Das ist alles bereits Mainstream. So denkt fast jeder, auch in den 
Öffentlich rechtlichen wird in diese Richtung argumentiert. Diese 
Ansichten sind auch begründet. Quoten funktionieren dann nicht, wenn die 
Vorgabe auf Grund fehlender qualifizierter Personen nicht erfüllt werden 
kann.

Das Einzige womit du anecken könntest wäre:

Heiner schrieb:
> bin gegen den Euro
> und für einen EU Austritt.

Du wirst das gesamte Zeug nicht vollständig verstehen, denke ich. Die 
Zusammenhänge sind recht komplex:
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2012/0301/griechenland.php5

von P. M. (o-o)


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Stefan Helmert schrieb:
> Heiner schrieb:
>> bin gegen den Euro
>> und für einen EU Austritt.
>
> Du wirst das gesamte Zeug nicht vollständig verstehen, denke ich. Die
> Zusammenhänge sind recht komplex

Anders formuliert: Wir haben uns da in etwas reingeritten, wo man nicht 
mehr einfach so raus kommt.

Heiner schrieb:
> Darum ist die CDU aus meiner Sicht links.

Das hat nichts mehr mit dem klassischen Rechts-Links-Denken zu tun. Was 
derzeit von der EU-Spitze gebastelt wird hat mit klassischen 
Wirtschaftsordnungen (und folglich dem Rechts-Links-Schema) nichts mehr 
zu tun. Letztlich betreibt die EU nichts anderes als einen Sozialismus 
für Banken und Reiche. (Wenn jemand Schulden hat, dann hat auch jemand 
Guthaben. Und wer Guthaben hat, der ist verantwortlich für die Schulden, 
da er die Schulden ja gewährt hat. In einem marktwirtschaftlichen System 
müsste der also letztlich die Konsequenzen tragen, wenn es zu 
Zahlungsausfällen kommt. Aber jetzt soll plötzlich der Staat kommen und 
für diese Zahlungsausfälle aufkommen. Gehts noch?)

von Michael K. (charles_b)


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Zurück zur Sache:

Allein die jährlichen Treffen, zu denen auch das rechte Spektrum 
anreist, wären schon ein Grund, dort NICHT hinzugehen.

von FlorenzW (Gast)


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Auf alle Fälle ist es sinnvoll sich noch irgendwas außerhalb seiner 
Fakultät zu suchen. Für mich wäre eine Burschenschaft nicht das richtige 
gewesen, da meine Weltanschauung nicht kompatibel ist.

Da gibt's mit Sicherheit wesentlich interessantere und weniger 
ideologische beschränkte Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen und 
gleichzeitig einiges zu lernen.

Zwei Spontaneinfälle:

http://www.darc-c12.de/

http://www.akaflieg.vo.tu-muenchen.de/

Tolle Leute, tolle Projekte.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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P. M. schrieb:
> Aber jetzt soll plötzlich der Staat kommen und
> für diese Zahlungsausfälle aufkommen. Gehts noch?

Natürlich geht das. Der Staat gibt Staatsanleihen zu 5 % Zinsen aus. Die 
Geschäftsbanken kaufen diese von einem Zentralbankkredit von 1 % Zinsen. 
Die Staatsanleihen haben sie dann ja als Sicherheit...

Der Staat schöpft so unbegrenzt Geld und inflationiert den 
Euro-Milliardären das Guthaben weg.

von Heiner (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> P. M. schrieb:
>> Aber jetzt soll plötzlich der Staat kommen und
>> für diese Zahlungsausfälle aufkommen. Gehts noch?
>
> Natürlich geht das. Der Staat gibt Staatsanleihen zu 5 % Zinsen aus. Die
> Geschäftsbanken kaufen diese von einem Zentralbankkredit von 1 % Zinsen.
> Die Staatsanleihen haben sie dann ja als Sicherheit...
>
> Der Staat schöpft so unbegrenzt Geld und inflationiert den
> Euro-Milliardären das Guthaben weg.
>
>
>
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darum sollten wir endlich aus der EU der Banken und Großkapitalisten 
austreten ! was ich immer sage ( als rechts-konservativer, nicht als 
Linker )

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Heiner schrieb:
> darum sollten wir endlich aus der EU der Banken und Großkapitalisten
> austreten ! was ich immer sage ( als rechts-konservativer, nicht als
> Linker )

Und was ist deiner Meinung eine sinnvolle Alternative?

von Heiner (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Heiner schrieb:
>> darum sollten wir endlich aus der EU der Banken und Großkapitalisten
>> austreten ! was ich immer sage ( als rechts-konservativer, nicht als
>> Linker )
>
> Und was ist deiner Meinung eine sinnvolle Alternative?
>
>
>
>     Beitrag melden Bearbeiten Löschen  Markierten Text zitieren Antwort Antwort 
mit Zitat

ein Model wie die Schweiz oder Schweden.

Beiden Ländern geht es sehr gut, sind im Schengen Raum, pflegen beste 
Beziehungen zur Eu, aber haben das Spiel über ihr Land und ihre Währung 
selbst in der Hand !

darum zieht auch das Argument einer stark aufwertenden neuen DM nicht. 
Die Schweizer z.B. haben einfach ihre Währung abgewertet, da sie zu 
stark wurde. Die haben nämlich ihre Währung selbst in der Hand ! wir 
dagegen müssen uns von anderen Ländern unsere Gesetze diktieren lassen ( 
z.B. Vorratsdatenspeicherung ) und zahlen dafür noch viel Geld !

von Pirat (Gast)


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Heiner schrieb:
> darum sollten wir endlich aus der EU der Banken und Großkapitalisten
> austreten ! was ich immer sage ( als rechts-konservativer, nicht als
> Linker )

Du meinst wohl eher aus dem Währungsverbund (dem Euro) ausscheiden. Aus 
der EU austreten wäre der helle Wahnsinn und ein Rückschritt in die 
alten Zollgrenzen noch vor der EWG. Aber auch auch dem Währungsverbund 
austreten kommt für uns nicht mehr in Frage. Dann wären die ganzen 
Bürgschaften fällig und das ist schlicht UNBEZAHLBAR (die Gesamtlasten 
alle aufaddiert sollen bis zu 2 Billionen Euro ausmachen!). Was bleibt 
ist die Lasten gerechter zu verteilen. Leider sieht es da düster aus. So 
wie Merkel es anlegt landen die Lasten für die Bankenrettung bei der 
arbeitenden Bevölkerung in Form von Sozialkürzungen, Lohnkürzungen, 
Rentenkürzungen und Erhöhungen der kummunalen Abgaben hier und anderswo 
in Europa. Fein raus sind die Vermögenden deren Besitz (Anleihen, 
Wertpapiere etc.) und deren Zinsanspruch damit gesichert wurde. Man möge 
den Gastbeitrag von Günter Verheugen dazu mal lesen (und nicht auf das 
Gesülze von Kauder und Konsorten hereinfallen).

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/gastbeitrag-guenter-verheugen-zum-bruesseler-eu-gipfel-a-841747.html

von (prx) A. K. (prx)


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Heiner schrieb:
> Beziehungen zur Eu, aber haben das Spiel über ihr Land und ihre Währung
> selbst in der Hand !

Was die Schweizer angeht, so wird die Währung effektiv vom Euro 
kontrolliert, die Bestimmungen über den Handel mit der EU von Brüssel 
und Washington schreibt vor, was vom Bankgeheimnis übrig bleiben darf. 
Ich bewundere das Schweizer Volk dafür, diese Beschränkungen der 
Souveränität (und andere, wie die Libyen-Affäre) zivilisiert zu 
verkraften, ohne dabei ärgere Gestalten hervorzubringen als einen 
Blocher. Einfach ist das sicherlich nicht immer.

von Pirat (Gast)


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A. K. (prx) schrieb:

Heiner schrieb:
>> Beziehungen zur Eu, aber haben das Spiel über ihr Land und ihre Währung
>> selbst in der Hand !

> Was die Schweizer angeht, so wird die Währung effektiv vom Euro
> kontrolliert, ..

Und sie sind schwer in die Bredouille geraten, als ihre Währung 
plötzlich drohte ausser Kontrolle zu geraten und immer teurer wurde. 
Dieser Eingriff den sie da vornahmen war soweit mit bekannt ein Novum 
und alles andere als "normal". Daraus kann man ableiten was uns 
passieren würde, wenn wir zur DM zurückkehren würden.

von (prx) A. K. (prx)


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Pirat schrieb:
> Dieser Eingriff den sie da vornahmen war soweit mit bekannt ein Novum

Eine Währung an eine andere Währung zu koppeln ist nicht allzu 
ungewöhnlich. Österreich hatte über Jahrzehnte den Schilling an die 
Deutsche Mark gekoppelt.

von Pirat (Gast)


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A. K. (prx) schrieb:

> Eine Währung an eine andere Währung zu koppeln ist nicht allzu
> ungewöhnlich. Österreich hatte über Jahrzehnte den Schilling an die
> Deutsche Mark gekoppelt.

Nur ist das nicht vergleichbar mit dem was hier abgelaufen ist.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wechselkurs-schweiz-diktiert-maerkten-den-franken-kurs-a-784597.html

"Die massive Überbewertung des Schweizer Franken stelle eine akute 
Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft dar und berge das Risiko einer 
deflationären Entwicklung, heißt es zur Begründung.

Grund für das Kursplus der Währung ist die Unsicherheit am globalen 
Finanzmarkt. Anleger weltweit haben die Schweizer Währung als sichere 
Anlage auserkoren und decken sich entsprechend mit ihr ein. Für die 
Schweiz wird das immer mehr zur Bürde, da sich ihre Exporte im Ausland 
stark verteuern und so an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen. [..]

Seit Anfang August pumpt die Nationalbank bereits massiv Franken in den 
Geldmarkt. Die Liquidität der Geschäftsbanken wurde in drei Etappen von 
30 Milliarden auf 200 Milliarden Franken erhöht - das ist mehr als ein 
Drittel der Schweizer Wirtschaftsleistung."

In der FAZ lässt sich nachlesen, dass sogar überlegt wurde Negativzinsen 
einzuführen. Dann müssten ausländische Anleger Steuern dafür zahlen ihre 
Vermögenswerte in der sicheren Schweiz zu parken.

von (prx) A. K. (prx)


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Pirat schrieb:
> Nur ist das nicht vergleichbar mit dem was hier abgelaufen ist.

Der Anlass ist natürlich nicht vergleichbar. Nur ist die Massnahme eben 
keineswegs ein Novum.

> In der FAZ lässt sich nachlesen, dass sogar überlegt wurde Negativzinsen
> einzuführen.

Auch das gab es bereits früher, und zwar u.A. in der Schweiz.

von Pirat (Gast)


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A. K. (prx) schrieb:

> Der Anlass ist natürlich nicht vergleichbar. Nur ist die Massnahme eben
> keineswegs ein Novum.

In der Größenordnung?

>> In der FAZ lässt sich nachlesen, dass sogar überlegt wurde Negativzinsen
>> einzuführen.

> Auch das gab es bereits früher, und zwar u.A. in der Schweiz.

Ja im Rahmen der Ölkrise von 1970 (auch ein Novum). Nur hat das damals 
nicht geholfen.

von hans2 (Gast)


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Pirat schrieb:
> ann wären die ganzen
> Bürgschaften fällig und das ist schlicht UNBEZAHLBAR (die Gesamtlasten
> alle aufaddiert sollen bis zu 2 Billionen Euro ausmachen!).

Wieso denn das? Sie würden wohl an Wert verlieren, weil viele nationale 
Währungen ihren Realwert durch die Wechselkurse wieder erhalten würden.
Die Transfers machen stellen nichts anderes dar.

Pirat schrieb:
> Fein raus sind die Vermögenden deren Besitz (Anleihen,
> Wertpapiere etc.) und deren Zinsanspruch damit gesichert wurde. Man möge
> den Gastbeitrag von Günter Verheugen dazu mal lesen (und nicht auf das
> Gesülze von Kauder und Konsorten hereinfallen).

Das geht zumindest in die richtige Richtung. In Ländern wie Spanien etc. 
wurde die letzten Jahre stark investiert. Und die armen Banken haben 
jetzt Sorge um ihre ertragreichen Kredite.

von topmech (Gast)


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Zurück zum Thema

anscheinend wimmelt es hier ja von Experten, was Verbindungen angeht...
Wenn das wirklich so wäre, wie hier dargestellt, wären wir wieder in 
einem totalitären Staat angelangt.
Schon mal auf die Idee gekommen warum Studentenverbindungen während des 
dritten Reichs verboten waren?
Dass vorallem Burschenschaften 1817 den Stein der Demokratie ins Rollen 
brachten (es aber etwas länger brauchte) und sich für EIN Deutschland 
einsetzten? Unvorstellbar, wenn es noch über 30 einzelne Fürstentümer 
wären?!?
Es große Unterschiede zwischen Burschenschaften, Landsmannschaften, 
Turnerschaften (so einer gehöre ich selbst an), Sängerschaften, Corps, 
technische Verbindungen, katholische Verbindungen, christliche 
Verbindungen,..., Schülerverbindungen und allerhand weiteren Typen gibt.
Dass man ein Jahr Zeit hat sich das Ganze unverbindlich anzuschauen?
Dass man jederzeit austreten kann? (nur wer will das schon?)

Wer sich selber davon überzeugen will, dass die oben propagierten 
Vorurteile Mumpiz sind, der findet hier bestimmt eine Verbindung:
http://www.marburger-konvent.de/community/couleurinfo/suche_hochschulort.php
Die allermeisten haben ihr Programm auf ihrer Website und man kann ohne 
vorher anzurufen auf Parties o.ä. gehen.

von Volker S. (sjv)


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Hallo,

es gibt auch Ingenieurverbindungen,

z.B. http://www.turnerschaft-niederelbe.de/


z.B.http://hf-latte.de/index.php?ueberdielatte

MfG

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Heiner (Gast)
> Datum: 01.07.2012 21:17

> Heutzutage gibts ja nur noch Linke. Selbst eine CDU ist nur noch links,

So ist es !

Na, auch wegen Rechtsradikalismus aus der NPD rausgeflogen ?

von Michael K. (charles_b)


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http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1809022/


Mal wieder was zum eigentlichen Thema!

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