Forum: Ausbildung, Studium & Beruf kurze aufklärung bitte


von busche (Gast)


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hallo,

ich bin student und schaue mich natürlich um, was man denn später 
beruflich für möglichkeiten hat. ständig muss ich hier lesen "ist ja nur 
dienstleister" oder ähnliches. kann mir evtl kurz erläutern wo denn der 
große unterschied zwischen dienstleister und großen konzern ist? und 
vllt eigene erfahrungen mit einbringen? ich bin ja noch neuling quasi. 
ich lese auch oft man soll es gleich bei "großen" probieren, aber ist 
das überhaupt möglich als relativ normaler abgänger(master)? es gibt 
doch bei den großen unternehmen mehr als tausend bewerbungen den monat, 
warum sollten die ausgerechnet mich dort nehmen? wäre nett wenn einige 
ihre erfahrungen und ähnliches posten könnte

danke und liebe grüße

von Klaus W. (mfgkw)


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Dienstleister und großer Konzern haben etwa so viel miteinander zu tun 
wie "rot" und "bleifrei".

Egal, wie groß eine Firma ist, hast du folgende Möglichkeiten:

0: arbeitslos
   Muß man nicht viel dazu sagen, wird hier
   trotzdem immer ausgiebig breitgetreten.

0a: Lebenskünstler
    dto., aber stört mich nicht

1: angestellt bei einer Firma. die auch Arbeit für dich hat

1a: unbefristet
    braucht man auch nicht viel sagen: jeder kennt es,
    kaum einer bekommt es inzwischen, kann je nach Firma reizvoll sein

1b: dto. im öffentlichen Dienst
    meist geringeres Einkommen (zumindest für fähige Leute),
    dafür praktisch unkündbar, gut wenn man 30 Jahre lang
    ein Haus abbezahlen will

1c: befristeter Vertrag
    zunehmende Unsitte, meist bestenfalls als Praktikum
    interessant, wenn überhaupt - sonst am besten meiden

2: angestellt bei einem Dienstleister, auch Sklaventreiber
   genannt; nennt sich auch oft Unternehmensberater
   Der telefoniert in zwei Richtungen: zum Einen, um
   Angestellte zu holen, zum Anderen um Arbeit zu holen.
   Den Firmen, die Arbeit haben, verspricht er, daß seine
   Leute billiger wären als wenn sie selbst welche anstellen
   würden -> er kann also dir nicht so viel zahlen, weil
   er ja auch noch verdienen will.
   Meist arbeitet man nur ein paar Monate bei einem Kunden,
   dann bei einem anderen.
   Soweit ich das sehe, würde man in zeitlichen Lücken
   auch sein Geld bekommen. Das kann aber nicht lange gut
   gehen, weil es sich ja dann nicht mehr rechnet.
   Manche Leute hoffen, vom Dienstleister direkt zum
   Kunden übernommen zu werden. Es soll sogar vorkommen,
   aber nach meiner Beobachtung immer seltener. Schließlich
   ist der Hauptvorteil für den Kunden ja, daß er den
   Sklaven jederzeit ohne lästige Umstände vor die Tür
   setzen kann.
   Diese Variante meinst du wahrscheinlich, sie ist meist
   nicht besonders reizvoll und besser als Variante 0.
   Hat dadurch aber auch in Lebensläufen nur wenig mehr
   Reputation als "arbeitslos".

3: freiberuflich (als Ing./Mediziner/RA o.ä.)/gewerblich
   Du kümmerst dich meist selbst darum, von Zeit zu Zeit
   einen neuen Job zu bekommen (Festpreis, Stundensatz nach
   Aufwand o.ä.)
   Du kümmerst dich komplett selbst um Rücklagen für
   Krankheiten, Krankenversicherung, Altersvorsorge,
   Urlaubszeiten etc.
   Kann erstrebenswert sein, wenn man der Typ dafür ist.
   Kann familiär schwierig werden, da das Einkommen nicht
   im Voraus über Jahre planbar ist (ist bei
   Festanstellung aber auch nur Illusion, hähä).
   Gibt Ärger mit der Frau, weil schlecht planbar und
   keine Zeit mehr.
   Gibt Ärger mit Sozialkassen u.a., wenn es in Richtung
   Scheinselbständigkeit abrutscht.
   Gibt immer Ärger mit dem Finanzamt.

3a: dto., aber über Projektvermittler
    Dann arrangiert der Projektvermittler alles, du
    schreibst ihm die Rechnung, er schreibt eine höhere
    Rechnung (Differenz dir offiziell unbekannt) an die Firma
    Man ist an den Vermittler aber nicht besonders gebunden;
    wenn man selbst einen anderen/interessanteren Job hat,
    nimmt man halt den und lässt den Vermittler stehen.
    Das kann sich also mal lohnen, wenn er etwas
    interessanteres anbringt als man selbst gerade hätte.
    Für die Firmen hat es den Vorteil, daß man ihnen
    nicht vorwerfen kann, Scheinselbständigkeit zu decken.
    Für dich hat es den Nachteil, daß ein Teil des
    Stundensatzes beim Vermittler hängen bleibt (falls
    man selbst hätte mehr für sich herausschlagen können).
    Der Verlust an den Vermittler soll sich in der Gegend
    um 10...20 EUR/h bewegen, also schon etwas bedauerliche
    Reibungsverluste auf Dauer.

von blubb (Gast)


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Du siehst also busche, du solltest dieses Forum besser meiden da hier 
eine recht negative Grundstimmung herrscht. Zwar nicht nur, aber schon 
ziemlich deutlich. Liegt daran dass das hier ein Sammelbecken für 
ausrangiertes Alteisen ist die den Anschluss verpasst haben. Natürlich 
gibt es auch fachliche Topleute hier, denen mangelt es aber meist an 
Sozialkompetenz.

Ich hab festgestellt (Bachelorabgänger, nicht der große Talkmaster, eher 
ruhig): Als Ingenieur hast du es nicht so schwer wie man dir hier 
einreden will. Von meinem Semester haben alle Abgänger soweit ich weis 
sofort was gefunden. Keine Zeitarbeit.

Kannst also optimistisch sein :)

von Mario W. (dywlkr)


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blubb schrieb:
> Du siehst also busche, du solltest dieses Forum besser meiden da hier
> eine recht negative Grundstimmung herrscht. Zwar nicht nur, aber schon
> ziemlich deutlich. Liegt daran dass das hier ein Sammelbecken für
> ausrangiertes Alteisen ist die den Anschluss verpasst haben. Natürlich
> gibt es auch fachliche Topleute hier, denen mangelt es aber meist an
> Sozialkompetenz.
>
> Ich hab festgestellt (Bachelorabgänger, nicht der große Talkmaster, eher
> ruhig): Als Ingenieur hast du es nicht so schwer wie man dir hier
> einreden will. Von meinem Semester haben alle Abgänger soweit ich weis
> sofort was gefunden. Keine Zeitarbeit.
>
> Kannst also optimistisch sein :)

haha gut!
Trifft es wohl ziemlich gut!
Wobei man natürlich sagen muss, dass die Zeitarbeit wirklich zu meiden 
ist!

von Udo S. (urschmitt)


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blubb schrieb:
> Liegt daran dass das hier ein Sammelbecken für
> ausrangiertes Alteisen ist die den Anschluss verpasst haben. Natürlich
> gibt es auch fachliche Topleute hier, denen mangelt es aber meist an
> Sozialkompetenz.

Du vergisst die mit großer Klappe, die meinen daß sie Platon und 
Einstein in Personalunion sind, nur weil sie ein Studium geschafft und 
einen ersten Job gefunden haben. Wenn sie in 5 - 10 Jahren von der 
Realität eingeholt werden, dann jammern sie 10 mal so laut wie die von 
dir beschriebenen jetzt :-P

Also schau mal in den Spiegel.

von Klaus W. (mfgkw)


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blubb schrieb:
> Du siehst also busche, du solltest dieses Forum besser meiden da hier
> eine recht negative Grundstimmung herrscht.

Habe ich hier eine negative Grundstimmung verbreitet?

von gordon51freeman (Gast)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Habe ich hier eine negative Grundstimmung verbreitet?

Ne, die war schon vor dir da.

Gruss
Gordon

von Rudi Radlos (Gast)


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Der Pessimist ist ein Optimist, welcher Erfahrung gesammelt hat.

von Rudi Radlos (Gast)


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Und meine Mama kackt vor Aldi weil "Drücken" auf der Tür steht.

von busche (Gast)


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danke erstmal @ Klaus Wachtler, das war mal ein netter überblick...

@blubb, ich bin ein master student kurz vor dem abschluss (relativ ruhig 
nicht klugscheißend oder ähnlich). aber mich interessierte was man denn 
nun anstreben "sollte". weil hier die dienstleister immer so schlecht 
gemacht werden. deshalb wollte ich gerne erfahrungen lesen, da ich diese 
nicht habe.
was würdest du denn zu deinen abgängern berichten? alle in großen 
konzernen? dienstleistern? oder was auch immer? also die 
selbstständigkeit möchte ich erstmal meiden und ich denke bei einem GANZ 
großen werde ich wohl nicht so leicht reinkommen, die haben ja locker 
paar tausend bewerbungen den monat.
danke aber für eure bisherigen antworten :)

von Wilhelm F. (Gast)


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busche schrieb:

> weil hier die dienstleister immer so schlecht
> gemacht werden. deshalb wollte ich gerne erfahrungen lesen, da ich diese
> nicht habe.

Klaus Wachtler beschrieb es schon eindeutig genug:

Die Dienstleister sind Kaufleute, die einfach Bewerber mit Einsatzfirmen 
in Verbindung bringen.

Oft haben sie keine detaillierten Kenntnisse, und versuchen manches mit 
der Brechstange. Bei einem Entleiher war ich mal nach nur 3 Wochen 
geflogen, weil außer dem Geschäft der Kaufleute wirklich im Endeffekt 
nichts passte. Also: Augen auf.

von gordon51freeman (Gast)


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busche schrieb:
> die haben ja locker paar tausend bewerbungen den monat.

Würde mich ja schon stark interessieren, woher du diese Zahl hast.

Rudi Radlos schrieb:
> Der Pessimist ist ein Optimist, welcher Erfahrung gesammelt hat.

Wow, wie geistreich.

Gruss
Gordon

von Aufklärer (Gast)


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gordon51freeman schrieb:
> Würde mich ja schon stark interessieren, woher du diese Zahl hast.

Also fast jeder alleine lanciert schon nach Abschluss seines Studiums 
eine Bewerbung an mindestens einen Konzern. Die sind bekannt, die zahlen 
die fairsten Gehälter, gute Work-Life-Balance.
Rundherum sieht es oft dagegen richtig mau aus - Stichwort KMU.
Und dann versuchen auch die Erfahrenen vom Mittelstand immer wieder 
reinzukommen. Manche Unternehmen haben pro Jahr 250.000 Bewerbungen, 
natürlich nicht alles Ingenieure, aber ein gehöriger Teil. Vewundert 
nicht, die Absolventenzahl ist riesengroß, wenn man die paar Konzerne 
mit ihren wenigen Stellen in Deutschland in Bezug zueinander setzt, ein 
echtes Mismatch.
Selbst die großen Dienstleister haben pro Monat ca. 1000 Bewerber, wenn 
ich eine mir durch einen "Insider" bekannte Zahl von 2011 einer 
"Filiale" eines Dienstleisters auf deren Filialzahl in Deutschland 
proportional hochrechne.
Speziell wenn es gegen Ende eines Semesters geht, locker um die 8000 
Bewerber pro Monat. Die können gar nicht mehr alle einladen, da muss 
auch schon vorher aussortiert werden bzw. das übers Jahr abgearbeitet 
werden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Aufklärer schrieb:

> Also fast jeder alleine lanciert schon nach Abschluss seines Studiums
> eine Bewerbung an mindestens einen Konzern.

Nein, definitiv nicht.

Ein Kommilitone, der 400km weg bei Bosch zur DA war, sagte mir noch, er 
wolle da nicht mal tot überm Zaun hängen. Obwohl er hätte da bleiben 
können. Nach Feierabend kamen fest Angestellte nach Ausstempelung wieder 
rein, die am Ort bei Muttern sorglos wohnten, die kein Privatleben 
hatten, und 12 Stunden schoben, 4 gratis ausgestempelt. Da wollte er nie 
mit halten wollen.

von voodoofrei (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ein Kommilitone, der 400km weg bei Bosch zur DA war, sagte mir noch, er
> wolle da nicht mal tot überm Zaun hängen. Obwohl er hätte da bleiben
> können. Nach Feierabend kamen fest Angestellte nach Ausstempelung wieder
> rein, die am Ort bei Muttern sorglos wohnten, die kein Privatleben
> hatten, und 12 Stunden schoben, 4 gratis ausgestempelt. Da wollte er nie
> mit halten wollen.

Was für ein erbärmliches Schauermärchen!

Zum einen hat Bosch eine 35-Stunden-Woche und keine 40er und zum anderen 
gibts dort mächtig Ärger, wenn man bei sowas erwischt wird.

Aber jetzt haben wir mal wenigstens eine Hausnummer, um welchen Grad 
deine Storrys überzogen sind.

von gordon51freeman (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> Was für ein erbärmliches Schauermärchen!

Ist dir mal in den Sinn gekommen, dass Bosch, eine relativ grosse Firma, 
vielleicht auch unterschiedliche Abteilungen hat?

Bei uns (ca. 300 Leute) muss man in manchen Abteilungen stempeln, in 
manchen aufschreiben, in manchen muss man bis mind. um 4 bleiben, bei 
anderen kann man schon um 3 gehen. Verschiedene Regelungen in 
verschiedenen Abteilungen sind nicht so unüblich.

Gruss
Gordon

von voodoofrei (Gast)


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gordon51freeman schrieb:
> Bei uns (ca. 300 Leute) muss man in manchen Abteilungen stempeln, in
> manchen aufschreiben, in manchen muss man bis mind. um 4 bleiben, bei
> anderen kann man schon um 3 gehen. Verschiedene Regelungen in
> verschiedenen Abteilungen sind nicht so unüblich.

Wer das macht, was der Willi beschrieben hat - 12 Stunden am Stück und 
lang vorher ausstempeln - der bekommt ärger und das nicht zu knapp!

von Wilhelm F. (Gast)


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voodoofrei schrieb:

> Wer das macht, was der Willi beschrieben hat - 12 Stunden am Stück und
> lang vorher ausstempeln - der bekommt ärger und das nicht zu knapp!

Aber nur, wenn die Betriebs-Polizei vor Ort ist, und einen ins 
Betriebs-Gefängnis mit nimmt. ;-)

von gordon51freeman (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> Wer das macht, was der Willi beschrieben hat - 12 Stunden am Stück und
> lang vorher ausstempeln - der bekommt ärger und das nicht zu knapp!

Jo, ist schon klar. Kommt aber auch darauf an, wer das so mitbekommt und 
so.

Gruss
Gordon

von andi (Gast)


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ich gebe auch was zu diesem Eintopf dazu.

Ich bin mittlerweile seit 7 Jahren bei einem Dienstleister und war 
insgesamt an 4 Projekten bei unterschiedlichsten Firmen (von 25 Mann bis 
Konzern) dabei. Momentan bin ich bei dem 5en Projekt und hatte 
eigentlich vor nach dem 4en den Dienstleister zu verlassen und habe mich 
nach reien Stellen umgeschaut. Das Resultat war, dass ich nach einpaar 
Bewerbungen festgestellt habe, dass die Firmen nicht mal bereit waren 
mein aktuelles Dienstleister-Gehalt zu bezahlen, deswegen bin ich 
(vorerst) bei dem Diensleister geblieben.

Mein Fazit:

Ich hatte wohl Glück mit meinem Dienstleister, denn ich durfte mir alle 
meine Projekte selbst aussuchen. Ich kenne andere Kollegen, bei denen 
wars "Friß oder Geh".

Die Berufserfahrung, die ich in den 7 Jahren gesammelt habe, läßt sich 
kaum mit den anderen Kollegen vergleichen, die einen festen Job haben. 
Da habe ich direkte Vergleichswerte, weil ich immer noch mit den 
Kollegen aus dem ersten Projekt in Kontakt stehe(wir haben gleichzeitig 
angefangen).

Schließlich muss jeder für sich entscheiden, was er machen möchte. Das 
ist so wie im Leben üblich, der Eine sagt, er würde sich ein Auto des 
Herstellers XY nie wieder kaufen, ein anderer fährt seit Jahren Autos 
des Herstellers XY und wirds auch weiterhin tun.

von ... (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> gordon51freeman schrieb:
>> Bei uns (ca. 300 Leute) muss man in manchen Abteilungen stempeln, in
>> manchen aufschreiben, in manchen muss man bis mind. um 4 bleiben, bei
>> anderen kann man schon um 3 gehen. Verschiedene Regelungen in
>> verschiedenen Abteilungen sind nicht so unüblich.
>
> Wer das macht, was der Willi beschrieben hat - 12 Stunden am Stück und
> lang vorher ausstempeln - der bekommt ärger und das nicht zu knapp!

Bla bla.

War bei 3 großen Konzernen (Dax und MDAX) beschäftigt. Ich will nicht 
behaupten, das sowas gängige Praxis ist, aber vorkommen tut es mehr als 
selten. Gibt so klassische Abteilungen, die ihren regelmäßigen Dienst 
schieben und andere, da wird nach 10 Stunden abgestempelt und weiter 
gearbeitet.

von voodoofrei (Gast)


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... schrieb:
> War bei 3 großen Konzernen (Dax und MDAX) beschäftigt.

Schön für dich - Bosch ist eine GmbH und muss keine Aktionäre füttern:

http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Bosch_GmbH#Besitzverh.C3.A4ltnisse

von andi (Gast)


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>War bei 3 großen Konzernen (Dax und MDAX) beschäftigt. Ich will nicht
>behaupten, das sowas gängige Praxis ist, aber vorkommen tut es mehr als
>selten. Gibt so klassische Abteilungen, die ihren regelmäßigen Dienst
>schieben und andere, da wird nach 10 Stunden abgestempelt und weiter
>gearbeitet.

so selten ist das leider doch nicht. Ich war eine Zeit lang bei einem 
anderen deutschen Riesenkonzern und da war es ähnlich. Die Stempeluhr 
wurde abgeschafft und Vertrauensarbeitszeit wurde eingeführt, d.h alles 
über 37 Wochenstunden braucht man gar nicht aufzuschreiben, weil jeder 
eben schauen muss, dass er nicht über 37h kommt (das war die Meinung der 
Geschäftsleitung), aber die reale Arbeitszeit lag zw. 42 und 45 
Wochenstunden und das war jedem auf der oberen Etagen bekannt. Es gab 
zwar keine Kernarbeitszeit, aber früher gehen als um 16:00 war 
"verpönt", auch wenn man um 6:30 angefangen hat. Zu all dem war die 
Abteilung mit 2 bis 3 Mann unterbesetzt. Ich kann zwar nicht sagen, was 
die Jungs verdient haben, vielleicht wars weit über dem Durchschnitt, 
aber dass man bei einem großen Konzern besser aufgehoben ist, stimmt auf 
jeden Fall nicht.

von Dipl-Inf (Gast)


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Bei einem Dienstleister muss bzw. kann(!) man halt flexibler sein - was 
das Aufgabengebiet betrifft, aber auch z.B. dem Dienstort. Kann halt 
interessanter sein wenn man der Typ dafür ist. Bezahlung vermutlich 
etwas schlechter als bei Direktanstellung, dafür sollten dann aber auch 
so was wie unbezahlte/unausgeglichene Überstunden nicht vorkommen. 
(Überstunden abfeiern nach Projektende ist allemal besser als jahrelang 
nach dem Ausstempeln weiterarbeiten ohne Gegenleistung wie oben 
erwähnt).

Wenn man halt eher der konstantere Typ ist (vielleicht auch 
"erzwungendermassen" wg. Frau/Kind/Haus) sollte wohl eher eine 
Direktanstellung suchen - soweit halt möglich.

Frischlinge direkt von der Uni/FH wollen heutzutage eigentlich die 
wenigsten, von daher wäre halt der Weg erst über DL und dann später 
wechseln eine gute Option.

Aber in Zeiten von Onlinebewerbungen kostet Dich der Versuch dich zu 
bewerben nur Zeit - und davon sollte man als Jobsuchender genügend 
haben... wobei man sich die aber auch wieder für jede Bewerbung extra 
nehmen sollte und nicht ein Anschreiben an X Firmen.

Wird genügend Gegenbeispiele geben für meine Thesen, keine Frage...
aber man sollte halt allgemein Aussagen in diesem Forum nicht allzu 
ernst nehmen und z.B. nur als sehr groben Indikator für z.B. 
Gehaltsvorstellungen ;-)

von nanotech (Gast)


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blubb schrieb:
> Von meinem Semester haben alle Abgänger soweit ich weis
> sofort was gefunden. Keine Zeitarbeit.

Das schöne ist, ihr werdet alle älter. Irgendwann geht ihr nicht mehr 
als billige, willig Bückstücke durch. Dann seht ihr genauso alt aus wie 
die, die ihr heute verachtet.

von Marx W. (Gast)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Habe ich hier eine negative Grundstimmung verbreitet?

Is wie mit dem Terrorismus.
Für den einen sind es Freiheitskämpfer, für die anderen Kriminelle.

P.S wg. Stimmung hier:

Die ist absolut realitätsbezogen!

Die Mosserer sind eh nur aus der Ecke der Personaldisponenten und Co. 
der Personaldienstleister.

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