Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leuchtstofflampen Ansteuerung


von Bitmaster (Gast)


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Hallo, Ich bin neu hier. Aber mit Elektronik doch schon etwas vertraut. 
Hab aber eine Frage bei der ich bisher nichts wirklich googlen konnte...
Der alte eintrag zum Thema "leuchtstofflampen ohne starter" hat auch 
nicht weitergeholfen.

Ich hab mal eine Leuchtstofflampe (58W) im plexiglasrohr mit Eurostecker 
zu dekozwecken (sieht von außen so aus wie die Teile dies in den 
baumärkten gibt in allen farben mit schnurschalter.) gefunden. Das Teil 
ist schon älter gewesen hat aber noch lange funktioniert, und die Röhre 
ist im Betrieb sehr kühl gegeblieben. -Glasbedingt ist das Teil beim 
runterfallen zerbrochen, dabei hab ich festgestellt, das die beiden 
Heizungen Kurzgeschloßen wurden und insgesammt nur 2 dünne 
Kupferlackdrähte zur Steuerelektronik laufen.
Die Elektronik selbst ist total vergoßen, selbst mit Lösungsmitteln & 
Gewalt war das nicht zu entfernen, hätte gern erfahren wie die das 
gemacht haben. Von außen sieht man einige dicke Folienkondensatoren.

Meine Frage ist nun,
-haben die etwa die Röhre wie eine CCFL (Kaltkathodenröhre) angesteuert? 
-geht das überhaupt?
-ist diese Schaltung "gut"??? Kennt jemand sowas???

Das Baujahr schätze ich auf 80er/90er (Fernost-import)?

Vielen Dank für eure Hilfe

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bitmaster schrieb:
> Meine Frage ist nun,
> -haben die etwa die Röhre wie eine CCFL (Kaltkathodenröhre) angesteuert?
> -geht das überhaupt?

Ja, warum nicht? Die Innereien der Leuchtstoffröhre sind einer CCFL ja 
sehr ähnlich. Du brauchst halt eine hohe, strombegrenzte (!) 
Wechselspannung, die bei den CCFLs ja meistens im kHz Bereich liegt, und 
so bei 400 Volt liegt. Standard Leuchtstoffröhren brauchen da noch etwas 
mehr.
Falls um die Röhre noch ein Drähtchen gewickelt ist, soll das die 
Zündung erleichtern. Die Lichttechniker bei uns im Theater haben das 
damals auch gemacht, um die Röhren besser zu starten, wenn sie langsam 
von Null hochgefahren wurden.

Bitmaster schrieb:
> -ist diese Schaltung "gut"??? Kennt jemand sowas???
>
> Das Baujahr schätze ich auf 80er/90er (Fernost-import)?

Das kann man natürlich nicht wissen, da die Schaltung vergossen ist :-)

von Bitmaster (Gast)


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Ja, gestartet hat se immer "sanft". Ich wollte die Schaltung eigentlich 
vervielfältigen, nachdem ich herausgefunden hätte wies 
funktioniert....nun ists kaputt. wie heißt sowas genau?? gibts sowas 
noch zu kaufen/schaltplan.

Mit einem EVG funktioniert das nicht so, mit der Elektronik einer 
Enegiesparlampe auch nicht (außer es gibt da nen trick). -beides schon 
probiert.

von Peter II (Gast)


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Bitmaster schrieb:
> Mit einem EVG funktioniert das nicht so

wie soll es denn funtionieren? Es gibt doch auch dimmbare EVG damit 
sollte sie auch sanft angehen.

von Bitmaster (Gast)


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es geht mir eigentlich weniger um das Sanfte angehen als um die 
erwärmung des leuchtmittels selbst sowie dessen verschleiß.

von Harald W. (wilhelms)


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Bitmaster schrieb:
> es geht mir eigentlich weniger um das Sanfte angehen als um die
> erwärmung des leuchtmittels selbst sowie dessen verschleiß.

Es gab früher einfache Vorschaltgeräte mit Spannungsverdoppler-
Schaltungen. Diese waren zwar billiger als KVGs, dafür hatten sie
einen schlechten Wirkungsgrad und deutlich veringerte Lebensdauer
der Röhren.
Gruss
Harald

von Ben _. (burning_silicon)


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Leuchtstoffröhren mögen keine Gleichspannung. Dann brennt eine der 
Heizwendeln weg und schon isse kaputt. Mit einer 
Spannungsverdopplerschaltung kann man leider nur Gleichspannung 
erzeugen, daher ist der Betrieb von so einer Röhre an sowas keine gute 
Idee.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wie oben schon gesagt, kannst du dir ein hochfrequentes CCFL Speisegerät 
schon selber bauen, vorausgesetzt, du weisst, was du da tust, denn 
immerhin handelt es sich um 400-500V hochfrequenten Wechselstrom, der 
auch geregelt und strombegrenzt sein sollte. In kaputten LCD 
Flachfernsehern der grösseren Sorte könnten die nötigen Bauteile zu 
finden sein.
Der Aufwand allerdings lohnt nicht, wenn du nur ganz normal eine LS 
Röhre ohne Dimmbarkeit betreiben willst. Moderne EVGs schonen die Röhre 
schon recht gut, haben Softstart und nutzen die Lebendauer der Röhre 
recht gut aus.

Ben _ schrieb:
> Mit einer
> Spannungsverdopplerschaltung kann man leider nur Gleichspannung
> erzeugen, daher ist der Betrieb von so einer Röhre an sowas keine gute
> Idee.

Ja, die Diskussion um das fragwürdige Vorschaltgerät aus einer DDR 
Bastelzeitung hatten wir ja gerade hier irgendwo diskutiert. Der einzige 
Vorteil war, das die Heizwendeln der Röhre defekt sein durften, aber 
erstens lebt die Röhre nicht lang, zweitens leuchtet sie an einem Ende 
heller als am anderen und drittens ist der Wirkungsgrad schlecht. Das 
Ding, was du da gefunden hast, wird aber wahrscheinlich so eine 
Spannungsverdopplerkaskade sein. Der Draht um die Röhre sollte 
vermutlich die Schieflage der Gleichspannung ein wenig ausgleichen, 
damit die Röhre etwas gleichmässiger leuchtet.

von Ben _. (burning_silicon)


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Das einzig Wichtige bei so einer Röhre ist eigentlich eine ausreichende 
Vorheizzeit für die Heizwendeln VOR der Zündung und hinterher ein 
möglichst sauber geregelter Strom bzw. Leistung. Mehr Gutes kann man so 
einer Röhre nicht tun.

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