Hallo, mich würde interessieren wie lang nach eurer Vorstellung die tägliche Arbeitszeit sein sollte wenn ihr frei entscheiden dürftet. Es sollen jetzt mal Zwänge aus der Praxis (Wirtschaftsystem) ignoriert werden, sondern nur das was ihr als wirkliche "menschenfreundlich" und "lebenswert" empfindet. Bitte jetzt aber nicht direkt sagen : überhaupt nicht arbeiten - das ist über einen langen Zeitraum auch nicht befriedigend (selbst wenn das Einkommen gesichert ist). Ich selbst würde eine tägliche Arbeitszeit von ca. 4- 6 Stunden als Ideal empfinden. (Wie gesagt: Die Zwänge aus der Praxis habe ich mal außen vor gelassen). Homer J.S.
:
Gesperrt durch User
Homer J.S. schrieb: > Ich selbst würde eine tägliche Arbeitszeit von ca. 4- 6 Stunden als > Ideal empfinden. Das käme mir auch gelegen. Zumal das die Zeit ist in der man sich wirklich gut konzentrieren und effektiv arbeiten kann.
Möglichst nahe am Arbeitsplatz wohnen, aber nicht zu nah. Fahrzeit ca. 10-20 Minuten Arbeitszeit: Flexibel, im Schnitt um die 30-35 Stunden pro Woche. Gerne auch mal 12 Stunden/Tag, wenn es die Konzentration zulässt, dafür auch mal freie Tage. Freie Zeiteinteilung, also schon um 6 Uhr anfangen können, aber auch mal bis 22 Uhr arbeiten können, auch mal mit ein paar Stunden Pause zwischendrin.
Was ist denn in Deinen Augen Arbeits- und Freizeit ? Mit der Stechkarte das Hirn gleich mit ausschalten ?
Freizeit, die freie Zeit mit der man sich mit etwas anderem beschäftigen DARF, als auf der Arbeit. Sich auch in der Freizeit NUR mit dem zu beschäftigen, was man während der bezahlten Arbeitszeit eh macht, ist auf Dauer auch nicht gut (Fachidiot).
Also in einer idealen Welt wären mir 12 Stunden recht.
j. c. schrieb: > Also in einer idealen Welt wären mir 12 Stunden recht. Pro Monat? Oder fehlt dir die Fantasie für etwas anderes als arbeiten? Joachim Drechsel schrieb: > Mit der Stechkarte das Hirn gleich mit ausschalten ? Wäre manchmal gar nicht schlecht, zumindest den Teil daß man nicht mehr über die Arbeit in der Firma nachgrübelt.
Mir persönlich wären die Erholungsphasen wichtiger. Es dürfen gerne 8-10 Stunden sein, aber der Mittwoch ist dann frei, dh. 2 Tage schaffen, 1 Tag frei und wider 2 Tage. Davon hätte ich eigenlich mehr, als wenn ich einen Arbeitstag von 6-7 Stunden hätte.
>Für die 25 Stunden Woche! >Es gibt genug Arbeit für jeden. >Davor und danach ist gesetzlich vorgeschriebene Zeit für Familie, >Hobbies, Freunde, Ehrenamtliche Tätigkeiten, Kulturelle Bildung, >Weiterbildung (nicht nur fachbezogen!), usw. >Aber die meisten ziehen wohl ein Sklavenleben vor. Das Sklavenleben ist bei uns im Arbeitsleben der Alltag. Wie siehts denn bei uns aus: so um die 4 Mill. Arbeitslosen (ungefähr) + Rentner + Kinder/Mütter + Beamten (die meisten) + Politiker, die jenigen, die die Hautplast tragen müssen (der produktive Teil), werden zu Tode geritten.
andi schrieb: > Mir persönlich wären die Erholungsphasen wichtiger. Es dürfen gerne 8-10 > Stunden sein, aber der Mittwoch ist dann frei, dh. 2 Tage schaffen, 1 > Tag frei und wider 2 Tage. habe ich letztes Jahr gemacht. Teilzeit, mit dem Chef geklärt, entsprechend 80% Urlaub und Lohn. Ist gar nicht so toll wie es sich anhört mit dem Mittwoch. Weil er reisst deine Woche so auseinander, am Donnerstag musst du erst mal herausfinden was du am Mittwoch verpasst hast und abschalten geht auch nicht so ganz weil dazu ein Tag zu wenig ist. Besser ist meiner Meinung nach der Montag oder Freitag, dann hast du 3 Tage am Stück da kann man auch mal spontan ein verl. Wochenende weg. Meine Erfahrung
andi schrieb: >>Für die 25 Stunden Woche! > >>Es gibt genug Arbeit für jeden. > >>Davor und danach ist gesetzlich vorgeschriebene Zeit für Familie, >>Hobbies, Freunde, Ehrenamtliche Tätigkeiten, Kulturelle Bildung, >>Weiterbildung (nicht nur fachbezogen!), usw. > >>Aber die meisten ziehen wohl ein Sklavenleben vor. > > Das Sklavenleben ist bei uns im Arbeitsleben der Alltag. > > Wie siehts denn bei uns aus: so um die 4 Mill. Arbeitslosen (ungefähr) + > Rentner + Kinder/Mütter + Beamten (die meisten) + Politiker, die > jenigen, die die Hautplast tragen müssen (der produktive Teil), werden > zu Tode geritten. So isses nunmal ;) Teil (1) http://www.youtube.com/watch?v=58-0SqKWw08 Teil (2) - hier gehts richtig los :D http://www.youtube.com/watch?v=tWw9yyVfjzk&feature=fvwrel Teil (3) http://www.youtube.com/watch?v=Qbrx63ZRBw8&feature=fvwrel MfG Basti
Naja dich denke die frage nach der tages- oder wochenarbeitszeit greift etwas zu kurz... im sommer wäre meine ideale arbeitszeit einiges kürzer als im winter z.b.. Die gesamtarbeitszeit würde ich leicht verkürzen, wobei sich die verkürzungen hauptsächlich auf die sommermonate beschränken würden...
Es kommt doch drauf an, sich während der Arbeitszeit zu erholen, um für die Freizeit (Familie usw.) fit zu sein. Natürlich muss man auch arbeiten: manche haben Spaß dabei, andere nicht - da ist jeder für sich selber verantwortlich.
Faulenzer schrieb im Beitrag #2741728:
> Aber die meisten ziehen wohl ein Sklavenleben vor.
KLeiner Tipp: Rede doch mal mit deinem Opa (oder je nachdem wie alt du
bist auch mit deinem Vater). Ich habe heute mit fast 30 Jahren und einer
geregelten 40h Woche Freiheiten, von denen mein Großvater auch in Zeiten
des Wirtschaftswunders nur träumen konnte. Kleine Info: vor Mitte der
60er Jahre waren 48 Stunden Wochenarbeitszeit noch relativ normal. Und
mein Opa hat die 6 Tage Arbeitswoche auch noch erlebt.
Tja, irgendwie haben es diese Generationen auch geschafft oder?
Sklavenleben.... oh mann, jammern auf einem dermaßen hohen Niveau...
bitte einfach mal ein paar Länder bereisen, da muss man nicht einmal bis
nach Afrika fahren, um zu wissen wie gut es einem normalen
40h-unbefristet-30TageUrlaub-LohnfortzahlungImKrankheitsFall
Angestellten geht. Klar, 35h die Woche wären net, 25h auch - aber man
kann sein Leben auch mit 40h noch gut gestalten.
>KLeiner Tipp: Rede doch mal mit deinem Opa (oder je nachdem wie alt du >bist auch mit deinem Vater). Ich habe heute mit fast 30 Jahren und einer >geregelten 40h Woche Freiheiten, von denen mein Großvater auch in Zeiten >des Wirtschaftswunders nur träumen konnte. Kleine Info: vor Mitte der >60er Jahre waren 48 Stunden Wochenarbeitszeit noch relativ normal. Und >mein Opa hat die 6 Tage Arbeitswoche auch noch erlebt. >Tja, irgendwie haben es diese Generationen auch geschafft oder? du vergleichst hier zwei verschiedene Welten miteinander. Was hier die meisten meinen, das ist der heutige Leistungsdruck. Den hatte dein Opa definitiv nicht, er hatte körperlich schwer zu schuften. Ich persönlich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass man 40h mit Leistungsdruck nicht mit 40h körperlicher Arbeit vergleichen kann. Ich habe von ca. 4 Jahren meinem Onkel beim Hausbau geholfen. Ich muss sagen, dass diese Samstage mir wie pure Erholung vorkamen, obwohl die Arbeit körperlich schwer war. Da konnte ich im wahrsten Sinne des Wortes die Seele baumeln lassen.
@andi: Da ist was dran. Aber ich muss auch sagen: Ich habe in den Semesterferien mal 8 Wochen am Stück (also mit 5 Tages-Arbeitswoche) eine körperlich sehr anstrengende Tätigkeit ausgeführt. Die ersten paar Tage freut man sich noch, aber spätestens nach 2 Wochen sehnt man sich wieder einen Stuhl und einen PC herbei.
die Abwechslung machts. eine Zeit lang körperliche und dann wieder geistige Tätigkeiten im Wechsel, dann erholt man sich jeweils von der anderen.
> Kleine Info: vor Mitte der > 60er Jahre waren 48 Stunden Wochenarbeitszeit noch relativ normal Ab 1956 begann man, die Arbeitswoche von sechs auf fünf Tage zu reduzieren. Die Wochenarbeitszeit wurde von 48 Stunden auf 40 heruntergefahren. Vorreiter war damals ausgerechnet die Tabakwarenindustrie [sic]. Mit dem Slogan "Samstags gehört Papi mir" wurde die Kampagne von den Gewerkschaften promotet. Sukzessive führten dann auch andere Branchen die 40-Stunden-Woche ein. Schlusslicht war erstaunlicherweise der Öffentliche Dienst (1974) und die Landwirtschaft (1983).
Wer von euch Träumern würde denn dann auch (mindestens) anteilig auf den Lohn verzichten wollen?
Wie lange wollen wir einer bezahlten Arbeit nachgehen, um uns ein angenehmes Leben zu finanzieren. Manche brauchen dafür 5000€/Monat, anderen ist 1000€/Monat genug. Manche müssen dafür 400h/Monat arbeiten, wobei kaum Zeit bleibt das Geld auszugeben, anderen reichen da weniger als 100€/Monat. Wer sein Hobby zu 100% in bezahlter Arbeit austoben kann, für den ist eine 60h/Woche kein Problem, praktisch kaum ein Unterschied zwischen "Arbeit" und Freizeit. Wofür arbeite wir? Grundbedürfnisse: Essen Trinken, Wohnung. 5-Sterne Küche, beste Weine, 250m²-Single-Luxus-Loft ? Supermarkt, Tafelwasser, 40m²-2-Zimmer. Auto: Audi A8 oder eher Kleinstwagen oder ÖPNV Urlaub? 3 Wochen Luxus in der Südsee oder Muss nicht sein - Wochenende in der Eifel. Mit Familie wird es noch schwieriger. Wer viel (und gerne) arbeitet sollte sein Privatleben nicht vergessen.
5 - 6 Std. täglich bei 4 Arbeitstagen + 65 Tage gesetzlichen Urlaub.
ich brauch mehr Geld wenn ich mehr Freizeit bekomme
arbeit_macht_frei schrieb: > Ab 1956 begann man, die Arbeitswoche von sechs auf fünf Tage zu > reduzieren. Die Wochenarbeitszeit wurde von 48 Stunden auf 40 > heruntergefahren. So um das 17. bis 18. Jahrhundert war es noch mal deutlich übler: Im Sommer hatten die Handwerker einen 10-Stundentag (Winter 8) und das Ganze von Mo. bis Sa. . Den Sonntag Morgen hat man brav in der Kirche verbracht und den Nachmittag dann endlich frei! Keine Rentenversicherung, keine Krankenversicherung, keine Arbeitslosenversicherung. ca. 2/3 des Lohnes gingen für Nahrungsmittel drauf.
Homer J.S. schrieb: > Hallo, > > mich würde interessieren wie lang nach eurer Vorstellung die tägliche > Arbeitszeit sein sollte wenn ihr frei entscheiden dürftet. 10 Stunden am Tag, 4mal die Woche. _
40h sind eigentlich ganz okay, dafür ist mein Arbeitspensum nicht so hoch, was auch daher rührt, dass ich zur Zeit nicht übermäßig mit Aufgaben überbelastet bin und eher zu der Generation mit Konzentrationsdefinziten gehöre. Länger als 15min am Stück kann ich nicht bei der Sache sein, ohne mir gleich nen neuen Kaffee, Wasser, Tee, Obst zu holen, ohne bei der attraktiven Ass. d. Geschäftsführung Smalltalk zu betreiben, ohne kurz nach Sparangeboten im Internet zu schauen, ohne kurz die Kollegen mit Bällen zu bewerfen etc. Dafür arbeite ich auch gern etwas länger als die vorgeschriebenen und ausschließlich bezahlten 40h. Sogar etwas Homeoffice mache ich wegen dem schlechten Gewissen, wieder zu viel Unsinn gemacht zu haben. .... Bei den ganzen Vorschlägen zur Arbeitszeitreduzierung frage ich mich, wie man davon dann leben sollte. Zumal man auf diese Weise mehr Freizeit zur Verfügung hat, um Geld auszugeben. Würde ich nur 20h pro Woche arbeiten, müsste ich mit knapp 21k auskommen, was im Monat etwa 1200Euro netto wären. Ziehe ich davon Miete und sonstige Kosten ab, bleibt da nicht mehr viel zum leben.
Vorsicht bei Teilzeit: Bei Rausschmiss (Betriebsbedingt, whatever) gibts auch nur Teilzeitabfindung, etc. etc.
hansgruber schrieb: > Würde ich nur 20h pro Woche > arbeiten, müsste ich mit knapp 21k auskommen, was im Monat etwa 1200Euro > netto wären. Ziehe ich davon Miete und sonstige Kosten ab, bleibt da > nicht mehr viel zum leben. Manche leben von 1200€/netto Basis 40h/Woche. Was würdest du mit so viel Freizeit anfangen? Also Beispiel:20h/Woche = 2 Tage a 10h = 5 Tage pro Woche frei! = 5 Tage a 4h, also zum Mittagessen nach Hause. Ich glaube hier im technischen Bereich arbeiten viele gerne. Aber eine Zeit lang nur 20h/Wochen arbeiten dürfen (anstatt 50h) ist doch was feines, wenn man etwas anderes (rein privates) vorhat. Ich finde meine 35h/Woche zur Zeit ganz prima. Ein paar Stunden auf meinem Überstundenkonto, um mal einen Tag frei zu machen. Deutlich weniger arbeiten wäre für mich nichts, aber wieder um die 50h+/Woche länger (mehrere Monate lang) reinzuhauen, ist für mich auch nichts.
als Ergänzung: ich wüsste gar nicht, was ich mit der gewonnenen Freizeit anfangen sollte. Habe weder Frau noch Familie, keine Hobbies und meine Freunde sehe ich nur am Wochenende, da auch sie berufstätig sind, außerhalb wohnen oder ihrerseits Familie und Kinder bespaßen müssen. Von daher hätte ich persönlich keinen Vorteil von einer reduzierten Arbeitszeit.
Ich schrieb: > Manche leben von 1200€/netto Basis 40h/Woche. Eine Friseurin mit Meistertitel bekommt auch nicht viel mehr als 1200 netto. Eine Bekannte von mir bekam hier in München als Arzthelferin Vollzeit ca. 1000 netto in einer relativ großen Praxis - bei 38-40 Stunden die Woche. Ja ich weiss, nicht studiert etc. pp, aber eine Gesellschaft ohne Arzthelfer/Krnkenschwestern/Altenpflegern würe auch nicht funktionieren. Von daher - man sollte nicht immer nur nach oben schauen, welche Auto der Herr BWL-Fuzzi sich wieder geleistet hat oder wo der Herr Staplerfahrer bei Daimler den Urlaub verbringt, sondern auch nach unten. Alternativ auch mal nach Spanien fahren und schauen, was die Ingenieure da so als Einstiegsgehalt bekommen (wenn sie einen Job finden...)
Ich verstehe den Thread nicht. Genauso gut können wir uns über den Traummann oder die Traumfrau unterhalten. Rosa
Hallo, danke für eure Ideen - teilweise sehr interessant aber leider zum Großteil in unseren derzeitigen Wirtschaftssystem und wie wir sozialisiert wurden nicht durchsetzbar. Und wie gesagt: es soll eine Ideensammlung wie "Traummann oder die Traumfrau" sein - abgelöst von den unter den derzeitigen Bedingungen machbaren Möglichkeiten. Homer J.S.
Homer J.S. schrieb: > abgelöst von den unter den derzeitigen Bedingungen > machbaren Möglichkeiten. Eine derzeitige störende Grenze für mich ist da, wo berufliche Pflichten private Vorhaben häufiger stören. Freitagabend bis 20 Uhr+ arbeiten "müssen" (seit 7 Uhr), obwohl man sich ab 19 Uhr mit Freunden treffen wollte (alle 4 Wochen). In der Woche macht sowas ggf. sogar Spass, weil zuhause zB.: keiner wartet und die Arbeit Spass macht. Aber wer kann schon zu viel Spass verstehen?
12 Stunden täglich, man wat wär' dat schön. Dann könnte mir die Carmen nur den Rest des Tages auf die Eier gehen. Oder gleich 24 Stunden, dann nervt die Alte überhaupt nicht mehr. scnr
Ich sage mal 6-7h, weil ich sonst zuviel Freizeit hätte und zu wenig verdienen würde.
Verwechselt ihr nicht die Anwesenheitszeit im Betrieb mit der Arbeitszeit ? Die liegt erfahrungsgemäß bei ca 1 1/2 h täglich (die Zeit wo man wirklich produktiv ist). Der Rest verliert sich in sinnlosen Meetings, Telefonierei, Kaffee holen und anderem Kram.
15 Min. tägliche Arbeitszeit und Urlaub vom 1.1. bis 31.12. bei 10000€ Netto ;) Im Ernst: Ich finde so 4 Stunden täglich als akzeptabel.
Joachim Drechsel schrieb: > Die liegt erfahrungsgemäß bei ca 1 1/2 h täglich > (die Zeit wo man wirklich produktiv ist). Die liegt bei mir höher, auch wenn kaum einer zu 100% über 7 Stunden+ produktiv sein kann. Habe mal ein Gespräch mitbekommen, bei dem sich 2 Leute an ihren Überstunden im letzten Monat "aufgeilten" - irgendwas um die 150 Überstunden in einem Monat. Wie effektiv diese Zeit gewesen sein kann, darf sich jeder selbst überlegen Wer häufiger sowas macht, der hat auch keinen Grund (Hobbys, Ehefrau, Freundin,...) mehr pünktlich Feierabend zu machen. Wofür arbeite ich (so viel), wie ich arbeite, ist eine gefährliche Frage. Besonders, wenn man darauf keine echte Antwort (für mich) weiß.
Kann man durchaus ein zwo Monate machen, den Riesenhaufen Überstunden. Danach braucht man Wochen um wieder einigermaßen beizukommen. Am Ende eine Nullrechnung. Wenn das Projekt dem Ende zugeht, dann wirds halt häufig (immer) eng.
Florian *.* schrieb: > Danach braucht man Wochen um wieder einigermaßen beizukommen. Wenn man das machen kann, ist das völlig OK. Nur dann kommt das neue Projekt, etc. usw. (...) und aus dem Überstunden abbauen wird dann nichts.
Ich schrieb: > Joachim Drechsel schrieb: >> Die liegt erfahrungsgemäß bei ca 1 1/2 h täglich >> (die Zeit wo man wirklich produktiv ist). > > Die liegt bei mir höher, auch wenn kaum einer zu 100% über 7 Stunden+ > produktiv sein kann. Dem kann ich nur zustimmen. Ich würde die Zeit, in der man wirklich hochkonzentriert arbeitet, bei mir auf durchschnittlich vier Stunden (mit entsprechenden Unterbrechungen) ansetzen. Meinem Mitarbeiter geht es ähnlich. Pausen halte ich deswegen für sehr wichtig. Das muss nicht unbedingt heissen, dass man nichts tut. Man erledigt dann einfach Dinge, bei denen man nicht groß nachdenken muss (Baugruppen löten, Belege sortieren, aufräumen, Nachbestellungen, E-Mails beantworten usw.), die aber eben erledigt werden müssen. > Habe mal ein Gespräch mitbekommen, bei dem sich 2 Leute an ihren > Überstunden im letzten Monat "aufgeilten" - irgendwas um die 150 > Überstunden in einem Monat. > Wie effektiv diese Zeit gewesen sein kann, darf sich jeder selbst > überlegen Ja, das zieht sich auch in Unternehmer- und Führungskreise - man ist stolz darauf 70 Stunden pro Woche zu "arbeiten". Selbst schuld. > Wer häufiger sowas macht, der hat auch keinen Grund (Hobbys, Ehefrau, > Freundin,...) mehr pünktlich Feierabend zu machen. > Wofür arbeite ich (so viel), wie ich arbeite, ist eine gefährliche > Frage. > Besonders, wenn man darauf keine echte Antwort (für mich) weiß. Sehr richtig. Eine ganz wichtige Grundbedingung für mich war/ist: es muss mir Spaß machen. Aber selbst ein Hobby betreibt man nicht 10 Stunden pro Tag :-) Chris D.
Chris D. schrieb: > Aber selbst ein Hobby betreibt man nicht 10 Stunden pro Tag :-) Die "Arbeit" kann eine gute Ausrede sein, nicht nach Hause zu "müssen" / "können". Bei 20h/Woche bleibt aber wenig Geld für Hobbies. Arbeitszeit pro Tag, 7 Stunden im Schnitt, davon 5 Stunden Hobby (Spass an der Arbeit), 2 Stunden "echte Arbeit, wat mut dat mut", dann hat man noch genug Zeit, sich in seiner "Freizeit" um das Hobby außerhalb der Firma zu kümmern.
7 Stunden täglich, dafür dann auch Freitags, oder jeden 2. Freitag frei ;-) Prinzipiell würds aber glaub ich egal sein weil die meisten sowieso mehr arbeiten als Stundenmäßig vorgeschrieben.
Clemens M. schrieb: > Zwischen 2 und 12 Stunden.... je nach Tagesform. Hört sich gut an ;) 30 Stunden Woche, komplett frei einteilbar. Würde ich gerne mal testen!
Mario W. schrieb: > Clemens M. schrieb: >> Zwischen 2 und 12 Stunden.... je nach Tagesform. > > Hört sich gut an ;) Das hört sich nicht nur gut an, das ist auch gut :-) > 30 Stunden Woche, komplett frei einteilbar. > Würde ich gerne mal testen! Es ist einfach viel natürlicher, als das "Abreissen" von täglicher fester Arbeitszeit: erledige Deine Aufgabe dann, wenn Du meinst, dass der beste Zeitpunkt dafür ist. Der Körper/Kopf ist nicht immer leistungsfähig. Es wäre unsinnig (und un- oder gar kontraproduktiv), in einem Formtief komplexe Dinge zu bearbeiten. Chris D.
Auch wenn in den 60ern 48h gearbeitet wurde: Die Frau war zuhause! --> Der Mann kam heim und das Haus war sauber! Kling evtl. machohaft, ist aber nicht so gemeint! Könnte man andersrum auch so sehen. Was ich meine: Früher: 2 Leute, 48h + Hausarbeit Heute: 2x35 h (=70h) + Hausarbeit --> Super für die Industrie! Heute wird mehr garbeitet als früher!
Hallo, "gefährliche" Meinung da sie ganz schnell bösartig ausgelegt werden kann ;-) Aber ich setz noch einen drauf: Zusätzlich musste der Vater auch nicht (zusätzlich zur Mutter) der "Kümmerer" für den Nachwuchs sein. Das soll nicht bedeuten das das gut war - aber relativiert die heutige "kurze" Arbeitszeit noch mehr. Wobei es auch einen Unterschied macht ob es sich um Büroarbeit bzw. qualifizierte Arbeit in gewünschten Beruf handelt oder um eine Arbeit die "nur" dazu dient irgendwie etwas Geld nach hause zu bringen. Bastler
reNur schrieb: > Kleine Info: vor Mitte der > 60er Jahre waren 48 Stunden Wochenarbeitszeit noch relativ normal. Und > mein Opa hat die 6 Tage Arbeitswoche auch noch erlebt. > Tja, irgendwie haben es diese Generationen auch geschafft oder? Die waren trotzdem nicht überstrapaziert. Die Arbeit war sowohl von der Komplexität als auch von der Arbeitsverdichtung her angenehmer. Minuziöser Terminstreß, und vor allem sich als Privatvergnügen nach Feierabend weiter bilden, und Arbeitsinhalte mit nach Hause nehmen, das kannte doch kaum jemand. Die Zeit war sehr entschleunigt. Meine Grund- und Hauptschulzeit 1966-1975 hatte von Anfang bis Ende noch Samstags Schule, es wurde danach erst abgeschafft. Weil man es aber nie anders kannte, beklagte sich niemand. D.h., Lehrpersonal auch Samstags unterwegs. Den 8-Stunden-Tag draußen alleine im Kundendienst fand ich erheblich entspannender, als 8 Stunden im Büro, wo alle Augen auf einen gerichtet sind, und man ständig von jemandem behelligt wird. Im Laufe der Jahre bekam ich im Kundendienst immer mehr Teilaufgaben der Bürokratie mit aufgebrummt, z.B. Auftragsabrechnungen, was die Zeit beim Kunden nichts an geht, die man selbstverständlich nebenbei zu erledigen hat, egal wie. Das war nicht so schön, die Kollegen jammerten alle. Alle 1-2 Monate gab es auch mal eine richtige Wochenendschicht, mit Nachtarbeit. Ein Anlagenumbau bei einem Kunden. Keine weltweite IBN, alles in Reichweite des Ortes. Dazu erklärte ich mich immer gerne freiwillig bereit. Man bekam im Betrieb am Wochenende niemanden zu sehen, und beim Kunden auch nicht. Also überhaupt keine Laberköpfe um einen herum. Sowas fand ich auch entspannend, trotz der Überzeit. Denn es wurde andererseits auch fürstlich entlohnt. Man hatte dann Urlaubstage im Jahr mehr, die tatsächlich auch abgefeiert werden konnten, und noch die Überstundenzuschläge, die am Wochenende teils verdoppelt waren. Nach Hause in die eigene Wohnung ging es an solchen Wochenenden aber zum Schlafen. Das war wichtig. Ansonsten sage ich: Voll konzentriert 4 Stunden am Tag, damit schafft man auch 80%. Ich denke gerade zufällig an sowas, weil bei mir persönlich im Augenblick kaum ein 3-Stunden-Tag drin ist. Aus gesundheitlichen Gründen. Dann kämen manche gelangweilten Chefs auch nicht auf den Gedanken, die gesamte Besatzung regelmäßig einen ganzen Arbeitstag in Meetings sitzen zu lassen, während man seine Arbeit dann außerhalb der Meetings trotzdem voll erledigen muß. Je länger der Tag, umso ineffektiver wird man. Bis hin dazu, daß es ins Negative umschlägt, man am nächsten Tag eine Sache gerade bügelt, bei der man am Vortag abends schon völlig geschafft war, und dann nur noch Bockmist heraus kommt (z.B. täglich Software schreiben und testen). Nach 8 Stunden sind da die Augen rechteckig! Clemens M. schrieb: > Zwischen 2 und 12 Stunden.... je nach Tagesform. Exakt! Von Natur aus, wenn ich alle Uhren beiseite lege, mutiere ich gerne zum Nachtmenschen. So lernte ich am allerbesten während des Studiums zu Hause. Nachts himmlische Ruhe überall. Die Konzentration ist erheblich besser. Niemand rumpelt im Hause rum, es fahren auch keine Autos, oder fliegen Flugzeuge. Kein Benzinrasenmäher, oder gar Baustellenlärm, den ich hier seit 5 Jahren nicht mehr los werde. Oder, siehe etwas höher meine Beschreibung von Wochenendstunden nachts bei Kunden. Dafür hat man dann in der Woche mal frei, kein Problem. Ein Kommilitone fuhr grundsätzlich nur nachts für eine Spedition Kurierdienste, der liebte das. Bastler schrieb: > Zusätzlich musste der Vater auch nicht (zusätzlich zur Mutter) der > "Kümmerer" für den Nachwuchs sein. Mein Vater konnte als Handwerker prima die 4-köpfige Familie ernähren, und als wir Kinder aus dem Hause gingen, sogar noch ein Haus kaufen. Als Alleinverdiener. Mieten und Nebenkosten waren in den 1960-ern noch sehr moderat gegen heute. Für die Wohnungsmiete gab man 1960 mal gerne 1/10 des Nettogehaltes, heute expandiert das zu 1/3, bei manchen bis zur Hälfte. Dort verschwindet viel Geld. Meine Mutter jammerte nie über die Kindererziehung und die Hausarbeit, pflegte sogar noch einen großen Garten (ca. gut 500m^2 für die Familienernährung), und eine Weile, bevor es die Waschmaschine gab, war noch einmal die Woche Waschtag.
Wie viel Arbeitszeit hätten Sie gerne? So zwischen 6 und 7 Stunden täglich wäre für mich in Ordnung. Im Winter etwas mehr, dafür kann ich dann im Sommer die Sonne genießen (und im Winter die Heizkosten sparen). Dafür kann ich auch gerne mal Weihnachten und Silvester ausfallen lassen. Urlaubstage hätte ich dann gerne so 40-45. Das wäre dann fast so wie jetzt, nur noch ein paar Tage zusätzlich dazwischen gestreut. Und mal ehrlich, mehr als 6h geistig fordernde Arbeit kann sowieso niemand machen. Ich merke das immer wieder mal wenn sich Mittags der Kopf so leer anfühlt und man Abends nur noch vorm TV hängt und keine Lust mehr hat. Ich kann mir nur schwer vorstellen das ein 8h-Tag plus Überstunden über einen längeren Zeitraum (=Projektende) effektiv sind. Dabei sind andere Kulturen noch krasser. Ich habe schon von einigen Asia-Auswanderern über deren Arbeitsmoral gelesen. Da wird ab 17Uhr nur noch im Internet gesurft, mit der Freundin telefoniert oder gar am Arbeitsplatz geschlafen, also Effektivität gleich 0. Gegangen wird erst wenn beim Cheff das Licht aus geht. Aber wie es realistisch ist? Ich weiß genau das ich der einzige bin der meine Rente bezahlt. Dafür weiß ich nicht ob Morgen schon eine Kündigung im Briefkasten liegt. Die Konsequenz ist also eine 40h-Woche mit gelegentlichen Überstunden. So viel Geld mitnehmen wie geht mit dem Kompromiss noch eine akzeptable Freihzeit zu haben. Hier der Link zum Asien-Auswanderer http://bobhonest.blogspot.de/2010/01/arbeitswelt-in-taiwan.html
Lasst mich Arzt schrieb: > Aber wie es realistisch ist? Ich weiß genau das ich der einzige bin der > meine Rente bezahlt. Deine Rente reicht nur aus, wenn du wirklich die ungefähr 40 Jahre lang kontinuierlich auch mit angemessenem Lohn erwerbstätig sein kannst. Bei Krankheit vor 60 und schlechtem Lohn stehst du da wieder nahe der Grundsicherung. So gut wie Hartzer, die im Leben überhaupt nichts machten.
Wilhelm Ferkes schrieb: > So gut wie Hartzer, die im Leben überhaupt nichts > machten. Na, na, die wenigsten Hartzer haben ein Leben überhaupt nichts gemacht. Das meiste dort sind arme gebeutelte Schicksale, die durch falsche Qualifikation, niedrigen IQ, Alter, falsches Äußeres oder mangelnde Gesundheit sich nicht (mehr) im Überangebot der Arbeitnehmer durchsetzen können. Heute braucht man selbst als Ingenieur nur unterdurchschnittlich kurz sein und Jobs mit Außenwirkung fallen in der Regel komplett weg! Man bracht einfach eine gewisse Körperlänge, um im Anzug wahrgegommen zu werden. Längere Menschen werden bevorzugt. Manchmal kommt auch noch die Haarlänge ins Spiel, 0,5 mm kurzrasiert sind verpönt, genauso wie lange Zottel. Sieht man auch ganz extrem bei Berufstätigen in den Großstädten, fast alle über 1,80 m und im Durchschnitt 35 Jahre alt. Die Kleinen, Fetten, Hässlichen oder Kranken haben entweder Scheißjobs oder sind in Hartz IV. Es gibt Ausnahmen, aber so ist halt der Trend.
voodoofrei schrieb: > Wer von euch Träumern würde denn dann auch (mindestens) anteilig auf den > Lohn verzichten wollen? Würde ich sofort, wenn ich wüsste mein Job wäre bis zur Rente sicher. Habe ~3,2k Netto bei 36h inkl WG und UG. 2k netto reichen mir aber dicke wenn ich das inklusive Inflationsausgleich mein Leben lang bekommen kann. Dafür würde ich dann nur noch 22,5h in der Firma sitzen(vorzugsweise 4 * 6h) und warscheinlich exakt gleich viel produktiv bringen. Aber weil das alles nicht geht gilt: Lasst mich Arzt schrieb: > Ich weiß genau das ich der einzige bin der > meine Rente bezahlt. Dafür weiß ich nicht ob Morgen schon eine Kündigung > im Briefkasten liegt. Die Konsequenz ist also eine 40h-Woche mit > gelegentlichen Überstunden. So viel Geld mitnehmen wie geht mit dem > Kompromiss noch eine akzeptable Freihzeit zu haben. für mich auch uneingeschränkt. Wenn wirklich alles gut geht ist halt mit 50 Schluss mit arbeiten müssen. Wenn nicht, dann hat man zumindest was auf Kante.
Das hängt primär von der Art der Arbeit ab. Es gibt Scheißjobs, die hält man nicht mal eine Stunde aus, andere Arbeiten kann man, auch wenn sie Anstrengend sind, auch mal 12 Stunden oder länger mit kurzen Pausen machen. Für mich ist die Frage, welchen "Nährwert" hat denn die Arbeit? Wie viel kann ich davon lernen? Oder als Alternative, wie stark es mich beansprucht. Ein mal 8 Stunden Kisten schleppen ist angenehmer als eine Stunde mit irgendwelcher mieser VBA Software zu verbringen.
Drei Modelle: 30 Stunden bei freier Einteilung (im gewissen Rahmen). 40 Stunden, 10 pro Tag und Freitags frei, wahlweise auch andere Tage; aber nicht nach Vorgabe durch das Unternehmen, sondern vorwiegend nach eigenen Bedürfnissen. Lebensarbeitszeitkonto. Wenn ich heute zurück schaue und nur die hälfte aller Überstunden auf solch einem Konto gehabt hätte, dann wäre ich jetzt in Rente. Letzteres wäre mir am liebsten und das wäre für die Menschen, die Wirtschaft und für die Politik sicher auch umsetzbar. Es sollte jeder sagen dürfen wie viel Zeit er speichern will. Auch mal zwischendurch eine Auszeit nehmen, das müsste auch möglich sein.