Hallo, im Tabellenbuch Elektrotechnik steht, man würde für Schutzklasse 2 ein Kunststoffgehäuse brauchen. Stimmt das so? Reicht es nicht auch, wenn alle spannungsführenden Teile gegen das (Metall-) Gehäuse doppelt isoliert sind? Danke!
>Stimmt das so? Nein. Die meisten Consumer-Geräte von Kenwood, Onkyo und wie sie alle heißen, haben Metallgehäuse und sind gleichwohl Schutzklasse II. >Reicht es nicht auch, wenn alle spannungsführenden Teile gegen das >(Metall-) Gehäuse doppelt isoliert sind? Natürlich. Dazu brauchst du nur doppelte oder verstärkte Schutzisolierung. Konkret heißt das insbesondere, daß du einen Netzspannungsdraht, der sich an einer Lötstelle löst, zuverlässig daran hindern können mußt, mit berührbaren Metallteilen oder Teilen der Schaltung in Kontakt zu kommen.
Wird das Metall-Gehäuse in solchen Fällen überhaupt nicht kontaktiert? Ist irgendwo definiert, wie die doppelte Isolation ausehen muss? Mich würde vor allem interessieren, welche Stecker man für Ein- und Ausgänge verwenden darf. Vielen Dank!
>Wird das Metall-Gehäuse in solchen Fällen überhaupt nicht kontaktiert? Doch, ist in der Regel direkt mit der Signalmasse verbunden. Jedenfalls war es früher oft so. >Ist irgendwo definiert, wie die doppelte Isolation ausehen muss? Mich >würde vor allem interessieren, welche Stecker man für Ein- und Ausgänge >verwenden darf. Es geht ja nur um die Netzspannung, die besonders sicher gehandhabt werden muß. An den Cinch-Buchsen ändert sich nichts. Schraub doch mal ein Gerät auf, dann siehst du, wie das gemacht wird.
Die Isolation der verbauten Komponenten auf der Netzseite sollte so gut sein, das 250uA Leckstrom zum Gehäuse und zum PE nicht überschritten werden: http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_%28Elektrotechnik%29
Kai Klaas schrieb: >>Wird das Metall-Gehäuse in solchen Fällen überhaupt nicht kontaktiert? > > Doch, ist in der Regel direkt mit der Signalmasse verbunden. Jedenfalls > war es früher oft so. Ich hätte noch eine dumme Frage: Angenommen ich habe einen DVD-Player und einen Fernseher. Beide haben Euro-Stecker und der Fernseher hat DVB-T, also keinen Antennenanschluss. Auf welchem Potential sind dann Signalmasse bzw. DVD-Player-Gehäusemasse? Die Geräte haben ja keine Verbindung zur Erdung!
Doch, die Geräte haben eine Verbindung zur Erde, nämlich über kapazitive Kopplungen. Viele Metallgehäuse von Klasse II Geräten sind überhaupt nicht verbunden, also auch mit keiner Signalmasse. Das floatet dann alles mehr oder weniger.
>Auf welchem Potential sind dann Signalmasse bzw. DVD-Player- >Gehäusemasse? Die Geräte haben ja keine Verbindung zur Erdung! Die Signalmasse kann zu einem beliebigen Potential floaten. In der Regel gibt es aber Kriechströme zur Erde, weil ja Häuser üblicherweise baulich immer irgendwo geerdet sind. Unangenehmer ist da schon die kapazitive Kopplung zur Netzspannung durch die Wicklungskapazität des Netztrafos oder durch den Y-Cap im Schaltnetzteil. Da kann man mit einem DVM im AC-Bereich zwischen Signalmasse/Gehäuse und Erde teilweise beachtliche Wechselspannungen messen. Es ist dann auch oft unangenehm, wenn man solche Gehäuse berührt. Man zwingt durch den niedrigen Körperwiderstand, der das Gehäuse jetzt zwangserdet, zwar die Wechselspannung in die Knie, aber bis es soweit ist, hat man eine unangenehm hohe Wechselspannung am Finger. Dieses kribbelnde Gefühl am Fingerrücken kennt ja wohl jeder. >Viele Metallgehäuse von Klasse II Geräten sind überhaupt nicht >verbunden, also auch mit keiner Signalmasse. Die Gehäuse die ich bisher gesehen habe, waren alle aus Abschirmgründen irgendwie mit der Signalmasse verbunden, entweder über einen 1...100nF Cap (sehr selten) oder aber direkt (fast immer).
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